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Lehrstunde ohne Schluckauf (fm:1 auf 1, 2316 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 17 2006 Gesehen / Gelesen: 28286 / 21612 [76%] Bewertung Geschichte: 8.35 (120 Stimmen)
Tanja, dem Sex lange Zeit entwöhnt, voller Hemmungen und Komplexe, erfährt durch ein geschickt inszeniertes Manöver ihres Freundes, wozu sie fähig ist.

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Ich sag' es offen: eine Granate im Bett bin ich nicht. Zumindest nicht gewesen. Ein bisschen hab' ich inzwischen dazu gelernt. Es war hart für mich. Und ungewöhnlich. Ich bin Mitte 20, habe braune, lange Haare, schlanke Beine. Ich habe endlich wieder einen Freund, mit dem ich gut zurecht komme. Ich bin stolz drauf, denn er ist ein begehrter Mann. Das merke ich, wenn wir abends mal weggehen. Da sind viele aus seiner alten Clique, von denen mich die Mädels schon mal schief ansehen. Sie sind wohl ein wenig neidisch. Ich weiß gar nicht, wieso ich das Glück mit Torsten habe. Manchmal denke ich: Weil ich eben nicht so abgewichst bin wie manche, die er kennt. Ich hatte am Ende meiner Schulzeit meinen ersten festen Freund und habe dann meinen Mann kennengelernt. Dem war ich wohl zu brav, wir gingen auseinander. Inzwischen bin ich geschieden. Ich hatte dann lange nichts mit einem Mann, hatte Komplexe ohne Ende. Dann traf ich Torsten. Wir tauschten die Telefonnummern aus. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass er sich melden würde. Aber nach drei Wochen rief er an, wir haben uns verabredet. Er hat mich aufgetaut, mich ganz vorsichtig wieder ins Sexleben eingeführt. Mit ihm erlebte ich meinen ersten Orgasmus nach gut zwei Jahren. War das ein Gefühl!

Als ich mit ihm zusammen kam, war ich noch schüchtern ohne Ende. Mochte mich nur im Dunkeln ausziehen lassen. Wenn er offen vom Ficken oder Blasen sprach, wurde ich noch rot, wie er mir sagte. Bis er mich dann mal im Wohnzimmer aufforderte, mich vor seinen Augen auszuziehen. Ich hab' mich gewunden wie ein Aal, habe es schließlich getan. Und mich geschämt wie ein kleines Mädchen. Allmählich wurde ich freier und machte fast alles mit. Nur schlucken mochte ich nicht. Bei aller Liebe. Kurz vorher schob ich ihn immer raus, so dass er mir auf die Brüste spritzte. Dann kam jener Samstag, an dem sein Freund anrief. Ich bekam mit: Gerd und er sind immer noch unzertrennlich, obwohl Gerd inzwischen in Bayern wohnt. Er kündigte sich mit einer Dienstreise an, und er übernachtete dann, wie Torsten mir sagte, immer bei ihm. Das würde am nächsten Montag sein. Torsten nahm mich nach diesem Telefonat in den Arm und wurde ganz feierlich. "Ich muss dir was Wichtiges sagen", begann er. Ich war gespannt. "Weißt du, Gerd und ich, wir haben schon im Sandkasten miteinander gespielt. Und uns unser Leben lang immer gut verstanden. In jungen Jahren schon haben wir vereinbart: Wir werden alles miteinander teilen, was man zum Glück braucht. Stell dir vor: Als ich voriges Jahr auf dem Weg in den Urlaub bei ihm Station machte, da sagte er ganz offen: Du, ich hab' mit meiner Frau besprochen. Du bist heute solo, da kannst du mit ihr schlafen. Wir wollten doch alles teilen, also tun wir es auch heute. Oder findest du Lisa nicht attraktiv? Sie saß dabei, ich sah sie an und sagte: Und ob ich Lisa toll finde. Aber willst du wirklich...? Sie fiel mir ins Wort: Gerd hat mir gesagt, wir drei würden heute eine spannende Nacht erleben. Ich freue mich schon drauf.

Ich hörte Torstens Schilderung mit versteinerter Miene. Denn mir klar: Ich sollte am Montag auch mit Gerd ins Bett gehen. Das würde ich nie tun, war ich mir sicher. "Und was willst du damit sagen?" fragte ich Torsten kess. "Na ja, du hast es ja gehört. Wir teilen alles miteinander. Mehr brauche ich doch nicht zu erklären oder?" Für mich stand fest: "Nicht mit mir." Torsten zuckte die Schultern und meinte eher beiläufig: "Dann muss ich mir was einfallen lassen." Damit war das Thema erledigt. Zunächst. "Was willst du dir einfallen lassen?" fragte ich später. "Na ja, Gerd wird mir nicht abnehmen, dass ich auch nur einen Tag unbeweibt bin. Da muss eben eine aus meiner alten Clique aushelfen." Ich dachte: Na meinetwegen. Bis mir die Frage kam: "Wirst du es dann mit der auch treiben?" Er zuckte wieder mit den Schultern: "Ein Dreier geht eben nur zu dritt, oder siehst du das anders?" Schließlich müsse er doch so tun, als sei das Mädel seine aktuelle Freundin. Und offen zu sagen, seine Derzeitige sei nicht bereit, sich an unsere Abmachung zu halten - nein, das wäre eine Blamage für ihn.

Wir sprachen nicht mehr darüber. Am Sonntagmorgen, als wir uns verabschiedeten, sagte Torsten nur beiläufig: "Wenn du es dir noch anders überlegst, dann ruf mich bis heute abend an. Sonst muss ich in meine Stammkneipe und mich dort nach Ersatz umsehen. Aber keine Sorge, das ändert an unserem Verhältnis doch nichts." Unterwegs ging mir die Sache nicht aus dem Kopf. Ich würde doch nicht mit Gerd so mir nichts, dir nichts ins Bett gehen. Andererseits wollte ich auch nicht, dass Torsten wieder mit einer Verflossenen rummacht. Nachher war ich die Doofe und bekam den Laufpass. Zu Hause stand ich mehrere Male unentschlossen vor dem Telefon. Hatte den Hörer schon drei-, viermal in der Hand. Sollte ich? Oder nicht? Ich wollte Torsten nicht verlieren -

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