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Weihnachten zu dritt (fm:Sonstige, 72780 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 22 2014 Gesehen / Gelesen: 76841 / 66117 [86%] Bewertung Geschichte: 9.73 (340 Stimmen)
Angela erlebt die Erfüllung ihres Lebens

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Es hatte angefangen zu schneien und aus den zuerst nur spärlich fallenden Flocken, wurde mit der Zeit ein richtiger Schneesturm. Das pfeifende Geräusch des Windes drang bis in die Wohnungen hinein und erinnerte die Menschen daran, dass es im Warmen jetzt umso angenehmer war.

Angela ging es genauso. Sie hatte in den letzten Tagen die geschmackvolle Weihnachtsdekoration in der Wohnung vervollständigt und freute sich schon auf die kommenden Tage. Tage, die besinnlich und ruhig verlaufen sollten. Sie mochte keinen Trubel und war froh, wenn sie mit Ihrem Verlobten Thomas das Fest der Liebe verbringen konnte. Sie würden leckere Sachen einkaufen gehen, würden es sich die Zeit lang gut gehen lassen, auch wenn sie beide alleine waren.

Angela war vor ein paar Monaten aus Liebe, Thomas in diese Kleinstadt gefolgt. Er hatte hier einen neuen Job angeboten bekommen, der ihn in seiner Karriere weiterbrachte. Warum allerdings eine Firma gerade hier eine Außenstelle eingerichtet hatte, blieb ihr schleierhaft. Vielleicht lag es an den geringeren Betriebskosten, aber darüber hatte Thomas sich niemals ausgelassen. Angela wusste nur von ihm, dass sich hier die Führung der Firma konzentrierte und wer hierher versetzt wurde, hatte es geschafft, war sozusagen im Zentrum der Macht. Die Produktion selber fand woanders statt.

Sie hatten sich eine relativ große Wohnung zugelegt und waren in den letzten zwei Monaten unzertrennlich gewesen.

Angela hingegen hatte in dieser Gegend keinen neuen Job gefunden. Außer in dem Unternehmen von Thomas, gab es keine wirklichen Angebote auf dem Arbeitsmarkt. Für dieses Unternehmen war sie allerdings nicht geeignet. Wenn, wurden dort Spezialisten aus der IT-Branche gesucht, doch eine Qualifikation in dieser Richtung, konnte sie nicht aufweisen. Von daher blieb ihr nichts übrig, als sich um den Haushalt zu kümmern. Geld war durch Thomas Job genug vorhanden und so ging es den beiden wirklich gut. Sorgen mussten sie sich nicht machen, zumindest was das finanzielle betraf.

Angela machte sich nur mit der Zeit Gedanken über etwas anderes.

Sie hatte den Eindruck, dass sie beide in einen Alltagstrott eingetreten waren, der langsam aber sicher ihre Zuneigungen abflachen ließ. Ein Tag glich dem anderen und hielt für beide keine Überraschungen mehr bereit.

Sicher, sie liebten sich, zumindest war Angela davon überzeugt, aber es fehlte etwas. Vielleicht war es die Spannung, die zuvor noch in der Luft gelegen hatte. Hatte sie zuvor noch sehnsuchtsvoll darauf gewartet, dass Thomas nach Hause kam, war dies fast verflogen. Wenn er wegen einer Geschäftsreise ein paar Tage nicht da war, freute sie sich zwar noch darauf, wenn er wiederkam. Es war aber kein verstärktes Herzklopfen mehr da, wenn sie den Haustürschlüssel hörte, wenn er sich im Schloss drehte. In diesem Moment wusste sie nur, dass er wieder da und alles in Ordnung war.

Ein schneller, fast flüchtiger Kuss und ein kurzer Bericht, was vorgefallen war und schon war alles wieder wie zuvor. Was sollten sie auch erlebt haben. Er konnte nur von Dingen erzählen, von denen sie keine Ahnung hatte. Bei Angela selber war es noch langweiliger. Was sollte sie auch erzählen.

Einen Bericht, wie oft sie abgewaschen, Staub gesaugt oder gefeudelt hatte, war nichts, von dem man eine gute Geschichte machen konnte. So blieb dieses Gespräch oft einseitig.

Mit den Angelegenheiten ihrer Familie, mit der sie ab und zu telefonierte, konnte sie nicht auftrumpfen. Thomas interessierte es nicht sonderlich, denn er kannte ihre Familien eigentlich nicht, hatte sich niemals darum gekümmert. So war es auch mit der Vergangenheit von Angela. Er wollte niemals etwas darüber wissen, fragte nicht danach. Für ihn begann ihre Beziehung in dem Moment, als sie sich kennengelernt hatten. Was davor war, spielte für ihn keine Rolle.

Gut, wenn man es genau sah, hatte Angela auch keine besondere Vergangenheit gehabt. Alles war normal verlaufen, zumindest sah sie das so. Nichts Besonderes in der Kindheit oder Jugend.

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