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Das Fenster (fm:Verführung, 13817 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 16 2011 Gesehen / Gelesen: 31663 / 21914 [69%] Bewertung Geschichte: 9.52 (107 Stimmen)
"Junger Calvados und süße Trauben"

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Das Fenster

Ich drückte die Blendladen auf und ließ das frühe Licht herein, kniff meine Augen zu kleinen Schlitzen und schaute auf das Haus mit den beiden toten Fenstern. Die Wohnung stand schon seit langem leer, obwohl sie doch einen schöneren Ausblick auf die nahe, kleine Hafenmole zuließ. Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt die Wohnung zu wechseln, dort drüben einzuziehen, wegen der besonderen Aussicht. Das terrakottafarbene Dach schimmerte herüber und tauchte die im Schatten liegende Fensterseite meiner kleinen Wohnung in ein warmes Licht, das sich durch die geöffneten Blendladen schlich und zärtlich an die gekalkten Schlafzimmerwände rekelte.

Begleitet von einem leisen Rauschen der Palmen durch den heran wehenden Passat, holte ich tief Luft. Ich stützte mich eine Weile auf den Fensterrahmen, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Die weiße Farbe blätterte in großen Schuppen vom Untergrund und verabschiedete sich vom Jugendstil, in dem das Haus erbaut war. Es ging ihm so wie mir. Die Zeit war mit mir älter geworden. Aber nicht die Jugend in meinem Kopf. Nur reifer.

Trieb es mich hinaus zu den Menschen, zog ich mir eine schwarze Hose an, ein dünnes, weißes Hemd, schlüpfte in meine ausgetretenen Latschen, ging hinunter ins kleine Kaffee, setzte mich zu einem Espresso an den Tisch der alten Spieler, die ihre abgewetzten Karten mischten und mit drohenden, schmetternden Armbewegungen die Karten in die Mitte des Tisches klatschen ließen, als jagten sie Fliegen. Jeder tat es in seiner unverwechselbar eigenen, theatralischen Manier. Egal wie hoch der Trumpf in seiner Hand war. Es war nur ein Spiel. Sie schlugen die Zeit tot. Wie ich. Ich schaute mir die Menschen an, die an mir vorbei flanierten, auf der Mole die Netze flickten, den letzten Fang unter die Leute brachten, Fisch ausnahmen und ihn in großen Holzkisten auf Trockeneis gebettet, auf kleine Lastwagen stapelten. Fisch war hier allgegenwärtig. Wie das dunkelblaue Meer und die schaukelnden Fischerboote. Meine kleine Reiseschreibmaschine ließ ich dann alleine zurück. Ich musste sie manchmal an meine Abwesenheit gewöhnen. Sie stand auf dem kleinen Tisch vor dem Fenster und klapperte gelangweilt mit den Tasten, bis ich zurück war. Den Eindruck hatte ich immer. Ich wusste, dass es der Wind war, der an den Blendladen rüttelte. Sie hatte sich mit ihm verbündet.

So war es auch eine staubige Windböe, die mich an sie erinnerte, mich meinen Kaffee bezahlen ließ und wieder nach oben trieb. Zu ihr. Ich hatte genug vom Leben mitbekommen, in den letzten Minuten meines Espressos.Es genügte für ein paar Seiten. Der Rest, der die Stunden bis zum Nachmittag andauerte, war reine Illusion. Noch. Wenn ich schreibend zu berichten begann, veränderte sich das kleine Zimmer. Der Tisch wurde zu einer kleinen Jolle, das noch leere, eingespannte Blatt Papier zum großen, dunkelblauen Ozean und zum Ruder wurde meine kleine, wartende Reiseschreibmaschine, sobald ich die Finger auf ihre Tasten legte. Die Wände meines Zimmers zerflossen sodann zu einem weiten Horizont. Fehlte nur der imaginäre Wind für mein Segel.

So nahm die Flaute in meinen Gedanken ein jähes Ende, als ich eines morgens die Blendladen öffnete und einen Blumentopf in einem der toten Fenster erblickte. Es war wie der Aufbruch zu einem neuen Ufer. Meine Neugierde war geweckt. Es war wohl jemand eingezogen. Ich legte meine Finger abwartend auf die Tasten und betrachtete gebannt die untoten Fenster, die allmählich zum Leben erweckt wurden. Neben den kleinen Blumentopf hatte sich ein Kerzenständer gesellt. Ohne Kerze. Sie passten irgendwie zusammen. Ein ungleiches Paar. Eine zierliche Hand hatte ihn aus dem schattigen Hintergrund zum Blumentopf hinzu gestellt. Nur die Hand war zu sehen, wenn sie sich auf das schmale Fensterbrett zubewegte und im Sonnenlicht erstrahlte. Sie stellt mir vielleicht eine Szene zusammen, einen Wink für meine leeren Gedanken, kam es mir in den Sinn. Meine Finger waren kurz davor das Ruder zu führen, als ein Stapel Bücher auf dem Fensterbrett auftauchte. Die Seiten waren schon vergilbt. Alte Bücher. Zu lieb gewonnen, um sie wegzugeben.

Die tief stehende Nachmittagssonne warf allmählich einen Blick in die Fenster und gaben den Räumen gegenüber ein Gesicht. Eine zierliche Gestalt huschte durch die Zimmer, tauchte mal vor dem einen, dann wieder vor dem anderen Fenster auf und manchmal nur als langer Schatten auf dem Fußboden. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht, als sie kurz auf die schmale Gasse schaute und dann zu mir herüber. Ich saß im

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