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1996 (fm:1 auf 1, 1526 Wörter)

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Veröffentlicht: Jun 08 2021 Gesehen / Gelesen: 10015 / 7926 [79%] Bewertung Geschichte: 8.90 (49 Stimmen)
.. etwas aus dem Leben.

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1996

Nun war ich ein knappes Jahr mit meinem eigenen Büro zu Gange.

Ein hartes Jahr lag hinter mir.

Die tollen Kontakte und tollen Freunde hatten sich längst als Luftblasen heraus gestellt. Nichts von alledem funktionierte auch nur annähernd so wie es hätte sein sollen.

Langsam habe ich mich auf ein annehmbares Niveau gearbeitet. Langsam zeichnete sich ab, dass dieses Geschäft funktionieren könnte.

Die Auftragslage nahm von Monat zu Monat zu, die Kunden meldeten sich auch aus den Nachbarstädten und ich sah endlich Licht am Horizont.

Wenn da nur nicht die private Situation gewesen wäre - ewig dieser Stress mit der depressiven Frau, dazu die Kinder wenn sie mal wieder ausfiel und ich zusätzlich zum Geschäft noch meine Vaterrolle ausbauen musste.

Es gab jetzt schon bereits Tage an denen ich einen Anflug von Überforderung spürte, Zeiten an denen ich nicht unbedingt nach Hause wollte und lieber die Ruhe des Büros am Abend genossen hätte.

Lieber über den Akten und Vorgängen hängen als wieder mal das private Drama in den eigenen vier Wänden ertragen zu müssen.

Aber so ohne Weiteres bricht man da auch nicht aus, sondern ergibt sich den Umständen, dem Stress, dem Ärger. Man schlägt sich zusätzlich noch die Nächte um die Ohren und schleppt sich völlig übermüdet ins Büro, um dann zur Ruhe zu kommen und sich dabei etwas zu erholen.

Gott sei Dank gab es diese Momente die einen da heraus holten.

Ein Anruf - ein Auftrag in einer Nachbarstadt.

Tasche gepackt und losgefahren.

Ein netter Kunde, etwas nervös und zappelig, aber ganz nett und ein lustiger Typ.

Wieder zurück, an den Schreibtisch und den Auftrag abgearbeitet.

Am nächsten Tag war der Auftrag erledigt und die Papiere zur Abholung bereit. Der Kunde erklärte, dass er heute keine Zeit habe alles abzuholen, er würde seiner Freundin bescheid sagen.

Ok, ok. Was solls?

Hauptsache das Zeug wird abgeholt, der ganze Vorgang kommt ins Rollen und kurz darauf würde das Geld auf dem Konto sein.

Es wurde Nachmittag, später Nachmittag.

Die Bürtür öffnete sich, und eine junge Frau trat ein.

Sie gab sich als die Freundin meines Kunden zu erkennen.

Was soll ich sagen?

Irgendwie war ich fasziniert von dieser Frau - sie wirkte locker, offen und sehr positiv.

Ich forderte sie auf sich zu setzen und fragte ob sie vielleicht einen Kaffee möge.

Dankend nahm sie an.

Mit gefüllten Tassen kam ich zurück und stellte ihr einen dampfenden Kaffebecher auf den Tisch.

Ich erklärte ihr meine Arbeit, was ich da gemacht habe und wie ihr Freund im weiteren damit umgehen solle.

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