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Gastfreundschaft mal anders (fm:Dreier, 3253 Wörter)

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Veröffentlicht: May 02 2020 Gesehen / Gelesen: 25509 / 20907 [82%] Bewertung Geschichte: 9.14 (157 Stimmen)
Als Marc eins alte Schulfreundin besuchen will, entwickelt sich alles anders, als geplant.

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"Ist das das richtige Haus?" fragte sich Marc und sah nochmal auf sein Handy. Doch, die Adresse stimmte. Das Haus war schon deutlich in die Jahre gekommen und könnte mindestens mal einen neuen Anstrich vertragen. Er war mit Sandra, einer Freundin aus Schulzeiten verabredet. Sie hatten zusammen das Abi gemacht und sich immer ganz gut verstanden. Aber außerhalb der Schule hatten sie nicht viel miteinander unternommen. Umso überraschter war er, als sie ihn vor ein paar Tagen anschrieb um sich mit ihm zu treffen. Sie hatte ihn in seine WG eingeladen und da stand er nun vor der Adresse, die sie ihm geschickt hatte. Er suchte nun am Klingelschild nach Sandras Namen. Hinter jeder Klingel standen mehrere Namen. Offensichtlich gab es in diesem Haus nur WGen. Er fand ihren Namen und drückte auf die Klingel. Nach kurzer Zeit hörte er den Summer und drückte gegen die Tür. Im Treppenhaus war es etwas schummrig und kühl. Ein angenehmer Kontrast zur drückenden schwülen Luft draußen. Dafür, wie das Haus von Außen aussah, war es hier recht sauber. Marc ging die Treppen hoch und guckte auf jeder Etage auf die Klingelschilder. In der dritten Etage fand er Sandras Namen wieder. Die Tür stand einen Spaltbreit offen. Marc klopfte vorsichtig an die Tür: "Hallo?" er trat dabei einen Schritt in den Flur und zuckte gleich zurück. Eine junge Frau kam um die Ecke geschossen. Es war nicht Sandra. Sie hatte hellblonde lange Haare, darin eine blaue Strähne und strahlend blaue Augen. Diese Augen musterten ihn, bevor sie sagte: "Hi, zu wem willst Du denn?" "Hi, ich bin Marc und mit Sandra verabredet." Sie runzelte kurz die Stirn, dann rief sie nach hinten: "Elisa? Ist Sandra da?" "Was?", schallte es zurück und er hörte Schritte im Flur. Dann kam eine zweite junge Frau um die Ecke. Ebenfalls lange blonde Haare, allerdings mit einer pinken Strähne und braunen Augen. Auf den ersten Blick hätte man die beiden für Zwillinge halten können. Doch als die zweite, offensichtlich Elisa, näher kam, erkannte man doch die unterschiedlichen Gesichtszüge. Die erste hatte eine höhere Stirn und volle Lippen. Elisa hatte dagegen eine Stupsnase, etwas höhere Wangenknochen und eher schmale Lippen. "Das ist Marc", stellte die erste ihn vor. "Er sagt er ist mit Sandra verabredet." "Oh" sagte Elisa und sah ihn an: "Ich glaube Sandra ist gar nicht da." "Na großartig", dachte Marc. Ein Gefühl der Enttäuschung überkam ihn. Er wollte sich gerade wieder verabschieden, da hielt ihn die erste zurück: "Wenn Du magst, kannst du ja bei uns warten. Vielleicht kommt sie ja gleich. Wir versuchen sie gleich mal anzurufen." "Gerne, danke", nahm Marc die Einladung an. Die Mädels ließen ihn rein und führten ihn ins Wohnzimmer.

Das Wohnzimmer war mit lauter unterschiedlichen Möbeln vollgestellt. Eine große graue Couch, mehrere Sessel in unterschiedlichen Farben, eine kleinere beige Couch, zwei Couchtische, einer aus Holz, der andere mit einer Glasplatte. Ein Fernseher fehlte, sodass alles in einem Kreis um die Tische aufgestellt war. An der einen Wand hingen bestimmt hunderte von Fotos. Darauf waren lachende Menschen, Fotos von Festivals und Partys, aber auch Bilder mit Mauern, Sonnenaufgängen oder Tieren. In einer Ecke standen ein Schlagzeug und eine Bassgitarre. Von dem Wohnzimmer gingen zwei weitere Flure ab, die wahrscheinlich tiefer in die Wohnung führten. Diese Wohnung musste die gesamte Etage einnehmen. Das erklärte natürlich auch die vielen Namen an den Klingelschildern.

Marc nahm auf der Couch Platz. "Ich bin übrigens Lisa", stellte sich die erste Blonde vor. "Elisa und Lisa, was ein Zufall", dachte sich Marc. "Magst Du einen Kaffee oder so?" "Kaffee klingt super." "Ok, bin gleich wieder da." Lisa verschwand hinter einem Vorhang, hinter der sich wohl die Küche verbarg. Er hörte sie rumräumen. "Woher kennst Du denn Sandra?", fragte Elisa. "Wir haben zusammen Abi gemacht und uns dann ein wenig aus den Augen verloren, bis sich Sandra vor ein paar Tagen bei mir gemeldet hat." "Ach, cool. Dann kennst Du sie ja schon viel länger. Sie ist vor einem knappen Jahr bei uns in die WG gezogen. Ist ja ne sehr liebe." "Nur leider wohl auch vergesslich", scherzte Marc. "Naja" Lisa kam wieder aus der Küche zurück und drückte Marc eine Tasse mit Kaffee in die Hand: "Das darfst Du ihr nicht übel nehmen. Sie hat da gerade jemanden kennengelernt. Wahrscheinlich sind die beiden... naja, beschäftigt", lachte Lisa. Marc wusste sich nicht anders zu helfen, als mitzulachen. "Ich versuche sie mal zu erreichen", schlug Elisa vor und zog ihr Handy aus der hinteren Hosentasche hervor. Sie drückte darauf herum und hielt es sich dann ans Ohr. Marc nutzte die kurze Stille um die beiden näher in Augenschein zu nehmen. Beide waren recht klein und zierlich gebaut. Elisa trug eine Jeans-Hotpants und ein schwarzes bauchfreies Top mit einem Bandlogo drauf und war barfuß. Die Band sagte Marc aber gar nichts. An ihren Armen und Beines zogen sich mehrere Tattoos entlang. Alle möglichen Motive konnte er erkennen:

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