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China Girls (7) ... Beginnende Canossagänge ? (fm:Verführung, 4102 Wörter) [7/25] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 08 2021 Gesehen / Gelesen: 6126 / 4778 [78%] Bewertung Teil: 9.25 (16 Stimmen)
Sarah kann sich Richards Verhalten immer weniger erklären und Sandra unterstützt sie dabei

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Beginnende Canossagänge ?

In etwa zur gleichen Zeit, in der Richard auch endlich daran dachte, sich bei seiner Frau zu melden, wurde wohl Tom langsam auf den Boden zurück geholt. Also schon später Nachmittag in Singapur und früher Morgen in San Francisco. Toms Landung kam dem Spruch gleich, auf den Boden der Tatsachen zurück geholt zu werden, aber das begann erst mit der Landung. Und was sich später noch als Ahaeffekt der Sonderklasse fortsetzen würde, kulminierte dann sicherlich damit, dass er endlich hoffte, seine Frau nach so langer Zeit endlich wieder in die Arme nehmen zu können. An mehr hätte er dennoch nicht denken können, denn dazu war er nach dem Flug, dem mindestens einen Whiskey zu viel und der unglaublichen Ereignisse und Befragungen mit den Typen in Schwarz aus Langley, einfach zu geschlaucht und vollkommen erledigt.

Und wenn er sodann noch gedacht hatte, der Gang zu seiner Frau wäre ein potentiell leichter, dann sollte er sehr wohl noch feststellen, dass der sprichwörtliche Canossagang ein wahres Kinderfest dagegen war ...

Und dennoch galten unmittelbar bei seiner Landung die Gedanken zuerst an Richard. Was hatte der bis jetzt heraus gefunden, wollte er sofort erfahren, aber sein Handy war besetzt. Zufall oder nicht, dass nach mehr als zehn Stunden Flug sein Companion in exakt jenen Sekunden zum Hörer greifen musste, um sich dann endlich bei seiner Frau zu melden. Man konnte es glauben oder aber wollte an Verschwörung und Schicksal glauben, wie auch immer, es war so.

Richard - oh ja, der hatte seinen Spezialauftrag. Den Auftrag von Tom, den er unbedingt so bald wie möglich ausführen sollte. Und wenn dieser ihm gelingen würde, dann war ihm mit Sicherheit der Leitungsposten sicher. Dann würde er die Niederlassung hier in Singapur auf jeden Fall aus dem Chefsessel befehligen können. Und auch der eine oder andere Besuch und Flug nach SF wäre für ihn sodann möglich. Golden Gate - schon immer hatte er daran gedacht, dort mal die Brücke zu sehen, wie sie im Nebel sich großartig golden-bronze-farben heraushebt vom Meer. Und mit dem Cablecar zu fahren und die Hafengegend besuchen und ... California dreaming in gewisser Hinsicht. Und das wohl dann mit Sarah - eine Art von zweite Honeymoon, der ihm vorschwebte. Und dann, so hoffte er ja doch, dass sie jemand anderer um seine direkten Agenden kümmern würde und er ... nun denn, was er dann konkret machen sollte, wenn nicht das, war ihm in dem Moment erschreckenderweise gar nicht mehr bewusst geworden! Nur wie hieß es doch so weise: auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem kleinen Schritt.

Er grinste ein wenig verhärmt. Angeblich wurde dieser Spruch Laotse zugeschriebe, wie so viele in der Art. Ob zurecht oder nicht, das konnte man ohnehin schwer beweisen. Denn selbst wenn diese es gesagt und jemand in seinem Namen niedergeschrieben hätte, so wäre das nicht ein Beweis. Er konnte es ja von jemand anderem gehört haben. Und mündliche Überlieferung war hier ja über Jahrtausende schon das nachhaltigste Medium der Kommunikation im Reich der Mitte gewesen.

Bis zur Kulturrevolution, die seinem Vater beinahe das Leben, so aber wenigstens seine Gesundheit, nicht aber seine Moral gekostet hatte, galt eine ganz andere Regelung. Der gar so berühmte lange Marsch von Mao Tse-tung, der hatte mit eben jenem Schritt und somit jenem Zitat begonnen. Und andere Behauptungen und Gerüchte ... nun denn ... da war es wohl besser, nicht auf solche gefährliche Themen einzugehen. Auch wenn das eine vergangene Zeit war. Aber vielleicht hatte man damals wenigstens ein klein wenig mehr Ahnung, woher die Gefahr drohte, um es so zu nennen. Heutzutage - nein, keinesfalls, gar nicht mehr.

Aber davor war eben noch der angeblich kleine Auftrag zu er-ledigen, den sie in allen möglichen Varianten bis ins letzte Detail besprochen hatten. Und buchstäblich, bis sich das Gate schloss, so sehr schwirrte sodann sein Kopf voller Anweisungen.

Was für ein Tag und was für eine Nacht, konnte er nur stöhnen und sich wundern, was wirklich alles passiert war.

Wahrlich, "what a difference a day makes ...", surrte in seinen Ohren und so recht konnte er gar nicht mit sich selbst ins Reine kom-men, womit er denn beginnen sollte und womit aufhören. Es war nun bereits später Nachmittag und nun erstmals kam er irgendwie zu atmen, kurz inne zu halten, einen kleinen Snack zu sich zu nehmen und einen Kaffee. Eine

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