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Ich – ein Spanner? (fm:Voyeurismus, 2987 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 07 2019 Gesehen / Gelesen: 18067 / 12820 [71%] Bewertung Geschichte: 9.11 (65 Stimmen)
Spannen hat etwas mit „spannend“ zu tun. Das ist das Prinzip der Sexbranche. Es funktioniert auch bei mir, besonders wenn es um meine eigene Frau geht.

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Ich - ein Spanner?

Ich kann Spanner nicht besonders gut leiden. Allerdings, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann bin auch ich einer. Und wohl nicht nur ich sondern auch der Rest der Männerwelt. Wer von uns sieht keine Pornofilme? Was jedoch ist das anderes als das, was ein Spanner tut. Man beobachtet andere beim Sex, und man geilt sich daran auf. Zugegeben, das ist jetzt ein wenig verkürzt. Außerdem gibt es Facetten des Spannens, die sehr viel "spannender" sind.

Was tun Leute, die in ein Striplokal gehen? Hingucken. Auch Frauen tun das. Was tun Paare, die einen Swingerclub besuchen. Sie beobachten sich gegenseitig beim Sex. Und was tue ich, wenn ich mit meiner Frau am Nacktbadestrand liege? Ich lasse meine Augen schweifen in dem sich mir bietenden prallen Leben. Pornos haben den Nachteil, daß die Akteure für den Zuschauer anonym sind. Je nach Qualität und Geschmack sind sie dennoch anregend oder eben nicht. Niemals aber haben sie einen persönlichen Bezug.

Ein echter Spanner sucht sich das Objekt seiner Begierde. Nur selten überlässt er es dem Zufall, was er zu sehen bekommt. Am Strand suche ich nicht nach alten und faltigen Frauen, ich halte nach Frauen Ausschau, die genauso begehrenswert sind wie meine eigene. Und ich bin überzeugt, meine Frau schaut nur nach sportlichen und gut gewachsenen Kerlen, die sie im Zweifel nicht von der Bettkante schubsen würde.

Genug der Theorie. Ich spanne besonders gerne meine Frau. Morgens wenn sie aufsteht und nackt ins Badezimmer geht. Das erste Highlight des Tages! Wenn ich sie unter der Dusche beobachte, wie sie ihre wohlgeformten und festen Brüste wäscht und dabei auch mal ein bisschen massiert. Mmh! Natürlich wird auch die Pforte zwischen den Beinen nicht vernachlässigt. Vorsicht ist geboten, damit ich mich jetzt nicht an der Zahnbürste verschlucke.

Eine andere Art des Spannens ist, mir vorzustellen, was sie, meine Traumfrau, sexuell erregt. Unser beider Sex natürlich, aber das meine ich nicht. Welche Fantasien hat sie, was und wovon träumt sie, wenn ich nicht verfügbar bin, weil ich etwa auf Geschäftsreise bin. Daß sie währenddessen total sittsam und enthaltsam ist, glaube ich beim besten Willen nicht. Dazu ist sie sexuell viel zu agil.

"Mein Augenstern", versuchte ich mich eines Abends einzuschleimen, "was tust Du eigentlich, und wie machst Du es, wenn ich im Bett nicht zur Verfügung stehe, Du aber rattenscharf bist?" "Das geht Dich gar nichts an" kam kurz und bündig zurück. "Frag" ich Dich etwa, wie Du Dir einen runterholst", fügte sie noch hinzu. "Frag" doch", ermunterte ich sie. Sie machte kurzen Prozess mit mir: "Du willst es also wirklich wissen, na gut. Ich träume von einem Kerl, zehn Zentimeter größer als Du, zehn Jahre jünger als ich und omnipotent. Noch irgendwelche Fragen?" Zum besseren Verständnis, ich bin 1,90 groß und sie ist achtunddreißig. Ach ja, und wenn ich "zur Verfügung stehe", treiben wir es zwei- bis dreimal die Woche, immer noch nach nunmehr zehn Jahren Ehe. Im Urlaub sicher jeden zweiten Tag, keine schlechte Bilanz, oder?

Der Voyeur, der Spanner in mir hatte Blut geleckt. Mir kam eine Idee, wie ich meine Neugier befriedigen könnte. Ich verfasste eine erotische Kurzgeschichte über eine zurzeit allein stehende Frau und ihr Sexleben mit sich selbst. Ich bat Sybille, Korrektur zu lesen und mir ihre Kritik und Anregungen mitzuteilen. Sybilles kurzer Kommentar: "Schwachsinn, typisch Mann!" Stattdessen kündigte sie an, in ein paar Tagen würde ich eine Kurzgeschichte von ihr erhalten, die sie nach den Schilderungen einer Freundin niederschreiben würde. Meine Finte hatte funktioniert, und ich wartete gespannt auf das Ergebnis.

Die Geschichte, die ich zu lesen bekam, begann wie folgt:

Bei Frauen heißt es masturbieren. Und nix anderes. Bei Männern spricht man davon, sich einen runterzuholen, einen von der Palme zu wedeln, die Gurke glücklich zu machen usw. Das ist ungerecht und widerspricht jeder Gleichberechtigung. Lediglich ein medizinischer Ausdruck für uns Frauen ganz sachlich, nüchtern und überhaupt nicht erotisch, geschweige denn geil. Dabei entspricht es keineswegs der Wirklichkeit.

Ja, ich schlafe gern mit Männern. Aber nicht nur, dass nicht immer ein geeignetes "Objekt" zu Verfügung steht, es gibt auch Fantasien, die ich

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