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Wald - Abschied vom Marquis (fm:Dominanter Mann, 2610 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Feb 17 2017 Gesehen / Gelesen: 9368 / 7036 [75%] Bewertung Teil: 8.12 (8 Stimmen)
Wird Luca den Marquis je Wiedersehen? Erfahrt es am Ende der Geschichte (19)

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Straße im Blick behalten. "Ein wenig, mein Herr." Wieder lüften sich erstaunt seine Augenbrauen. "Seid wann nennst du mich eigentlich Herr und wie kommst du dazu?" Schüchtern senke ich den Blick auf meine Knie. "Seit heute mein Herr. Ich habe gestern Abend noch viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, das es einfach der Richtigkeit entspricht Euch so zu nennen. Denn Ihr seid mein Herr. Wenn auch nicht mein Einziger." Leise Röte schleicht sich in meine Wangen, als ich die letzten Worte ausspreche. "Es freut mich das zu hören, Luca. Allerdings weißt du so gut wie ich, dass wir uns vermutlich nicht wiedersehen werden. Es sei denn ich komme auf einen Besuch im Gutshaus vorbei." Seufzend stimme ich ihm zu und richte den Blick wieder auf die Straße. "Ich will ehrlich mit dir sein. Du denkst es ist ein weiter Weg bis zu dem Gutshaus deines Herren. Aber in Wirklichkeit ist es kaum eine Stunde Fahrt. Also frage ich dich noch einmal. Bist du aufgeregt?" Erschrocken weiten sich meine Augen und ich kann nicht anders als ihn mit aufgerissenen Augen an zu schauen. "Ja. Ja, jetzt bin ich nervös, mein Herr." Nach diesem Geständnis beiße ich mir stumm auf die Lippe. "Darf ich eine Frage stellen?" Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, wie der Marquis bedächtig nickt. "Wenn wir gar nicht soweit weg waren, hätte mein Herr, mich also jederzeit abholen können?" Wieder erhalte ich nur ein Nicken als Antwort. "Warum hat er mich dann drei ganze Wochen bei Euch gelassen, mein Herr?"

Ruckartig dreht sich der Kopf des Marquis zu mir um und ich erbleiche sichtlich. "Ich.. ich ... ich wollte ihn nicht in Frage stellen, Herr. Ich war nur neugierig. Es tut mir leid." Beschämt senke ich den Kopf. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist gut wenn du Fragen stellst. Wie ich dir bereits erklärt habe, wirst du nicht immer eine Antwort erhalten, aber du solltest alles mitteilen was dir auf dem Herzen liegt. Nur so kann dein Herr gut für dich sorgen. Wie soll er dich verstehen, wenn du ihm das wichtigste verschweigst?" "Ihr habt Recht mein Herr," antworte ich wahrheitsgemäß. Nervös zupfe ich an meinem Kleid herum. "Er hat dich noch nicht abgeholt, weil du noch nicht soweit warst. Erinnerst du dich an den Abend, als einige Männer zu Besuch waren und du uns bedient hast? Die Männer haben alle Masken getragen, damit du sie nicht erkennen kannst, denn es waren drei Männer aus dem Gutshaus anwesend. Unter anderem auch dein Herr."

Erschrocken halte ich die Luft an und denke an den besagten Abend zurück. "Dein Herr und ich waren der Meinung das du noch nicht soweit bist. Es gab noch einiges zu Verbessern und deine Offenheit dem Herrn gegenüber noch zu steigern." Als ich erneut auf meiner Lippe herum kaue, schnipst der Marquis mir gegen die Unterlippe und schnalzt missbilligend mit den Zunge. "Unterlass das!" Sofort stelle ich das kauen ein und setze mich aufrechter hin. "Wie hast du die Männer an dem Abend empfunden? Und sei ehrlich." Wieder versetze ich mich zurück an den Abend. Es dauert eine kleine Weile ehe ich antworten kann. "Ich empfand sie als aufdringlich, Herr. Ich wurde gegen meinen Willen berührt und verhöhnt, obwohl ich einen guten Dienst geleistet habe. In meinen Augen zumindest. Jeden Wunsch habe ich erfüllt, jedem sein Lieblingsgetränk gebracht und Häppchen gereicht." Aus den Augenwinkeln kann ich sehen wie der Marquis seine Finger um das Lenkrad spannt, an seinen Händen treten Adern hervor und ich habe das Gefühl, er erwürgt das Lenkrad gleich. "Du hast dich also bedrängt gefühlt. Warum?"

Ich schlucke. Eigentlich würde ich es niemals erzählen, aber der Marquis hat mir beigebracht offen zu sein. Und das Offenheit und Ehrlichkeit zwischen Dom und Sub lebensnotwendig sind, also hole ich tief Luft und antworte. "Als ich noch vollständig bekleidet war, haben die Männer mich nur lüstern angeblickt, das war in Ordnung. Wenn ich die Getränke gebracht habe, haben einige an mir gerochen oder die Hände auf meine Taille gelegt. Auch das war in Ordnung. Aber Eure Anweisung lautete zu jeder vollen Stunde ein Kleidungsstück abzulegen. Also zog ich mein Oberteil aus und als ich barbusig wieder in den Salon kam, zupften die Männer an meinen Knospen oder griffen mir unter den Rock um zu testen ob ich erregt bin. Das war mir unangenehm. Mir wäre es nur Recht gewesen, wenn Ihr eingegriffen hättet." Verlegen räuspere ich mich. Fragend zieht der Marquis eine Augenbraue hoch. "Bist du mit deinem Anliegen zu mir gekommen?" Ich schüttle den Kopf. "Nein, mein Herr." Auch der Marquis schüttelt den Kopf. "Hast du mir erzählt, was die Männer tun?" Mit flammend rotem Gesicht gestehe ich, dass ich es nicht getan habe. "Woran erinnert dich das, Luca? Aus welchem Grund bist du zu mir gekommen?" Bestürzt gebe ich einen kehligen Laut von mir. Hastig blinzele ich die Tränen aus meinen Augenwinkeln. "A.. Adam..," flüstere ich. "Aus diesem Grund bist du zu mir gekommen. Du bist damals nicht zu deinem Herrn gegangen und hast es ihm erzählt. Stattdessen bist du davon gerannt und hast auch noch Sarah mit hineingezogen. Und an dem Abend bei mir, bist du wieder nicht zu deinem Herrn gekommen. Woher, Luca, woher soll ich wissen, was vorgeht, wenn du es mir nicht sagst?"

Betrübt schüttele ich den Kopf. "Ihr könnt es nicht wissen, mein Herr." "Richtig, und deshalb bist du geblieben und dein Herr hat dich nicht mit nach Hause genommen. Obwohl er es vorhatte. Es war alles ein Großer Test, die Männer haben versucht dich in die Enge zu drängen. Und es ist ihnen gelungen, nicht wahr Luca. Du bist erst zitternd und schlotternd zu mir gekommen, als Pére dich abgefangen und in die Ecke gezerrt hatte. Als du seine Zunge am Körper gespürt hast. Denn mittlerweile warst du ja nackt. Nichts als eine Flasche Whiskey in der Hand. Wenn ich nicht rechtzeitig eingeschritten wäre, hättest du sie dem armen Père über den Kopf gezogen. So ist es doch oder?!" Sein scharfer Ton lässt mich reumütig zusammen zucken. Flüsternd gestehe ich und betrachte dabei weiterhin meine Knie. "Also haben wir die folgende Woche daran geübt. Wir haben uns unterhalten, ich wollte in jeder Form Offenheit von dir. In jeder noch so belanglosen Sache. Bis es dir nichts mehr ausgemacht hat. Du hast nicht einmal mehr darüber nachgedacht."

Seine große Hand greift nach meiner. "Und vor der nächsten Party kamst du zu mir, und hast gefragt welche Rechte die anderen Männer haben. Ich habe es dir erläutert und du wolltest wissen, wie du dich verhalten sollst, wenn sie zudringlich werden. Ich gab dir eine Antwort und sagte dir auch, wenn du nicht sicher bist, ob etwas außerhalb des Rahmens liegt, sollst du zu mir kommen. Und ich war überrascht, du hast es getan. Die Männer erzählten mir wie geschickt du von dir abgelenkt hast, und ihnen dennoch unmissverständlich klar gemacht hast, das du nur deinem Herrn dienst. Und als Miquel sich alle Freiheit herausnahm, dich auf seinen Schoß hob und sich mit dir vergnügen wollte, hast du dich losgemacht, ihn dezent an seinen Rang verwiesen und bist zu mir gekommen. So soll es sein. Der Herr ist dein sicherer Hafen. Aber dafür musst du ihn über die Wetterlage aufklären, Kleines."

Als er geendet hat, bleibe ich stumm und hänge meinen Gedanken hinterher. Erst einige Minuten später finde ich meine Worte wieder. "Herr? Ich werde Euch vermissen..." Fast schluchzend kommen die Worte über meine Lippen. Der Marquis gibt mir keine Antwort. Nur der Druck seiner Hand zeigt mir das er mir zugehört hat. Kurze Zeit später biegen wir schon der Schnellstraße ab und fahren über Land weiter. "Luca? Eins noch, versuch mich nicht zu hassen." Seine Worte sind leise und eindringlich als wir auf das Herrenhaus zu fahren. Mit einer Fernbedienung öffnet er das schmiedeeiserne Tor und während ich mich noch immer frage, warum ich ihn hassen sollte, rollen wir aus und bleiben vor der Tür stehen. Ich kann es gar nicht glauben, die ganze Belegschaft steht Spalier und erwartet uns. Als der Marquis aussteigt, wird er von den Männern umringt. Sie klopfen ihm auf die Schultern und beglückwünschen ihn. Mir scheint als würden sie ihn kennen, obwohl das eigentlich gar nicht möglich ist. Als die Männer zurücktreten, schreitet der Marquis auf die Tür zu und die Dienerinnen begrüßen ihn. Sie knicksen schauen schüchtern zu Boden. Verwundert winde ich mich auf meinem Sitz und überlege was das Ganze zu bedeuten hat. Erst als der Marquis mir die Tür öffnet und mir hinaus hilft, dämmert es mir, aber ich bewahre Haltung. Noch einmal sehe ich ihn mir genau an, ehe ich den Blick zu Boden senke und ihm langsam folge. Nur unbewusst höre ich die bewundernde Tuschelei der Mädchen als sie mich und mein Kleid bewundern. Wie betäubt gehe ich hinter dem Marquis durch die Tür und die Treppe nach Oben. Da er mir nichts anderes befiehlt hefte ich mich einfach an seine Fersen. Oben angekommen stockt mir noch einmal der Atem, als er direkt in das Zimmers meines Herrn geht und sich wie selbstverständlich in den Ohrensessel fallen lässt. Das Zimmer meines Herrn, Sein Zimmer. Das Zimmer des Marquis. Ich war die ganze Zeit bei meinem Herrn...

Während ich auf ihn zu gehe, halte ich den Blick gesenkt. Vor dem Sessel angekommen, lasse ich mich zu Boden gleiten und küsse seine Schuhspitzen. Dann krieche ich ein Stück zurück und lege meine Stirn auf den Fußboden. Meine Arme strecke ich weit über den Kopf und lege meine Handflächen auf dem Boden ab. Ich bin angekommen. Bei meinem Herrn, dem Marquis. Der die ganze Zeit über mich wachte und mich lehrte ihm zu Diensten zu sein. Erst als leise Pianoklänge aus den Boxen dringen, stellt der Marquis mir eine bedeutende Frage. "Nimmst du mich als deinen Herrn an?" Langsam und mit bedacht richte ich mich auf und führe meine Arme hinter den Rücken. "Ja, mein Herr, ich will Euch gehören. Euch gehorchen und zu Diensten sein." Stolz blicke ich in seine Augen und er erwidert den Blick lächelnd.

"Hast du Fragen an mich?" Zögerlich nicke ich und stelle meine erste Frage. "Wie ist es möglich das Eure Augen am Anfang eisblau waren?" Amüsiert funkeln seine Augen. "Eisblau also, ja? So genau hast du dir das gemerkt. Nicht einfach nur blau?" Verlegen zucke ich mit den Schultern. "Euer Blick war so eisig und blau. Richtig durchdringend." Er nickt zufrieden. "So sollte es auch sein. Hast du eine weitere Frage?" Wieder nicke ich. "Ja, mein Herr. Ich bin mir sicher Eure Stimme war am Anfang anders..." "Da das keine richtige Frage ist, stelle ich dir eine Gegenfrage. Hast du noch nie deine Stimme verstellt?" Bedächtig nicke ich. "Doch, mein Herr. Aber nie über einen so langen Zeitraum." "Sind deine Fragen jetzt beantwortet?" Dieses Mal nicke ich sofort. "Dann komm zu mir." Erleichtert klettere ich auf seinen Schoß und rolle mich dort zusammen. Erst als ich mein Ohr an seine Brust lege und seinem Herzschlag lausche, entspanne ich mich vollständig. Ich bin angekommen. Zuhause, in meinem sicheren Hafen.



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