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Tanzabend in der Disco (fm:Exhibitionismus, 7007 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 25 2021 Gesehen / Gelesen: 9775 / 7598 [78%] Bewertung Geschichte: 9.13 (53 Stimmen)
Beim Tanzen in der Disco tanzt beschimpft ein flüchtiger Bekannter Camy als seine Lustsklavin. In dem folgenden Handgemenge wird Camy's Kleid weggerissen, sie steht vollkommen nackt in der Menschenmenge, und geht die Konfrontation mit ihrem Angr

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Tanzabend in der Disco

Letzthin sprachen wir in unserem vierzehntäglich stattfindenden "Literarischen Damensalon" über Mails, in denen Frauen von Unbekannten beleidigt und sexuell genötigt werden; meine Freundin Marion, die als Rechtsanwältin vielfältige Erfahrung mit betroffenen Personen hat, erzählte uns dabei eine Geschichte, die sie im letzten Sommer vor der grossen Pandemie bei einem Discobesuch erlebt hatte. Genauer gesagt: sie war zugegen, wie eine ihrer eigenen Freundinnen massiv und in aller Öffentlichkeit erniedrigt wurde. Da sie die Hauptperson und auch ihren Freund kennt, war sie nicht nur Zeugin des Geschehens, sondern weiss aus vielen nachfolgenden Gesprächen auch um die Gefühle der beteiligten Personen; mit ihrem unnachahmlichen Schauspieltalent erzählte sie die Geschichte jeweils aus der Perspektive der Hauptperson, also ihrer Freundin sowie deren Freund, wodurch ihr Bericht ungeheuer packend wurde. Ich gebe diese Geschichte hier so wieder, wie sie uns von Marion erzählt wurde. Überflüssig zu sagen, dass die Namen der handelnden Personen fiktiv sind.

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Anfang der Woche traf ich zufällig Törsleff, den ich vor kurzem bei einer etwas ausufernden Party als ungeheuer virilen Fuffziger kennengelernt hatte. Wir sprachen kurz miteinander, und ich erwähnte den Discoabend mit einer Band aus Irland, und dass ich sicher hingehen würde. Worauf er gönnerhaft antwortete, dass er freitags abends immer Geschäftliches zu regeln hätte und deshalb erst später kommen könne, aber dass er mir erlaube, schon vorher alleine hinzugehen. Ja, er "erlaubte es mir". Törsleff war ein bisschen - wie soll ich sagen? Sagen wir - er war ein bisschen eigen. Denn er meinte das offensichtlich nicht als Scherz, sondern er ist von seiner eigenen Wichtigkeit überzeugt, und dazu gehört natürlich, dass er mir, nachdem wir einmal zusammen waren, etwas erlauben dürfe, oder eben auch verbieten könne. Wie in einem Entwicklungsland, oder wie im Mittelalter: Mann bestimmt, was frau darf, Gross- und kleinschreibung inklusive. Schon ein komischer Typ! Ich antwortete ihm nur, dass ich ganz sicher hin ginge, wechselte das Thema, und verabschiedete mich kurz darauf. "Also bis Freitag, aber ich komme erst später!" hörte ich noch.

Diese Idee, mir Dinge zu erlauben oder eben auch zu verbieten, liess mir in den folgenden Tagen keine Ruhe. OK, er war mehr als doppelt so alt wie ich, wahrscheinlich sogar weit mehr (ich schätzte ihn auf 55), und viel erfahrener, und auf der Fête vor 3 Wochen spielte er unter seinen Freunden deutlich die Rolle des Alphamales. Es war eine absolut heisse Nacht gewesen, wir hatten irrsinnig guten Sex gehabt mit immer neuen Positionen und Kombinationen - aber gab ihm das schon das Recht, mir etwas "zu erlauben" zu dürfen? "Der soll sich mal wieder etwas abplustern!", sagte ich laut zu mir selber.

In der Disco würde ich sicher jemanden finden, mit dem ich tanzen konnte; insgeheim aber dachte ich vor allem an Daniel, meinen Mentor beim Berufspraktikum im letzten Jahr. Marion, eine Freundin, die inzwischen in der Kanzlei arbeitete, hielt mich über ihn auf dem Laufenden; so wusste ich, dass er immer noch bis über die Ohren in mich verliebt war; damals hatte er meine offenherzigen Ermutigungen nicht erwidert. Und jetzt? Er hatte sich nicht mehr bei mir gemeldet, aber Marion gegenüber sprach er oft von mir; allerdings gelang es Marion und mir nicht, ihn zu einem Treffen zu bewegen. Ich litt darunter, denn nicht nur er war anscheinend verknallt in mich; sondern ich war es auch ... Die Fête mit Törsleff war aufregend gewesen, aber nachts träumte ich heiss von Daniel und lag häufig frustriert wach, weil er nicht neben mir lag; Törsleff hingegen glänzte in meinen Träumen durch Abwesenheit.

Sollte ich Daniel anrufen und explizit fragen, ob er zusammen mit mir gehen wollte? Oder ihm durch Marion sagen lassen, dass ich happy wäre, wenn er mich begleiten wolle? Plötzlich realisierte ich : was, wenn wir zu dritt, Daniel und Törsleff und ich, zufällig zusammentreffen? Holy

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