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Das Mädchen an der Kasse (fm:Romantisch, 4425 Wörter) [1/7] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 11 2015 Gesehen / Gelesen: 51717 / 41001 [79%] Bewertung Teil: 9.45 (248 Stimmen)
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Das Mädchen an der Kasse

Kapitel 1

Der Tag war anstrengend, eigentlich war er beschissen. Ich hatte eine ganze Reihe von Sitzungen, die sich diesmal nutzlos in die Länge gezogen haben. Es ist immer dasselbe, wenn der Sitzungsleiter nicht straff die Tagesordnung durchzieht und die Teilnehmer in Griff hat, dann ufert das Ganze sinnlos aus. Es gibt immer einen oder mehrere, die sinnlos herumphilosophieren und in Wirklichkeit damit den anderen nur die Zeit stehlen. Die Absicht, sich zu profilieren funktioniert dabei eh nur selten, denn sehr bald durchschauen die anderen das leere Geschwätz. Heut ist mir eine junge Frau besonders auf die Nerven gegangen. Die absolut hat keine Ahnung von der Materie, konnte es sich aber nicht verkneifen, immer wieder ihre Klugheiten zum Besten zu geben. So viel gequirlte Scheiße auf einmal, habe ich schon lange nicht mehr gehört. Der Tag hat sich also kurz gesagt länger hingezogen, als notwendig und ich habe mich auch reichlich geärgert.

Damit ich noch etwas zum Abendessen bekomme, mache ich mich noch schnell auf in den Supermarkt, erreiche diesen gerade noch rechtzeitig vor Ladenschluss und haste durch die Regale. Ich bin immer noch nicht herunter gekommen und ziehe die Hektik des Tages immer noch mit mir mit. Erst als ich mich vor der Kasse in die kurze Schlange einreihe, fährt mein Körper die Anspannung endlich langsam herunter. Ich akzeptiere es, dass ich hier warten muss, bis ich an der Reihe bin. Das ist halt so, denke ich fatalistisch. Ich beginne damit, mich etwas umzuschauen. Aber genau genommen kenne ich den Supermarkt ja schon beinahe auswendig, weil ich hier immer einkaufe.

Plötzlich gibt es mir einen Riss! An der Kasse vor mir sitzt ein junges Mädchen, genau mein Typ, unglaublich heiß, unglaublich schön. Sie ist Anfang 20, hat wunderschöne, lange, braune Haare, ein sehr zartes und schmales Gesicht, eine süße, spitze Nase und Augen, mein Gott, hat diese Frau Augen! Sie sind braun, ein richtig dunkles Braun. Aber es ist nicht die Farbe, die mich völlig in ihren Bann zieht. Es ist die abgrundtiefe Melancholie, die mich aus diesen Augen anspricht. Diese Augen gehören einer verletzten Seele, das ist sicher. Sie lächelt auch nicht, macht aber ihre Arbeit freundlich und routiniert. Aber diese Melancholie fesselt mich.

Als ich endlich dran bin, schenkt sie mir tatsächlich ein schüchternes Lächeln, als sie mir "Hallo" sagt. Auch ich grüße freundlich und schaue direkt in ihre Augen, ich muss in ihre Augen schauen. Das ist wie ein innerer Zwang. Sie bemerkt das und wird leicht rot. Aber sie bleibt freundlich und auch ihre Traurigkeit hellt sich ganz kurz etwas auf. Wow, ist das eine Frau!

Sie hat auch eine äußerst angenehme Stimme. Sie ist zwar sehr zart, passt aber zu ihrer Erscheinung. Sie muss neu hier sein. Mein Gott, dieses Mädchen hat es mir angetan. Sie hat mich in ihren Bann gezogen. Ich bin ihr hoffnungslos verfallen.

Aber was sagt man schon zu einer Frau an der Supermarktkasse, wenn hinter einem eine ganze Schlange wartet und sie sich beeilen muss, um fertig zu werden. Das ganze Gespräch konzentriert sich auf die wenigen Worte, die sich ums Bezahlen drehen. Ich habe jedoch den Eindruck, zumindest unser Augenkontakt kommt einem Flirt gleich, oder bilde ich mir das nur ein?

"Schönen Abend.", wünsche ich ihr noch, bevor ich gehe.

"Schönen Abend auch Dir.", sagt sie zaghaft.

In den folgenden Tagen kaufe ich fast täglich im Supermarkt ein. Manchmal nur drei Joghurt, manchmal auch mehr. Wenn ich nichts brauche, dann kaufe ich halt irgendetwas, einfach nur, um in den Supermarkt gehen zu können. Jedes Mal stelle ich mich, wenn sie da ist, bei ihrer Kasse an, egal wie lang die Schlange davor ist. Ich bekomme heraus, dass sie immer nur Montag, Mittwoch und Freitag am Nachmittag an der Kasse sitzt und beschränke meine Einkäufe schließlich auch nur noch auf diese Tage. Ich erhasche aber auch irgendwann ihren Namen. Sie heißt Elena.

Aber versuch mit einer Frau an der Supermarktkasse ein Gespräch zu

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