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Die Androhung eines Besuchs (fm:1 auf 1, 5626 Wörter) [10/15] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 29 2019 Gesehen / Gelesen: 13726 / 9624 [70%] Bewertung Teil: 9.39 (33 Stimmen)
Was ist wohl die Steigerung? Verkatert, gerade in Problemem mit der Frau - und dann DIE SCHWIEGERMUTTER am Rohr, ähm Telefon.

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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Wehrlosigkeit so ausgenützt hatte, dann über sich selbst empört, dass es ihr zwar weh getan hatte, sie aber genau diese Gratwanderung und den Übergang von Schmerz zur Lust fast ähnlich genossen hatte wie gestern. Und dann die eigentliche Empörung über sich selbst, dass sie mit ihrem Verhalten wohl schon fast alles über die gestrige Nacht verraten hatte. Und gerade dies machte sie innerlich am meisten wütend und daher gar so besonders aggressiv, ihrem Mann gegenüber.

Und dann - diese verdammten Kopfschmerzen, die nun wieder einzusetzen schienen, als sie klarer denken konnte und das Blut wieder in den Kopf zurück gepumpt wurde. Jetzt, wo ihre Erregung nachließ und auch die Befriedigung, da gewannen innere Wut und Kopfweh wieder die Oberhand. Ganz so wie das Schuldbewusstsein in ihr zu nagen begonnen hatte, weil sie wohl doch über die Stränge geschlagen hatte.

Es war wohl nicht mal so direkt gegen Stefan gerichtet, wenn sie brüllte und tobte - es war einfach wohl alles auf einmal zu viel für sie geworden in eben jenem Moment. Und das, was sie gestern zu viel getan und anderen erlaubt hatte, das rächte sich jetzt wohl doppelt, schluchzte sie ohne Worte: Das jedoch war etwas, das sie schon ganz sicher nicht vor ihrem Mann aussagen und gestehen konnte!

Ganz im Gegenteil - es machte sie traurig und aggressiv zugleich.

»Wie konntest du nur ... mich ... im Schlaf!«, sie schüttelte den Kopf und die Tränen schossen ihr über die Wangen. Nein, sagte sie sich zwar innerlich, so wollte sie gar nicht reagieren, aber es überkam sie einfach heftiger und ohne weitere Vorwarnung.

Der vor Schmerz platzende Kopf, das Gefühl, total von ihm besudelt und missbraucht worden zu sein. Dass er ihren Schlaf und ihren Halbrausch einfach ausgenutzt hatte, um sie so zu nehmen, wie sie bislang sich ja ... verweigert hatte. Und wo es jetzt eben erst recht zu brennen und schmerzen begann, sie aber den wahren und echten Grund nicht nennen konnte - und still vor sich hin litt.

Dass eben dort, wo es für sie das erste Mal gewesen war, sie bereits gestern im Club mehrfach von Richard und den anderen beiden genommen und gefickt worden war. Und dann auch noch Stefan gestern - aus Versöhnung heraus bei ihrem ersten (nein eigentlich zweiten!) DP ... da war es schon fast unangenehm gewesen, weil auch die höchste Geilheit und Hingabe gefehlt hatten von ihrer Seite.

Und nun nochmals - in der Früh. Dass er sie ... einfach in den Arsch gefickt hatte ... wie konnte er nur. Sie wollte sich gar nicht hinter diesen Tränen verstecken. Auch wollte sie ihrem Mann nicht wirklich dadurch ein so schlechtes Gewissen und einen impliziten Vorwurf bereiten, wie jetzt schon in seinen Augen ersichtlich war. Nur - sie konnte auch nicht mehr zurück aus ihrer Lage und die Rolle ändern, die sie eingenommen hatte.

Ganz verschwommen sah sie sehr wohl, dass Stefan total verdattert vor ihr stand. Immer noch pendelte seine Latte, sah sie aus dem Augenwinkel heraus. Verschmiert und tropfend und irgendwie fast triumphierend, sie so genommen zu haben, konnte sie für sich aus der Bewegung heraus lesen.

Und dann noch zusätzlich ... sie hätte durchdrehen und brüllen können ob der über sie nun herein brechenden Lärmkulisse, die ihren pochenden Kopf langsam aber sicherlich explodieren ließ. Der lästige Anrufer unten war wohl schon zum zweiten Mal auf die Mailbox gekommen, musste dies aber wohl ignoriert haben, knurrte sie innerlich voller Wut. Es läutete schon wieder, offenbar lauter, dafür aber diesmal wenigstens kurz.

Eigentlich lenkte diese Situation ideal davon ab, was zwischen Brigitte und Stefan lag, was sie trennte und doch gerade so intensiv geil und wohl auch verboten miteinander verbunden hatte.

Die Windel - ein wenig zaghaft und peinlich ihr vorhin zwischen die immer noch geröteten Pobacken gelegt, angetupft schüchtern und behutsam, so wie er sie dort verwüstet hatte. Aber ... Stefan wagte gar nicht recht noch mehr zu argumentieren: Sie hatte es ja gestern auch so gewollt! Und in der Nacht im Club bei und mit Richard, was war denn da wohl alles noch zusätzlich geschehen, das er am besten ohnehin noch nicht wusste.

Es war so wichtig, dass sie sich jetzt versöhnen mussten, fühlte Stefan. Als wäre dies ein potentieller Wendepunkt, so fühlte es sich an, als würde mit eisigen Krallen nach seinem Herzen gegriffen werden und dieses fest gedrückt, auf dass ihm heiß und bange wurde.

Sie sollte wissen, dass er sie liebte - mehr wohl als er ausdrücken vermochte. Und selbst wenn es genau in dieser Situation nur wie eine Floskel oder gar Ausrede verstanden werden mochte. Es stimmte und es war ihm ein Anliegen. Und sie sollte auch wissen, dass er das, was gestern eben durch seine Veranlassung vorgefallen war, dass er das ... verstehen und vergessen wollte. Aber es durfte nicht so weiter gehen, dass er das Gefühl hatte, nun die Nummer zwei zu sein oder gar drei? Und dass eben ER selbst Dinge nicht tun durfte, die gestern einige andere aber sehr wohl mit ihr aufgeführt hatten. Und dass er ja in Wirklichkeit von allem Anfang an nur das von ihr hatte wollen, wenn er meinte, sie sollte ähnlicher sein und werden wie Nora. Seine eigene private geile Schlampe im Bett . Im eigenen Bett und mit dem eigenen Mann, nicht einem Richard oder wer auch immer da gestern noch seine zahlreichen Höhepunkte mit ihr gehabt hatte ... man sah es ja an der Windel, sog er Luft hart an, um nicht schon wieder an mögliche und doch so naheliegende Szenen von gestern erinnert zu werden.

Aber ... wollte sie denn reden. Oder war er zu feig oder aber war das momentane Ambiente absolut alles andere als geeignet.

Im Geist hatte er wohl schon gar zehn Mal damit begonnen, dass sie miteinander reden mussten. Nun aber war er endlich so weit, dass er über diesen großen Schatten springen konnte.

»Brigitte ...«

Vielleicht war es zu leise, denn sie reagierte nicht. Oder aber es war natürlich volle Absicht, ihn nun so richtig dünsten zu lassen. Sodass er sich so fühlte, als wäre er der einzige eben, der falsch gehandelt hatte. Der einzige, der sich irgendwie zu entschuldigen ... oh verdammt ... das lief wohl schon in die falsche Richtung.

»Brigitte ... wir müssen ... miteinander ...«

Zu mehr kam er gar nicht, weil ihre Augen wohl alles sagten und er das nicht lesen wollte. Dass sie miteinander reden mussten - ja, miteinander ficken - das wäre ihm fast lieber gewesen, aber das war wohl tödlich zu denken. Und dass sie ...aber schon wieder kam die physische Störung dazwischen, die kein sinnhaftes Gespräch beginnen ließ.

Bei den beiden Kindern unten hatte ganz offenbar der Anrufer nicht aufgegeben, sondern das Telefon war abgehoben worden, wie man anhand der Wortfetzen von der Küche herauf nach oben hören konnte.

Keine Frage, dass es Sarah war - wie reif doch ihre Stimme schon klang und wie selbstsicher und höflich sie sprach, wer auch immer am anderen Ende der Leitung so penetrant gewesen sein musste. Nein eher sogar sehr vertraut, dass Sarah sprach und auch ihre Stimme näher kam.

Ihr federnder katzenhafter und schleichender Schritt, weil sie ja am liebsten immer barfuß herumlief, war ja kaum gehört worden.

Gar viel zu spät war den Ehepartnern wohl erst so richtig bewusst worden, dass ja ihre jugendliche Tochter im Anmarsch war und voller Tatendrang mit einer aus ihrer Sicht her vermeintlichen Jubelmeldung ins Schlafzimmer hinein platzte: Halb noch eine Liebesszene und halb im Streit, wohl beide nicht so recht wissend, wer nun von seiner eigenen sturen Haltung zurück gehen sollte oder aber ... schon wurden sie in eine andere Szene gestoßen.

»Mammi - Mammi ... rat mal ...«, jubelte Sarah mit dem Handy von Brigitte in der Hand und stürmte an Stefan vorbei, der seinen halbsteifen verschmierten und weißlich duftenden Schwanz gerade noch unter der Decke verstecken konnte.

Die Windel von Brigitte konnte aber nicht mehr rechtzeitig entfernt oder versteckt werden, sodass Sarah einerseits erstaunt, teilweise entsetzt und dann total belustigt wohl eher zu sich selbst denn mit Absicht ins Telefon sprach.

»Warum hast du denn ... eine Stoffwindel. Mammi? Und - nackt auch .... hihi - wie Papi? Ohhh... «

Erst dann kam der eigentliche Zweck des Anliegens ihr wie nebenbei über die Lippen, während ihre Augen immer größer geworden waren und sie diesen weiß verschmierten Po ihrer Mutter einfach nicht einordnen konnte, was denn da wirklich geschehen war. Wenn es nicht diese auffallend weiße Farbe und ein doch sehr anderer Geruch gewesen wäre, dann hätte sie es kaum für möglich gehalten, dass eben auch ein Erwachsener eben jenes noch machte, das sie ja von Bernhard her bestens kannte und vor allem immer wieder mit Ekel hatte riechen müssen.

So fiel dem jungen Mädchen zwar fast die Kinnlade herab, aber dann besann sich Sarah des eigentlichen Auftrages und hielt ihrer Mutter das Telefon geradezu zwanghaft unter das Ohr und ihren Mund hin.

»Mammi Mammi - die Omi ist dran und will dich ganz dringend sprechen!«

Für den giftigen Blick, den Brigitte in ihrer vielleicht doppelt oder gar dreifach misslichen Lage auf ihre Tochter warf, musste einem die Kleine leid tun. Ihr erfreuter Gesichtsausdruck sackte fast augenblicklich in sich zusammen und sie schluckte und kämpfte mit den Tränen, schmiss das Handy in Richtung ihrer Mutter und warf sich nun bereits mit nassen Wangen ihrem Vater um den Hals.

Von unten her brüllte Bernhard auf, verbunden mit einem lauten Krach, wohl dem deutlich warnenden Hinweis, dass er mit seinem Sessel umgekippt war. Diese verdammt Stille, ehe ein Brüllen einsetzte, dass wohl sogar die anderen Nachbarn drüben hatten hören müssen - wobei die zur selben Zeit ja bekanntermaßen weitaus eher sogar dachten, dass deren eigenes Brüllen von den beiden vernommen werden musste.

Und dann, gar nicht daran denkend, dass er keine Hose anhatte, so raste Stefan nach unten, seine noch nicht erschlaffte Latte wie eine Lanze vor sich her tragend, von der es weißlich und verschmiert abtropfte, sodass Sarah nun erst recht vor Verwunderung die Augen übergingen. Nicht dass sie ihren Vater etwa im Bad oder der Dusche nicht schon nackt gesehen hatte - aber keinesfalls mit einem derartigen abstehenden Augenfang. Etwas, das sie in diesem ersten Moment erschrecken ließ, überraschte und auch instinktiv abstieß. Dass es etwas mit der weinenden Mutter zu tun haben musste, war ihr in dem Moment klar geworden. Hatte er ihr damit irgendwie wehgetan, drängte sich der blitzartige Zwangsgedanke in ihr auf und sie schüttelte den Kopf in Unverständnis.

Wie wütend starrte Brigitte auf das Display ihres Handys. Am liebsten hätte sie ihr Mobiltelefon gegen die Wand geworfen, dem Frosch im Märchen gleich und wohl hoffend, dass dann nicht notwendigerweise ein Märchenprinz, aber wenigstens eine halbe Stunde weiter Schlaf entspringen würde. Sie hörte ja auch auf die Distanz von gut einem Meter, dass eine nun auch fast hysterische Stimme sich besorgt auf der einen Seite und ermahnend auf der anderen vehement zu Wort meldete. Eine ihr gar so bekannte Stimme, dass ihr immer schlechter und übler vom Magen her wurde, sie bereits damit kämpfte, sich übergeben zu müssen.

Schon längst war am anderen Ende der Leitung der Wortschwall begonnen, der von Floskeln abgesehen wohl sofort die Rückfrage zum Krach, zum Weinen von Sarah, dem Brüllen des Kleinen und wohl auch der Windel, die sie umgeworfen hatte, als Thema abhandeln wollte. Und wohl am meisten wohl störte die penetrante Frage, warum sie denn alle noch um die Zeit im Bett gewesen waren und das Telefon ignorierten und offenbar gestern weg gewesen waren ...und ... wer denn da gestern die Kinder gehütet hatte und ... und ... UND!

»Was ist denn da los bei euch - was ist denn da für Krach und Gebrüll ... und keiner geht ans Telefon überhaupt und läuten muss man lassen ja wie narrisch und dann ... ja ... HALLO ???«

»Nein nicht - ich kann nicht, ich ... so Kopfweh, so schlecht, so ... es geht nicht ... nein bitte - gib`s Vati ...!«, stöhnte Brigitte, deren Gesichtsfarbe sich von der frisch gekalkten Wand kaum mehr unterschied. Weiß auf weiß - in einem Ausmaß, dass der jungen Mutter nun aber schwarz um die Augen zu werden drohte.

Es konnte sich Sarah selbst als nächste Zeugin kaum vorstellen, was denn mit ihrer Mutter los war - und die gar so aufgedrehte Anruferin schon gar nicht. Diese hätte aber wohl nun beträchtlich mehr mit der Andeutung der Windel anfangen können, vor allem ja auch primär mit dem Geruch, der Sarah so verdächtig neu in diesem Ausmaß in die Nase stieg, während sie sich die Tränen von den Wangen wischte und mit dem Telefon bewaffnet nach unten zu ihrem Vater hin trabte.

Stefan, der gerade den jungen Mann aus seiner misslichen Lage befreit hatte: Glück muss man haben, denn Bernhard war auf die Esscouch hin umgekippt und dort auf den weichen Polster heraus gerollt, während die anderen Sachen jedoch zum Teil zerbrochen und ausgeschüttet am Fußboden herum kullerten: Chaos pur durch Cornflakes und Schokokügelchen und Milch und ... Wahnsinn ...

Da brüllte der Kleine noch immer und schon wird einem von der anderen Seite wie im Hohn das Telefon an das Ohr gedrückt und von oben her noch das kurze aber bis ins Mark erschütternde Gebrüll von Brigitte: »... Ich bin aber nicht zu sprechen für die nächste Stunde ... für nichts ... und niemanden! Ich kann einfach nicht mehr ... ich ...«

Und dann ... und DANN auch noch die fast panische Erkenntnis bei Stefan, dass das Kindermädchen, das ihm so geil einen geblasen hatte, keinen Scherz gemacht hatte mit ihrer ominösen Aussage, welche dominant und imposant wirkend Frau denn schon seit gestern Abend so penetrant angerufen hatte.

WAHNSINN - was für ein Morgen, tobte es in ihm. Immer noch halb nackt, Scherben überall, das brüllende Kind in der Hand und schon gleich das Telefon wie eine Bedrohung in direkter Nähe.

Und das nach solch einer Nacht, wo doch alles anders hatte werden sollen: UND ob und in der Tat, dröhnte es in Stefan, auch wenn er sich etwas vollkommen anderes erwartet hatte. Der prinzipielle Anfang dafür oben mit Brigitte war ja schon der richtige Weg gewesen, aber dann ... was war denn hier und da und oben nur mit einem Male los!

Chaos in der Küche, Scherben und verschüttete Milch am Boden. Und eine schmollende wütende Ehefrau oben im Bett, wo er nicht mehr einordnen konnte, was ihn wegen dieser vorigen Handlung noch erwarten sollte.

Ein verstauchter Knöchel, der jetzt schon anschwoll und schmerzte, weil er beim Herunterrasen über die Treppe auf ein Spielzeug gestiegen und umgekippt war: Und in der Küche dann gleich wie zum hohnhaften Ausgleich der andere Fuß nun deswegen schmerzhaft, weil er sich die erste beste und wohl auch größte Scherbe eingetreten hatte ...

Und wo die Hausapotheke mit dem Pflaster wäre, das wusste er adhoc nicht, war sie ja noch nicht aus- und eingeräumt worden. Oder aber doch - nur wusste er nicht wohin sie dann auf den (zumindest laut seiner Frau) logischsten aller Plätze geräumt verortet worden. Ach du liebe Katastrophe schlechthin.

Den immer noch brüllenden Junior im Arm, der sich auch noch ... man roch es jetzt so intensiv, angesch ... hatte, konnte er trotz allem gerade noch einen heftigen Fluch unterdrücken.

Sarah verweint und ängstlich und selber auch schon in zumindest eine kleinere Scherbe getreten, sodass auch unter ihrem Fuß sich ein kleiner Blutfleck abzeichnet, keinesfalls aber vergleichbar mit jedem bei Stefan. Horror pur - was war denn los heute?

Die Ehefrau oben verkatert und hysterisch, weil er das mit ihr getan hatte, wovon sie in ihrem halben Suff und erotischen Schlaf so toll und erregt geschwärmt hatte, dass es Richard ihr so und dort besorgt hatte: Nun aber war sie er erbost, streitsüchtig und verkatert und hatte vollkommen hysterisch ganz offenbar das Gespräch verweigert, wodurch wiederum Sarah vollends in Tränen aufgelöst und zerstört war, die ihr ja nur ganz erfreut das Telefon überreicht hatte.

Und dann ... mal sollte es nicht glauben, dann gab es immer noch eine Steigerung für einen total beschissenen Start in einen neuen beschissenen Tag!

Eine fast fatal säuselnde und somit erst recht dreifach verdächtig wirkende SCHWIEGERMUTTER am Telefon!

Das mit dem Telefonat der Schwiegermutter konnte er nicht geträumt haben oder doch? Ein ganz eigenartiger Gedanke schoss Stefan ein. So wie eine ferne Erinnerung an einen Traum, vom dem ihm nur einzelnen Szenen langsam einfielen. Und immer intensiver und eindeutiger baute sich da ein Bild auf, was dem Anschein nach geschehen war.

Hatte er wirklich telefoniert? Ja - das schien offenkundig zu sein, hatten doch die Kinder total begeistert das Telefon ans Bett heran gebracht und so für den peinlichen Interruptus gesorgt.

Ja - also gesprochen hatte er schon mit ihr, da Brigitte verhindert war und sich nicht danach fühlte. Vermutlich wäre sie gerade durch die Worte mit der moralischen Oberinstanz des Heimathauses an all ihre Verfehlungen erinnert worden, die sie gerade so wunderbar geil weggesteckt oder aber mit ihm erneuert hatte.

Gesprochen - ja ... aber die Erinnerung war wie ein Sieb, musste Stefan mit großer Erschütterung feststellen. Konnte es sein, dass er tatsächlich so ein Blackout haben konnte. Was von all den Dingen, die er immer schon hatte sagen wollen, bislang aber tunlichst für sich behalten hatte, um den Hausfrieden eben zu erhalten ...?

Er schüttelte misstrauisch den Kopf und zermarterte seine Gedanken, was da auf ihn zukommen sollte: Häkel und Spitzendeckerl überall erschienen in seinen Gedanken, wenn er weiter daran dachte.

»Nein Gudrun! Es ist alles ok - morgendliches Chaos im Moment nach dem Umzug, aber sonst alles BESTENS ...«

»Nein - nichts mit aufräumen! Die Ordnung im Haus ist so wie sie ist und bleibt so, wie sie ist!«, hörte er sich in das Telefon hinein schnaufen und weiter in seinen Sermon hinein steigern.

Er kannte sich selbst nicht mehr. Nun war er es, der seine Schwiegermutter kaum noch zu Wort kommen ließ. Nur wie in seinen Hintergedanken hatte er ihre Frage mitbekommen, ob sie nicht ihre Hilfe bräuchten. Und als er darauf kaum reagiert hatte, war die Frage eher schon in Richtung einer dezenten Bitte gestellt worden. Aber auch das hatte Stefan zwar verbal gehört, nicht aber Auswirkung und Grund deswegen in ihm entfalten oder vordringen lassen.

Nein - er wollte nicht, er konnte nicht. Vielleicht auch dass er in dem Moment einen Sündenbock brauchte, der nicht wieder er selbst war, so schnaubte er ins Telefon. Stefan reagierte in einer Art und Weise, die für Brigittes Mutter wohl gänzlich neu und in diesem Sinne wahrlich alarmierend sein musste. Aber in eben jenem Moment, getriggert durch das Chaos ... beim besten Willen! Er konnte einfach nicht anders, als ...

»Nein - behalt dir das bitte ja ... ICH WILL NICHT! Und ich will nicht die Ahnengalerie da aufgehängt im Wohnzimmer mit 1806 beginnend und sicher auch nicht die mit der Kornblume mit den Goiserern1 unter den Füßen .. nicht sicher nicht, egal welches Kreuz sie bekommen haben oder aber die Heldenmutter für die Urur-Großmutter. NEIN - nicht in dem Haus von mir!«

»Nein - auch nicht das mit dem Blitzmädel2 ... NEIN. Ich will keine Bilder oder Fotos, die seit Jahrhunderten bei euch die Wand verziert haben ... nein, das ist kein Geschenk, das ist eine ZUMUTUNG, was ... NEIN, keinesfalls!«

»Und schon gar nicht das gefälschte Bild, also die Photographie vom Ur-Großvater (oder UrUr- ist ja scheißegal!) als Wildhüter mit dem Kaiser Franz Josef in Bad Ischl aus dem Jahre 1899. Das muss doch endlich mal gesagt werden, dass das nicht der Kaiser und seine Sissi sein können, die da unserem seeligen Franz-Ferdinand gratulieren. Nein - jetzt halt mal die Luft an: Ich weiß es, ganz sicher! Da war die von dir so verehrte Sissi - also die Kaiserin - schon ein Jahr lang tot. JA, sicher sogar, tot! Erstochen! Von dem italienischen Feilenfetischisten erstochen, dem »Luidschi« ja, sicher sogar! Ja kruzitürken - glaub mir doch mal! Und die gefälschten Kaisersleut auf dem Bild, die haben deinem Urahnen nur zum Oberwilderer ernannt. Der hatte ja gar keine Erlaubnis zum Jagen, Kruzitürken-nochmal - und das ganze entstammt wohl eher einem Faschingsumzug als einer Audienz in der Kaiservilla - auch das muss mal festgehalten werden.«

»NEIN - verdammt nochmals, das war so, wie ja ein jeder weiß, 1898 und nicht 1899 - so ein Scheiß! Lies doch selbst nach!

Am 10. September 1898 verließ die Kaiserin gegen 13:30 Uhr das Hotel Beau-Rivage, um zu dem Raddampfer Genève zu gelangen, mit dem sie nach Caux weiterreisen wollte. Als sie in Begleitung ihrer Hofdame Irma Sztáray die Seepromenade Quai Mont Blanc entlangschritt, stürzte sich der italienische Anarchist Luigi Lucheni auf sie und stieß ihr eine spitze Feile ins Herz.

Der Einstich der stilettförmigen Klinge war so klein, dass die Kaiserin ihn nicht bemerkte und dachte, der Angreifer habe ihr nur einen Faustschlag versetzt. Sie erhob sich wieder, bedankte sich bei allen Passanten, die zu Hilfe geeilt waren, und unterhielt sich mit Irma Sztáray über den Vorfall. Zehn Minuten ging Elisabeth noch weiter.

Kurz nach dem Ablegen des Dampfers brach sie endgültig zusammen. Ihre letzten Worte waren angeblich: »Aber was ist denn mit mir geschehen?« Das Schiff kehrte zur Anlegestelle zurück und die Kaiserin wurde auf einer provisorisch hergestellten Trage in ihr Hotel verbracht.«

Stefan fühlte, wie er vor Wut zitterte, auch wenn der Anlass geradezu lächerlich und massiv übertrieben war: Er hatte sich abreagieren müssen in einem Übermaß an Überreaktion, wie er selbst sich niemals zuvor gekannt und gehört hatte. Auch sah er das an den blassen Gesichtern seiner beiden Kinder. Sarah hatte Bernhard in ihren Arm genommen, um ihn in gewisser Hinsicht zu schützen. Beide wagten kaum zu weinen, aber die Tränen liefen ihnen stockend und verzögert die Wangen herab. Es war ein Bild zum Zerreißen der Seele - und doch wirkte es nicht hemmend auf Stefan. Nein, im Gegenteil, er war noch nicht zu Ende. Er musste dies noch anbringen und ein für alle Mal wohl klar stellen, wo der Barthel den Most holt3. Da gab es jetzt kein Zurück mehr, tobte er innerlich und fauchte in den Hörer.

»Und ich will hier mit Brigitte nach unserer Facon leben ... Punkt! ALLEINE! IN RUHE GELASSEN WERDEN - von ... allen!« - es war endlich mehr als an der Zeit gewesen, das mal gesagt zu haben. Auch wenn es übers Telefon vielleicht sogar feig war, aber es war nötig. Er hätte es schon längst zurück in Gmunden von sich geben müssen. Eben auf den Tisch hauen. Kräftig und mit Nachdruck und so, dass sie es ihm einfach mal geglaubt hätte. Dass er sehr wohl die Hosen anhatte! Jawohl!

Und hier hatte er im wahrsten Sinn des Wortes eines: Heimvorteil. Etwas, aus dem ihm ja stets zurück im Heimatort der Strick gedreht worden war. Von wegen auf der einen Seite doch nicht ausziehen und viel Geld verbraten durch ein eigenes Haus - und auch der anderen genau daraus den Vorwurf machen, dass man in gewisser Hinsicht immer noch auf der eigenen Tasche lag. Nein - so ging das nicht. Ganz klar ein - entweder oder!

Er vernahm das Schlucken am anderen Ende der Leitung. Eher kam es sogar einem Schluchzen gleich. Ein Stille, die ihn mit einem Mal selber in seiner Tobsucht inne halten ließ. In seinem Ohr rauschte es noch nach, einem Echo gleichend - aber nicht die Leitung war schuld. Das konnte nur sein Blut sein, das wie wild seine Bahnen zog, das Pochen des Herzschlages, das er vernahm.

Das Rasen, seine Entgleisung, sein Wutanfall, seine ... wohl auch Ungerechtigkeit in einem übertriebenen Ausmaß. Aber er hatte einfach ein Ventil gebraucht, eine Explosion, nicht mehr immer und ewig dieser erstickte Vulkan sein könnend ...

Gudrun weinte - so lautlos wie es ging ... sie spielte ganz offenbar kein Spielchen, war ihm mit einem Mal bewusst geworden und er fühlte sich aus doppeltem Grund hundeelend. Weil er seine Nerven nicht im Griff gehabt hatte und auch weil er sich total verraten hatte, wie schief der Haussagen denn wohl wirklich auch hier hing: Nicht nur daheim in Gmunden im Elternhaus von Brigitte, sondern auch hier nun in Wien.

Langsam kam sein rasender Puls wieder in Frequenzen herab, die gemessen und gezählt werden konnten. Was war dies nur für wahnsinniger Wutanfall gewesen, nur weil sie nachgefragt hatte, wann sie denn auf Besuch kommen konnte. Weil sie ihnen helfen wollte - beim Einräumen und beim Aufhängen der Dekoration ... und weil sie das eine oder andere noch mitnehmen wollte, was sie in Gmunden noch nicht eingepackt hatten.

War das wirklich der Grund gewesen? Sowohl was seine Explosion betraf - als auch das Ansinnen seiner Schwiegermutter. Das war dann doch ... schrecklich peinlich ... eigentlich!

Schnaufen - aber nicht erbost eher mal nachdenklich, dann sogar, er konnte es kaum glauben. Freundlich, versöhnlich und ... sehr bittend.

»Bitte Stefan ... es ... nun also ... es ist nicht leicht und ... also ... auch nicht ganz so lang, aber ... das mit dem ... «

»JA...?« - da musste er sich nicht dumm stellen, um zu hinterfragen, um was es denn hier gehen würde.

So hatte er seine Schwiegermutter noch nie gehört. Aber so hatte sie ihn wohl auch noch nicht gehört. Als war als würden sich in dem Moment auf einmal beide auf Neuland befinden, sich neu orientieren müssen und auch ... in gewisser Hinsicht und auf ganz andere Art und Weise noch einmal besinnen und kennen lernen.

»Also ... zum Wochenende hin ... ich kann einfach nicht mehr ... ich muss ...« - sie sprach in Rätseln, aber dennoch fing sich die Miene in Stefans Gesicht langsam aufzuklaren an. Wenn er zuhörte und nicht gleich auf die Palme kletterte, dann war es doch auch ganz einfach zu verstehen.

Was deutete hier seine Schwiegermutter an. Irrte er sich nochmals, oder aber sprach sie davon, dass sie selbst es nicht mehr aushielt ... daheim ... in Gmunden?

Dass sie unbedingt einen Wechsel brauchte. Ortswechsel, Tapetenwechsel, EHEMANN-Wechsel ... zumindest eine Auszeit von ihrem Heinz ... war es das, was sie hier in jetzt geschluchzten und unterdrückten Weinbewegungen über die Lippen quetschte.

Schon dachte Stefan daran, ihr jetzt quasi einen verbalen und virtuellen vorläufigen Todesstoß versetzen zu können, als er nochmals sich ihrer Worte ganz genau zu entsinnen begann. Noch einmal dachte er nach, ehe er gar zu impulsiv zu Worten ansetzen würde, die er vielleicht immer und ewig bereute.

»Zum nächsten Wochenende - also jetzt gleich, so bald wie möglich ...?«, fragte er laut nach und bekam die mehr als eindeutige Bestätigung von Gudrun mitgeteilt. Offenbar schöpfte sie Hoffnung, dass sie auf Besuch kommen konnte, denn das Schluchzen wich einem eher lautlos angespannten Warten ...

Und langsam fingen die Rädchen in Stefans Kopf in eine ganze andere Richtung hin zu ticken und sich wiederum zu drehen an.

An dem Wochenende ... an DIESEM Wochenende. Ja warum denn nicht - das traf sich doch wirklich ... großartig in gewisser Hinsicht sogar? Da war doch der nächste Besuch im Club so besonders leichtfertig bereits geplant oder sogar zugesagt worden, fiel ihm ganz spontan ein. Das änderte ja doch ganz entscheidende Voraussetzungen, also wenn Gudrun jetzt kommen würde! Dann wäre das die beste Ausrede, das ganze Ding und den Besuch eben absagen zu müssen.

Oder vorerst wenigstens verschieben - bis auf weiteres wenigstens. Bis sich das mit Brigitte ein wenig mehr geklärt und auch beruhigt hätte ... und wer weiß ... er grinste und fühlte im gleichen Moment, dass die Kinder ihn nun entspannter betrachten konnten. Keinesfalls mehr diese begründete Angst in ihrem Gesicht, sondern schon ein hoffnungsvolles Lächeln, wenn auch auf vor Tränen nass glänzenden Wangen.

Auch weil sie mitbekommen hatten, dass ja offenbar die Omi hier her auf Besuch kommen würde.

Und ja, lächelte Stefan nun auch schon um einiges befreiter. Auch wenn er nie daran gedacht hatte, dass seine Schwiegermutter ihm helfen können würde, wenn es um im weitesten Sinne sexuelle Angelegenheit mit seiner Frau ging ... so ... JA ... so würde sie dadurch zumindest ein wenig gebremst werden. Und dadurch dann wohl zur Besinnung kommen - und es würde dann schon leichter in jene Richtung hin gehen, wie er ja wirklich gedacht und gehofft hatte.

Dass seine Brigitte schon um einiges mehr so werden sollte wie Richards Nora: Aber eben eher doch nur daheim - im eigenen Bett und damit auch eher nur für ihn so gedacht.

Was für eine perfekte Ausrede das dann wohl war, frohlockte er innerlich inmitten des ihn nach wie vor umgebenden Chaos.

»JA ... gut ... ich sprech dann noch mit Brigitte - die muss sich aber noch ... erholen. Es ist gestern sehr spät ... geworden!«, brachte er eine Halblüge übers Telefon.

»Danke ...!« konnte er die Erleichterung direkt hören.

Aber das war noch nicht alles, fühlte er in diesem Moment ein Anspannung, die er kaum erklären konnte. Eine Vorahnung wohl sogar.

»JA ...?«, musste er nachfragen.

»Eine Bitte aber ... schon ... noch ...«

Es tickte in seinem Kopf. Er hatte keine Ahnung, was das wohl noch sein konnte. Aber Stefan wusste in dem Moment auch bereits, dass er in dieser Hinsicht schon verloren hatte - was auch immer dieser eine Punkt noch wäre, der zu erfüllen war.

Es klang so nach einer Kleinigkeit, war ihm zwar bewusst. Aber es klang auch danach, als würde die Lunte schon brennen und diese sehr kurz sein. SEHR KURZ - fast nicht existent sogar.

Und wie in Trance hörte er die Worte seiner Schwiegermutter.

»Ich bin aber schon ... in Wien ... am Westbahnhof ... Kannst du mich bitte ... abholen! BITTE - STEFAN !«

===================== Kurze Anmerkung in eigener Sache. Die Formatierungen - wie Font- oder Schriftwechsel, Fußnoten und dergleichen, lassen sich hier leider nur mit extremen Mehraufwand und händisch (sic!) anbringen. Die gute Nachricht ist - die vollständige und wohlformatierte Geschichte NB2 - Die Odyssee: Auf der Suche nach Gudrun ... ist ab nächster Woche auf amazon verfügbar.



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