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DAISY DUCK (1/5) (fm:Schlampen, 2685 Wörter) [1/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 11 2019 Gesehen / Gelesen: 12014 / 8542 [71%] Bewertung Teil: 8.55 (22 Stimmen)
Doktor Bretschneider, Lungenfacharzt und selbsternannter Charmebolzen, hat einen Yoga-Kurs belegt. Seine Motive sind indes weniger spirituell als libidinös!

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Und die Spalte.

Die warme.

Die junge.

"So, jetzt wollen wir unser Herzchakra öffnen". Meines ist schon geöffnet.

Die Figur da vorne, unser Meister, wie er selbst sagt, nennt sich Kevin Vishnudevananda. Er hat einen weißblond gefärbten Pilzkopf, und das sieht bei seinem sehr dunklen Hautton sagen wir einmal exzentrisch aus. Erster Gedanke Superschwuchtel, aber oh nein, das ist er nicht. Oder vielleicht nur unter anderem, was weiß man. Ich hab in der Pause mit ihm geplaudert neulich, in Wirklichkeit ist er afghanischer Abstammung und heißt Zumal Habib. Ein hundertprozentiger Bluffer und Glücksritter, wenn du mich fragst, aber charmant irgendwie. Vor zehn Jahren eingewandert, hat er hier die Matura gemacht, dann sagt er, hatte er so etwas wie ein spirituelles Erweckungserlebnis, fing an, sich für transzendentale Meditation zu interessieren. Mittlerweile ist davon nur der Jargon übrig. Den allerdings hat er perfekt kultiviert, und das reicht allemal, um sich als Yoga, Schrägstrich Meditations-Lehrer durchzuschlagen. Vom Islam, der in seiner Heimat allgegenwärtig ist, ist er kaum angekränkelt, ich sah ihn schon in der Kantine Bier trinken und Schnitzelsemmel essen. Also westliche Werte, durch und durch. Und Anleihen beim Hinduismus nehmen - da sind in seiner Heimat schon welche aus nichtigeren Gründen gesteinigt worden. Und dass er hier ständig seinen weiblichen Adepten nachstellt, bekennt freimütig der riesige Taj Mahal, der sich immer wieder in seiner neongrünen Short bildet, wenn er durch die Reihen geht und ihnen ein wenig das Gesäß "adjustiert". Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der so unbekümmert eine prominente Erektion in der Öffentlichkeit spazieren führt. Aber seine entwaffnende Geilheit zieht, in der Regel kommen ihm die lieben Teilnehmerinnen selbst ein gutes Stück Wegs entgegen, er kommt gar nicht nach mit dem Eingehen auf all die schmutzigen Avancen. Das füttert wiederum sein Selbstbewusstsein, sodass er sich erst recht wie ein kleiner Vorstadt-Guru vorkommt, und siehst du, das macht ihn noch unwiderstehlicher. Eine Aufwärtsspirale! Manche haben das Glück gepachtet.

In der vordersten Reihe, wie immer die Streberinnen, das kennst du aus der Schule. Hier heißen sie Lena, Lea und Luna - Das kannst du echt nicht erfinden! Groß, mittel und klein, Lena mit den Sommersprossen, Lea mit dem Drachentattoo, Luna mit dem markanten Schweißgeruch. Sie kommunizieren mit dem Kevin, der eigentlich Zumal heißt, als wären sie zu viert ein exklusiver Zirkel, "Kev" sagen sie zu ihm, mir rollt es jedesmal die Zehennägel auf. Alle drei mit langen Pferdeschwänzen, sportlich, alterslose neunundzwanzig, nicht hübsch und nicht das Gegenteil. Trägerleibchen. Stehtitten. Und sehr appetitliche Kugelärsche. Leggings in den Farben violett, lila und weinrot. Befreundete Frauen haben häufig den gleichen Körpertyp, ist dir das schon aufgefallen?

"Hey Kev! Ich hab das gestern zu Hause ausprobiert, und es war ein totaaal schönes und warmes Gefühl!"

"Zu zweit ist es noch schöner, Lea", grinst der Zumal.

Das Spektakel auf der Matte mir gegenüber hilft mir, diese Dinge auszublenden. Das Gesicht zum rosa emporragenden Arsch ist immer noch zwischen den Knien eingeklemmt, das wenige das ich davon sehe ist dunkelrot.

"Schön machst du das", sage ich, und meine es. Unter dem Arsch kichert es gedämpft.

"Aber ich schaffs ur nicht", kommt es nasal von unten, "Du musst nämlich den Popsch gaaanz weit nach vorne bringen, damit du nachher die Beine strecken kannst, uuuh!"

Von vorne hört man Lena, Lea und Luna verächtlich prusten.

"Ich find das auch so schon spektakulär genug", sage ich zum Arsch.

Was passieren muss, passiert. Geschäftig nähert sich der Zumal, Schrägstrich Kevin, unser Möchtegern-Yogi, und legt seine gespreizten Hände satt auf die rosa Synthetik-Backen der Kleinen. Die Daumen gleiten müßig in die feuchtwarme Arschritze. Dass der damit durchkommt, dieser Hampelmann, ein Wahnsinn. Und das in diesen Zeiten. "Sooo, den Rücken schön durchbiegen!". Sonnig grinst er mir ins Gesicht während er den prallen Arsch von der Kleinen selbstsicher herunterdrückt. Ich grinse zurück. Mach ruhig, du glücklicher Ficker, nimm dir was du kriegen kannst, solange dir nichts gröberes passiert im Leben. "Und jetzt die Beine strecken, ich glaub an dich, Süße!".

Amüsiertes Prusten unter dem Arsch, die Kleine ist definitiv kein Kind von Traurigkeit. Aber tatsächlich, jetzt ist sie perfekt, ihre Halasana-Stellung. Pflug heißt das übrigens.

"Das ist angenehm! Probier's doch auch, Julius!" - Du weißt eh, wie das ist, bei diesen Seminaren, wir sind per Vornamen, keine Berufe bitte, alle eine große Familie und so. Wie bei den anonymen Alkoholikern - Und sie hat sich meinen Namen gemerkt, die Kleine, es zuckt in meiner Schwanzspitze. Was bleibt mir also übrig? Das Weib ruft, ich folge. Rückenlage, Arsch rauf, Beine über den...oh je. Na was hast denn du geglaubt? Es ist einfach nur erbärmlich. Aber da kommt jetzt der Zumal auf mich zu, mit seinem Dauergrinser und dem neongrünen Hosenzelt.

"Und dem lieben Julius werden wir auch ein Bisschen Entspannung bringen!"

Untersteh dich, du afghanische Gebirgsschwuchtel!! Da sind sie schon, die samtigen Hände auf meinem Arsch. Und wo kann ich mich da jetzt auf Twitter empören?? Sachte und bestimmt drückt er meinen Allerwertesten Richtung Gesicht, mein Rückgrat stöhnt. Aber ich muss zugeben, es ist ein angenehmer Griff, sehr einfühlsam. Ich verbiege mich, weiter, weiter, immer weiter. Und dann: Irgendetwas schnalzt. Ausgerenkt, wahrscheinlich irreversibel. Aber dafür kann ich jetzt die Halasana-Position - Hosianna in der Höhe. Mein Hintern jubiliert. Er spielt sogar We are the Champions von Queen! Moment - Das ist mein Klingelton. Ich habe vergessen auf lautlos zu stellen. Mein Mobiltelefon, das feucht zwischen Schenkel und Eiersack klebt, verschafft mir intime Vibrationen. Mein Arsch zeigt Richtung Decke, und mein Arsch spielt Queen, weit hab ich's gebracht. Unterdrücktes Zischeln im Seminarraum. Weil du weißt: Ab-so-lutes Handyverbot im Kursraum. Strahlung!!! Lena, Lea und Luna schnauben.

Es ist Daisy Duck, sagt das Display - Ich muss das Gespräch annehmen. Umständlich kugle ich mich auf die Seite, ziehe das Handy von unter meinen Eiern heraus, und richte mich auf. Ich muss mir unbedingt Shorts mit Hinterntaschen zulegen, so ist das nichts. Sehr sorry, liebe Leute, ganz ganz furchtbar, ich weiß, aber ich muss jetzt kurz nach draußen. Weil es ist natürlich so, im Gegensatz zu wahrscheinlich dem ganzen Rest hier, habe ich halt auch einen richtigen Beruf, und Handy weglegen geht bei Leuten, die im richtigen Leben irgendwas zählen, nun mal erst spätabends. Und die Daisy Duck darf nicht vertröstet werden.

Fünf Minuten später bin ich wieder da, in dem Kursraum, der nach Muschischweiß duftet, ich lächle, Verständnis heischend. Eiserne Missbilligung von Lena, Lea und Luna. Der Zumal zuckt gönnerhaft mit den Schultern, ich muss halt noch so viel lernen! Aktuelle Übung: Blühender Lotus, eine segensreiche Position, in vielerlei Hinsicht. Endlich sehe ich den Kopf, der zum neonrosa Arsch mir gegenüber gehört. Immer noch tomatenrot, heftig atmend, postkoital. Blond mit tiefbraunen Augen, die meinem Blick freundlich begegnen, einzelne Haarstacheln stehen keck aus dem improvisierten Zopfknäuel weg. Eine kleine, rotbackige Ananas. Beim blühenden Lotus ist es jetzt nicht mehr so der Arsch, der im Vordergrund steht, sondern na ja, warum glaubst du heißt es Lotus? Die Kleine spreizt ihre Arme und Beine regungslos vom Rumpf weg, Halt verschafft ihr nur ihr Allerwertester. Die Herausforderung besteht darin, dass man ohne Abstützen im Gleichgewicht bleibt, aber bei ihrem gut gepolsterten Breit-Arsch funktioniert das.

Ich versuche, die Position von der Kleinen zu spiegeln, es stellt sich aber als schwieriger heraus als gedacht. Der Zug der Gravitation sabotiert meine Anstrengungen. Heiterkeit auf der Matte mir gegenüber! Die Kleine hat eine kompakte Figur mit etwas Babyspeck, zarte Fußerln stecken in Sneakers, weiß wie Schlagobers, ohne Sneakersocken! Ich hab ja diese Mini-Söckchen immer als Schummelei empfunden, was ist so schlecht an ein bissi süßen Sneaker-Schweiß? Bitte liebe Frauchens, scheißt euch nicht immer so an wegen euren Körpersäften, das müsst ihr schon uns überlassen, was uns geil macht und was nicht.

Die kleine Ananas spreizt mir immer noch wacker ihre wohlgeratenen Beinchen entgegen. Die knallrosa Leggings sitzt so unfassbar eng, dass ich ihre private Lotusblüte eingehend studieren kann, ich glaube ausgeprägte Schamlippen zu erkennen. Ob sie mein haariges rechtes Ei bemerkt, das mir bei meiner Short leicht herausquillt? Darfst ruhig hinschauen Süße, du hast in deinem kaum dreißigjährigen Leben sicher auch schon ein paar Schwänze und Säcke betreut, so frech wie du grinst. Aber hast du dich schon von einem erfahrenen Mann durchziehen lassen von A bis Z, einen einfühlsamen Fünfziger drübergelassen über deine süße Fut? Einen väterlichen Liebhaber, der deine Chakren - Halt, das ist jetzt der Zumal, der sich in meine Gehirnwindungen eingeschlichen hat.

Äußerlich merkt man mir meinen indezenten Blick sicherlich nicht an, das vorgeblich schräg vorbeischauen hab ich perfektioniert, und wenn es das einzige ist was ich im Leben perfektioniert habe. Aber meine dicke Eichel beginnt prall zu werden, Mutter Evolution lässt sich nicht austricksen.

Nachher im Foyer gelingt es mir, die Kleine abzupassen. Man hört ihr Lachen von Weitem: Brua ha ha! Eine quietschlebendige Nudel, allzeit bereit loszuprusten beim leisesten Anlass. "Aber hallo, da ist ja meine Matten-Prinzessin", pflanze ich mich ihr in den Weg, "Schön dass ich dich treffe, ich hab da nämlich die ganze Zeit so eine Verbindung gespürt zwischen uns!".

"Allzu viel hast du nicht gehabt von der Verbindung, sonst hättest du dich leichter getan auf der Matte, brua ha ha!"

"Na ja es kann nicht jeder deine Perfektion erreichen" - Sie wollte mich sicher nicht kränken - "Kompliment, dein Lotus ist sehr ästhetisch!".

"Danke! Aber was genau meinst du??"

"Na ja, dein blühender Lotus. Deine...Lotusblüte ist...wunderschön!" - Das klingt schief. Ich beiße mir auf die Lippen.

"Ach sooo, na klar. Also, dass ich echt so blond bin...Aber naja, ich bin ja nicht das erste mal hier. Paar Sachen kann ich noch vom letzten Mal. Ich hab den gleichen Kurs zum zweiten Mal belegt. Mir gehts hier eher ums Kennenlernen, weißt du."

Das lässt mich aufhorchen. Ich hebe meine Augenbrauen und mustere sie über den Rand meiner Brille hinweg.

"Blen-dend! Ist bei mir ganz ähnlich. Na dann sehr erfreut, oder? Julius heiß ich übrigens".

"Das weiß ich eh schon!"

Mit einem umständlichen Knicks streckt sie mir ihre Hand entgegen. Alter Typ, altmodische Umgangsformen, mir entgeht die Spitze nicht.

"Sonja", sagt sie. "Sonja Spreitzer. Aber mit tz!" - Als ob das irgendetwas besser machen würde! Da ist es schon, mein schmutziges Lächeln.

"Spreizer. Schöner Name", sage ich, und jetzt muss ich sie wohl angesteckt haben, weil auch sie lächelt schmutzig.

"Wenn wir schon beim Thema Leutekennenlernen sind: Hattest du schon eine Privataudienz bei unserem Herrn Guru, dem äh Kevin?".

"Ja schon! Er hat mir von Anfang an angetragen, er steht für individuelle Betreuung zur Verfügung. Ich glaub er hat sogar gesagt "Tag und Nacht". Wir hatten dann auch sowas wie eine vier Augen-Sitzung hier. Aber voll und ganz, also, kennenlernen, durfte er mich da nicht! Im Gegensatz zu einigen anderen hier, die er schon gründlich...".

"Ah, darüber weißt du Bescheid? Und was ist so das generelle Urteil über seine ...Fertigkeiten?".

"Na ja, sagen wir mal so. Streng genommen kocht er auch nur mit Wasser."

"Und das...spirituelle Rüstzeug des Meisters? Oder Werkzeug. Ist das so mächtig wie es scheint?".

"Brua ha ha! Das Werkzeug ist besser als der Handwerker, was ich so höre!".

"Aber von anderen Teilnehmern bist du schon...richtig gut kennengelernt worden hier im Kurs, oder? Wirkst ja sehr offen und so".

"Du bist eine ganz schön neugierige Nase!" - beim Wort "Nase" schnippt sie mir selbige leicht an. Ich nehme diese kleine Überschreitung als Lizenz für einen freundschaftlichen Griff um ihre Taille. Herzerwärmende kleine Speckröllchen, und eine Ahnung von ihren vollen, festen Titten. Sie hat noch das ultramarinblaue Baumwolltop von vorhin an, hat offensichtlich nicht geduscht und riecht fabelhaft.

"Wenn du willst, treffen wir uns nächstes mal nach der Stunde im Experimentierraum!", sagt die Sonja auf einmal verschwörerisch.

"Experimentierraum? Ok, jetzt bin ich der Blonde!"

"Brua ha ha, du kriegst wirklich nix mit, oder?"

"Liebe Frau Spreitzer mit tz, etwas mehr Reschpekt mit sch, wenn ich bitten darf!"

"Bitte um Verzeihung, Herr Julius", sagt sie mit treuherzigen braunen Augen. Aber weil das Gesicht von der Sonja von Grund auf als süffiges volles Lachen angelegt Ist, wirkt ernste Miene bei ihr wie eine Verzerrung - Wenn sie ernst schaut, weißt du sofort, sie will dich am Schmäh halten.

Jedenfalls, so erfahre ich jetzt, sperrt der Kevin, also Zumal, nach jeder Kurseinheit für eine Stunde den Nebenraum auf, der in diesem Zeitfenster unbelegt ist - zum "experimentieren" wie er sagt. Er selbst bietet dort "vertiefende Unterweisung". Es sind alle herzlich eingeladen. Und einige noch herzlicher. Was man so erfährt! Eine Weile geht das noch so hin und her zwischen mir und der kleinen Spreitzer-Sonja, dann müssen wir beide leider. So viel um die Ohren. Wie gesagt, bis demnächst! Aber kurz bevor wir auseinandergehen, legt mir die Sonja ihre warme Handfläche vertraulich auf meine Wange, ihre Rehaugen sichern sich meinen Blick. Im Tonfall einer Mutter, die um das Wohl ihres pubertierenden Sohnes besorgt ist, fragt sie mich leise:

"Dir hat meine Fut gefallen vorhin, gell?"

Mein Mund geht auf und nicht wieder zu.

"Schon", sage ich tonlos im Einatmen.

Die Wahrheit tut gut.



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