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Noch keine neunzehn (fm:Sonstige, 3048 Wörter)

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Veröffentlicht: Jun 06 2021 Gesehen / Gelesen: 14157 / 9546 [67%] Bewertung Geschichte: 9.05 (150 Stimmen)
Probieren geht über Studieren, heißt es. Wenn man im Bett ausprobiert hat, was man alles noch nicht studiert hat, kann ich das nur bestätigen. (Sorry, eine passende Kategorie hierzu fehlt mir.)

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Noch keine Neunzehn

Es gibt Erinnerungen, die vergisst man nicht. Ich war noch keine neunzehn und hatte gerade das Abitur hinter mich gebracht. Es geht hier aber eigentlich um meinen Klassenlehrer. Ich fange mal ein bisschen früher an. Ich feierte meinen achtzehnjährigen Geburtstag. Endlich war ich nicht nur mündig sondern auch volljährig, ich war mein eigener Herr ... oder meine eigene Frau?

Meine Geburtstagsparty war ein voller Erfolg. Es war auch insofern ein voller Erfolg, als daß ich unseren Klassenschwarm der Jungen rumgekriegt habe. Alle Mädchen waren hinter ihm her, ich auch. Wir hatten bis um gut zwei Uhr nachts gefeiert. Dann bröckelte die Gästeschar. Er blieb bis zum Schluss. Die Gelegenheit war günstig. Ich hatte schon häufiger mit ihm getanzt am Abend, und wir hatten uns auch geküsst. Ich wollte aber mehr.

Ich fragte ihn, ob er mich nachhause bringen würde. Bereitwillig ging er darauf ein. Vor unserer Haustür fragte ich ihn, ob er noch mit hineinkommen wolle. Auch darauf ging er ein. Ich schleppte ihn ab in mein Zimmer, und dann ließ ich die Waffen einer Frau spielen. Jeder weiß jetzt, wovon ich rede. Dreimal hat er mich in der restlichen Nacht gevögelt. Meine Eltern lächelten wissend, als wir zu viert am Frühstückstisch saßen. Das war mein achtzehnter Geburtstag.

Ich bekam einen Studienplatz an einer Uni, die nur knapp hundert Kilometer entfernt lag. Ich suchte mir eine Studentenbude, die ich gemeinsam mit einer Freundin bezog. Immerhin hatte jede von uns ein eigenes Zimmer, und das war auch gut so, denn wir beide schleppten natürlich auch immer mal wieder einen Kommilitonen ab. Wir beide führten schon ein buntes Leben. Wir waren jung, wir waren hübsch, und unsere Blusen oder Shirts waren immer eng oder auch etwas durchsichtig. Sowas nennt man im Einzelhandel die Präsentation der Auslage. Wenn du nicht zeigst, was du anzubieten hast, kommt auch kein Kunde.

An einem Abend hatten wir beide uns jede einen aufgegabelt. Zwei fesche Kerle und wir landeten zu viert in meinem Zimmer. Es wurde sehr lustig, und wir alle wurden immer gelöster und immer mutiger. Vor allem die beiden Jungs wurden immer mutiger. Als erster küsste meiner mich. Der andere wollte nicht zurückstehen und küsste meine Freundin. Wir Mädchen, wir waren ja noch nicht mal neunzehn, hofften auf einen schönen Abend. Es gab nur mein Einzelbett im Zimmer, auf dem mein Typ und ich hockten, außerdem waren da mein Schreibtischstuhl und ein weiterer Hocker, auf dem meine Freundin und ihr Typ Platz genommen hatten. Als beide Jungs uns an unsere Auslagen griffen, ging die Luzi ab. Wir Mädchen konnten gar nicht so schnell gucken, wie die Jungs uns und sich selbst ausgezogen hatten.

Meine Freundin und ihr Macker drängten sich zu uns auf mein Bett. Es war ein bisschen eng, aber Raum ist in der kleinsten Hütte. Berührungsängste gab es da nicht. Es wurde gefummelt und geknutscht, was das Zeug hielt. Schließlich fickten die beiden Jungs uns, mangels Platzangebot, indem wir Mädchen nebeneinander auf der Bettkante saßen, unsere Beine öffneten und die beiden vor uns knieten. Soll noch mal einer sagen, Not macht nicht erfinderisch.

Das waren aber alles immer nur kurzfristige Erlebnisse. Einen richtigen, echten Freund hatte ich zu der Zeit nicht. Mein neunzehnter Geburtstag nahte. An der Uni gab es einen sogenannten Gastdozenten, der einmal die Woche Vorlesungen abhielt. Es war das Fach Statistik, und es war mein ehemaliger Klassenlehrer, der auch Mathe unterrichtet hatte. Ich hatte damals meistens eine fünf in Mathe. Beim Abi hat er ein Auge zugedrückt und mir eine vier gegeben, sonst hätte ich das Abi nicht bestanden.

Er hatte mich sofort wiedererkannt. Jede Woche einmal nachmittags kam er zu unserer Uni gefahren. An einem dieser Nachmittage kam er nach der Vorlesung auf mich zu und begrüßte mich fröhlich: "Schön, sie wiederzusehen." Er lud mich sogar zu einem Kaffee in die Cafeteria der Mensa ein. Ein Jahr lang war ich nun schon der Schule entflohen, und jetzt holte mich die Vergangenheit wieder ein. Er war, glaube ich, dreiunddreißig, wenn ich das richtig wusste. Verheiratet war er bisher nicht, wie ich ebenfalls wusste, obwohl er sehr gut aussah. Es gibt Männer, die sich lieber auf dem freien Markt umtun. Dazu gehörte er offensichtlich auch.

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