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In der Horror-Klasse (fm:Schwul, 3105 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 26 2019 Gesehen / Gelesen: 14343 / 10265 [72%] Bewertung Geschichte: 8.18 (28 Stimmen)
Mobbing in der Abiturklasse

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© josua Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Gestatten? Josua mein Name. Ich bin 33 Jahre alt, 181 cm hoch, schlank, habe dunkle, kurze Haare. Ich bin Produktingenieur in einer größeren Firma und - stockschwul.

Das ahnte ich schon immer, denn in dieser Beziehung tickte ich anders als meine Freunde. Lange vor der Pubertät war ich mir sicher, schwul zu sein und teilte dies meinen Eltern auch mit. Doch sie nahmen das nicht ernst: "Jeder, aber du nicht". Tatsächlich bestätigte ich keines der üblichen Vorurteile: Ich spielte nicht mit Puppen und Kleidchen, mochte keine Musicals, hatte keinen Bezug zu Garderobe, Frisuren und Mode und benutzte außer Seife keine Pflegeprodukte. Ich spielte gerne Fußball, wälzte mich im Dreck, prügelte mich auch schon mal, spielte Streiche und unterschied mich in keiner Disziplin von meinem Bruder oder meinen Freunden. Ich "schwuchtelte" nicht, hatte im Gegenteil einen "machohaften" breitbeinigen Gang, den ich von meinem Vater geerbt habe. Wenn wir nebeneinander stehen, sieht es aus, als wären wir gerade vom Pferd gestiegen ...

Ich musste mehrere Anläufe nehmen, meine Eltern davon zu überzeugen, dass sie ein Sonderexemplar in der Familie hatten. Ich bestand darauf, dass ich mit Mädchen nichts anfangen konnte und mich nur Jungs interessierten. Noch hatten sie aber die Hoffnung, dass sich dieser Spleen in der Pubertät legen werde, denn sie machten sich natürlich Sorgen. Erst im Alter von 13 Jahren wurde es in der Familie offiziell akzeptiert: Mein zwei Jahre älterer Bruder haute sich auf die Schenkel und rief: "Endlich mal was los hier!" und meine kleine Schwester betete für mich ...

Ich ging mit meiner Veranlagung zwar nicht hausieren, versteckte sie aber auch nicht. Es dauerte noch etwas, bis diese Nachricht im Sportverein, in der Musikkapelle, in der Schule und bei meinen Kumpels durchgesickert war. Und sie stieß immer noch auf große Skepsis.

Wir wurden von unseren Eltern ganz bewusst zur Selbstständigkeit erzogen und waren schon von Natur aus sehr selbstbewusst und in vielen Bereichen autark. Dafür bin ich heute sehr dankbar. Denn im Vergleich zu denen, die unter der Ägide von Hubschrauber-Eltern aufwuchsen, wurden wir starke Persönlichkeiten, die sich ohne große Mühe durchs Leben schlagen können.

Ich hatte großes Glück mit meinen Eltern und Geschwistern, aber auch mit meinen engsten Freunden, denn sie gingen sehr souverän mit mir und meiner Veranlagung um und ich wurde nicht ausgegrenzt. Meine Kumpels und Vereinskollegen wollten mich bei jedem Event dabei haben. Ich fühlte mich wohl in meiner Haut und flitzte durchs Leben. Schnell fand ich Gleichgesinnte, mit denen ich sexuell aktiv werden konnte; etwas außerhalb meines Bereichs, denn die hatten große Angst vor einem unfreiwilligen Outing.

Natürlich gab es auch spitze Bemerkungen in der Familie, bei den Freunden und in den Vereinen und später auf der Arbeit, sie waren aber nie wirklich verletzend. Auch in der Schule hatte "es" sich herumgesprochen; hier war die Reaktion zuweilen etwas aggressiver und ruppiger, aber ich konnte damit umgehen.

Mädchen waren für mich Spielkameradinnen oder Bekannte. Mehr nicht. Ich konnte mir in meiner Naivität nicht vorstellen, in einer anderen, speziellen Weise auf sie zu wirken. Eine solche Möglichkeit war in meinem Kopf nicht vorprogrammiert. Ich war doch schwul! Das müssen Frauen doch eklig und absonderlich finden!

Eines Tages sagte mir meine Schwester, dass sie mit mir Geld verdienen könne. Ihre Freundinnen hatten ihr angeboten, für jede meiner Unterhosen fünf Mark zu bezahlen, für ungewaschene zehn. Das würde sie natürlich nie tun. Vorsichtshalber schloss ich meinen Kleiderschrank ab für den Fall, dass sie mal unter Geldnot leiden sollte ...

Auch aus d Richtung meiner Freunde kamen Signale, dass ich beim Weibervolk als "sexy Biest" geführt würde. Zugegeben: das bauchpinselte mich natürlich, half mir aber nicht wirklich und ich ordnete solche Aussagen als das ein, was sie vermutlich waren: maßlose Übertreibungen.

Wir zogen in unser neues Haus und unsere Eltern regten an, die Schulen zu wechseln. Bei meinem Bruder ging das nicht, denn er machte gerade

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