Jessica's Geburtstag (fm:Schlampen, 4337 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Elke72 | ||
Veröffentlicht: Nov 17 2015 | Gesehen / Gelesen: 41632 / 34678 [83%] | Bewertung Teil: 8.99 (83 Stimmen) |
Der Abend begann eigentlich ganz harmlos, aber einen Geburtstag feiert man normalerweise etwas anders. |
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Ich sitze alleine im Wohnzimmer und esse eine Kleinigkeit, während ich die Nachrichten sehe. Es geht wieder einmal um Flüchtlinge. Die Bilder von den Müttern mit ihren Kindern berühren mich und die Menschen tun mir leid. Es ist trotzdem noch alles weit weg, wenn man nicht unmittelbar damit zu tun hat, so wie die Ortschaften an der Grenze, wo die Menschen ankommen und von den vielen Freiwilligen aus den Orten versorgt werden. Aber das soll sich bald ändern, denn unser Ort muss für etliche Flüchtlinge Unterkünfte bereitstellen.
Heute Abend findet in unserer Dorfwirtschaft dazu ein Infoabend statt und ich als Pensionsinhaberin bin extra eingeladen worden. Es soll einerseits nach Unterkünften gesucht werden, aber auch über die Flüchtlinge informiert werden, speziell auch wir Frauen. Man hat schon gehört, dass es in der Stadt zu Zwischenfällen gekommen ist. Ich kann das schon nachvollziehen, wenn bei denen daheim die Frauen verhüllt sind und hier laufen die Mädchen im Minirock herum und die Titten hängen halb heraus. Das da einem mal die Sicherung durchbrennt, ist verständlich. Da ich stark damit rechne, dass ich auch welche beherbergen soll, möchte ich, dass auch Jessica mit zu der Versammlung geht.
Sie ist mit Laura in der Stadt beim Shoppen. Die beiden sollten aber bald kommen, denn in einer Stunde beginnt die Versammlung. Ich schreibe Jessica nochmal eine SMS, dass sie es bitte nicht vergisst, aber die beiden sind schon auf dem Heimweg, so ihre Antwort. "Gut" denke ich mir und gehe nach oben, um mich herzurichten. Heute denke ich ist es angebracht, sich "normal" anzuziehen. Kurzer Rock und offene Bluse kommen bestimmt nicht so gut an, aber Jeans und T-Shirt sind ok. Da kommen Jessica und Laura auch schon. Beide extrem aufgetakelt und bepackt mit Einkaufstaschen. "Habt ihr die Stadt leergekauft" begrüße ich sie, während die beiden sich erschöpft auf die Couch niederlassen.
"Shoppen is voll anstrengend" sagt Jessica und ich meine nur "Ja klar"! "Mir tun die Haxn weh" sagt Laura und schlüpft aus ihren hohen Haken. "Laura schläft heut hier" eröffnet mir meine Tochter, "wir wollen noch rein feiern"! "Ach ja, Jessica hat ja morgen Geburtstag" fällt mir ein "und ich hab noch kein Geschenk für sie". "Wegen mir" sage ich, "aber wir müssen erst auf die Versammlung". "Jaaahhh" kommt es etwas genervt von meiner Tochter und Laura meint "da komm ich mit"! Ist vielleicht ganz gut, wenn Laura das auch mitbekommt, wie diese Männer ticken. "Zieht ihr euch noch um" frage ich und bekomme zur Antwort "nein, wieso"? So richtig passen tut mir ihr Aufzug nicht, beide im Minirock und das oben rum zeigt auch mehr als es verbirgt. Macht es einen Sinn, etwas zu sagen? Nein! Vielleicht sind die beiden ja nachher in der Versammlung das Paradebeispiel, wie sich Mädchen den Flüchtlingen gegenüber nicht anziehen sollten. Ich atme tief durch und hole die Autoschlüssel. "Wir können ja anschließend noch was Essen gehen, wenn ihr Lust habt" sage ich und treibe die beiden von der Couch hoch.
Der Saal im Gasthaus ist schon proppenvoll. Der ganze Ort ist wohl versammelt. Viele Blicke fallen auf uns, als ich mit den Mädels den Saal betrete und mich suchend umsehe. Da sehe ich rechts an der Wand jemanden winken. Es ist Hubert, der uns zu sich her winkt. Wir schlängeln uns durch die Tischreihen und dann sehe ich auch Karl und die anderen bei Hubert am Tisch sitzen. "Wir haben noch Platz für euch" sagt Hubert und rückt die Stühle zurecht. Karl und Hubert nehmen die Mädels zwischen sich und ich darf am Rand sitzen. "Tja, so ist das" denke ich mir und gönne den beiden alten Säcken die Freude. Klar sind die stolz, wenn ich und die beiden Girls bei ihnen am Tisch sitzen. Da müssen die anderen doch total neidisch sein und wenn dann über sie getuschelt wird, ist ihnen das gerade recht!
Die Debatte ist emotional und wird auch manchmal sehr laut. Die Info für die Frauen betrifft wie erwarten vor allem die Kleidung und das Auftreten den Flüchtlingen gegenüber. Natürlich müssen diese sich an uns anpassen, aber man sollte doch etwas Verständnis und Rücksichtnahme entgegen bringen. Ist für mich selbstverständlich. Jessica und Laura verfolgen die Versammlung mit weniger Interesse, die beiden haben eher damit zu tun, sich Hubert und Karl vom Leibe zu halten. "Wer ist jetzt da schlimmer? Die armen Flüchtlinge oder die beiden alten Böcke" denke ich mir und muss bei dem Gedanken schmunzeln.
Nach zwei Stunden ist die Versammlung zu Ende, aber es weis eigentlich keiner so genau, was auf uns zukommt. Wir bleiben noch etwas sitzen. Mein Weinglas ist noch halb voll und die Männer haben sich noch eine
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