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Die Postkarte aus Ecuador (fm:Ältere Mann/Frau, 7700 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 02 2009 Gesehen / Gelesen: 46000 / 38664 [84%] Bewertung Geschichte: 9.33 (286 Stimmen)
Diese wunderbar feminine, ältere Frau hatte Aldo in seinem Studentenjob angesprochen -- was wollte sie noch außer ihm eine Postkarte aus dem Urlaub zu schicken...?

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© Alphata Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

"Das macht dann acht Euro, bitte!"

Aldo nahm den Schein entgegen, zählte das Wechselgeld heraus und händigte es zusammen mit dem Parkschein aus. Sein Blick blieb an der fein manikürten Hand mit den dunkelroten Fingernägeln hängen, die beides entgegennahm. Die Berührung hatte ihn neugierig gemacht. Er schaute nach oben, wo er auf ein tiefblaues Augenpaar traf, das ihn interessiert betrachtete.

"Danke!" Ihre Stimme war nett und angenehm. Sie lächelte ihn freundlich an, und noch immer ruhte ihr Blick auf ihm. Er wurde unruhig, schaffte es aber doch, zurückzulächeln.

Sie war weitaus älter als er. Im zweiten Jahr seines Studiums war er mit seinen 24 Jahren zwar einer der Älteren, aber die Frau vor ihm war darüber schon weit hinaus. Aldo schätzte sie in diesen kurzen Momenten auf 40 - obwohl ihre gepflegten Hände sie jünger erschienen ließen.

Immer noch schaute sie ihn unverwandt an. Sein Herz begann zu klopfen. Sie war attraktiv mit ihren blonden Haaren und ihrem empfangenden Lächeln, und ihr Blick war durchdringend, so dass er sich etwas unsicher fühlte. Gleichzeitig fuhr ihm diese direkte Art aber auch in die Lenden, und er rutschte auf seinem Stuhl hin und her.

"Schön..." Sie sagte es mehr zu sich selbst, als sie sichtlich bemüht langsam den Blick senkte. Sie versenkte das Wechselgeld in ihrer Tasche und blickte ihn nochmals lange an. Dann drehte sie sich um und ging zum Fahrstuhl. Bevor sie einstieg, warf sie ihm einen letzten innigen Blick zu. Aldos Schwanz zuckte: So intensiv hatte ihn noch kaum eine Frau vorher angesehen - vor allem keine so attraktive!

Er war richtig aufgeregt: Was wollte sie von ihm? Warum hatte sie ihn so angeschaut? Was sollte er jetzt machen?

Um sein Studium zu finanzieren, arbeitete er manchmal als Aushilfe in dem Parkhaus an der Kasse - genau dort, wo er jetzt gerade diese schöne Unbekannte getroffen hatte. Er überlegte, was er machen sollte. Gerade als er sich entschieden hatte, nach unten in den Parkbereich zu gehen und unauffällig nach ihr zu schauen, ging die Aufzugtüre wieder auf und sie trat heraus. Aldos Herz setzte einen Takt aus.

"Haben Sie etwas vergessen?" brachte er hervor.

Sie lächelte wieder und ihre Augen blitzten. "Wie man es sieht..." setzte sie an und pausierte dann kurz, um ihm wieder tief in die Augen zu schauen. Obwohl er saß wurde Aldo ganz weich in den Knien.

"Ich wollte Dich nach fragen, ob Du mir Deine Adresse gibst." Sie ließ die Worte auf ihn wirken. "Ich fliege morgen in Urlaub, und würde Dir gerne eine Postkarte schicken! Natürlich nur, wenn das o. k. für Dich ist?"

Aldo schluckte. Das war ungewöhnlich. "Klar, gerne." Er nickte, kritzelte seinen Namen und seine Anschrift auf einen Zettel und wollte ihn ihr rüber schieben. Einer inneren Eingebung folgend, schrieb er auch noch seine Telefonnummer hinzu und reichte ihn ihr schließlich. "Wenn Sie zurück sind, können Sie mich auch gerne mal anrufen."

Sie lächelte mysteriös. Mit zufriedenem Gesichtsausdruck nahm sie den Zettel entgegen, warf einen Blick darauf und verstaute ihn in ihrer Handtasche.

"Wo geht es denn hin?"

Sie sah auf. "Nach Ecuador, für vier Wochen. Und vielleicht melde ich mich danach!" Verschmitzt sah sie ihn an, warf ihm noch einen koketten Blick zu und drehte sich zum gehen. "Bis dann..."

Diesmal sah sie sich nicht mehr um - aber aus dem Aufzug winkte sie ihm nochmals zu. Aldo war perplex. Das war eine lupenreine Anmache gewesen, aber er konnte sich keinen rechten Reim darauf machen. Na ja, er würde ja sehen, was passieren würde. Und währenddessen würde er wahrscheinlich von ihrem wiegenden Gang und ihren strammen Fesseln träumen, denen er auf dem Weg in den Aufzug hinterher gesehen hatte.

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