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China Girls(11) - Tom und Mary (nicht Cherry) (fm:1 auf 1, 7101 Wörter) [11/25] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 19 2021 Gesehen / Gelesen: 5799 / 4463 [77%] Bewertung Teil: 9.30 (10 Stimmen)
Toms Treffen mit seiner Frau geht überraschend gut aus ..

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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seiner Küchenlampe gehalten. Die Küchenlampe hat 100 Watt, herkömmlich Technologie, der Abstand von Karte zu Lampe betrug etwa eine Armlänge, also 35cm bei Richard. Der Winkel der Lampe, wenn diese wie ein Pendel von der Decke herab hängend betrachtet wird, hin zur Karte war exakt 75 Grad. Die Zeitdauer der Exposition an dieser Wärme und besagter Lichtquelle betrug 2,75 Sekunden und dabei wurde eine Energieabgabe von 2 MilliJoule festgestellt (war das überhaupt die richtige Einheit - ach egal ...)

Danach wurde die Karte in ein Staniolpapier eingewickelt, das vier mal um die Karte herum gewickelt wurde. Das Staniolpapier stammt von der Firma StanpaPack, wurde im August 2020 produziert mit der Chargennummer 4711-A17 und ...

Ach ... ihr könnte mich alle ... aber so war es, so wahr mir Gott helfe. Er war am Ende seiner Nerven und seiner Kräfte. Er fühlte sich wahrlich wie ein Schwein, gerade mal auf der Toilette in wenig Hand und Gesicht und unter den Achseln gewaschen. Und wer ja so lange in einem stickigen Flieger gesessen ist, der kennt das Gefühl und die Sehnsucht, sich endlich unter die Dusche werfen zu können. Endlich aus der verschwitzten Wäsche heraus, kalt duschen, warm duschen und dann maximal in den Bademantel. Und ein kühles Bierchen aus dem Kühlschrank gekrallt und ... Füße hoch, und das kühle kalte Bier, wie es die Kehle hinunter rinnt.

JA - es waren schon Kleinigkeiten, die ihn jetzt zufrieden und glücklich gestimmt hatten.

Welche Prüfungen er an der Karte vorgenommen habe, die bei dieser eventuell zu manipulativen Vorkommnissen führen hätte können.

Gar keine, meine Freunde der Blasmusik. Ich hab mir damit nur den Arsch ausgewischt und mich gefreut, wenn ihr dann in die volle Scheiße greifen würdet.

Es fehlte nicht viel, wirklich nicht viel, aber diese und ähnliche Antworten lagen ihm immer mehr auf der Zunge. Und dann wieder die Frage, zurück zum Start, Mensch ärgere dich sehr, als Spielchen mit ihm betreibend.

Wer hatte Zugang oder Zutritt oder Zugriff auf das Corpus delicti. OMG, Oh mein Gott, warum habe ich nicht in Singapur eine gediegene Havanna aus meinem Fumidor geholt. Genüsslich angeraucht und dann diese Sch...karte in Flammen aufgehen lassen. Sie thermisch verwertet und in einen anderen Aggregatszustand versetzt, das nun ermittlungstechnisch die Verfahren etwas verkomplizieren würde. Das hätte ich tun sollen und nicht vor nun schon bald 35 Stunden in aller Ruhe und Genuss zuletzt mit meiner Freundin ficken und seither ...

Und immer wieder das Gefühl, das sie in ihm freisetzten, als hätte er da wahren Schrott geliefert. Einen Fake und nicht das, was er behauptet hatte, in Singapur gesehen zu haben. Auch gab es davon wenigstens Fotos und einen Film, den er ja total verschlüsselt geschickt hatte, eher dann eben der sofortige Befehl des Heimtransports gekommen war.

Verdammt, fluchte er. Er wusste, dass Richard so sehr darauf spitzte, endlich einmal Golden Gate und San Francisco zu sehen. Warum hab ich ihn nicht schicken können und dürfen. Der würde das vielleicht sogar verstehen, als halber Chinese und sonstiger Mixtur von da unten. Die hatten stoische Ruhe, asiatische Meditation und ein ewiges Grinsen, weil ihnen das alles am A... vorbei ging.

Und er könnte sich dann ja um Sarah kümmern und die Strohwitwe trösten, wenn er die Andeutungen von Sandra verstanden hatte.

Verdammt nochmal, warum lief das alles in die falsche Richtung!

* * * * * * * * * *

Außer dass Tom so müde war, dass er kaum noch hätte sagen können, wo er denn wohnte und wie er nach Hause kommen sollte, war er noch eines: Unsicher und verwirrt, als er quasi aus dem Verhörraum hinaus geworfen wurde. Natürlich war es höflicher, aber de facto kam es einem Hinauswurf gleich. Kein Kommentar zu dem, was wirklich passiert war und auch nicht wie es weiter ging und keine Andeutung, ob er denn etwas "verbrochen" hatte.

Er kam sich vor wie ein begossener Pudel. Oder vielleicht besser noch jemand, den man mit stinkender Jauche übergossen hatte. Und dann machte man sich nicht lustig über ihn, sondern dann tat man einfach indigniert. Ja, das war der rechte Ausdruck. Man tat so, als würde es gewaltig stinken, aber man wüsste nicht, was denn da so stinkt. Da war etwas faul in diesem Staate und bei Gott, der hieß nicht Dänemark, presste er die Lippen zusammen.

"Halten Sie sich bereit, Sir!" - das war ein Auftrag.

"Ja Sir, Madam Sir!" - er hätte sich am liebsten in den A... beißen können, mit solch einem Schwachsinn dann endlich sich in die beginnende Abenddämmerung hinaus zu begeben. Seine Sachen hatte er quasi alle abgeben müssen. Viel Gepäck hatte er ohnehin nicht bei sich, mehr oder weniger das, was er am Leib trug. Geld hatte man ihm gelassen und eben die Ausweise, außer dem Pass. Handy nicht, das war ein Diensthandy und musste noch ... "sie verstehen Sir" ... "ja, Sir, Madam Sir ... ich verstehe .." ... grrrrrrr

Er war geladen, er war geschlaucht, er war wütend und er war ... indifferent. Er wusste nicht recht, was er tun sollte. Am liebsten wäre er sogar in ein Hotel gegangen. Aber das hätte Mary wohl nie ver-standen und nie verziehen, wenn er so reagiert hätte. Zu ihr nach Hause, da ... er atmete draußen mal tief Luft ein und wieder aus und streckte sich.

Heraußen sah die Welt schon ein wenig anders aus. Aber nicht unbedingt besser. Also Mary. Die hier drinnen, die hatten ihn dünsten lassen. Kein Telefonat, kein privates, kein nichts! Und auch jetzt hatte er kein Handy bei sich. Und finde mal ein öffentliches Telefon da heraußen in Palo Alto, lächerlich. Gab es denn so was überhaupt noch. Und wenn ja, konnte das ohne ABC-Anzug und vor allem Gasmaske betreten werden. Die bekannten Urinoirs in Paris waren ja nicht nur eine optische sondern auch olfaktorische Revolution dagegen.

Also ... auf jeden Fall Mary endlich anrufen und dann doch viel besser ab nach Hause. Unter die Dusche, vielleicht gibt es was zu essen, wenn sie ... naja ... das wird schon eine Überraschung sein und werden! Eine freudige, oh mein Gott, wie wird es ihr gehen, gegangen sein, was ...

Coming home oder doch Canossagang? Was waren das nur für blöde Vergleiche, ärgerte er sich innerlich, wie er dann endlich in Richtung Standford Uni hin getrippelt war. Natürlich hatte sich in den letzten beiden Monaten nichts geändert, aber er kam sich fremd vor. Fremd in seiner Heimatstadt, fremd in seinem Heimatland und dann auch fremd am Weg, um in die Arme seiner Frau zu ... also ... nein, das wollte er nun so nicht sehen.

Aber was sollte er sagen. Hi Schatz, da bin ich wieder. Weiß nicht wie lange, aber hoffe wir tun dort weiter, wo wir vor zwei Monaten. Was zwei Monate - so lange, also mir kommt es vor, als wäre es gestern. Sonst hätte ich mich ja schon öfter und so, na du weißt schon, via skype wenigstens ein bisschen das ... na du weißt schon, was gemacht, wenn schon nicht ...

Scheiße, ach du Sch... verdammte. Was war los mit ihm. Wo war denn da der coole Gweilo geblieben, der drüben die Sprüche geführt hatte und sich dann diese junge Chinesin aufriss und mehr wirklich einmal Sodom nach Gomorrah und zurück aufführte. Das heißt, das mit dem Zurück war nicht so sicher, da steckte er wohl noch viel zu tief drinnen.

Nach Hause - das war schon sehr relativ, wenn man zwei Monate weg war. Und wenn man in diesen neun einhalb Wochen (was für ein Zufall, lächelte er sehr schal) eben am Anfang noch begeistert und erregt und traurig und voller Sehnsucht täglich angerufen hatte, so oft wie möglich. Via skype und dort auch die Videofunktion ausgenutzt, wie es so viele machten, um virtuelle Lust irgendwie real löschen zu können ... oder eher umgekehrt. Reale Lust durch virtuelle dabei ersetzend oder wenigstens versuchen, diese zu ersetzen. Bei ihm ging es nicht, das wusste er immer wieder.

Und Mary? Seine Frau?

Nein, es war nicht leicht.

Da war es noch leicht, ein Uber zu finden, das ihn zum richtigen Haus schleppen würde. Und dass der Lenker ihm sein Handy borgte, um dann ... ach verdammt, die Nummer? Das gibt es doch nicht. Was ist los, wenn man nur auf Wiederholtasten und eingespeicherte Namen und Kontakte und dergleichen drückt und dann ein fremdes Handy in der Hand hat ohne all diesen Komfort, der einem das Denken abnimmt.

Dass der Fahrer schon sehr verdächtig schaute, war klar. Aber mit einem gezückten 100er als Anzahlung war er dann schon mehr zu beruhigen. Und dann endlich die richtige Nummer.

Diese unerträgliche Stille zwischen dem Läuten. Diese unglaubliche Länge dazwischen, diese lähmende nervenaufreibende Situation. Auf einem Nagelbrett zu sitzen, wie es angeblich Fakire taten, war ein Luxuspolster dagegen. Drei Mal, das war nicht so lange - wer weiß wo sie war. Wer weiß, was sie tat ... mit wem ... oh hör auf mit den blöden Scherzen. Also ... vier ... und dann. Sein Herz blieb stehen, als er hörte, dass der Hörer abgenommen wurde.

"Hi ... hier ist Mary ..."

Im ersten Moment dachte er, nun auf den Anrufbeantworter gekommen zu sein, derart gleichmäßig ertönte die glockenklare Stimme von seiner Frau.

"Hi ... Mary ... hier ist ... Tom" - beinahe hätte er den dümmsten aller dummen Zusätze noch gegeben, als Erklärung. "hier ist Tom - dein Mann...", so halb im fatalen Scherz angebracht, als ob er russisches Roulette mit einem vollen Magazin spielen wollte.

"Tom! Toommm?" - klang hier nun Freude durch oder aber mehr die Überraschung, weil er ungelegen und vor allem eben unerwartet.

"Ich bin schon am Weg ... von der Firma zu dir, zu uns ... das war alles ganze extrem überraschend und so, du weißt, sorry, wenn ich nicht, aber ich konnte nicht, es ging nicht ..." - das waren keine Sätze, die er da von sich gab, das war wie ein Stammeln in einer mündlichen Prüfung, wo der Student dachte, in der falschen Vorlesung sich befinden zu müssen.

"Du bist in Frisco? Du bist gelandet - und hast dich nicht ... also nicht mehr da unten, Hehhhh?"

Ein halber Vorwurf, ein großes Erstaunen. Klang so Begeisterung, schwer zu sagen, immerhin kannte sie ihn - schon wieder so ein dummer Witz, hör auf damit, Tom, schalt er sich. Du tanzt auf der Rasierklinge und schlägst noch Purzelbäume dabei!

"Ja das war - extrem wieder einmal. Und top-sec, du weißt. Maul-korb vorn und hinten und so!" - er tat sich nicht mehr schwer, zu reden. Es fiel leichter, sie machte es ihm leicht, ließ wohl Gnade vor Recht gewähren.

"Aha ... na das ist aber ... eine Überraschung, Tom! Das hätte ich jetzt nicht gedacht ... Also, wann kommst du?"

Früher hätte er vielleicht einen Scherz sich machen getraut. "Dann wenn du mich lässt" als Antwort gegeben, aber das konnte ein Schuss ins Knie sein. Nein, eher bei der Sachlage bleiben, ein wenig nüchtern und neckend wirken. Jetzt necken, dann lecken, tobte es locker in seinem Kopf, aber auch den Spruch konnte er nicht anbringen.

"Ich sitze im Uber - so dreißig Minute, oder was meint der meisterhafte Dompteur der Pferdestärken?"

Der Fahrer, der sich nicht gleich angesprochen fühlte, nickte dann jedoch und zeigte eine drei hoch, was auch immer das genau bedeuten sollte, aber er widersprach auch nicht.

"Halbe Stunde also - ich ... freu mich!" - dass seine letzten Worte im Satz ein wenig gequält hinüber kamen, war klar ersichtlich. Aber es war zumindest erstmals der Versuch von ihm, ein klein wenig in jene Richtung hin zu navigieren, dass sie ja ... verheiratet waren, Kinder hatten, ein Haus, ein Bett teilten ... ein solches wohl auch hoffentlich und so in dieser Nacht, wenn er nicht zu müde wäre ...

Er kam sich vor wie ein Schuljunge mit den dümmsten Ausreden, dass die Katze das Aufgabenheft gefressen hatte und dergleichen Schwachsinn. Später konnte man vielleicht darüber lachen, nun aber. Die Spannung zerriss ihn fast.

"Ist gut, halbe Stunde ist gut. Nur eines noch ..."

Jetzt würde wohl das große aber und die Keule kommen, die sie ihm überziehen musste, so wie er sich verhalten hatte. Egal ob sie es wusste oder nicht, der aber ahnen würde oder aber ... es war so verdammt idiotisch, in was er sich da hinein manövriert hatte.

"Wir haben heute noch Orchesterprobe - Mitternachtseinlage und da muss ich schon zeitig dort sein ... klar?"

Der Stein, der ihm hinunter fiel, musste wohl soeben die Bodenplatte des Uber durchschlagen haben, derart erleichtert hörte sich ihre Erklärung an. Ja, sie spielte Viola, recht gut sogar, fast schon professionell. Und immer wieder gab es da Aufführungen von Abendmessen und dergleichen, Spätmessen, klar ... da klang gut, das klang ... versöhnlich, das war eine Basis, wo er nicht sofort ... er fühlte sich erleichtert.

"Dann bis gleich!"

"Ja bis gleich!"

Wie ging es doch dem Odysseus, als er nach 20 Jahren zurück kam und seine Frau heldenhaft und keusch den Freiern widerstanden hatte, während er von einer Königstochter zur nächsten, Circe hin und her und vor allem bei seiner Kalliope verweilt hatte: tausend Mal getrennt und tausend Mal Wiedervereinigung gefeiert ... Ja, Vergleiche hinkten immer, war Tom schon klar. Aber wie musste der sich gefühlt haben. Oder war das eben bei den Griechen damals einfach anders. Die hatten kein Skype und ... nein ... weg mit den Gedanken.

Die Begrüßung verlief ein wenig kühl, aber das konnte ihn nicht wundern. Sollte er den leidenschaftlichen Liebhaber spielen, der über zwei Monate lang sich hatte beherrschen müssen, keine Hand angelegt und schon gar nicht den Schwanz wo anders angelegt. Das war der eine Aspekt und der andere, seit einigen Wochen dann quasi untergetaucht, verschollen ...

Nein, das ging nicht. Also Umarmung ja, sie an sich drücken und feststellen, dass sie ein wenig zugelegt hatte. Das stand ihr gut, ihr Busen dadurch ein wenig größer, nicht aber an Sarah heran kommend und ihr Hintern auch größer. An den würde aber er nicht heran kommen, so wie es bei Sandra doch möglich war ... Er konnte kaum glauben, dass er solche Gedanken in sich überhaupt hegen konnte. Da kam er heim mit Dreck am Stecken und dann solche pietätlosen wahnsinnigen Gedanken. Im Film konnte man Slapsticks aus so was machen, in Realität gab es dann eher slaps mit dem stick - sprich Schläge mit dem Stock.

Er wunderte sich, einfache und nette Gespräche, ein wenig abgebrüht.

Klar, dass er so rasch wie möglich ins Bad abbog und sich unter die Dusche werfen musste.

"Ich mach dir was zu essen, bist sicher hungrig, oder?" Wenn das nicht ein Friedensangebot war, selbst wenn es ja keinen Krieg geben hätte und überhaupt. War Tom ein Glückspilz oder war das die Ruhe vor dem Sturm.

Wie war das doch mit dem anderen Griechen, der schneller aus Troja zurück gekommen war, dem Heerführer sogar ... der wurde doch beim Bad dann von dem Liebhaber ... jetzt war sogar Tom nicht mehr über seine eigenen dummen Scherz zu scherzen zumute. Wahnsinn, Tom, versuch wieder hier Fuß zu fassen.

Er warf sich nur ein Handtuch um, ein großes, um sicher zu sein, damit er ja nicht irgendwie falsch hinüber kommen sollte, aber ... Nach dem Duschen fühlte er sie bereits großartig, wie neu geboren, hungrig wie ein Wolf und auch seine Frau begann er mit anderen Augen zu sehen.

Sie grinste ihn etwas verdächtig an, leicht lauernd, ihn musternd, wie er sich halbnackt in Richtung Küche hin bewegte, eher lauernd, eher schleichend, ihre Reaktion abwartend. Ein klein wenig rührte sich schon unter seinem Handtuch, stellte er abwartend und doch auch erleichtert fest.

"Oh Tom !"

"Ja - Mary?" Seine Hormone strömten durch seinen muskulösen Körper, als habe er all die Wochen nur davon geträumt. Es gab nichts auf der Welt, was er mehr zu wollen schien und sie, oder Mary nicht minder. Es gab kein Denken mehr, während sich kurz ihr Gesicht verzog. Aber dann ging sie schnell vor ihm in die Knie, warf sein Handtuch von den Hüften, nahm seinen Schaft in die Hand und schluckte sofort die ersten paar Zentimeter in ihren Mund.

"Unnghh...", stöhnte Tom immer noch unverhofft überrascht, als er seine Hüften zu ihr hinbewegte. So wie sie es wollte, ihm gesagt, gezeigt hatte - aber schon lange nicht mehr getan. Exquisite Gefühle umschmeichelten ihn, die Wärme ihres Mundes wie der Himmel auf Erden für seine empfindliche Eichel. Sofort spürte er wieder den Druck in seinen Bällen, auch als ihre Hände den Schaft entlang fuhren und ihn dort vielleicht etwas härter als in seiner Erinnerung zu fassen, begreifen, drücken und massieren begannen.

Behutsam und wahrlich zärtlich hielt er ihren Kopf in seinen Händen und lehnte sich zurück, um bewusst zu genießen, als sie anfing, ihren Kopf in seinem Schoß auf und ab zu bewegen.

"Mmm... ich vermisse das ...", stöhnte sie mit geschlossenen Augen um seinen Schwanz. Und Tom fühlte mit Genuss, wie ihre Zunge die Unterseite seines Schafts rieb, während sie langsam ihren Kopf auf und ab bewegte und sein Fleisch schluckte, bis Toms geschwollener Kopf tief in ihre Kehle glitt. Ehe sie sich über ihn hinweg zurückzog, bis nur noch die Krone in ihren Lippen war, an der sie nagte und sodann den Schaft hinunter knabberte und ihn immer fester in ihrer Faust zu umschließen begann.

"So gut, Baby", stöhnte Tom und gurrte. "Sauge mich, oh ja ... blas mich"

Sie stöhnte als Antwort und saugte fester, massierte wahrlich fester, drückte und rieb, zermalmte mit süßlichem Schmerz fast seine Hoden. Ließ ihn stöhnen und rascher dazu auflaufen, was er sich hätte für eine Fortsetzung im Bett noch aufheben wollen.

"Wenn du sso ... Mary ...dann ...werde ich kommen! Ich werde in deinen Mund kommen!" - als Warnung gedacht, wo er doch wusste, dass sie hier ganz anders als Sandra agierte. Und das wollte er zwar nicht vergleichen, aber sicherlich vermeiden, dass das zu einem Problem würde.

"Oh, gib mir! Gib mir dein Sperma!" Sie stöhnte begeistert, während sie das sagte und fing nur noch an, ihn stärker zu saugen. Zu saugen und beißen und lecken - Tom war wie im Himmel. Eine Begrüßung, die er sich nicht im Traum erhoffen hatte können, ja auch nicht dürfen und nun ... seine Frau vor ihm auf den Knien und sein harter Schwanz zwischen ihren Lippen. Bereit zu feuern und sie schien das sogar zu forcieren. Er wollte nur nicht falsche Gedanken aufkommen lassen, aber das hatte sie noch nie oder schon so lange nicht mehr getan, das es wie neu war für ihn. Und geil zum Exzess. Wunderbar!

Ihre rechte Hand drückte sich fest um seinen Schaft und fing an, ihm nach oben zu heben. Tom spürte, wie die Luft seine Lungen verließ, als er buchstäblich aufhörte zu atmen, um abzuspritzen. seine Bauchmuskeln zogen sich zusammen, seine Hüften zitterten und mehrere Spritzer Sperma flogen wahrlich aus ihm heraus, um in den Mund seiner Frau zu spritzen. Sie stöhnte glücklich, quetschte ihn fest, sodass er nicht weiter spritzen konnte, spuckte sein Sperma in etwas neben ihr, was wie eine Schüssel aussah, nur um das ganze Prozedere zu wiederholen.

So unglaublich geil wie es war und dass sie dies erstmals machte, so sehr lenkte Tom das doch auch ab - ohne das erwähnen zu wollen, oder auch nur andeuten zu können. Er schloss die Augen, warf den Kopf in den Rücken und stöhnte und zuckte und jaulte vor befreiter Lust.

Kaum hatte seine Latte zu spucken aufgehört, eilte sie rasch mitsamt der Schüssel ins Bad und er hörte, wie sie ihren Mund spülte und dann spuckte. Nicht ganz das, was Sandra gemacht hätte, aber ... wie gesagt. Es war so schon süßlicher Wahnsinn, dass sie nicht lange gefragt und hinterfragt und peinliche Sachen begonnen hatte, sondern so agierte, wie er es vielleicht in Singapur von Sandra erwarte hatte ... aber er durfte einfach nicht vergleichen, dröhnte es in seinem Kopf.

Befriedigt setzte er sich zum Tisch, frische Hamburger, selbst zu bereitet, so wie er seine Frau kannte, Spezialgericht. Ihm hätten die Tränen kommen können, ja ... er liebt sie.

"Danke, mein Schatz ... so wunderbar ... alles ... ich liebe dich!"

Mary lächelte, aber das war nicht mehr ganz so, wie sie eingangs gewirkt hatte, nachdenklich sehr wohl, aber mehr noch Trauer dahin-ter.

"Denk darüber nach, Tom - ob du das wirklich tust!"

"Wie bitte Mary - ob ich dich liebe ... aber klar, da brauch ich nicht nachdenken!"

Vielleicht hätte er zuhören sollen, war ihm schon bewusst. Aber er hörte weder ihre Signale, dezent gesendet sogar. War es dass sein Blut immer noch abgesaugt war oder aber, was ging in ihm vor.

"Und wem aller hast du das unten gesagt - in Singapur?"

"Aber Mary ... bitte ... jetzt sei doch nicht so!"

Er bemerkte ein feines Zucken und ein Schlucken in ihrem Gesicht. Ein wissendes Nicken.

"Fünf Wochen, kein nichts. Kein Anruf, kein ... du weißt es ja selbst am besten und dann ... von heute auf morgen ... Tom ex machina!"

"Bitte Mary, du weißt doch ... top-secret und so ..."

"Top Secret, nein, so heißt sie nicht, oder wie denn ... wer war sie, wie war sie denn ...?"

"Mary, bitte du weißt doch ... nein, so war es nicht. Also ... sie hat mir nichts bedeutet, das weißt du doch ... das war ... das ist vorbei!"

Ein feines Blitzen in ihren Augen. Nicht Wut, eher Enttäuschung und Resignation. Nein, sie stampfte nicht auf und schlug ihm mit der Pfanne auf den Kopf. Sie nickte und schluckte tief.

"Ich muss zur Probe - du weißt ... das hat nichts mit dem zu tun, was vorher oder auch sonst ... du weißt schon!"

Nein, sie kämpfte nicht mit den Tränen, auch wenn ihr Stimme diese sehr prägnante Art von Heiserkeit signalisierte. Sie war tapfer, sie war eine starke Frau und das alles kam nun zwar plötzlich und heftig, sicherlich aber nicht überraschend für sie. Für ihn vielleicht eher, aber das dann mit Zeitverzögerung.

"Ich muss gehen, Tom - zur Probe."

Sie drehte sich um, als wolle sie gehen, blieb aber nochmals stehen und hob ein Kuvert hoch, das ihm erst jetzt auf der Anrichte auffiel. Es war schon vorher dort gelegen, aber er hatte dem keine besondere Achtung geschenkt.

"Wenn du dir sicher bist, dass du mich noch immer liebst, dann öffne das ... Deine Entscheidung!"

Dann drehte sie sich endgültig um und ging betont langsam, be-dächtig aber mit erhobenem Haupt aus dem Haus. Die Tür schloss sie sacht und leise, auch das irgendwie im kompletten Widerspruch zu den Gefühlen, von denen Tom innerlich zerrissen wurde. Und ein wenig später hörte er, wie der Motor ihres Vans angelassen wurde und sich der Wagen langsam in Bewegung setzte. Ein sehr zartes Knirschen des Sands in der Einfahrt unter den Rädern.

Tom saß wie versteinert da. Das mit den Rädern - ja, das hatte schon seine Richtigkeit. Ein wenig kam er sich sehr wohl vor, als wäre er darunter gekommen. Zuerst der elend lange Tag, beginnend mit der sehr grotesk wirkenden Flucht aus Singapur, dem ewigen Verhör und jetzt. War jetzt endlich Finale oder aber Endstation?

* * * * * * * * * *

Tom saß wie versteinert am Küchentisch. Alleine.

Er war hungrig, also aß er.

Es schmeckte, also aß er.

Er fühlte sich beschissen, also aß er - nein, dennoch aß er.

Er wusste nicht recht, wie er all das deuten sollte - also aß er.

Er aß, also ... nein ... er hielt inne. Ihm war übel, keinesfalls dem köstlichen Mahl geschuldet. Keinesfalls vergiftet, wie er nun vielleicht sogar zurecht hätte scherzen wollen. Nein, schlechtes Gewissen, das ihn in einem Ausmaß bedrückte, dass ein geprügelter Hund wohl immer noch frohlocken konnte.

Wie lang er so still vor sich hin stierte, er wusste es nicht.

Zeitlos und auch gefühllos.

War es das?

Seine Gedanken konnten kaum noch in klare Denkmuster gebündelt werden. Er saß da und stocherte ein wenig in den Resten herum.

Kochen konnte sie wunderbar, Mary, seine Frau. Henkersmahlzeit? Er hasste sich selbst - auch deswegen, weil er so dumme Ideen haben konnte, die so fatal waren, so deplatziert ... Idiot blöder. Warum nur? Warum was, warum was nicht, warum ... verdammt!

Sollte Tom das Kuvert öffnen, fragte er sich und konnte immer noch nicht ganz verstehen, was seine Frau so kryptisch gemeint hatte. Es war komisch, es war eigenartig, es war extrem anders.

Er konnte nicht sagen, dass er das erwartet hatte, was geschehen war. Dass er ihre erste Begrüßung erhofft hatte, schon, verbunden mit einem ganz gewaltigen "ABER". Je länger er hier wie versteinert dasaß und nachdachte, desto schwerer wurde auch das ihm von Mary zugesteckte kleine Kuvert. Was war da wohl drinnen. Was hatte Mary gesagt? Wenn er sich sicher war, dass er sie noch immer liebte, dann sollte er es nur öffnen. Und dann aber sollte er hoffen, dass er beide darin getätigten Aussagen heute nicht getroffen hatte?

Da klang wie ein Gleichnis so ganz in der Art. Wenn sie dich fragen, wie du heißt, so sage, du seiest Legion. Denn du bist ihrer viele und in der Art. Ja - das las man in schlechten Krimis oder auch in der Bibel und ... verdammt. Er fluchte innerlich. So schwer war das ja nicht, das blöde Briefchen zu öffnen.

Er hatte Angst, aber er konnte nicht anders. Oder war es vorstellbar, dass Mary dann später von ihrer Besorgung zurückkam und er hätte das noch immer nicht geöffnet, weil er ... warum, weil er sich gewiss war, dass es ohnehin nicht zutraf. Wobei ... es nagte schon innerlich. Und tief drinnen, da ahnte er schon, was es sein konnte, wo er einfach gelogen hatte. Vorbeugend schon, Angriff ist die beste Verteidigung, aber das zählte im zivilen Leben und in der Ehe wohl gar nicht.

Mary, was ist los? Es war verrückt. Wenn sie ihm eine Szene gemacht hätte und die gefakte Ming-Vase an den Kopf geknallt. Vielleicht wäre es besser und heilsamer gewesen, einen momentanen Schmerz zu spüren, der dann heilsam zu einer anderen Basis überführen konnte. So aber - diese verdammte subtile Überlegenheit, die da auf ihren Lippen sich in den Mundwinkeln gekräuselt hatte. Wie er das hasste. Wie er sich hasste. Wie doch den ganz beschissenen Tag zurück in SF hasste, bei seinen Kollegen und den verdammen Zynikern in CIA und FBI. Welcome back home. Und wie, ach ihr könnt mir doch alle mal.

Er ging einige Runden im Kreis. Auf und ab in der Küche, sodass ihn der Retriever schon schief ansah. Offenbar galt für den ein Prinzip des Archimedes - von wegen, störe meine Kreise nicht, denn er raffte sich hoch, schüttelte sein Fell ab, sodass es staubte und dann schleppte er sich ein paar Meter hinüber zum Teppich im Wohnzimmer und ließ sich ächzend und stöhnend fallen.

Ein Griff in den Kühlschrank - und ins Leere. Was, wie, wie konnte das sein, da gab es kein Bud? Kein Buddy für mich? Wer in aller Welt hatte denn sein Bier getrunken? Der andere Buddy von nebenan, der Retter und Freund in Not und stürmischen Zeiten wie diesen? Mary? Ihr Liebhaber, vermutlich der dicke Nachbar von nebenan, der liebend gerne ihren Rasen mähte. IHREN Rasen, nicht den grünen da draußen, der verwahrlost war. Er knurrte und schlug mit der flachen Hand gegen die Tür. Nur was Härteres zum Trinken war da, ein Whiskey, offenbar billige Sorte, aber wenn er wirken würde, dann tat er schon das, wofür er eben zum Whiskey geworden war ... sonst wäre er ... Brandy geworden, ach vergiss es. Er tobte innerlich und war schlechter Laune in nicht mehr ermessbarem Rahmen.

Wie konnte sie wissen, was er sagen würde. Sprach er in Phrasen und Floskeln, predigte er immer dasselbe, wie der Pfaffe von der Kanzel herab, seine geduldigen Schäfchen belehrend? Fuck, noch ein Schluck, der Fusel brannte. Und ein Auge konnte man schon riskieren, wenn man da nochmals sich einschenkte.

Er war wütend. Verärgert über sich selbst. Was machte jetzt wohl Sandra, das geile Luder. Schon auf der Suche nach Ersatz? Würde sie sich denn Richard krallen, der ja jetzt in dem verdunkelbaren Office für eine Zeitlang sich als king-of-the-hill fühlte. Der ... naja ... das beste an ihm war seine Frau, lachte er laut auf. Nur die müsste auch mal erst richtig flachgelegt werden, dass sie dann wüsste, wo der Hammer hing. Oder besser gesagt, wohin der Nagel geschlagen wurde oder ... ach verdammt, jetzt hab" ich aber wirklich schon ein wenig zu viel gesoffen.

Aber es stimmte auch. Wenn er sich eines vornehmen wollte, was er in Singapur noch als unbedingte Sightseeingtour sehen musste. Dann war es der Busen von Sarah und das Tal zwischen ihren Schenkeln. Er lachte auf und stolperte beinahe über Nero, den Familienhund. Wie konnte man nur so wahnsinnig gewesen sein und das wohl als lustig empfunden haben, den Golden Retriever so zu nennen. Nero burning, ha, nein nicht Rome, sondern SF oder Nero so wie Black Fury ... immer wirrer wurden seine Gedanken. Und immer grotesker seine Ideen und sein ... nennen wir es nun mal Mut im Wasserglas.

Mag sein, dass er einnickte auf der Couch - er hätte es nicht sagen können. Er war auch so schon total verwirrt gewesen, davor, ehe diese Umnachtung eingesetzt hatte und die Müdigkeit ihren Tribut forderte. Dann schreckte er auf. Total finster war es draußen und auch wegen des Jetlags hatte er überhaupt kein Gefühl wie spät es denn sein konnte und ob er nun Minuten oder gar Stunden hier geschlafen hatte. Und wo seine Frau war, wie im einfiel. Pass nur auf, dass du nicht nach "Sandra - Liebling" rufst, lallte er und fand den Witz auch nicht unbedingt gut. Wie spät war es, versuchte er mit gekniffen Augen festzustellen. Fast schon Mitternacht, konnte das sein, nein doch nicht ganz. Gegen zehn Uhr in der Nacht, das war ja nicht so schlimm, da war es dann ... er wollte nicht mehr rechnen und überlegen, wie es denn dort wohl war, wo er eher jetzt hätte sein wollen.

Mit Sandra gab es kaum Probleme. Eigentlich hatten die beiden nie gestritten oder auch nur irgendwelche Probleme gehabt, fiel ihm ein. Was für ein Tausch! Nein, Probleme gab es ja mit Mary auch nicht. Das war ja wohl das Problem, dass es keine Probleme gab und dass sie ihm nichts vorgeworfen hatte und keinen Streit vom Zaun brach. Alleine solch eine Idee zu wälzen, war verrückt. Das wusste er. Aber so fühlte er sich wie in einer unerträglich drückenden Schwüle, wo bereits der Gedanke zu Schweißausbrüchen führte. Da half nur ein erlösendes Gewitter, auf dass mit Blitz und Donner der Himmel seine Schleusen öffnen möge und dann ... dieser befreiende reinigende Regen. Ja reinigend. Reinen Tisch machen, das hatte schon was an sich. Das hatte wohl auch Mary gemeint.

Schon komisch, dass es mit Sandra so gut geklappt hatte. Eigentlich schon von Anfang an, sagte er sich. Nicht direkt der erste Tag, das wäre ja gelogen gewesen, aber schon nach einer Woche. Das hatte damals mit seiner Mary viel länger gedauert, lachte er auf. Fast drei Jahre, bis er sie dann auf der Rückbank des Vans von seinem Vater ein wenig mehr als nur befummeln durfte. Und dass sein auch damals schon heftig und stets einsatzbereit erscheinenden Penis endlich dort hatte landen dürfen, wo er sich schon immer hatte als erster hatte verewigen wollen.

So gut wie ihre Blowjobs auch waren, lächelte er, anfangs schüch-tern und dann immer mehr steigernd. Aber damals hatte sie noch geschluckt - es galt ja auch dringend, diverse Flecken auf den Stoffbezügen des Autos zu vermeiden. Da war sein Vater sehr heikel!

Und außerdem, so lachte er mit einem Mal ganz heftig auf und schlug sich auf die Schenkel. Ein Blowjob galt ja dann quasi von einem Tag auf den anderen ja nicht mehr als Sex. Höchste Anordnung seines damaligen Präsidenten Billy-Boy und auch Monica sei Dank. Er lachte, aber das waren alles keine Witzchen mehr, die er als lustig empfand.

Er atmete tief durch und lugte zur eher schon leeren Whiskeyflasche hin. Nein, nicht noch was von dort zu sich nehmen. Davon hatte er bereits genug. Also lieber in die Küche gehen und ... ha, wo war Nero, jetzt nicht schon wieder, lachte er. Mensch Tom, du hast ein wenig zu viel gesoffen. Aber wohl nicht genug, weil du immer noch so einen Durst hast, lachte er laut auf und schaffte es schwungvoll in die Küche, ohne über den Hund zu stolpern. Denn Nero war schon davor dem schwankenden Herrn des Hauses ausgewichen - keine schlechte Entscheidung, denn dort wäre er von Tom sicher nicht erwartet worden. Immer noch kein Bier im Kühlschrank - naja, dann eben doch Wasser. Kaltes Wasser, hatte er erhofft, aber eher war es eine lauwarme Brühe, die da von der Leitung tropfte. Besser als nichts, aber wahrlich kein Vergleich mit Singapur. Dort war es wenigsten kalt und schmeckte nicht ganz so intensiv nach Chlor wie hier. Oder war das Brom, lachte er unbegründet und lauthals vor sich hin, einen eigenen dummen Witz nach dem anderen machend. Mit mehr Brom sind die Leute nicht so geil wie da unten ...

Zum Glück gab es keinen Spiegel in der Küche, denn er hätte sich lieber nicht selbst sehen wollen, wie er wohl nach außen hin in solch einem Zustand wirken musste: schwerer Schlafmangel in den Augen und dazu dieser Blick, schwer getrübt von dem, was er in sich hinein geleert hatte. Dass er sich das Gesicht gründlich wusch, half nur wenig, aber wenigstens war das Wasser nun nicht mehr ganz so lau, sodass er einen guten Schluck nun sogar besser gurgeln konnte. Fühlte er sich nüchtern nun? Nein, ernüchtert vielleicht.

Unsicher, neugierig und ... ja, nun sogar entscheidungsfreudig. Davor hatte er noch über das von Mary angedeutete innerlich gelacht. Nun war ihm das alles unheimlich. Aber es machte keinen Sinn, noch länger zu warten und so zu tun, als wäre nichts gewesen. Vor allem als wäre das Kuvert nicht dagewesen. So wie diese idiotische Karte - ähm welche Karte meinen Sie, Sir, Madam Sir und die Füße zusammen schlagen und die Handfläche gegen den Kopf. Ja, richtig, auf den Kopf musste man sich greifen, Sir, Madam Sir! Ihr könnt mich doch mal alle ...

Und morgen, wie ging es da weiter? Ach, jetzt mal die chinesische Weisheit wieder einsetzen, die hilft immer: Ein Schritt nach dem anderen ... egal ob du vorm Abgrund stehst, lachte er auf und fiel fast um. Tom, Tom ... so besoffen warst du schon lange nicht, dröhnte ein Belzebub in seiner Kehle. Fatalismus, die Ruhe vor dem Sturm oder aber ... ihm wurde ein wenig kalt, so wie ihn nun ein sehr ungutes Gefühl ergriff. Aber ein entschiedenes auch.

Now or never - jetzt oder nie. Er hatte sich entschieden.

Wankend ging er zur Kommode und ergriff das Kuvert.

Mary, verdammte Scheiße, was hast du mir denn da für Ei gelegt, du ... aber er wollte ja gar nicht fluchen. Das hatte sie nicht verdient. Sie nicht, wirklich nicht, egal was drinnen stehen sollte.

Lieber Tom!

Ich mach es kurz. Was du in Singapur gemacht hast, musst du vor dir selbst verantworten können, so wie ich vor mir, was ich hier getan habe ...

Zu meinen Punkten - und sei ehrlich zu dir, ob du das gesagt und dann auch so gemeint und gedacht hast.

(1) Sie hat mir überhaupt nichts bedeutet

(2) Jetzt sei doch nicht so ...

Nun denn, mein Lieber. Fangen wir mit (2) an. Ich bin nun mal so, dass ich so bin, wie ich bin. Und zu (1) ... denk für dich nach.

Für mich und (1) - ganz im Gegenteil. JA - sie bedeutet mir immer noch was!

What the, was zur Hölle, was hieß denn das, wankte Tom in Rich-tung seiner Bank und fiel beinahe zum zweiten Mal über den Hund, obwohl der sich keinen Millimeter bewegt hatte. So ganz im Sinn, von eine zweite Chance sollte er doch nochmals bekommen. Und was hieß hier "Obwohl" - korrekt war natürlich "weil" ... also weil sich der Köter nicht vom Platz bewegt hatte, deswegen.

Dieses verdammte "sie hat mir nichts bedeutet" ... so ein ... ach was für eine gedampfte und gestrichene Sch... das doch war. Das war doch eher nur eine Redewendung. Und wenn er an Sandra dachte, dann konnte da doch niemand ernsthaft geglaubt haben, dass das ... was ... ach verdammt nochmal ... dass das ernst sein konnte ... Es tat weh. Verdammt, er wusste gar nicht mehr, wie er fluchen sollte. Ob laut, ob innerlich, ob ... gegen sich, gegen Sandra oder aber Mary.

Dann las er wohl ihre Antwort noch einmal, kniff die Augen, rieb sie sich und dann noch einmal.

"Sie hat mir überhaupt nichts bedeutet" - das war die Aussage Eins gewesen. Ja, zum Henker, das hatte er gesagt, das war nicht so schwer zu erraten. Das sagte er ja oft genug, das bedeutet nicht so viel, wie das nun klingen mochte, das ... er stotterte schon in seinen Gedanken. Und das war nicht allein der Fusel, der vielleicht das linke Auge verschonte, aber die rechte Gehirnhälfte gerade absterben ließ. Verbrecher, dass ihr so einen Dreck verkaufen könnt ... vermutlich sogar made in China, hätte er am liebsten die Flasche gegen die Wand geschleudert. Nein, das wäre die russische Methode, lachte er bald schon wie irr auf und außerdem war noch ein Tropfen drin.

Das Gegenteil von diesem Satz.

"Ja - sie bedeutet mir immer noch was" - ja in Drei Teufels und noch mehr Namen, Mary. Was heißt denn das. Bist du nun zu den Lesben übergewechselt, oder was willst du mir sagen?

Zu sehr viel mehr Gedanken oder aber Ausführungen kam er nicht mehr, weil es an der Tür heftig zu klingeln begann.

Aha, wohl Mary, jetzt kriecht sie wieder zu Kreuze. Sie merkt wohl selbst, dass sie mit dem Schrieb da gehörig übertrieben hat, lallte er vor sich hin und wankte zur Tür.

Falls es Mary war, dann war sie nicht allein, denn er sah zwei Personen davor stehen. Na das mit dem doppelt Sehen, das nehme ich nun mal nicht ernst, scherzte er für sich, holte tief Luft, atmete kräftig durch und riss sich ordentlich am Riemen. Wer auch immer da noch mit ihr draußen war, sie sollten zumindest nicht sofort mitbekommen, dass er sich ziemlich einen hinter die Birne gegossen hatte.



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