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Sandstürme - Cozy Koh Samui (fm:Romantisch, 9946 Wörter) [10/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 01 2021 Gesehen / Gelesen: 7992 / 7030 [88%] Bewertung Teil: 9.66 (102 Stimmen)
Sonja und Pilot Martin kehren der Grossstadt Bangkok für einen paar Tage den Rücken zu und lassen sich auf der Insel Koh Samui treiben. Können sie ihre Seelen baumeln lassen und die Zweisamkeit mit allen Sinnen geniessen?

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© Bill Hayman Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

"Hast du das alles aus meinem Blick gelesen?", fragte mich Sonja.

"Ich glaube schon", gab ich zur Antwort.

"Schau mal, ich bekomme grad wieder Gänsehaut", sagte Sonja und küsste mich zärtlich. "Und du willst wirklich nicht mehr...", begann sie ihre Frage.

"Nein, es stimmt wirklich so für mich", beteuerte ich. Sonja und ich stiegen aus der Badewanne und trockneten uns ab und stülpten die Badetücher zu Röcken. Wir verliessen das Bad und gingen ins Zimmer. Es roch typisch nach Hotel.

"Ich glaub ich brauch jetzt ein Bier", sagte Sonja. Dieser Satz entlockte mir ein lautes Lachen, weil ich erstens selbst vor ein paar Sekunden an ein kaltes Bier gedacht hatte und zweitens, weil ich Sonja eine solche Aussage nie zugetraut hätte. "Du hast doch nicht etwa auch an Bier gedacht?", fragte mich die Augsburgerin energisch mit einem erwartungsvollen Grinsen.

"Und ob. Komm, lass uns die Minibar plündern", sagte ich zu ihr. Sie begann wie ein Teenie zu quieksen und lief auf mich zu und warf sich mit mir in den Armen aufs Bettchen. Ich landete kontrolliert auf ihr. Sie küsste mich.

"Weisst du, was ich jetzt tun möchte", fragte Sonja, um zu schauen, ob ich sie wieder lesen kann. Sie schlug ihre Augen weit auf und sah dabei einfach traumhaft aus.

"Ich glaube, du möchtest... ja du willst: Fernsehen!", sagte ich auf eine Art wie Louis de Funès. Sie schaute mich erschrocken an und öffnete ihren zauberhaften Kussmund, brachte aber erst beim zweiten Anlauf etwas über die Lippen.

"Wie zum Kuckuck machst du... Ich meine, ... Mensch, Martin?", sagte Sonja und blickte mich wie ein Weltwunder an.

"Stimmt es also?", fragte ich sicherheitshalber nach. Sie nickte und umarmte mich.

"Das alles ist so unglaublich intensiv. Ich meine, du hast mich hintergangen und ein paar Tage später war ich noch nie einem Menschen so nah. Wohin soll das alles führen?", sprach Sonja weiter.

"Lass uns das alles Schritt für Schritt nehmen. Zuerst kommt Koh Samui, dann heiraten, Kinder kriegen und dann die Altersvorsorge planen", sprach ich weiter. Sonja lachte.

"Der Plan für meine Altersvorsorge seht schon", sagte die Traumfrau in meinem Bett.

Ich stand auf und nahm zwei Bierdosen aus der Minibar und reichte eine Sonja. Plötzlich musste ich an Stacy und den Abend mit belgischem Bier denken und wie sie beim Putzen gesagt hatte, das nächste Mal gäbe es nur noch Dosenbier. Ein Schmunzeln konnte ich mir wohl nicht verkneifen.

"Warum grinst du so?", fragte mich Sonja. Ich fühlte mich ertappt.

"Ich finde es einfach faszinierend, wie wir zwei einander lesen können. Das ist echt der Hammer", wechselte ich das Thema. Es faszinierte mich tatsächlich, aber ich wollte nicht in einem solch intimen Moment über Stacy reden. Zudem gab ich ihr die Fernbedienung und liess sie das Programm auswählen. Ich griff nach meinem Laptop und legte mich neben Sonja. Für mich haben weltweit alle Hotel-Fernseher den gleichen Sound, nur die Sprache ist immer eine andere. Meine Freundin blieb bei einem US-Sender hängen, wo zahlreiche Amerikanerinnen ein Teekränzchen abhielten und sich über ihre Ehemänner unterhielten. "Mein Mann war nach meinem plastischen Eingriff immer für mich da. Nur, dass er mir immer an die Wäsche wollte, hat mich genervt", schallte es aus dem Fernseher. Die Frauen im Fernsehen lachten.

"Wie kannst du dir nur sowas anschauen?", fragte ich Sonja etwas erstaunt. Sie grinste nur und schaute gebannt in die Kiste.

"Keine Ahnung. Hat es auch Nüsschen in der Minibar?", fragte sie mich. Ich stand auf und brachte ihr ein eingeschweisstes Päckchen mit Erdnüssen. Zurück im Bett neben ihr drehte sie sich liebevoll zu mir um. "Wirst du mich heiraten, auch wenn ich solche Sendungen anschaue und dabei Nüsschen esse?", fragte mich Sonja und schob sich die erste Nuss freudig in den Mund und begann zu kauen.

"Ja, würde ich. Bin gespannt, was du zu meinem TV-Fetisch sagst", gab ich ihr zur Antwort. Sie gab mir einen Kuss und schaute wieder ihren Girls zu. Meine Wenigkeit war schon etwas enttäuscht, dass sie nicht mehr darüber in Erfahrung bringen wollte. Aber egal.

Ich öffnete eine Buchungsplattform und machte mich über unser Vorhaben schlau. Die Flugpreise nach Koh Samui waren fair und schöne Hotels direkt am Wasser gab es haufenweise.

"Sonja, schau mal. Was meinst du zu diesem Hotel?", fragte ich und zeigte ihr die Bilder.

"Muss sicher ein Vermögen kosten", sagte Sonja. Ich zeigte ihr nun den Preis. "Wow, lass uns buchen", sagte sie euphorisch und ihr Blick ging wieder zu den Mädels am TV. Auch den Flug am späten Vormittag buchte ich.

"So, dann fliegen wir morgen nach Koh Samui", sprach ich in den Raum.

"Oh mein Gott, dann fliegen wir morgen wirklich weg. Lass uns packen", sagte Sonja fast schon hektisch.

"Entspann dich und schau deinen Hausfrauen von Vermont oder woher sie kommen zu. Ich fange schon mal an", sagte ich schmunzelnd. Ich wählte einen Koffer aus und packte um. Es ging schneller, wie ich es gedacht hatte. Auch Sonja nahm Kleidungsstücke aus dem Schrank und legte sie sorgfältig in den Koffer. Wir planten noch unsere Tagesausflüge und Sonja schrieb einer Kollegin auf Facebook, da sie nahe Koh Samui für ein paar Stunden irgendwo auf einer traumhaften und vor allem einsamen Insel gewesen sei. Ich hätte gedacht, dass der modische Entscheidungsfindungsprozess wohl eine Stunde dauern würde, aber sie machte es wirklich pragmatisch und jedes ihrer ausgewählten Kleidungsstücke liess mich schon jetzt staunen und gab einen Vorgeschmack, was auf der Insel noch alles passieren könnte. Der Koffer war voll und das Bier leer.

Wir putzten zusammen unsere Zähne und Sonja war schon nach knapp 90 Sekunden fertig.

"Also du solltest schon so drei Minuten gründlich, finde ich", scherzte ich, obwohl sehr viel Wahrheit in meiner Aussage mitschwang.

"Meine Zähne sind weisser wie deine, noch irgendwelche Fragen?", konterte Sonja. Ich hasse es, wenn sie recht hat. Sie drehte sich um und stützte sich mit ihrem Allerwertesten auf dem Becken ab und verschränkte ihre Arme.

"Ich wollte dich noch fragen, ob das mit Zsa Zsa und uns dir noch irgendwie nachhängt, oder ob alles ok ist?", fragte mich Sonja überraschend. Ich spuckte die Zahnpasta aus und spülte meinen Mund vor der Antwort.

"Alles ok, aber ich möchte es nicht wieder tun. Ich will dir treu sein bis ich alt und grau bin.", sagte ich bestimmt. Sonja lächelte mich verzaubert an und gab mir einen Kuss.

"Ich kann dich verstehen. Ich eigentlich auch", antwortete die schöne Brünette.

"Warum nur eigentlich?", wollte ich von ihr wissen.

"Naja, wir haben ja noch eine Rechnung miteinander offen", antwortete Sonja mit einer eher ernsten Stimmlage.

"Ich weiss. Ich habe gesagt, dass es für mich stimmt, wenn das der Preis ist, um mit dir zusammen zu bleiben. Aber ich wäre froh, wenn ich nicht mein halbes Leben auf diesen qualvollen Moment warten müsste. Das klingt blöd, aber am liebsten hätte ich das bald hinter mir und ich wäre dir dankbar, wenn du es mir nachher auch sagen würdest. Sonja, es tut mir so leid, was...", sie hielt mir ihren Zeigefinger auf die Lippen und nickte mit grossen Augen, die mich liebevoll anschauten.

"Ich sehe es so wie du. Keine endlosen Spielchen oder Abenteuer mehr. Ein Hoch auf das Spiessbürgertum", sagte Sonja und umarmte mich. Wir gingen ins Bett und kuschelten, bis wir eingeschlafen waren.

Der nächste Morgen war sehr schön. Sonja zog sich ein Kleid mit flamingofarbenen Streifen an. Ich fand schön, dass es bei ihren Schenkeln nicht gerade war, sondern leicht geschwungen und ihr Dekolleté ging für mich überraschend weit runter, ohne billig zu wirken. Das Sommerkleid wirkte fast wie ein Zweiteiler und war auf ihrer linken Seite mit einer Schleife zusammengebunden. Wir frühstückten und trafen später auf Xavier, der sich für den Kaffee noch zu uns gesellte.

"Sonja, geht es dir schon wieder besser?", wollte er verständlicherweise von ihr wissen.

"Ja, ich habe mich später im Hotel hingelegt und dann ging es mir langsam besser. Ich hasse Migränen", erwiderte sie. Er erzählte, was sich die Crew gestern Abend noch alles angeschaut hatte und wir liessen die Katze aus dem Sack und weihten ihn hinsichtlich unser Koh Samui-Pläne ein.

Ich gab ihm noch die Flugnummern und Daten für den Hin- und Rückflug. Für den Fall, dass es einen Zwischenfall gäbe, wüsste er also bescheid. Er nahm das sehr professionell auf und bedankte sich für die Info. Sonja machte meine Denke offenbar wütend, als ob ich nur an das Negative denken würde. Xavier sagte ihr aber ruhig und gelassen, dass ich sowas aufgrund von internen Weisungen sagen muss. Ich fand es sehr nett, dass er eine anschwellende Meinungsverschiedenheit für mich im Keim erstickte. Er wollte die Info freundlicherweise in meinem Namen an Richard weitergeben, was ich ihm aber vergeblich auszureden versuchte. Ich wollte es selber tun, um keine Umstände zu verursachen.

"Also Richard. Naja. Er und Mila sind gestern ziemlich betrunken ins Bett. Ich weiss nicht, ob du ihn heute vor Eurem Abflug noch auf einer intellektuellen Ebene ansprechen kannst", rückte Xavier mit der Sprache raus.

"Oh, ich verstehe", sagte ich sichtlich amüsiert. Sonja grinste und nahm noch den letzten Schluck ihres Latte Macchiatos.

"Also, dann wünsche ich Euch viel Spass auf der Insel. Schade, dann bleibe ich wohl fast drei Tage auf mich allein gestellt", sagte Xavier fast schon etwas gespielt melancholisch.

"Die Ungarn sind doch nett", sagte Sonja übertrieben aufbauend.

"Kaum weg sind wir schon wieder da! Wirst schon sehen", baute ich ihn auf.

Wir gingen zurück aufs Zimmer.

"So! Wie schlagen wir die restliche Zeit bis zum Flug tot", wollte Sonja von mir wissen, als sie ihre Schuhe auszog.

Ich sagte: "Also, wir könnten noch kurz..."

"Nein mein Lieber. Duschen werde ich nicht mehr mit dir. Das ist mir viel zu gefährlich", sagte Sonja grinsend und schmiss sich auf mich. Ich konnte gerade noch so mein Gleichgewicht halten.

Ich sah ihre weissen Zähne vor mir strahlen und ihr Gesicht wirkte wie der Himmel auf Erden. Sie kitzelte mich. Ich versuchte auch sie zu kitzeln aber sie wehrte sich zu meiner Überraschung extrem gekonnt. Sie stiess mich aufs Bett und hechtete fast schon nach.

"Kennst du noch Woody Woodpecker?", fragte mich Sonja zu meiner Überraschung.

"Du meinst diesen Specht?", fragte ich sie fast schon etwas verwirrt.

"Genau, die Zeichentrickserie! Ich habe sie als Kind geliebt und auf Kanal 8 lief Woody gestern Abend andauernd. Wollen wir?", fragte sie mich und eine hohe Erwartungshaltung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

"Also gut, hau rein", sagte ich und war jetzt doch auf die Serie gespannt.

Erleichtert hüpfte Sonja auf um nach der Fernbedienung zu greifen. Verführerisch drückte sie auf den On/Off-Knopf und kuschelte sich an mich. Oft schaute sie zufrieden zu mir und kniff dabei ihr Gesicht zusammen und grinste unglaublich breit. Die Sendung wäre ohne Sonja nicht einmal halb so interessant gewesen. Sie war voll dabei und lachte gelegentlich auf. Ich musste wegen ihr mitlachen. Manchmal schaute ich auf ihre Beine, die in diesem Kleid unglaublich lang wirkten. Ich stehe überhaupt nicht auf Füsse, aber Sonjas Füsse wirkten perfekt. Bei meinen beiden Ex-Freundinnen fand ich dort unten immer etwas auszusetzen. Aber bei Sonja wüsste ich nicht ansatzweise, was mir an ihrem Körper missfiel oder ich gerne anders gehabt hätte. Sonja könnte in den höchsten Kreisen verkehren und würde intellektuell und optisch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und sie will mich nach all dem, was passiert ist.

Wir begaben uns in die Lobby, wo das Taxi zum Flughafen bereits auf uns wartete. Wir sahen noch kurz die beiden Flugbegleiter Renato und Arda Händchen haltend in Richtung Hotel spazieren. Als sie uns beim Eingang erblickten, liessen sie abrupt los und lächelten uns verlegen an. Wir winkten und stiegen vergnügt ins Taxi und überliessen wie im Urlaub das Beladen dem Fahrer.

"Schon schön, dass wir unsere Zuneigung öffentlich zeigen können, ohne geächtet zu werden", sagte ich.

"Du meinst wegen Arda und Renato?", fragte sie mich.

"Ja, es ist so schade, dass viele Liebende heutzutage Angst davor haben müssen, sich selbst zu sein, weil andere Menschen das verurteilen könnten", sagte ich und umarmte und küsste sie.

Wir sprachen noch darüber, ob wir in Koh Samui Elefanten reiten wollen. Ich hätte es sehr gern getan, aber Sonja las vor ein paar Monaten, wie schlecht die Elefanten in Thailand vielerorts behandelt werden und wollte das nicht unterstützen.

"Es gibt schöne Wasserfälle auf der Insel. Vielleicht können wir das machen, wenn es zu heiss wird", sagte Sonja konstruktiv.

"Wieso nicht, obwohl mein Opa immer aufs Klo musste, wenn er irgendwo hat Wasser fliessen sehen. Das könnte dir auch eines Tages mit mir blühen", sagte ich und war erleichtert, als ich Sonja lachen hörte. So gut war der jetzt auch nicht, dachte ich mir.

Wir gingen die Speisekarte des Hotels in Koh Samui durch und fanden ziemlich schnell unsere Favoriten und waren erstaunt, wie zügig wir am Flughafen angekommen waren. Wir checkten ein und gingen zum entsprechenden Gate. Dort wurden uns neue Tickets mit angepassten Sitznummern ausgestellt, weil sich offenbar in letzter Minute der Flugzeugtyp geändert hatte.

"Wow, wir haben ein französisches Propellerflugzeug", sagte ich zu Sonja.

"Und das siehst du allein aus der Sitznummer?", fragte sie fast schon erschrocken nach.

"Ja, ist ja nicht so schwer", sagte ich und wollte weiter ausholen, erhielt aber einen innigen Kuss.

"Dein TV-Fetisch ist bestimmt diese Sendung über die unzähligen Flugzeugabstürze, nicht wahr?", sagte Sonja gut amüsiert.

"Nein, diese Unfallberichte lese ich lieber im Original"

"Och Gott, und ich will ein Kind von dir", sagte Sonja schmunzelnd.

Der Flug wurde ausgerufen und Sonja stellte sich schon an, was mir etwas missfiel. Ich schloss mich ihr natürlich an, obwohl ein Bus auf uns wartete. Die anderen Passagiere sahen wirklich sehr touristisch aus und ich hörte viel Deutsch und Holländisch. Zu meiner Überraschung waren nur wenige Passagiere am Gate, sodass der Bus halb leer zum Flieger fuhr. Mir soll es recht sein. Ein Kind mit bayrischem Dialekt fragte die Mutter, wann es endlich mal wieder was gescheites zu essen gäbe. Ein "Wurstl" käme dem Bub wohl gelegen. Ich versuchte nicht zu schmunzeln und schaute Sonja an.

"Kannst du als Augsburgerin auch so bayrisch reden?", sprach ich sie sehr leise auf ihren Dialekt an. Sie spricht ein sehr schönes und neutrales Deutsch.

"Die meisten meiner Freunde in Augsburg sprechen eher Schwäbisch als Bayrisch. Aber grundsätzlich spricht unsere Familie daheim einfach nur Hochdeutsch. Wenn wir jemanden ärgern wollten, dann haben wir gelegentlich einen schwäbischen Dialekt aufgesetzt", erklärte mir Sonja und wechselte beim letzten Satzteil auf Schwäbisch.

"Ich finde die verschiedenen Dialekte in Deutschland echt eine Bereicherung. Aber könntest du bitte wieder normal mit mir reden? Irgendwie passt es nicht zu dir", sagte ich, weil mir ihr Dialekt im Bus etwas peinlich war.

"Ha no. Da sagsch am beschta nix, na kommsch en nix nei", entgegnete Sonja und ich musste lachen. "Magsch du mi no, em Fall i di meega dät?", sagte sie zu mir und konnte selbst ein Lachen nicht verkneifen. Es war abgefahren sie so reden zu hören. Ich glaubte mich nochmals in sie verliebt zu haben. Sie grinste und griff nach meiner Hand. Sonja presste dabei ihre Lippen zusammen und hatte weit geöffneten Augen und schaute mich erwartungsvoll an.

Auch ich blickte ihr tief in die Augen und küsste sie. Danach bewegte ich meinen Mund langsam zu ihrem linken Ohr. Sie kicherte leise und war sichtlich gespannt was jetzt kommt. "Isch han disch jään", flüsterte ich auf Kölsch. Sonja lachte laut auf und hielt sich beide Hände über Mund und Nase, als ob sie dadurch weniger Lachen müsste.

"Blöödi", sagte sie noch immer lachend und küsste mich wieder. "Also gut, Hochdeutsch bis zu unserem Lebensende klingt ziemlich vielversprechend", fügte Sonja noch immer gut amüsiert hinzu. Ihr Gesicht wurde ernster, als der Bus bei einem Propellerflugzeug zum Stillstand kam.

"Ich hasse so kleine Maschinen", sagte Sonja etwas angespannt.

"Ich bin ja bei dir und das Flugzeug hat immerhin 70 Sitze", sagte ich.

"Noch dreissig mehr und dann ist es für mich gross genug", erwiderte Sonja.

Wir stiegen hinten ein und mussten weit nach vorne laufen um unsere Sitzplätze einzunehmen. Es war heiss in der Kabine. Das Flugzeug stand wohl die ganze Zeit in der Sonne.

"Was hast du nur für einen Flug gebucht?", fragte Sonja etwas kratzbürstig und versuchte sich zu entspannen.

"Bist du etwa eine Flugbegleiterin, die Angst vor dem Fliegen hat? Komm schon, in etwas mehr als einer Stunde sind wir auf der Insel. Ist doch prima, oder?", hackte ich nach.

"Das ist nicht Fliegen, sondern durch die Luft tuckern", glaubte die Augsburgerin zu wissen. Irgendwann begannen sich die Propeller zu drehen und der Sound lies mein Trommelfell vibrieren.

"Ist das normal?", fragte mich Sonja, die wohl das gleiche Problem hatte. Ich konnte sie vor lauter Vibration wirklich kaum verstehen. "Für die Franzosen schon", sagte ich etwas ironisch und hoffte insgeheim, dass sie sich an meine Aussage erinnern konnte, dass das ein französisches Flugzeug war. Die Akustik wurde kurz darauf angenehmer und ich suchte auf dem iPhone nach einen Song um meine Freundin zu beruhigen. Ich stupste Sonja an und überreichte ihr einen Knopf, den sie erwartungsvoll in ihr Ohr legte. Ich liess "Island in the Sun" laufen. "Wow, das ist mein absoluter Lieblingssong von Weezer", sagte Sonja und küsste mich sanft auf die Backe. Nach dem Lied wollte sie plötzlich mehr über mich und meine Familie in Erfahrung bringen.

"Hat deine Schwester deine Abreise nach Dubai eigentlich gut verkraftet?", wollte sie wissen.

"Oh Mist, ich sollte Natalie wieder anrufen. Sie kam mir bis jetzt immer zuvor", sagte ich.

"Geht ihr eigentlich immer so liebevoll miteinander um? Meine Schwester und ich können uns manchmal ziemlich in die Wolle geraten", sagte Sonja und setzte ein fragendes Gesicht auf.

"Ja, seit sie 14 ist, geht das erstaunlich gut. Bis dahin war es die Hölle. Sie wollte alles, was ich hatte, war uneinsichtig, dass sie halt ein Jahr jünger ist und nicht das Gleiche durfte, wie ich. Und plötzlich ging alles wie geschmiert und hält bis heute an", sagte ich offen zu Sonja.

"Interessant, bis vierzehn hat es bei mir und meiner Schwester ziemlich gut geklappt und dann wurde es anspruchsvoll. Sie war immer sehr locker und machte nur das, auf was sie gerade Lust hatte. Ein richtiger Freigeist. Verpflichtungen überliess sie gern den anderen. Als sie sich entschieden hat aufs Konservatorium zu gehen, ruhten plötzlich alle Hoffnungen meiner Familie auf mir. Ich sollte Jura studieren, darf irgendwann dem Rotary Club beitreten und muss eines Tages die Kanzlei meines Vaters übernehmen. Das alles war für meinen Vater so klar wie das Amen in der Kirche und meine Mutter widersprach ihm nie. Keinen hat interessiert was ich eigentlich wollte. Naja, jetzt verteile ich Tomatensaft an irgendwelche Fluggäste. Diese Freiheit ist für mich unbezahlbar. Du kannst es dir nicht vorstellen", sprach Sonja frei von der Leber.

"Ich hoffe, du bleibst frei wie ein Vogel", wünschte ich ihr.

"Es ist nicht einfach. Jedes mal, wenn ich meinen Vater sehe, sprechen wir über seine Szenarien für mich und er schnürt den Sack immer enger", sagte sie etwas bedrückt.

"Wenn der Sack zu ist, lässt du dich von mir schwängern und kommst nach Dubai und machst deinem Vater den gleichen Ton wie Road Runner zum Kojoten, Miep Miep", sagte ich und lehnte mich mit dieser Aussage weit aus dem Fenster. Sonja lachte.

"Nein, ich bleibe eher bei Woody Woodpecker", fügte Sonja hinzu und äffte dieses nervige Geräusch nach. Ihre Augen wanderten über meine und sie lächelte mich liebevoll an. Ich griff nach ihrer Hand.

"Ich liebe dich Sonja. Wir schaffen das", sagte ich ihr voller Zuversicht.

"Ich liebe dich auch, Schatz. Versprichst du es mir?", fragte sie mit etwas Zweifel in der Stimmte. Es beunruhigte mich etwas. Ich wollte es mir aber nicht anmerken lassen.

"Wenn du zu mir hältst, kriege ich das mit dir zusammen hin. Versprochen!", wählte ich meine Worte, die ich einzeln auf die Waagschale legte. "Ich hoffe, du bleibst bei mir", sagte ich zärtlich und küsste sie.

Von nun an wurde das Gespräch lockerer und wir assen einen nett servierten Snack und Sonja las später im Boardmagazin. Die Reise verging wahrlich wie im Flug und ich genoss während des schönen Anflugs Sonjas Hand zu halten. Obwohl der Flug innerhalb der erwarteten Parameter lag, hielt sie meine Hand bei jeder Turbulenz etwas fester. Sie hasste wahrlich die lauten Propellergeräusche, die mich allerdings an meine Ausbildung erinnerten.

Die Maschine setzte hart aber gut auf und verliess schnell die Piste und kam noch schneller auf der Parkposition zu stehen. Sonja stand auf und nahm ihr Täschchen aus der Gepäckablagefläche. Ich musste an meinen Flug mit Stacy nach Dubai denken. Sie und ich waren flugtechnisch wesentlich kompatibler wie ich es mit Sonja war. Der jetzige Trip nach Koh Samui war zweifellos angenehm und schön, aber der Flug mit Stacy war ein Abenteuer, irgendwie ungezwungen und war umgarnt mit nicht enden wollender Leichtigkeit.

Ich ärgerte mich über meine Gedankengänge, die ein Schwarzweissdenken befeuerten. Meine innere Stimme machte aus Stacy, die lockere, leichte und humorvolle Person, während Sonja irgendwie rastlos, tiefgründiger aber auch komplexer wirkte. Ich hatte Angst, dass ich sie vielleicht eines Tages nicht handhaben kann oder die Kontrolle über sie verlieren könnte. Ich versuchte die unnützen Gedanken abzuschütteln und war wieder mit allen Sinnen auf der Insel - unmittelbar neben Sonja.

"Nehmen wir ein Taxi?", fragte mich meine Freundin.

"Nein, das Hotel holt uns mit einem Shuttle-Bus am Flughafen ab", sagte ich.

"Bei dem Preis?", fragte sie rückversichernd.

"Bei dem Preis!", bestätigte ich.

Ich sah schon den Fahrer, beziehungsweise den Papierblock, auf dem unsere Namen standen. Natürlich beide falsch geschrieben. Manchmal glaube ich, die Fahrer machen das absichtlich um die erbosten Gesichter der reichen Säcke aus Europa zu sehen. Wir stiegen ein und der kleine Fahrer bepackte den Mercedes Viano in einem rekordverdächtigen Tempo. Sonja beobachtete ihn und grinste mich an. Der Motor lief die ganze Zeit lang.

"Ist der bei der Formel 1 im Boxen-Team mit dabei?", fragte sie mich.

"Lass uns einsteigen, sonst fährt er gleich ohne uns los", sagte ich, während ich meinen Arm um Sonja legte. Sie stützte ihren Kopf selbst für die paar Meter auf meiner Schulter ab und wir bestiegen den Bus durch die Schiebetür. Wir wirkten auf Aussenstehende wohl etwas abgekämpft. Ich glaube der Zeitunterschied machte uns jetzt etwas zu schaffen.

"Ich bin so müde, ich weiss nicht, ob ich heute noch eine Dusche à la Martin hinbekomme", sagte Sonja mit einem spitzbübischen grinsen und schaute mir in die Augen und besiegelte die Aussage mit einem Kuss.

"Lass uns hier kurz die Augen schliessen", sagte ich und lehnte mich seitlich leicht zurück. Mein Körper landete dabei in Sonjas Armen, die mich umschlangen. Ich fühlte mich geborgen und spürte ihre Atmung. Ich schlief ein.

Beim Aufwachen streichelte Sonjas Hand durch mein Haar und ihre Lippen schenkten mir ein zauberhaftes Lächeln. Eine ganz in weiss gekleidete Frau hielt ihren Kopf in unseren Bus und hiess uns im Hotel willkommen. Sie führte uns gleich in die offene Lobby, wo hinter grossen iMacs zwei freundliche Damen die Gäste willkommen hiessen. Nach dem Papierkram begleitete uns eine der Damen in unsere "Villa" und zeigte uns noch die Räumlichkeiten im Haupttrakt. Es war eine ziemlich weitläufige Anlage mit Bungalows, die sich vom Strand bis hin zu einem Hügel erstreckten. Sie bezeichneten diese mittelgrossen aber sehr stilvoll eingerichteten Bungalows als Villen. Nahe der Lobby war auch das Restaurant, das über weite teile offen war und sich in verschiedenen Abstufungen bis zum grossen Hauptpool erstreckte. Zudem konnte man vom Pool, Restaurant oder der Bar aus direkt auf den Strand von Ban Tai sehen.

Obwohl unser "Häusle" nur etwas über Meereshöhe lag, führte uns ein schöner Weg mit vielen Blumen vom Hauptkomplex fort und wir mussten doch teilweise einige Höhenmeter zurücklegen. Wir waren ganz am Rande der Anlage. Aber es hatte sich gelohnt. Das "Zimmer" erstreckte sich über mehrere Ebenen/Stockwerke und wir hatten einen eigenen privaten Pool sowie einen Pavillon mit direktem Blick auf das Meer und eine andere Insel, die sich als Koh Pha Ngan entpuppte. Wir waren begeistert. Sonja beeindruckte der Wohnbereich und vor allem die grosszügige Badewanne.

"Und du bist sicher, dass der Preis für den gesamten Aufenthalt war, und nicht pro Stunde?", fragte sie mich mit gespielter Skepsis.

"Wow, schau mal einer an: Sogar ein kleines Wohnzimmer haben sie hier", sagte ich zu Sonja und musste über die Dimension meiner Buchung lachen.

"Ist das nicht eine Nummer zu gross für uns zwei allein?", foppte Sonja.

"Lass uns in unserem Pool schwimmen gehen", sagte ich begeistert und zog mich so schnell wie möglich aus. Ich hetzte zum Koffer, um mir eine Badehose zu suchen. Sonja war auch schon dabei, sich ihrer Kleider zu entledigen. Ich entschied mich für meine rote Badehose und schlüpfte schon mit dem rechten Bein rein.

"Anfänger", hörte ich Sonja sagen und sie rannte lachend in Richtung Pool, so wie Gott sie schuf. Ich wusste nicht, ob ich meine Badehose nun doch noch anziehen oder ihr nackig folgen sollte. Ich hörte Sonja ins Wasser eintauchen und rannte ohne Badehose zu ihr und sprang ins Becken.

"Hallo mein Hübscher", eröffnete Sonja das Gespräch im Bassin. Ich schaute ihr tief in die Augen und kam ihr immer näher.

"Hallo Sweetheart! Schön ist es hier, oder?", wollte ich von ihr wissen.

"Ja, und schön kühl. Das mag ich", entgegnete sie mir.

"Es gibt aber etwas, was ich dir noch sagen muss", sagte ich mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck und legte meine Hände auf ihre Taille. Sie schaute mich gespannt an. "Wenn du Dusche à la Martin nicht magst, dann wirst du das hier hassen", scherzte ich und umarmte Sonja fest. Sie lachte herzhaft und ihre Hände wanderten über meinen Rücken.

"Doofi", sagte sie liebevoll und küsste mich. Sie musste gleich nochmal wegen meinem vorherigen Spruch lachen und beruhigte sich wieder. Ich fand das kühlende Wasser auf meiner Haut erfrischend und die fehlende Badehose machte die Erfahrung noch intensiver.

Nach dem leichten und oberflächlichen Kuss von Sonja nahm ich das Zepter wieder in die Hand und küsste sie intensiver. Sie öffnete ihren Mund und gewährte meiner Zunge Einlass. Ich drückte sie noch fester an mich und ich spürte ihren Körper und ihr Schamhaar auf meiner Leistengegend. Wir liessen uns Zeit. Ich wusste nicht, ob es platonisch bleibt, weil Sonja wirklich eine Pause braucht oder ob unser Feuer der Leidenschaft im Pool noch ein weiteres mal entfacht werden könnte. Es wäre für mich das erste Mal "Sex im Wasser".

Ich spürte wie Sonja ihre Beine um mich schlang. Mein Penis lag an ihrer Scham. Ich löste mich von ihrem Kuss und schaute in ihr zauberhaftes Gesicht.

"Ich möchte, dass das hier mit dir nie wieder aufhört", sagte ich, als ob all meine Liebe für diese Frau in diesen Satz gelegt worden wäre.

"Das muss es nicht", sagte Sonja etwas verträumt wirkend.

"Und du musst es nicht tun, wenn du nicht willst", stellte ich klar. Sonja lächelte mich vergnügt an.

"Was muss ich nicht tun", spielte Sonja die Naive und ihr Unterleib begann daraufhin meinen Penis zu reiben. Zusammen mit dem Wasser war es ein merkwürdiges Gefühl. Irgendwie leicht aber nicht ganz so intensiv wie ich erwartet hätte.

"Niemals würde ich mir das entgehen lassen. Komm aber erst im Bett in mich, ok?", versicherte sich Sonja. Ich nickte und versuchte meinen steifen Penis in die Augsburgerin zu pressen. Es gelang mir einigermassen schnell. Obwohl alles um mich rum nass war, drang ich in eine verhältnismässig trockene Grotte ein.

"Uff, ja. Langsam", kommentierte Sonja. Ich küsste sie französisch und meine Hände glitten auf ihre Pobacken, damit sie nicht abrutscht.

"Interessant", sagte ich zu Sonja, als meine Lippen von ihr abliessen und mein Speer ganz in sie eingetaucht war.

"Ja, sehr Interessant", sagte sie und führte ihren Mund zu meinem rechten Ohr. "Ich habe das mal mit einem Ex-Freund im Freibad probiert. Der kam gar nicht richtig in mich rein. Du machst mich so unendlich geil, Schatz", fügte sie sinnlich hinzu. Meine Bewegungen in ihr waren langsam und vorsichtig. Ich wollte auf keinen Fall versehentlich aus ihrer Grotte gleiten. Erstaunlicherweise hatte ich Mühe, etwas mit der Aussage hinsichtlich ihres Ex-Freunds anzufangen. Ich genoss aber den Moment und Sonjas Hingabe und ihre Bereitschaft, sowas in einem spannenden und neuen Schauplatz zu probieren.

Ich musste bei ihren Pobacken nur wenig Druck ausüben, damit sich ihre Grotte tief in meinen Penis drückt. Als ich wieder ganz tief in ihr war, spürte ich an meiner Eichel ihre eigene Feuchtigkeit. Als ich Sonja fest und tief in ihre Augen schaute, sah ich eine Frau, die ich für den Rest meines Lebens sehen wollte. Jeden Tag, jede Nacht und jeden Morgen. Es war wie Magie. Nicht der Sex, sondern ihre Nähe. "Ich liebe dich", hauchte ich ihr zu.

"Ich dich auch, Schatz", sagte die Augsburgerin sanft und bedeutungsvoll. "Ziemlich gut. Fühlt sich irgendwie dumpf an", sagte Sonja. Ich wusste was sie meint. Nie hätte ich dieses Gefühl in Worte fassen können. Ich genoss das leise Plätschern im Pool, dass das Wasser durch gewisse Bewegungen auslöste.

"Soll ich versuchen dich von Hinten zu nehmen?", wollte ich von Sonja wissen. Sie schaute mich strahlend an und zog sich von mir weg. Schwups, und um meinen Penis wurde es irgendwie kalt und ich wollte wieder schnell in sie. Dies gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. Beim dritten Anlauf gelang es, aber das Wasser machte das Vorhaben schwierig. Ich versuchte mein Glied so tief wie möglich in Sonja zu verankern und umfasste sie von hinten. Meine Hände massierten Sonjas Klitoris und ihren Schamhügel. Sie lies ihren Kopf nach hinten auf meinen Nacken fallen und stöhnte zufrieden. Ich konnte ihren warmen Atem auf meinen Backen spüren. Ich war drin und wollte es bleiben. Sonjas Becken bewegte sich nur geringfügig und es war wundervoll. Wir blieben fast zehn Minuten so und genossen die Nähe und die Aussicht. Der Küstenwind streichelte sanft über unsere Haut und das Wasser bot uns die nötige Abkühlung. Es war traumhaft.

"Oh, du bist wundervoll. Es gab noch keine Position mit dir, die ich nicht genossen hätte", flüsterte Sonja zufrieden in mein Ohr und ihr Kopf beugte sich wieder nach vorne. Dafür begann sich ihr Unterleib stärker zu bewegen, was in diesem Moment genau richtig war. Ich umklammerte sie von hinten an den Brüsten und massierte sie. Sonjas Stöhnen wurde immer intensiver.

"Schatz, wenn du so weiter machst, komme ich gleich", wollte ich sie wissen lassen.

"Sag mir kurz vorher bescheid", sagte Sonja und legte noch einen Zacken zu. Immer wenn ich bis zur Peniswurzel in ihr drin war, konnte ich ihre eigene Feuchtigkeit spüren. Es war wie eine Oase, oder der Sweet Spot, in dem ich sein wollte. Ich wäre am liebsten mit ihr verschmolzen. Ihre Bewegungen waren so getaktet, als ob sie den Rhythmus aus meinen Gedanken lesen konnte und mir genau das gab, was ich brauchte.

Erst als ich ihr sagte, dass ich gleich komme, bewegte sie sich von mir weg und begab sich langsam und graziös aus dem Pool. Sie gab mir ihre Hand und ich bewegte mich aus dem mittelgrossen Becken und folgte ihr zum angrenzenden Pavillon mit zwei blauen Matratzen und einigen Kissen.

"Ich möchte es gern mal ganz simpel in der Missionarsstellung mit dir tun", sagte Sonja voller wärme. Sie legte sich mit gespreizten und angewinkelten Beinen auf der Matratze. Ich schaute in ihr Gesicht um zu sehen, ob sie es auch wirklich will. Sie lächelte mich liebevoll an und ihre Augen verrieten es mir. Sie wollte. Sonja wirkte verliebt und entspannt. Ich legte mich auf sie und drang behutsam in sie ein. Sie atmete aus und ich spürten ihren Hauch in meinem Gesicht.

"Kannst du mich dabei ansehen?", fragte mich Sonja. Um nichts auf der Welt hätte ich ihr diesen Wunsch ausschlagen können.

Ihre Augen waren weit geöffnet und blickten in mein Gesicht. Ihre Zunge glitt kurz aber sinnlich über ihre bezaubernden Lippen. Sie atmete tief und fest und ich spürte, wie ihr Lusttempel wieder feucht wurde.

Ich stützte mich seit ich mit ihr in dieser Position war mit meinen Ellen von der Matratze ab. Ich platzierte meine Arme nun so, dass meine Hände ihren Nacken stützten und mein Körper presste sich auf ihren, um sie maximal zu spüren. Sonja stöhnte und genoss die Nähe.

"Oh ja, Martin. Ich glaube ich komme gleich", sagte mir Sonja mit funkelnden Augen. "Es ist so schön mit dir", wisperte mir Sonja zärtlich zu. Sie begann zu stöhnen, was mich unglaublich erregte. Ich war wieder kurz vor dem Höhepunkt, so wie vorhin im Pool, wo ich Sonja gewarnt hatte.

Ihre Augen verrieten mir, dass es jetzt keine Warnung mehr braucht. Ich durfte einfach in ihr kommen. Als es für mich kein Zurück mehr gab, begab ich mich wie in ein Hohlkreuz, um noch tiefer in Sonja zu kommen. Genau im selben Moment tat sie es mir gleich und ächzte laut. Wir hatten absolut zeitgleich den Höhepunkt und ihr Gesicht war dabei sowas von zauberhaft. Ich küsste sie und stöhnte dabei in ihr Gesicht. Ihre Beine umklammerten mich und ihre Atmung blieb noch einige Minuten schwer.

"Wow!", liess Sonja über die Lippen gleiten. "Ich weiss nicht warum, aber jedesmal, wenn wir eine Nummer beginnen, denke ich mir, dass der Höhepunkt diesmal nicht mehr so schön sein kann, wie der vorherige. Und es bleibt einfach konstant gut", sagte Sonja erstaunt.

"Ich weiss was du meinst. Der Tag wird kommen, aber bis jetzt ist es der absolute Wahnsinn", sagte ich noch immer schwer atmend. "Hattest du mit deinen Jungs damals auch so einen enorm erfüllenden Sex?", wollte ich wissen.

"Vereinzelt waren da schon sehr schöne und intensive Momente dabei, aber so eine Strähne wie bei dir hatte ich noch nie. Wir sind wie füreinander gemacht", ergänzte Sonja.

Als ich von ihr abliess drehte ich mich neben ihr auf den Rücken und schaute unsere "Villa" an.

"Gehört das dort oben wirklich noch zu unserem Bungalow, oder ist es ein zweiter?", fragte ich sie.

"Ich glaub, der gehört zu uns, oder nicht?", fragte sie unsicher zurück.

"Schau mal, da kommt ja eine Treppe von oben hier runter. Ich glaube, dass ist deren Anschluss zum Pool", liess ich meine Gedanken kreisen. Sonja drehte sich um und prüfte meine Aussage.

"Da hinten ist nochmal eine, die führt wohl zur 'Villa' weiter hinten", sagte Sonja mit grossen Augen, sichtlich verlegen.

"Scheisse, dann hatten die wohl was fürs Geld zu sehen bekommen", resümierte ich.

Sonja zog mich an der Hand aus dem Pavillon und eilte mit mir in unsere Villa. Wir sprangen direkt in die grosse Dusche und reinigten uns. Unter der Dusche entwich meiner wunderschönen Brünette eine herzhaftes Lachen.

"Ich habe niemanden gesehen, ich glaube wir hatten Glück, an unserem 'halbprivaten' Pool", sagte ich.

"Ich auch nicht. Aber wir waren unmöglich zu überhören", überzeugte mich Sonja.

"Was machen wir bis zum Abendessen?", wollte ich von ihr wissen.

"Lass es mal was jugendfreies sein", sagte Sonja und schlug einen Spaziergang in der Hotelanlage und am Strand vor. "Wir könnten im Meer baden, was hältst du davon?", wollte sie wissen.

"Lass es uns tun, darum sind wir hier", sagte ich.

"Du meinst, im Meer baden?", wollte sich Sonja vergewissern.

"Was meinst denn du?", fragte ich.

"Naja, hätte man auch anderweitig verstehen können", sagte Sonja und kam mir näher und küsste mich. "Das können wir heute Abend dann machen", flüsterte Sonja verheissungsvoll.

Ich war mit dem bisherigen Aufenthalt mehr als zufrieden. Sie zog sich wieder ein tolles Strandoutfit an und los ging's. Nach dem wir einige Minuten durch die schöne Hotelanlage geschlendert waren, kamen wir beim Hauptpool vorbei.

"Die Hotelanlage ist herrlich", sagte Sonja.

"Mir gefällt sie auch. Hundertmal schöner wie das in Bangkok. Willst du ein Ginger Ale?", fragte ich.

"Ich liebe Ginger Ale. Woher weisst du, dass ich das so gern hab?", fragte sie mich überrascht.

"Der Abend in der Hotelbar, weisst du noch?", fragte ich vielleicht etwas kryptisch.

"Nein?", sagte sie stirnrunzelnd.

"Da, wo du mich über meinen Musikgeschmack befragt hast und ich dir über Mike Oldfield erzählt habe", sagte ich wohl etwas sentimental und erinnerte mich an mein erstes längeres Gespräch mit Sonja. Es war der Einsatz, wo ich sie kennengelernt habe.

"Oh mein Gott. Wie könnte ich das jemals vergessen. Und da hatte ich ein Ginger Ale?", wollte sie wissen.

"Nein, ein Bier. Aber du hast mir gesagt, dass du sonst um diese Zeit eher einem Ginger Ale den Vorzug geben würdest", erinnerte ich sie.

"Dass du dich daran noch erinnern kannst. Wow. Also dann, lass uns trinken!", sagte sie lächelnd und wir gingen zur Poolbar. Der Barkeeper sah westlich aus und hatte offenbar Freude an Sonja. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es fünf Minuten dauern kann, um zwei Flaschen zu öffnen, den Inhalt in zwei Gläser mit Eiswürfel einzuschenken und diese mit Orangenschnitzer zu versehen.

Wir setzen uns an einen der umliegenden Tische und blickten verliebt in unsere Gesichter. Irgendwie war ich in diesem Moment überglücklich. Einerseits schaute ich diese wunderschönen Frau an und andererseits habe ich meinen Herzenswunsch, eines Tages grosse Vögel durch die Welt zu fliegen, endlich erreicht. Ich hoffte, dass mich Sonja auf diesem Weg begleiten wird. Wir redeten über Xavier, der laut Sonjas Auffassung wie Moby ausschaut. Ich musste lachen, weil er mich auch an den DJ erinnerte und ich es bis jetzt noch nie mit Sonja besprochen hatte.

"Willst du wirklich Juristin sein?", wollte ich plötzlich von ihr wissen.

"Naja, irgendwie liebe ich diesen Job und habe während meiner Kindheit zahlreiche Juristensendungen angeschaut. Und das Studium hat mir auch grossen Spass bereitet", sagte sie relativ überzeugend.

"Und wann möchtest du den Job als Flight Attendant gegen einen Aktenkoffer tauschen?"

"Naja, da bin ich noch unschlüssig. Mein Vater hat immer wieder Kunden, bei denen er mich gerne einsetzen würde. Sprich, ich müsste dann im Bereich Legal und Compliance eine Aufgabe übernehmen. Meist stecken sie in einem M&A-Prozess und..."

"Was bedeutet M&A?"

"Oh, entschuldige. Das sind Zusammenschlüsse oder Akquisitionen von Firmen. Diese begleitet die Kanzlei meines Vaters".

"Klingt spannend".

"Ja, aber meist sind es Firmen aus Asien, die eine deutsche Firma übernehmen wollen oder auch umgekehrt. Naja, jedenfalls hätte ich dann kein Privatleben mehr. Du arbeitest wirklich 24/7 und es gibt ab diesem Zeitpunkt nichts anderes mehr in deinem Leben.

"Und das willst du machen?"

"Ich weiss nicht. Aber jetzt bin ich mit dir hier, blicke auf den Strand und geniesse nach vielen Jahren endlich wieder ein Canada Dry Ginger Ale. Lass uns nicht über die Zukunft nachdenken sondern in diesem Moment bleiben", sagte Sonja plötzlich nachdenklich.

Wir schwiegen uns für eine Weile an und Sonjas Augen wichen meinen Blicken aus. Ich nahm das laute Rauschen des Meeres und das Kreischen der Kinder vom nahegelegen Pool wahr. Unsere Drinks verschwanden schnell.

"Komm, lass uns ans Wasser gehen", sagte ich und streckte Sonja meine Hand aus. Sie griff lächelnd aber nachdenklich nach ihr und folgte mir auf leisen Sohlen.

Der Strand wirkte schön aufgeräumt und war möbliert. Das war recht unerwartet. Ein Angestellter wischte zudem mit einem Rechen die Spuren im Sand weg und grüsste uns aufmerksam. Das alles hatte etwas Dekadentes. Sogar Laternen für die warmen Abende waren liebevoll an Palmen und Seilen angebracht. Sonja und ich zogen unsere Flip Flops aus und begaben uns wadentief ins Wasser. Ich hatte noch ein schlechtes Gewissen, weil wir die Arbeit des Angestellten mit unseren Füssen zu Nichte machten.

"Halt mich! Halt mich ganz fest, ja?", sagte Sonja etwas sentimental. Ich nahm sie in meine Arme und drückte sie unglaublich fest an mich. Sie legte ihren Kopf wieder wie damals in Köln in meine Halspartie und ich spürte wie sie immer schwerer atmete. Plötzlich perlten erneut Tränen auf meiner Haut herab. Liebevoll nahm ich ihren Kopf in meine Hände und küsste ihr die auf dem Gesicht zurückgebliebenen Perlen weg.

"Mir macht die Zukunft manchmal Angst", sagte Sonja. "Es fühlt sich manchmal so an, als ob ich jetzt die Ruhe vor dem Sturm erlebe. Seit ich mich in dich verliebt habe, weiss ich nicht wohin mit mir", begann sie sich zu erklären.

"Lass es raus. Das ist ganz ok. Dann geht es gleich wieder besser", flüsterte ich in ihr schönes kleines Ohr.

"Manchmal frage ich mich, ob es mein Vater gut mit mir meint und ich undankbar bin, wenn ich seine vielen Angebote stets ablehne. Meine Studienkollegen träumen nur von solchen Chancen. Aber ich liebe Menschen, die Fliegerei und dich. Was soll ich nur tun? Soll ich kündigen und zu dir nach Dubai kommen? Ich meine, ich... ich schwitze wie ein Schweinchen an heissen Sommertagen und mir ist dann unwohl. Ich hätte Mühe in Dubai zu leben. Ich mag Köln und fühle mich dort richtig wohl. Und schau dich an. Ich liebe dich und möchte bei dir sein, aber ich weiss nicht wie. Ich weiss nicht wo. Ich möchte am liebsten einfach nochmal weg - nur mit dir allein", liess ich Sonja alles von der Seele reden.

Ich erinnerte mich an ein Lied und begann es zu singen.

"You got a fast car I want a ticket to anywhere Maybe we make a deal Maybe together we can get somewhere Any place is better Starting from zero got nothing to lose"

Sonja schluchzte und klopfte mir auf die Schultern, als ob sie mir sagen wollte, dass es gleich wieder wird. "Du und deine Tracy Chapman", sagte sie warmherzig und lächelte mich an. "Ich hoffe, unser Auto ist schnell genug", sagte sie und kämpfte sich durch die stärker werdenden Wellen zurück an den Sandstrand. Ich blieb noch eine Minute länger im Wasser.

Als ob es gestern gewesen wäre kann ich mich daran erinnern, wie verloren ich mich in diesem Moment gefühlt habe. Bis vor kurzem war ich noch dieser Bub, der einfach nur fliegen wollte und seinen Lebenstraum ausleben durfte. Früher waren die Beziehungen einfach, denn ich war mit den Freundinnen einfach nur zusammen. Alles war möglich und der nächste Tag noch weit entfernt. Und plötzlich schlug das Leben mit aller Wucht und sämtlichen Unsicherheiten zu und zwang mich Erwachsen zu werden. Ich war nicht darauf vorbereitet.

Das wurde mir in diesem Moment klar. Hier gab es keine vordefinierten Verfahren oder minutiös vorbereitete Checklisten, mit denen ich fast alle Probleme hätte lösen können. Obwohl ich mit Sonja zusammen war, fühlte ich mich einsam. Als ob jeder mit seinen eigenen Problemen beschäftigt war. Sie wusste nicht, ob sie stark genug war, sich ihrem Vater zu widersetzen und ich schämte mich so verdammt untreu zu sein. Zuerst mit Stacy und jetzt wieder mit Zsa Zsa auf dem Klo. Ich ekelte mich vor mir.

Sonja blickte aufs Meer und ihre langen Beine sahen im Sand noch länger wie sonst aus. Ich hätte ihr gern geholfen. Aber ich fühlte mich in diesem Moment zu schwach. Was, wenn sie trotz ihrer inneren Ablehnung nach Dubai zieht, nur um mir nah sein zu können? Würde sie auf die Dauer glücklich werden. Ich will ihr treu sein, aber was, wenn mir nochmal sowas wie mit Zsa Zsa passiert. Spiele ich sie dann in die Hände ihres Vaters?

Ahhhhh, fuck! Warum ist das Leben auf einmal so kompliziert. Ich war sauer. Ich bin hier im Paradies aber kein Puzzleteil passt zusammen. Ich ging auch aus dem Wasser und setzte mich wortlos neben Sonja und blickte auf den Ozean.

"Hättest du mit sechzehn jemals gedacht, dass es so schwierig wird erwachsen zu sein?", fragte mich Sonja noch immer ratlos.

"Nein, ich dachte, ich hätte einen inneren Kompass, der mich Richtung Norden führt. Bleib dir und deiner Liebe treu, arbeite hart und bleib locker. Das waren meine drei Pfeiler", sagte ich ihr. "Und jetzt bin ich schon sang und klanglos am ersten Punkt gescheitert", fügte ich hinzu.

"Ich wusste nie so richtig, wohin ich gehöre und wohin ich will. Ich wusste, dass das, was mein Vater macht, nicht das Richtige für mich ist. Eigentlich wusste ich nur, was ich nicht will. Und ich wollte nie so werden wie mein Vater. Er war immer unterwegs und wenn er da war, glaubte er immer alles besser zu wissen. Er hielt einem immer nur vor, worin man schlecht ist, hat dich fast schon demontiert. Je älter ich werde, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich ihm immer ähnlicher werde. Ich habe Jura studiert, bin viel unterwegs und muss mein besserwisserisches Gehabe immer massiv unterdrücken. Das macht mir Angst", sagte Sonja.

"Ich finde du bist wunderbar und keineswegs besserwisserisch. Du bist grosszügig und besitzt die seltene Gabe jemandem zu vergeben. Hättest du mich Hintergangen, hättest du was zu hören bekommen und ich wäre wahrscheinlich abgereist. Und abgesehen davon bist du nach Köln gekommen um für einen geringen Lohn hart zu arbeiten, um das zu machen, wofür dein Herz schlägt. Ich habe das Gefühl, dass dein Vater das nie gemacht hätte. Du bist viel stärker wie du denkst", sagte ich.

"Ich habe dir nicht vergeben. Wir sind noch nicht quitt. Ich glaube, du siehst in mir mehr, als ich in Wirklichkeit bin", sagte Sonja resigniert.

"Ich wünschte, du könntest dich mit meinen Augen sehen, du wärst überrascht!", sagte ich.

"Danke", sagte meine hübsche Brünette. "Woher hast du bloss immer soviel Zuversicht?", wollte sie wissen.

"Vielleicht von zuhause? Meine Eltern gaben mir immer das Gefühl etwas besonderes zu sein. Für sie war ich es vielleicht auch. Mein Vater war Schlossermeister, spricht nur Deutsch und ist unglaublich fleissig und bodenständig. Für ihn muss es wahrscheinlich völlig verrückt gewesen sein, als ich im erzählt habe, dass ich Pilot werden will. Das wäre wohl für mich so, als ob unser Sohn mir eines Tages sagen würde, dass er Astronaut werden möchte. Er hat mich nur gefragt, ob ich mir das gut überlegt habe. Er merkte wohl schnell, dass es mir ernst war. Er hat an mich geglaubt, von Anfang an. Zwei Tage später ging er zur Bank und hat einen Kredit aufgenommen, um mir einen Teil der Ausbildung zu finanzieren. Dank ihm habe ich wohl irgendwie dieses Lebensgefühl aufgeschnappt, dass alles machbar ist, wenn man daran glaubt und hart dafür arbeitet", antwortete ich Sonja.

"Da hattest du Glück. Mist, ich hab schon wieder Hunger", teilte mir Sonja mit.

"Ich glaube in der Bar gab es Essiggurken mit Honig", sagte ich neckisch zu ihr.

"Dann sollte ich wohl auf Alkohol verzichten, was?", fragte sie schelmisch zurück.

"Miep, Miep!", antwortete ich nur und entlockte Sonja damit ein Lächeln. Ich roch ihren wohltuenden Körperduft und war aus irgend einem Grund felsenfest davon überzeugt, dass wir irgendwie zu dritt an diesem Strand sitzen und die Zukunft alles für uns regeln wird.

Ich raffte mich auf und half Sonja aufzustehen. Wir gingen ins Zimmer und richteten uns fürs Abendessen. Während ich noch auf dem Handy die Abfahrtszeiten der Fähre für unseren morgigen Ausflug überprüfte, war Sonja im Badezimmer verschwunden und machte sich ihre Haare. Nach gefühlt fünfzehn Minuten streckte sie ihren Kopf durch den Türspalt.

"Wie findest du die Frisur?", fragte sie mich gespannt. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Sie sah zauberhaft aus. Es war ein seitlicher Dutt mit einer weissen Blume darin.

"Mir fehlen die Worte. Du bist... Also, wow!", stammelte ich vor mich hin. Sie trat nun ganz hervor. Sie trug ein roséfarbenes Cocktailkleid, dass bis oberhalb ihrer Knie reichte. Es war unglaublich figurbetont und für ihre Beine brauchte sie einen Waffenschein.

"Kannst du mir bitte beim Reissverschluss helfen?", fragte sie mich unglaublich liebevoll. Sie lief langsam auf mich zu und drehte sich mit dem Rücken zu mir. Ich zog den Reissverschluss erstaunlich problemlos nach oben. Mir fiel auf ihrem Rücken der V-Ausschnitt auf. Ich küsste ihren Nacken. Das Dekolleté war geschlossen und mit Spitzen verziert. Das Kleid hatte Pfiff und wirkte ziemlich edel, als ob wir uns trauen lassen würden. Ich hatte nicht mal ansatzweise ihrer Erscheinung würdige Kleidung dabei.

Während ich mir eine lange dunkle Jeans und ein weisses Hemd anzog, setzte Sonja noch einen roten Lippenstift auf. Sie sah einfach umwerfend aus. Sie wirkte wie eine Braut auf mich. Sie lächelte mich an und war dadurch zu einem Stück Himmel auf Erden mutiert. "Wow, du bist schon wunderschön, wenn ich neben dir aufwache und du noch verschlafen in die Welt blickst. Und an jedem einzelnen Tag, den ich mit dir verbringen durfte, warst du die schönste Frau, die ich je erblickt habe. Aber grade jetzt... Es gibt keine Worte dafür", sagte ich.

"Ich wollte es anziehen, solange es noch passt. Ich dachte, dass es heute dem Anlass angemessen ist", entgegnete mir Sonja. Ich zog mir noch weisse Sneakers an und Sonja schlüpfte in Schuhe mit hohen Absätzen. Wir machten uns auf den Weg. Sonja legte ihren Arm in meine Armbeuge und ich führte sie wie ein Gentleman durch die Hotelanlage. Einige Male blieben wir stehen, um die herrlichen Blumen der Anlage zu bestaunen. Beim Restaurant angekommen hingen Lampions über den Tischen im Aussenbereich und wir setzten uns an einen Tisch mit Blick auf den Strand und den beleuchteten Pool. Das Kerzenlicht sorgte für eine sehr romantische Stimmung.

Ich zog den Stuhl zurück, damit Sonja, wie es sich für eine Dame gehört, bequem Platznehmen konnte und schob ihn dann wieder Richtung Tisch. Ich setzte mich vis-a-vis hin und blickte sie an.

"Du schaust mich gerade wieder so an, wie damals im Briefing-Raum in Köln", sagte Sonja glücklich.

"Ist das gut oder schlecht?", fragte ich zurück.

"Hmm, du faszinierst mich mit diesem Blick. Wenn du mir mit geneigtem Haupt in die Augen schaust, schmelze ich wie Wachs dahin", sagte Sonja während sie ihre Arme auf dem Tisch abstützte und den Kopf verträumt auf ihre zarten Hände legte. "Du gingst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiss noch, dass ich mich bei unserem ersten gemeinsamen Flug beim Boarding extra so hingestellt habe, dass ich dich noch durch die Cockpit-Tür sehen konnte. Du hattest irgendwelche Notizen auf einem Klemmbrett gemacht oder Berechnungen angestellt. Und ich fand dich so schnuckelig. Ich war irgendwie nervös und habe gehofft, dass du mich nicht erwischst, wie ich dich beobachte", erzählte mir Sonja. Ihrem Blick nach bestand kein Zweifel, dass sie mich liebt.

"Du bist mir auch sofort aufgefallen. Als ich kurz vor dem Pushback aufs Klo ging, sah ich, wie du zwei Kindern in der Kabine Spielzeug verteilt hast. Ich glaube das Mädchen hatte Flugangst und du hast sie beruhigt. Sie lächelte dich mit funkelnden Augen voller Ehrfurcht an. Auch du hattest dabei so einen erfüllten und liebevollen Gesichtsausdruck. Ich wusste, dass du deine Berufung gefunden hattest. Ich trug dieses immense Bedürfnis in mir, mit dir ins Gespräch zu kommen. Als du dann nach dem Rückflug von Amsterdam kurz zu Uwe und mir ins Cockpit kamst, schlug mein Herz schneller. Ihr habt was über "Dinner for One" gesprochen und ich wollte mich unbedingt in das Gespräch einbringen und mir fiel nicht mehr ein, wie die alte Dame hiess", sagte ich.

"Du meinst Miss Sophie?", fragte Sonja lachend nach. "Ach ja: The same procedure as every year, James. Darüber habe ich mich unterhalten. Och Gott. Und ich war so nervös als ich mich mit Uwe darüber unterhalten habe, weil ich dachte, dass du mich wegen diesem trivialen Thema womöglich für eine blöde Schnepfe halten könntest", lachte Sonja aus sich heraus.

"Nein, im Gegenteil. Ich war begeistert, weil du diesen Klassiker kanntest. Ich fand dich schon damals genau so grossartig wie heute", erzählte ich ihr meine Seite der Geschichte. Sie gab mir ihre Hand. Wir bestellten beim fröhlichen und zu Scherzen aufgestellten Kellner zweimal Ginger Ale. Sonja war nach Fisch zumute und ich entschied mich für Beef Tenderloin Red Curry.

Sonja lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und schien entspannt den Moment zu geniessen. Das Rauschen des Meeres erschien mir heute besonders laut. Dies liess zusammen mit Sonjas Anblick den Moment unvergesslich erscheinen.

Als Sonja ihren Blick von den Wellen wieder zurück zu mir führte sah sie wirklich zufrieden aus. "Danke, dass ich dich auf deinem letzten und nun wieder ersten Flug begleiten durfte. Das hier ist einfach wundervoll und ein Abenteuer jagt das nächste. Wenn ich wieder in Köln bin, muss ich all die vielen Erfahrungen erst mal wieder verarbeiten. Ich bin nicht einmal eine Woche bei dir und habe das Gefühl, als ob ich mit dir mehr wie in den letzten zwei Jahren erlebt hätte", es ist der Wahnsinn.

"Ich hab auch das Gefühl, als ob wir schon ewig zusammen sind! Ein schönes Gefühl" sagte ich. Sonja kniff ihre Lippen zusammen und schaute mich gerührt an. Unsere Getränke kamen und wir stiessen auf unsere gemeinsame Zukunft an. Händchen haltend sassen wir wortlos am Tisch, bis unsere Gerichte serviert wurden. Wir wünschten uns gegenseitig einen guten Appetit und fingen an zu schlemmen.

"Alles ok bei dir? Du schaust so ernst", fragte ich Sonja.

"Ja, schon. Hatte gerade zwei Gräten. Ich hasse das. Jetzt bestelle ich einmal meiner Gesundheit zu liebe Fisch und er muss grätenreich sein. Klasse. Sorry, ich werde sehr langsam kauen", sagte Sonja leicht genervt.

"Möchtest du tauschen? Mir macht das nichts aus", bot ich ihr an.

"Was? Im Ernst jetzt? So süss. Danke", sagte Sonja begeistert und wir tauschten unsere Teller.

Irgendwann kam der schelmische Kellner, nachdem unsere Teller leer waren, mit einem Gehilfen. Er trug einen Gettoblaster bei sich und legte ihn neben unseren Tisch.

"For you two. You are very sweet couple", sagte er und drückte auf Play. Wir hörten den Song "As Time Goes By". Er machte eine Bewegung, dass wir tanzen sollen. Ich hielt um Sonjas Hand an und forderte sie zum Tanz auf. Ein älteres britisches Pärchen am Nachbartisch schaute gerührt in unsere Richtung und ihr Mann forderte auch seine Frau zum Tanz auf.

"Du tanzt gar nicht mal so schlecht, mein Lieber", sagte Sonja überrascht.

"Ich habe auch mal einen Tangokurs gemacht", sagte ich.

"Wirklich? Tango. Wow. Hätte ich nicht gedacht", sagte sie und klang erstaunt.

"Ja, aber das bringt mir hier nix", sagte ich und Sonja streichelte mir über den Rücken, als ob sie mich trösten wollte.

Sonja schmiegte ihren Kopf an meine Schultern und genoss wie ich den Moment. Ich hoffte, dass wir so wie das englische Pärchen noch in vielen Jahren genauso verliebt tanzen werden. Das Lied war für uns viel zu früh zu Ende gegangen.

"Möchtest du noch Nachtisch", fragte ich meine hübsche Begleitung.

"Ach, lass gut sein. Irgendwie bin ich müde und möchte aufs Zimmer, wenn es für dich stimmt", sagte Sonja sichtlich vom Jetlag gebeutelt.

Wir begaben uns langsam zurück aufs Zimmer und genossen den Mondschein. "Wollen wir uns noch kurz in unserem Pool abkühlen?", fragte mich Sonja.

Ich küsste sie und und zog langsam den Reissverschluss ihres Kleidchens am Rücken entlang nach unten und half ihr raus. Auch ich schlüpfte aus den Kleidern und wir begaben uns erneut nackig in unseren Pool. Wir blickten direkt auf den Mond, den Strand und auf ein paar wenige Wolken, die für eine Idylle sorgten. Es war kühl und wir schmiegten unsere Körper eng aneinander. Meine Gedanken waren erstaunlicherweise äusserst jugendfrei. Sonja und ich blickten zum Mond, doch unsere Gesichter konnten nicht voneinander lassen.

"Kennst du das Lied 'Pink Moon' von Nick Drake?", fragte ich Sonja.

Ohhh, das Lied ist unglaublich bewegend. So einfach und hat doch Tiefgang. Es ist schon das 'I saw it written and I saw it say, pink moon is on its way', oder?", sagte Sonja.

"Genau", sagte ich und begann das Lied zu summen. Sonja summte mit mir mit und schaute mit mir erneut zum Mond.

Danach küssten wir uns, was uns in diesem Moment eine unglaublich Vertrautheit und Nähe schenkte. Es war, als ob sich unsere Seelen durch diesen Kuss berührten. Nach einigen Minuten verliessen wir wieder das Becken, trockneten uns mehr schlecht als recht ab und kuschelten in unserem warmen Bettchen. Ich glaube, wir drifteten kurz darauf tiefenentspannt ins Traumland ab.

FORTSETZUNG FOLGT

Hallo liebe Leser. Ich bedanke mich herzlichst für Eure Kommentare. Ich finde Eure Ansichten und Gedanken zur Story und den Personen äusserst spannend. Diese entfachen zahlreiche Ideen, die ich in die nächste Geschichte "Nordlichter" einfliessen lassen werde. Ihr seid grossartig! Keep going und Euch allen ein schönes Weekend. Passt auf Euch auf, Bill



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