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Obstfeld 2 (fm:Romantisch, 3656 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 18 2010 Gesehen / Gelesen: 17690 / 14298 [81%] Bewertung Teil: 9.12 (92 Stimmen)
Jessica und Joachim treffen sich zum zweiten Mal, diesmal in einem Biergarten

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Die Telefonnummer, die mir im Display angezeigt wurde, war keine der mir vertrauten. "Ich bin's!" meldete sich eine weibliche Stimme, die ich nicht gleich erkannte. "Wer ist ich?", fragte ich daher zurück. Der Vorwurf in der Stimme war unüberhörbar: "Jessica! Na hör mal, hast Du mich schon vergessen?" Mir wurde warm ums Herz. "Mensch Jessica, da freue ich mich, dass Du anrufst. Aber wie könnt ich Dich vergessen. Deine Stimme ist mir halt noch nicht so vertraut, dass ich Dich an einem dahergeflegelten 'ich bin's' erkennen würde." Ich hörte sie lächeln. "Na gut, es sei Dir verziehen. Wäre mir vielleicht auch so gegangen. Dann sollten wir unsere Bekanntschaft vertiefen, was hältst Du davon? Deswegen rufe ich auch an. Was machst Du gerade? Ich hätte Lust mich irgendwo draußen hinzusetzen und etwas zu trinken. Das Wetter schreit geradezu danach, nicht wahr?"

Ich blickte auf den Bildschirm meines Computers, an dem ich eine halbe Stunde zuvor meine Steuererklärung begonnen hatte. Sie würde noch mindestens eine weitere Stunde in Anspruch nehmen. "Also, wenn ich ganz ehrlich zu Dir sein darf", begann ich grinsend und hörte Jessica enttäuscht Luft holen, "dann kommt mir nichts gelegener als Dein Anruf. Du erlöst mich von der Steuererklärung. Wann?" "Du bist doch ein..." begann sie "aber ich darf nichts sagen, ich nehme ja auch gern mal andere hoch. In einer dreiviertel Stunde?"

"Ich mache Dir einen Vorschlag", entgegnete ich. "Wenn Du mir sagst wo Du wohnst, hole ich Dich ab, und wir fahren ans Mainufer. Kennst Du den Biergarten mit den Liegestühlen auf dem aufgeschütteten Strand?" "Ja, den kenne ich. Ich war erst einmal da, und das ist lange her. Aber die Idee ist gut." Jessica nannte mir Ihre Adresse, wir legten auf, und nachdem ich im Internet nachgesehen hatte, wo genau sie wohnte, fuhr ich den Computer herunter und ging ins Bad.

Nachdem ich mehrere Jahre lang einen geschlossenen Wagen gefahren hatte, war in diesem Frühjahr die Zeit wieder reif gewesen für ein Cabrio. Es versüßte mir die Stunden, die ich wöchentlich auf dem Weg zum Job und zurück auf der Straße zubrachte. Vor allem dann, wenn ich abends nach getaner Arbeit müde ins Auto stieg, genoss ich es in vollen Zügen, chillige Musik oder ein Hörspiel einzuschalten und mir auf dem Weg in den Abend den Wind um die Haare wehen zu lassen.

Auch jetzt, wo ich das Stadtgebiet hinter mir gelassen hatte, nahm ich den Duft der sommerlichen Wiesen und Felder wahr. Schon bald allerdings lenkten mich die Gedanken an Jessica davon ab.

Am vergangenen Wochenende erst hatten wir uns kennengelernt. Ich hatte auf einer Wiese unter Obstbäumen in Erinnerungen an meine frühere Freundin geschwelgt und mich dabei befriedigt, und sie war in diesem Moment mit ihrem Hund vorbeigekommen und hatte mich beobachtet. Trotz der peinlichen Situation waren wir dann ins Gespräch gekommen und hatten Gefallen aneinander gefunden. Und so hatten wir die Telefonnummern ausgetauscht und lose vereinbart, uns an einem der kommenden Wochenenden wiederzusehen. Aber nun war sie mir bereits an diesem Donnerstag mit ihrem Anruf zuvorgekommen. Eigentlich wusste ich von Jessica kaum mehr, als dass sie eine bodenständige, aber zugleich gefühlvolle Frau war, die bisher den richtigen Mann noch nicht getroffen hatte - und dass sie recht angetan gewesen war von meinem eregierten Penis, den ich mir so lustvoll verwöhnt hatte. Nachdem wir uns ein wenig kennengelernt hatten, hatte sie dann das begonnene Werk zu Ende gebracht und es offensichtlich genauso genossen wie ich.

Jessica wohnte in einem kleineren Ort etwa 15 Kilometer von meiner Heimatstadt am Main entfernt. Ich kannte ihn gut vom Durchfahren her, und so hatte mit der Blick auf die Karte des Online- Routenplaners genügt, um nun ihre Adresse auf Anhieb zu finden. Ich hielt vor einem älteren, aber offenbar sorgfältig sanierten Mehrfamilienhaus mit sechs Parteien. Auf mein Klingeln hin kam Jessica direkt auf die Straße. Sie trug ein knielanges, durchgehend geknöpftes Jeanskleid, das wie maßgeschneidert die schlanke Figur und Ihre eigentlich nicht sonderlich üppige Oberweite perfekt zur Geltung brachte. Dazu dunkelblaue Leinenschuhe und um den Hals ein dünnes Halstuch. Es war eine Augenweide, sie so zu sehen. Mit einem genießerischen "Mmmm" stellte ich mich vor sie hin, legte die Hände an Ihre Hüften und blickte ihr ernst ins Gesicht. "Ich freue mich Dich wiederzusehen. Wie geht es Dir?" Sie legte die Arme um meinen Hals und gab mir einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Danke, gut geht's mir. Und ich habe mich auch darauf gefreut, Dich wiederzusehen." "Schön! Aber ich muss Dir gestehen, dass

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