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Geheime Fantasien (fm:Sonstige, 6103 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 17 2021 Gesehen / Gelesen: 19060 / 15441 [81%] Bewertung Geschichte: 9.49 (124 Stimmen)
Mir war klar, dass es völlig okay ist, Sexfantasien zu haben. Trotzdem war ich froh, dass meine nicht ganz so versaut waren wie die meiner besten Freundin Ella. Doch vielleicht hätten wir sie lieber für uns behalten sollen …

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© Emily Bloomingdale Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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gelaunt?", fragte ich sie argwöhnisch.

"Ich habe einen Plan für die kommende Nacht."

Ein paar Sekunden wartete ich ab, doch da keine weitere Erklärung folgte, zwang sie mich dazu, bei ihr nachzufragen. "Magst du ihn mir auch verraten?"

"Zunächst einmal muss ich dem roten Audi da folgen."

"Hast du zu viele Krimis geschaut?"

"Nerv nicht. Sonst müssen wir noch im Auto schlafen."

"In dem Auto sitzt ein Mann?", riet ich.

"Treffer."

"Und er ist attraktiv?"

"Mindestens ganz passabel."

"Wie alt?"

"Ungefähr so alt wie wir."

"Und er hat noch ein Zimmer für uns frei?"

"Hör mal, Jule, ich kenne mich hier nicht aus und muss mich konzentrieren."

"Ich habe noch nicht ganz verstanden wie ..."

"Lass uns mal Halt die Klappe spielen. Du fängst an", unterbrach sie mich unwirsch.

Beleidigt schwieg ich. Dennoch ließ die Aussicht auf eine Nacht in einem richtigen Bett die Dunkelheit nicht mehr ganz so trostlos erscheinen.

"Shit!", fluchte Ella, als der Audi bei orange an der Rechtsabbiegerspur über eine Ampel fuhr und sie bremsen musste. "Kannst du aussteigen und nachschauen, wo er hinfährt?"

Entgeistert starrte ich sie. "Bei dem Regen?"

"Raus mit dir!", schrie meine rothaarige Freundin mich an. Wenn sie es darauf anlegte, konnte sie recht einschüchternd sein.

Pikiert verließ ich das Auto, machte ein paar schnelle Schritte und sah gerade noch, wie etwas Rotes erneut nach rechts abbog. Jetzt war es auch egal. Um mich abzureagieren, fing ich an zu laufen. Als ich die Ecke erreicht hatte, konnte ich aus der Ferne sehen, wie der Audi gerade am Bordstein parkte.

Ella hielt neben mir an. "Und?", fragte sie durch das heruntergelassene Beifahrerfenster.

"Da hinten ...", japste ich völlig außer Atem und deutete mit dem Arm grob in die Richtung.

"Alles klar", erwiderte sie und fuhr davon.

"Was sollte das denn?", schrie ich sie an, als ich sie wieder erreicht hatte.

"Du warst ganz nass."

"Und jetzt bin ich doppelt so nass!"

"Eben, das macht nun auch keinen Unterschied mehr."

Es war sinnlos, mit Ella zu diskutieren. Sowohl im Allgemeinen, als auch in dieser speziellen Situation. "Und wie geht es nun weiter?"

"Wir klingeln und fragen, ob wir bei ihm übernachten können."

Ich ließ ihre Worte sacken und dachte dreimal darüber nach. Sie wollten einfach keinen Sinn ergeben. "Das ist dein Plan?"

"Hast du etwa einen besseren?"

Ellas Optimismus war mitunter grenzenlos naiv. Manchmal fragte ich mich ernsthaft, wie sie es überhaupt bisher in ihrem Leben geschafft hatte. Doch da ich weder eine bessere noch eine schlechtere, sondern schlichtweg überhaupt keine andere Idee hatte, stapfte ich durch den strömenden Regen zu dem Haus, vor dem der Audi stand, und drückte ohne zu zögern auf den Klingelknopf. Schlimmer konnte es ohnehin nicht werden. Ein Mann von ungefähr fünfundvierzig Jahren öffnete kurz darauf die Tür und sah mich irritiert, aber nicht unfreundlich an.

"Ja bitte?"

"Ich wollte zu Ihrem Sohn", stammelte ich und kam mir dabei selten dämlich vor.

"Ich habe keinen Sohn." Sein Gesichtsausdruck zeigte nun eine gewisse Besorgnis. Vermutlich sah ich aus wie ein verwirrtes Häufchen Elend.

"Hi", ertönte eine gut gelaunte Stimme hinter mir. "Sie erinnern sich an mich?"

"Die junge Lady von der Tankstelle!", erwiderte er prompt. "Wollen Sie auch zu meinem Sohn?"

"Äh, nein. Ich wusste bis jetzt noch nicht einmal, dass Sie einen haben."

"Da bin ich ja beruhigt. Mir geht es nämlich genauso."

Ella warf mir einen fragenden Blick zu. Ich streckte ihr innerlich die Zunge raus, verhielt mich äußerlich jedoch ganz ruhig. Aber das täuschte. Ich kam mir vor wie ein Vulkan, der jede Sekunde hochgehen konnte.

"Wir sind auf der Durchreise und schaffen es heute nicht mehr bis nach Hause", erklärte Ella in ihrer unverwechselbar unkomplizierten Art und obwohl ich ihre grünen Augen gerade nicht sehen konnte, wusste ich genau, dass die Kommunikation überwiegend auf der nonverbalen Ebene ablief.

"Ihr braucht ein Zimmer für die Nacht?"

"Das wäre absolut traumhaft. Ich bin übrigens Ella und das ist Jule."

"Ich bin Stefan. Kommt doch rein. Ihr könnt im Zimmer meiner Stieftochter schlafen. Sie ist vor ein paar Monaten ausgezogen."

"Oh Stefan, du bist wirklich ein Schatz", flirtete sie ihn an und betrat das Haus. "Ach Jule, könntest du noch unsere Sachen reinholen? Du bist ja eh schon durchnässt."

Die Erleichterung über unsere unverhoffte Unterkunft verhinderte den Vulkanausbruch so gerade eben. Dennoch feuerte ich die zwei Taschen wütend in die Ecke unseres Zimmers.

"Alles okay mit dir?", fragte Ella und schaffte es doch tatsächlich, dabei völlig überrascht auszusehen.

"Ich bin stinksauer auf dich!", wies ich sie auf das eigentlich Offensichtliche hin.

"Auf mich? Ich warte eigentlich immer noch auf dein Dankeschön, weil es mir gelungen ist, uns diese hübsche Bleibe zu verschaffen."

"Deinetwegen habe ich mich bis auf die Knochen blamiert. Hattest du nicht gesagt, er sei so alt wie wir?"

"Wie wir beide zusammen, hatte ich gemeint."

"Könntest du dich zukünftig vielleicht ein klein wenig präziser ausdrücken? Der Typ muss mich doch für völlig plemplem halten!"

"Na und? Du willst doch gar nichts von ihm, oder täusche ich mich etwa?"

"Du etwa?"

"Ach, ich finde ihn ganz schnucklig. Und Geld möchte er nicht von uns haben."

Es erwies sich wieder einmal als reine Zeitverschwendung, eine auf Vernunft und logischen Argumenten basierende Unterhaltung mit meiner Freundin zu führen, also gab ich lieber gleich auf. Irgendwas ging in ihrem Hirn vor und vermutlich war es sogar besser, wenn ich nichts davon wusste. "Meinst du, ich kann sein Badezimmer benutzen?"

"Nein, das geht leider nicht. Du musst dein Geschäft draußen verrichten", erwiderte sie so ernst, dass ich im ersten Moment darauf reinfiel. "War nur ein Scherz. Das Gästebadezimmer ist gleich nebenan." Ihr freches Grinsen konnte sich getrost mal sonstwohin stecken.

Ich stieg kurz unter die Dusche. Deutlich länger benötigte ich, um meine langen Haare wieder halbwegs trocken zu bekommen. Es war einer dieser Momente, in denen ich die Vorteile einer Kurzhaarfrisur durchaus nachvollziehen konnte. Als ich in unser Zimmer zurückkam, war Ella nicht mehr da. Dafür lagen unsere Klamotten wild verteilt auf dem Bett. Alle waren sie klamm. Am trockensten schien mir noch meine Unterwäsche zu sein, aber da ich Ella und Stefan nicht alleine lassen wollte, musste ich mir etwas anderes zum Anziehen aussuchen.

In meinem orangefarbenen Bikini kam ich innerhalb mir des Hauses zwar etwas komisch vor, doch das änderte sich schlagartig, als ich Stefan und Ella in der Küche vorfand. Meine Freundin saß dort tatsächlich völlig ungeniert in ihrer Unterwäsche und unterhielt sich angeregt mit dem Hausherrn. Sie berichtete ihm gerade von dem Campingplatz auf Fehmarn, als ich mich zu den beiden an den Küchentisch setzte. Zum ersten Mal hatte ich die Zeit und Ruhe, unseren Gastgeber näher zu betrachten. Stefans Haare hatten ungefähr den gleichen Braunton wie meine, er besaß freundliche blaue Augen und sah auch sonst ganz ansprechend aus. Allerdings auch nicht so gut, dass ich mich im Normalfall auf dem Bürgersteig nach ihm umgedreht hätte. Das lag aber vermutlich ganz wesentlich an seinem Alter. Wenn er zwanzig oder zumindest fünfzehn Jahre jünger gewesen wäre, hätte vielleicht etwas gehen können. Doch dies war kein Bürgersteig. Wir Mädels waren leicht bekleidet und außerdem bei ihm zuhause. In meinem Geist begannen sich erste erotische Szenarien abzuspielen.

"Und ihr beiden hattet gar keine Angst, dass abends ein paar Kerle ungebeten zu euch ins Zelt steigen?"

"Angst?", fragte ihn Ella und lachte kurz auf. "Wir haben die ganze Zeit darauf gewartet! Leider vergeblich. Aber zum Glück waren wir zu zweit und wussten uns zu helfen."

Na super, was sollte Stefan jetzt bitte von uns denken? Bevor sie noch weitere intime Details ausplauderte, verpasste ich unter dem Küchentisch einen Tritt gegen ihren Fuß. Doch entweder hatte ich versehentlich das Tischbein getroffen, oder sie ignorierte ihn ganz absichtlich.

"Ich selbst habe ja einen Freund, aber die arme Jule hat schon seit Monaten keine männlichen Originalteile mehr in sich gespürt. Wenn du verstehst, was ich meine."

Ich traute meinen Ohren nicht. Das war selbst für Jule eine Spur zu mitteilsam. Stefan schaute mich ungläubig an. "Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Meine Stieftochter Melissa ist schon sehr hübsch, aber ihr beide seid absolut atemberaubend! Da müssten die Männer doch Schlange stehen!"

"Danke", erwiderte ich und schwankte zwischen Scham, Wut auf Ella und einer unzüchtigen Lust, die sich langsam immer weiter in mir ausbreitete. Auf Komplimente reagierte ich häufig so. Ich hörte nur noch mit einem halben Ohr zu und driftete ab in die Welt meiner geheimen Fantasien. Manchmal nickte ich und wenn die beiden lachten, grinste ich kurz. Mit einem älteren Mann zu schlafen, hatte ich mir schon häufiger vorgestellt. Aber wie so viele andere delikate Dinge, war dies nichts, was ich unbedingt in die Tat umsetzen musste. Langsam fielen mir die Augen zu.

"... und Jule ist wirklich ganz brauchbar im Bett, das hat sie die letzten Tage erst wieder unter Beweis gestellt."

Mit einem Mal war ich wieder hellwach, allerdings gerade nicht in der Lage, die passenden Worte zu finden.

"Soll ich uns eine Flasche Wein holen und wir machen es uns noch im Wohnzimmer gemütlich?", fragte uns Stefan.

"Gemütlich klingt gut", entgegnete Ella mit einem süßen Lächeln. Ja, sie konnte ein richtiger Engel sein.

"Ich habe im Laufe der Jahre ja schon allerhand mit dir erleben müssen", giftete ich sie an, als Stefan die Küche verlassen hatte, "aber der heutige Abend übertrifft wirklich alles. Der Kerl muss mich jetzt nicht nur für leicht beschränkt, sondern zusätzlich auch noch für ein notgeiles Flittchen halten!"

"Von Flittchen habe ich überhaupt nichts gesagt. Im Gegenteil, ich habe vielmehr klargestellt, dass du solo und damit frei verfügbar bist."

Der Vulkan brach aus. "Du verdammte Bitch! Willst du damit etwa sagen, dass ich notgeil bin und mich von einem Kerl ficken lasse, der doppelt so alt ist wie ich?" Ich stand auf und ging in Richtung Küchentür. Doch Ella folgte mir und hielt meine Hand fest.

"Ja, das will ich." Sie drückte mich gegen die Wand und presste ihre Zunge in meinen Mund. "Und ich gehe jede Wette ein, dass das Höschen, das du gerade trägst, noch erheblich feuchter ist als all deine anderen.

"Wag es ja nicht!", drohte ich ihr, als ihre Hand drauf und dran war, in mein Höschen einzudringen, um nach eindeutigen Beweisen zu suchen.

"Du bist nachher ohnehin noch fällig. So oder so", flüsterte sie mir ins Ohr, als unser Gastgeber die Kellertreppe wieder nach oben kam.

"Tut mir leid, aber ich geh doch lieber gleich schlafen", verabschiedete ich mich schnell von ihm, bevor Ella noch anfing, vor seinen Augen an mir rumzuspielen. Zuzutrauen war es ihr durchaus. Manchmal konnte sie wirklich eine kleine Hexe sein.

Als ich im Bett lag, war an Schlaf leider überhaupt nicht zu denken. Ich fragte mich nicht nur, ob Ella die Dreistigkeit besaß, ihren Freund mit Stefan zu hintergehen, sondern auch, ob mich das eifersüchtig machen würde. Mein Bikini flog zu den anderen Sachen auf den Fußboden und ich ließ meinen Fantasien genauso freien Lauf wie meinen Fingern. Noch bevor ich fertig war, kam meine Freundin zu mir ins Bett und war genauso nackt wie ich.

"Hat er dir etwa eine Abfuhr verpasst?", fragte ich sie höhnisch.

"Was denkst du eigentlich von mir? Ich betrüge Daniel ausschließlich mit dir, das weißt du doch. Aber wenn du lieber mit Stefan als mit mir schlafen möchtest, brauchst du nur in sein Schlafzimmer zu gehen. Ich bin sicher, dass er dir sein bestes Stück gerne näherbringen wird."

"Er viel zu alt für mich!"

"Deine Empörung kannst du dir sparen. Hast du mir nicht vorgestern gestanden, dass es eine der geheimen Fantasien ist, dich mal von einem älteren Mann durchvögeln zu lassen?"

"Das war nicht vorgestern, sondern Montag", widersprach ich ihr kleinlaut und bereute, dass meine geheimen sexuellen Wunschträume nicht mehr ganz so geheim waren.

"Eine bessere Chance wirst du kaum bekommen", sagte sie, bevor sie es sich zwischen meinen Beinen bequem machte und ihre Zunge auf meiner Klitoris tanzen ließ.

"Wenn du nicht so verdammt gut wärest, könnte ich es mir vielleicht sogar vorstellen", erwiderte ich und zog ihren Kopf enger an meinen Unterleib.

Als ich aufwachte, war es komplett dunkel. Es musste mitten in der Nacht sein. Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte. Ich wollte mich gerade auf die andere Seite drehen, als ich ein wimmerndes Geräusch hörte. Es klang ein wenig unheimlich. "Hörst du das auch?", fragte ich Ella leise. Keine Antwort. Meine Freundin hatte schon immer einen festen Schlaf gehabt. Ich schloss meine Augen und nur zu gerne hätte ich das auch mit meinen Ohren gemacht. Das merkwürdige Geräusch wurde immer lauter. Nun klang es wie ein langgezogenes Wehklagen. Vielleicht war Stefan ja gar nicht so ein freundlicher und herzensguter Mensch. Möglicherweise hatte er mit seiner Melissa Dinge angestellt, die ein Stiefvater nicht tun sollte. Was, wenn es sich bei ihm um einen Psychopathen handelte und die arme Melissa mit den Füßen voraus ausgezogen war? Aber wen quälte er dann jetzt? Ich besaß durchaus ein gewisses Talent, mich in solche Dinge hinzusteigern. Außerdem war ich übernächtigt und befand mich in einer fremden Umgebung. Das waren die allerbesten Voraussetzungen für eine ausgewachsene Panikattacke. Es nützte nichts, ich musste Ella wecken, auch wenn sie erfahrungsgemäß sehr unschön darauf reagierte. Ich wollte sie an ihrer Schultern schütteln, doch mein Griff ging ins Leere. Erleichtert und wütend zugleich begriff ich sofort, von wem die Geräusche stammten. Nun hörten sie sich auch nicht mehr unheimlich, sondern nur noch geil an. Das war ich von einem auf den nächsten Moment ebenfalls und ich bedauerte zutiefst, dass Stefan es gerade meiner Freundin und nicht mir besorgte. Ich brauchte es jetzt auch und mir war nach drei Sekunden klar, dass meine Finger dieses Mal nicht ausreichen würden. Bei angeschalteter Nachttischlampe suchte ich die Taschen nach meinem Rabbit-Vibrator ab, doch mein treuer Lustbringer, den ich Eddy getauft hatte, befand sich nicht darin. Auf dem Fußboden lag er auch nicht und so blieb mir nichts anderes übrig, als zum Auto zu gehen. Ich schlüpfte in meinen Bikini und meine Sneaker. Im Flur kam ich am Schlafzimmer vorbei. Die Tür war geschlossen, aber auch so konnte ich ganz eindeutig vernehmen, dass es Ella war, die dahinter lustvoll stöhnte. Sie mochte ganz schön verdorben sein, aber das konnte ich auch. Kurz entschlossen zog ich den Bikini wieder aus. Von der Haustür bis zum Auto waren es nur ein paar Meter. Mitten in der Nacht würde draußen wohl kaum was los sein und hier in der Gegend kannte mich ohnehin niemand. Berauscht von meinem ebenso spontanen wie verrückten Einfall trat ich ins Freie. Es regnete noch leicht, aber durch die Tropfen auf meiner nackten Haut fühlte ich mich nur noch lebendiger. Im Kofferraum wurde ich nicht fündig, doch auf dem Boden hinter dem Beifahrersitz lag mein Lieblingsrabbit und tat ganz unschuldig. Ich kannte ihn besser. Für eine Sekunde dachte ich darüber nach, mich gleich hier an Ort und Stelle zu befriedigen, aber ganz so weit reichte mein Übermut dann doch nicht.

Als ich die Haustür leise hinter mir schloss, schlug mein Herz wie verrückt. Ich war voller Adrenalin. Mein Schrei blieb mir in der Kehle stecken. Stefan stand ungefähr drei Meter vor mir im Flur. Da ich immerhin Schuhe trug, war er sogar noch nackter als ich. Wie in einem alten Western standen wir uns gegenüber. Ich hielt meinen Vibrator in der Hand, er seinen Knüppel. Mein Vorteil mochte sein, dass ich im Gegensatz zu ihm meine Waffe nach ihm werfen konnte. Doch wenn es blöd lief, besaß er anschließend zwei, wäre ich gänzlich unbewaffnet sein würde.

"Ich befürchtete schon, du wolltest uns verlassen", sagte er in einem wenig vertrauenserweckenden Tonfall.

"Ich habe keinen Führerschein", gab ich am ganzen Körper zitternd zurück und beschloss, dass ich dies so schnell wie möglich ändern würde - falls ich diese Nacht überleben sollte.

"Komm mit, Jule. Ich möchte dir etwas zeigen."

So etwas in der Art hatte ich befürchtet. Ein kalter Schauer nach dem nächsten lief mir über meinen Rücken. "Äh, ich würde lieber wieder in mein Zimmer gehen. Bitte."

"Du möchtest nicht wissen, was ich mit deiner Freundin gemacht habe?"

Mit einem Mal setzte Ellas Stöhnen wieder ein. Aber vermutlich täuschte ich mich und es hatte gar nicht aufgehört. Aber wie konnte das sein? Arbeiteten Psychopaten neuerdings schon im Team? Da meine Beine sich für eine Flucht viel zu wackelig anfühlten und ich meine Freundin unmöglich alleine lassen konnte, ging ich langsam in Richtung des Schlafzimmers. Ihre merkwürdig erstickten Klagelaute klingelten immer intensiver in meinen Ohren. Ich befürchtete das Schlimmste, doch als ich das Schlafzimmer betrat, wurden selbst meine Befürchtungen noch deutlich übertroffen.

Ellas Gesicht war fast so rot wie ihre Haare. Ihr Blick war seltsam entrückt. In ihrem Mund steckte ein schwarzer Ballknebel, ihre Hände waren seitlich weit vom Körper gestreckt und an einer Metallstange befestigt. Ein breites Halsband fixierte ihren Kopf offensichtlich an einer vertikalen Stange. Ihre vollen Brüste bebten und an ihren Nippeln waren Klemmen angebracht, die wiederum mit einer langen Kette verbunden waren. Meine Freundin kniete mit weit gespreizten Beinen über einem abgerundeten Kasten, aus dessen Mitte etwas herausragte, dessen Länge ich nicht abschätzen konnte, weil sich ein vermutlich nicht unerheblicher Teil in ihrem Inneren befand. Fassungslos stand ich da und war nicht mehr in der Lage, auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen.

"Falls du möchtest, können wir das auch mit dir machen", sagte Stefan, der dicht neben mir stand. "Aber wenn ich es richtig verstanden habe, war dies eher Ellas Fantasie und nicht deine." Langsam ging er auf sie zu. "Wir haben Besuch, meine Süße."

Erst jetzt nahm sie mich wahr. Sie begann zu lächeln, als sie mich erblickte. Stefan befreite sie vorsichtig von ihrem Knebel. "Schön, dass du da bist. Das ist so unglaublich geil!"

Das Leben kehrte wieder in meinen Körper zurück. "Du tust das freiwillig?", vergewisserte ich mich.

"Davon habe ich immer geträumt. Und es ist noch hundertmal besser als in meiner Fantasie! Bitte Stefan, gib Jule die Fernbedienung und lass sie mit mir spielen."

"Nichts lieber als das." Stefan reichte mir eine kleine Box. "Mit dem linken Drehknopf steuerst du die Vibrationen, mit dem rechten die Frequenz der Stöße und mit dem Regler in der Mitte bestimmst du, wie weit der Stab in Ella eindringen soll."

Es dauerte nicht lange, bis ich den Dreh raushatte. Ja, natürlich war es das mit Abstand perverseste Spiel, das ich je gespielt hatte. Aber ich konnte nicht leugnen, dass ich es über aller Maßen genoss. Ella neigte manchmal dazu, etwas dominant zu sein. Nun war sie mir vollkommen ausgeliefert. "Leg ihr den Knebel wieder an", bat ich Stefan, bevor sie mich mit irgendwelchen Kommentaren aus dem Konzept bringen konnte. Solange ich nur die Vibratorfunktion anwendete, grinste Ella noch. Doch als ich mit den Stößen begann und die Geschwindigkeit erhöhte, war nur noch pure Lust in ihrem sonst so frechen Gesicht zu erkennen. Aus ihren grünen Augen schienen kleine Blitze zu zucken. Zweimal brachte ich sie fast bis zu einen Orgasmus, doch ich hielt das Gerät im letzten Moment an. Was für ein krasser Spaß!

"Du bist verdammt gut. Das machst du nicht zum ersten Mal, oder?"

"Doch", sagte ich bescheiden und freute mich über Stefans Lob.

Ella versuchte etwas zu sagen, doch ich verstand kein Wort. Warum war mir die Sache mit dem Knebel nicht schon vor Jahren eingefallen? Dafür fiel mir etwas anderes ein. Meine Freundin neigte dazu, etwas nachtragend zu sein. Ich beschloss, ihre hilflose Rolle als Sexsklavin nicht länger auszureizen als nötig. Beim dritten Mal ließ ich sie kommen. Ihr Orgasmus war so heftig, dass ich mir kurzzeitig Sorgen um ihre Unversehrtheit machte. Zu meiner großen Erleichterung sah sie mich hinterher jedoch eher anerkennend als vorwurfsvoll an. Sicherheitshalber ließ ich den Knebel jedoch in ihrem Mund.

"Jetzt bist du dran", sagte der Hausherr.

Diese vier Worte reichten, um meinen Körper augenblicklich steif werden zu lassen.

"Entspann dich. Ella wird ihren Platz so schnell ohnehin nicht freiwillig räumen. Aber sie hat mir erzählt, dass du manchmal davon träumst, es dir vor den Augen eines fremden Mannes selbst zu besorgen."

Es war eine Art Spiel gewesen. Jeden Abend hatten wir uns eine unserer geheimsten Sexfantasien gebeichtet. Ganz ausführlich, während wir miteinander rummachten. Niemals hätte ich vermutet, dass auch nur eine davon Realität werden würde. Doch mindestens genauso unerwartet fiel es mir jetzt erstaunlich leicht. Ich krabbelte mit Eddy auf das Bett, lehnte mich an ein großes Kissen, nahm meine Beine ein Stück weit auseinander und begann die G-Punkt-Spitze leicht gegen meine Klitoris zu drücken. In der Regel ließ ich mir Zeit, bis ich ihn mir langsam reinschob und dann erst anschaltete. Heute war alles anders. Ich wählte eine mittlere Vibrationsstufe und führte ihn nach nicht einmal einer Minute ein. Den kleineren Arm drückte ich nur bedingt behutsam gegen meinen Kitzler. Ich war so geil, dass ich aufpassen musste, nicht umgehend zu kommen. Mit dazu trugen auch die beiden anderen Personen im Raum bei. Zuschauer bildeten bei mir eher die Ausnahme. Die Metallkonstruktion, an die Ella immer noch gefesselt war, stand am Fußende. Ich sah ihr Profil und konnte sehr gut erkennen, dass sie anstelle des Knebels nun einen Schwanz zwischen ihren Kiefern hatte. Stefan wirkte so, als wisse gar nicht, wohin er schauen sollte. Immer wieder wanderte sein Blick zwischen mir und meiner Freundin, die ihren Mund wie üblich gar nicht voll genug bekommen konnte, hin und her. Es machte mir nichts aus, dass er meinen intimsten Bereich sehen konnte und auch nicht, was ich damit anstellte. Nach der Show, die Ella uns geboten hatte, erschien mir mein Anblick auch weniger spektakulär zu sein. Für mich aber war es das Verbotenste, was ich je getan hatte. Als ich kam, drehte auch Ella im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Kopf zu mir. Beide schauten mir zu, wie ich mich durch den ungewöhnlichsten meiner Orgasmen schrie und schließlich erschöpft, aber glücklich in mich zusammensackte.

"Ich sehe dir an, dass du bist noch nicht komplett befriedigt bist", sagte Stefan nach einer Weile.

Da wusste er mehr als ich. Noch konnte ich das selber gar nicht abschließend beurteilen. Aber da stieg er auch schon auf die Matratze, packte meine Füße und zog mich zu sich. Noch bevor ich begriff, was hier gerade geschah, drückte er mir seinen von Ella hartgelutschen Schwanz in meine Muschi, legte sich auf mich und begann mich zu ficken. Einfach so! Ich wollte schon empört protestieren, zumindest um den Anschein zu wahren, dass ich nicht so leicht zu haben war, doch dazu gefiel es mir fiel zu gut. Und dann fiel mir ein, dass auch dies einer meiner ehemals geheimen Wünsche gewesen war, von dem ich Ella erzählt hatte. Normalerweise suchte ich mir nämlich nur nette Kerle aus. Meine Freunde waren allesamt liebevoll, einfühlsam und eher etwas zurückhaltend gewesen. Keiner hatte je ohne mein Einverständnis mit mir geschlafen. Nun nahm mich ein Mann, den ich erst wenige Stunden zuvor kennengelernt hatte, ohne falsche Rücksichtnahme und ohne zu fragen, ordentlich ran. Stefan war gut in Form, sein Körper erstaunlich durchtrainiert und sein Schwanz schien zum Bumsen gemacht worden zu sein. Üblicherweise war ich beim Sex eher leise, aber nachdem ich eben schon laut gekommen war, ging ich dieses Mal gleich von Anfang an richtig ab. So sehr ich Eddy schätze, so wenig konnte er einen echten Mann ersetzen. Endlich fühlte ich mich nach langer Zeit nicht nur im körperlichen Sinne wunderbar ausgefüllt. Die Lust, die Stefan auf mich hatte und die Körperlichkeit, mit der er diese zeigte, waren auch nicht mit dem vergleichbar, was ich mit Ella erlebt hatte. Ich wollte ihn unbedingt in mehreren Stellungen erleben, also drückte ich ihn nach einer Weile nach hinten, so dass er vor mir lag. Dann bestieg ich ihn und ritt ihn vor Ellas Augen hemmungslos ab. Ihr geiler Blick machte mich total an. Und endlich erlebte ich nach langer Zeit wieder dieses Brennen in den Oberschenkeln. Als es zu viel wurde, holte ich mir kurz die Fernsteuerung und hockte mich dann mit meinem Rücken vor Stefan. Während er mit meinen Titten spielte, spielte ich mit Ella. Er knabberte an meinen Ohrläppchen und zwirbelte gleichzeitig meinen Nippel.

"Mach ihn mir wieder rein", bat ich ihn.

Ganz gefühlvoll stieß er mich nun, während Ella im gleichen Moment recht derb abging. Das Feintuning gelang mit gerade nicht so gut, weil ich viel zu sehr auf Stefans Schwanz und seine Finger konzentriert war.

"So etwas Geiles habe ich noch nicht erlebt!", rief ich ekstatisch.

"Dann soll es auch ein großes Finale geben", erwiderte er.

Als ich ob ich nichts wiegen würde, hob er mich an und setzte mich direkt vor Ella wieder ab.

"Küsst euch", forderte er uns auf. Eine Weile sah er uns zu, dann hielt er seinen Schwanz zwischen unsere Münder. Meine Güte, was ging hier ab? Einer der beschissensten Tage meines Lebens endete in der besten und geilsten Nacht ever! Als Stefan sich hinter mich hockte und erneut in mich eindrang, gab ich mir keine Minute mehr. Sein Schwanz tief in meiner Vagina und Ellas vorwitzige Zunge, die in meinem Mund die Fickbewegungen imitierte, trieben mich gemeinsam zu meinem zweiten Orgasmus. Ich schwebte vor Glück und spürte meinen Körper nicht mehr.

"Möchtest du die Sache zu Ende bringen?", fragte mich Stefan, nachdem ich mich zur Erholung auf den Rand des Bettes gesetzt hatte.

Ich verstand sofort, was er meinte. Verblüfft sah ich ihn an. Es gab Dinge, die erzählte ich nicht einmal mir selbst. Und deshalb hatte ich bei meinen Beichten auch ausgelassen, dass ich mich häufiger fragte, wie sich Sex für einen Mann anfühlen musste. Und ganz besonders, was ein Kerl am Ende empfand, wenn es ihm kam. Dann nickte ich. "Unbedingt." Ich ignorierte Ellas skeptischen Blick, als mich neben die beiden hockte und seinen Penis mit meiner Faust umschloss. Er befand sich vielleicht zehn Zentimeter vor ihrem Mund und wir alle drei wussten, was früher oder später geschehen würde.

"Das ist jetzt doch eine Nummer zu krass", protestierte sie.

Eine ihrer weniger angenehmen Eigenschaften war, dass sie das Ignorieren perfektioniert hatte. Andeutungen, Vorschläge, Fragen, Wünsche - sie tat dann einfach so, als hätte ich diese nicht geäußert. Oft schon hatte sie mich damit zur Verzweiflung gebracht. Nun war ich mal an der Reihe. "Ich überlasse es dir, ob du deinen Mund öffnest oder geschlossen hältst, wenn Stefan es gleich nicht mehr zurückhalten kann." Ich war sicherlich erregter als die beiden anderen zusammen. Nie hätte ich gedacht, dass ich es einmal erleben würde, wie es ist, einer bildhübschen Frau ihr Gesicht zu verzieren. Stefans Stöhnen wurde lauter. Ich spürte, wie sein Saft durch sein Rohr schoss und sah, wie es unausweichlich auf Ella zuflog. "Jaaaa!", schrie ich begeistert und fühlte mich für einen Moment verdammt männlich. Ich verteilte seinen Saft großzügig. Nur ihre Augen ließ ich aus, weil ich aus Erfahrung wusste, wie unangenehm dies sein konnte. Voller Stolz bewunderte ich anschließend mein Meisterwerk, aus dem mich zwei grüne Augen finster anfunkelten. Bevor Stefan sie befreite, schnappte ich mir Eddy, machte mich schnell aus dem Staub und fiel befriedigt wie nie zuvor in einen tiefen Schlaf.

"Guten Morgen Jule, hast du auch so gut geschlafen?", fragte mich Ella, als ich meine Augen am nächsten Morgen zum ersten Mal zaghaft öffnete. Sie gähnte herzhaft und reckte sich.

Mein Blick fiel auf ihre tollen Brüste und ich wollte schon danach greifen, als ich mich erinnerte, dass sich vor einigen Stunden noch zwei Klemmen an ihren Nippeln befunden hatten. Und dann fiel mir der ganze unglaubliche Rest inklusive des spritzigen Abschlusses ein. "Du bist nicht mehr sauer auf mich?"

Sie sah mich verwundert an. "Weil du gestern eingeschlafen bist, während ich gerade dabei, dich zu vögeln?"

"Wir haben es hinterher noch einmal getan?" Daran konnte ich mich gar nicht erinnern, aber letzte Nacht war alles möglich gewesen.

"Also ich erinnere mich nur an einmal."

"Wenn man die Sache in Stefans Schlafzimmer nicht mitzählt."

"Du warst in Stefans Schlafzimmer?"

"Natürlich, er hat mich doch dazu geholt, während du gerade ..." ich brach ab. Da war sie also, die Retourkutsche. Typisch Ella. "Bitte hör auf damit, das ist sowas von Kindergarten."

"Wovon um alles in der Welt redest?"

Aus leidvollen Erfahrungen wusste ich, dass sie stundenlang so weitermachen konnte. "Okay, es tut mir leid. Ich entschuldige mich in aller Form dafür. Und es wird auch garantiert nie wieder vorkommen."

Ella setzte sich auf mich und sah mich eindringlich an. "Was wird nie wieder vorkommen?" Sie sprach betont langsam und sehr deutlich, so als hätte sie es mit einer Bekloppten zu sein. Gleichzeitig klang ihr Tonfall bedrohlich.

"Ich werde dich nie wieder vollspritzen, das schwöre ich!"

Meine Freundin sah nun ernsthaft verwirrt aus. "Mit was?"

"Wie?"

"Mit was wirst du mich nie wieder vollspritzen?"

"Mit, äh ..., mit Sperma."

Zunächst fasste sie mir an die Stirn, dann zog sie die Decke weg und griff mir zwischen die Beine. "Jule, ich zerstöre deinen Illusionen wirklich nur ungern. Aber du hast keinen Schwanz."

"Es war ja auch nicht meiner."

"Du hast dir also einen geliehen. Willst du das damit zum Ausdruck bringen?"

Ich schüttelte den Kopf. Langsam dämmerte mir, dass die letzte Nacht eventuell nicht ganz so gelaufen war, wie ich es in Erinnerung hatte. Oder eher überhaupt nicht so.

"Erzähl", sagte sie ganz sanft und legte sich neben mich.

Und genau das tat ich in den nächsten Minuten. Ich fing damit an, wie sie zu mir ins Bett gekommen war und meine Muschi verwöhnt hatte. Bis dahin konnte sie mir folgen. Kurz darauf musste ich wohl eingeschlafen sein und mein völlig abartiger Sextraum begonnen haben. Nichts, aber auch gar nichts davon war wirklich passiert. Es wäre auch zu schön gewesen.

"Gut zu wissen, worauf du stehst. Ich meine, das meiste davon hattest du mir ja schon in den Tagen davor berichtet. Aber wenn dir das mit dem Abspritzen in mein Gesicht so gut gefallen hat, können wir das auch ohne Mann erledigen. Es gibt Dildos mit einem kleinen Tank. Für so einen Schweinkram bin ich durchaus zu haben."

Ich nickte schwach. Die Idee gefiel mir zwar ziemlich gut, aber in erster Linie spürte ich diese riesige Enttäuschung in mir. Dabei hatte sich alles so verdammt real angefühlt.

Stefan hatte uns ein schönes Frühstück zubereitet. Oder vielleicht war es auch Kerstin gewesen, seine Ehefrau. Laut Ella war sie letzte Nacht nach Hause gekommen, kurz nachdem ich eingeschlafen war. Wir bedankten uns herzlich für die Übernachtungsgelegenheit und versprachen, im nächsten Jahr mal wieder vorbeizuschauen. Niedergeschlagen ließ ich mich auf den Beifahrersitz plumpsen. Bis auf weiteres würde nun mein Rabbit-Vibrator wieder für Glücksmomente sorgen müssen, da ich Ella eine Weile nicht sehen würde. Ich drehte mich um und schaute hinter den Rücksitz. Da lagen jedoch noch einige buntdurcheinander gewürfelte Schuhe.

"Suchst du was?", wollte Ella wissen.

"Hast du Eddy gesehen?"

"Jule, du bist als Beifahrerin ohnehin nur mäßig zu gebrauchen, aber wenn du es dir nebenbei auch noch besorgen möchtest, kannst du dich lieber gleich nach hinten setzen."

"Hast du ihn eingepackt?"

"Nicht dass ich wüsste."

Ich stieg aus, suchte die Rückbank und den Kofferraum ab, durchwühlte alle Taschen. Eddy war nicht auffindbar. Dann lief ich zum Haus zurück und klingelte.

"Hast du etwas vergessen?", fragte mich Stefan.

"Vielleicht", antwortete ich.

"Soll ich dir beim Suchen helfen?"

"Äh, danke. Das ist nicht nötig. Ich bin auch gleich wieder weg."

Ich fand Eddy sofort. Er war halb unter das Bett gerutscht. Erleichtert atmete ich auf. Dann kam mir ein komischer Gedanke. Hatte ich meinen Vibrator nicht gestern Abend aus dem Auto geholt? Schon, doch das war ja nur ein Traum gewesen. Aber wie konnte er dann hier sein? Oder hatte ich nur geträumt, dass ich ihn im Auto vergessen hatte? Ja, so musste es sein. Meine Güte, ich hatte in den letzten Tagen einfach zu häufig an Sex gedacht. Vielleicht sollte ich lieber eine Fremdsprache lernen, damit sich mein Hirn mit Vokabeln beschäftigen konnte. Ich ging durch den Flur zurück. Vor dem Schlafzimmer blieb ich stehen. In meinem Kopf wusste ich noch ganz genau, wie es ausgesehen hatte. Die Tür war nur angelehnt. Ich klopfte zaghaft. Keine Reaktion. Vorsichtig lugte ich durch den Spalt. War das jetzt ein Déjà-vu? Alles sah genauso aus wie in meiner Vorstellung. Mein Herz raste bereits, als ich meinen Kopf hineinsteckte. Irgendwie wunderte es mich gar nicht so sehr, als ich die merkwürdige Metallkonstruktion erblickte. Aber vielleicht hatte ich sie gestern Abend kurz gesehen, als ich ins Bett gegangen war und meine Vorstellungskraft hatte sie in meinen reichlich perversen Sextraum eingearbeitet. Vielleicht aber auch nicht. Auf wackeligen Beinen näherte ich mich dem Teil, an das Ella möglichweise gefesselt gewesen war. Ein langes Haar hatte sich in dem Halsband verfangen. Stefans Frau besaß lange Haare. Allerdings keine roten ... Oh mein Gott! Ich rannte los, stürmte durch den Flur, sprang die kleine Treppe vor der Haustür herunter und schrie: "Ella!"



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