Die Party (fm:BDSM, 10806 Wörter) | ||
Autor: Glühwürmchen | ||
Veröffentlicht: Jun 12 2020 | Gesehen / Gelesen: 22450 / 21827 [97%] | Bewertung Geschichte: 8.93 (72 Stimmen) |
Frank wird von einer Kollegin zu einer Grillparty eingeladen. Dort angekommen stellt er fest, dass außer ihm kein weiterer Mann geladen ist. Ob das wohl einen besonderen Grund hat? |
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eines davon ist ein Geländespiel. Und welcher Art Terrain ist das Gelände hier? Richtig: Wald! Wald, soweit das Auge reicht. Ich mag gewisse Kommunikationsdefizite haben, aber ich erkenne eine Chance, wenn ich sie sehe. Und Du bist eine sehr gute Chance, mir ein wenig Sicherheit in all der Unsicherheit zu verschaffen."
Kommunikationsdefizite hm? So konnte man es ausdrücken. Erst den Mund nicht aufkriegen und mich dann zutexten. Das konnte ja heiter werden. Auf die Schnelle fiel mir keine vernünftige Antwort ein und so spielte ich auf Zeit: "Ähm".
"Ja schon klar. "Ist doch nur Wald", denkst du. "Was kann hier schon passieren? Soll sie sich mal nicht gleich ins Höschen machen!", aber das ist alles nicht so einfach!"
Darauf wusste ich eine Antwort: "So denke ich aber nicht! Im Gegenteil, ich finde es sehr mutig, dich deiner Angst so einfach zu stellen. Alle Menschen haben vor irgendetwas Angst und deine Dendrophobie, also die Angst vor Bäumen, ist relativ weit verbreitet."
"Danke für die netten Worte! Ich bin überrascht, dass du sogar den Namen meiner Angst kennst, Respekt."
"Danke. Ich frage mich allerdings schon, inwiefern ich dir jetzt behilflich sein kann."
"Deine Nähe gibt mir Sicherheit und dein Verständnis tut meiner Psyche gut. Das Wichtigste aber ist, dass ich mir die Gegend hier schon ein wenig ansehen kann, so dass das nachher nicht alles Neuland ist."
"Ah, das verstehe jetzt sogar ich." Demnach erwartete sie gar nicht von mir, jetzt ein tiefenpsychologisches Gespräch mit ihr zu führen. Ihr genügte bereits meine bloße Anwesenheit. "Kannst du deine Angst an irgendetwas festmachen?"
"Es sind die mannigfaltigen Geräusche im Wald. Es raschelt hier, es knackt da. Rechts ein Schatten, links eine Bewegung. Der Wald ist voller Leben. Ich kann unmöglich alles im Blick behalten. Hinter jedem Baum könnte ein böses Monster auf mich lauern. Nein, nein, ich glaube nicht an Monster, jedenfalls nicht an zottelige, grunzende oder sabbernde Monster aus der Fantasiewelt. Warum auch, es gibt genug Monster in Menschengestalt!"
Und was machte sie so sicher, nicht gerade in diesem Moment neben einem solchen herzulaufen?
"Du fragst Dich jetzt bestimmt, warum ich glaube, dass gerade du kein solches Monster bist!"
"Der Gedanke kam mir."
"Katharina hat schon viel von dir erzählt. Sie beschreibt dich als einen freundlichen, stets sachlichen Menschen, mit einem sehr feinen Sinn für Humor. Einmal hat sie zu mir gesagt: "Weißt Du", hat sie gesagt, "wenn ich eines Tages in einer Hütte zu mir käme, an einen Pfosten gefesselt, splitternackt und die einzige Person im Raum, außer mir, wäre Frank - ich würde mich völlig sicher fühlen". Das hat sie gesagt! Verrückt, oder?"
"Das hat sie zu dir gesagt? Ehrlich?" Ich selbst war mir da gar nicht so sicher. Wer weiß, was ich mit einer nackten, gefesselten Schönheit, die Katharina zweifellos war, anstellen würde, wäre sie mir in einer Hütte im Wald völlig wehrlos ausgeliefert! Mir fielen tausend Dinge ein, die ich schon immer mal einer nackten Frau antun wollte, mangels Opfer aber nie konnte. "Aber selbst, wenn Katharinas Einschätzung meiner Psyche zuträfe, woher nimmst du die Sicherheit, ihr zu vertrauen?"
"Katharinas Menschenkenntnis ist phänomenal. Wenn sie einem Menschen vertraut, dann ist er es auch wert!"
"O-kay-y"
"Bitte verwechsle nicht deine typisch männlich-menschlichen Begierden mit deinem Charakter! Es gibt einen großen Unterschied zwischen unseren Fantasien und dem, was wir dann wirklich tun. Es heißt, das Sinnen des Menschen ist böse, von Jugend an! Das trifft auf jeden Menschen zu, auf dich ebenso, wie auf mich und Katharina. Auf Jesus wohl nicht, aber mit Sicherheit auf alle anderen. Ich vermute, dass du in deiner Fantasie und in deinen Träumen schon viele Menschen zu Tode gequält hast. Ich auch. Aber darum geht es nicht. Es hat einen Grund, dass wir Menschen keine Gedanken lesen können. Könnten wir es, lebten wir in Anarchie! Denn dann hätten Worte wie Höflichkeit, Rücksicht oder Freundlichkeit keinen Zugang in unsere Sprache gefunden. Wenn jeder weiß, was der andere denkt, dann gibt es kein Verstecken mehr voreinander. Dann gälte allein das Recht des Stärkeren. Da wir der Telepathie jedoch nicht mächtig sind, können wir sauber zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Und in der Realität würdest du mir oder Katharina in dieser Hütte in besagter Situation kein Haar krümmen, habe ich recht?"
Ich blieb stehen, drehte Nadines Körper in meiner Richtung und scannte ihn mit meinen Augen. Das so entstandene Bild projizierte ich in eine zerfallende Hütte, strich ihre Kleidung aus der Szene und ergänzte eine entwürdigende Fesselung und Zurschaustellung ihrer intimen Körperstellen. Dieses Bild ließ ich auf mich wirken. Nach und nach verschwand die grüne Waldkulisse aus meiner Wahrnehmung, wurde ersetzt von dem bedrohlich, düsteren Ort meiner Vorstellung. Ich spielte meine Optionen durch. Angefangen von zärtlichen Streicheleinheiten, über zudringliches Begrapschen, Verprügeln und Auspeitschen, bis hin zu Vergewaltigung, Zerstückelung und Tod. In jedem Fall eruierte ich meine Gefühle jeweils währenddessen und danach. Schließlich tauchte ich aus der Traumwelt auf, vergegenwärtigte mir wieder meine Umgebung, bis ich schließlich in das Hier und Jetzt zurückkehrte. Nadine stand mir freundlich lächelnd gegenüber. Ich blinzelte ein, zwei Mal mit den Augen, um schließlich auf ihre zu fokussieren.
"Und? Habe ich recht?", war das Erste, was sie mich nach einer gefühlten Ewigkeit fragte. Ich kam nicht umhin, sie still zu bewundern. Frauen mögen es im Allgemeinen nicht, von den Blicken der Männer ausgezogen zu werden. Genau das und noch viel mehr, hatte ich soeben aber ganz offensichtlich getan. Und sie ertrug das freundlich, lächelnd? Das muss man sich mal geben! "Ja", antwortete ich. "Und - bitte verzeih mir mein, mein ..."
"Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich konnte in deinem Gesicht lesen, wie in einem Buch. Ach was sage ich? Es war wie ein 3D-Film mit Lasershow! Ich brauchte dich nur anzusehen, um zu wissen, was du gerade siehst, denkst und tust!"
Jetzt war ich aber neugierig. Mir schien, was sie in den vergangenen (gefühlt) drei Stunden erlebte, war um einiges interessanter, als mein Tagtraum. "Magst du es mir erzählen?"
"Wenn du das wirklich willst?"
"Unbedingt!"
"Du hast mich sehr, sehr langsam und Stück für Stück ausgezogen. Du tatest das überaus vorsichtig und zärtlich. Es gab kein Zögern, aber auch keine Ungeduld. Dabei berührtest du mich jedoch nie mehr, als unbedingt nötig. Jedes Stück, freigelegter Haut sahst du dir gewissenhaft, ja geradezu analytisch an. Kein Geheimnis blieb vor dir verborgen. Schließlich stand ich vor dir, im hellen Sonnenlicht, im Evakostüm. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen, um die Faszination des Augenblicks nicht zu zerstören. Dann erfolgten deine sanften Berührungen meiner empfindlichen Stellen. Ich fühlte mich umfangen von dir, geradezu geborgen in dir. Doch allmählich verblasste das Licht. Die offene, freundliche Atmosphäre machte der düsteren Stimmung in der Hütte Platz. Ich fühlte mich angekettet, ausgeliefert, zur Schau gestellt, wie ein Stück Fleisch auf dem Viehmarkt. Die Berührungen wurden derber, wurden grob und schließlich brutal. Ich wurde misshandelt, missbraucht, getötet und geschändet. Die Hölle auf Erden, aber nicht ausschließlich. Kurz nur, aber fühlbar, Lichtblitzen gleich mischte sich zwischen die Szenen offensichtlicher Qual menschliche Liebe, Schutz und Sicherheit. All das Böse, das du wie Säure in deiner Fantasie über mich gegossen hast, wurde unterbrochen von deiner Liebe zum Nächsten, die dein gelebtes Verhalten bestimmt. Schließlich kehrtest du in diesen Wald, an diese Stelle zurück, wurdest meiner gewahr und anschließend verlegen, schuldbewusst. Du hast aber keine Schuld auf dich geladen. Du tatest, worum ich dich bat. Nicht mehr und nicht weniger. Und in all der Zeit, die du in dieser fiktiven Welt gefangen warst, warst du immer auch liebevoll."
"Und das willst du alles in meinem Gesicht gesehen haben?", fragte ich zweifelnd.
"Ich habe auch Fantasie."
Ich war total überwältigt. Wie konnte es möglich sein, dass wildfremde Menschen meine Gedanken und Gefühle so mir nichts, dir nichts, meinem Gesicht ablesen konnten. Fantasie hin oder her, das meiste von dem, was sie gesagt hatte, traf doch ziemlich genau auf das zu, was ich in meinem Tagtraum mit ihr veranstaltet hatte. Der Ausspruch meiner Mutter vor vielen Jahren "Du kannst nicht lügen, denn du trägst deine Gefühle offen im Gesicht", fiel mir wieder ein. Hätte ich damals schon gewusst, wie offen, ich hätte mir viel Leid ersparen können und wäre zeitlebens der ehrlichste Mensch gewesen; nach Jesus selbstverständlich!
Ich war froh, dass sie danach einige Minuten den Mund hielt. Das gab mir Gelegenheit, mit mir, meinen Gefühlen und meiner Schuld bzw. Unschuld ihr gegenüber ins Reine zu kommen.
"Katharina hat mit ihrer Einschätzung vollkommen Recht. Auch ich würde mich in besagter Hütte, mit dir als einzigem Gegenüber vollkommen sicher fühlen", eröffnete sie mir dann.
"War dir das nicht unangenehm, als ich dich so mit meinen Blicken auszog?"
"Überhaupt nicht! Das war bei dir völlig anders, als es bei anderen Männern ist. Es war - wie drückte Katharina das aus - freundlich, sachlich. Es steckte keine sexuelle Begierde in deinem Blick. Es war mehr so ein medizinischer Scan. Im ... hm"
Huch? Was hatte sie da noch sagen wollen und dann im letzten Moment verschluckt? Durfte ich sie danach fragen? Ich wagte es: "Was wolltest du noch sagen? Sprich es ruhig aus."
"Hm, eigentlich ... hm."
"Nur Mut!"
"Na ja, eigentlich hätte ich mir in der Situation eben mehr gewünscht."
Hä? Wie mehr. Wovon mehr? Sollte diese Frau etwa an Sex gedacht haben? Mit mir? Ehrlich? "Wie meinst du das?"
"Ich hätte mir deinen Körperscan ein wenig persönlicher gewünscht, ein bisschen mehr - na ja, weniger sachlich halt."
"Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass du jetzt, nach unserem langen Gespräch, in dem wir so persönlich wurden, dir mehr Intimität wünschst. Weil das aber nicht sein darf, projizierst du den Wunsch nachträglich in die Situation eben hinein."
"Hä? Ich verstehe nur Bahnhof. Was darf nicht sein?"
"Dass zwei Menschen, die sich erst seit ein paar Stunden kennen, intim miteinander werden. Das darf nicht sein. Zumindest fühlst du das da", ich zeigte ihr auf die linke Brust, "innen drin."
Ohne es so recht zu merken, waren wir wieder vor dem Gartentürchen angekommen, das beim Öffnen ein leises Quietschen von sich gab. Dieses Geräusch zog die Aufmerksamkeit der anderen Partygäste auf sich, womit die Chance, das Thema zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen, vergeben war. Zumindest im Moment.
"Ah, da seid ihr ja wieder", begrüßte uns Katharina. "Letzte Gelegenheit, noch einmal etwas zu essen, ehe wir mit dem Abendprogramm beginnen."
"Abendprogramm", wie sich das anhörte. Als hätte sie noch wer weiß was Geniales und lang Andauerndes für uns in petto. Ans Essen wollte ich im Moment allerdings auch keinen Gedanken verschwenden.
Also räumten wir die Essensreste ins Haus und setzten uns in einer lockeren Runde ums Feuer. Alle sahen Katharina erwartungsvoll an.
"Ja, ich habe mir für heute Abend zwei ganz besondere Spiele ausgedacht. Wie einige von euch wissen, bin ich begeisterter Fan von Live-Rollenspielen. Nun sind solche Spiele eigentlich nur dann sinnvoll, wenn sich die Mitspieler untereinander kennen, was in unserem Fall aber nicht gegeben ist. Frank kennen viele von Euch nur aus meinen Erzählungen, und umgekehrt kennt Frank hier nur mich und jetzt - vielleicht - Nadine ein bisschen.
Dieses k.o.-Kriterium kann selbst das beste Kennenlernspiel nicht aus der Welt schaffen, nicht an nur einem Abend, nicht in der Zeit, die wir nur noch zur Verfügung haben.
Andererseits möchte ich aber auch nicht auf das Rollenspiel verzichten, schließlich ist es ja bereits Tradition, dass wir dieses Event dazu nutzen."
Aha. Offenbar waren all diese Frauen hier Rollenspiel-Liebhaber. Ich selbst interessierte mich zwar ebenfalls für dieses Genre, hatte aber keinerlei Praxis in dieser Richtung. Die Vorstellung, an diesem Abend erste Erfahrungen sammeln zu können, faszinierte mich sehr.
"Deshalb habe ich mich für zwei Spiele entschieden, die diesem Umstand Rechnung tragen. Ja mehr noch, die nur in genau dieser Situation überhaupt realistisch spielbar sind."
Na, da war ich aber gespannt. Und nicht nur ich. Auch die anderen Frauen schienen meiner Kollegin an den Lippen zu hängen.
"Im zweiten Spiel, das draußen im Wald beginnt, werden wir Frauen gemeinsam gegen Frank antreten. Wir werden uns im gesamten Verlauf des Spieles extrem anstrengen müssen, wollen wir den Sieg für uns verbuchen, denn Frank wird ein mächtiger Gegenspieler sein. Dazu später mehr. Damit wir aber überhaupt eine Chance gegen ihn haben, müssen wir ihn viel besser kennen lernen. Und dazu dient das erste Spiel."
Nach diesen Andeutungen entbrannte eine wilde Diskussion. Ich war von der Behauptung, ein mächtiger Gegenspieler zu sein, fasziniert. Was sollte meine Aufgabe sein, bei der ich so sehr überlegen wäre. Auch die Anderen spekulierten wild in der Gegend herum. Ich hörte aufmerksam zu. Lernte ich doch auf diese Weise meine künftigen Gegner stückweit besser kennen.
"Nun zum ersten Spiel." Mit ihrer lauten Stimme hatte die Chefin dieser Veranstaltung keine Mühe, sich wieder Gehör zu verschaffen. "Stellt euch folgende, rein hypothetische Situation vor: Ihr habt gerade euer Psychologiestudium abgeschlossen und euch darauf geeinigt, eine Gemeinschaftspraxis zu gründen. Heute tritt der erste Patient über die Türschwelle. Er berichtet, dass er in der Welt dort draußen zunehmend weniger zurechtkommt. Er fühle sich fast ununterbrochen nackt und ausgeliefert. Natürlich versteht ihr diese Worte als Metapher. Erst nach und nach erkennt ihr, dass er seine Worte wörtlich meinte.
Eure Aufgabe ist es nun, eurem Patienten, niemand anderen als Frank, Fragen zu stellen, um die Hintergründe seines Leidens zu verstehen. Dabei dürft ihr eines aber nicht vergessen: Das ist ein Spiel! Frank muss die Fragen so wahrheitsgemäß wie möglich beantworten. Er darf in der Regel weder lügen noch sich verweigern. Solltet ihr jedoch eine seiner Grenzen überschreiten, also ihn so in Bedrängnis bringen, dass er für sein reales Leben Gefahr sieht oder seine reale Psyche in Bedrängnis gerät, darf er lügen und muss das, auch auf Nachfrage, nicht zugeben. Das heißt: Ihr wisst niemals ganz sicher, ob er gerade die Wahrheit sagt oder lügt. Aber ihr dürft versuchen, das herauszufinden."
Sie sah einmal im Kreis herum jedem in die Augen: "Alles klar? Noch Fragen?"
Da sich niemand meldete, zog sie aus dem Hintergrund einen roten Liegestuhl in den Kreis und kommentierte: "Frank, dein Sofa."
Ich machte es mir auf dem Rücken bequem, schloss meine Augen und harrte der peinlichen Fragen, die da kommen würden. Und da ging es auch schon los: "Was bzw. wie viel haben sie noch an, wenn sie sich nackt fühlen?"
Gleich die erste Frage ging schon ins Eingemachte. Normalerweise war diese Frage leicht zu beantworten. Wollte ich aber ehrlich sein, und das musste ich wohl, genügte diese Antwort nicht. Ich gab sie trotzdem: "Nichts", fügte aber, der Ehrlichkeit halber, hinzu: "Also keine Kleidung mehr, keine Kette und keine Uhr."
Erstaunt zogen die Psychologinnen die Brauen nach oben. "Fühlen sie sich ohne Kleidung, aber mit Kette und Uhr nicht nackt?"
"Nein."
"Und was ist mit ihrem Ring?"
"Der tut in diesem Zusammenhang nichts zur Sache."
"Wie würden sie ihr Gefühl beschreiben, wenn sie zwar keine Kleidung tragen, wohl aber noch ihren Schmuck?"
"Schwierige Frage! Natürlich bin ich dann auch nackt, aber nicht so. Halt irgendwie anders." Ich wusste genau, was anders war, wo der Unterschied lag, aber in diesem Spiel war ich der Patient und die Anderen die Psychologen. Es war ihre Aufgabe, so zu fragen, dass sie die richtigen Antworten erhielten, nicht meine, zu erahnen, was sie eigentlich wissen wollten.
Sie sahen sich einander ratlos an. In ihrem wahren Leben hatten sie von Psychologie wohl wenig Ahnung. Schließlich ergriff Nadine das Wort: "Erklären sie uns den Unterschied zwischen nackt und hm, ich sage mal ganz nackt. Was ist im einen Fall anders, als im anderen?"
Eine präzise Frage, besser hätte ich es auch nicht gekonnt. Leider fand ich keinen Grund, die Antwort zu verweigern, wenngleich ich sie außerhalb des spielerischen Rahmens nie gegeben hätte: "Meine Uhr und meine Kette verleihen mir Sicherheit. Ohne sie fühle ich mich nicht nur nackt, sondern geradezu schutzlos ausgeliefert."
"Könnte dieser Zustand auch auf andere Art erreicht werden, ohne dass man ihnen den Schmuck abnimmt?", wieder Nadine.
Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, als gäbe unser Gespräch im Wald, ihr einen Wissensvorsprung. "Ja, schon."
"Beschreiben sie uns das bitte."
Oh Mist! Das ist nur ein Spiel, Frank. Nur ein Spiel. Also gut: "Wenn man mich an allen Vieren fesselt."
Wieder sahen sich alle an - zunächst. Dann tuschelten sie miteinander, versuchten, die Frage zu klären, ob diese Antwort eine Lüge war oder nicht. Schließlich gelangten sie zu der Erkenntnis, dass mir diese Lüge keinen Vorteil verschaffen würde. "An allen Vieren kann man auf vielerlei Art gefesselt werden."
Stimmt. Mist, ich hatte gehofft, sie würden es so schlucken.
"Bitte beschreiben sie uns so genau wie möglich die Art der Fesselung. Womit werden sie woran gefesselt, wie viel Bewegungsspielraum bleibt ihnen dann noch? In welcher Position befindet sich ihr Körper? Und so weiter."
Na toll, also eine minutiöse Beschreibung wie die perfekte Fesselung meiner selbst zu erreichen ist. Nur ein Spiel! Was brachte ihnen die Beantwortung dieser Frage für das zweite Spiel? Ich nahm mir solange Zeit, darüber nachzudenken, bis ich erneut zu einer Antwort aufgefordert wurde. Mangels näherer Informationen über das nachfolgende Spiel, konnte ich natürlich keinen Zusammenhang herstellen. Meine Mitspieler sollten das aber auch nicht können, da auch sie noch nichts über das zweite Spiel wussten. Nur ein Spiel, versicherte ich mir erneut, und beantwortete die Frage wahrheitsgemäß. Warum auch nicht?
"Hier muss man zwischen Theorie und Praxis unterscheiden. Theoretisch hänge ich mehr oder weniger frei in der Luft. Praktisch würde ich dann aber ersticken, weshalb das nicht geht.
Daher sähe die Situation wie folgt aus: Ich liege auf dem Rücken, die Arme schräg nach oben gestreckt an irgendetwas unverrückbarem festgebunden. Wobei oben, als von den Füßen aus betrachtet jenseits des Kopfes liegt, nicht in Richtung Himmel. Dann werde ich an den Beinen in die andere Richtung gezogen, bis der Zug auf meinen Rumpf und meine Arme spürbar wird. Anschließend werden meine Beine solange gespreizt, bis ich ein schmerzhaftes Ziehen in meinen Leisten verspüre. Durch die anschließende Fixierung meiner Beine spüre ich leichte bis mittelstarke Zugschmerzen in den Oberarmen, den Achseln, meinen seitlichen Bauchmuskeln, unter den Rippen sowie in meinen Leisten. Alles in allem werde ich in dieser Situation außer meinen Fingern und Zehen, nichts mehr bewegen können. In diesem Fall vermögen mir meine Kette und Uhr auch keine Sicherheit mehr zu geben."
Der letzte Satz diente ausschließlich der Auflockerung der für mich peinlichen Situation, der seine Wirkung keineswegs verfehlte, wie mir ein paar Lacher bewiesen. Allmählich begann mir die Situation Spaß zu machen. Ich empfand es als erregend, zu wissen, dass mir die Damen, durch meine liegende Haltung, ständig in den Schritt sehen konnten, was sie sicherlich auch taten. Spiel hin oder her, in dem Moment fühlte ich mich tatsächlich ein wenig ausgeliefert. Gewaltsam verdrängte ich die Vorstellung, meine Therapeutinnen kämen auf die Idee, meine theoretischen Beschreibungen zur Veranschaulichung in die Praxis umzusetzen. Ein Griff in die Hose, zur Sortierung der dortigen Zustände, wäre mir jetzt doch zu peinlich gewesen. Nach meiner Erklärung brauchten sie wieder eine ganze Weile, sich eine weitere sinnvolle Frage aus den Fingern zu saugen. Ihre Aufgabe bestand ja drain, die Ursache für mein Leiden zu ergründen, nicht, das Leiden selbst. Oder?
"Wir können uns denken, dass ihnen unsere Fragen ein wenig unangenehm sind", hob Katja zu einer längeren Einleitung der nächsten Frage an. "Aber wissen sie, ehe wir uns an die Ursache desselben begeben, müssen wir die Symptome ihrer Störung so genau wie möglich kennen."
"Also weitere peinlich Fragen, verstehe. Solange sie nicht von mir verlangen, das mal vorzumachen, kann ich, glaube ich, damit leben." Mist! Was rede ich da? Bringe sie auf Ideen! Und mein Untermieter macht sich derweil selbständig. Mist, Mist, Mist.
"Ja, das tut uns leid, ist aber wichtig. Bitte beschreiben sie uns, warum es so schwierig für sie ist, sich ausgeliefert zu fühlen. Welche Bedrohung sehen sie für sich darin? Wovor haben sie Angst, dass man mit ihnen tut, in dieser Situation?"
Nur ein Spiel! "Diese Frage ist jetzt ganz leicht zu beantworten, weil - sie müssen wissen, dass ich mich im Moment auch ziemlich ausgeliefert fühle, ihnen halt. Ich liege hier in ihrer Mitte, weiß sieben Frauen um mich herum, die mich anstarren. Ich weiß schon, dass ich vollständig bekleidet bin, aber ich fühle mich trotzdem nackt. Ich weiß, dass ich frei bin, einfach gehen könnte. Und doch fühle ich mich gefesselt."
"Warum ist das für sie eine Bedrohung? Wovor fürchten sie sich?"
"Sie sind Frauen, ich bin ein Mann und ihren Blicken ausgesetzt. Ihre Blicke auf meiner nackten Haut, üben einen sanften Druck aus, ich spüre jeden einzelnen davon. Noch schlimmer wird es, wenn ich mir vorstelle, sie würden alle an mich herantreten, ihre Hände zu mir ausstrecken, mich berühren. Zwölf Hände gleichzeitig! Mich womöglich kitzeln. Und während ich versuche, mich ihnen zu entziehen, lege ich nur immer weitere Stellen frei, an denen sie mich auch noch kitzeln können. Womöglich gelangen sie im Verlauf der Untersuchung zu der Erkenntnis, dass mir eine Elektrotherapie helfen würde. Sie verkabeln mich an den unmöglichsten Stellen und setzen meinen Körper unter Strom. Meine größte Angst besteht darin, dass sie meine Geschlechtsorgane als die Ursache allen Übels identifizieren und sie in die Elektrobehandlung mit einbeziehen."
"In meinen Ohren klingt das eher angenehm", widersprach mir die Dame.
"Wenn mir niemand dabei zusähe, vielleicht, aber sie wären ja alle zugegen! Wild fremde Frauen für mich. Die vielleicht aus lauter unprofessioneller Lust die Stromzufuhr viel zu hoch dosieren würden. So hoch, bis mein Penis innerlich gegrillt und meine Eier gekocht werden. Auch stelle ich mir vor, ich würde gehäutet, gevierteilt oder gar geschlachtet werden. Wäre doch alles möglich, wenn ich mich nicht wehren kann. Allein die Vorstellung sieben Frauen mit ebenso vielen Schlachtermessern gleichzeitig auf mich einstechen, an mir rumschneiden, ..."
Diese Vorstellung war so ungeheuerlich, so bedrohlich, dass es mich auf der Stelle überwältigte. Ich rollte mich auf meiner Liege in Embryonalstellung zusammen und verweigerte jede weitere Auskunft oder Zusammenarbeit. Mir war klar, dass damit das Spiel praktisch beendet war, aber meine inneren Grenzen waren so plötzlich überschritten worden, dass ich das nicht mehr kommunizieren konnte oder musste.
Eine sanfte Berührung an meiner Schulter ließ mich zusammenzucken. "Alles okay, mit dir, Frank?", fragte mich Katharina.
Ich war noch keineswegs bereit zu reden. Ein kurzer Kontrollblick bewies mir jedoch, dass sie hinter mir stand. So blieb ich ihr eine Antwort schuldig. Die nächste Kontaktaufnahme erfolgte vollständig nonverbal. Jemand nahm meinen Unterarm zwischen seine Arme und streichelte mir zärtlich über die Hand. Ich öffnete die Augen und erkannte Nadine vor mir. Sie lächelte mir sanft zu und gab mir mit ihren Augen zu verstehen, dass alles in Ordnung wäre und ich mir Zeit lassen könne. Das tat ich dann auch. Katharinas Hand lag immer noch auf meiner Schulter, Nadine streichelte mich und auch die anderen berührten mich mal hier und mal da. Ich war zwar mittlerweile emotional wieder ausgeglichen, aber all die körperliche Zuwendung wollte ich unter keinen Umständen selbst beenden. Nach gefühlten fünf Minuten sprach mich dann Katharina noch einmal an: "Was meinst du Frank, bist du wieder soweit hergestellt, dass wir mit dem zweiten Spiel beginnen können? Sonst wird es nämlich zu spät dafür."
Was? Zu spät? Nein! Auf keinen Fall! Ich öffnete vorsichtig meine Augen, richtete mich auf und tat, als fände ich nur langsam in die Wirklichkeit zurück. "Ähm, ist alles in Ordnung? Warum schaut ihr mich alle so komisch an?"
"Du fragst uns, ob alles in Ordnung ist? Du warst die letzte halbe Stunde praktisch nicht ansprechbar. Was war denn los?"
"Hm, ich denke, ich habe mich mit der Psychobefragung ein wenig zu sehr identifiziert. Ich fühlte mich plötzlich tatsächlich bedroht, was mich dann doch überraschend schnell überwältigt hat. Aber dank eurer freundlichen Zuwendung bin ich wieder vollständig auf der Höhe."
"Gut", Katharina klang doch sehr erleichtert. "Bereit für das zweite Spiel?" Ein allgemeines Nicken und schon kam die Erklärung zum Ablauf.
"Folgende Situation: Wir befinden uns mitten in der Zeit des Kalten Krieges. Feindliche Mächte schicken allenthalben ihre Spione in unser Land. Durch erstklassige Agententätigkeit unsererseits konnten wir einen davon enttarnen. Leider erhielt er noch eine Warnung, ehe der Zugriff erfolgte. Wir wissen jedoch, dass ihn seine Flucht durch unseren Wald hier führt. Er hat etwa eine Stunde Vorsprung. Unsere Aufgabe besteht darin, den feindlichen Spion zu stellen und anschließend zu verhören. Neben den üblichen Informationen, die wir Agenten immer haben wollen, interessieren wir uns natürlich ganz besonders dafür, wer sein Informant ist. Diese Auskunft zu erhalten genießt oberste Priorität. Wie wir den Namen des Verräters aus ihm herausbekommen, ist allein unsere Sache, jedes Mittel ist erlaubt. Aber Vorsicht: Der feindliche Agent, sein Deckname lautet Frank, ist ein mit allen Wassern gewaschener Profi. Wir müssen bereits bei der Suchaktion im Wald davon ausgehen, dass die Spuren, die wir finden zum Teil fingiert sind. Sollten wir seiner wirklich habhaft werden, müssen wir davon ausgehen, dass er uns das Blaue vom Himmel herunter lügt, um keine Informationen preiszugeben. Sie sollten sich also auf ein schwieriges Verhör einstellen, bei dem sie, wenn nötig auch zu dem Mittel der Folter greifen dürfen."
Folter? Dieses Wort machte mir sehr deutlich, dass ich mich unter keinen Umständen fangen lassen durfte. Der Diskussion, die ihre Worte ausgelöst hatte, entnahm ich, dass es sich hier um eine handelsübliche Schnitzeljagd handelte. Ich lege Pfeile aus, meine Häscher folgen ihnen. Mit den Worten: "Du brauchst das hier", drückte man mir eine Sprayflasche mit neongelber Leuchtfarbe in die Hand. "Damit du beim Stöckchen zusammensuchen, für die Pfeile, nicht so viel Zeit verlierst. Und jetzt lauf! In einer Stunde lasse ich die Hunde frei."
Ich schnappte mir die Sprühdose und lief los. Ich hatte nicht viel Zeit, mir eine ausgeklügelte Strategie zurechtzulegen, und entschied mich daher dafür, meine Häscher ordentlich zu verwirren. Ich malte einfach an jeder Wegkreuzung Pfeile in jede mögliche Richtung. Ich musste bedenken, dass ich sechs Gegner hatte, die, wenn sie sich aufteilten, sechs verschiedenen Hinweisen gleichzeitig nachgehen konnten. Meine Aufgabe bestand also darin, mehr Verzweigungen zu markieren, als sie auf einen Schlag ablaufen konnten. Das bedeutete für mich eine große Rennerei, innerhalb der ersten Stunde. In dieser Zeit musste ich es schaffen, sie auf einen großen Radius auseinanderzuziehen. Ich stellte mir vor, dass ich mich der Verhaftung auch wiedersetzen konnte, sie mussten mir also mindestens zu zweit entgegentreten, um mich an einer Flucht zu hindern. Das erhöhte meine Chancen doch beträchtlich. Nach 90 Minuten benötigte ich dringend eine kurze Verschnaufpause. Ich lehnte mich mit dem Rücken an einen Baum, zückte mein Handy und kontrollierte die Chatgruppe, die zuvor, extra für dieses zweite Spiel angelegt wurde. Allen war klar, dass ich die Kommunikation überwachte, daher versuchten sie, sich so auszudrücken, dass ich möglichst nicht wirklich verstand, was sie mitteilen wollten. Eigens zu diesem Zweck hatten sie sich einen Code überlegt, unter dessen Verwendung ihre Mitteilungen doch recht kryptisch anmuteten. Offenbar glaubten sie, mich so in Unkenntnis ihrer Absprachen lassen zu können. Sie sollten sich täuschen. Ich verfüge über ein außerordentlich analytisches Denkvermögen. Außerdem bezogen sich all ihre Posts auf Spuren, die ich gelegt hatte. Sie konnten ihre Hinweise verschlüsseln, wie sie wollten. Ich verstand nach relativ kurzer Zeit, was sie mitteilen wollten. Und so verstand ich auch, dass meine Pause zu Ende war. Irgendwie hatten sie es geschafft, all meine Finten zu durchschauen, durch die Bank - alle. Sie bewegten sich fast gradlinig auf mich zu. Ich fand das in höchstem Maße erschreckend. Ein kurzer Überschlag der Positionsangaben meiner Gegner zeigte mir, dass ich höchstens noch fünfzehn Minuten Vorsprung hatte. Für mehrstufige Finten blieb mir keine Zeit mehr, ich musste sehen, dass ich hier wegkam. Immerhin, die Methode, die Pfeile zu sprühen, gab mir Gelegenheit, in einem Bogen zurückzulaufen. So konnte ich die alten Pfeile wiederverwenden. Eine halbe Stunde später wusste ich, dass hier irgendetwas faul war. Mein Vorsprung war auf höchstens zehn Minuten geschrumpft. Noch immer bewegten sie sich gradlinig auf mich zu. Es war, als würden sie meine Pfeile überhaupt nicht interessieren. Die ganze Kommunikation über die ausgelegten Spuren diente nur der Tarnung. In Wahrheit verhielten sie sich, als hätte ich einen Peilsender an mir. Peilsender? Eine üble Vorstellung, die ich sofort überprüfen musste! Ich zog mein T-Shirt aus, unterzog es einer Kontrolle und fand auf dem Rücken tatsächlich einen Knopf, der mit irgendeiner Art Kleber am Stoff befestigt war. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte ihn nicht lösen. Es blieb mir also nichts andere übrig, als mein T-Shirt zurückzulassen. Weiter ging meine Flucht. Ich hatte längst das Sprühen von Pfeilen aufgegeben. Das kostete mich einfach zu viel Zeit. Nach etwa zehn Minuten gestattete ich mir einen weiteren Blick auf mein Handy und erschrak zu tiefst. Vor fünf Minuten hatten sie ein Bild von mir geteilt, wie ich, mit nacktem Oberkörper durch den Wald rannte. Hektisch sah ich mich um, konnte aber niemanden entdecken. Ich hörte kein Geräusch. Mir kam ein furchtbarer Verdacht: Sollte der Peilsender an meinem Rücken nicht das einzige Exemplar seiner Art gewesen sein? Ich war vor Kurzem an einer versteckt liegenden Höhle vorbeigekommen. Jetzt schlich ich dorthin zurück. Im Innern, so hoffte ich, würden sie die Verbindung zu etwaigen anderen Sendern verlieren. Die Höhle erwies sich als unerwartet groß und hatte überraschenderweise noch einen zweiten Ausgang. Ich zog mich etwa bis zur Höhlenmitte zurück und entkleidete mich dort vollständig. Im Licht meines Smartphones fand ich an jedem einzelnen Kleidungsstück einen Knopf, wie den am T-Shirt. Lediglich meine Unterhose war verschont geblieben. "Ihr Schweine!", dachte ich inbrünstig. Entweder ich setzte meine Flucht barfuß und in Unterhosen fort oder ich gab auf und stellte mich der anschließenden Befragung und Folter. Letzteres verursachte mir zwar ein prickelndes Gefühl der Vorfreude, aber so einfach wollte ich es ihnen auch wieder nicht machen. Ich ließ meine Kleidung daher zurück, schlich mich aus der Höhle, entfernte mich etwa hundert Meter von meiner letzten Position und kletterte auf einen Baum. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass suchende Menschen immer nach unten sahen. Selbst wenn sie geradeaus schauten, war ihr Blick letztlich immer zu Boden geneigt. In einer Baumkrone würde mich niemand finden, erst recht nicht, nachdem ich keinen Peilsender mehr mit mir herumtrug.
Es dauerte nicht lange, bis ich eine der feindlichen Agentinnen zu sehen bekam. Sie irrte scheinbar ziellos umher, näherte sich aber mehr und mehr der Höhle. Eine kurze Kommunikation im Chat erbrachte, dass die Höhle nicht unbekannt war und dass man um den zweiten Ausgang wusste. So kam es, dass sich bald eine zweite Agentin einfand um zeitgleich mit der ersten, aus zwei verschiedenen Richtungen in die Höhle einzudringen. Es wäre sicher lustig gewesen, zu beobachten, wie sie völlig entgeistert aus der Höhle stürmten, meine Kleider über dem Arm und ihren Kollegen mitteilten, dass ich ihnen entkommen wäre und jetzt offenbar fast nackt unterwegs sei. Aber ich wollte nicht untätig bleiben. Die Höhlenaktion verschaffte mir Zeit, meinen Vorsprung wieder auszubauen. Dort oben in luftiger Höhe war mir eine Idee gekommen, die ich jetzt umzusetzen gedachte. Während meine Häscher versuchten, mich im Wald zu finden, begab ich mich zurück zum Haus, würde mir ein leckeres Stück Fleisch gönnen, mich in den Liegestuhl legen und die kühle Abendluft genießen, die über meine nackte Haut strich. Anhand der Chat-Einträge würde ich auf dem Laufenden bleiben und wissen, wann es Zeit war, mich irgendwo zu verstecken. Ich spielte mit dem Gedanken, mich zusätzlich meiner Unterhose zu entledigen, nur um für mich die Spannung zu erhöhen, erwischt zu werden.
Kaum zwanzig Minuten später trat ich verschwitzt durch das Gartentürchen. Das Grundstück lag verlassen vor mir. Ich beglückwünschte mich innerlich zu meiner genialen Taktik, während ich gleichzeitig meine Feigheit verfluchte. Das Anbehalten des Slips hatte mich sicher um viel Spaß gebracht. Die Salate und das restliche Grillgut lagen noch ordentlich verpackt auf dem Tisch nahe der Grillstelle. Ich griff nach einem sauberen Teller, lud mir Nudelsalat auf, ein großes Steak dazu und setzte mich, mangels Liegestuhls, einfach ins Gras. Nach dem Essen legte ich mich flach auf den Boden, streckte meine Beine aus, die Arme nach oben und dehnte meinen Körper ausgiebig. Erschöpft von der langen Flucht blieb ich einfach so liegen und schlief ein.
Als ich erwachte, lag ich noch fast genauso da. Es war nur viel unbequemer. Meine Oberarme taten weh, in meinen Leisten zog es unangenehm, unter meinem Rücken, knapp über dem Po lag irgend so ein dicker Prügel und ich bekam kaum Luft. Ich atmete einmal tief durch, ohne dass mir das so recht gelang und wollte mich bequemer hinlegen. Das gelang mir aber auch nicht. Erschrocken stellte ich fest, dass ich an Händen und Füßen gefesselt war. Dabei lag ich aber nicht einfach nur auf dem Boden. Vielmehr war das Teil in meinem Kreuz die einzige Kontaktstelle nach unten, von den Seilen, mit denen ich gefesselt war, mal abgesehen. Die Situation erinnerte mich fatal an die im Psychospiel skizzierte Situation: "Theoretisch hänge ich mehr oder weniger frei in der Luft. Praktisch würde ich dann aber ersticken, weshalb das nicht geht."
Nun, gerade im Moment hing ich mehr oder weniger frei in der Luft. Mir fiel das Atmen zwar schwerer als üblich, Erstickungsgefahr bestand aber nicht. Der einzige Unterschied zum ersten Spiel war, dass ich jetzt noch meine Unterhose trug. War doch so, oder? Es war mir in meiner Lage nicht möglich, nach unten zu sehen. Einen Augenblick später war das aber auch nicht mehr nötig. Ein kühler Luftzug fuhr mir über die Beine, streichelte sanft meinen Hodensack und festigte sogleich meinen Penis, ehe er verging. Nackt! Ich war nackt, gefesselt, weit aufgespreizt, lang gedehnt und hing zu allem Überfluss so in der Luft, dass ich von oben und unten gleichzeitig erreichbar war! Das durfte doch alles gar nicht wahr sein. Die Mädels sollten im Wald unterwegs sein, nicht hier.
"Ah, ich sehe, du bist wieder wach, schön. Dann können wir jetzt anfangen." Katharinas Worte. Sie trat in mein Blickfeld und erklärte: "Es war ein Fehler, noch vor dem offiziellen Ende des Spiels zurückzukommen. Es war geradezu dreist, dich nur in Unterhosen in den Garten zu legen und zu schlafen. Diese Einladung, dich, in genau dieser Haltung festzusetzen, konnten und wollten wir nicht ignorieren. Wenn du dich freiwillig unserem Verhör stellst, wäre es ausgesprochen dumm von uns, das Angebot nicht anzunehmen. Da uns zudem ein detaillierter Bericht einer psychologischen Gemeinschaftspraxis vorliegt, unter welchen Umständen du dich so richtig ausgeliefert fühlst, beschlossen wir, dies genauso zu realisieren. Wie fühlst du dich?"
Mist! Mist! Mist! Hätte ich die Unterhose auch gleich ausziehen können, dann hätte mein Spaß schon früher begonnen! "Nackt! Wehrlos! Ausgeliefert! Lasst mich frei! Bindet mich sofort los!"
"Nein, lieber Frank. Selbst du wirst einsehen, dass wir so einen feindlichen Topspion wie dich, nachdem wir ihn endlich gefangen haben, nicht einfach wieder gehen lassen können. Zuerst wirst du uns noch ein paar Auskünfte geben. Es liegt in deinem eigenen Interesse, zu kooperieren. Andernfalls wird das Verhör für dich noch richtig unangenehm!"
Allmählich entwickelte sich die Party in eine sehr prickelnde Angelegenheit. Mir machte das mehr und mehr Spaß. Das war der Stoff meiner Träume all meiner schlaflosen Nächte. Den sexuellen Fantasien mehrerer Frauen wehrlos ausgesetzt sein - konnte es noch besser kommen? "Ihr Schweine", rief ich. "Lasst mich sofort runter! Ihr könnt mich doch hier nicht so einfach fesseln!"
"Oh, wir können noch viel mehr. Du bist ein feindlicher Spion. Die Gesetze dieses Landes waren dir völlig egal, als du uns ausspioniert hast. Nun, jetzt werden sie dich auch nicht mehr schützen. Wir werden solange mit dir spielen, bis du uns alles gesagt hast, was wir wissen wollen."
"Spielen? So nennt ihr das? Folter verstößt gegen die Genfer Konventionen!"
"Wer sagt denn etwas von Folter? Wir spielen doch nur!"
"Zur Sache", mischte sich Eva, eine kleine kompakte Frau in das Geplänkel ein. "Woher wusstest du von der bevorstehenden Verhaftung?"
"Verhaftung? Ihr wolltet mich verhaften? Davon weiß ich nichts."
"Warum bist du dann geflüchtet?"
"Ich wollte nur einen Wochenendspaziergang machen. Den Vögeln lauschen, Rehe beobachten."
"Das ist nicht gut", meinte Nadine warnend. "Sie werden dich quälen, wenn du nicht ehrlich bist."
"Das war die Wahrheit."
"Kitzelt ihn!"
Was hätte ich denn anderes sagen sollen?
Dass ich einen Tipp erhielt und deshalb die Flucht antrat, war Teil der Geschichte, die Katharina am Anfang erzählt hatte. Diesen Teil "meiner" Vergangenheit hatte ich nicht erlebt. Sie erwähnte beim Briefing ja auch keinen Namen, den ich jetzt hätte preisgeben können. Wenn Folter oder keine Folter also davon abhing, ob ich ihnen diesen Namen verriet, dann war es völlig egal, welche Namen ich ihnen nannte. Aber unabhängig davon: Allein die Tatsache, dass sie mich splitternackt gefesselt hatten, bewies mir, dass sie gar nicht wollten, dass ich kooperierte. Also tat ich es auch nicht. Und ich tat es gerne nicht.
"Wir versuchen es noch einmal:", Evas Worte unterbrachen die Kitzel Attacken - aber nur kurz. "Woher wusstest du von der bevorstehenden Verhaftung?"
"Vom Weihnachtsmann?"
"Kitzelt ihn weiter, auch an den Füßen!"
Mist! Eben, das war nicht so schlimm. Sie hatten mich nur unter den Rippenbogen, in den Achseln und am Hals gekitzelt. Alles Stellen, an denen ich nicht sonderlich kitzlig war, Berührungen dort aber umso angenehmer. An den Fußsohlen war das allerdings etwas anderes. Ich versuchte sie wegzuziehen, vergeblich. Meine Beine wurden so stramm vom Körper weggezogen, da kam ich nicht gegen an. Ich versuchte auszuweichen. Auch vergeblich. Durch die starke Beinspreizung war mir auch keine Seitbewegung möglich. Mir blieb nichts anderes übrig, als quietschend das Ende dieser gemeinen Behandlung abzuwarten.
"Genug!" Wieder Eva. "Versuchen wir es mit einer ganz einfachen Frage: Warum hast du auf halber Strecke dein T-Shirt zurückgelassen?"
Das war jetzt mal eine Frage, die ich beantworten konnte: "Wegen dem Peilsender."
"Woher wusstest Du von dem Sender?"
"Ich wusste es nicht, es war aber die einzige Erklärung."
"Erklärung wofür?"
"Dafür, dass ihr euch fast gradlinig auf mich zubewegt habt."
"Was redest du da? Wir folgten nur den Spuren, die du hinterlassen hast."
"Ja eben nicht. Hättet ihr das getan, hätte ich meinen Vorsprung ausbauen können. Ich hatte aber nach 90 Minuten Flucht nur noch 15 Minuten Vorsprung. Unmöglich, wenn ihr nur meinen Spuren folgt."
"Woher willst du wissen, wie viel Vorsprung du noch hattest?"
"Ich habe eure Kommunikation verfolgt."
"Die war verschlüsselt!"
"Der Code war nicht schwer zu knacken."
"Das ist unmöglich! Dieser Code war unknackbar. Wer hat dir den Code gegeben?"
"Niemand. Ich habe ihn selbst geknackt, so unknackbar wie du denkst, war euer dilettantischer Code nicht."
"LÜGE!", schrie Eva. "Kitzelt ihn! Keine Rücksicht mehr auf seine Intimsphäre!"
Wäre das nicht ein Spiel gewesen, ich hätte ihr die zur Schau gestellte Wut glatt geglaubt.
Dann aber hatte ich keine Zeit mehr darüber nachzudenken, ob ihre Wut echt war oder nicht. Mehr als zehn Hände, die über meinen Körper krabbelten, über die Brust, den Rücken, die Arme und Beine, die Hüften, durch die Leisten, am Beckenboden, den Pobacken, den Hodensack und den Penis, lenkten mich zu sehr ab. Es war die schönste Folter, die man sich vorstellen konnte. Angenehm genug, um die Schmerzen der Fesselung zu vergessen, aber zu kitzlig, um einfach nur still zu genießen. So traktierten sie mich mindestens zehn Minuten lang, bis sie urplötzlich von mir abließen. Das abrupte Ende der Behandlung war viel schlimmer, als die sogenannte Folter selbst.
"Also, Mister oberschlau. Nehmen wir mal an, du hättest unseren Code tatsächlich geknackt und deshalb dein Shirt untersucht. Warum hast du dich dann in der Höhle ganz ausgezogen?"
"Weil ihr immer noch ständig näherkamt. Ich hätte erwartet, dass das Zurücklassen des Senders, eurer zielstrebigen Verfolgung ein Ende setzt. Dem war aber nicht so. Es war, als hätte ich den Sender nicht abgelegt. Und das ließ nur einen Schluss zu: Es gab noch einen Sender. Da ich nicht wusste wo, zog ich mich in der Höhle nackt aus und inspizierte jedes Kleidungsstück. Ihr Schweine habt mich fast komplett verwanzt. Dass ihr von meiner Unterhose die Finger gelassen habt, war gerade alles. Wann habt ihr das überhaupt gemacht?"
"Wir stellen hier die Fragen! Aber damit du weißt, wie überlegen wir dir sind: Wir haben die Psychotherapiestunde dazu genutzt, dich zu verkabeln."
"Wie bitte? Ich breche psychisch völlig zusammen und ihr nutzt meine Schwäche schamlos aus? Man sollte euch auspeitschen dafür."
"Auspeitschen? Ein interessantes Stichwort. Hast du eine Peitsche da, Kathi?"
Oh scheiße! Was hatte ich da gesagt. Alles bloß das nicht.
"Eine Peitsche nicht, eine Reitgerte schon."
"Bring sie her!"
"Nein!", protestierte ich. Davor hatte ich jetzt wirklich Angst. "Macht mit mir, was ihr wollt, aber nicht schlagen!" Ein gefährliches Angebot, normalerweise. Wenn unvorsichtige Frauen so etwas sagten, wurden sie in der Regel anschließend vergewaltigt. Nun, einen Mann konnte man nicht so ohne weiteres vergewaltigen. Und eine intensivere Behandlung meiner besonders empfindlichen Stellen wünschte ich mir in diesem Moment beinahe mehr, als alles andere.
Von daher glaubte ich, das Angebot unterbreiten zu dürfen. Ich war sogar froh, dass sie mir diese Steilvorlage geboten hatten.
"Was wir wollen? Tatsächlich? Jemand eine Idee?" - Eva.
"Von dem, was er in der Therapiestunde erzählte", erinnerte sich Nadine, "bleibt eigentlich nur noch der elektrische Strom übrig."
Katja wusste auch noch etwas beizutragen: "Und die Schlachtung."
Dieses Wort übte einen ganz besonderen Reiz auf mich aus. Selbstverständlich wollte ich nicht wirklich geschnitten werden, erst recht nicht zerschnitten. Aber die bloße Vorstellung, an den jeweiligen Stellen so berührt zu werden, erregte mich noch mehr, als ich es ohnehin bereits war.
"Mir scheint," resümierte Katharina, "unser Spion ist lebensmüde. Oder wie würdet ihr seine Reaktion auf das Wort "Schlachtung" deuten?"
Mist, die hatten das gesehen.
"Ich schlage vor", wieder Nadine, "dass wir ihm zuerst mit einer Ladung Starkstrom die Muskulatur auflockern, ihn danach ausweiden und schließlich so zerlegen, dass wir die nächsten Grillpartys damit bestreiten können."
"Hm, leckere Vorstellung. Machen wir es so", Katharinas Worte. "Ich gehe den Starkstromgenerator holen und ihr überlegt euch, wie wir ihn ausweiden könnten."
Das Verhör und die Folter waren offenbar vom Tisch. Jetzt ging es nur noch darum, wie sie mich in die Pfanne hauen konnten. Während sich die meisten tuschelnd und suchend entfernten, trat Nadine zu mir und löste vorsichtig meine Fesseln. "Warum tust du das?", fragte ich sie. "Da du gleich unter Strom gesetzt und danach verhackstückelt wirst, ist es völlig unnötig, dass du solange in dieser Position ausharren musst. Ich vermute, dass dir längst alles wehtut und das muss einfach nicht sein."
"Danke."
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich, mit ihrer Hilfe, ohne Schmerzen wieder aufrichten konnte. Als ich mich soweit erholt hatte, rollte ich mich zum zweiten Mal für heute in Embryonenstellung zusammen. Nadine lag hinter mir und streichelte mich sanft. Mit der Zeit vergaß ich völlig, dass wir hier nicht alleine waren. Gerade wollte ich mich auf den Rücken drehen, um ihren Händen Zugang zu meiner Vorderseite zu gewähren, als ich Evas Stimme vernahm: "Jetzt wissen wir, wer der Verräter in unseren Reihen ist!"
Die Beschuldigte versuchte, geschlagene fünfzehn Minuten lang zu erklären, dass sie mich nicht unnötig quälen wollte, ansonsten aber immer treu zu ihnen gehalten hatte. Doch es wollte ihr niemand glauben. "Kollaboration mit dem Feind", nannten sie es, und verurteilten Nadine ebenfalls zum Tode. Mich hatten sie derweil mit den Händen an die beiden Äste einer Astgabel gebunden und die Füße, in einem Meter Abstand zueinander via Zeltheringen am Boden fixiert. Gerade war Katja damit beschäftigt, mir die Elektroden eines TENS-Gerätes auf die Haut zu kleben. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Vorbereitungen zu Nadine Hinrichtung tatenlos zuzuschauen. Sie hielten sie zu viert fest, während Eva ihr zuerst, die Bluse, danach Unterhemd und BH auszog. Nadine stand da mit hochrotem Kopf, versuchte sich loszureißen, zu treten oder abzuwenden. Es nützte alles nichts. Ich erhielt einen ungehinderten Blick auf ihre süßen, kleinen Brüste. Diese langsame Zwangsentkleidung machte mich unglaublich an. Schon zerrten sie Nadines Jeanshose nach unten. Die war so eng, dass die Unterhose gleich ein Stück mitgezogen wurde. Nicht weit genug, um bereits ihr Allerheiligstes zu offenbaren, aber die linke Hüfte lag schon völlig frei, die rechte zur Hälfte. Als ihr Slip schließlich das letzte Stück Stoff war, dass sie mehr schlecht als recht am Körper trug, trat Eva mit einem frechen Grinsen auf sie zu und fragte: "Na, soll ich dir die Augen verbinden, dass du Franks lüsterne Blicke nicht sehen musst?"
"Fick dich!"
Hoppla, mit einer solch heftigen Antwort hatte ich jetzt nicht gerechnet. Bei mir hatte man in der Zwischenzeit das TENS-Gerät aktiviert. Der Strom lief, offenbar zunächst nur auf einem Kanal, von der einen Pobacke durch meinen Beckenboden zur anderen. Dort unten kribbelte, inklusive Darmausgang, alles, während mein Sitzfleisch ein Eigenleben zu entwickeln schien. Nadine, inzwischen von ihrer Unterhose befreit, wurde auf die gleiche Weise wie ich, an einen Baum mir gegenüber gebunden. Sie bot einen herrlichen Anblick: Schlank, helle Haut, kleine Brüste, rasierte Scham. Ihre Bestrafung machte mich fast noch mehr an, als meine eigene. Jeden einzelnen Rippenbogen konnte ich an ihrem, in die Länge gezogenen Körper sehen. Ihre Brustmuskulatur, die sich durch die rasierten Achseln zu den Oberarmen hinzogen, stachen deutlich hervor. Ihr Brüste, durch die Dehnung flacher, als normal, lagen wie Sahnehäubchen auf ihrem Oberkörper. Voll freudiger Erregung sah ich Susanne dabei zu, wie sie Nadine ebenfalls zwei Elektropads an die Pobacken klebte. Eine dritte Elektrode wurde ihr in Form eines dünnen Silikonschlauches in die Vagina eingeführt, die vierte klebte sie auf den Schamhügel. Mit Aktivierung des Stromflusses, begann sich Nadine auf eine faszinierende Art und Weise zu bewegen. Sie wandte sich und zuckte, als könne sie so den Stromimpulsen entgehen.
Mir ging es indessen nicht viel besser. Mir hatten sie einen dritten Kontakt auf den Beckenboden und einen vierten unter die Eichel geklebt. Das Kribbeln in meinen Genitalien war dafür verantwortlich, dass ich Elektrode einen ähnlichen Tanz vorführte, wie sie mir. Immer wenn sich ein Körper gerade an den Stromfluss zu gewöhnen begann, drehte irgendjemand den Saft weiter auf.
Das Wissen darum, dass die Nackte mir gegenüber, ganz Ähnliches durchmachte, wie ich, ließ ihre Bewegungen noch erregender auf mich wirken, als es meine zur Schau gestellte Nacktheit und der Stromfluss alleine gekonnt hätte.
Irgendwann traten, Katharina, Katja, Eva, Susanne, Tatjana und Angelina auf Nadine zu. "Deine Zeit ist abgelaufen. Der Starkstromgenerator hat seine Kapazitätsgrenze erreicht, damit können wir dich nicht weiter für deinen Verrat bestrafen. Deshalb werden wir dich zunächst bei lebendigem Leibe häuten und dann ausweiden. Möchtest du noch etwas sagen?"
"Ein wenig mehr Menschlichkeit würde euch gut zu Gesicht stehen. Ich habe euch niemals verraten. Für diese schändliche Tat an eurer treuen Kollegin sollt ihr in der Hölle schmoren!"
"Nach dir. Vielleicht. Heute allerdings bist erst mal du an der Reihe. Mädels! Häutet sie!"
Ich war schon sehr gespannt, wie das aussehen würde. Als ich es dann sah, konnte ich es gar nicht mehr erwarten, ebenfalls gehäutet zu werden. Jede der sechs Foltermeisterinnen hielt eine Feder in einer und einen Staubwedel in der anderen Hand. Und damit bearbeiteten sie Nadines Haut an einem Dutzend Stellen gleichzeitig. Keine Stelle ihrer Haut blieb davon verschont. Nadines Atemzüge wurden immer hektischer, manch glucksender Laut verließ ihre Kehle. So gut es die Fesseln zuließen, drehte sie ich unter diesen Folterwerkzeugen weg. Irgendwann fiel mir auf, das zwei von ihnen ihr Opfer mit bloßen Händen traktierten. Während die eine die Brüste umschmeichelte, versenkte die Zweite einige ihrer Finger in der Vagina der Todeskandidatin. Das musste die angekündigte Ausweidung sein, die offenbar äußerst qualvoll war. So zumindest deutete ich Nadines Stöhnen und Quietschen. Schließlich stieß sie einen Schrei aus, verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen. Behutsam lösten die Henkerinnen ihre Fesseln und ließen die Tote langsam zu Boden gleiten. Dort rollte sie ich zusammen und blieb reglos liegen.
Es war völlig klar, was jetzt auf mich zukommen würde, dennoch lauschte ich gespannt Angelinas Ausführungen.
"Wir haben uns entschieden, auch dich zu häuten. Deine Eingeweide lassen wir jedoch zunächst unangetastet, die werden ohnehin von alleine herauskommen."
Ich konnte mir ein "O, oh" nicht verkneifen.
"Nach dem wir dich ganzkörperskalpiert haben, wirst du geschlachtet. Wir werden deine Einzelteile danach einfrieren und den Sommer über, bei jeder weiteren Grillparty verzehren. Dazu bist du natürlich herzlich eingeladen."
"Bei der Aussicht, jedes Mal von euch vernascht zu werden, komme ich natürlich gerne", warf ich grinsend ein.
"Dir wird das Lachen noch vergehen", drohte mir Angelina. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Fleisch dauerhaft zart und saftig bleibt, wenn es mit Adrenalin und Endorphinen geflutet wird. Daher werden wir mit der Abtrennung der Teile an deinen Extremitäten anfangen. Während wir uns dann zur Körpermitte hin vorarbeiten, wird dein Körper fortwährend mit Adrenalin geflutet. Diesen Part übernehmen Katharina und Susanne. Eva und Tatjana werden das austretende Blut von deiner Haut abstreichen und in Flaschen füllen. Katja und ich sorgen für die Endorphin Ausschüttung, ein Nebeneffekt der Zwangsentsamung, die wir bei dir durchführen."
Katharina trat vor mich, sah mir in die Augen und sagte: "Ich hoffe, du hast dir für deine letzten Worte, die du jetzt loswerden kannst, etwas Bewegendes einfallen lassen. Also sprich!"
Wie bitte? Bewegende letzte Worte wollten sie von mir hören? Na gut, konnten sie haben: "Bitte benutzt zum Schlachten ausschließlich Silberbesteck. Gegen Edelstahl bin ich allergisch."
Durch das Lächeln, dass sich bei meinen Worten, in das Gesicht meines Gegenübers stahl, bewegte sich dieses. Demnach mussten meine Worte tatsächlich bewegend gewesen sein.
Doch ich hatte keine Zeit mehr, mein Erfolgserlebnis zu genießen, denn die Häutung, die sie mir endlich angedeihen ließen, überdeckte alle anderen Gefühle. Es mag schön sein, von seinem Partner mit einer Feder gestreichelt zu werden. Noch schöner, gleichzeitig mit einer Feder und einem Staubwedel. Geradezu unbeschreiblich war es aber, sechs Federn und ebenso viele Staubwedeln auf seiner Haut zu spüren. Bei Beginn der Behandlung schnappte ich überrascht nach Luft. Fortan führte ich mir diese deutlich intensiver zu. Wegen mir hätte diese Tortur ewig so weitergehen können. Als sie mit ihrem Werkzeug jedoch meine Reproduktionsorgane bearbeiteten, ahnte ich das sich nahende Ende bereits. So war es keine große Überraschung mehr, als sie schließlich ihr Werkzeug gegen martialisch anmutende Sägen eintauschten. Ich hielt einen Moment die Luft an, denn diese Dinger sahen täuschend echt aus. Erst als man mir die gezackten Klingen an die Haut ansetzte und zu sägen begann erkannte ich, dass sie aus einem weichen Kunststoff gefertigt waren. Während mir die Einen Gliedmaß um Gliedmaß absägten und die Anderen überaus zärtlich, das austretende Blut abstreiften, begannen die hübsche Katja und die engelsgleiche Angelina mit meiner Zwangsentsamung. Die kostenlose Agenten-Notschlachtung meiner selbst, gestaltete sich derart erregend, dass ich mir bis zum Ende der Behandlung ganze drei Mal meinen Samen abnehmen ließ. Vermutlich gelang es den beiden nur deshalb kein viertes Mal, weil ihre Kolleginnen inzwischen einen meiner zahlreichen Muskeln und Samensträngen zuviel durchtrennt hatten.
Jetzt also ruhte mein Körper in handlichen Gefrierbeuteln und mein Blut in Ein-Liter-Flaschen in der Truhe, genoss die angenehme Kühle, die darin herrschte und träumte davon, Nadines Einzelteile um sich herum zu haben.
Die Projektion meines Geistes indes, weilte im Kreise der Gastgeberin und der überlebenden Partygäste und beteiligte sich an dem durchweg positiven Feedback für die beiden Spiele.
"Du hattest recht, Katharina", sagte in dem Moment Nadine. "Frank war der schwierigste Gegenspieler, den wir jemals hatten. Als er in Unterhosen aus der Höhle floh, glaubte ich das Spiel schon verloren!"
"Und ich traute meinen Augen kaum", antwortete diese, "als ich einen fast nackten Frank am Büffet stehen sah, um sich in aller Gemütsruhe ein Abendessen einzuverleiben. Wäre Frank danach nicht einfach im Gras wie tot eingeschlafen, dann wärt ihr auf jeden Fall zu spät gekommen."
"Er muss ja aber ziemlich erschöpft gewesen sein, sonst wäre er doch wach geworden, als wir anfingen, ihn zu fesseln."
"Das könnt ihr laut sagen", erklärte ich. "In der ersten Stunde bin ich wie wild durch den Wald gerannt, um so viele Pfeile wie möglich zu malen. Mein Plan war es, euch in einem großen Kreis im Wald auseinander zuziehen, um schließlich zwischen euch durch in euren Rücken zu kommen. Und dann, nach anderthalb Stunden stelle ich auf einmal fest, dass ihr euch nicht nur nicht zerfleddert habt, sondern gradlinig auf mich zu hieltet. Und der Vorsprung war auch noch futsch!"
"Apropos: Woher wusstest du denn jetzt wirklich, wie weit wir noch weg waren? Und woher zum Geier wusstest du, dass wir uns geradlinig auf dich zu bewegten."
"Ich vermute, es diente der Tarnung, eures Weges, dass ihr immer nur dann im Chat kommuniziert habt, wenn ihr einen meiner Pfeile erreicht hattet. Aber gerade dadurch gabt ihr mir, gute Anhaltspunkte, euren Code zu analysieren und schließlich zu entschlüsseln. Nach drei oder vier Stationen, hatte ich verstanden, wie es geht, und wusste von da an ebenso, wie alle anderen, wo ihr jeweils wart. Tja, und dann war es nicht mehr schwer, zu erkennen, dass ihr meiner Pfeile gar nicht bedürft, um mich zu finden. Und das brachte mich auf die Idee mit dem Peilsender."
"Und wann hast du gemerkt, dass der Sender am T-Shirt nicht der einzige war?"
"Etwa eine viertel Stunde später. Ihr kamt mir noch genauso zielstrebig hinterher, wie zuvor. Da ich kurz vorher an der Höhle vorbei gelaufen war, dachte ich, dies wäre das perfekte Versteck, nach einem weiteren Sender zu suchen. Ihr könnt euch meinen Frust vorstellen, als ich sie an beinahe jedem Kleidungsstück fand. Und die Scheißdinger gingen nicht ab. Wie habt ihr das gemacht?"
"Spezialkleber. Haben wir bei uns im Labor entwickelt. Geht nur mit einer Speziallösung wieder ab, dann aber rückstandsfrei.", erklärte Angelina.
"Was ich auch nicht verstanden habe", sagte Eva, "ist, wie du so schnell aus der Höhle raus und danach spurlos verschwinden konntest."
"Verstehe ich jetzt nicht", antwortete ich.
"Susi ist dir von Anfang an gefolgt. Vor ihr hattest du keine Stunde Vorsprung."
"Wie bitte?"
"Sorry, das war Katharinas Idee."
Ich sah zu meiner Kollegin. Die grinste mich nur an und zuckte die Schultern. Ich nahm mir vor, ihr nachher auch noch ein paar Fragen zu stellen.
"Jedenfalls war Susi die ganze Zeit hinter dir. Als du in die Höhle rein bist, rief sie mich dazu, weil sie nicht beide Eingänge im Blick behalten konnte. Durch den Empfangsdraht, den wir im Innern der Höhle angebracht hatten, wussten wir, dass du genau in der Mitte angehalten hattest. Das muss der Zeitpunkt gewesen sein, an dem du dich ausgezogen hast. Von dem Moment an, als sich in der Höhle keiner der Sender mehr bewegt hat und dem, als ich am hinteren Ausgang der Höhle ankam, vergingen nicht mehr als fünf Minuten.
Und ich hatte während der ganzen Zeit, die ich zur Höhle hinrannte, den sie umgebenden Wald weitestgehend im Blick. Trotzdem habe ich dich weder rauskommen noch weglaufen gesehen. Wie hast du das gemacht?"
"Ganz einfach, ich bin an einer Stelle getürmt, die ihr nicht einsehen konntet."
"Gibt es die?", fragte Katharina verwirrt.
"Schon", antwortete Eva. "Direkt neben der Höhle gibt es so eine Art Kuhle. Wenn er dort runter gelaufen ist, konnte ich ihn für eine kurze Zeit nicht sehen. Aber um aus ihr herauszukommen, muss er irgendwo wieder hoch und spätestens dann, hätte ich ihn sehen müssen!"
"Tja, dann hatte ich wohl ziemliches Glück. Diese Senke war meiner Aufmerksamkeit nämlich entgangen. Ich bin einfach losgerannt bis ich einen geeigneten Baum fand."
"Wofür geeignet?"
"Zum Hochklettern. Mir war klar, dass mindestens eine von euch in meiner Nähe ist, aber am Eingang der Höhle steht. Mir war auch klar, dass diese mich sehen würde, wenn ich nur weit genug von der Höhle weglief. Also musste ich mich verstecken, bis ihr in der Höhle drin seid und nicht mehr seht, was draußen vorgeht. Aber versteck dich mal in so einem lichten Wald. Aus Erfahrung weiß ich, dass suchende Menschen den Blick immer schräg nach unten richten. Versteckt man sich hingegen auf einem Baum, wird man nicht gefunden. Ich habe mal als Kind auf einem Baum gesessen. Keine zwei Meter unter mir standen meine Spielkameraden, die mich suchten. Sie unterhielten sich: "ich habe schon alles abgesucht. Ich finde ihn nicht. Hast du eine Idee, wo der sein könnte?" Das war echt witzig, ich hätte ihnen auf den Kopf spucken können. Jedenfalls kletterte ich vorhin den Baum hoch, soweit es ging. Kein angenehmes Unterfangen, wenn man keine Schuhe anhat! Ja, und von dort oben sah ich euch in die Höhle reingehen und wusste: jetzt oder nie. Eigentlich dachte ich, es wäre eine tolle Strategie, zurück zum Haus zu laufen, da würdet ihr mich bestimmt nicht vermuten."
"Das war auch so. Die Möglichkeit haben wir bei der Planung des Spiels glatt übersehen. Wie gesagt: So einen harten Gegner, wie dich, hatten wir noch nie. Hat diesmal unheimlich viel Spaß gemacht!"
"Danke! Dumm nur, dass ich nach dem Essen einfach eingeschlafen bin. Ich muss doch sehr müde gewesen sein. Normalerweise werde ich nämlich wach, wenn mich jemand berührt, erst recht, wenn die Berührung auf meiner Haut erfolgt und vor allem dann, wenn ich fast nackt in einem fremden Garten liege und weiß, dass dort jederzeit ein Sack voller wilder Amazonen einschlagen kann, die mich außerdem gerade jagen...."
"Ja, und dann lag er nackt vor uns, lang ausgestreckt, mit gespreizten Armen und Beinen, gut einen Meter in der Luft, von oben und unten gleichzeitig zugänglich. Das war wirklich endgeil. Und wach geworden bist du erst, als ich dir mit der einen Hand den Hintern und mit der anderen den Penis streichelte, der sich dabei langsam aufrichtete. Aber davon hast du gar nichts mitgekriegt, oder?"
Schmunzelnd sah ich sie an. "Nein, nicht bewusst. Aber geträumt habe ich das. Okay, jetzt habe ich auch noch ein paar Fragen:"
"Ja?"
"Wie viel über die beiden Spiele wussten die anderen?"
"Wir treffen uns jedes Jahr drei bis vier Mal zu einem Grillabend. Während der ersten beiden Abende planen wir den dritten. Zwischen dem ersten und zweiten Termin suchen wir unsere potenziellen Opfer aus und stimmen am zweiten Abend ab, wen wir dieses Mal der Spionage anklagen. Langer Rede kurzer Sinn: Alle wussten alles, außer dir natürlich."
"Uff", machte ich erstaunt. "Das bedeutet, dass Spiel 1, hm, das bedeutet, ihr habt da nur ausgelotet, wie meine sexuellen Vorlieben aussehen?"
"Jepp."
"Und wenn ich nur wild fantasiert hätte?"
"Nur sehr abgebrühte Lügner können in einer solchen Situation lügen. So eine Frage wird entweder spontan und wahrheitsgemäß beantwortet oder überhaupt nicht. Du hast geantwortet, also entsprach es der Wahrheit."
"Interessant! Damit ist meine nächste Frage auch schon beantwortet. Hätte ich nämlich gar nicht geantwortet, hättet ihr gewusst, dass ihr das falsche Opfer gewählt habt und dieses Spiel mit mir nicht durchführbar sein würde. Richtig?"
"Richtig. Allerdings wussten wir bereits vor Spiel 1, dass wir die Spiele spielen konnten."
"Und damit ist meine vorletzte Frage auch beantwortet! Die wäre gewesen, ob das Gespräch mit Nadine, während des Spaziergangs, getürkt war. Getürkt in der Art, dass Nadine das Gespräch bewusst in diese Richtung gelenkt hat."
"Jawohl, das hat sie."
"Und warum habt ihr sie im Verlauf des Spiels geopfert?"
"Weil sie es so wollte. Sie wollte auch mal erleben, wie es ist, wie unsere Opfer gefoltert zu werden. Sie war bereit, sich vor dir nackt ausziehen und fesseln zu lassen, wollte spüren, wie es ist, von so vielen Personen gleichzeitig sexuell stimuliert zu werden."
"Und? Hat es sich gelohnt?", fragte ich sie.
"Auf jeden Fall! Es war toll! Beim nächsten Mal will ich das auf jeden Fall wieder haben."
"Und Eure Opfer wollen das nicht wieder erleben? Oder erhalten sie keine zweite Chance?"
"Oh, uns wäre es viel lieber, wir müssten uns nicht jedes Mal einen Neuen suchen. Das ist nämlich ganz schön schwierig. Aber bisher wollte sich das keiner noch ein zweites Mal antun."
"Hat es denen denn nicht gefallen?"
"Doch, solange ihre Gehirnzellen in der unteren Zentrale waren schon. Aber in dem Moment, wo sie wieder nach oben umzogen, wollten sie davon nichts mehr wissen, und drohten uns zum Teil sogar, ihnen nur ja nie wieder unter die Augen zu treten, weil sie sonst für nichts garantieren könnten."
"Gab es mal sexuelle Übergriffe seitens eurer Opfer?"
"Nie. Wenn uns einer davon begegnet, dreht er sich weg und tut so, als gäbe es uns nicht."
"Habt ihr keine Angst?"
"Nein. Sie können uns nichts und das wissen sie auch. Sie selbst haben viel mehr zu verlieren, als wir."
"Wie das?"
"Sind alle verheiratet."
"Ihr sucht euch absichtlich nur verheiratete Männer aus?"
"Ja."
"Um sie danach erpressen zu können?"
"Traust du mir das zu?" Katharina stand mit ernstem Gesicht vor mir und sah mich fragend an.
"Nein, aber du musst zugeben, dass der Verdacht naheliegend ist."
"Zugegeben."
"Und wenn ich das richtig verstehe, geht es bei eurer Absicherung ja genau darum, oder etwa nicht?"
"Jetzt verstehe ich, warum du uns davor gewarnt hast, Frank als Opfer einzuladen. Er ist im Begriff, unsere netten Grillpartys zu zerstören", resignierte Angelina.
"Nein, ich zerstöre euch überhaupt nichts. Ich frage nur. Ihr habt mich ohne Zweifel pseudo-psychologisch durchleuchtet, ehe ihr mich zur Party eingeladen habt und als ich bereits da war, auch. Ihr wart euch entweder sicher, dass ihr es mit mir machen könntet oder ihr erlagt einfach der Versuchung. Wie auch immer. Gesteht nun bitte auch mir zu, euch ebenfalls zu durchleuchten."
"Das ist dein gutes Recht, Frank".
Ich fragte noch eine Weile weiter, fand aber nichts, mit dem ich nicht einverstanden gewesen wäre.
Eine Weile blieb es still. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Schließlich unterbrach Katharina die Stille: "Möchtest du beim nächsten Mal wieder dabei sein, Frank?"
"Gerne, ja."
Nach dieser Antwort redeten alle durcheinander. Offenbar hatten sie nicht damit gerechnet, dass ich ihren lange ersehnten Wunsch, sich keinen neuen Kandidaten suchen zu müssen, erfüllen würde. Schließlich beendete Nadine das Durcheinander: "Wie kommt das, Frank?"
"Ihr habt mir meine, seit über 30 Jahren unerfüllten, sexuellen Fantasien erfüllt! Ich hatte längst die Hoffnung aufgegeben, das noch zu erleben. Es war toll! Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Durch eure Befragung im ersten Spiel, wusstet ihr genau, was ihr mit mir machen dürft und was nicht. Ich musste nicht ein einziges Mal ein Veto einlegen. Und ihr habt den perfekten Rahmen geschaffen, um meine Fantasien während der Hinrichtung für mich zur Realität werden zu lassen. Perfekt! Besser geht es nicht. Ich wäre bescheuert, würde ich euer Angebot nicht annehmen!"
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