Detektiv: Minigolf (fm:Sonstige, 3412 Wörter) | ||
Autor: Italiener | ||
Veröffentlicht: Oct 12 2006 | Gesehen / Gelesen: 22429 / 18693 [83%] | Bewertung Geschichte: 7.22 (49 Stimmen) |
Ich habe zwar keinen Auftrag mehr, doch durch Zufall begegne ich Sebastians Tante Wieder und erlebe etwas, was ich kaum glauben konnte |
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Minigolf
Endlich hatte ich diesen unsäglichen Auftrag los: einen Halbwüchsigen und seine Tante zu observieren. Dachte ich. Ja, natürlich hatte ich das Telefonat mit Sebastians Tante noch geführt. Sie war auch keineswegs verstimmt, dass ich sie anrief, und wir unterhielten uns ganz nett. Und sie lachte herzlich. Natürlich war das eine böse Finte von Sebastian, das mit den ukrainischen Austauschschülern. Er hat sich einfach bös an mir gerächt, der Knabe. Trotzdem war ich selbst irgendwie erleichtert, dass dies alles nur ein Fake war. Und ich hatte den Fall wirklich zu den Akten gelegt und wollte nie wieder etwas davon hören. Bis zu jenem Sonntag, als ich mit einigen Freunden zum Minigolf gegangen war. Und ich sie zufällig ebendort wieder traf. Sebastian, seine Freunde Dietmar und Ralf und eben seine Tante. Und es war noch ein Mann dabei, den ich nicht kannte. Dass sie mehr beabsichtigen, als eine Runde zu spielen, war eigentlich klar, denn Sebastians Tante trug ein dermaßen kurzes Kleidchen, dass sie sich darin kaum bewegen konnte, ohne alles zu entblößen, und das bei einer Freizeitbeschäftigung, wo man Bewegungsfreiheit braucht, um mit Schläger und Ball die beste Schlagposition zu beziehen. Entsprechend unkonzentriert war mein Spiel, denn ich konnte nicht anders, als aus gesicherter Entfernung meine Beobachtungen zu machen. Oftmals standen die jungen Leute so um die Frau herum, dass ich mich des Eindrucks nicht erwahren konnte, sie würden sie auch anfassen.
Als Sebastians Tante und ihr Gefolge den Platz verließen, verabschiedete ich mich ebenfalls mit einer fadenscheinigen Begründung von meinen Freunden und folgte ihnen unauffällig. Es war zwar nicht mehr meine Baustelle, aber meine Neugier war einfach stärker. Ich konnte nicht anders, als mich an ihre Fersen zu heften, und ihr Weg führte sie auf die Landstraße und zu einem Parkplatz, wo sie das Auto verließen und in den Wald hinein wanderten. Ich hörte sie nur schäkern und lachen, ohne ein einziges Wort zu verstehen. Was auch nicht notwendig war, denn schon bald kamen sie auf einer kleinen Lichtung zur Sache. Details konnte ich auf die Entfernung nicht erkennen, aber dass sie Sex hatten, war unschwer zu erkennen. Sie hockte an einen Baumstamm gelehnt vor den jungen Männern, und an deren Beckenbewegungen war unschwer abzulesen, dass sie sie in den Mund fickten. Immer abwechselnd, einer nach dem anderen und immer wieder. Irgendwie musste ich die Ausdauer der Frau bewundern. Dabei sah das unglaublich ordinär aus, wie sie vor den Jungs hockte und sich schamlos anbot und benutzen ließ. Der Mann, den ich nicht kannte, sah lediglich zu, was mich dann sehr wunderte. Nach gut zwanzig Minuten verließ ich meinen Beobachterposten, ich hatte genug gesehen, ohne wissen zu müssen, was sich sonst noch abspielen würde.
Ich brachte es einfach nicht fertig, die ganze Sache zu vergessen, und wollte ihr auf den Grund gehen. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht weil von der ganzen Situation etwas Magisches ausging, vielleicht weil die Frau eine ungeheure Ausstrahlung besitzt und das Ganze eine erotische Komponente besaß, der ich mich nicht entziehen konnte. Tags drauf erledigte ich meine Aufträge. Ein Versicherungsbetrug stand auf der Tagesordnung. Doch als ich abends nach Hause fahren wollte, schlug ich wie fremd gesteuert einen anderen Weg ein und fand mich vor der Wohnung von Ralf wieder. Ihn wollte ich befragen. Er kannte mich ja noch nicht, und ich erhoffte mir von ihm die Auskünfte, die ich wollte. Er war sichtlich überrascht, als ich plötzlich vor ihm stand. Ein sympathischer junger Mann, dachte ich mir. Vielleicht ein bisschen ein Strebertyp mit seiner Brille auf der Nase, die mit lustigen Sommersprossen geziert war. Und es dauerte nicht lange, bis er mir Rede und Antwort stand. Meine Überrumpelungstaktik klappte auch bei ihm - wie seinerzeit bei Sebastian.
Ohne Umschweife erzählte er mir vom Vortag. Vom Minigolf. Und davon, dass Sebastians Tante als Verliererin den anderen zu Willen sein sollte. Sie war dazu auserkoren worden, das Preisgeld zu sein. Und der Mann, der noch dabei war? Ja, das sei der Mann von Sebastians Tante. Und er hätte das ganze doch in die Wege geleitet. Was? Ja, das mit dem Minigolf. Er hätte sie alle angerufen und zur einer Partie eingeladen. Und seine Frau als Siegprämie ausgesetzt.
"Du willst mir wirklich sagen, dass ihr Mann Euch seine Frau angeboten hat?"
"Ja. Und glauben Sie mir, wir waren selbst überrascht, denn bis dahin wussten wir eigentlich nicht genau, ob er von unseren Dates mit seiner
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