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Der Anstreicher (fm:Sonstige, 3784 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 15 2019 Gesehen / Gelesen: 14529 / 11435 [79%] Bewertung Geschichte: 9.16 (83 Stimmen)
Als Mann bin ich einer einzigen Kategorie zuzuordnen, nämlich männlich. Unser Leben als Ehepaar ist viel bunter: Wifesharing, Dreier, Vierer und lesbische Neigungen.

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Der Anstreicher

Biggi wollte unbedingt, daß unsere gesamte Wohnung neu gestrichen wird. Mal so ein Zimmer irgendwann zwischendurch, neu zu streichen, hatte ich immer selbst erledigt. Aber die ganze Wohnung, dazu fehlte mir die Zeit. Sie ließ einen Kostenvoranschlag von einem Malereibetrieb machen. Dazu fehlte uns derzeit das Geld.

Wenn Frauen etwas wollen, kann man es ihnen nur schwer abschlagen. Es gab also sowas wie Heulen und Zähneklappern. Auch wenn es mir schwer fiel, ich blieb hart. "Und wenn ich einen anderen Weg finde", schlug Biggi vor. Welchen anderen Weg, was sollte das sein? "Du weißt, daß ich Schwarzarbeit grundsätzlich ablehne", antwortete ich, "mal ganz abgesehen von den eingeschränkten Möglichkeiten einer Reklamation bei Pfuscharbeit." In diesem Punkt beißt bei mir keine Maus den Faden ab.

"Das weiß ich doch", wiegelte Biggi ab, "so meine ich das auch nicht. Aber Du verfechtest doch auch das Prinzip von Leistung und Gegenleistung. Richtig?" Worauf wollte sie hinaus? Sie ließ sich nicht unterbrechen: "Ich habe dem Chef des Betriebs erklärt, daß wir uns das zurzeit nicht leisten können." "Und ...", sah ich sie fragend an. "Er hatte Verständnis dafür, sowohl für die finanzielle Seite als auch für Deine Einstellung zur Schwarzarbeit. Er hatte da aber noch eine andere Idee, kannst es auch einen Vorschlag nennen." Sie spannte mich bewusst auf die Folter. Im Verhandeln war sie schon immer gut, und sie wusste natürlich genau, wie sie mich packen kann.

"Also es geht um das Prinzip Leistung und Gegenleistung. Der Meister erzählte mir von einem Gesellen, der Anstreicher bei ihm gelernt hat. So heißt das offiziell, denn ein Maler malt Gemälde. Dieser Geselle wollte aber ursprünglich gern ein richtiger Maler werden. Dazu, also zu einem Kunststudium, fehlte aber seinen Eltern das Geld. Deshalb hat er also diesen Beruf erlernt, so hatte er schon mal Kontakt zu Farben. Er hat sich dann in Eigenregie weitergebildet, und das wirkliche Malen ist seine Leidenschaft." Sie sah mich erwartungsvoll an, ob ich ihr folgen konnte. "Ja und", wollte ich nun wissen.

"Er malt vorwiegend Menschen", fuhr Biggi fort, "dazu braucht er jemanden, der ihm Modell steht. Das kostet Geld, Geld, das er nicht hat. Deswegen, so erzählte mir sein Chef, bietet er seine Leistung als Anstreicher Zug um Zug an, wenn er dafür Sitzungen eines Models erhält. Eine klassische Win-Win-Situation, findest Du nicht?" Biggi, die Geschäftsfrau mit unschlagbarer Argumentation. Mir war natürlich sofort klar, wer hier das Model sein würde.

Ich kannte diesen Gesellen nicht, aber zweifelsohne hatte er einen "malerischen" Blick für das Objekt. Biggi ist groß und schlank. Sie hat einen sehr festen, mittelgroßen Busen. Das Besondere daran sind die sehr großen Vorhöfe, die nahezu die gesamte Vorderseite umspannen. Die Aureolen sind nur geringfügig dunkler gefärbt als die sie umgebende Haut, umso mehr stechen dann ihre kleinen, fast zarten Nippel hervor, die erst bei entsprechender Zuwendung aufblühen. Die übrige Figur entspricht der einer sportlichen zweiunddreißigjährigen Frau, mit der ich nun seit vier Jahren verheiratet bin. Ich war und bin stolz auf sie und stolz auf mich, daß ich als Sieger aus allen Bewerbern um sie hervorgegangen bin.

Alles im Leben hat zwei Seiten. Wer eine hübsche Frau hat, hat auch viel Konkurrenz. Wer eine hübsche Frau gewinnen will, muss sich drüber im Klaren sein, daß er sie nicht einfach einsperren kann. Verständnis und Großzügigkeit sind gefragt, Engherzigkeit ist ein Hindernis. Umgekehrt winkt eine Belohnung. Es ist die Belohnung mit einem aufregenden Ehe- und Sexleben. Wer will denn an seiner Seite eine langweilige Frau haben, der keiner Beachtung schenkt? Ich nicht.

Schon vor unserer Heirat kam es immer mal wieder zu kleinen Seitensprüngen von Biggi, um es mal dezent auszudrücken. Wenn ihr auf einer Party einer besonders gut gefiel, dann vernaschte sie ihn mal eben zwischendurch wie ein Betthupferl. Nichts ernsthaftes, nur ein kleiner Fick am Rande. Sie vertuschte es auch nicht besonders mir gegenüber. Und ich wusste das alles und habe sie trotzdem, oder vielleicht genau deswegen geheiratet. Es war mir auch klar, daß das nicht mit dem Tag der Trauung aufhören würde.

"Umgekehrt" bedeutet aber auch, daß, wenn ich mir mal einen Ausrutscher

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