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Wald - Flucht? (fm:Dominanter Mann, 1529 Wörter) [6/19] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 27 2013 Gesehen / Gelesen: 13913 / 10945 [79%] Bewertung Teil: 8.56 (9 Stimmen)
Luca nutzt die erstbeste Gelegenheit, aber ist das wirklich eine gute Entscheidung? (6)

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Betrübt harre ich aus. Frage mich ob ich das richtige tue, indem ich mitspiele und auf eine passende Gelegenheit warte. Vielleicht sollte ich einfach immer wieder alles auf eine Karte setzen und weiter versuchen zu fliehen. Eine einzelne Träne stiehlt sich aus meinem Auge, als mir bewusst wird wie verdreht meine Situation ist. Und wie wenig Ahnung ich habe was ich tun soll. Als mein Gesicht feucht vor Tränen ist und ich ein Schluchzen nicht mehr zurückhalten kann, hebe ich den Blick. Ganz vorsichtig und behutsam.

Ungläubig weiten sich meine Augen. ER ist weg. Der Sessel neben der Tür ist leer. Benommen schüttele ich den Kopf. Ich hab mir doch nicht eingebildet, dass er dort gesessen und mich beobachtet hat! Ich befürchte langsam verrückt zu werden. Unbehaglich schwinge ich die Beine über die Bettkante und wickele das Betttuch um meinen nackten Körper. Unschlüssig streife ich mit den Zehen über den dunkelroten Läufer. Mein Blick gleitet über die dunklen Dielenbretter. Jedes Astloch unterscheidet sich vom Anderen. In Form und in Farbe. So wie ein Mensch zum Anderen. Die Sekunden vergehen wie Minuten und die Zeit erscheint mir kriechend langsam zu vergehen. Mit baumelnden Beinen prüfe ich meine Möglichkeiten. Sitzen bleiben und vor mich hindämmern... Aufstehen und umher gehen... Die Schränke durchsuchen und nach einer Fluchtmöglichkeit suchen...

Unsicher wickele ich das Tuch enger um mich und stehe auf. Wie von selbst krallen sich meine Füße in den Teppich und wollen an Ort und stelle stehen bleiben, doch ich setze mich durch und stelle mich vor den Kleiderschrank meines Häschers. Langsam wird mir kalt und außerdem will ich nicht die ganze Zeit in einem Betttuch umher laufen. Während ich versuche meinem Atem zu lauschen um zur Ruhe zu kommen, lasse ich meine Finger über das dunkle Holz gleiten. Zögerlich greife ich nach dem Holzknauf und drehe ihn herum. Zuerst öffne ich die Tür nur langsam. Aber als nicht passiert schaue ich ohne zu zögern hinein. Nehme mir ein weißes Hemd, ein Paar Socken und eine Shorts.

Sobald ich angezogen bin, fühle ich mich wohler, lege die Decke zusammen und wende mich zur Tür um. Ob sie wohl abgeschlossen ist? Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist und ob er bald wieder zurückkommt, aber ich weiß dass ich nicht viel länger in diesem Zimmer aushalte. Ein Blick zurück zum Fenster. Mein Magen knurrt... Die Sonne brennt hell vom Himmel. Vermutlich ist es schon wieder Nachmittag und ER ist auf der suche nach etwas zu essen. Ich muss mich beeilen wenn ich einen Versuch wagen will. Schnell drücke ich die Klinge runter. Vor Überraschung bleibt mir der Mund offen stehen. Ebenso offen wie die Tür nun ist. Vorsichtig strecke ich den Kopf nach draußen. Die Luft ist rein.

Auf Zehenspitzen schleiche ich zur Treppe. Noch kann ich niemanden auf dem langen Flur entdecken und auch Unten scheint die Luft rein zu sein. Ich habe das Gefühl die Mädels können mein Herz bis in die Küche schlagen hören. Trotzdem gehe ich weiter. Ich darf diese Chance einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen. Stufe für Stufe steige ich hinab. Immer in der Angst erwischt zu werden. Das Klimpern von Besteck lässt mich zusammenfahren. Ich entspanne mich erst wieder, als ich orten kann woher das Geräusch kommt. Mir scheint als würde gerade das Essen gereicht werden. Also sind vermutlich alle im Esszimmer...

Mit flinken Schritten haste ich durch die Eingangshalle. Erst als ich die Klinke in der Hand halte, wende ich mich noch einmal um. Das Letzte was ich sehe, bevor ich meine Beine in die Hand nehme und renne, ist Sophies Gesicht als sie aus der Küche guckt. Ihr entsetzter Blick brennt sich hinter meine Augen. Aber ich sehe zu, dass ich von hier fort komme.

Obwohl mir die Sonne in den Augen sticht laufe ich rechts in die Büsche und versuche mich möglichst von den Fenstern fernzuhalten. Fahrig streiche ich Äste und Zweige beiseite und haste Barfuss über den Erdboden. Steinchen und Dreck heften sich an meine Fersen. Dennoch laufe ich weiter, schlage haken und ducke mich unter Bäumen hindurch. Links von mir erstreckt sich der Zaun. Jetzt muss ich nur noch einen Weg hier raus finden. Nach wenigen Metern bin ich bei der Tür angekommen und werfe mich dagegen. Mit gedrückter Klinge fliege ich in den Wald. Ich kann mein Glück kaum fassen und schließe geistesgegenwärtig die Tür hinter mir damit niemand Verdacht schöpft. Mein Atem rasselt durch meine Lunge und meine Adern befördert mehr Blut als mein Herz benötigt. Adrenalin befeuert meine Muskeln und ich renne,

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