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Wald - Flucht? (fm:Dominanter Mann, 1529 Wörter) [6/19] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 27 2013 Gesehen / Gelesen: 13964 / 10970 [79%] Bewertung Teil: 8.56 (9 Stimmen)
Luca nutzt die erstbeste Gelegenheit, aber ist das wirklich eine gute Entscheidung? (6)

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als wäre der Teufel hinter mir her. Ohne Durchblick renne ich in den Wald.

Mein Plan ist es schnellstmöglich den Bach zu finden und ihm zu folgen. Wenn mein Glück anhält finde ich so in die nächste Ortschaft und kann von dort aus Hilfe rufen. Euphorisch stürme ich durch den Wald und bemerke kaum wie sich Tannennadeln und Zweige in meine Füße bohren. Äste peitschen über meinen Körper und zerkratzen mir mein Gesicht. Aber ich habe nur mein Ziel vor Augen. Weg von hier...

Wäre ich aufmerksamer gewesen, hätte ich bemerkt wie die Tiere auseinander stoben. Wie sie das Weite suchten um etwas oder jemandem Platz zu machen. Ich hätte bemerkt, dass mir jemand in den Weg tritt, bevor ich in seine Brust gerannt wäre. Doch kleine Fehler bestraft der Herr sofort und ich begreife erst war passiert ist, als ich mich auf dem Waldboden wieder finde und verstört nach Oben blicke. Über mir ragt ein hoher Schatten auf. Zwei Meter groß und breit wie ein Schrank. Die Arme verschränkt und den Blick zu mir gesenkt. Die Augen eiskalt und berechnend. Die Mimik vollkommen unbewegt. Und doch so bedrohlich. Mein Herz krampft sich zusammen und ich komme zitternd auf die Knie.

Bedauernd lege ich meinen Kopf auf den Boden und strecke die Arme über dem Kopf aus. Die Handflächen flach auf das Laub des Vorjahres gedrückt. Ich kann spüren wie ich beim Atmen Blätter ansauge und sie wieder von mir stoße. Die Angst sitzt mir im Nacken. Ich habe keine Ahnung wer er ist und welche Absichten er hegt. Noch nicht einmal ob er zu IHNEN gehört. Vielleicht ist es ja auch ein Wanderer. Diesmal traue ich mich nicht meinen Blick zu heben. Nicht einmal bis zu seinen Schuhspitzen. Erst als er mir befiehlt ihn anzusehen, blicke ich ihm direkt ins Gesicht. "Du gehörst also zum Gutsherrn, ja?"

Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Eindruck, dass er es abfällig meint und er keineswegs seinen Rang hervorheben wollte. Trotzdem stimme ich ihm zu. Mir bleibt auch nichts anderes übrig. Seine Kennzeichnung ist den anderen Männern bekannt. Die Narbe auf meiner Wange ist klar zu erkennen und damit hat sich mein Wunsch, dass ich einem Wanderer gegenüberstehe, oder vielmehr knie, in Luft aufgelöst.

"Ihm fehlt der Verstand und die harte Hand. Sophie würde es nie wagen mir zu widersprechen oder sich einem Befehl zu widersetzen!" Sophie... den letzten Menschen den ich im Gutshaus gesehen habe... Verräterin! Mutlos lasse ich den Kopf sinken. Doch ehe ich in meiner Ausgangsposition angekommen bin, hält er mich zurück. Sein brutaler Griff in meine Haare lässt mich aufschreien. Schluchzend komme ich auf die Füße und kralle mich in seine Hand. Ich würde alles geben um dem Schmerz zu entkommen. Mittlerweile stehe ich auf Zehenspitzen und liege halb auf seiner Brust. Wegen der Schmerzen presse ich die Augen fest zusammen, aber obwohl ich es nicht sehen kann, spüre ich dennoch wie er mich höhnisch auslacht, bevor er mich von sich stößt und ich schmerzhaft auf dem Waldboden aufschlage.

Mir fehlt sogar die Zeit meine Hände zum Schutz in den Boden zu stemmen. Und so bremst mein Gesicht meinen Sturz und ich lande mit der rechten Gesichtshälfte im Dreck. Ich gebe auf und lasse die Augen geschlossen, lasse über mich ergehen wie er den Stiefel auf meinen Kopf stellt und mich noch tiefer in die morastige Pfütze drückt in die ich gefallen bin. Schnaubend und blubbernd liege ich im Wasser und presse meine Beine zusammen um das unerhörte pulsieren meiner Weiblichkeit zu verstecken.

Der Druck verschwindet und ich werde schwungvoll auf die Füße gestellt. Dreckiges Wasser läuft über mein Gesicht und sammelt sich auf meinem Hemd. Mutlos lasse ich den Kopf hängen und wende mich in die Richtung die er mir weist. Wieder laufe ich vor einem Fremden her durch den Wald. Wieder weiß ich nicht was mit mir passieren wird. Meine Bösen Vorahnungen bewahrheiten sich als ich das sirren einer Peitsche vernehme. Er schlägt nicht sehr fest zu. Aber allein das Geräusch macht mir eine Heidenangst. Zu meinem Glück wird weder das Hemd noch meine Haut ernsthaft beschädigt. Allerdings werde ich dass Gefühl nicht los, das sich dennoch Striemen auf meinem Rücken bilden werden.

Wir gehen nicht besonders schnell. Vermutlich will er seine Zeit mit mir auskosten. Mit jedem Meter steigert sich die Intensität... Schluchzend und wimmernd schleppe ich mich durch den Wald. Der Finale Schlag entlockt mir einen Lauten Schrei und ich sacke auf den Stufen der Veranda in mich zusammen. Mit meinem letzten sinnvollen Gedanken schwöre ich mir, nie wieder so unvorbereitet und naiv in den Wald zu rennen. Eine warme Hand und lautes Stimmengewirr begleitet mich in die Dunkelheit.



Teil 6 von 19 Teilen.
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