(die neuen Nachbarn) der Club (fm:Ältere Mann/Frau, 8153 Wörter) [7/14] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alexander vonHeron | ||
Veröffentlicht: Sep 20 2017 | Gesehen / Gelesen: 18121 / 13512 [75%] | Bewertung Teil: 9.55 (69 Stimmen) |
Brigitte hielt die Luft an, als ihr immer klarer wurde, um welche Art von Club es sich wohl offenkundig nur halten konnte. Und Richard gelingt es, dass er mit Brigitte und Nora mit Stefan getrennt ihre Wege zu wandeln beginnen... |
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Das beste an dem Platz ist die Lockerheit und die Gewissheit, dass sicherlich niemand auch nur annähernd das tun muss, was andere von ihm oder ihr glauben. Also einfach locker eintauchen und dahin gleiten lassen, so wie man sich zu dem Zeitpunkt eben fühlt! Es gibt nichts, was da ver-boten ist und zugleich ist aber auch alles erlaubt - immer eben dann, wenn man es will. Wenn man mitspielen will ... und es liegt ja nur an einem selbst, welche Grenzen wie weit und wo gesetzt werden.«
Mitspielen - wie das schon klang, blieb vor allem die letzte Aussage ganz tief in der jungen Mutter hängen.
Brigitte ergriff und drückte Stefans Hand derart fest, dass seine Finger langsam taub wurden, während Nora beschrieb, um welche Art von Club es sich hier offenbar handelte und was hier alles dementsprechend von statten ging. Wenn es nicht wegen der zahlreichen Drinks, der gesenkten Hemmschwelle gewesen wäre und auch zusätzlich, dass Richard so ein wunderbarer und netter Gastgeber war, den sie nicht vergrämen wollten, dann wäre wohl eine recht klar und spontane Antwort gewesen, dass sie eher nach Haus gehen sollten. Den Babysitter ablösen, auch wenn Nora ohnehin für eine ganze lange Nacht bezahlt hatte, was sie allesamt erst später erfahren sollten.
Das, was hier geschildert wurde, das war ja kaum ein Club im eigentlichen Sinn, wo man tanzte und Musik hörte, sondern ... sie wagte das Wort kaum zu denken, geschweige denn in den Mund zu nehmen. Konnte es sein, dass Nora sogar von einem Swingerclub sprach, fing es ihr immer intensiver zu dämmern an: Quasi der Erkenntnis eines Sickerwitzes gleichend, nur eben nicht mit dem Effekt, dass sie ins Lachen ausbrach, sondern eher in innere Starre und Unsicherheit. Wollte Nora das ... oder Richard. Und wenn Nora das wollte, dann wegen sich selbst oder dass sie das auch kennen lernen sollte. Sie war mit einem Mal doch wieder ziemlich verunsichert. Drohte da ein Rückfall in alte Zeiten oder aber fehlte ihr einfach die sichere Hand der Freundin, mit der sie wohl alles weitaus besser durchzustehen gedachte.
Von solch einem Club, wo ein jeder mit einer jeden das tun konnte, was sie einander zugestanden - und andere wohl zusahen und sich daran aufgeilten und ... wenn es einen Ort der Sünde und der Wollust gab, dann konnte der Weg zur Hölle wohl nur mit guten Hinweisen zu solchen Clubs gepflastert sein.
Richard und Nora - sie waren also wirklich solche? Sie machten das?
Das Wörtchen Swinger wagte sie fast nicht zu denken, eher noch an das Synonym Partnertausch, als ob dies viel vom Wesen her geändert hätte. Der Schlag saß tief und sie fühlte sich angezählt, vielleicht sogar schon stehend KO.
Dann war das vorhin von Nora ... also etwas ... anderes gewesen als das hier oder umgekehrt. Sie zitterte innerlich und mit einem Mal war ihr wieder flau im Magen. Sollte das von Nora nur gewesen sein, um sie lockerer zu machen - oder waren doch auch andere Gefühle dabei als nur Neugierde und Interesse an ihrer lesbischen Unerfahrenheit und totalen Unschuld auszunützen.
Oder aber, sie fühlte es ja selbst, schlug heute die Wirkungen des Alkohols ein wenig um in Eifersucht.
Sollte sie wirklich dorthin gehen - in diese Lasterhöhle?
Und dann war es noch nicht wirklich spät, noch nicht einmal elf, also doch eine Zeit, wo man zumindest ein wenig einen Versuch starten konnte. Einmal schnuppern, ein wenig mit der Zehe ins Wasser tauchen, um die Temperatur festzustellen, nicht mehr. Es war ja auch keine Verpflichtung, egal was denn dort alles möglich war und wäre. Man musste ja nichts tun, schauen war genauso erlaubt ohne jedwede Probleme, wie zu agieren: und auch hier schienen keine Schwellen als Hemmnis gesetzt, es sei denn die des eigenen Geistes und der inneren Moral, wie man sich limitieren und einschränken wollte.
»Also - ich hab nicht darüber nachgedacht. Aber so etwas gibt es bei uns, wo wir herkommen, ganz sicher nicht!«, meinte Stefan und signalisierte damit mehr als nur dezentes Interesse. Seine Ge-danken rotierten derart intensiv um all die Vorstellungen, die Nora mit ihrer Schilderung in ihm erweckt hatte, dass er selbst sogar im Schwanken war, ob er damit seine Frau nicht restlos überforderte, wenn sie alle jetzt dort hingingen. So verführerisch, wie sie angezogen war, halb nackt ja auch, wie er nicht nur sah sondern auch wusste, da würde es wohl so viele Angebote und Nachfragen geben, dass sie entweder darüber erbost werden würde, oder aber ...
Oder aber ... ja ... er wusste sehr wohl, was er zuvor noch halb in seiner Verzweiflung zu ihr gesagt hatte, weil er einfach dachte, dass sie sich nicht ändern könnte, nicht ändern würde. Seither, auch wenn nur Stunden vergangen waren und sie dennoch nicht eine andere war, da hatte er doch das eine oder andere Signal für sich zu empfangen gedacht, das ihm Hoffnung gab. Als wäre sie schon am Weg der Wandlung, kam es ihm vor. Tief in seinem Inneren, wenn er ganz ehrlich sein wollte, dann tendierte er sogar zu einem leichten Rückzieher.
Aber das wäre viel zu peinlich gewesen und hätte auch den Abend der gar so netten Nachbarn zerstört. Mal abgesehen von den Kosten, die schon von Richard hinein gesteckt worden waren und ... überhaupt. Eigentlich - aber damit sollten die Sätze ja nicht beginnen ... eigentlich wäre es besser, er nähme seine Frau jetzt an der Hand, ab nach Hause, der Babysitter konnte ja bleiben und ab ins Bett ... und sie dann die ganze Nacht lang verwöhnen und durchficken, wie sie es beide noch nie erlebt und getan hätten.
An das dachte er am meisten, wobei er dennoch keine Aussage in diese Richtung von sich gab. Feigling, der er war, schimpfte er sich und war nicht unbedingt der glücklichste mit sich selbst, obwohl der Abend doch so toll verlief.
Stefan atmete tief durch, sah Brigitte von der Seite her nochmals verstohlen an und konnte einfach nicht mehr einschätzen, was wohl passieren würde. Dieser Einblick, dieser lange Schlitz, vorne wie hinten am Kleid, sodass man alleine deswegen schon keinen BH darunter tragen konnte. Und nochmals der seitliche Blick hin auf ihren Busen, wo schon fast alles gezeigt wurde bis eben die feinen Rundungen ihrer Aureolen und der harten Nippel, die sich in den dünnen Stoff hinein drückten. War sie erregt oder war das eine Art von Schauer, der ihr den Rücken hinab lief. Oder aber war sein Blick bereits getrübt, weil die Pupille derart geweitet war ob all der Aufregung und Erregung. Oder konnte man es auch so sehen, dass er über Jahre hinweg die Chance gehabt hatte, ihr all das zu bieten, was sie jetzt vielleicht auf einer Stelle sehen würde ...
Nur hatte er dann seine Chance vertan. Es war eigenartig, in diesen wenigen Minuten in sich selbst zu erkennen, welche Widersprüche in ihm allesamt entstanden. Und doch war ihm zugleich klar, dass er so knapp und nahe vor dem Ziel war, dass er gegenüber Richard sicherlich zu großspurig formuliert hatte. Dass sie so werden sollte wie Nora. Dass sie so werden sollte, dass sie ganz geil und heiß im Bett war und auf ihn abfuhr - das hätte er wohl eher sagen sollen. Und das aber, so fühlte er, lag nicht an den Samstagen alleine und dem bisherigen Leben bei den Eltern und Schwiegereltern, sondern ...
Wann hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte. Ja - das schon. Aber wann, dass er so geil auf sie war, dass sein Latte abstand und dass er sich wünschte, sie würde auslaufen und so sich auf sein Gesicht setzen und dass sie ihn beißen würde, fast schlagen manchmal vor Geilheit und er sie fesseln wollte, auf dass sie ... aber all das, warum auch immer ... da war er zu feig gewesen ... hatte geschwiegen oder das eine oder andere als Ausrede gelten lassen ...
Er konnte nicht sagen, ob die Idee mit dem Club eine gute war oder aber eine schlechte. Der Anfang für eine neue Zeit stellte sie aber sehr offenbar dar, das fühlte er so sicher wie das Amen im Gebet. Aber was hieß das sodann für ihn, für die Ehe, für die Beziehung, für alles eigentlich, was Wertigkeit für ihn hatte und nicht mehr so sein würde wie früher, wenn ... nun denn ... wenn seine Brigitte dann so sein würde wie Richards Nora ... ?
Vielleicht dachte Brigitte an ähnliches, kam ihm vor, denn sie wirkte in gewisser Hinsicht fast starr und gelähmt, ein wenig zu viel des Alkohols schon wieder und dann vielleicht mit Überlegungen beschäftigt, ob sie wirklich dorthin mitgehen sollte.
Aber auch sie wagte es nicht, dagegen Einspruch zu erheben. Zu viel war schon der Weg fortgeschritten, als dass es ein realistisches Zurück gab, ohne das Gesicht dabei zu verlieren. Und eines auch noch, das es zu vermeiden gab: das gar so nette Ehepaar zu enttäuschen, das ja ganz einen besonderen Abend geplant und bis zu dem Zeitpunkt auch voll und ganz genossen hatte.
Und wie gesagt - man musste ja nichts tun, nicht agieren, schon das bloße Betrachten und Schauen war wohl heftig genug!
Das war doch der Sündenpfuhl schlechthin, wie der Pfaffe da-heim gewettert hätte. Aber das solcherart nicht gesprochene Wort wurde schon gar nicht gehört und überhaupt nicht beachtet. Konnte es sein, dass Brigitte wie in Trance agierte und gar nicht recht mitbekam, was sie gerade in Begriff war, zu entscheiden.
»Naja, ich weiß nicht - also ich glaube, es wird schon solche Etablissements auch bei euch geben: sicher nicht in der Größe und wohl auch nicht Qualität und Sauberkeit. Und sonst, da bin ich mir sicher, gibt es sicherlich das eine oder andere vergleichbare hinter privaten Wänden ... oder?« - damit bewies Richard vor allem mit einem sehr breiten Grinsen, das wohl bestens bewies, dass dieses Etablissement sicher nicht sein erstes und einziges war, das er auch von innen her besucht hatte.
»Zur Hölle - was denn sonst. Plätze wie diese, die gibt es doch wahrlich überall!«, fügte er sodann fast einem Fluch folgend hinzu und bremste seine verbale Eskapaden entschieden ein. Ganz so als hätte er damit auch ein Machtwort gesprochen, um die Stimmung in eine andere Richtung zu treiben. Er fühlte doch das Knistern, die Spannung und die Unsicherheit.
Über den Rückspiegel trafen sich kurz seine Augen und die von Brigitte. War sie nun nervös oder einfach geil, dass sie fast starr zugleich war vor Angst und nicht beschreibbarer Erwartungshaltung dessen, was auf sie zukommen würde: er hätte sich nicht zu wetten getraut, aber ein feines fast schüchtern unterdrücktes Lächeln und sanftes Flackern glaubte er in ihrem ansonsten starr wirkenden Blick zu erkennen. Ein Grund mehr, sich eher auf die Straße zu konzentrieren und Gas geben, dass sie endlich dort ankommen sollten, sagte Richard zu sich und beschleunigte fühlbar.
Als würden sie ewig zu jenem privaten Club hinfahren, erschien es den beiden, wie sie zuletzt vor allem auf eine Schotterstraße einschwenkten und Ziel auf ein großes Haus nahmen, das zwei wuchtige Stockwerke aufwies und zahlreiche lange Fensterreihen. Es hätte fast ein Vierkanthof sein können, von dem aber nur eine lange Seite oder eben die Hälfte übergeblieben war, kam es ihm ad hoc vor. Auch das wäre dann wohl zurück in der ländlichen Gegend eine ideale Tarnung, feixte Stefan leise. Vierkanthöfe - das waren die typischen bäuerlichen Gehöfte bei ihnen daheim.
Kein anderes Haus war hier weit und breit in Sicht, sehr privat, abgelegen und intim auf jeden Fall. Und wie sie in den vor Blicken geschützt liegenden Hof hinein fuhren, verschlug es den beiden fast den Atem. Eine Reihe von Fahrzeugen parkte hier, nicht gerade die billigsten ihrer Sorte - und das in einer Menge, wie sie es sonst von einem Supermarkt zur Stoßzeit her gewohnt waren. Und wie gesagt, statt Golf und Polo waren doch Mercedes und Audi das eher unterste Segment, das hier vertreten war. Damit fiel der wuchtige BMW von Richard gar nicht sonderlich aus der Reihe - sehr im Gegenteil dazu, wenn er damit an einem Samstag am Parkplatz beim Hofer [Aldi] vorgefahren wäre.
Mit einem Mal war Brigitte nervös, extrem sogar - und wenn Stefan ihr nicht mit Nachdruck die Hand gereicht und aus dem Auto heraus geholfen hätte, wäre sie wohl am liebsten sitzen ge-blieben.
Dieser Anflug von Hitze und Schande und zugleich Bewusst-sein, dass es an ihr lag, früh genug Nein zu sagen, ließen all ihre Gedanken förmlich explodieren. War es nicht wie mit dem Punsch vom letzten Abend und nun mit dem Glas Wein gewesen, dass damit alles irgendwie begonnen hatte. Ließ sie sich so leicht zu Dingen hin überreden und gar verführen, wenn ihre Hemmungen herab gesetzt worden waren. Wenn sie selbst diese Schwelle herunter setzte, die Hemmschwelle ... und das fast immer dann, wenn sie etwas getrunken hatte. Auch war das ein Zustand, der in ihrem neuen Domizil schon bald jeden Abend geschah, wohingegen sie diese Menge der letzten drei Tage sonst wohl in einem ganzen Jahr nicht gebechert hatte. Sie fühlte sich ertappt, ein wenig schuldig und dann doch so ... so anders, reif und erwachsen, dass sie etwas tat, was sie bis heute Früh in aller Konsequenz abgelehnt hätte.
Ein wenig verlegen, schweigsam vor allem trottete das junge Paar ihren Nachbarn nach. Alleine vom Gang her bestand kein Zweifel, wer sich hier auskannte und zu Hause fühlte und wer unsicher und mit einer Reihe von Gewissensbissen gerade versehen, den beiden nur nachtrabte.
Eine überaus attraktive Empfangsdame begrüßte Richard bei-nahe wie einen alten Bekannten und dann auch Nora mit einem Küsschen, eher sogar Kuss und widmete sich dann mit sichtlich gesteigertem Interesse den beiden Neuankömmlingen. Man konnte ihr wahrlich gut ansehen, dass sie die beiden Frischlinge liebend gerne im Haus und den Zimmern herum geführt hätte, um ihnen das eine oder andere zu zeigen und zu erklären.
Mag sein, dass sie sich auch durchaus erhofft hatte, bei der einen oder anderen Vorstellung schon gleich ein wenig praktisch zur Hand zu gehen. Ob sie diesbezüglich aber den jungen Mann oder seine Frau bevorzugt hätte, ließ sie keinesfalls durchblicken. Beide wohl am ehesten, wäre die klare und wissende Antwort von Richard gewesen - aber die Frage war ja von niemandem gestellt worden.
Jedenfalls war die Empfangsdame doch sichtlich enttäuscht, wie Richard ihr die nicht uneigennützig angebotene Dienstleistung elegant ausschlug und wiederum ganz entschieden sich und Nora hinein reklamierte.
»Danke, Christine - mein Liebling. Aber überlass doch uns beiden die Ehre, dass wir die zwei in die Gegebenheiten des Hauses hier einführen!«
Natürlich, daran bestand kein Zweifel, hatte er dieses Wörtchen mit vollkommener Absicht gewählt, auf dass es den beiden einen Stich gab. Mit Müh und Not konnte Brigitte noch einen eindeutigen Aufschrei unterdrücken und hielt sich die flache Hand vor den Mund. Man musste ihr wohl anmerken, dass sie recht neu hier war. Ob deplatziert, das war wohl eine andere Frage - aber man sah ihr so manches an, war sie sich gewiss.
Richard grinste sie an, schien ohnehin alles zu wissen, verstehen und auch erahnen, was sich in ihr abspielte. Und ehe einer der beiden hätte protestieren können, setzte Richard in seiner typischen Art und Weise eine Handlung, die Stefan und Brigitte vollkommen überraschte. Er nahm mit einer letztlich Besitz ergreifenden Geste Brigitte an der Hand und erklärte in einem Ton und Wortlaut, als wäre es längst entschiedene Tatsache, die man gar nicht mehr abwenden konnte.
»Ich werde Brigitte jetzt mal herum führen und Nora kann ja das gleiche auch mit Stefan tun. Also ihm oder ihr dies und jenes zu erklären und zeigen. Und wir treffen uns dann später wieder hier in der Lounge - alles klar!«
Er wartete weder Antwort noch Fragen zur Uhrzeit oder gar nicht gewagten Protest ab, sondern hängte sie bei Brigitte ein, an ihre nackte Haut so nahe heran kommend, dass er ihren Duft und ihr Glühen aufnahm, dann war er schon fast zielstrebig unterwegs mit ihr.
Nora ergriff zugleich Stefans Hand und zog ihn anfangs noch leicht widerstrebend in die hintere Ecke des Clubs, wo ein attraktiv angerichtetes Buffet mit Köstlichkeiten zu einer kleinen Stärkung einlud. Tausende Gedanken schienen gleichzeitig auf Stefan nieder zu prasseln, sodass er Nora wie ein mechanisch einher stelzender Roboter etwas steif und ungelenk folgte. Steif sehr wohl - im doppelten Sinn, musste er innerlich noch lächeln, auch wenn ihm die wahre und vollkommene Geilheit vergangen war. Zu sehr marterte ihn der Gedanke, dass Richard so viel von ihm wusste, was er mit seiner Frau alles tun wollte oder am liebsten getan hätte. Und dann ... ihm wurde es jetzt nochmals ganz tief und wahrhaftig bewusst: in gewisser Hinsicht hatte er ihm ja einen Freibrief ausgestellt. Ein Brief, den er ja auch sinngemäß von Nora wie auch Richard erhalten hatte. Und doch ... es war in dem Moment anders als er sich gedacht hatte. Vielleicht doch viel mehr an Eifersucht und Neid in gewisser Hinsicht, dass Richard so locker und leicht agieren konnte und er selbst nun immer verkrampfter sich selbst vorkam, je erlaubter und offener Dinge ausgesprochen worden waren.
Ihm war sonnenklar, dass Richard sicherlich seine eigenen Pläne verfolgen wollte: am ehesten wohl mit seiner Frau sogar - und das mit Sicherheit auch deswegen, weil er selbst doch davon geredet hatte, was er so sehr an ihr ersehnte. So zu werden, wie jene Frau, die nun an seiner Seite ging - und wohl offenkundig zu all dem bereit war, das sie sonst ja auch machte: das hatte ja Richard ihm mehr oder wenig eindeutig und so anregend erzählt, dass er mit wahrem Schaudern daran nur zurück denken konnte. Und doch - er war wie blockiert, gehemmt, nicht mehr fähig zu denken, schon gar nicht agieren.
Was auch immer Brigitte denn schon erlauben und gestatten würde, Stefan konnte sich kaum vorstellen, dass sie so weit gehen konnte, wie er sich anfangs selbst gedacht hatte. Und ob das denn wirklich eine gute Idee war, sie hier her mitzunehmen und sie noch zusätzlich zu motivieren, alles zu tun, was sie sich selbst bislang je verweigert hatte ... stellte er in diesen Momenten immer mehr in eigene Abrede. Und dann - zumindest die nächsten paar Minuten, sodann nicht an ihrer Seite zu sein, sondern sie diesem wortgewandten und verführerischen Richard zu überlassen, und das noch dazu an solch einem Ort ... das war einfach zu schnell gegangen. Da hatten sie beide sich vollkommen von Richard überrumpeln lassen. Richard und Nora, so schnell, wie die ihn dann in die andere Richtung hin weggezogen hatte, konnte er daraus nur Absicht und Plan ableiten.
Zweifel waren es, die nun seine eigene Geilheit erkälten und ihn mit einem Male innerlich zittern ließen. Er war nervös und sich nicht mehr sicher, ob er nicht in Wirklichkeit gerade den Fehler seines Lebens zu machen in Begriff war.
Hatte nicht seine Frau gerade erst vor ein paar Stunden gemeint, dass es doch sicherlich nicht darum ging, wo das silberne Kettlein platziert werden würde. Dieses verdammt blöde Kettlein, schimpfte er innerlich - aber das war ja nur das Aushängeschild dessen, wie es wohl um sie stand.
Nicht um das Schmuckstück ging es, sondern um die Ehe, surrte ihn ihm jetzt in einer Heftigkeit nach. Ganz so, als hätte er jetzt erst langsam zu verstehen begonnen, was Brigitte denn mit dieser Aussage gemeint hatte.
Ob Nora sein unsicheres Verhalten auch als Erregung zu deu-ten wusste, ließ ihn vorerst sogar kalt. Eher willenlos, dass er ihr folgte, kaum fähig, eine Konversation zu beginnen. Er hatte auch gar nichts dagegen einzuwenden, dass er sich nun eher den Bauch mit der einen oder anderen Köstlichkeit vollschlug, als dass er einen Cocktail schlürfte, wie Nora es bevorzugte. Es gab keinen direkten Grund, nüchtern zu bleiben, aber ihm war mit einem Male gar nicht mehr so danach, sich hier voll laufen zu lassen und dadurch vielleicht sogar den einen oder anderen ent-scheidenden Punkt zu versäumen.
Und dass dies mehr als der wohl entscheidende Punkt wäre, um den es denn wirklich ging. Und doch war ihm in dem Moment sonnenklar, dass er seine Frau dabei wohl nicht sehen würde ... was auch immer sie tat.
Besser formuliert wohl, was auch immer sein Nachbar mit sei-ner gar so attraktiven Frau geplant hatte und mit ziemlicher Sicherheit wohl auch tun würde. Es sei denn, Brigitte ...
Es war verrückt, tobte es nun in Stefan: Traum und Wirklichkeit, Dichtung und Wahrheit - das was er in seinem Übereifer mit Richard heute im Sinn der Männergespräche offenbart und gestanden hatte, das war zwar richtig und wahr gewesen. Vielleicht aber war es doch massiv übertrieben und er hätte es besser für sich behalten und schon gar nicht einem so erfahrenen und geilen Liebhaber erzählt wie Richard ... als hätte er dem Wolf im Schafspelz schmackhaft gemacht, wie besonders zart doch die Lämmchen wären, die er sonst immer so perfekt hütete.
Eigentlich wartete er nur darauf, die beiden tunlichst bald dort wieder zu treffen, wo sie ja ausgemacht hatten. War eigentlich ein Zeitpunkt dabei festgelegt worden, versuchte er sich zu erinnern und fühlte innerlich immer mehr und intensiver, viel zu leichtsinnig und gutgläubig agiert zu haben.
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Brigitte war aus ihrer ersten Lähmung noch gar nicht ganz er-wacht. Viel zu schnell war sie von ihrem Mann und vor allem auch Nora getrennt worden - ganz so wie es Richard geplant hatte. Auch das ein Zug, den sie zwar nicht vorgeahnt hatte, jetzt aber langsam zu verstehen begann.
Sie wäre wirklich lieber mit Nora durch das Haus gewandelt, durchaus Hand in Hand, was hier ja nicht untypisch war. Dass gerade das aber dann das andere Pärchen, eben Richard und ihr Mann nicht gemacht hätten, erschien ihr klar. Eher wäre wohl Richard an der Bar mit ein paar Drinks sitzen geblieben, als aus seiner Sicht her in die Nähe des Rufes zu kommen, mit Stefan unterwegs zu sein.
Wobei das unterwegs schon längst im Sinne von "zusammen sein und eben was machen" so klang, als wären damit schwule Handlungen gemeint gewesen.
Das klang alles so eigenartig, aber es stimmte. Richard war tolerant außer jeder Frage und zweifelsohne. Er hatte keine Problem mit Schwulen, es war ihm der Wahrheit die Ehre einfach egal. Nur eines konnte er sich nicht vorstellen - und das war eben seine vollkommene Freiheit an und für sich der Auslegung: selber so Dinge zu machen, die damit assoziiert wurden.
Richard schleppte Brigitte mehr oder weniger stracks an die Bar und bestellte zwei Drinks für sie beide. Zwar waren diese als soft bezeichnet, aber mit Sicherheit war wieder Wodka oder dergleichen hinein gemixt, mutmaßte Brigitte, vor allem weil Richard bei der Bestellung ein klassisches Signal zu senden schien. Eigenartig, dass sie seine Fingerbewegung in jene Richtung hin zu deuten glaubte und doch nicht darauf oder aber vor allem dagegen reagierte, fuhr ein geringfügiges Bedenken in Brigittes Überlegung ein.
Aber was auch immer es war, sie hätte es sich nicht anmerken lassen - und fast schlimmer noch für sie: sie wusste genau, dass sie nichts dagegen unternehmen wollte.
Einerseits wollte sie weg - und dann ... sie war neugierig in bald schon gefährlichem Ausmaß.
Die junge Frau fühlte sich durchaus ein klein wenig wie das Kaninchen vor der Schlange - keinesfalls aber so starr und hilflos dem gegenüber, was wohl passieren würde. Weitaus eher war es, dass sie nicht plante, Dinge zu verhindern aber auch nicht direkt zu beschleunigen. Sie war erregt, weil sie wusste, dass sie so knapp davor stand, Dinge zu tun, die mehr und jenseits der Grenze dessen waren, was überhaupt für sie vorstellbar und möglich war. Und gerade das war auch ein von innen her pulsierender Kick, der parallel zu ihrer Erregung immer heftiger in ihr tobte.
Dass sie zu irgendwelcher solcher Dinge denn überhaupt fähig war, hätte sie vor dem Einkauf mit Nora auch nicht glauben können. Aber ihr waren die Augen geöffnet worden und auch die Beine, grinste sie ganz schon im Sprachjargon ihres jetzigen Begleiters agierend. Nicht alles, was sie bis jetzt vollkommen kategorisch abgelehnt und verweigert hatte, war demnach schlecht oder zu verteufeln.
Was hier auf sie zukommen sollte, sie fühlte sich nun eher ge-wappnet als noch zuvor im Auto. Ob dies aber dem Drink ge-schuldet war, wollte sie lieber nicht beantworten.
Ihr war bewusst, dass sie immer intensiver erahnte, wie nahe sie davor stand, etwas zu tun, was außer Frage war. Etwas an sich herankommen zu lassen, das sie in jedem Fall empört von sich weisen musste, selbst wenn ihr Mann so freizügig und generös mit entsprechenden Andeutungen reagiert hatte. Dass Richard etwas vorhatte, war so intensiv zu spüren, dass sie förmlich die Wellen seiner Lust und Vorfreude auf ihrer Haut überspringen fühlte. Was aber genau, das wagte sie nicht zu überlegen. Aber innerlich fühlte sie sich stark und jetzt auch gewappnet, die rechte Antwort und richtige Reaktion für sich oder eben auch ihn parat zu haben.
»An so einem Platz ist es schon besser, Alkohol zu vermeiden oder eben stark zu reduzieren. Und ein bisschen haben wir ja schon vorher was gehabt, nicht wahr?«, meinte ihr Begleiter.
Richard merkte ja selbst, dass die attraktive junge Frau neben ihm fast wie versteinert wirkte, als würde sie etwas ganz intensiv bedrücken. Lockerheit schien anders zu sein, stellte sich nicht einmal die Frage: das sah man ihr an, das fühlte man. Das vor allem galt es zu ändern, wenn sie auch Spaß haben wollte, war ihm bewusst. Ob ihre Art von Spaß sich aber mit dem seinen erhofften vertragen würde, konnte er sich noch nicht intensiv genug vorstellen. Zu hoffen wagte er es in jedem Fall, aber ... da war ja wieder einmal mehr der Wunsch der Vater seiner gar so erregten Gedanken.
Und so geil und so erregt er war, wusste er eines vor allem. Unter keinen Umständen durfte er nun die Dinge überhasten und in seiner Gier beschleunigen. Zeit, selbst wenn er sich genau diese nicht gönnen wollte, war auf seiner Seite und Ungeduld, die in ihm brannte, wäre genau die Vernichtung der Chance gewesen.
Dieses geile Luder in dem verführerischen Kleid neben ihm - am liebsten hätte er ihr schon jetzt seine Hände unter diese langen Schlitze geschoben und mit ihren Titten gespielt. Und umso schwerer war und fiel es ihm, nicht das zu sagen, was ihm förmlich auf der Zunge und unter den Nägeln brannte. Dirty talk konnte später noch zur Genüge folgen, wenn es so weit war ... bis dahin hatte er dem grauen Wolfe schon gleichend, Kreide gefressen:
»Geht es dir gut, mein Schatz?«
Ein wenig störte Brigitte die Anrede sehr wohl, die doch eher nur ihrem Mann vorbehalten sein sollte, fühlte die junge Frau, aber sie wollte keinesfalls ängstlich erscheinen und schon gar nicht spießig und eben nicht so eindeutig aus der Provinz her stammend: Und das schon gar nicht vor ihrem Nachbarn, der so welt- und wortgewandt auftrat und so vorbildlich agierte. Ein gestandener Mann, dem offenbar Dinge leicht fielen, vor denen sie immer noch nicht glauben konnte, dass sie hier wirklich statt-finden sollten. Geschweige denn vielleicht sogar mit ihrer Betei-ligung, wenn sie die Zeichen richtig deuten vermochte.
»Ja, ja ... alles bestens!«, bemüßigte sie sich, ehrlich zu wirken, auch wenn ihr fast der Hals zugeschnürt war, bei dieser Beschönigung der inneren Aufruhr.
Was hat er nur vor, was kommt auf mich zu, fuhr fast ein und derselbe Gedanke in ihr Ringelspiel. Nur um von einem andern abgelenkt zu werden, was denn das andere Paar zu sehen oder leicht gar zu tun plante: Nora eben und ihr Mann, der ja so geil auf die reife Nachbarin war, selbst wenn er das verleugnet hatte. Und der sich doch so sehr gewünscht hatte, dass sie selbst so sein sollte, wie sie.
Also ... schlampenhaft sogar! Wirklich!? Dann ... gab es hier ja genug Mittel und Wege, den Beweis anzutreten, fühlte sie innerlich eine säuerliche Antwort hochsteigen, die sie aber noch nicht zu geben bereit war.
»Super - dann ... lass uns die Gegend erkundigen. Auf gehts!«, munterte ihr Nachbar sie auf.
Richard und seine Frau hatten ganz offenbar getrennte Vorstellungstouren für das befreunde Ehepaar geplant, auf dass sie auf den verschlungenen und intimen Wegen sich nicht in die Quere kommen sollten. Der Club in sich war groß genug und offerierte wahrlich zahlreiche verborgene Nischen, sodass sie viel länger getrennt voneinander herum wandeln konnten, als sich das junge Paar dies anfangs gedacht hatte. Stefan vor allem.
Nicht Minuten wären es, die sie für eine Vorstellung bräuchten, sondern wohl Stunden. Und wenn all die verwegenen Pläne aufgehen konnten, die in den Köpfen der älteren sich breit machten, dann würde dies sogar die ganz Nacht andauern - gemeinsam, getrennt oder wie auch immer: lustvoll allemal!
Der ältere Mann führte die junge Frau und Mutter die Stiegen hinauf in einen recht einladenden Bereich: Couch, Ohrensessel und auch Tische, auf denen Gläser platziert waren. Runde Tische, wie ihr auffiel und doch etliche Paare herum, die sich leise unterhielten und offenbar sich erst kennen lernten. Nicht ganz so neu und unerfahren wohl wie sie selbst, dachte Brigitte zu erkennen, während sie vor allem die Blicke der Männer auf sich fühlte. Dass der eine oder andere sehr wohlwollend zu erkennen glaubte, dass sie ein Kettchen am rechten Fuß hatte, fiel ihr genauso auf, wie so manche ganz andere Blicke auch der Frauen.
Nein, keinesfalls dass es Neid war, wie sie hier förmlich ent-kleidet wurde, da war mehr dahinter: egal ob Mann oder Frau. Gerade die Blicke der Frauen stimmten sie ein wenig verwirrter und ungewohnter. An so etwas, was hier ohne viel Worte ange-deutet wurde, hatte sie bis vor kurzem einfach auch noch gar nicht gedacht. Und mehr noch, vielleicht sogar betont: außer in der Gegenwart von Nora - und nach mehr und anderen weiblichen Erlebnissen fühlte sie sich aber gar nicht. Und doch, fragte sie sich - konnte es sein, dass sie genau diese erst unlängst gewonnene Erfahrung ausstrahlte wie eine Trophäe oder einen Orden? Und es gab nur wenige, welche diese Botschaft empfangen konnten - Richard und schon gar nicht Stefan gehörten sicherlich nicht in diese Kategorie.
Oder sollte sie den ersten Eindruck doch anders formulieren, wie ihr nun tief in ihr anfing, bewusst zu sein. Da waren schon viele vergleichbare Blicken zu erkennen, wie das auch mit Nora gewesen und geschehen war. Ganz am Anfang, wie alles begonnen hatte - mit diesem gar so knappen Bikini und wie sie sich ihr gegenüber nackt gezeigt hatte. Wie es ihr zu peinlich gewesen war, sich die Hände vorzuhalten vor die damals noch bewaldete Scham oder ihren fast tropfenden Busen, selbst wenn das die Schuld ihres Sohnes war und keinesfalls auch nur irgendwie ein Hinweis auf Erregung. Und doch - ja, Nora hatte sie von allem Anfang an anders betrachtet. Intensiver, nicht nur neugierig vergleichend, welche Form ihre Brüste hatten, die Aureolen, die Dicke der Nippel und überhaupt die Größe - wo doch der Kleine noch gestillt wurde ... ja das alles war schon in ihrem Blick gelegen aber sehr wohl auch ein anderer Gedanke, der damit verbunden gewesen war.
Ganz so, wie sonst wohl eher nur Männer blickten und sich dabei etwas erhofften.
Und dann - die Rasur, gerade mal einige wenige Stunden zurück liegend. Sie fühlte, dass ihre Knie weich wurden angesichts der Erinnerung, wie sie dort zuerst nur berührt und geschabt, rasiert worden war. Und dann gereinigt und geküsst und nochmals berührt und ... sie presste die Lippen zusammen, um nicht aus einer kaum begründbaren Erleichterung heraus zu brüllen oder tief zu stöhnen.
Sie durfte gar nicht weiter denken, denn sie fühlte, wie erregt sie wurde und ... vor allem wie nass. Und zugleich war ihr auch bewusst, dass all diese Reaktionen, die sie hier in Gegenwart ihres Begleiters zeigen würde, dieser mit Vergnügen auf sich buchen und seiner Verführungskünste hinzurechen wollte.
Aber schon wurde Brigitte ihrer Gedanken entrissen, von denen sie ohnehin nicht so recht wusste, wie sie diese neuartigen Gefühle einordnen sollte. Oder war es eine gänzlich falsche Interpretation, fragte sie sich noch kurz, ehe der streifende Blick einer älteren Frau ihr wohl den letzten Zweifel raubte.
Oh, verdammt ... biss sie sich fast auf die Zunge. So wie diese Brünette sie gerade aus dem eng anliegenden Kleid heraus geschält hatte, da gab es wohl wirklich kaum noch einen Spielraum in der Interpretation, zu was sie lustvoll bereit gewesen wäre. Das klang wie ein Angebot, ihre Begleiter konnten alles mit ihr machen, wenn sie nur die Möglichkeit hätte, zwischen diese Schenkel der jungen Frau einzutauchen und sie nach Strich und Faden mit ihrer Zunge oder ihren Fingern zu verwöhnen.
Vielleicht gemeinsam mit Nora - dass sie auf das Angebot ein wenig näher eingestiegen, sich interessiert hätte, so aber ... sie lächelte doch ziemlich verlegen zurück und die ältere Dame erwiderte den wortlosen Gruß mit einem wohlwollenden Nicken. Ihr schien es schon fast zu sein wie eine Abmachung für die noch nicht festgelegte nähere Zukunft, wo auch immer, wann auch immer. Aber es stand fest, dass sie sich wieder treffen würden und was der Zweck dieses Treffens dann wäre, gab ihr feine Stiche in den Unterleib. Alleine das feine sich steigernde Ziehen entlang ihres glatt geschabten Spalts bewies wohl, dass lediglich Blicke auch ziemlich viel in ihr bewirken konnten. Wäre das früher auch passiert, fragte sich Brigitte kurz, ehe sie von Richard schon weiter in den Trubel hinein gezogen wurde. Dass die ältere elegante Dame ihr nachsah, war Brigitte bewusst. Sie fühlte eine neue und intensive Hitzewelle in ihr aufsteigen und sich so zu manifestieren, als würden ihre Lippen ganz sanft zu vibrieren beginnen. Als hätte diese Dame den kecken Männern auf der Straße gleich gepfiffen, lautlos jedoch und die Schallwellen und die wohlige Wärme aus ihrem Mund und ihren Lippen hätte sich unter ihrem Kleid gefangen.
Auf einem großen Monitor lief ein Porno ab, leise eher - aber man musste ja ohnehin nicht die selten gesprochenen Worte hören, um dem mehr als eindeutigen Inhalt folgen zu können. De facto wurde ja sicher kaum in ganzen Sätzen gesprochen, eher nur gestöhnt, gebrüllt und dann wohl ein 'oh ja', egal in welcher Sprache auch immer das zu hören war. Untertitel wären vielleicht die beste Lösung gewesen, sagte sie sich, aber kaum ein männliches Wesen hätte dort hingestarrt.
Ob der Porno schlecht war oder nicht, konnte Brigitte gar nicht sagen. Nicht dass es ihr erster Porno war, aber sie hatte sich auch sonst nie gut dabei gefühlt - eher schuldbewusst, etwas zu tun, das ja wiederum verderbt war oder sogar pervers. Dass ihr Mann sehr gerne sich so etwas ansah oder sehen wollte, am liebsten gemeinsam mit ihr dann die Dinge machen, die man hier zu sehen bekam ... das war ihr sehr wohl bewusst.
Und wohl genau deswegen auch scheute sie sich, ihm dies-bezüglich zu sehr die Zügel schießen zu lassen. Ihn Appetit dort holen lassen und dann war die Erwartungshaltung, dass sie auch das zuließ, was die hier so freizügig einander eingestanden. Nein, da hatte sie schon recht gehabt, fühlte sie sich weiter auf einem Rechtfertigungstrip der alten eingetretenen Pfade.
Vor allem diese Nahaufnahmen waren aber von einer beein-druckenden Schärfe und Qualität, dass ihr ganz mulmig im Unterleib wurde. Optische Qualität nun gemeint, Bildqualität - nicht notwendigerweise Inhalt und Handlung, wo sie gar nichts mitbekam außer eben dem üblichen: Rein, Raus in allen vorstellbaren oder eben nicht vorstellbaren Posen und ... Löchern fühlte sie beinahe, dass über ihre Lippen gekommen wäre. Nein, Öffnungen, korrigierte sie innerlich und fühlte erneut einen heftigen Schwall an Hitze aufsteigen.
Da drängte sich ein Schwanz in einer Breite von wohl mehr als einem Meter Format füllend ins Bild, sodass es schien, als würden die gierigen Frauen einen Baumstumpf sich zwischen ihre Schenkel hinein pfählen. Und - so verrückt, wie es sich wohl anfühlen musste ... es schien zu gehen, Größe hin und her, alles schien sich einverleiben zu lassen.
Und noch dazu - egal wohin ... sie wagte kaum zu denken, was bis gestern für sie nicht nur geistig sondern auch physisch unmöglich gewesen war. Und sie dachte in wohl genau jenen Momenten noch das Pochen, das feine Kratzen und das unmoralisch sich anfühlende Öffnen zu spüren, wo ihr Mann endlich seinen Willen erfüllt bekommen hatte. Und diese heißen zähen Schübe seines Spermas, das er dort in sie hinein gejagt hatte - fast unvorstellbar, wie sich das anfühlte ... und heute immer noch ein wenig brannte, direkte Strafe für die verbotenen Taten damit wohl signalisierend.
Auch wenn Brigitte sich hier nicht als prüde empfand, aber sie wollte am liebsten aus dieser Gegend verschwinden oder aber zu-mindest die Augen geschlossen halten.
Aber ganz im Gegenteil, sie konnte gar nicht anders, als schauen und staunen. Zusehen und hinsehen, erst recht weil es sie schockierte oder war es umgekehrt: obwohl es sie schockierte, konnte sie ihre Augen nicht abwenden.
Ein gewaltig mit Muskeln ausgeprägter Mann hatte sein Gesicht zwischen die Schenkel einer Brünetten gedrängt, die sie ihm bereitwillig öffnete. Glatt rasiert natürlich, wie sie feststellte und sich alleine deswegen irgendwie erleichtert fühlte. Und diese Frau - die duldete nicht nur die orale Verwöhnung, nein sie forderte diese ein, sie wippte und vibrierte und schnellte ihren Unterleib gegen Zunge, Lippen und Zähne des geil leckenden Mannes entgegen. Sogar an den Haaren riss sie ihn, schleppte ihn förmlich über ihren Unterleib, zwang ihn, sie mehr mit seiner breiten Zunge zu öffnen, lecken und zu befriedigen, zum Orgas-mus hin zu saugen und lecken und beißen, wie sie voller Gier und Geilheit in die Kamera brüllte. Glaubwürdig sogar, dass sie heftig kommen musste!
»Ziemlich ... sexy, nicht?«, meinte Richard und fühlte sehr wohl, dass sich Brigitte einerseits ein wenig mehr entspannte, andererseits gerade wegen der allzu eindeutigen Szenen erregt und auch peinlich berührt war.
Dieser wunderbare Widerspruch in sich - wie sehr er das doch von seinen Gespielinnen her kannte und auch den Schilderungen von Nora, wenn sie das wiedergab, wie sich ihre Liebhaber eingangs verhalten hatten.
Je frischer und unerfahrener in dem Sinn, desto intensiver war dieses Gefühl seit jeher gewesen, dass es ihnen dann kam, dass sie fast hemmungslos und willenlos ihm ausgeliefert waren. Dass sie sich hingegeben wollten und so genommen, vorbereitet werden wollten, ja direkt darauf bestanden durch all ihre Handlungen.
»Also ich ... habe ... so was noch nie ... gesehen!«, stammelte Brigitte ganz ehrlich und war froh, dass sie ohnehin ganz sicherlich 'gesehen' gesprochen hatte und nicht 'gemacht'. Von wegen 'gemacht' - davon war ja ohnedies nicht die Rede ... aber sie fühlte diese verdammte Nässe zwischen ihren Beinen, dass sie wohl schon wieder die Toilette hätte aufsuchen können. Aber auch das wäre peinlich gewesen - und sie hätte es wohl kaum ausgehalten, ihre Finger nicht in diesen nassen Schlitz zu versenken und sich zumindest kurz die schon dringend nötige Erleichterung zu verschaffen.
»Na dann - schau mal nach rechts und du wirst etwas sehen, das den doch eher sterilen Porno bei weitem übertrumpft!«
Brigitte konnte ihren Augen wahrlich nicht glauben und schon gar nicht trauen, wie sie dem gerichteten Blick ihres reifen Beglei-ters folgte. Keine sechs oder sieben Meter von ihr entfernt befand sich eine Nische, geschützt nur durch ein breites Glasfenster, wo zwei Paare gerade dabei waren, intensiv und heftig sich der Lust hinzugeben. Geschlechtsverkehr quasi öffentlich, schoss es in ihren Gedanken ein. Brigitte war peinlich berührt, entsetzt zuerst und dann dennoch so eigenartig erregt und neugierig: wissen und sehen zu wollen, was die denn anders machten als sie und ihr Mann, auf dass sie so offenbar ganz intensiv geilen Spaß miteinander hatten. Also was sie wirklich machten, nicht im dunklen, wie ihr peinlicherweise einfiel und offenkundig auch zu anderen Tages- und Nachtzeiten und Wochentagen als am Samstag ...
Wie dieses Paar seine Lust so offen in einer Art und Weise aus-tobte, dass man direkt von einer Gefahr reden musste, die von den beiden ausging: Nachahmung!
Ansteckungsgefahr! Und damit keinesfalls eine Krankheit ge-meint.
Ansteckend diese Lust - sie fühlte direkt, wie diese Sehnsucht, diese Geilheit, diese Wollust in sie hinüber kroch, ja wahrlich übersprang, einem elektrischen Lichtbogen gleichend.
Ob es nun miteinander verheiratete Paare waren oder aber solche, die gerade getauscht hatten, fiel ihr so heiß ein Vergleich zu Nora und Stefan ein, dass sie beinahe vor erregtem Schreck gebrüllt hätte. Gerade der Gedanke daran ließ sie wieder ein wenig von der nach außen abstrahlenden Erregung herab kommen. Nein, sie wollte unter keinen Umständen zu erkennen geben, dass solche Szenen sie trotz allem wirklich zu erregen begannen. Sie fühlte doch, wie sich ihr Körper anders zu spannen begann, wie vor allem ihre Brüste leicht zogen, als würde sich nun das Baby mit Hunger melden. Und das feine Ziehen zwischen ihren Beinen war der beste Hinweis darauf, dass ihr Höschen wohl bald nass werden würde. Und zwar richtig nass, klatschnass sogar, wenn das so weiter ging.
Von wegen Höschen, hätte sie in dem Moment fast schallend zu lachen begonnen. Aber das war deplatziert und es hätte wohl ein jeder peinlich berührt auf sie geblickt. Und dann leicht gar den Grund zu gestehen, warum sie mit einem Mal lachen musste, das war auch außer aller Zweifel.
Innerlich zerriss es sie, explodierte sie, konnte nicht mehr beur-teilen, was in ihr vorging.
Neugierde, Erregung, Scham, dann wieder ein Hauch von Ekel mit Empörung und ... Neid fast, dass die anderen sich trauten und wiederum das Bewusstsein, dass sie hier doch maximal mit ihrem Mann sein sollte. Und zugleich wusste sie, dass es dazu nie gekommen wäre. Sie selbst und ihr Mann - nein: sie hätten niemals den Fuß über diese Schwelle gesetzt.
Stefan vielleicht schon - aber von ihr wäre ein derart vehementes Veto artikuliert worden, dass er es sicherlich nicht gewagt hätte. Und ein Mann dann alleine in solch einer Lusthöhle - was würde der denn suchen ... Tröster der Witwen und jungen Waisenmädchen?
»Lass uns lieber wieder runter gehen, Richard!«, meinte Brigitte ein wenig schüchtern, um ihre tiefe innere Verlegenheit zu kaschieren. Verlegenheit oder doch auch Erregung?
Brigitte fühlte sich so eigenartig, hätte es kaum in Worte fassen können, was alles in ihren Gedanken parallel und widersprüchlich einzusickern begann.
Deplatziert und doch aufgestachelt in einem Ausmaß, dass sie zu erahnen glaubte, zu beinahe allem fähig zu sein, wenn die Stimmung und das Ambiente passte. Und gerade das machte ihr einigermaßen Angst. Und das noch dazu, wo sie an der Seite eines anderen Mannes hier herum wandelte. Nicht eben mit ihrem Mann. Und zugleich war ihr bewusst, dass sie niemals an der Seite ihres Mannes hier her gekommen wäre. Dass sie ... sie konnte schon wieder kaum weiter denken, weil die Widersprüche in ihren Gedanken zwischen Moral, Wirklichkeit, Traum und Erregung so sehr zu kämpfen begannen, dass sie wie hoffnungslos sich von Richard weiter ziehen ließ.
Wehrlos und willenlos - und doch ... sie wagte keine weiteren Gedanken in sich aufkommen zu lassen. Es war wohl ein Fehler, sich von Nora hier her locken zu lassen. Was hatte sie gemeint, dass es hier sei. Privat - hatte sie es genannt. PRIVAT - haha !
Nun denn, wie würde sie es bezeichnen. Sehr privat, intim wohl eher und ... an der Grenze zur Perversität wohl, wagte sie aber kaum den Gedanken zu Ende formulieren.
Einem kleinen Kind gleich trabte sie einen halben Schritt hinter ihrem älteren Begleiter her, ließ sich von ihm führen und leiten ...
»Aber sicher - mein Schatz. Ich wollte nur, dass du diesen Be-reich eben auch kurz kennen lernst. Übrigens ist der nur für Paare. Also kein einzelner Mann ist hier oben erlaubt ... und einzelne Frauen, die gibt es ja ohnehin nicht - in diesem Club!«, grinste er wohl wissend ob der Besucher und deren statistischen Verteilung.
»Da sind wohl gut drei Männer auf eine Frau, wenn ich mich nicht recht irre!«, stellte er noch fest und merkte sehr wohl, dass Brigitte bei dieser Aussage erschauderte, als wäre ein kalter Schauer ihren Rücken herab gelaufen.
Warum nur deutete er das an, fragte sie sich. Vor allem diese visuelle Vorstellung, von wegen DREI auf einer ... sie schauderte.
Was wollte er denn damit bezwecken. Sie waren als Paar hier her gekommen, auch wenn es nun im Moment noch eine getrennte Führung gab - aber ... das war doch nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder ihrem eigenen Mann die Hand reichen würde und eben nicht ... dem um vieles älteren Nachbarn.
Als Paar - damit war natürlich gemeint: sie und ihr Stefan, nicht sie und Richard. Denn Richard war ja mit Nora hier und ... auch wenn jetzt Nora mit Stefan unterwegs war.
Ach verdammt, fluchte sie fast vor sich hin, das klang schon so kompliziert, war es aber doch gar nicht! Und vor allem bedeutete das auch gar nichts, genauso wie das Kettlein auf ihrem rechten Fuß auch nicht wirklich etwas bedeutete ...
Und was das verdammte Fluchen betraf, da war Richard ja auch ein schlechtes Vorbild, schoss ihr der nächste Gedanke in voller Tragweite der Widersprüche ein.
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