Zur Kur im Erlenblick (fm:Fetisch, 15266 Wörter) | ||
Autor: curo | ||
Veröffentlicht: May 09 2007 | Gesehen / Gelesen: 26317 / 23240 [88%] | Bewertung Geschichte: 4.66 (29 Stimmen) |
Herr Schneider lässt sich im Sanatorium "Erlenblick" gründlich von seinen Zivilisations-Wehwehchen kurieren... und erlebt dabei manch ebenso peinvolles wie erregendes... (Wer mit weisser Erotik nichts anfangen kann oder von Geschich |
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Zur Kur im "Erlenblick"
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Dienstag
"Sanatorium" - schon das Wort klingt nach Greisen mit Gehhilfen, und ausgerechnet dort war ich nun hingeraten, ich, der seinen 30. Geburtstag noch nicht so lange hinter sich hatte. Aber gut, dachte ich, wenn's denn hilft und die Krankenkasse diesen "Urlaub" auch noch bezahlt, dann folge ich halt dem Rat meines Hausarztes. Denn eigentlich hatte er schon recht: In den letzten 10 Jahren hatte ich rund um die Uhr nur für den Job gelebt, und dabei kaum bemerkt, wie es körperlich abwärts ging. Dass ich keinen Klimmzug mehr schaffe, obwohl ich früher mal 20 am Stück konnte, na gut, damit hätte ich auch weiter leben können. Als dann die Verdauung nicht mehr so richtig wollte, hatte es Monate gedauert, bis ich meinem Arzt von diesen Verstopfungsproblemen erzählte. Und als der dann nach einigen Untersuchungen meinte, das läge einfach nur an meinem allgemein runtergekommenen Muskelstatus, und mir vorschlug, das Problem grundlegend stationär behandeln zu lassen, da habe ich ihn erstmal für verrückt erklärt. Aber als ich ein paar Tage später nach Stunden vergeblichen Mühens auf dem Klo mein blasses, schweissnasses Gesicht im Spiegel sah, da entschied ich: So kann's nicht weitergehen. Und nun bin ich hier, im "Sanatorium für Zivilisationskrankheiten Erlenblick", auf einem Hügel unweit eines Kaffs, dessen Name sich nur meine Fahrkarte merken konnte. Woher mein Hausarzt das nur kannte?
Eines habe ich gleich gestern bei der Ankunft gemerkt: Da sind viel mehr Leute mittleren Alters, als ich dachte. Von wegen nur Greise mit Krücken: Denen zahlt die Krankenkasse vermutlich freiwillig ohnehin nur noch den Sarg. Und so bin ich also nur wenig unter dem Altersschnitt der anderen Patienten.
Und noch etwas habe ich gleich am ersten Tag gelernt: Unterschätze nie die Tücke einer Schwester, weil die jung und lieblich ausschaut. Nachdem der Aufnahmearzt Dr. Henschel meinen Einweisungszettel gelesen hatte, meinte er zu Schwester Julia, einer bestimmt noch unter 25-jährigen, bevor man mein Grundleiden angehen könne, müssten erstmal kurzfristig die Symptome beseitigt werden, und wie nicht anders erwartet, stand Schwester Julia kurze Zeit später an meinem Bett und überreichte mir einen widerlichen Abführtrank - aber diesen Geschmack kannte ich ja schon, von meinen vorangegangenen "Selbstbehandlungsversuchen". Unerwartet kam für mich aber, dass Schwester Julia nach 3 Stunden - der Trank hatte seine mittelmässige Wirkung längst getan - wiederkam, diesmal mit einem Rollständer, an dem ein gläserner Einlaufbehälter aufgehängt war. Naja, dachte ich, so einen Einlauf hattest Du auch schonmal versucht, und dieser Behälter fasst nur einen Liter. Schwester Julia hatte an meiner Mimik wohl bemerkt, dass mich der Anblick nicht schockte, und fragte mit einem herausfordernden Unterton: "Na, wie lange werden Sie den Einlauf wohl halten können, nachdem Sie sich schon so schön entleert haben?". Da die Flüssigkeit nicht mal trüb war, ließ ich mich auf die Herausforderung ein, und meinte trocken: "So lange werden Sie bestimmt nicht hier bleiben wollen...".
Hätte ich doch nur den Mund gehalten. Oder wenigstens nochmal richig hingeschaut. Aber so sah ich eine Sekunde zu spät die Schlieren, die sich an der Grenzfläche zwischen der dünneren (Wasser) und der dichteren Flüssigkeit (Glyzerin!) bildeten. Oh Gott. Da musste ein
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