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Vicky und James 3 Peinliche Befragung (fm:Sonstige, 7562 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Feb 07 2022 Gesehen / Gelesen: 3816 / 2464 [65%] Bewertung Teil: 8.67 (6 Stimmen)
Vicky betritt die Bühne und wird "befragt"

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zuerst herausfinden müssen, ob sie es wert ist Essen zu erhalten, das Praios mit seinem Licht den Rechtschaffenden schenkt. Nehmt den Eimer und die Wache mit, wir melden uns, wenn wir was brauchen".

"Praios zum Gruße, Hochwürden," verabschiedete sich der Diener.

"Praios zum Gruße", die Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen.

Ihr Verstand wurde immer klarer: Sie war wach, nackt, gefesselt und mit verbunden Augen vor einem Praioten, der sie wohl der Mitgliedschaft bei den Namenlosen anklagen wird. Das teuflische an ihrer Situation wurde ihr schlagartig klar: Viele Praioten waren berüchtigt dafür immer vom Schlimmsten aus zu gehen, in ihren Augen waren alle schuldig. Wenn sie nach Meinung des Praioten nicht ausreichend kooperierte, wäre eine peinliche Befragung absehbar. Und wenn sie das sagte, was der Praiot hören wollte, war sie genauso tot, wie wenn sie alles abstritt. Einerseits wusste sie, dass sie nichts wusste, an dem der Praiot interessiert sein könnte und andererseits sah sie keine Möglichkeit ihre Unschuld zu beweisen. Dass ihr diese sowieso keiner glauben würde, war so gesehen gar nicht mehr wichtig.

Ihre Stunden waren gezählt, ihre Lage aussichtslos, sie schluchzte laut auf, begann im Angesicht ihrer Lage zu weinen und sie ließ ihren Kopf kraftlos nach vorne fallen.

Die tiefe Stimme des Praioten riss sie aus ihrer Lethargie

"Thea aus Illstein, keine Eltern, Ich frage dich jetzt im Angesicht des Herrn, jede Lüge wird deine Lage verschlimmern. Bist du Thea aus Illstein" die tiefe Stimme erlaubt keinen Widerspruch.

Thea hebt ihren Kopf in Richtung der Stimme und spricht kaum vernehmbar: "Ja, so nennt man mich"

"Bist du hungrig, hast du Durst", kam es diesmal beinahe sanft vom Praioten

"Ja ich bin sehr hungrig, Hochwürden"

"Ist es wahr, dass du eine Dienern des Namenlosen bist?"

"NEIN....natürlich nicht"

"kannst du das irgendwie beweisen, die Gräfin, Lisa und Helena belasten dich schwer, sie behaupten du wärst die 2. Braut des Ronaldo geworden, die Amme des Kindes" fragte der Praiot.

"Davon weiß ich nichts", schluchzt sie leise und fuhr dann nach einem unangenehmen Moment der Stille fort: "sie hatten alle gemeinsam immer etwas wichtiges vor mir versteckt und bei ihren Feiern wurde ich schlimmer behandelt als hier."

"Seit wann weißt du, dass sie Diener des Namenlosen sind", kam von dieser dominanten Stimme.

"Als ich das letzte Mal bei Bewusstsein war, hat mir das vermutlich ein Mitbruder von Euch mitgeteilt, wann und wo das war, kann ich nicht sagen, davor kam mir diese Möglichkeit nicht in den Sinn", antwortetet sie jetzt etwas zuversichtlicher.

Es vergingen für Thea endlose schweigsame Minuten, sie hatte das Gefühl genau betrachtet zu werden. Wobei sie sich auch sicher war, dass hier Kommunikation stattfand, nur eben ohne sie aktiv mit einzubeziehen.

Irgendwas änderte sich langsam in dem Raum, auch wenn Thea nicht sagen konnte, ob es die Stimmung, die Temperatur, Magie oder sonst irgendetwas war.

Wie der Blitz traf sie die Erkenntnis, dass sie jetzt, nicht mehr unter dem "Schutz der Gräfin" nackt, gefesselt und mit verbundenen Augen vor zwei ihr unbekannten Männern hing. Thea war ein schlaues Mädchen, die zwei Typen konnten sich gefahrlos an ihr vergreifen, da sie so gut wie tot war. Wenn der Praiot sich ihrer Schuld sicher war, gab es für sie als Gemeine nicht einmal eine Verhandlung, sie wäre nur eine der vielen Namenlosen [im doppelten Sinn], welche man ein Jahr und einen Tag an der Stattmauer baumeln ließ. Und dies ließ sich durch die gut strukturierten Institutionen der Praioskirche innerhalb einer Stunde bewerkstelligen.

Dazu passend fielen ihr aus dem Nichts die Worte der Gräfin ein: "Es wird nicht der Letzte gewesen sein", sagte sie in dieser schicksalhaften Nacht vor drei Jahren. Sie wusste erst nicht, was dieser Satz mit ihren derzeitigen Umständen zu tun haben soll, aber ihr Körper war schneller.

Schamesröte fuhr ihr ins Gesicht, etwas was ihr seit Jahren nicht widerfahren war. Sie konnte und wollte doch in dieser Situation, den Strick vor Augen, nicht ausgerechnet daran denken. Aber ihr Körper ließ ihr keine Wahl, ihre Nippel stellten sich steil nach oben!

Sie versuchte sich zu konzentrieren und meinte, sich so etwas ablenken zu können, sie dachte krampfhaft an etwas was sie abtörnt. Simon, ja genau Simon das blöde AL und der armen Trottel.

Aber selbst das half nichts, es wurde schlimmer!

"Oh mein Gott" dachte sie, ihre Nippel waren nicht zu übersehen, wenn sie erregt war. Sie könnte sich nicht verstecken! Kurz keimte in ihr die Hoffnung auf, dass die Gefahr des Entdeckens ihres Zustandes durch die Männer ihre Erregung eigentlich senken sollte.

Trotzdem hoffte Thea, dass keiner es bemerkt, als ihr der erste Tropfen entkam

*tropf*

Eine Minute verging, sie nahm keine Reaktion ihrer Bewacher wahr. Aber sie kannte sich, es würde nicht bei diesem einen Tropfen bleiben, wenn sie sich nicht schnell unter Kontrolle brachte....Hätte sie die Hände frei, sie würde sich mitgezielten Schmerzen auf den Boden holen, tja.. leider... hätte...

Sie hoffte darauf, dass der stinkende Eimer durch einen leeren ersetzt wurde und ohne Pfütze auch niemand einen Grund für eine eben solche suchen würde. Ihre erregt abstehenden Nippel machten ihr da schon mehr Sorgen. Sie war ja noch jung und ihre Brüste waren zwar hübsch, aber sie konnte nicht mit den beeindruckenden Rundungen von Lisa, Helena oder gar Vicky mithalten, daher hoffte sie die Männer würden ihren Brüste nicht sehr viel Aufmerksamkeit schenken.

[Kurzer Einschub zur Erklärung:

Man kann sich nicht auf viel verlassen in dieser Welt:

Der Grund für diesen kleinen Exkurs liegt in der Wichtigkeit des nächsten Absatzes und der Tatsache, dass jeder in dieser Welt sich dessen bewusst ist:

Man kann sich relativ darauf verlassen, dass jede Prophezeiung wahr wird, egal von wem sie kommt und wie alt sie ist. Prophezeiungen ergeben am Ende zumeist einen anderen Sinn, als den, den man ursprünglich sah, aber genau dies beschreibt am besten ihr Wesen.

Aber das war eben alles relativ relativ!]

Helion, tagsüber in der Ordensburg

Helion war froh endlich Zeit für eine Jause zu haben, er hatte anstrengende Stunden mit den "Fünfen" hinter sich, um deren Verteidigung zu koordinieren, Er hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, sein Magen knurrte. Der Zwerg der Fünfe hatte ihn gebeten seine ehemalige Ziehtochter zu verteidigen, wobei dieser Helion auch klar machte, dass er von ihrer Schuld überzeugt war. Helion hatte sich ein Jausenpacket organisiert und wollte es während der Unterhaltung mit Yasmin, "dem Monster" vertilgen.

Aber dazu kam es leider nicht.

[An dieser Stelle wird bewusst darauf verzichtet ausführlicher zu beschreiben, wie die Begegnung des Monsters und ihres Verteidigers ablief, wer Anregungen braucht: ich empfehle den Exorzisten.] Bis zu dem Zeitpunkt an dem Yasmin ihm aus drei Schritt Entfernung seine gesamte Jause vollkotzte, versuchte er noch sein Bestes, dann nur mehr das, was das Protokoll von ihm verlangte. Er bat Praios, dass sein Hunger seine Wut zügeln möge und sprach sie schuldig, sobald er das vertreten konnte. Da sie einen Gemeine war und ihre Aussagen für die anderen Prozesse nicht hilfreich waren, ersparte er damit allen Beteiligten einen unnötigen richtigen Prozess. Er war kurz nicht sicher was er als dringender erachtete, Yasmins sofortige Hinrichtung oder was zu essen. Er beschloss als kleine Buße erst zu essen, wenn ihm bestätigt wurde, dass das Urteil vollstreckt worden war. Er setzte anschließend all seinen Einfluss ein, um einen Lakai zu überzeugen, dass die Zukunft des Reiches, vom Füllstand seines, durchaus beachtlichen Magens abhängig wäre. Um dies besser in den Kontext zu setzen: Helion hatte zwar seit dem unrühmlichen Zwischenfall in Belhanka Zutrittsverbot zu allen Küchen, Speisekammern und Esszimmern (außer zu den Essenszeiten) der Justiz, der Praioten und der gesamten Hauptstadt Vinsalt, aber er ist einer der beliebtesten Gäste in jeder Art von Verpflegungsmöglichkeit, nicht nur im Reich.

Dann war er zwei Stunden mit der Vögtin beschäftigt, es tat ihm gut zu sehen wie langsam ihre Zuversicht wiederkehrte, obwohl sein Magen hörbar knurrt und das große Fresspacket ungeöffnet an seiner Seite lag.

Die Sonne war bereits untergegangen, er bereitet genüsslich die Jause vor, um gleich loslegen zu können, wenn die frohe Botschaft eintrifft. Orgiastis betrachtete Thea, oder was auch immer er machen musste, um zu seinem Ergebnis zu kommen. Verwirrt beobachtet Helion dabei die, für ihn nicht entschlüsselbare Mimik Theas und war dem zu Folge auch nicht annähernd dazu im Stande einzuschätzen, was in der jungen Frau gerade vorging.

Helion ging davon aus, dass dieser Auftraggeber sicher seine Gründe hatte, wieso er derart an Theas Unschuld glaubte, dabei hatten seine wichtigsten Klienten selbst noch nicht die Köpfe ganz aus der Schlinge bekommen. Dies und sein Gerechtigkeitssinn zwangen ihn auch dazu, sich die Geschichte des Mädchens aus dieser Namenlosen Sippe anzuhören, um sie mit all seinen Möglichkeiten zu verteidigen. Er übernahm fast nur Fälle für, seiner Überzeugung nach, "Unschuldige". Thea hatte ihm dieser neuadelige Heiler, einer seiner Hauptklienten, von dem gesagt wird, er wäre ein Anhänger der Urgöttin, aufgedrängt. Dieser verlangte von ihm, dass er Thea und Vicky, seine Vögtin, auch verteidigen soll, aber was tut man nicht alles für die Publicity, gestand er sich lächelnd ein. Um seine Auftraggeber selbst machte er sich wenig Sorgen. Auch wenn er den Fall verlieren sollte; der Kaiser war von Ihrer Unschuld überzeugt und hat sie bisher vor der Justiz beschützt, oder besser gesagt: sie dem Zugriff der Justiz entzogen, indem er sie zwei Jahre ans Ende der Welt schickte. Sie waren gerade mal wieder vier Monate inkognito im Lande und hatten in dieser Zeit die größte Namenlose Verschwörung in der Geschichte des Reiches aufgedeckt. Im Zuge dessen liefen die "Fünfe" Helion in der Hauptstatt über den Weg. Nach einem holprigen Start, er wollte sie schon verhaften und die Fünfe überlegten ernsthaft sich ihm zu widersetzen, wurde man sich einig. Somit durfte er nicht nur an diesem letzten Schlag gegen das Namenlose selbst teilhaben, sondern ihm eröffnete sich die Möglichkeiten, die größten Helden vor Gericht zu vertreten. Der Traum jedes Rechtsgelehrten im Reich, sowohl bessere, als auch angesehenere Verteidiger hätten gerne gratis seinen Job übernommen. Der Hof war aber dermaßen davon überzeugt, dass die Beweise in diesem Monsterprozess die Unschuld der "Fünfe" ausreichend belegen werden, sodass sie ihn machen ließen. Er zog daraus seine Schlüsse und befürchtete schon in einen, dieser einseitigen, geschobenen Verfahren den gewichtigen Advokaten mimen zu dürfen, übrigens eine Rolle die er hervorragend "ausfüllte". Er würde zwar bekannt werden aber seine Reputation in Fachkreisen könnte vielleicht sogar leiden.

Die Vögtin Vicky wiederum war ein harter Brocken. Orgiastis war von ihrer Unschuld überzeugt, zwar war die Beweislast in ihrem Fall erdrückend, allerdingst standen die meisten alten Zeugen diesmal zurecht auf der anderen Seite im Gericht. Daher war er zuversichtlich, dass er mit einigen Aussagen "der Fünf" und ein paar anderer Prominenter nachweisen kann, dass Vicky beim Showdown den Namenlosen Priester erstochen hatte und sie zum Vergiften des Weines gezwungen wurde. Als Joker hatte er noch die alte Gräfin!

Bezüglich Thea wollte er mal sehen was Orgiastis zu ihr zu sagen hat und seine Ressourcen schonen, er hatte ja immerhin fünf Hauptangeklagte, die Vögtin, das kleine Monster, Thea und seinen Ruf zu verteidigen. Der Alte schien zwar verrückt zu sein, aber seine Trefferquote der letzten Monate war besser als die der gesamten Praioskirche, sodass auch diese wohl oder übel nicht um Orgiastis Expertise herumkam.

Und an Yasmin wollte er nie wieder einen Gedanken verschwenden.

Thea, abends in der Folterkammer

Thea erlebte in diesen Minuten eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, sie tropft einerseits vor Vorfreude auf das, worauf sie schon so lange warten musste. Und andererseits weiß sie, dass sie nur garantiert überlebt, solange die Prophezeiung nicht eintritt. Und wenn man morgen die zwei Männer tot auffinden würde, könnte auch der Kaiser sie nicht mehr retten, auch wenn sie nur gefesselt im Raum hing. In ihrer Lage beschränken sich ihre Einflussmöglichkeiten darauf ihre Erregung loszuwerden, denn sie rechnete mit einem Übergriff der beiden Männer und wenn sie dabei Spaß hätte, wäre die Prophezeiung erfüllt.

Aber auch wenn sie nicht hingerichtet würde, bliebe bei dieser Anklage eigentlich nur ein Leben im Kerker, keine schöne Aussicht. Und all das natürlich unter der Annahme, dass sie die Prophezeiung richtig auslegte. Dies war das einzige, worauf sie sich verlassen wollte und auch musste.

Die Möglichkeit ihres nahenden Endes senkte ihr Hitzelevel etwas ab, trotzdem kämpfte sie mit den Tropfen zwei bis fünf, welche dabei waren sich auf den Weg zu machen und sich nur mehr um die Startnummern stritten.

*tropf*

Gerade als die Silbermedaille feststand, kam von viel näher vor ihr, als sie erwartet hatte das Krächzen des alten Mannes: "Ich muss mir ihre Augen ansehen"

Ruckartig fuhr Thea mit aller Kraft, die ihr Körper noch hatte nach hinten, um der Stimme auszuweichen. Die Fesselung ließ ihr dazu zwar nur ein paar Finger breit, aber diese nützte sie voll aus.

"Mach! Es wird sowieso Zeit, ich habe noch genug mit den anderen Prozessen zu tun", erwiderte die dunkle Stimme des Praioten. Als er dann noch ergänzte; "Thea, wir nehmen dir die Augenbinde ab, öffne deine Augen langsam", entspannte sie sich wieder etwas und ihre Erregung sank weiter ab.

Sie fühlte Hände am ihrem Hinterkopf, diese nahmen ihr die Augenbinde ab.

Langsam öffnet sie die Augen.

Der Raum, in dem sie sich befand, oder besser gesagt, in dem sie hing, war etwa 3 Schritt breit, sieben Schritt lang und etwa 3 schritt hoch. Sie hing ein, zwei Schritt vor der Rückwand in der Mitte des Raumes, sie war so angebunden, dass ihre Füße etwa einen halben Schritt über dem Boden hingen. Sie sah einen großen und, ja es lässt sich nicht anders ausdrücken, fetten, aber sehr gepflegten Mann im Ornat des Sonnengottes an einem Tisch neben der Türe sitzen und sie aufmerksam beobachten. Sie brauchte etwas, um zu erkennen, dass der Mann, der ohne den Blick von ihr abzuwenden, mit seinem Dolch einen Apfel aufschnitt, nur eine Hand hatte, denn seine linke Hand war ihm anscheinend abhandengekommen. Er komplettierte die Jause, die er vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Thea war einigermaßen erstaunt über das freundliche Lächeln, dass der junge Praiot, sie schätzte in auf knapp unter dreißig, ihr schenkte, denn sie sah darin Interesse und nicht Vorwürfe an eine unwürdige Sünderin. Er saß nur vor seiner ausgebreiteten Jause, der er immer mehr Aufmerksamkeit schenkte, sie aber nicht anrührte.

Als sie dann ihren Blick senkte, um zu sehen, wo sich der andere Mann befand, musste sie feststellen, dass dieser alte, in ein einfaches Tuch gewickelte Mann höchst abgelenkt war. Er beobachtete fasziniert wie sich die beiden Kandidaten für den letzten Stockerlplatz freundschaftlich verbrüderten und gemeinsam einen schleimigen Faden bildend den Boden eines, bis auf zwei Tropfen leeren Eimers entgegenstrebten.

*tropf*

Damit fiel Theas Erregung innerhalb von Sekundenbruchteilen von sechs auf minus eins auf ihrer zehnteiligen Skala, was sie sogar ganz unerwartet erleichtert lächeln ließ. Selbiges blieb ihr aber schon fast im Ansatz im Halse stecken, als sie daran dachte, wie sich für die beiden Männer die Situation darstellen musste.

Aber immerhin machte ihr der Blick des Praioten keine unmittelbare Angst, sie beruhigte sich etwas, die beiden werden sie wohl genau so wenig verführen wie vergewaltigen und das waren derzeit die schlimmsten Dinge, die sie sich vorstellen konnte.

Orgiastis, abends in eben jener Folterkammer

Dass Orgiastis jetzt schon über einen Monat damit beschäftigt war, im Namen des Reiches Namenlose zu enttarnen, hätte er in seinem biblischen Alter nicht mehr erwartet. Dass er diese Räume einmal von innen betrachten könnte, damit rechnete er seit über fünfzig Jahren, aber jetzt hier, an der Seite der Vertreter des Rechts und der Ordnung zu stehen und diese, auf deren Wunsch mit seinen Fähigkeiten zu unterstützen, wäre auch ihm in seinem Wahn niemals in den Sinn gekommen. Er war hier, weil er die Fähigkeit entwickelt hatte, Menschen zu lesen wie andere Leute Bücher. Somit konnte er mit ein bisschen Zeit, Namenlose von normalen Menschen unterscheiden, was sonst ein sehr schwieriges Unterfangen darstellte. Seine Fähigkeit wurde, nachdem James den Praioten davon berichtete, zu einer Art Superwaffe des Reiches gegen das Namenlose und Orgiastis dadurch ein wichtiger und begehrter Mann!

Thea war einer dieser Fälle, die seine Unterstützung erforderten, da ihr, außer ihrer Umwelt nichts vorzuwerfen war. Eben diese Umgebung hatte im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Namenlosen produziert und die Ermittler gingen daher auch davon aus, dass man sie nicht mehr retten könne. James hatte ihn mit Informationen über Thea überschüttet und ihn gebeten, sie zu überprüfen. Helion soll anwesend sein und sie, im Falle ihrer Unschuld, auch verteidigen.

Orgiastis fiel, als er den Raum betrat, natürlich sofort auf, wie erregt Thea war. Um das Schlimmste vor dem prüden Helion zu verstecken, stellte er sich vor sie hin und verdeckte so dem Praioten den freien Blick auf ihre intimsten Regionen.

Immer wieder vernahm Orgiastis seltsame Töne, deren Ursprungsort nur die Eingeweide des Praioten sein konnten. Damit war die Frage, warum Helion nichts aß, für ihn beantwortet.

So beobachtet er in aller Ruhe und auch fast aus nächster Nähe, das Fallen der drei Tropfen und die diversen Regungen, welche ihm von Thea im Laufe ihres inneren Kampfes dargeboten wurden. Ihm war schon vorher klar, dass sie höchst wahrscheinlich nur ein Opfer war. Er musste nur noch sicherstellen, dass ihm da keine Namenlose durch die Finger rutschte. Er hatte etwas gebraucht, um Ihr Wesen zu durchsuchen. Ohne Augenkontakt fehlte ihm der wichtigste Eintrittsweg zu ihrem Geist. Aber was sich ihm bisher schon offenbarte, deutete auf eine kluge junge Frau mit einem schwarzen Flecken auf der Seele hin. Irgendwas bedrückte Thea. Sie hatte ein gutes Herz, war keine Dämonen-Paktiererin. Nur das Namenlose konnte er noch nicht ganz ausschließen, dazu musste er herausfinden, was hinter ihrem Geheimnis steckte.

Diese junge Frau mit ihren widersprüchlichen Gefühlen weckte nun das persönliche Interesse des Alten. Er machte es sich zu einer Herausforderung zu erfahren, was ihr Geheimnis war. Dass sie unschuldig war, stand für sein Herz mittlerweile außer Frage, er wollt nur noch letzte Zweifel seines Verstandes ausräumen.

Ob sie der Praiot retten konnte, war aber trotzdem alles andere als sicher, da seine Meinung vor Gericht leider nur indirekt etwas wert war. Und jeder Verteidiger der Orgiastis als Zeuge rufen könnte, würde sich dies mehrfach gut überlegen, denn die Anklage würde den verwirrten, alten Zausel mitsamt seiner Argumentation in der Luft zerreißen. Aber bisher waren die Praioten immer seiner Argumentation gefolgt und es hatte den Anschein als würde die Kirche dies auch bei den morgen beginnenden Prozessen so handhaben.

Sie hatten harte Tage hinter sich. Helion, naiv wie er immer noch war, dachte Yasmin wäre schlimm. Er hatte allerdings seit gestern in den Kerkern mehr Bosheit sehen müssen, als ihm in seinem ganzen bisherigen Leben untergekommen war. Seine Stimmung war dem entsprechend am Boden. Da konnte es nicht schaden, wenn man dem armen Mädchen noch etwas Spaß erlaubte, dachte er sich uneigennützig.

Dem Alten gefiel was sich ihm darbot. Das sah danach aus, als ließe sich das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden. Immer noch vitale Teile seines Körpers wurden überraschend aktiv, aber davon wollte er sich jetzt nicht zu sehr ablenken lassen. Es war ja nicht so, dass er ein verrückter, alter Spanner war, der sich gerne an Frauen vergriff. Eben das war eigentlich eines der wenigen Dinge, die er sich seit seinem Rauswurf nicht mehr vorzuwerfen hatte und das war schon so lange her, dass es gar nicht mehr wahr war.

Helion kannte Orgiastis zwar erst ein paar Tage, aber er ging richtigerweise davon aus, dass nur ein Teil des Wahnsinns, den Orgiastis so an den Tag legte, echt war. Welcher Teil dafür verantwortlich war, dass der Alte jetzt schon zehn Minuten primär Theas Geschlecht anstelle ihres Gesichtes ausführlich betrachtete, war ihm egal. Helions Problem war sein Hunger, den er wegen seines selbst auferlegten Gelöbnisses nicht stillen durfte, dabei hatte die Hinrichtung sicher schon vor einer halben Stunde begonnen.

Nachdem Orgiastis Thea die Augenbinde abgenommen hatte, wurde es für ihn erst richtig interessant: Die neue Situation bot ihm eine ausgezeichnete Möglichkeit sie genauer zu erforschen. Ihre Mimik sowie ihre Scham und ihre Nippel verrieten ihm schon jetzt einiges. Er drehte sich von ihr weg, nahm den Stuhl, den er zuerst benutzt hatte, um ihre Augenbinde zu lösen und stellte diesen direkt vor sie hin. Beim Umdrehen gewährte er ihr dabei unabsichtlich Einblicke, um welche sie nicht gebeten hatte. Die Situation wurde dadurch für Thea noch absurder.

Sie dachte daran, dass dies der letzte Schwanz sein könnte, den ich.. und wollte den Satz nicht zu Ende denken. Sie hatte auch weit mehr Vitalität erblickt, als sie dem Alten zugetraut hätte. Sie musste wieder kurz grinsen und als sie dann in die Augen von Orgiastis sah, schienen diese ihr zuzurufen: "Wir sind beide geil, da gibt es nichts abzustreiten. Wir müssen nur noch den Praioten loswerden!" Dann nahm er sich wieder Zeit Theas untere Körperhälfte zu beobachten.

"Sind dort ihre Augen?", kam schließlich die Frage vom Praioten, um sich von seinem knurrendem Magen abzulenken. Das Lächeln, das er Thea dabei zeigte, hatte zur Folge, dass sich ihr Gesicht nicht zwischen Rot anlaufen und einem Lächeln entscheiden konnte. Sie wunderte sich über sich selbst und erklärte dann ihre wechselnden Gemütszustände zum Ergebnis der alchemistischen Tränke, die man ihr zukommen ließ. Dass Helion ihr nur die Blicke des Alten ersparen wollte, kam ihr nicht in den Sinn. "Immer langsam mit den jungen Hühnern, wie soll denn das gehen, wenn ihr Thea jetzt schon so weit rauf hängt?" krächzte der Alte und ergänzte dreckig grinsend: "Irgendwie muss ich in sie reinschauen!"

Der Hinweis des Praioten passte durchaus zu Orgiastis Plan, er stieg auf den Stuhl, ohne seinen Blick von Thea abzuwenden. Sein Kopf war nun auf Theas Höhe. Er hob mit seiner rechten Hand, bestimmend, aber nicht grob, ihr Kinn an und zwang Thea ihm in die Augen zu sehn. Orgiastis Umhang versperrte Helion wieder die Sicht.

Zum ersten Mal richtete sich seine Stimme an sie: "Bist du eine Dienerin des Namelosen", krächzte er.

"Nein, bin ich nicht, Herr" erwiderte sie.

Sie hielt seinen Blick stand, nur leider hatte dies und auch ihre Antwort nichts zu bedeuten. Denn, ähnlich wie echte Verbrecher, waren die Diener des Namenlosen nicht einfach mit einer simplen Frage zu enttarnen. Die meisten gestanden auch dann nicht, wenn die Inquisition all ihre Mittel einsetzte. Auch er wendete Ablenkungen an, um die Mauern des Verstandes umgehen und auf das wahre Ich sehen zu können.

Sie zuckte zusammen, als sie die Fingerspitzen des Alten auf dem frischen Flaum an ihrem Schambein spürte.

Er fragte: "Was bist du nicht?", dabei wanderten seine Finger tiefer, sie gingen auseinander, sodass jeweils zwei Finger auf ihren Schamlippen zu liegen kamen, die kesse Perle und der nasse Spalt aber nicht berührt wurden.

Sie war baff und brauchte zu lange, um Orgiastis zu antworten. Seine Finger begannen leicht zu vibrieren. Er musste sie schließlich an ihre Grenzen bringen, um auf die Wahrheit zu kommen. Sein Blick wiederholte lautlos seine Frage.

"Eine Dienerin des Namenlosen bin ich nicht, Herr." antwortete sie schließlich.

Aber da war etwas, hoffentlich nichts Namenloses, aber auch nichts, das Orgiastis einfach so beiseiteschieben könnte. Ein letztes Mal musste er noch nachbohren und genau dies machte er im wörtlichen Sinn. Während er Thea eine Fangfrage stellte: "Wusstest du, dass der Hausdiener der Gräfin ein Geweihter des Namenlosen Gottes ist?

Sie konnte nicht klar denken. Ihr Körper drängte sich dem Eindringling entgegen, ihr Geist forderte von diesen wiederum, nach hinten auszuweichen. Sie überlegte immer wieder ihrem Verlangen nachzugeben. Der Alte hätte es sicherlich verdient, so wie er mit ihr umging - aber konnte und wollte sie das?

Da dieses Duell noch keinen Sieger hervorbrachte, wirkte es auf Orgiastis so, als würde sie sich mit seiner Hilfe befriedigen, aber ihre Augen zeigten ihm auch die Panik, die sie ergriffen hatte. Oder war es doch der pure Wahn? Er konnte das im Moment nicht beurteilen.

Endlich schaffte es Thea ihren Unterleib zur Ruhe zu bringen und zu antworten: "Davon weiß ich nichts, Herr." Sie belog ihn nicht, aber da war noch etwas das sie ihm nicht sagen wollte, unter keinen Umständen. Eine sich ständig vergrößernde Gruppe Tropfen machte sich zu ihren Kollegen auf den Weg, welche bereits im Eimer auf sie warteten.

"Wer war es dann?" herrschte er sie an.

"Ich weiß von alledem nichts, Herr," antwortet die entsetze Thea. Entsetzt deshalb, weil nachdem Orgiastis linke Hand sich nicht bewegt hatte, ihr Unterleib sich ihm entgegensehnte. Ihre Scham begann selbstständig rhythmische Bewegungen auf seinem Finger auszuführen.

Orgiastis sah, dass sie ihn nicht belog und er begann zu verstehen, dass Thea Angst hatte. Sie fürchtete sich aber weniger vor Ihm, Helion oder dem Prozess, sondern vor etwas gänzlich anderem und hier wollte Orgiastis ansetzen.

Mittlerweile war er nicht nur von ihren Reaktionen auf seine Untersuchung überrascht, sondern auch von der eigenen.

Die letzten Minuten hatten ihm bei seinen Ermittlungen nicht weitergeholfen, aber jetzt sah er ein kurzes Blitzen in ihren Augen. Hatte es mit der Gräfin zu tun? Ihre animalische Geilheit schob er auf das Werk der Alchemisten. Da dürfte wohl bei der Dosierung etwas durcheinandergekommen sein.

Orgiastis schmetterte ihr ein "Gut dann machen wir eben so weiter!" entgegen. Nahm einen zweiten Finger hinzu und hatte sich sogar noch daran erinnert, an welcher Stelle der Daumen am besten aufgehoben wäre.

Er wendete seinen Blick kurz Helion zu. Orgiastis sah sofort, dass Helion nichts von den Aktivitäten seiner linken Hand mitbekommen hatte. Helion starrte nur missmutig auf seine vor ihm ausgebreitete Jause. Orgiastis verschloss Theas Mund mit seiner rechten und verstärkte die Bemühungen seiner linken, bis Thea drohte zu laut zu werden. Dann gewährte er ihr eine Pause.

Beide sahen sich an und keiner verstand die Motive des anderen. Thea blieb auch gar keine Zeit sich Gedanken zu machen. Sie war verwirrt durch Orgiastis Aussehen und Auftreten sowie sein immer präsentes durchdringendes, aber komplett wahnsinniges Lächeln.

Wenn man von Geilheit und Aussichtslosigkeit, Wut und Sorge sowie Todesangst und einer gefährlichen Prophezeiung gleichzeitig heimgesucht wird, hat man mit sich zu kämpfen. Dagegen erschien es fast einfach, dies als Menschenleser bei Jemandem zu erkennen. Orgiastis bekam es trotzdem nicht hin und wusste dies, aber er näherte sich all seinen Zielen langsam, aber stetig an.

In den nächsten Minuten einigten sich Orgiastis und Thea schließlich nonverbal darauf, dass sich die Finger seiner linken Hand zwar nur ganz langsam bewegten, dafür aber genau dort blieben, wo sie waren.

Oloro Benedini von Pertakis musste seine Rolle spielen, er war aber auch einfach er selbst und gemeinsam ergaben sie: Orgiastis. Sein wahnsinniges Grinsen war genauso ein Teil von Orgiastis, wie seine verlotterte Kleidung und das permanente Überschreiten gesellschaftlicher Konventionen. Er selbst konnte nicht mehr sagen, was Rolle und was echt war. Orgiastis war jemand, der immer dazu fähig war sein gegenüber zu verblüffen. Er tat dies nicht nur, weil es ihm Spaß machte. Er konnte auch viel über Menschen erfahren, wenn er sie im Umgang mit Anomalien, wie er selbst eine war, beobachtete. Seit er seine Gabe entwickelt und auch für das Gute einsetzen konnte, hatte er sich etwas zurücknehmen müssen. Denn er hatte die Erfahrung gemacht, dass Praioten sehr altmodisch bei den Themen Nacktheit und Onanie in der Öffentlichkeit waren, besonders wenn es dabei um Orgiastis ging.

"Erzähl mir von deinem Geheimnis."

"Nein", sagte sie und schaute in traurig an. Seine Finger stellten ihr die nächste Frage.

"Ich darf es nicht", Tränen liefen über ihre glühenden Wangen.

Er erkannte die Erregung in Ihren Augen, sah aber auch dass ihre Angst noch stärker war.Er formulierte seine Frage eindringlicher.

"Das kann ich nicht sagen. So glaubt mir doch, ich würde es Euch sagen, wenn ich könnte!!", schrie sie verzweifelt.

Sie wusste ganz genau, dass es schon genügen könnte, wenn sie ihm einen wesentlichen Teil dieses Fluches verriet, um diesen auszulösen. Sie war mittlerweile so erregt, dass ihr das Denken schwerfiel. Sie war immer mehr damit beschäftigt, sich darauf zu konzentrieren nicht zu kommen, sonst könnte das in weniger als drei Minuten der Fall sein.

Orgiastis konnte natürlich nicht wissen, dass er sich in akuter Lebensgefahr befand, mehr noch als Thea. Genauso wenig wie er damit rechnete, dass ihr dunkles Geheimnis nur indirekt mit dem zu tun hatte, was sie ihm nicht sagen durfte. Daher suchte er an der falschen Stelle ihres Bewusstseins, ihre Erregung machte es ihm auch nicht leichter, von seiner eigenen Mal ganz abgesehen.

Thea war erst erleichtert als er seine Finger zurückzog, doch als Orgiastis sich diese in den Mund steckte und dabei selig grinste, war das ein weiterer Schlag für sie. Aber das war erst der Anfang. Die Tür ging auf.

"Verzeiht Hochwürden! Eure Anwesenheit ist dringend erforderlich, es geht um die Hinrichtung!" Widerwillig stand Helion auf, sich jetzt aufzuregen, erschien ihm sinnfrei. Am besten wäre es, alles schnellstens zu erledigen, damit er endlich essen konnte. Er verließ die Folterkammer und rief dabei Orgiastis zu: "Ich bin bald wieder da."

Sowohl Orgiastis als auch Thea wurde sehr schnell bewusst, welche Möglichkeiten Orgiastis jetzt offenstehen würden. Aber er wäre nicht Orgiastis, wenn man seine Handlungen vorhersehen hätte können. Er setzte sich auf den Stuhl, griff mit der linken Hand nach ihrem Venushügel, genauer gesagt ihrem Kitzler, um ihn sanft zu massieren. Die rechte legte seinen Schwanz frei und begann zu wichsen. Glücklich wie ein kleines Kind beobachtete er immer abwechselnd, was seine Finger so machten und langsam beschleunigten sich seine Bewegungen.

Thea startete einen letzten verzweifelten Versuch und keuchte:

"Bitte lasst mich. Ich darf nicht!"

"Ich sage hier, was du darfst. Und du darfst Thea."

Ein "aber" war ihr noch rausgerutscht, sie verstummte dann abrupt. Orgiastis konnte die Angst wieder in ihr erkennen.

"Aber, was bitte?" fragte er sie.

Thea schüttelte aber nur ihren Kopf, hätte sie die Arme frei gehabt, so hätte sie entschuldigend die Schultern heben können. Orgiastis erkannte aber ihre Absicht und hatte eine Idee. Missmutig ließ er von seinem Schwanz ab und wendete seine volle Aufmerksamkeit Theas Gesicht zu.

"Kann es sein, dass dir bei Strafe verboten wurde mir das zu sagen, was ich wissen will?"

Auf diese Frage war sie nicht gefasst. Noch während sie darüber nachdachte, wie sie ihm antworten könnte, sah sie wie Orgiastis abwechselnd nickte und den Kopf schüttelte.

Dann nickte auch Thea, denn sie war ein schlaues Mädchen und Orgiastis zog seine linke zurück. "Aber davon es nonverbal weiterzugeben, war nicht die Rede?"

Orgiastis Grinsen wurde immer breiter, als ihm Thea lächelnd zunickte.

"Kannst du schreiben?"

"Natürlich, wenn ihr wünscht auch zwergisch oder tulamydisch!

"Gut, das macht es einfacher."

Minuten später konnte Thea wieder auf eigenen Beinen stehen, Orgiastis gab ihr zu trinken und hatte sogar um ein Kleidchen für sie gebeten. Aber bis dahin steckte sie im Leinensack von Orgiastis und er saß nackt neben ihr an dem gut gedeckten Tisch. Er reichte ihr Pergament, Feder und Tinte und sie begann ihre Antworten auf seine Fragen niederzuschreiben.

Thea fiel es leicht, ihm vom Fluch oder eben der Prophezeiung der Gräfin 'dass jeder Mann, der dich vor deiner Hochzeit zum Höhepunkt bringen wird, des Todes sei' zu berichten. Wieso sollte sie sich auch jetzt noch schämen?

Orgiastis fragte beharrlich weiter nach und erfuhr, dass sie sich die Mitschuld am Tode jenes Simons gab, der am Tag, nachdem er sie entjungfert hatte, tot aufgefunden wurde. Das war der dunkle Schatten, der ihr auf der Seele lag. Während sie noch schrieb, stellte Orgiastis zwei belegte Brote aus allem was er vorfand zusammen und überreichte eines der dankbaren Thea. Sie verschwieg nicht, dass die Gräfin ihr auch angekündigt hatte, dass dieser, sie meinte Simon, nicht der letzte gewesen wäre. Sie erklärte ihm auch verschämt, wie knapp er dem Tode entgangen war. Orgiastis hatte genug gelesen und auch fertig gegessen. Er konnte es sich sogar sparen, nochmals ihren Geist zu prüfen, denn ihre Aussage erklärte all das, was er bei seiner bisherigen Analyse nicht zuordnen konnte. Er nahm ihr die Feder aus der Hand, deutete auf das halbe Brot in ihrer Rechten und sagte:

"Ich werde dir etwas erklären und du isst jetzt erst mal. Die Gräfin ist eine Namenlose Priesterin, daher darf und kann man ihre Worte nicht ignorieren."

Sie hatte von all den Namenlosen Geschehnissen nichts mitbekommen, wusste aber, dass sie als Braut für jemanden vorgesehen war und unschuldig bleiben sollte. Bisher hatte sie dies nur auf das Sexuelle bezogen, aber durch den Namenlosen Zirkel erhielt der Begriff 'unschuldig' eine ganz neue Bedeutung. Sie schrieb ihm das auf und er erwiderte erfreut:

"Vielleicht können wir so beweisen, dass du die Braut dieses Schurken werden solltest. Damit würden dich die Namenlosen selbst freisprechen, ohne es zu wollen, denn die Braut dieses Schurken darf nach ihrer Prophezeiung keine Namenlose sein. So könnten wir dich frei bekommen."

Ein Diener kam herein, grüßte und übereichte dem nackten Orgiastis ein Leinengewand, das von Theas nicht zu unterscheiden war und wollte auch gleich wieder verschwinden. Aber Orgiastis bestellte noch etwas zu Essen, der Diener widersprach nicht, verabschiedete sich und ging wieder.

"Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, du bist nicht schuld an Simons Tod!" sagte er und zog sich das Leinending über den Kopf.

Sie schnappte sich die Feder und schrieb: wenn ich nicht gekommen wäre, würde er noch leben??? Orgiastis fiel es schwer ernst zu bleiben.

"Dann hätte die Gräfin einen anderen Weg gefunden, dich zu quälen. Sie ist eine Namenlose Priesterin!"

Thea begann nachzudenken, aber Orgiastis unterbrach sie, denn er hatte noch etwas vor und wollte damit nicht auf Helion warten.

"Hat die Gräfin, während sie es sagte, irgendetwas Komisches gemacht, mit irgendetwas von dir, in einem Tuch und einem Messer oder so?"

Thea kaute gerade an den letzten Resten des Brotes und schüttelte als Antwort den Kopf.

"Morgen wird die Gräfin am Galgen sterben. Damit sollten ihre Prophezeiungen und Flüche spätestens ab übermorgen Geschichte sein."

Thea umarmte ihn auf der Stelle, um ihm ihren Dank auszudrücken, was er wohlwollend über sich ergehen ließ.

"Dann komme ich frei? Ich weiß nicht, wie ich Euch danken kann!"

Er erklärte ihr dann, wie er sich das schon vorstellen könnte.

Helion, abends, in der Ordensburg

Diese verdammte Namenlose Göre hatte es doch wirklich geschafft, ihn noch weiter vom Essen abzuhalten. Dabei hätte er sich auch denken können, dass dieser Hungerhacken am Galgen nicht einfach ersticken würde. Es dauerte Ewigkeiten, bis man das sich immer noch wehrende Mädchen für den nächsten Versuch, für den man ihr Sandsäcke um die Beine band, vorbereitet hatte. Er mochte keine Hinrichtungen und vermied sie, wann immer er konnte, sowohl als Richter als auch als Zuschauer. Aber ausgerechnet er, mit seinen fast schon ketzerischen Ideen, hatte heute ein Kind zum Tode verurteilt. Verurteilen müssen, denn der Fall war zu eindeutig, niemals hatte er ein derartig offensichtlich böses, menschliches Wesen kennenlernen müssen. Doch nach all dem Trubel nahm er sich diesmal die Zeit, dem grausamen Spektakel beizuwohnen, bis er persönlich den Tod der Delinquentin feststellte.

Die Vorfreude auf seine Jause ließ ihn die unzähligen Stufen hinabgleiten, er riss die Türe auf und stürmte zu seinem Essen.

Thea, nachts in der Ordensburg

Gerade hatte sie angefangen den alten Spinner zu mögen, da bat er sie, sich wieder auf den Stuhl zu setzen. Er lehnte sich an die Wand, zog den Umhang hoch und begann seinen Halbsteifen zu wichsen.

"Du könntest mich unterstützen." Aber sie stand auf der Leitung. "Ich möchte, dass du es dir selber machst. Für mich."

Sie schämte sich. Wie irrational dies angesichts der Tatsache war, dass er vor Minuten noch seine Finger in ihr hatte, wurde ihr erst bewusst, nachdem er sie explizit darauf hinwies. Aber sie war ihm auch dankbar und so unverschämt war seine Bitte im Kontext betrachtet auch wieder nicht.

"Komm schon wir haben nicht viel Zeit."

Er hatte recht, sie spreizte ihre Beine und zog den Leinensack nach oben, um ihm Einblick zu gewähren.

"Komm, zeig mir wie du es am liebsten hast." Sie begann zögerlich, aber schnell kehrte die Erregung zurück.

"Wehr dich nicht, du bist auf Drogen." Er stachelte sie an, sie ließ sich von ihm leiten und gab sich immer mehr ihrer Geilheit hin.

Auf einmal hatte Orgiastis aufgehört zu wichsen, denn er hatte Schritte gehört. Er lief zur Türe, bedeckte seine Blöße, nahm mit der rechten Hand eine Tasche entgegen und war bemüht mit der linken seine Latte zu kaschieren. Er bedankte sich, stellte die Tasche mit dem Essen auf den Tisch und die Türe wurde wieder geschlossen. Orgiastis stellte sich diesmal nur eineinhalb Schritte vor Thea und legte wieder los, sie hatte gar nicht erst aufgehört.

"Steck dir noch einen Finger rein." Von da an sah sie ihm sogar direkt in die Augen. Beiden entging nicht, dass sich ihr Abstand immer weiter verkleinerte, woran aber auch beide beteiligt waren.

"Ich wusste doch, dass es dir gefällt", stellte er genauso fest, wie dass sie beide schon sehr weit waren. Orgiastis legte noch nach: "Wenn ich dürfte, ich würde dich junge Stute sofort bespringen!"

Thea erwischte sich dabei, dass ihr selbst diese Vorstellung gefallen würde. Aber konnte und wollte sie ihm das sagen?

"Gefällt es dir mit mir gemeinsam zu wichsen, du Luder?" Diese Frage stellte er nicht, als hätte er, sondern weil er ihre Gedanken gelesen hatte. Orgiastis hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, aber Thea nickte.

"Ich würde deine Klitoris nicht vernachlässigen und dich auch mal reiten lassen."

Theas linke Hand kümmerte sich ab sofort besonders um ihre Perle und sie stand kurz vor der Explosion. Ihm ging es nicht viel besser.

"Ich könnte dich mit meinem Seniorenschwanz ficken, bis du um Erbarmen flehst, ohne dich vollzuspritzen."

Sie sah ihm in die Augen und ihm offenbarte sich ihre ganze aufgestaute Leidenschaft, was ihn noch mehr anstachelte.

"Wenn ich nur sechzig Jahre jünger wäre, ich würde es dir besorgen, bis du wund bist!", so trieben sie sich gegenseitig zum Höhepunkt ohne sich auch nur zu berühren.

Als Thea von der Welle überrollt wurde, beugte sie sich nach vorne und steckte sich ihre linke Hand in den Mund, um nicht loszuschreien. Sie hielt dabei fast durchgehend Augenkontakt und Momente später kündigte auch Orgiastis sein Kommen an, ohne dabei loszubrüllen. Im Endeffekt hatte er eine perverse Idee und sie diese ihren eigenen Wünschen angepasst. Orgiastis wollte ihr Gesicht verzieren, aber Thea hatte das erkannt und so kam es, dass er ihr in den saugenden Mund spritzte.

Eine Sekunde genossen sie diesen einen Moment, der maximalen Vereinigung, die ihnen gegönnt war. Leider ging in diesem Moment die Türe auf und Helion stürmte zu seinem Essen. Helion war nur auf das Essen fixiert, so sprang ihm sofort ins Auge, dass beträchtliche Teile seiner Jause verschwunden waren. Er legte sich sein eine Handfläche auf die Stirn und jammerte los:

"Wie könnt ihr mir das nur antun!"

Die wertvollen Sekunden, die sie dadurch gewonnen hatten, wurden gut genutzt.

"Ich musste eine Stunde betteln, damit ich diese Fastenjause bekommen habe. Praios steh mir bei." Helion hatte sich bisher noch nicht mal nach den anderen Beiden umgesehen und weinte: "Ich hab dir noch was nachbestellt, sollte in der Tasche sein."

Deren Inhalt stellte sich als Rindsgulasch mit acht Semmelknödeln heraus und führte dazu, dass kurze Zeit später alle annähernd befriedigt waren. Da Helion der Einzige war, der aß, nutzte Orgiastis die Gelegenheit, um Helion über seine Erkenntnisse zu informieren. Im Anschluss notierte Helion sich noch die Fragen für die Gräfin und versprach Thea, dass er Alles für ihren Freispruch tun würde und ihre Chancen gutstünden.

"Wieso wurde ich nicht gefoltert?", wollte Thea wissen.

"Weil unser Auftraggeber uns darum gebeten hat zu prüfen, ob du eine von den Namenlosen bist, bevor die Inquisition dich prüft. Er muss wohl an dich glauben, aber du hattest auch Glück, die Inquisition hat derzeit viel zu tun!", antwortete Helion.

"Er kennt den Plan dieser Namenlosen und weiß deshalb, dass du unschuldig bist," mischte sich Orgiastis ein.

"Und wer ist dieser Auftraggeber?"

"James" sagte Orgiastis

Thea erwiderte nichts

"Und wenn er freigesprochen wird, wird er Baron! Wobei ich denke, seine Vögtin hatte auch ein Wort mitzureden", ergänzte Helion

"Ihr meint Vicky und ihren verschwundenen Freund." Theas Blick erhellte sich kurz, aber dann fragte sie besorgt nach: "Geht es ihr gut? Ist sie auch hier? Sie kann keine von den Namenlosen sein?"

"Ihnen geht es beiden gut, sie sind beide hier und lassen dich grüßen. Du wirst dir ab morgen mit Vicky eine Zelle teilen. Sie will dir anbieten zu ihr zu ziehen, wenn du von dieser Villa wegwillst und du sollst darüber nachdenken."

"Sind sie beide angeklagt?"

"Ja, wobei James freikommen muss. Vicky war nie gefallen und am Ende hat auch sie sich als sehr hilfreich erwiesen. Du musst dir mehr Sorgen um dich, als um die beiden machen."

Thea umarmte beide und bedankte sich für ihre Mühen. Sie nutzte einen günstigen Moment, um Orgiastis zu küssen. Sie hauchte ihm noch ein 'vielleicht sieht man sich ja wieder. Ich werde dich nicht vergessen' zu und verabschiedete sich von Orgiastis, denn sie nahm Helions Angebot an, auf seiner Couch zu nächtigen. Als dieser ihr dort dann zu erklären versuchte, dass sie auf keinen Fall flüchten dürfte, war sie schon eingeschlafen. Er deckte sie noch zu, bevor er sich in sein Bett legte und, mit den Gedanken schon beim Frühstück, einschlief.

Die meisten Männer in seinem Alter, hätten sich nach diesem Tag noch einen von der Palme gewedelt, sofern sie dazu überhaupt noch im Stande wären. Orgiastis war zwar ein großer Freund der Onanie, aber nach über 70 Jahren machte ihm das allein keinen Spaß mehr. Aber er freute sich immer über Publikum, das sich nicht gleich schreiend abwandte. Da er diesen Fetisch hier in der Ordensburg nicht im üblichen Maße ausleben konnte, widmete er sich seinem anderen Laster. Wenn viele Menschen auf wenig Raum viel Zeit verbringen, so gab es immer einen Ort, an dem sich Orgiastis einige Becher Wein ergaunern konnte. Dass Orgiastis von solchen Plätzen angezogen wurde, lag an seiner jahrzehntelangen Erfahrung. Heute musste er nicht einmal seine Geschichten erzählen, um sich am Rotwein erfreuen zu dürfen und so hatte er Zeit, die Tage am Gerichtshof Revue passieren zu lassen.

Er hatte sich entschlossen, das Angebot von James anzunehmen, nach Glimmerwein zu kommen. Dass James auch unterrichtet werden wollte, würde Orgiastis in Kauf nehmen, dafür würde er sich an Vicky erfreuen können. Aber auschlaggebend für seine Entscheidung war vielmehr die Aussicht, dort Thea wiederzusehen, seine wahrlich letzte Chance. Und auch die erste nach über sechzig Jahren. Betrunken schlief er auf der Couch seines Zimmers ein, er hatte es nicht mehr in das große Doppelbett geschafft.



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