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Blind Date (fm:Fetisch, 1491 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 30 2006 Gesehen / Gelesen: 19671 / 14884 [76%] Bewertung Geschichte: 7.70 (115 Stimmen)
Ein Blind Date entwickelt sich zu einem feuchtfröhlichen Abenteuer ohne Körperkontakt

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Blinddate

Ich bin so nervös, wie schon lange nicht mehr. Was tue ich da? Ich kenne den Typ doch überhaupt nicht! Vor drei Stunden habe ich ihn zum ersten Mal gesehen. Und jetzt zahlt er meine Rechnung und ich weiß, ich werde mit ihm gehen und in einer dunklen Ecke weiß Gott welche Sauereien mit ihm treiben. Ich muss verrückt geworden sein!

Naja, so verrückt auch wieder nicht. Ein bisschen kenne ich ihn ja schon. Wir haben uns Emails geschrieben. Jede Menge Emails. Er hat mir darin Phantasien beschrieben, bei denen ich mir in den Slip gemacht habe vor Aufregung. Und ich habe mich mit Tagträumen revanchiert, die mir die Schamesröte ins Gesicht treiben, wenn ich daran denke.

Aber das hier ist nicht das Internet. Das hier ist die Wirklichkeit. Und in der Wirklichkeit sollte ich nicht mit einem Mann, dessen sexuelle Vorlieben ich besser kenne als seinen Namen, durch einen schwach beleuchteten Park gehen und nach einer geeigneten Stelle suchen für - ja, für was eigentlich?

Ich weiß immer noch nicht, was ich mir von diesem Treffen erwarte. Bisher gab es noch keine Überraschungen. Dieser Mann ist auch in echt so wie am Telefon. Und dass er gut aussieht, wusste ich schon von den Fotos. Er hat den Abend mit Takt und Charme zu einer gelungenen Gratwanderung gemacht. Aber alles, was ich mit Sicherheit über ihn weiß, ist, dass er Geschmack hat. (Wenn er auch wahrscheinlich schwitzt in seinen coolen Schuhen.)

Ich selbst habe mich klassisch angezogen: Ein schlichtes Sommerkleid (schwarz), dazu Schnürsandalen. Und meine Armbanduhr als einzigen Schmuck. Ich wollte mich in keine Richtung festlegen. Ich habe sogar der Versuchung widerstanden, mich zu kräftig zu schminken. (Na gut, die Fußnägel habe ich dann doch noch lackiert.)

Jetzt sind wir also in diesem Park. Wir gehen nicht Hand in Hand (das wäre albern). Aber wir berühren uns von Zeit zu Zeit. Die Luft ist warm. Man kann den Sommer riechen. Ich hätte Lust, mich auszuziehen. Meine Brustwarzen sind schon so hart, dass sie sich am Stoff reiben. Was spricht eigentlich dagegen, dass ich jetzt einfach meine Brüste heraushole und sie ihm hinhalte: "Hier, mein Junge, das ist für dich, du schielst doch schon die ganze Zeit darauf! Also beiß endlich rein und saug dich fest, darauf stehe ich nämlich." Aber natürlich tue ich nichts dergleichen. Ich warte auf irgendein Zeichen von ihm. Warum sagt er nichts?

"Musstest du nicht vorhin dringend aufs Klo?" Na, endlich!

"Muss ich immer noch", antworte ich unbestimmt.

"Darf ich dir zusehen?"

Na gut, dann ist es jetzt wohl soweit. Ich stapfe wortlos in Richtung Gebüsch und spüre beunruhigt (und etwas verärgert), wie mir das Herz bis zum Hals schlägt. Meine Gedanken sind in völliger Unordnung. Sie rennen durcheinander, rempeln sich gegenseitig um und klingen dabei wie meine Mutter: Kind, wie weit willst du beim ersten Mal gehen? - Keine Ahnung, Mama. - Aber du musst doch eine Ahnung haben! - Also gut. Ich glaube, ich möchte seinen Schwanz sehen. - Bist du verrückt? Und wenn es außer Kontrolle gerät? - Nichts gerät außer Kontrolle. - Aber du kennst ihn doch gar nicht! Usw.

Offen gesagt, würde ich gerne mehr als nur seinen Schwanz sehen. Einen Augenblick habe ich die Vision, wie Sperma gegen ein Blatt klatscht und es zum Schaukeln bringt. Na, das kann ja heiter werden.

Jetzt sind wir da. Was nun? Wir sehen uns unschlüssig an, wie zwei Kinder, die eine Wette abgeschlossen haben, die man nur in einem dunklen Keller einlösen kann. Ich stelle erstmal meine Handtasche ab. Irgendwie komme ich mir blöd vor. (Trotzdem würde ich um nichts in der Welt woanders sein wollen.) Reden geht jetzt auch nicht mehr. Damit irgendwas passiert, ziehe ich meinen Slip aus, ein teures Ding, das ich mir extra für dieses Treffen gekauft habe. Den ganzen Abend hat mir der String in der Pospalte geklebt.

Dieses verräterische Stückchen Stoff drücke ich ihm nun in die Hand.

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