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Lissy 5 - Auf dem Catwalk in Spöckenhavn (fm:Sonstige, 5319 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 09 2015 Gesehen / Gelesen: 9878 / 6953 [70%] Bewertung Geschichte: 9.09 (11 Stimmen)
Eine weitere Episode von mir, Lissy, der molligen, zeigefreudigen Ehedomina, in der ich erzähle, wie ich in Spöckenhavn aufgenommen werde. Achtung - die Geschichte hat keine Erotik und wer sowas nicht mag – bitte nicht lesen

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© LissyundBaerli Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

mit ihrem Mann das große Restaurant an der Promenade in Spöckenhöft. Kennen Sie seine Mutter? Die is ja ´ne ganz vornehme, ganz ete-pi-tete (was immer das auch ist) und Personal hat sie ja auch noch immer. Ne Hauswirtschafterin. Aber is auch ne ganz nette eine. Aber seine erste Frau - nee aber auch. Das war vielleicht eine. Kein Wunder, dass er immer nach See war."

Die Runde schweigt und schüttelt zustimmend, "nee, nee", den Kopf. "Aber nu hat er ja Sie, und sie sind ja auch ne ganz nette eine, oder nicht?" Die umstehenden Damen nicken zustimmend mit den Köpfen und sagen, "Jo, da is sie". "Und so schöne große Augen ham Sie. Das hat er aber auch wirklich mal verdient, nich?", sind sich alle einig.

"Ja, dann nehmen Sie mal die Jagdwurst hier, die is heute gaaanz frisch."

Nach einer Dreiviertelstunde weiß jede Frau im Laden wer ich bin, was ich mache, wer mein Liebster ist, was er verdient und, dass ich mit ihm schlafe. Dafür habe ich die wichtigsten Krankheiten der Damen und auch Familiendetails meines Liebsten erfahren und obwohl ich kaum zu Worte kam bin in automatisch den Kreis der "netten einen" aufgenommen.

Ich gehe zum Auto, lege das Päckchen ab und sehe mich um. Die Sonne scheint durch den Dunst, ein frischer Wind weht und streichelt meine Haare durcheinander. Ich halte mein Gesicht in die Sonne und lass mich von ihren Strahlen kitzeln. Wer richtig verliebt ist, der weiß dass Sonnenstrahlen auf der Haut kitzeln.

Dann betrete ich das Fischgeschäft. Auch hier steht eine kleine Ansammlung von Frauen und ein ähnliches Ritual beginnt.

"Was kann ich für Sie tun, junge Frau? Forelle? Die müssen Sie doch ganz frisch kaufen. Bei Hellmann, der hat´ne Fischzucht, da gibt es die schönsten. Wie wäre es mit éner schööönen Seezunge? Sie wollen ein schönes Fischgericht kochen für Ihren Liebsten? Herrn Johannsen? Das ist doch sein Auto, oder? Wie heißen Sie denn? Aha, Lissy. Ja, dann nehmen Sie mal einem schönen Dorsch, Frau Lissy. Mach mal eben die Tür auf, Birte, damit ich Kuddl mal was fragen kann! Kud-dl, hast Du mal nen schönen Dorsch für Frau Johannsen? Ne, nich der Tischler, der Kapitä-än. Seine Frau is hier. Ne, nich die. Die andere, die neue. Die hübsche." "Mannsbilder sind schja jümmers sooo langsam - bis die mal was mitkriegen. Nu mal los Kuddl, zeig‘ mal hoch. Ja, dei is good. Mein Mann gibt Ihnen gleich einen schönen Dorsch. Dorsch kennen Sie nicht? Das is‘n Kabeljau. Und dann nehmen Sie mal noch ein paar Sprotten (das sind so kleine goldgelb glänzende Räucherfische) mit, die isst ihr Mann ja immer so gerne auf Brötchen. Wir kennen ihn ja alle gut. Ach, Sie sind nicht verheiratet? Nö, muss man ja auch heut gar nicht mehr so unbedingt. Wenn ich noch denk, wie das so früher war. Aber, was nich‘ is‘ kann ja noch werden, nich? So, denn macht das "Sösteinsöventig"."

"Was ist das?", frage ich und die umstehenden Frauen lachen.

"16 Euro und 70 Cent. Ach, das mit dem Plattdeutsch lernst Du auch noch, Deern. Das kommt alles mit der Liebe mit. Und bis morgen dann, tschü-üs!"

So wurde ich von Frau Lissy zu Frau Johannsen und von der Großmutter zum jungverliebten Mädchen mit Heiratsplänen befördert. Eine stattliche Karriere innerhalb von knapp 90 Minuten.

Ich gehe dann noch zum Bäcker, Brötchen kaufen. "Knüppel oder Rundstück? Ein Graubrot? Ach, ein Feinbrot meinen Sie. Sie sind doch die Lissy, die Frau von Herrn Johannsen, nich? Dann nehmen Sie mal den hier mit, den éSchwarzen Friesen‘, den mag er gerne und den nimmt er sonst auch immer."

Nicht schlecht dachte ich bei mir. Die Leute wissen nicht nur wer ich bin, die wissen sogar schon, was ich einkaufen will.

Ein Gemüsegeschäft. Mit Halbmond und Sternchen auf dem Schild. Die Ware sieht gut aus. Hier kann ich mal ganz inkognito einkaufen. Ich trete ein, eine Frau mit Kopftuch steht am Thresen. Ihre zwei Töchter kichern und sie bedeutet ihnen ruhig zu sein. Okay, Kraut heißt Kohl, Blaukraut ist Rotkohl, Kohlsprossen ist Rosenkohl und Braunkohl ist Grünkohl und eigentlich gar kein Kohl. Als ich dann mit einer großen Tüte den Laden verlasse, sagt die Dame höflich: "Auf Wiedersehen Frau Lissy und vielen Dank."

Also weiß es wohl jeder hier in den Geschäften inzwischen. Ich bin die dicke Lissy aus Bayern, die Geliebte von Herrn Johannsen, dem Kapitän. Bärli, und da kommen ja interessante Sachen zutage, die Du mir noch nicht so erzählt hast.

Als ich die Heckklappe des Autos öffne kommt ein junger Matrose hinter mir vorbei. Er springt mir zur Hilfe und fragt, ob er mir die Sachen ins Auto legen kann. Als ich mich bedanke, sagt er mit salutierend mit den Fingerspitzen an der Mütze: "Gern, geschehen, Frau Kallein." Nein, Sie müssen mich verwechseln, aber trotzdem vielen Dank. Zwei andere Matrosen gehen vorbei, verwechseln mich auch mit Frau Kallein. Sollte ich hier eine Doppelgängerin im Ort haben? Ich dachte immer, sowas wie mich gibt es nicht nochmal.

Zuhause erzähle ich Dir was ich erlebt habe und dass mich die Matrosen verwechselt haben. Du schmunzelst: "Soso... Frau Kallein, aha - also, "Frau Kallein"‘ heißt in Wirklichkeit "Frau KaLeu" und das ist die korrekte Anrede für die Frau eines "KapitänLeutnant zur See". Das ist sozusagen Sippenhaft", erklärst Du mir. "Das war mein Dienstgrad, als ich hier noch stationiert war und zur See fuhr. Heute bin ich KorvettenKapitän a.D. und das heißt außer Dienst. Aber das mit dem éKaLeu‘ hat sich irgendwie gehalten. Nun kümmere ich mich nur noch freiberuflich um Radar und Navigationssysteme und berate Reedereien beim Einsatz solcher Apparate."

"Bärli, hast Du denn auch so einen Seemannsanzug mit weißer Mütze?", frage ich.

Du gehst zum Schrank und zeigst mir Deine Uniform. Bärli, da sind ja ganz viele goldene Streifen und Abzeichen dran! Du lachst und sagt, es ist nur "Lametta". Aber das muss man eben manchmal anziehen. Das zeigt wer und was man ist.

Aha sage ich, es ist dann wie beim Trachtenkleid mit der Schleife. Ich trage sie hinten, weil mein erster Mann, der Wildgruber gestorben ist und ich daher Witwe bin. Die Nummer zwei zählt nicht, da wir nicht verheiratet waren. Vorne tragen sie die jungen Mädchen - die Jungfrauen. Links trägt man sie, wenn man noch "auf der Suche" ist. Und rechts, wenn man vergeben ist. Bärli, wenn Du mich besuchst, dann will ich mit Dir in Deiner Uniform durch das Dorf flanieren. Versprichst Du mir das? Und dann... mache ich einfach meine Schleife nach rechts, darf ich das? Was meinst Du, was die dann zu reden haben. Aber dann heißt es nicht mehr: "die dicken Eli kriegt eh keinen richtigen mehr ab. Wer will die schon noch anfassen", sondern dann sagen sie sicherlich: "Schau daher, die Eli. So einen feschen Kerl hat ´s sich g‘holt. Und verlobt is 's auch. Aber des is ein Preiß, weil einen richt'gen Mann hat ´s nichtt abg'kriegt." Und ich gucke dann nach links und rechts und wackele stolz mit meinem Hinterteil. Oh, Bärli, das wäre schön.

Ich erzähle Dir auch von den Frauen in den Geschäften und von meiner Karriere in der ich von der dicken Lissy zu Deiner Geliebten über eine heiratswillige junge Frau bis zu Deiner Frau KaLeu aufgestiegen bin, wo auch so fesche Matrosen strammstehen und ich nun eindeutig auch "von den netten eine" bin und sich alle in Spöckenhavn einig sarüber sind, dass Du mich schließlich verdient hast.

Ich erzähle Dir auch von meinem schrecklichen Erlebnis, damals, als ich einen Mann nur 3 Dörfer weiter geheiratet habe. Die ersten zwei Sätze im Kaufmannsladen damals gingen mir nie aus dem Kopf: "Das ist doch Die vom jungen Wildgruber. Du kannst machen, was Du willst, Du wirst hier nie eine von uns, da kannst Du gleich wieder zurück in Dein Dorf gehen."

Und hier nehmen mich die Leute so freundlich auf. Es macht ihnen auch nichts, dass wir nicht verheiratet sind. Das ist schon eine andere Welt. Und sogar die Frau mit dem Kopftuch kannte mich schon. Du sagst, dass sie Frau Güselcem heißt, ganz eine Hanim ist und ein Hajib trägt. Das ist eine modische Kopfbedeckung für moderne Frauen moslemischen Glaubens. Und eine Hanim ist die vornehme Frau des Hauses.

Bärli, hier ist alles anders. Und schön. Bärli, ich will auch ganz Hanim sein.

Das Telefon läutet. Du gehst in Dein Arbeitszimmer und ich höre eine Fetzen: Aha, ich guck‘ mir das an. Morgen. Ja, gut. Um 10. Ach, ich bringe noch jemanden mit. Ja, genau...

Bärli, musst Du morgen arbeiten? Du guckst mich an und sagst, dass wir morgen eine Einladung zum Kapitänsfrühstück auf einem Kreuzfahrtschiff haben und Du Dir da etwas ansehen willst.

Lissy, da verkleiden wir beide uns standesgemäß. Hast Du einen dunklen Rock mit und eine schlichte weiße Bluse? Nein, ich habe nur bunte Sachen dabei. Hast Du ein paar Schuhe? Meine roten Pumps mit den hohen Absätzen.

Du sagst, das macht nichts, das kriegen wir schon und telefonierst: "Hallo Walter. Ich muss morgen auf die MS Nordwind. Ja, genau, wir beide. Ja, richtig. Ja, Lissy. Ja, das ist sie auch, is wirklich´ne nette. Hat Frau Stahmer auch gesagt? Na, denn stimmt das sicher. Ja, hab‘ ich verdient, stimmt. Ja, sie sieht toll aus. Ja, kein Hungerhaken. Ja, das ich hoffe auch! Ja - äh, die Nordwind. Ja, die sind ja immer so steif und formell mit Uniform. Habt Ihr da was standesgemäßes für sie? Ja? Uniformbluse klingt gut. Und einen schwarzen Rock? Größe? Weiß ich nicht. Ach 54 meinst Du - eher 56? Und die Bluse etwas kleiner. Naja, Du hast ja da als Fachmann auch einen guten Blick für. Schaffen wir das heute noch? Ja, dann kommt sie gleich mal vorbei."

Bärli, was ist hier los? Der Walter weiß es also auch schon. Und woher kennen die Leute meine Konfektionsgröße?

Aha, Walter, also Herr Stöver hat mich gesehen als ich über den Parkplatz ging. Schatz, und da hat er schon mal Maß genommen? Wissen die Leute hier auch, wann ich meine letzte Regel hatte? Das kam vorhin im Radio, antwortest Du und zwinkerst mir zu. Ist doch schon ein paar Jahre her, oder? Na warte, Bärli, freche Jungs kriegen nachher Ihre Strafe und ich bekomme einen Kuss.

Wir fahren hinunter zum Hafen. Dort ist das Geschäft von Herrn Stöver - ein Geschäft für Schiffs- und Bootsausstattung und Berufsbekleidung.

Herr Stöver sagte ohne weiter zu fragen: "Nur hereinspaziert, Lissy. Ich bin Walter, ein alter Freund von Matten, Ihrem Mann. Na, dann wollen wir mal gucken, was wir so haben. Leni, haben wir hinten noch einen 56ger Rock? Nimm doch mal Maß. Sonst setzen wir was ein. Aber der muss gut ansitzen. Is‘ auch´n elastischer Stoff. Macht keine Falten und rutscht auch nicht so leicht hoch. Der hält lange. Den kannst Du noch auf Deiner Beerdigung anziehen. So und dann die Bluse. Na, ne 52ger muss es aber schon sein. Das ist´ne Offiziersbluse. Mit Taschen und Schulterklappen. Ganz standesgemäß als Frau Kaleu. Ja, oben rum müssen wir wohl enger machen. Sei man froh, dass Du da nich‘ so viel hast. Aber da finden wir noch was. Hier, dieser BH. Den nehmen die jungen Offizersanwärterinnen auch immer gerne. Hebt alles an, und betont dann mehr die Figur oben rum in der steifen Uniform. Nehmen sie dann auch abends beim Tanzen, damit die Jungs ´n büschen was zu gucken ha‘m. Kennst Du doch! Wie beim Dirndl, da machst man das doch auch so. Probier mal C Körbchen. Sonst machen wir noch‘n Polster rein. Damit Du éhier‘ mehr hast als éda‘. Dann brauchen wir an der Bluse nichts ändern. So, nun probier mal eben an! Da hinten ist die Kabine."

Ich bin bisher noch gar nicht zu Wort gekommen und bin völlig perplex. Da ist ein älterer hagerer Herr mit wenig Haar auf dem Kopf, einer dicken Brille und Maßband, wo ich vorsichtig sein muss, ihn nicht "einzuatmen", und der mich mit seinem Maßband abmisst, mit seinem Bleistift meinen Busen durch die Bluse anhebt, auf meinen Hintern klopft und meinen Bauch inspiziert. Normalerweise hätte ich ihm eine "Watschn" gegeben, aber er war irgendwie so liebevoll dabei.

Es ist das erste Mal, dass ich in einem Geschäft mit Kleindung nichts von "Problemzonen" oder von "Das-wird-aber-nicht-einfach-werden" höre.

Hier ist alles anders. Oder bin ich anders?

So ziehe ich meinen kleinen süßen schwarzen Spitzen-BH wieder aus, mit dem ich doch eigentlich heute Nachmittag etwas anderes vorhatte. Und nun einmal sehen - oha - das ist ein vielleicht ein Panzerteil! Weiß, mit Verstärkungen an allen Ecken, Enden und auch im Körbchen. Es drückst meinen Busen gewaltig nach oben. Wow, was ist das für ein gemeingefährliches Teil! Nachher fällt das unter das Kriegswaffengesetz?

"Passt er? Soll ich mal eben gucken?" Der kleine Vorhang wird aufgerissen und ich werde inspiziert. "Da muss noch ein zweites großes Polster rein, hier nimm mal eben. Ich dreh mich mal um." Ich fasse es nicht. Da hebe ich meinen Busen aus einem BH und lege mir im Beisein eines fremden Mannes Polster ein.

"Ja, das kommt jetzt gut hin. Leni, wie weit bist Du denn?" Leni ist eine junge Schneiderin mit einem runden fröhlichem Gesicht und kurzen blonden Haaren. Sie hat den Rock schon einmal abgesteckt und ich probiere ihn an. Oh je, ist der eng. Der passt doch niemals über mein Hinterteil! Und dann guckt mein Bauch so weit heraus.

Leni zerstreut meine Bedenken: "Keine Angst, das ist ein sehr elastischer Stoff, da nehm‘ ich auch noch was von ab. Sonst wirft er in der Länge Falten und labbert unterm Knie - und das will man ja nich‘, oder? Und vorne mach ich noch eine Verstärkung rein, wie beim Mieder. Dann wird man vorne rum etwas flacher."

Ich stehe vorm Spiegel. Wow, das Ding sitzt ja richtig eng an. Da sieht man ja meinen ganzen runden Po. Gibt es sowas auch in kürzer, flachse ich? Leni zieht den Rock über mein Knie und sieht mich fragend an: "Etwa So?" Ich wackele ein wenig mit dem Kopf hin und her und Leni zieht ihn auf die Mitte meine Oberschenkel. Oijoijoi.... Ich blicke sie aufmunternd an und sie zieht ihn noch höher. "Es geht auch noch kürzer. So dass éer‘ fast zu sehen ist. Wenn Sie wollen, mach ich Ihnen gerne mal was nach Maß. Ich mach auch so érichtig schicke Sachen‘. Das kaufen so einige Frauen - wie die von dahinten - bei uns immer gern - sie wissen schon was ich meine. Ist ja schließlich auch ´ne Art Berufskleidung, nich? Ich lass mir gerne was für Sie einfallen, Frau Johannsen. Ich glaube, ich hab‘ da auch schon‘n paar tolle Ideen."

Alles ist hier anders als anders.

Ein unscheinbarer Laden, in dem Öljacken, Gummistiefel, Fischerhemden und Overalls verkauft werden, entpuppt sich im Hinterzimmer zu einem erotischen Sexshop mit Boutique und Maßschneiderei. Ich lächele Leni an und sage zu ihr: "Frau Leni, ich glaube, das ist der Anfang einer wundervollen Freundschaft." Leni lächelt, nimmt den Rock und huscht nach hinten.

"So, nu noch die Schuhe. Welche Größe hast Du denn, Deern? 43 - aha. Na, da werden wir wohl was finden. Wart mal. Heiner, geh mal eben ´rüber zum Schuhladen und sag mal, wir brauchen Pumps, schwarz, Größe 43. So, kommt gleich." Ich warf ein, dass vielleicht ein flacher sportlicher Schuh passender wäre.

"Flach? Was hast Du gesagt, flach?", tönt es harsch zurück als hätte ich soeben ein kirchliches Sakrileg verletzt. "Flach? Wie soll das denn aussehen? Neeneenee...das geht gar nich. Bei Deiner Figur geht flach ü-ber-haupt-nich. Das sieht ja aus als wenn da ne Ente läuft. So einen Rock muss man spazieren tragen und majestätisch schreiten. Und hinten muss das alles so wie im Wind wiegen. Merk Dir das mal. Du willst ja auch zeigen, was Du hast, damit die Kerls was zu gucken haben. Sei froh - wer hat, der hat und soll das auch zeigen." Dabei tänzelt er vor mir her und zeigt mir, wie man majestätisch schreitet und den Hintern hin und her wiegt. Es ist hier wirklich alles komplett anders. Bisher hieß es immer: "Nimm flache Schuhe, damit Du nicht so groß bist. Wackele nicht so mit dem Hintern, das ziemt sich nicht." Aber den Watschelgang hatte ich schon immer.

Heiner kommt mit einigen Schuhschachteln zurück und Walter untersucht fachmännisch den Inhalt. 8 cm sollen es mindestens sein. Der Absatz muss aber auch richtig stabil sein bei mir, sagt er und gibt mir ein Paar zum Probieren in die Hand. Sie passen wie angegossen. Auch Leni hat mit ihren flinken Fingern den Rock schon fertig genäht.

Nun kann denn das Gesamtkunstwerk namens Lissy zusammengestellt werden. Die Bluse ist jetzt gut ausgefüllt. Donnerwetter, stehen meine Brüste vor. Bärli, das nehme ich beim nächsten Mal fürs Dirndl und Dir werden die Augen aus dem Kopf fallen. Und nicht nur Dir... Nun der Rock - eng anliegend am Popo und am Bein.

Zum Abschluss die Pumps. Wuchtbrumme Lissy in Model 185 cm. Na, wenn das nicht ein umwerfender Anblick ist. Ich drehe mich und betrachte mich in zwei Spiegeln. Mein Bauch wirkt jetzt etwas flacher, mein Popo ist betont und meine Oberweite macht mir richtig Angst. Leni, Sie sind eine Zauberin mit Nadel und Faden. Und wie sagte Walter: "Wer hat, der hat und soll auch zeigen."

"Aber die Haare, die solltest Du nach hinten machen. Das sieht sonst so - na, Du weißt schon wie - aus", meint Walter. Ich musste richtig schmunzeln.

Bärli, Du kommst gerade zur rechten Zeit. Ist das gut so, was ich anhabe? Unsicher gucke ich Dich an. Du musterst mich genau. Dann lächelst Du und Deine Augen leuchten. Dann wird von den anwesenden Personen das Urteil über mich gefällt.

"Sie is aber auch'n schmucke Deern, nich? Nu sach ma ehrlich! Stellt Euch mal zusammen. Siehst Du genau richtig. Genau auf Augenhöhe. So muss das sein! Wenn das nich standesgemäß, dann weiß ich das auch nich. Mattes, da hast Du richtig Glück gehabt, dass Du so ´ne hübsche an Land gezogen hast. Die muss man doch einfach mögen! Nich Leni? Nun sach doch auch mal was! Mach doch mal ein Photo von den beiden mit Deinem Handy!"

"Ja Herr Stöver, das stimmt. Ich glaube, Sie haben auch einen guten Geschmack, was Kleidung angeht, Frau Johannsen", sagt Leni und zwinkert mir zu.

"Ja und ne nette is sie auch noch. Heiner, oder nich?", und Heiner nickt.

Perfekt, lautet Dein Kommentar. "Walter, Du hast bei uns was gut. Mach uns ne Rechnung fertig und dann kommen wir übermorgen vorbei. Nun müssen Lissy und ich die Sachen erstmal richtig einlaufen."

Bärli, Du hast eben "bei uns" gesagt. Dann sind wir ja "wir zwei"! Mein Herz blüht auf.

Du greifst meine Hand, wir verschränken unsere Finger wieder ineinander, wie ein altes Ehepaar. "Wie teuer sind die Sachen denn", frage ich Dich. Du lachst und sagst nur, dass Dir für mich nichts zu teuer sein kann.

"Das ist jetzt Dein Schaulaufen, Lissy", flüsterst Du mir dann zu. "Nun wollen alle sehen, wie die Lissy aus Bayern hier am Wasser mit mir entlangläuft." Ich bin plötzlich ganz unsicher.

Überall sehe ich in Gedanken Menschen, die mich Prallweib angucken, wohlmöglich noch mit einem Fernglas! Und sich kaputtlachen! Aber Du beruhigst mich und sagst, ich soll einfach ganz so sein, wie immer, ganz natürlich.

Wir flanieren langsam am Wasser entlang. Ich "schreite majestätisch" und es geht tatsächlich mit den höheren Absätzen. Walter hatte Recht. Frau kann ihren Rock spazieren tragen und dabei den Popo wie im Wind hin und her wiegen. Bärlie, fast komme ich mir vor wie eine Bordsteinschwalbe. Aber die haben keinen Mann an der Hand beruhige ich mich selbst. Ob hier wohl alle Leute gucken, wie ich hier entlanggehe?

Ach, egal, sage ich mir. Sollen sie doch gucken. Was macht das schon. Doch, sie sollen gucken. Ja, guckt nur her. Guckt auf meinen mit Nato-Technik aufgerüsteten "Atombusen". Guckt nur auf meinen dicken Po. Guckt nur, wie er schaukelt. Gefällt Euch, was Ihr seht? Wer hat, der hat! Und ich hab! Und das will ich Euch auch zeigen.

Guckt nur, ich habe auch einen feschen Mann. Und das ist alles für ihn. Das könnt ihr dich gar nicht bieten. Der liebt nur mich. Der ist meiner, und nur meiner. Da kommt ihr gar nicht ran. Und sonst zeigt Euch die Wuchtbrumme mal, wer die Herrin im Haus ist.

Guckt nur, von so was wie mir könnt ihr nur träumen. Wird Eure Hose schon stramm? Dann träumt mal schön weiter und danach das Finger Waschen nicht vergessen!

Wow, so schlimme, heiße schöne Gedanken hatte ich noch nie so ausgeprägt. Mir wird richtig warm im Schoß, bei der Vorstellung, was hinter dunklen Fenstern vielleicht gerade abgehen könnte und diort Männer stehen, die gerade selbst Hand an sich legen. Ich halte Dich noch fester bei der Hand.

Langsam gehen wir über die Brücke in Richtung Auto. Auf der Mitte der Brücke bleibst Du mit mir stehen und schaust aufs Wasser. Dir geht etwas durch den Kopf. Habe ich etwas falsch gemacht? Ich bin so unsicher, weil ich nicht weiß, was Dich bewegt. "Was ist mit Dir", frage ich.

"Lissy", sagst Du, "jetzt sind alle Augen dieser Stadt auf uns zwei gerichtet. Und Du bringst mich etwas in Bedrängnis. Ich hatte gehofft, wir haben etwas mehr Zeit für uns. Für Dich, damit Du Dich eingewöhnen kannst."

Meine Welt war dabei zusammenzubrechen...

Du guckst mich besorgt an: "Lissy, kannst Du Dir wirklich vorstellen, hier mit mir zu leben? Ohne Wenn und Aber? Wir müssen das jetzt wissen, weil wir hier auf dieser Brücke gerade unser Schicksal entscheiden müssen! Lissy, Du hast die Herzen der Menschen hier im Sturm erobert und nun möchten alle ein Happy-End sehen. Wenn ich Dich hier auf der Brücke gleich küsse, dann ist das endgültig! Dann kannst Du nicht mehr zurück! Das ist wie Verlobung! Dann ist die Sache klar!"

Mein Kopf rattert. Diesen Moment habe das schon seit Wochen herbei gesehnt. Seit dem dritten Tag im Chat spätestens. Und seit zwei Stunden bin ich mir ganz sicher, wie meine Antwort auf die noch nicht gestellte Frage lautet. Was soll ich verlieren? Einsamkeit in der Zukunft? Die Mädchen sind groß genug und kommen auch ohne mich klar.

Hier bin ich nicht die dicke Witwe vom Wildgruber, die man verhöhnt und bemitleidet. Hier bin ich Frau Kaleu und junge Matrosen salutieren vor mir. Hier bin ich nicht das hässliche fette Weib sondern "eine schmucke Deern". Hier bin ich keine "Schlampe", um die man einen Bogen macht und nicht mir ihr spricht, sondern "von den netten eine". Hier bin ich nicht die Frau die sich in Sack und Asche hüllen muss, sondern ein sexy Prallweib.

Hier ist alles anders. Hier ist alles neu. Hier ist alles so vertraut. Hier will ich bleiben.

"Willst Du das wirklich, Elisabeth Maria Therese Wildgruber, geborene Stallner, bist Du Dir da sicher?", fragst Du mich. Ich beginne vor Glück zu weinen - dicke Kullertränen laufen unter meiner Brille hervor. Bärli, was fragst Du da noch? Ich will mit Dir leben und mein altes Leben hier und heute abschließen. Ich weine weiter vor Glück, denn wer bekommt schon die Chance auf ein neues Leben?

"Ja, immer wieder ja", schluchze ich tränenerstickt, gucke Dir zwischen meinen Tränen ganz tief in die Augen und plötzlich rutscht mir etwas ganz albernes heraus: "in guten und in schlechten Tagen". Und Du antwortest: "bei Sonne, See- und Sturmgebraus."

"Küss mich jetzt sofort, oder ich sterbe vor Glück", flüstere ich und lasse mich in Deinen Arm fallen. Ich sehe Dich an, öffne meinen Mund zum Kuss, greife Deinen Kopf, fasse ihn, stecke meine Zunge tief in Deinen Mund. Meine Hand greift in Deinen Schritt und ich drücke kräftig Deine Glückskugeln. Dann löse ich den Kuss und schluchze: "Bärli, das war der unromantischste und zugleich allerschönste Antrag, den ich mir vorstellen kann. Und das ist die Strafe, dass Du mich hier so erschreckt hast!" Du windest Dich und grunzt vor Schmerz. "Tut es weh? Das soll es auch, mein Schatz, damit Du immer daran denkst, was ich mit Dir machen kann, wenn Du nicht brav bist", fahre ich heulend fort.

"Lissy, willst Du mich kastrieren? Ich kann kaum noch laufen" - "Wenn Du möchtest! So, wie beim Ferkel?", frage ich.

Ich muss mir die Tränen abwischen - Oh je, ich bin bestimmt verschmiert und ganz verheult. Guck mich ja nicht an, so wie ich aussehe. Oh, ich fange schon wieder an zu weinen vor Freude. Ob wir nun morgen in der Zeitung sind? Vielleicht sogar mit einem Photo? Bärli, Du hast auch geweint, oh ist das süß.

"Seit wann weißt Du denn, dass Du es so willst?", frage ich Dich und Du flüsterst in mein Ohr: "seit dem dritten Tag im Chat mit Dir." "Dann mach ich ja ab jetzt die Schleife wieder rechts", flüstere ich zurück und bin selig.

Jetzt können wir weitergehen. Zum Glück ist es ja nicht mehr so hell. Dann sieht man mein verheultes Gesicht nicht.

"Bekomme ich denn auch ein Verlobungsgeschenk?", frage ich, um meine Verlegenheit und Rührung zu überspielen und denke da an so manchen reizvollen Moment, den ich gerne mit Dir ausleben möchte.

"Na, dann mal schnell", drängelst Du und führst mich geradewegs zu dem kleinen Juweliergeschäft gegenüber dem Ende der Brücke. Bärli, nicht, ich bin doch so verheult! Aber nun standen wir schon im Laden.

"Na, Herr Johannsen. Soll's denn ein schöner Ring sein, zur Verlobung? Och, Frau Lissy, da laufen die Tränen ja schon wieder! War's so schön? Wollen Sie mal én Taschentuch? Sie waren aber eben auch'n zu schönes Paar da auf der Brüke! Und so'n schöner langer Kuss. Rita, nun komm doch mal, Herr Johannsen is hier und die beiden brauchen Ringe. Nun wein‘ Du doch nich‘ auch noch. Das reicht doch nun, wenn Frau Lissy schon weint, die hat ja auch allen Grund dazu. Die hat ja schließlich gerade einen Antrag gekriegt und nich Du. Die Fraunsleute sind immer sooo dicht am Wasser gebaut. Die dürfen sowas gar nich sehen...aber sie is ja immer sooo neugierig".

Nachdem Rita und ich uns ausgeheult haben - Frauen können sich ja mit beim Heulen immer wieder gegenseitig hochschaukeln - habe wir ein wunderschönes Paar Ringe ausgesucht. Mit zwei Goldtönen und drei kleinen Brillianten. Die Gravur überlege ich mir noch. Frau Rita meinte, es solle mal was ganz besonderes sein. Da finde ich auch. Dann fragte sie mich noch, ob mir denn neulich der Ring gefallen hat. Sie hätte da noch so einige in dieser Art. Dieses Wahnsinnsteil mit den Zacken und Spitzen hat uns viel Spaß gebracht! Ich bedeute ihr mit dem Finger, still zu sein und wir haben und dann für die nächsten Tage verabredet.

Wir fahren zurück - nein, wir fahren nach Hause. Das klingt gut. Unser Zuhause. Ich träume vor mich hin, was Leni so alles für mich schneidern könnte.

Ich sehe Dich an. Bärli, heute bist Du noch "fällig". Schließlich muss ich Dich noch ein kleines bisschen bestrafen, weil Du mich erst so erschreckt hast auf der Brücke. Ach ja, und weil Du mir nicht alles von Dir erzählt hast. Ja, und weil Du gesagt hast, das das Datum meiner letzten Regel im Radio durchgesagt wurde. Du Frechdachs! Ich ziehe den engen Rock höher, damit Du meine Oberschenkel sehen kannst und ziehe das rechte Bein nach oben, damit Du etwas mehr Einblick hast. Du siehst zu mir herüber und Deine Hand wandert über meinen linken Schenkel. Ich gebe Dir einen Klaps auf die Finger und sage barsch: "Hab‘ ich Dir das erlaubt?". Du ziehst Deine Hand höflich weg. Ich streiche mit meinem langen Fingernagel vom Mittelfinger über Deinen Schenkel und flüstere: "Na warte, Du unartiger Verlobter".

Bärli, das war ein aufregender Tag. Er fing so harmlos an und entwickelte sich immer stürmischer. Wenn Du auf der Brücke gesagt hättest, dass es keinen Sinn mit uns hat, dann hätte ich mich wahrscheinlich vor Verzweiflung ins kalte Wasser gestürzt. Du, wenn ich daran denke, dann könnte ich vor Rührung schon wieder heulen. Kannst Du das verstehen?



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