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Am Waldsee (fm:Sonstige, 2840 Wörter)

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Veröffentlicht: Sep 18 2019 Gesehen / Gelesen: 11864 / 8155 [69%] Bewertung Geschichte: 8.81 (32 Stimmen)
Eine kleine Auszeit an einem Waldsee mit zwei alternativen Enden

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Der Himmel war tiefblau und hin und wieder konnte sie kleine Wolken sehen, die aber höchstens kleine Akzente im Blau darstellten und nicht von schlechtem Wetter kündeten. Sie lief nun schon seit einiger Zeit recht ziellos durch die bezaubernde Landschaft. Sie war erst vor kurzem hierhin gezogen. Sanfte Hügel, soweit das Auge reichte. Die meisten waren von sattgrünen Wäldern bedeckt, aber dazwischen gab es immer wieder große freie Flächen in denen immer wieder Findlinge zu sehen waren. Sie war seit früh morgens dabei, diese mystische Landschaft zu Fuß zu erkunden. Das war eine Ihrer liebsten Beschäftigungen - auf Schusters Rappen die Natur mit allen Sinnen zu genießen. Auf Ihren kilometerlangen Spaziergängen hatte sie die Möglichkeit, ihrem turbulenten Zuhause eine zeit lang zu entfliehen, durchzuatmen und ihren Gedanken nachzuhängen.

Sie sog die warme, würzige Luft tief durch die Nase ein und schloss die Augen. Ja, sie war glücklich. Sie hatte Kinder, die schon sehr selbstständig waren und obwohl sie immer noch von ihnen gebraucht wurde, merkte sie schon, dass die Zeit mit ihnen endlich war. Sie hatte seit einigen Jahren einen neuen Partner, mit dem das Leben nie langweilig wurde, der sie immer wieder an die Grenzen ihrer Komfortzone brachte und sie animierte, über sich hinaus zu wachsen. Sie hatte einen Job, der nicht das war, was sie sich vorgestellt hatte, als sie ihre Ausbildung abschloss, aber durch die netten Kollegen und das großartige Arbeitsklima konnte sie das meist vergessen und sie machte den Job echt gerne. Dass sie dabei von zuhause aus arbeiten konnte, war einerseits sehr praktisch, da sie immer da war, wenn die Kinder sie brauchten, aber andererseits führte es dazu, dass sie sich oft etwas einsam fühlte. Ihr Lebensgefährte war ehrgeizig und durch harte Arbeit und viel Fleiß hatte er eine sehr anspruchsvolle neue Stelle bekommen, die ihn außerordentlich forderte. Sie freute sich für ihn, denn er blühte auf und konnte viele seiner Vorstellungen und Ideen umsetzen. Auf der anderen Seite jedoch hatte er dadurch wenig Zeit für sie. Er arbeitete bis spät abends und war parallel dazu dabei, sein Wirtschaftsstudium abzuschließen. Ihr Zusammenleben war sehr harmonisch und liebevoll. Sie nahmen sich oft in den Arm, hielten sich an der Hand und genossen die Nähe des anderen. Ja, sie fühlte sich geliebt, aber....

Dieses "aber" war es, was diesen kleinen Kratzer auf der blank polierten Oberfläche hinterließ.

Aber... Sie war ein Mensch, der mit und durch die Sinne lebte. Beim Einkaufen roch sie prüfend am Obst, ob es reif war, kostete gerne, ob der Käse im Angebot würzig genug schmeckte und lauschte dem Gesang der Vögel, und konnte sich an den Farben der Natur kaum satt sehen, wenn sie unterwegs war. Das samtige Fell einer Katze oder eines Hundes entzückte sie. Nur ein Sinn, ein Empfinden lag seit zu langer Zeit auf Eis - ihre Lust. Sie liebte es, durch Wortspiele, geflüsterte Versprechen oder Andeutungen, neckische Berührungen und vielversprechende Blicke angeheizt zu werden. Das Spiel der Verführung reizte sie, ob Sie nun Jäger oder Beute war. Sie liebte die Spannung, die sich mit jeder Sekunde steigerte, bis es, im Idealfall, zur gemeinsamen Explosion der Gefühle kam.

Dafür jedoch hatte ihr Partner nicht genug Verständnis oder auch Zeit und Energie. Wenn er abends ins Bett ging, fielen ihm schon lange vorher die Augen zu. Sie lag in den ersten Monaten oft wach neben ihm und wusste nicht, wohin mit ihrer Sehnsucht. In den letzten Wochen hatte sie begonnen, jeden Abend erotische Geschichten zu lesen. Das Spiel der Worte regte ihre Phantasie so weit an, dass sie meist im Anschluss einschlägige Videosites im weltweiten Netz besuchte und je nach Thema der eben gelesenen Geschichten nach Filmchen suchte, die ihr halfen, ihre Lust so weit zu steigern, bis sie sich mit Hilfe ihres kleinen violetten Freundes aus der Nachttischschublade endlich Erleichterung verschaffen konnte. Diese Situation konnte nicht ewig andauern, das wusste sie, aber für die nächsten 5-6 Monate würde sich nicht viel daran ändern lassen.

Dieses Wissen war es, was den Kratzer in der Oberfläche verursacht hatte. Dieses Wissen störte die Harmonie.

Sie wollte spielen, sie wollte sich begehrt fühlen. Dass diese Wünsche Luxusproblemchen waren, war ihr bewusst. Die Gefühle änderten auch nichts an den Gefühlen für Ihren Partner. Trotzdem...

In solche Gedanken versuchen lief sie ziellos durch die sanfte

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