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Walhalla (fm:Romantisch, 23750 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 30 2022 Gesehen / Gelesen: 15811 / 13330 [84%] Bewertung Geschichte: 9.79 (281 Stimmen)
Ein Märchen für Erwachsene, in dem keine nordischen Götter involviert sind.

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"Hehe, nee, ich habe weder mit Kirche noch mit Glauben irgendwas am Hut. Ich habe mich lange Zeit mit diesen Dingen beschäftigt. Wahrheit ist Wahrheit, egal aus welcher Quelle sie stammt. Und er wusste genau, wovon er redet. Natürlich war er geprägt von seinem Glauben, seinem Kontext. Ich komme aus einem völlig anderen."

"Bist du so ein New Age Freak wie Hannah?"

"Auch das nicht. Ich bin weder dies noch das. Ich bin einfach."

"Ich versteh kein Wort. Aber dann versucht du irgendwie durch eine gute Tat dein Karma aufzupolieren, oder was?"

"Ich glaube nicht an Karma. Ich glaube an gar nichts. Na ja, außer Walhalla."

"Was?"

"Natürlich nicht einen tatsächlichen Ort, wo mit Göttern gesoffen, gefickt und gekämpft wird, um für das Leben als Krieger und seine Heldentaten belohnt zu werden. Der Ort ist hier, jetzt, zu jeder Zeit."

Sie sah mich verständnislos und verwirrt an. Nun kamen aber zwei weitere Gäste auf den Balkon, um zu rauchen.

"Hey, Sandra. Wir haben uns ja Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Alles klar bei dir? Was machen die Kinder?", erfragte ich nach einer kurzen Umarmung mit Küsschen.

"Hör bloß auf. Fressen mir die Haare vom Kopf, und rauben mir den letzten Nerv. Ich hätte sie damals in einen Sack stecken und ersäufen sollen..."

Während Sandra mir ihr Leid klagte, sah mich Judith noch lange unverwandt an, gab sich schließlich einen Ruck und verschwand vom Balkon. Als ich nach einem längeren, und sehr lustigen Gespräch mit Sandra wieder in die Wohnung kam, saß Judith neben Hannah. Offenbar hatten sie sich über mich unterhalten.

Die Tatsache, dass Judith erstmalig etwas Farbe im Gesicht hatte, schien darauf hinzudeuten, dass sie Hannah in ihrer typischen Art gleich mit Details versorgt hatte, die sie wahrscheinlich nie hatte wissen wollen. Ich wurde wieder von Bekannten und Freunden in Gespräche gezogen. Judith beobachtete mich lange Zeit, das entging mir nicht.

Sie wagte es allerdings nicht noch einmal, mich von sich aus anzusprechen. Das tat ich dann, als sie sich bereits ihre Jacke angezogen hatte, und offensichtlich die Party verlassen wollte.

"Du gehst schon?"

"Ja, ich fühle mich nicht so besonders."

"Verstehe. Wir können unser kleines Gespräch gerne ein andermal fortsetzen. Das möchtest du doch, nicht wahr?"

Sie sah mich verblüfft an, und krauste ihre Stirn.

"Ich weiß nicht. Vielleicht. Ruf mich an. Hannah kann dir meine Nummer geben."

"Verlass dich drauf. Wir sehen uns", verabschiedete ich sie.

Wenige Stunden später war es aber erst einmal Zeit, das Geburtstagskind richtig zu sehen. Hannah. Eine der ungewöhnlichsten und exzentrischsten Frauen, die ich kannte. Als ich sie kennenlernte, war ich mit meinen einundzwanzig Lenzen ein ziemlich grüner Junge, trotz einer langjährigen Beziehung und mehreren kürzeren.

Die neun Jahre ältere Hannah war da eine Offenbarung. Eine Frau, die nicht nur wusste, was sie wollte, sondern sicherstellte, dass ich das ebenfalls erfuhr. Genau erfuhr. Sie legte zu der Zeit Tarot, auch für mich.

Komischerweise kam bei mir fast immer raus, dass ich in Kürze ein sehr intensives erotisches Erlebnis haben würde, egal welche Karten da in welchen Kombinationen lagen. Und dann stellte sie sicher, dass die Karten nicht logen.

Bevor ich mich ihr widmen durfte, musste ich zunächst unter ihr Platz nehmen und ganz genau zuschauen, wie sie da selbst vorging. Anschauungsunterricht aus nächster Nähe. Die ersten drei Male nur das. Dann durfte ich sie erstmalig lecken. Unter exakten Anweisungen ihrerseits.

Später zeigte sie mir alle ihr bekannten Techniken in zwei langen Vorführungs- und Übungsstunden mit einer ihrer Freundinnen. Vor allem für die Freundin lang, die wie Hannah die Tendenz hatte, recht schnell zu kommen.

Ich hatte noch nie eine Frau so erledigt vom Sex erlebt, wie die junge Dame damals. Nicht, dass ich mir nicht alle Mühe gegeben habe, das auch einmal hinzubekommen. Auch und gerade bei Hannah, deren Möse mir im Verlauf der Jahre so vertraut wurde, als wäre sie mein eigenes Körperteil.

Wir waren niemals in einer offiziellen Beziehung, das kam für sie einfach nicht in Frage, Beziehungen generell. Für sie waren Liebe und Sex etwas, was nicht begrenzt sein konnte und durfte. Ich dachte lange Zeit anders, blühte in Beziehungen auf und quälte mich ein gerüttelt Maß in ihnen.

Sie blieb weiter die Konstante in meinem Leben. War irgendeine Beziehung beendet, denn ich war meinen Partnerinnen immer treu, war ich mit Hannah irgendwann im Bett. Und wer auch immer da zusätzlich gerade herumlungerte.

Ihr Geburtstagswunsch war daher keine Überraschung. Eine Stunde Lecken. Den ich nur zu gern erfüllen würde.

"Was sagst du zu Judith?", wollte Hannah wissen, als sie sich auszog.

"Ich habe sie verwirrt. Aber ich nehme an, dass ich sie zumindest neugierig gemacht habe", vermeldete ich, während ich mich ebenfalls meiner Kleidung entledigte.

"Sie braucht dich."

"Sie braucht Mut, sich mit ihrer Realität auseinanderzusetzen. Wie auch immer die im Moment aussehen mag. Du hast mir nicht viel erzählt."

"Das soll sie selbst tun. Ihr werdet euch wiedersehen?"

"Natürlich", antwortete ich und postierte mich zwischen ihren Schenkeln.

Mmh, diese Pussy. Als ich sie kennenlernte, war sie noch stark behaart gewesen, war das ihr feministisches Statement gewesen, auch ihre Beine rasierte sie sich zu der Zeit aus Prinzip nicht. Dann lernte sie die Vorzüge bei vielen ihrer Gespielinnen kennen, und ihr Pragmatismus siegte über den Idealismus.

Jetzt war alles blitzeblank, sie gönnte sich mittlerweile regelmäßige Laserbehandlungen. Ich sog genüsslichen den süßlichen Duft ihrer Weiblichkeit ein. Atmete darauf. Tat nichts weiter. Das wollte sie noch nicht. Hannah liebte den Punkt, wo sie es vor Geilheit nicht mehr aushalten konnte.

Der konnte unterschiedlich schnell erreicht werden. Hing von ihrer Tagesform ab. Sie sah jetzt schon richtig nass aus.

"Irgendwelche besonderen Wünsche?"

"Wir haben uns zwei Wochen nicht gesehen, und ich habe auch sonst niemanden gefickt. Ich will also so oft kommen, wie es geht."

"Ah. Dir ist schon klar, dass ich dich im Anschluss daran ficken werde, bis der Arzt kommt?"

"Man wird nur einmal fünfundfünfzig."

"Ich hab irgendwo gelesen, dass sich der sexuelle Appetit einer Frau nach fünfundvierzig abschwächt. Irgendwas sagt mir jedoch, dass sich dich bei dieser Studie nicht einbezogen hatten."

"Das ändert sich nicht mehr. Du wirst mich auch noch mit fünfundsiebzig orgastisch ins Nirwana schubsen müssen, teuerster Freund."

"Dazu habe ich mich mit meinem Schwur verpflichtet. Du siehst übrigens immer noch aus wie höchstens vierundfünfzig."

"Du weißt, wie man einer Frau schmeichelt. Okay, jetzt tob dich mit meinem welken Fleisch aus, bis ich mich wieder so jung fühle, wie ich niemals gewesen bin."

"Welkes Fleisch... deine geilen Titten sind immer noch drall wie eh und je, und kriegen gleich, was sie verdienen. Gut, dein Arsch hat sich verdoppelt, seit wir uns kennen..."

"Charmeur. Oh, fuck. Junge, und wenn du noch so hart dran saugst, du kriegst da keine Milch raus. Fuck, ich hatte vergessen, wie gut das kannst. Oh mein Gott..."

Ihre Nippel waren noch empfindlich wie eh und je. Man konnte sie auch so zum Höhepunkt kriegen. Das dauerte allerdings eine ganze Zeit. Es war schnell zu spüren, dass sie es eilig hatte, das erste Mal ausgeknipst zu werden.

Sie hielt ihr Becken schon nicht mehr still, als ich ihr zusätzlich noch ihre fetten Titten knete, und meinen heißen harten Schwanz an ihren Schenkeln rieb.

"Was macht übrigens deine herzallerliebste Muschi? Fließt so langsam vor sich hin?"

"Ich weiß nicht. Schau doch nach."

"Aber du weißt, dass ich das nicht mit meinen Augen tue?"

"Ja, nun laber nicht, sondern leck mich, du Arschloch."

"Gern leck ich dir dein Arschloch. Von dem solltest du dich im Übrigen für den Rest des Abends ebenfalls verabschieden. Ich habe einen Plan ausgearbeitet, der dich an allen Fronten vernichten wird."

Was sie liebte. Wie meine Zunge an ihrer unglaublich süßen Rosette. Wenn sie nicht gerade schon den besagten Punkt erreicht hatte, so wie jetzt.

"Fotze... leck ja... oh fuck... leck endlich meine gottverdammte... Fotze... oooh... ich dreh... noch... uuh... durch..."

"Tu das nur. Du bist hier unter Freunden. Es sei dir gestattet. Hey, ich brauch die Haare noch, so viel sind das gar nicht mehr. Ist ja gut... na, dann komm mal schön, mein Schatz."

Folgsam war sie. Exzessiv. Exzessiv folgsam. Nun gut, daran ich war ich nicht ganz unschuldig. Wie gesagt, ich kannte mich bei ihr recht gut aus. Sie hatte einen klaren Wunsch geäußert. Wir verloren schnell den Wunsch, mitzuzählen.

Ich keineswegs den, ihr im Anschluss all ihre Löchlein zu verwüsten. Mit dieser Frau konnte man alles machen. Sie ging in jedem Tempo, in jeder Heftigkeit, sogar im Stillstand ab, wie Schmidts Katze. Und ich hatte vorgesorgt. Es gab eine Weile ein chinesisches Potenzmittel, was ähnlich wie Viagra wirkte, nur extremer war, und sechzehn Stunden vorhielt.

Anders war hier auch, dass man kommen konnte, und einfach weiterficken. Wenn die Stimulation gleichblieb, ging er nicht runter. Bevor ich mich damit eindecken konnte, war es vom Markt. Eine hatte ich für besondere Gelegenheiten aufgehoben. Die hielt ich nun für gekommen.

Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie schon in der Stunde davor das volle Programm wollte. Als sie das äußerte, hatte ich das Dingen selbstverständlich schon intus. Als ich das erste Mal in sie kam, und das Ficken nicht mal unterbrach, kriegte sie die erste Ahnung von dem, was ihr bevorstand.

"Björn, du geiles Schweinchen... hast dich... oh fuck... gedopt, du Sau... oh mein Gott. Fick mich, bis ich platze. Fick mich kaputt."

Ich gab mir alle Mühe, ihr auch diesen Wunsch zu erfüllen. Sechzehn Stunden Wirkung oder nicht. Irgendwann glüht der Kolben so, dass man betet, ihn mal wieder runterkommen zu sehen. Okay. Jetzt hatte ich Hannah endlich in den Zustand bekommen, in dem ich sie seit dieser ersten Einführungsveranstaltung zu sehen hoffte.

Sie sah wirklich fertig aus, und viele, viele Jahre jünger. Mission erfüllt.

"Geil... geil... geil... geil...", versuchte sie sich im Anschluss an einem neuen Mantra.

"Immer noch? Oh Han, bitte sag mir, dass du jetzt auch eine Pause brauchen kannst."

"Pause? Wehe du steckst dieses Folterinstrument heute noch irgendwo bei mir rein. Na, außer in meinen Mund vielleicht. Soll ich dich blasen? Ich kann dich natürlich blasen. Natürlich will ich dich blasen. Her damit."

"Hey, Pause, hatte ich gesagt. Fuck, Mädel... jetzt war er gerade wieder unten... verdammt. Oh du geile Sau... mit drei Fingern gleich... Han... hör... fuck... oh mein Gott..."

Es wurde ein Geburtstag, den wir beide so schnell nicht vergessen würden.

~~~

Wir trafen uns in dem großen Park, der nicht weit von meiner Wohnung lag. Judith sah erneut sehr blass und übernächtigt aus. Sie trug diesmal eine Baseball-Kappe. Wahrscheinlich bekam sie die ersten unangenehmen Nebenwirkungen der Chemo-Therapie zu spüren. Ich wollte sie nicht darauf ansprechen. Sie würde mir sagen, was sie bedrückte, ohne dass ich eine Richtung vorgab.

Das tat ich nur beim Spaziergang.

"Ich weiß immer noch nicht, was ich hier mit dir mache", sagte sie schließlich, nachdem wir eine Weile stumm nebeneinander hergelaufen waren.

"Spazieren gehen, wenn mich nicht alles täuscht."

"Eh, Alter. Du weißt genau, was ich meine."

"Nun, es fällt dir schwer, über das zu sprechen, was dich bewegt. Du hast den Eindruck, dass es mit mir zumindest möglich wäre."

"Was mich bewegt... ich werde wahrscheinlich sterben."

"Ich werde ganz sicher sterben."

"Sehr witzig. Du weißt genau, was ich meine. Bald. Sehr bald. Das scheint dich nicht im Mindesten zu irritieren. Warum?"

"Aus dem eben genannten Grunde. Wir sterben alle. Manche wissen wann, andere nicht. Es ändert nichts, an der Aufgabe, dem tatsächlichen Leben. Und du bist dir so sicher... was haben die Ärzte gesagt? Deine Erkrankung ist chronisch oder akut?"

"Akut. AML. Und ich habe wohl zu lange mit dem Arztbesuch gewartet. Jetzt sind die Heilungschancen minimal."

"Ja. Das ist keine einfache Situation für dich. Du hast die ersten Runden Chemo hinter dir?"

"Noch eine Infusion, dann Pause, und dann geht es mit Tabletten weiter. Du kennst dich aus?"

"Mit Leukämie nicht direkt. Mit Krebs schon."

Sie sah mich scheu an.

"Du bist der Erste und Einzige, der nicht offen oder versteckt vor Mitleid überfließt, wenn er mich anschaut. Nochmal die Frage, warum?"

"Du bist eine Kriegerin. Du wirst den Kampf aufnehmen. Ob du ihn gewinnst, oder verlierst, ist bedeutungslos. Es geht nur darum, dass du es tust."

"Ich bin eine... was? Junge, du redest eine gequirlte Scheiße... ich sollte in diesem Jahr achtundzwanzig werden. Jetzt werde ich wahrscheinlich nicht mehr mal das. Kampf... ich kann gar nichts tun, das ist es ja, was mich so runterzieht. Verstehst du? Nichts, absolut nichts kann ich tun. Entweder fällt Weihnachten und Ostern auf einen Tag, und mir hilft dieser Dreck, den sie mir in den Körper pumpen, oder nicht. Verstehst du? Wie unfair die ganze Scheiße ist?"

"Das musst du so empfinden, natürlich. Aber ich meinte nicht den Kampf gegen die Krankheit. Sondern den Kampf gegen die Angst. Gegen die Versuchung, aufzugeben. Gegen den Rückzug vom Leben. Gegen das Gefühl, nichts mehr hoffen oder wollen zu dürfen und können. Das ist der Kampf einer Kriegerin."

"Wozu? Was für einen Sinn soll das alles noch machen? Ich lebe vielleicht noch ein paar Monate."

"Vielleicht. Aber wie viele von deinen bisherigen Tagen hast du bislang wirklich gelebt?"

"Wovon redest du? Wirklich gelebt? Was soll der Dreck? Ich habe wirklich andere Sorgen."

Natürlich, das musste sie so sehen. Die Aggressivität, die sie entwickelte, war doch schon einmal großartig.

"Gut. Dann sage mir, was deine Sorgen sind."

"Merkst du's noch? Krepieren zum Beispiel."

"So, so. Das geht allen so, du wirst lachen. Zumindest vorgeblich so. In Wirklichkeit ist es die Sorge, in der vorgegebenen Zeit nicht all das erreicht, gelebt, genossen zu haben, was möglich war. Die plötzliche Gewissheit, dass alles zu Ende geht, es keine zweite Chance gibt. Nichts, von dem, was unerreicht blieb, ungetan blieb, nicht erlebt wurde, noch nachgeholt werden kann."

"Lass mich doch mit diesem schwachsinnigen Gewäsch in Ruhe, und sag mir konkret, was ich tun soll, verdammt."

"Hör auf, dich selbst zu bemitleiden. Nimm den Kampf auf. Nimm jeden Tag so, wie er kommt, als Chance, das zu tun, was du willst und kannst. Mobilisiere alle Kräfte und setze sie ein."

"Und dann?"

"Bist du in Walhalla."

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich hätte es wissen müssen, als du mir sagtest, du wärst seit langem ein Freund von Hannah. Du hast doch genau wie sie voll den Lattenschuss, du Vogel, du bist sogar noch abgedrehter als sie."

"Ah, hat sie das über mich erzählt?"

"Nein, natürlich nicht. Für sie bist du ein großer Guru, Heiliger, oder was der Teufel, was sie mir da erzählt hat. Ich habe eh nur die Hälfte verstanden."

"Deiner Gesichtsfarbe nach dem Gespräch auf der Feier war zu entnehmen, dass sie dir noch mehr erzählt hat."

Jetzt musste sie sogar grinsen.

"Natürlich. Es ist Hannah, verdammt. Jedes Gespräch mit ihr endet irgendwie mit Ficken."

"Warum bist du hier?"

"Wenn ich das bloß wüsste. Die Frage stelle ich mir auch schon die ganze Zeit."

"Willst du dich lieber zurückziehen und einfach sterben?"

"Du hast überhaupt keinen Sinn dafür, was für Fragen man stellen kann und welche nicht?"

"Möchtest du sie vielleicht beantworten?"

"Nein, verdammt, das will ich nicht. Ich will nicht einfach sterben, ich will überhaupt nicht sterben. Es ist so gottverdammt unfair... ich... Scheiße... nun hilf mir doch, verdammt."

Ich nahm sie in den Arm, als sie in Tränen ausbrach. Weinte, bestimmt zehn Minuten ununterbrochen. Wir setzten uns anschließend auf eine Bank, obwohl es zu nieseln anfing.

"Und jetzt?", fragte sie leise, als sie sich beruhigt hatte.

"Lebst du allein?"

"Nein, in einer WG, mit einer guten Freundin. Sie... versucht... für mich da zu sein."

"Aber ist total überfordert. Verstehe. Deine Eltern? Geschwister?"

"Ich... habe es meiner Mutter nicht einmal erzählt... mein Vater ist... schon zehn Jahre... Autounfall... Geschwister hab ich nicht."

"Verstehe. Ihr sagen zu müssen, dass sie möglicherweise bald ihre Tochter ebenfalls verliert, erscheint unmöglich. Darüber reden wir später. Du sagtest, du lebst mit einer Freundin. Also kein Partner, Boyfriend, oder die weibliche Version davon?"

"Nein. Ich bin kein Glückskind. Nie gewesen."

"Möchtest du in deiner vertrauten Umgebung bleiben, oder willst du mit zu mir?"

Sie starrte mich verständnislos an.

"Du... versuchst mich... ins Bett zu kriegen? Alter... langsam..."

"Nee. Das war nicht meine Absicht. Mal abgesehen davon, dass die Geburtstagsfeier mit deiner Patentante Nachwirkungen hat, die das auch völlig unmöglich machen würden. Zumindest noch ein oder zwei Tage lang. Nein. Ich werde einfach in diesem Kampf an deiner Seite sein. Bis zum Ende. Oder bis du mich nicht mehr brauchst."

"Was..."

"Du hast das Gefühl, das alleine nicht durchstehen zu können. Das ist falsch, aber auch gar nicht notwendig. Wenn du nicht anders darüber denkst, schlage ich vor, wir holen ein paar Klamotten und Medikamente und was auch immer du in der nahen Zukunft brauchen wirst, aus deiner Wohnung. Ich habe ein Gästezimmer in meiner Wohnung. Du bist willkommen."

"Ich verstehe nicht..."

"Doch, ich glaube schon, dass du mich verstehst. Und du vertraust mir. Du kannst dir nicht erklären warum, aber du tust es. Das ist gut. Nur so kann es funktionieren."

"Warum tust du das?"

"Ah, schon vergessen? Für mich gibt es kein Warum. Ich handle einfach so. Also, einverstanden?"

"Das kann ich doch nicht annehmen."

"Eine Kriegerin kann alles. Und tut es einfach."

"Normal bist du nicht, Mann."

"Das ist eine weit verbreitete Meinung. Bilde dir deine eigene. Keine Angst, ich bin kein Triebtäter, kein Sektenführer, es gibt seit längerem keine schwarzen Messen mehr in meiner Wohnung, und auch keine Kameras am Bett, sollten wir doch noch mal zuschlagen. Du hast absolut nichts zu befürchten. Ich bin an sich völlig harmlos."

"Da kann man geteilter Meinung sein. Du willst das wirklich tun?"

"Ich tue es. Hast du ein Auto? Ich habe meinen Disput über den notwendigen Einsatz halluzinogener Drogen im Straßenverkehr verloren, und bin nicht mehr berechtigt, ein solches zu fahren. Der Richter hatte keinen besonders ausgeprägten Sinn für Humor."

"Junge, du bist echt... okay... so habe ich in meinen letzten Tagen wenigstens noch was zum Lachen."

"Das ist die Einstellung. So kommen wir weiter."

Die Erleichterung war ihr anzumerken. Gut. Sie hatte auch keine Schwierigkeiten, ihre Entscheidung vor ihrer besorgten Mitbewohnerin und Freundin zu vertreten. Ich verzichtete darauf, dieser meine Telefonnummer zu geben. Auch wenn das aufgrund ihrer ausgesprochenen Niedlichkeit durchaus sinnvoll erschien. Es hätte sie aber sicherlich ins Grübeln gebracht.

"Wieso Walhalla? Björn... kommst du etwa aus Skandinavien?"

"Mitnichten, ich bin ein Eigengewächs dieser Region. Meine Mutter hatte ein Faible für eine gewisse schwedische Pop-Gruppe und einem Mitglied davon insbesondere. Walhalla... Nun, es ist die einzige Darstellung des Jenseits, die neben Kampf auch Ficken, Saufen und den Einsatz himmlischster Halluzinogene im Programm hat. Die Idee war mir sofort sympathisch. Es hat eine Weile gedauert, bis ich begriffen habe, was damit wirklich gemeint ist. Dort drüben kannst du parken."

"Und das ist?"

"Das erfährst du in den nächsten Tagen. Wie fühlst du dich?"

"Mir ist etwas übel, ich fühl mich schlapp, aber sonst geht es."

"Ah, dann solltet du gleich einen rauchen. Da sind wir. Willkommen in meiner bescheidenen Hütte."

Sie sah sich neugierig um, und schien mit dem Gästezimmer ebenfalls zufrieden.

"Mein Schlafzimmer ist übrigens genau nebenan. Und immer für Notfälle jeder Art geöffnet."

"Du glaubst ernsthaft, ich würde mit dir ins Bett gehen?"

"Ich sag ja, Notfälle. Na ja, zumindest beim ersten Mal würdest du ihn vielleicht als Notfall empfinden, beim zweiten Mal als Notwendigkeit. Nur der Vollständigkeit halber: Eine Bereitschaft bedeutet nicht eine Erwartung. Weiterhin sind medizinische oder emotionale Notfälle eingeschlossen. Oder einfach nur der Wunsch, nicht alleine einschlafen zu wollen. Einen Menschen um dich zu haben."

"Was machst du überhaupt? Musst du nicht arbeiten, oder sowas?"

"Nein, nicht mehr. Ein kleines Stück Software, beziehungsweise der Verkauf meiner Rechte daran, hat mich von allen Verpflichtungen dieser Art entbunden. Ich bin Herr meiner Zeit. Nicht immer meiner Sinne, aber das ist meist ein gewünschter Effekt. Du solltest jetzt wirklich einen rauchen, denn ich koch uns gleich was Schönes. Es hilft gut gegen die Übelkeit, nicht wahr? Die Appetitlosigkeit?"

"Meistens jedenfalls. Rauchst du mit? Ich habe noch einiges."

"Im Moment nicht. Du kannst im Wohnzimmer rauchen, wenn du möchtest. Es steht ein Aschenbecher auf dem ersten Bücherregal. Schau dich um, das ist jetzt dein Zuhause. Du wirst dich hier wohlfühlen. Da bin ich mir ziemlich sicher."

Ja, sie sollte ein Gefühl für die Wohnung kriegen. Ich hätte sie auch aufgenommen, wenn sie ein Lamm gewesen wäre. Aber das war sie nicht, im Gegenteil. Bei ihr war schon die Kriegerin sichtbar, seit sie sich entschieden hatte, mir zu vertrauen.

Sie aß zunächst mit wenig Appetit, kam dann aber doch auf den Geschmack. Besonders die Mousse hatte es ihr angetan. Wir setzten uns aufs Sofa, und machten es und gemütlich. Sie setzte sich in die andere Sofaecke und drehte eine weitere kleine Tüte. Schaute mich dabei lange an.

"Du fragst dich, wer ich bin und warum ich so bin, wie ich bin. Das sind gute, aber völlig irrelevante Fragen für dich im Moment. Du hast gesagt, du bist kein Glückskind. Was meinst du damit?"

"Der einzige Mann in meinem Leben, den ich wirklich geliebt und geachtet habe, ist vor zehn Jahren gestorben. Mit dem Rest habe ich außer Enttäuschungen nicht viel erlebt. Meinen Job habe ich drei Wochen vor der Diagnose verloren, weil ich oft und oft auch unentschuldigt gefehlt habe. Das meine ich mit kein Glückskind."

"Verstehe. Warum nimmst du nicht die Kappe ab?"

"Es wird immer dünner, schon erste kahle Stellen. Es sieht schrecklich aus."

"Das glaube ich nicht. Außerdem bist zu weit weg. Wenn du zu mir kommst, und die Kappe abnimmst, kann ich dir dein Haar streicheln. Du brauchst dich vor mir nicht zu verstecken."

Sie zögerte eine Weile, aber dann hatte sie die Tüte fertig gerollt, seufzte und kam damit zu mir. Sie drückte mir das Ding in den Mund und gab mir Feuer. Dann nahm sie die Kappe ab. Sie hatte ein wenig übertrieben, es wirkte schon dünner, aber richtig kahle Stellen hatte sie nicht. Sie ließ es zu, dass ich sie streichelte.

"Ich werd nicht schlau aus dir", meinte sie, nachdem sie mir amüsant lange in die Augen geschaut hatte.

"Da haben sich schon ganz andere dran versucht. Mach dir nichts draus. Aber erklär mir bitte, warum du an der Männerfront nur Enttäuschungen erlebt hast. Eine so aufregende und starke Frau wie du hat doch sicherlich im Angebot aus dem Vollen schöpfen können. Und da war nichts Ansprechendes dabei?"

"Ich bin weder das Eine, noch das Andere. Und ich war mit vergleichsweise normalen Männern zusammen, die viel von aufregenden Monaten, aber wenig von langwierigeren Geschichten hielten. Oder emotionaler Beteiligung."

"Der einzige Weg zu gewinnen, ist so lange in den Los-Topf zu greifen, bis man keine Niete erwischt."

"Nur scheint der Rummel langsam dicht zu machen."

"Vielleicht geht er gerade richtig los. Du hast nebenbei eine tolle Kopfform. Du wirst auch mit Glatzkopf richtig heiß aussehen. Falls du dich das schon gefragt hast."

"Nein, ich habe mir viel Mühe gegeben, mich das nicht zu fragen. Herzlichen Dank. Du weißt genau, was eine Frau hören will, was?"

"Na, an dem heiß hast du nicht gestört, oder? Ah, um dich da rückhaltlos aufzuklären, ich habe die unangenehme Eigenschaft, immer die Wahrheit zu sagen. Ich mein das so."

"Na klasse. Da hab ich mich ja auf was eingelassen."

"Als ob Ehrlichkeit nicht das wäre, was du dir von deinen Partnern am meisten gewünscht und am wenigsten bekommen hast."

"Schon mal was von Liebe gehört?"

"Dem Namen nach. Ehrlichkeit ist eine Wahl, Liebe nicht."

"Eine geht ohne die andere nicht."

"Das hast du gut erkannt. Bist du ehrlich mit dir selbst?"

"Weil ich mich nicht liebe? Das täuscht. Natürlich nicht immer. Vielleicht bin ich einfach nur ein nicht besonders liebenswerter Mensch."

"Auch noch nach Komplimenten fischen. Also gut: Ich finde du bist eine wirklich faszinierende und liebenswerte Frau. Und heiß, nicht zu vergessen. Wenn ich dir was Anderes außer deinen Haaren streicheln soll, du hast freie Auswahl. Nur mal so aus Neugier, fallen sie dir da unten eigentlich auch aus?"

"Alter, du bist echt... wie Hannah. Aber noch ein Tucken irrer. Meine Fresse."

"Also ein ja. Na, das ist doch ein Silberstreifen am Horizont. Oder dessen Verlöschen. Lass mich raten, du hast sonst einen Landungsstreifen?"

"Merkst du's noch? Alter, du bist echt jenseits von krass."

Dann kicherte sie einen Moment vor sich hin.

"Und wie hast du das erraten?", konnte sie ihre Neugier dann nicht zügeln.

"Jahre intensivster Studien und Forschung. Du hast übrigens ein überaus liebenswertes Kichern. Wie eine Elfe, die gerade auf einen Vibrator gestoßen ist. Herzallerliebst, wirklich."

Ja, genau so. Da war es wieder. Und ein Blitzen in den Augen. "Und was ist dir nach Jahren intensivster Studien und Forschung lieber?"

"Es hat beides seinen Reiz. Wenn die Schamhaare etwas länger sind, kann man schön dran ziehen. Magst du das? Natürlich, wenn alles ganz glatt ist, kann ich den Sauger-Trick vom Bauchnabel abwärts spielen, bis runter zur Klit..."

"Den Sauger-Trick?"

"Ist schwer zu erklären, aber umso leichter vorzuführen. Soll ich?"

"Untersteh dich."

"Aber Ziehen magst du, nicht wahr?"

"Ich glaube, das geht dich irgendwie nichts an."

"Also ja. Keine Angst, ich werde solch vertrauliche Informationen niemals gegen dich verwenden. Vielleicht für dich."

"Das sind übrigens nicht mehr meine Haare."

"Ich hab mich schon gewundert."

"Nimmst du vielleicht mal deine Hand von meiner Brust?"

"Bist du dir sicher? Ich glaube, dies würde uns beiden leidtun."

"Ich bin mir sicher."

"Bitte. Na... fehlt dir nicht schon was?"

"Du bist echt der verrückteste Kerl, der mir jemals untergekommen ist. Hey, das hieß nicht, dass mir was fehlte..."

"Klang für mich so. Du hast wunderschöne Titten, nebenbei. Du bist es nicht gewohnt, sofort als Frau wahrgenommen zu werden, nicht wahr? Vor allem sollte da erst ein Gefühl des Verliebt-Seins vorangehen. Der emotionalen Nähe zumindest. Und nicht so ein alter Vogel, der dir einfach so dreist mit deinen hübschen Nippeln spielt. Den du kaum kennst. Aber dem du vertraust. Der ehrlich mit dir ist. Verlieben wirst du dich sowie in mich. Soll ich aufhören?"

"Du redest gern und viel."

"Ist mir nie aufgefallen. Jetzt, wo du's sagst. Wir könnten küssen, dann erübrigt sich das. Möchtest du?"

"Ich weiß nicht."

"Warum formulierst du nicht mal ein ja aus, wenn du ein ja meinst?"

"Du machst mich total kirre, du Vogel, ich weiß überhaupt nicht mehr, was hier abgeht."

"Ich erklär es dir bei Gelegenheit. Jetzt noch schnell das ja."

"Oh, Junge."

"Wort. Einverständnis. Wort mit zwei Buchstaben. Einer davon ist ein J."

"Fuck, ja, damit du Ruhe gibst."

"Wenn dir das hilft."

Das Küssen schien ihr viel mehr zu helfen. Und wirklich zu gefallen. Was für eine wunderbare Frau. Die sich nun erlaubte, nur im Moment zu sein. Nur zu fühlen, nicht zu denken. Diesen seligmachenden Kuss hielt sie lange, lange durch. Wie es sich einer Kriegerin geziemte.

"Du küsst gut", bekam sie als Dreingabe ihr wohlverdientes Lob.

"Fuck."

"Eins nach dem anderen. Mir reicht das Küssen im Moment."

Zum Beweis setzte ich das nun fort. Na, das und die Brustmassage, die ich nach der ersten Pause nicht mehr unterbrochen hatte. Sie war nicht nur überwältigt, von diesem überraschenden Ventil für ihre aufgestaute Sehnsucht.

Für den Übergang vom zärtlichen zum leidenschaftlichen Kuss war sie allein verantwortlich. Das schien ihr dann ebenfalls klarzuwerden. Mühsam löste sie ihre Lippen von meinen.

"Björn... bitte... genug."

"Natürlich. Du brauchst eine Atempause. Wie fühlst du dich?"

"Was machst du mit mir?"

"Im Moment nichts. Na, fast nichts. Entschuldige bitte, zwei so wunderbare Brüste wie deine, lösen dieses reflexartige Verhalten bei mir aus. So ich aufhören?"

"Das meine ich nicht."

"Ich mache gar nichts. Das tust du selbst. Warum bist so überrascht, dass du dich gut fühlst?"

"Das fragst du mich ernsthaft?"

"Gut, du hast es nicht erwartet. Weil du dich nur noch über deine Krankheit definiert hast. Das hört jetzt auf. Du hast dir gerade selbst bewiesen, dass du es kannst."

"Aber das ist doch verrückt."

"Ist es das? Dann sind alle Krieger verrückt."

"Ich verstehe immer noch nicht, was du damit meinst."

"Es wird bald klarer werden. Genug geredet. Komm her du."

"Hey... bitte... Björn..."

"Oh?"

"Ich kann nicht... das geht doch nicht..."

"Ich fand bisher, dass es sogar ganz wunderbar ging. Du nicht?"

"Alter..."

"Was macht dich denn so nervös? Dass du dich dabei verlierst? Oder dass du feucht im Schritt davon geworden bist? Das können wir beide gerne ignorieren, wenn du das möchtest."

"Aber..."

"Du hast Bedenken, ich versteh dich schon. Mach dir nichts draus. Wenn wir uns weiter küssen, verschwinden sie. Darf ich?"

"Fuck", kamen ihr Einverständnis und ihre Lippen fast zeitgleich.

Sie begriff, dass ich sie nicht leitete, sondern ihr die Führung überließ. Gab ihr die Sicherheit, nur mit ihren Gefühlen und nicht meinen umgehen zu müssen. Alle Achtung. Lange Zeit hielt sie die gezügelte Leidenschaft durch. Die geborene Kriegerin.

Erst gegen Ende ließ sie sich mitreißen, wurde der Kuss wieder wilder und drängender. Fasste sie plötzlich an mein Handgelenk und zog meine Hand von ihrer linken Brust. Drückte sie tiefer und zwischen ihre Beine. Da klar war, dass sie schnell Angst vor der eigenen Courage bekommen würde, rieb ich nur pro Forma daran herum.

"Oh, fuck... stopp", kam dann das erwartete Signal, und ich hielt meine Hand entsprechend still.

Es war dunkel geworden, wir hatten uns einige Zeit in der wundervollen Zeitlosigkeit unserer Küsse verloren.

"Alles klar. Es ist spät geworden. Was möchtest du tun?"

"Ich weiß nicht. Ich bin völlig verwirrt."

"Wir sollten ins Bett gehen. Du musst müde und erschöpft sein. Du kannst bei mir schlafen, ich werde deine Verwirrung nicht ausnutzen."

"Das ist keine gute Idee."

"Warum? Vertraust du mir nicht?"

"Doch..."

"Na bitte. Soll ich das Licht anmachen, oder wagst du dich mit mir in die Dunkelheit?"

"Ich habe keine Angst vor der Dunkelheit."

"Das ist gut. Komm."

Im Flur machte ich dann doch das Licht an. Wir blinzelten beide in das eher grelle Licht. Und waren vor ihrer Tür angekommen.

"Wenn du lieber alleine schlafen möchtest, ist das natürlich auch okay. Du sollst nur wissen, dass du das nicht brauchst. Ich lass dir den Vortritt im Bad, die Tür am Ende des Gangs."

"Danke."

Es machte keinen Sinn, ihre Entscheidung, wo genau sie die Nacht verbringen wollte, zu beeinflussen. Es wäre mir leichtgefallen. Aber das verstand ich nicht als meine Aufgabe. Ich sah sie im Pyjama an meiner offenen Schlafzimmertür vorbeilaufen, Richtung Gästezimmer. Es war müßig ihr "Gute Nacht" hinterherzurufen.

Kaum hatte ich mich nach dem Zähneputzen abgelegt, klopfte sie an meine Tür. Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Scheu und diebischen Vergnügen, als sie auf mein Bett zusteuerte.

"Also gut. Du hast gewonnen. Ich schlafe bei dir. Aber nicht mit dir. Verstehen wir uns da, Alter?"

"Aber klar. Und ich habe dir auch gesagt, dank deiner Patentante würde sich da ohnehin nicht viel abspielen, fürchte ich. Meine Zunge ist soweit wieder halbwegs hergestellt, wenn du..."

Also gut, der Wink mit dem Kopfkissen. In die Richtung wollte sie also noch nicht denken. Ansonsten schmiegte sie sich nach der Federkern-Kopfnuss sofort bei mir an.

"Danke", meinte sie unvermittelt in die Stille hinein.

"Du musst erschöpft sein. Komm lass uns schlafen. Ich mach das Licht aus, okay?"

"Ja. Und dann halt mich einfach fest."

~~~

Ihre Bewegung weckte mich auf. Sie lag eng in mich verklammert, mit dem Rücken zu mir. Meine rechte Hand ruhte auf ihrer nackten Brust in ihrer Pyjamajacke. Ah. Schon wieder.

"Morgen... gut geschlafen?", begrüßte ich sie, als sie mir prüfend den Kopf zudrehte.

"Wie ein Baby. Du bist offenbar schon länger wach?"

"Nö, wieso? Oh, die Hand. Ich bin sozusagen ein Schlaf-Fummler. Keine böse Absicht. Hätte ich vielleicht vorher anbringen sollen."

"Nun... du bist jetzt wach."

"Genau."

Sie wirkte auch schon recht munter. Ihre Nippel waren schon längst aufgestanden. Und erfreuten sich durchaus meiner kundigen Hände. Sie seufzte leise. Protestieren wollte sie dann doch nicht.

"Vielleicht sollten wir besser aufstehen", kam ihr zögerlicher Vorschlag dann doch.

"Wirklich? Du magst es nicht, in den Tag gestreichelt zu werden?"

"Wir sind fünf Minuten wach, und du bringst mich schon wieder total durcheinander."

"Also magst du es. Komm, dreh dich zu mir. Magst du es auch, in den Tag geküsst zu werden?"

"Du machst einfach so weiter. Ich glaube es nicht. Warum... wieso..."

"Weshalb fehlt noch. Kein Grund. Kein Warum. Du bist hier, du liebst Zärtlichkeiten, die du schon zu lange vermisst hast. Du versuchst dich von deinem Körper zu dissoziieren, weil er dich nach deinem Empfinden im Stich gelassen hat, nur durch Schmerz und Leid letzthin für dich erfahrbar wurde. Und jetzt bereitet er dir Freude und angenehme Empfindungen. Klar, dass dich das irritiert."

"Mit meinem Körper komm ich schon klar, Junge. Mit dir ist das ne ganz andere Nummer."

"Warum? Weil ich dich so gerne anfasse? Du bist eine wunderschöne junge Frau. Ich kann gar nicht anders. Es sei denn, du stoppst mich, weil es dir unangenehm ist. Ist es das?", stellte ich die eher rhetorische Frage, denn sie drehte sich mir nun vollständig zu.

Um ihr das zu erleichtern, zog ich meine Hand kurzzeitig aus ihrer Schlafanzugs-Jacke.

"Das habe ich nicht gesagt", kam prompt die Bestätigung. Und Einladung.

Ich strich ihr sanft über ihre Wangen. Sie hauchte einen Kuss auf meine Hand, als ich darüberfuhr. Ich einen auf ihre Lippen. Hm. Mit dem Knoblauch hatte ich es gestern vermutlich etwas zu gut gemeint. Sie sah mir fest in die Augen, als ich ihre Jacke aufknöpfte.

Zwei wunderschöne und sehr feste kleine Brüste sprangen in mein Gesichtsfeld.

"Letzte Chance: Wenn du Hunger hast, sage es jetzt, und wir frühstücken erst. Wenn du es allerdings aushalten kannst... es wird sicher eine ganze Weile dauern... würde ich mich mit deiner Erlaubnis dann diesen beiden Kunstwerken dort widmen."

"Alter, du bist echt sowas von abgefahren drauf."

"Ich habe nicht den Eindruck, dass dich das stört. Hast du dir wehgetan?", kommentierte ich den kleinen Bluterguss an ihrer Hüfte.

"Davon habe ich jede Menge, am ganzen Körper. Von über der Hälfte weiß ich nicht mal, wo sie herkommen könnten."

"Tun sie weh?"

"Nur manchmal, wenn sie frisch sind. Der dort schon lange nicht mehr."

"Also ist das nicht unangenehm gerade?"

"Nein, das ist es... nicht."

"Und ich habe deine Erlaubnis, dich in den Tag zu streicheln?"

"Streicheln... meinetwegen. Keine Hardcore-Geschichten bitte."

"Obwohl es sicher spannend wäre, uns über unsere sicher sehr unterschiedlichen persönlichen Bedeutungsfelder für den Begriff auszutauschen, ich hatte wirklich nur Streicheln und Küssen im Sinn. Küssen geht auch?"

"Wenn es dich nicht stört... oh... das meinst du... öhm..."

"Öhm? Für den Einsatz hätte ich mir wenigstens ein Aah verdient."

Ja, die Dinger lagen nicht nur extrem gut in der Hand, auch mein Mund war völlig entzückt von ihnen. Da war auch schon das Aah. Ging schnell in ein gepresstes Oh über. Mmh. Doch, so sah eine Frau aus, die Gefallen an der Sache hatte.

Unterstützte mich, als ich ihr half, die Jacke ganz abzulegen. Legte sich auf den Rücken und machte es sich richtig bequem. Sah mich erwartungsvoll und voller Vertrauen an. Sie hatte besonders an den Armen wirklich einige blauen Flecken.

Dass ich mein T-Shirt über den Kopf zog, schien sie für einen Moment zu irritieren. Dann zu faszinieren. Zum ersten Mal fasste sie mich an, mal abgesehen von Gesicht und Haar, was sie vorher schon zu streicheln gewagt hatte.

Diesmal strich ihre Hand über meine leichtbehaarte Brust, und wanderte sogar mutig bis zu meinem Bauch weiter. Ah. Ich gefiel ihr. Meine Hände auf ihrem sanft gewölbten Bauch ebenso. Ihr Mund öffnete sich, als ich tiefer glitt. Mich auf beiden Seiten in das Gummi der Schlafanzughose einhakte.

"Was wird das?", wollte sie überflüssigerweise wissen.

"Ist dein Körper eine Zwei-Klassen-Gesellschaft? Gibt es Haut, die es weniger verdient gestreichelt zu werden, als andere?"

"Du versuchst mich mit Klassenbewusstsein auszuziehen? Alter, das hat bis jetzt auch noch keiner gebracht."

"Wenn du weitere gute Gründe brauchst, liefere ich sie dir gern. Wenn du das Becken ein wenig anhebst, geht es leichter."

"Was ist nur mit mir los? Warum zum Teufel lass ich dich das einfach alles machen?", wunderte sie sich emphatisch, als sie tatsächlich das Becken anhob.

"Weil du es bisher noch nicht bereut hast? Oder weil du dann so Komplimente wie "du bist wunderschön" hörst und weißt, dass ich das absolut ehrlich meine?"

"Ich habe einiges an Gewicht verloren. Früher war ich nicht so Haut und Knochen."

"Du bist schön. Wie du jetzt bist. Und du bist nur jetzt."

"Und du machst jetzt was?"

"Meine Unterhose ausziehen. Gleiches Recht für alle. Außerdem werde ich dich mit meinem ganzen Körper streicheln. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Siehst du, kein Grund uns voreinander zu verbergen."

Sie schien von den letzten Enthüllungen durchaus angetan. Der Rest gefiel ihr offenbar auch. Das beruhte sichtbar auf Gegenseitigkeit. Mein tapferer Kamerad hatte die Schlacht an Hannahs Buffet dem Anschein nach weitestgehend weggesteckt. Stand schon wieder zum Rapport an vorderster Front. Sie schluckte.

"Und wie ist das passiert?", kam ihr Erstaunen über ihre Lippen.

"Nun, du bist nicht nur eine schöne, sondern eine extrem aufregende Frau, das habe ich dir schon einmal gesagt. Vielleicht glaubst du mir jetzt."

"Du bist... oh...", bekam sie noch heraus, mehr nicht, zumal ich jetzt mit beiden Händen hauchzart über ihren ganzen Körper tobte.

Wow. Ihr ganzer Körper begann unter meinen Händen und unter meinem Mund zu beben. Sie war nicht scheu. Sie war kein kleines Mädchen. Sie war ganz Frau, und das wurde ihr in diesen Momenten wieder voll bewusst. Sie badete in meinen Blicken, meinen Berührungen.

Schien immer wieder überrascht, was ich tat, offenbar hatte ihrem Körper noch nie jemand ordentlich Deferenz erwiesen. Was für mich unvorstellbar war. Es war keine Übertreibung, sie war wirklich wunderschön. Wirklich sehr dünn, aber dabei keineswegs zerbrechlich wirkend.

Ein Gemälde von einem Allerwertesten, wie ich feststellte, als ich sie auf den Bauch drehte. Welches man im Gegensatz zu diesen küssen durfte, wie mir Museumsangestellte versucht hatten beizubringen. Ein Zittern durchlief ihren ganzen Körper, als ich mit meinem, bei ihren Waden beginnend, leicht über Körper hauchte.

Unsere Haut sich eher zufällig treffen ließ. Mal abgesehen von meinem hervorstehendsten Merkmal, das ich sehr gezielt einsetzte. Judith war erwacht, und niemand, die so etwas einfach nur so hinnahm. Sie reckte mir ihren Körper entgegen, suchte Kontakt, strich auch mir über alles, dessen sie habhaft werden konnte.

Das wurde nach einer Kehre, wo ich praktisch den Rückweg antreten wollte, mein Schwanz. Nur ein kurzes Streicheln, eine kurze Würdigung. Ein zarter Griff, ein kurzer Zug, um meine Vorhaut zurückzuziehen. Dann glitt ihre Hand tiefer, und massierte kurz meine Eier.

Ui, das konnte sie richtig gut. Ich hielt mich trotzdem nicht auf und glitt an ihr wieder tiefer. Ließ meine Hände über die Rückseiten ihrer Schenkel hauchen, in Zeitlupe wieder höher. Sie kriegte eine Gänsehaut.

Langsam wanderten meine Hände höher, zu ihren süßen Po-Bäckchen, zogen sie immer wieder auseinander, und legten dabei das Zentrum ihrer Weiblichkeit frei. Ich rieb mein Gesicht ganz leicht an ihren Schenkeln, und zog höher, dem betörenden Duft ihrer Muschi folgend. Zog gleichzeitig mit meinen Händen an der Innenseite ihrer Schenkel hoch.

Drängte sie dabei weiter nach außen, öffnete sie mir. Sie keuchte etwas, als ich meinen Kopf dazwischen postierte, wieder nur ganz leicht über die zarte Haut ihrer Schenkel strich. Zuckte wild, als ich daran züngelte. Stöhnte, als ich mein Gesicht nun fest zwischen ihre Beine presste, und einen schmatzenden Kuss auf ihre lieblichen Lippen gab.

Änderte wieder meine Position und drehte sie auf den Rücken. Spielte jetzt mit ihren Beinen. Hob und senkte sie. Griff unter ihrem Körper durch und hob ganz langsam ihr Becken an. Hielt sie in der Spannung, und strich mit meinem Gesicht über das samtene Haar ihres Landungsstreifens.

Atmete diesen besonderen Duft, für den allein sich ein Rest Schamhaar lohnte, und meine Nase dann an noch intensiveren Quellen laben zu lassen. Löste die kleine Brücke langsam auf, küsste mich ihre Schenkel auf und ab. Sortierte ihre Beine neu, blieb immer in Bewegung, ließ sie nicht zur Ruhe kommen, aber auch keine Sekunde unbeschäftigt.

Bis ich das Gefühl hatte, ihren Körper komplett zum Leben erweckt zu haben. Dann legte ich mich zwischen ihre Beine, postierte mein Gesicht vielleicht fünf Zentimeter von ihrer rosigen kleinen Pussy und wartete. Judith war zunächst etwas unruhig geworden, als nichts weiter passierte, und hob nun ihren Kopf.

"Hat dir das Streicheln gefallen?"

"Das kann man so sagen. Was wird das jetzt?"

"Gar nichts. Mehr hatten wir nicht vereinbart. Hast du Hunger?"

"Darüber kann ich jetzt nicht mal nachdenken."

"Ah. Beschäftigt dich irgendwas Anderes?"

"Das kann man so sagen."

"Möchtest du unsere Vereinbarung dem Gebot der Stunde anpassen?"

"Vielleicht."

"Was für eine herrlich lauwarme Antwort von einer so offensichtlich heißen Frau. Du weißt schon, was du willst?"

"Den Eindruck habe ich schon."

"Magst du es mir sagen?"

"Alter... das ist dir nicht klar?"

"Ich höre es aber so gern."

Sie biss sich auf ihrer Lippe herum.

"Okay. Leck mich."

"Oh? Deine Hand? Deine Achseln? Deine Kniekehlen?"

"Leck meine Muschi."

"Ah, ein Kätzchen, so, so. Ein braves Mädchen. Bloß keine schlimmen Wörter sagen."

"Kerl... leck meine Möse, alter Mann."

"Oh fein, darauf kann man doch aufbauen. Weißt du, was Hannah gernhat? Warten, bis sie es nicht mehr aushalten kann. Möchtest du das mal probieren?"

"Nein, ich will, dass du meine gottverdammte Möse leckst. Aufhörst zu labern und... oooh... fuck."

Muss einem ja nur gesagt werden. Sie hatte interessante Schamlippen, die leicht eingerollt waren, aber die sich wunderschön entfalten und an die äußeren heften ließen. Einen recht großen, und vom Gefühl her maximal durchbluteten Kitzler, der aber erstaunlich unempfindlich schien.

Mal so richtig mit der Zunge im Fleisch zu wühlen, hat doch aber auch was. Es überraschte sie, mit wieviel Druck und Elan ich da zur Sache ging. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie eher die stille Genießerin gewesen. Jetzt kamen Laute aus der Frau, sagenhaft.

Und Bewegung in sie, ihr Becken war ständig am Rotieren, hob sich, senkte sich, drückte sie ihre heißes Fleisch meiner Zunge entgegen, wenn ich neckisch nachließ. Okay, die Frau wollte kommen. Dann tun wir ihr den Gefallen. Ich legte noch einmal ein Pfund drauf, leckte sie schneller und schneller.

Ihr heftiges Stöhnen wurde immer öfter von Atemanhalten unterbrochen, kulminierte in einen herrlich animalischen Laut, als sie kam. Ich leckte ganz langsam weiter, um ihr ein schönes Nachglühen zu gönnen. Sie atmete immer noch schwer.

"Bist du okay?"

"Ich bin gekommen. Mehr als nur okay."

"Du bist die Kriegerin. Du sollst wissen, dass nur du deinen Körper kontrollierst, und was mit ihm gemacht wird. Und wie oft."

"Du meinst... oooh... ernsthaft..."

"Mit anderen Worten. So oft du willst. Du willst jetzt nochmal?"

"Alter..."

"Erinnerst du dich an das Bestätigungswort?"

"Ja."

So gehört sich das auch. Also gut. Mal schauen, wie ihr Saugen gefällt. Ah, so klingt ein Fan. Und ich bin niemand, sich auf irgendwas zu versteifen, wenn es einmal funktioniert hat. Sie hatte ja noch überhaupt nicht die ganze Palette offeriert bekommen.

Schnelles Züngeln mit nicht ganz so viel Druck mochte sie auch. Boah, dieses Stöhnen, das irgendwo ganz tief aus ihrem Körper kam, hatte was Hypnotisches, berührte mich irgendwo tief in mir drin. Das musste sich doch verschärfen lassen.

Mit Intensivmassage hatte sie wohl schon nicht mehr gerechnet, nachdem ich sie spielerisch eingelullt hatte. Umso schöner ging sie jetzt ab. Ah, dieses Gefühl. Auf einer Möse wie auf einem Instrument spielen zu können. Na, was bin ich doch gemein. Sie war so kurz davor.

Und genau an den Punkt arbeiten wir uns wieder ran. Wow, die hatte noch mehr Sounds im Repertoire. So langsam machte das richtig Spaß. Du willst kommen? Hm. Vielleicht... vielleicht auch nicht. Gleich... oder nicht... nee, die fängt jetzt auch das Haare-Rupfen an. Mit mir nicht, dann komm mal schön.

Das tat sie dann vergleichsweise spektakulär. Ich wartete geduldig, bis sie wiederhergestellt schien.

"Willst du nochmal?"

"Alter... das reicht voll und ganz. Ich bin völlig erledigt."

"Oh sorry, natürlich, dein geschwächter Zustand..."

"Fuck, nee, ich bin erledigt vor Glück."

"Ach so, ja, sorry, das war beabsichtigt."

Mittlerweile war ich neben ihr angekommen und zog sie an mich. Sie küsste mich lange.

"Du schmeckst nach mir."

"Ein herrlicher Geschmack, nicht wahr? Aber wie wäre es jetzt mit Frühstück?"

"Ich kann... dir doch erstmal aushelfen."

"Du willst das Frühstück machen?"

"Nein, ich will dich blasen, du Idiot. Du bist seit vorhin hart, nicht wahr?"

"Ah, ja, Lecken hat den Effekt auf mich. Aber du brauchst das jetzt nicht zu tun."

"Ich denke, ich bin die Kriegerin und bestimme was passiert?"

"Na, wenn du mir so kommst."

"Jetzt kommst erstmal du."

Das war ja mal eine Ansage. Ah. Gut, das sollte kein Problem werden. Eher, das nicht gleich in den ersten zwei Minuten zu tun. Heidewitzka, was ging denn hier ab? Was machte sie denn da? Junge, hatte die Frau Zug. Oder Sog. Ganz wie man's will.

Ui. Das fetzt. Mädel, bläst du geil. Und das weißt du. Ach, so ein Blick kann nur von einer Kriegerin kommen. Und das ist... ah... fuck... die Rache für mein böses Spiel. Oh Mädel... mach nur. Das machst du ausgesprochen geil. Fuck. Oh bitte lass mich... oh du Sau... gut dann... oh, du... ooh... danke schön.

"Echt, nur den Joghurt? Kein Wunder, dass du so dürre bist. Nicht mal ein Brötchen? Ich hab sechs Stück von den Dingern aufgebacken."

"Na gut, eins. Oder nimmst du mir ein halbes ab?"

"Kommt nicht in Frage. Du brauchst deine Kraft und Energie."

"Ach, wofür?"

"Was auch immer du dir vorstellst."

"Junge, hör doch mal auf. Ich verstehe immer noch nicht, wie ich mich mit dir einlassen konnte."

"Verstehe, du bereust es. Ich nicht, du bläst wie der Teufel."

"Danke für das Kompliment. Ich meine nur, reden wir jetzt die ganze Zeit nur über Sex, und was du mit mir anstellen willst?"

"Natürlich nicht. Es geht darum, was du mit mir anstellen willst. Davon ab, du hast heute gleich deine erste Schlacht, wehrte Kriegerin."

"Schlacht?"

"Du rufst deine Mutter an, und bittest sie hierher, damit du ihr persönlich erklären kannst, was mit dir ist und vielleicht geschieht."

"Ich weiß nicht, ob ich das kann."

"Du weißt es, und du wirst."

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie fertig sie war, als mein Vater gestorben ist."

"Erzähle es mir. Und wie es dir dabei ging."

Wir redeten fast den ganzen Vormittag. Das heißt, ich ließ sie erzählen. Sie weinte viel. Schaffte es zuzulassen, dass sie den Schmerz vom Verlust ihres Vaters noch einmal spürte. Ich wusste aus eigener Erfahrung, wie reinigend das sein kann. Das war es bei ihr auch.

Sie kam gestärkt heraus. Gegen Mittag rief sie ihre Mutter an und lud sie zum Kaffee bei uns ein. Sie erzählte mir viel über sie in den Stunden, in denen wir auf sie warteten. Ursula war nur ein paar Jahre älter als ich, eine Tatsache, die sie peinlich zu berühren schien.

Natürlich ging sie davon aus, dass ich der Grund dieser Zusammenkunft war. Ich lächelte sie nur an, was sie verunsicherte, also widmete sie sich ihrer Tochter.

"Schön habt ihr's hier. Aber entschuldige Judith-Schatz, du siehst ganz schrecklich aus. Blass und müde... hast du abgenommen?"

"Ja, Mama", antwortete ihre Tochter, die mir noch einen letzten Blick zuwarf. "Das hat einen Grund. Ich habe Leukämie, akute Leukämie."

"Oh mein Gott, nein, Kind...", brachte Ursula noch heraus, bevor sie in Schluchzen ausbrach. Dann nahe mit ihrem Stuhl heranrückte und Judith in ihre Arme schloss.

Es dauerte eine Weile, bevor sie sich beruhigt hatte, und die Fragen stellte, die sie bewegten.

"Was haben die Ärzte denn gesagt? Musst du ins Krankenhaus? Haben sie schon mit der Behandlung begonnen?"

"Ja, ich bekomme Chemo. Am Donnerstag die letzte Infusion meiner ersten Runde. Dann gibt es eine Pause, und dann bekomme ich wohl Tabletten."

"Und geht es dir denn schon besser? Hilft dir die Chemo-Therapie?"

"Im Moment habe ich hauptsächlich mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Was und wieviel das gebracht hat, erfahre ich dann nächste Woche."

Sie ließ ihrer Mutter noch Zeit, damit zurechtzukommen.

"Mein Onkologe sagt aber auch, dass die Aussichten auf eine echte Verbesserung oder Heilung verschwindend gering sind. Ich werde sterben, Mama."

"Judith, nein..."

Da saß meine Kriegerin, spendete ihrer verzweifelten Mutter Trost, hochaufgerichtet, stark und unbeugsam. Wie sehr hatte sie sich vor diesem Moment gefürchtet. Der ihr naheging, natürlich. Aber der sie nicht untergehen ließ, sondern der sie weiter stärkte.

Es dauerte eine ganze Zeit, bevor Ursula aus dem tiefen Loch herausfand, in das diese Nachricht sie gestoßen hatte. Als Mutter hervorkam.

"Du kommst nachhause. Zu mir. Oder musst du ins Krankenhaus?"

"Nein, noch nicht. Und ich danke dir, ich weiß, wie du das meinst. Aber ich bleibe lieber hier."

"Hier? Nun, ich finde ich es ja großartig, dass dein neuer Freund sich nicht von dir zurückzieht, aber..."

"Sie ist hier gut aufgehoben. Sie bekommt alles, was sie braucht. Du kannst sie gerne so oft besuchen, wie es möglich ist. Und Judith das möchte."

"Ja, ruf einfach durch, und dann kommst du rum."

"Gibt es nicht noch etwas Anderes, was sie versuchen können? Die Ärzte, meine ich? Da war doch irgendwas mit Rückenmark..."

"Stammzellentransplantation. Ja, davon hat er gesprochen. Es ist aber sehr schwierig, einen geeigneten Spender dafür zu finden. Irgendwas mit hoher Ähnlichkeit des genetischen Gewebemusters."

"Dann komm ich doch sicher in Frage. Als deine Mutter habe ich doch sicher wenigstens die Hälfte deiner Gene."

"Nein, er hat gleich gesagt, dass das die Ausnahme wäre. Normalerweise sind Geschwister bessere Kandidaten, und selbst da ist es vielleicht ein Drittel."

"Aber eine Ausnahme kann es doch geben. Wie muss ich das machen, wo kann ich mich testen lassen?"

"Ich spreche mit ihm am Donnerstag. Ich will dir nur keine falschen Hoffnungen machen."

"Kind, ich erkenne dich überhaupt nicht wieder. Das sagst du so ruhig und gefasst, als ob dein Leben nicht davon abhinge."

"Ich stelle mich der Realität", sagte Judith leise, aber mit fester Stimme. Sah mich dabei an, während ihre Mutter wieder in Schluchzen ausbrach.

"Woher kennt ihr euch eigentlich?", wurde ich viel später an diesem Nachmittag von Ursula gefragt.

"Über Hannah. Du warst diesmal nicht auf ihrem Geburtstag, aber auf vorherigen warst du. Du kannst dich wahrscheinlich nicht mehr an mich erinnern. Ich hatte früher lächerlich lange Haare."

"Doch, bekannt kamst du mir die ganze Zeit vor. Björn... oh... der Björn."

"Derselbe."

"Wir sehen uns seit Jahren nicht mehr so oft, mit Hannah, meine ich. Sie... kennt... dich ja schon sehr lange. Und du und Judith... seid richtig zusammen?"

"Ja", antwortete ich, bevor Judith das tun konnte. "Wir sind richtig zusammen. Es wird ihr an nichts mangeln."

Judith sah mich mit einem wunderbaren Lächeln an, und nickte nur.

"Wir sind richtig zusammen?", kam prompt die Frage, von einem ähnlichen Lächeln begleitet, als wir nach Ursulas Aufbruch gemeinsam auf dem Sofa saßen.

"Ja. Habe ich dir das nicht gesagt? Sorry, mir entfallen solche Kleinigkeiten öfter mal."

"Du bist echt ein verrückter Kerl. Warum machst du das alles?"

"Falsche Frage."

"Wie machst du das alles?"

"Ah. Du hast es begriffen. Ich reiße dich aus deinem Kontext."

"Was?"

"Du erlebst dich in vertrauten Zusammenhängen. Du konstituierst dein Ich aus deinem Umfeld, deinen vertrauten Beziehungen. Erinnerungen. Erwartungen. Du antizipierst. Im Grunde läufst du mit einem Filter vor der Realität durch die Gegend. Nur bei mir nicht. Du kannst keine meiner Reaktionen vorhersagen, es gibt nichts an mir, was dir vertraut ist. Außer diesem tiefen Vertrauen, dass du empfindest."

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe."

"Noch nicht vollständig, natürlich. Es wird einfacher werden. Und schwieriger. Du hast heute eine Schlacht gewonnen."

"Das hätte ich niemals ohne dich hinbekommen, das weißt du?"

"Sag das nicht. Es ist auch bedeutungslos. Es ist wichtig, dass du es getan hast. Bei allem Schmerz und Verzweiflung, die deine Mutter jetzt spürt, war es für euch beide wichtig, dass du ihr die Möglichkeit gibst, zumindest irgendetwas für dich zu tun."

"Das mag sein."

"Wie fühlst du dich?"

"Unglaublich."

"Das ist gut. Zeit für deinen Triumph-Ritt. Zieh dich aus."

"Öhm... Alter..."

"Du hast vorhin gegrinst, als du erfahren hast, dass wir zusammen sind. Wahrscheinlich, weil wir unsere Beziehung noch nicht "vollzogen" haben. Zeit, das zu ändern. Zieh dich aus."

"Und wenn ich das nicht will?"

"Seitdem du meinen Schwanz in deinem Mund hattest, denkst du an nichts Anderes mehr, als wie er sich in dir anfühlen wird."

"Du bist überhaupt nicht von dir selbst überzeugt, oder?"

"Ich überzeuge durch Argumente. Siehst du? Ist das ein Argument?", wies ich auf meine schon ganz ordentliche Erektion hin, nachdem ich meine Hose abgelegt hatte.

"Du machst mich echt wahnsinnig, Bursche. Oh mein Gott."

"Ich mach dich wahnsinnig nass. Du weißt, was du willst. Komm, hol es dir."

Sie schüttelte nur den Kopf. Konnte aber nicht aufhören zu grinsen. Oder auf meinen Heroen zu starren. Die Kriegerin gab sich einen Ruck und zog ihr T-Shirt über den Kopf.

"Du willst, dass ich dich reite?", fragte sie, während sie ihren BH öffnete.

"Ich will gar nichts. Aber du. Du tust das gern, nicht wahr?"

"Das stimmt schon. Wie errätst du diese Sachen, was ist das für ein Trick?"

"Kein Trick. Beobachtung. Erfahrung."

"Dir ist klar, dass ich so etwas sonst nie tue?"

"Du bist Jungfrau?"

"Nein, du Schwachkopf, mit jemanden einfach so zu ficken."

"Ah. Aber ich bin nicht einfach jemand. Und es ist nicht einfach nur Ficken."

"Was ist es dann?"

"Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden."

Dazu war sie nun bereit. Sie hatte sich komplett ausgezogen, und setzte sich grinsend auf meinen Schoss. Schlang ihre Arme um mich und küsste mich.

"Du bist ein verrückter Kerl."

"Wenn du das sagst. Verrückt nach dir, im Moment."

Sie sah mich noch für einen Augenblick kopfschüttelnd an. Dann hob sie ihr Becken an und geleitete meinen trotz des gerade erfahrenen Drucks voll aufrechten Kameraden in ihr Innerstes. Sie sah mich verzückt und mit hängendem Unterkiefer an. Kostete diesen Moment voll aus.

"Merkst du jetzt, dass wir zusammen sind?"

"Junge, dass du jetzt immer noch Sprüche machst..."

"Warum, irritiert dich das?"

"Irgendwie schon. Ich konzentriere mich auf das fette Teil, was in mir steckt, wenn's recht ist."

"Falsch. Konzentrier dich auf die Verbindung, die wir haben. Und so fett ist er auch nicht."

"Junge, du machst mich echt wahnsinnig. So ein irres Ding hatte ich noch nie in mir, damit du's weißt. Jetzt halt gefälligst den Mund und lass mich in Ruhe reiten."

Na gut. Das machte sie gut. Sehr gut sogar. Mein Grinsen brachte sie trotzdem raus.

"Du findest das lustig?"

"Ja. Und geil. Du machst das richtig gut."

"Warum lustig?"

"Weil du dich noch zurückhältst. Das brauchst du nicht."

"Und dann ist es in zwei Minuten vorbei?"

"Ich garantiere dir, dass es nicht so sein wird."

"Dann fick ich dir dein Grinsen aus dem Gesicht."

Na, das war doch mal eine Ansage. Fuck, sie machte wirklich ernst. Meine kleine Kriegerin. Fuck. Dass sich eine Schlacht auf meinem Schoss abspielen würde, hatte ich nun nicht gedacht. Du gute Dame ritt mich zuschanden. Oh... so... schön. Und dieser Blick. Wow.

Das Grinsen kriegte sie trotzdem nicht aus meinem Gesicht. Dafür grinste sie jetzt auch von einem Ohr zum anderen. Bis sie kam jedenfalls. Das dauerte gar nicht lange. Das Ding hatte sie sich aber auch redlich erarbeitet. Holla. Und jetzt arbeitete sie für mich. Dafür, dass sie durch die Krankheit sicher geschwächt war, hatte sie eine Mörder-Energie.

Oder auch einfach nur die Dauer falsch eingeschätzt. Jetzt wurde sie langsamer, und atmete schwer. Der Schweiß lief ihr in Bächen runter.

"Darf ich?", bot ich meine Unterstützung an.

"Na los", gab sie großmütig bekannt.

Ich kippte sie auf ihren Rücken. Vielleicht hatte sie sich durch die harte Arbeit um das zweite Erfolgserlebnis gebracht. Okay, wenn sie es wild mochte, sollte sie es wild kriegen. Eigenartig, als sie selbst am Steuer saß, war außer schnellem Atem und leichten Stöhnen nichts zu hören gewesen. Jetzt wurde sie laut.

Okay, sie kam auch gleich. Aber sie blieb auf dem Niveau. Sehr schön. Eigentlich konnte ich ja auch kommen. Wo sie doch aber so wunderbar abging, trotz ihrer Erschöpfung immer noch mitging. Ihre Beine um mich klammerte, als würde ich versuchen, abzuhauen.

Das war herzallerliebst. Und verdiente noch ein ordentliches Pfund. Wow, fast wären zusammen gekommen. Das kriegen wir auch noch hin.

"Verhütest du eigentlich?", hätte ich schon vorher fragen sollen.

"Nee. Und?"

"Weiß nicht. Soll ich beim nächsten Mal abziehen?"

"Ich glaube nicht, dass ich mir um ungewollte Schwangerschaften Sorgen machen muss."

"Wer weiß. Du bist mir ja eine ganz wilde Kriegerin. Respekt."

"Für so'n alten Mann bist du auch nicht schlecht."

"Das kommt wahrscheinlich eher später zum Tragen. Ich bedarf irgendwann ein wenig der Ruhe. Ich kann dich aber gerne jetzt noch lecken. Das strengt nicht im Mindesten an."

"Ich verzichte. Junge, du bist echt unglaublich. Ich bin noch nie dreimal dabei gekommen, meist froh, wenn es überhaupt mal passierte. Jetzt bin ich mal brutal ehrlich: Das war der beste gottverdammte Fick meines Lebens. Ich kriege mich überhaupt nicht mehr ein."

"Freut mich. Sag mal, fühlst du dich appetitlos genug, um noch einen zu bauen? Ich mach nebenbei mal die Heizung an, damit du dich nicht erkältest. Wie fühlst du dich körperlich?"

"So gut, wie ich mich eigentlich gar nicht fühlen dürfte. Ich hab immer noch das Gefühl, dass du in mir bist, ist das irre."

"Ich hinterlass gerne einen bleibenden Eindruck. Ich bin ein bisschen hin und her gerissen, einerseits wäre es opportun, wenn du möglichst bald einen baust, andererseits küsse ich so schrecklich gern nach dem Verkehr... wärst du dafür zu gewinnen?"

"Und wie ich das wär."

Ja, das ist doch etwas Wunderbares. Ich zog sie auf mich drauf, ließ sie die Initiative übernehmen. Damit konnte sie richtig gut umgehen. Die Frau konnte küssen. Knabbern. Ah... beißen. Sehr schön. Dann macht das Verkrallen in deinen Prachtarsch doch gleich mehr Sinn. Oh Mädel, mach nur so weiter und wir haben den Lazarus-Effekt.

"Jetzt muss ich das doch mal stoppen, sorry. Dir ist sicher nicht entgangen, was da unter deiner Fürsorge gerade so langsam wieder heranwuchs. Ich finde, wir sollten lieber einen rauchen."

Sie richtete sich schmunzelnd auf. Oder... ich hatte ihre Titten seit dem Morgen nicht mehr angefasst. Geschweige denn geleckt.

"Ich brauch dich hier nochmal", lieferte ich den Ansatz zur Erklärung, warum ich sie wieder zu mir runterzog, dann höher drückte.

Nicht, dass es irgendeinen Protest gab. Ah, das heftige Saugen mochte sie auch. Viel mehr aber Nippel-Spiel.

"Dein Schweiß schmeckt etwas chemisch."

"Na sowas. Woran das wohl liegt? Stört dich das?"

"Fühlt sich das so an, als ob mich das stören würde?"

"Eher... nicht... Du machst mich gerade wieder richtig geil, ist das deine Absicht?"

"Das ist grundsätzlich meine Absicht. Hannah kann hiervon kommen. Soll ich schauen, ob das bei dir auch geht?"

"Nein, du hast Recht. Ich baue jetzt einen. Oh Junge, hörst du bitte auf? Oh... fuck. Was machst du... hör doch nicht auf... oh mein Gott... ist das... ist das abgefahren... fuck..."

Das klang gar nicht mehr so, als ob ich aufhören sollte. Nein, sie wollte es wirklich wissen. Ich jetzt auch. Ich züngelte gleich noch ein weniger heftiger an ihren Protuberanzen. Sie wimmerte nur noch. Sie brauchte eine Weile, längst nicht so lang wie Hannah, aber schon.

Der Gesichtsausdruck war all die Mühe wert. Hannah hatte mir berichtet, dass es sich wie ein Ganzkörper-Orgasmus anfühlte. Offenbar nicht nur bei ihr. Schon wurden mir wieder Lippen auf meine gepresst. Nur kurz, dann fing das Lamento an.

"Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott..."

"Du bist gläubig?"

"Junge, du machst mich echt fertig. Und ich glaube, ich werde es gerade. Alter... das war anders... wow..."

"Du kannst mich auch Björn nennen, Judith."

"Du machst mich fertig, Björn."

"Du machst mir Spaß, Judith."

"Ich mach dir Spaß? Na, das will doch jede Frau hören."

"Das sollte jede Frau hören wollen. Möchtest du hören, dass ich dich liebe?"

"Ich will dich doch nicht von deinem Wahrheitsgelübde abbringen."

"Nicht nötig. Ich liebe dich."

"Hattest du einen Schlaganfall? Sauerstoffknappheit?"

"Nein. Es ist tatsächlich so. Vielleicht etwas schwer nachzuvollziehen. Mach dir nichts draus."

"Ich soll mir nichts draus machen? Du bist der erste Mann seit meinem Vater, der diese Worte zu mir sagt. Und sie... fuck... meint... du meinst das ernst, nicht wahr?"

"Sag ich doch. Ich erlebe die Welt ein wenig anders als du. Eventuell ist dir das schon aufgefallen. Das, was du unter Liebe verstehst, ist mein ständiger Begleiter, der größte Teil meines Selbst. Es ist für mich ganz natürlich, ein anderes Selbst, vor allem, wenn es das einer Kriegerin ist, darin einzubeziehen. Deins. Der Liebe eine Richtung zu geben."

"Öhm... ich bin mir nicht sicher, wie ich das jetzt aufnehmen soll. Oder kann. So... wundervoll durcheinander bin ich meinem ganzen Leben noch nicht gewesen. Ich baue jetzt wirklich einen. Obwohl, was redest du für ein Zeug, wenn du stoned bist?"

"Du machst mir Spaß, Judith, ich kann mich nur wiederholen."

"Du mich auch. Okay, also verbringe ich meine letzten Tage in meinem Leben damit, mich in den durchgeknalltesten Typen auf diesem Planeten zu verlieben."

"Oh, es gibt da einen Eremiten in Sibirien..."

"Den ich kenne."

"Na gut. Stößt sich das irgendwie mit anderen Plänen? Ist es kein guter Moment?"

"Die Zeit ist vielleicht nicht mein Freund."

"Die Zeit ist bedeutungslos. Nur Walhalla zählt."

"Walhalla. Du meinst wirklich etwas damit. Es ist für dich real."

"Es ist kein Ort, es ist ein Zustand. Absoluter Freiheit. Den man nicht kommunizieren kann. Weil Kommunikation auf Bezügen beruht. Der Zustand selbst ist die Auflösung aller Bezüge. Ein naszierender Nullpunkt, aus dem alles fließt."

"So etwas wie... Erleuchtung?"

"Nein, eine Abzweigung auf dem Weg dorthin. Es ist an sich nichts Spirituelles. Nur eine veränderte Wahrnehmung des Tatsächlichen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, was diese Erleuchtung wirklich sein soll. Vielleicht ist sie auch nur das, keine Ahnung."

Sie drückte mir die angerauchte Tüte in den Mund und schmiegte sich an mich.

"Du fühlst dich wohl."

"Unbeschreiblich wohl. Du gibst mir ein Gefühl der Geborgenheit, wie ich es nicht kenne."

"Weil es nicht auf einem Gefälle beruht. Wir sind zwei Krieger, die sich am Feuer wärmen."

"Ich sollte nicht so viel da dran ziehen. Deine Sprüche fangen an, Sinn zu machen."

"Mach dir nichts draus. Es wird noch schlimmer werden."

~~~

Ich fütterte sie mit Obst, als wir nach dem Essen auf dem Sofa lagen. Sie hatte ihren Kopf auf meinen Schoss gelegt, und ich neckte ihre Lippen mit einer Erdbeere. Die natürlich ein bisschen wie eine Eichel aussah. Was sie damit anstellte, machte durchaus Sinn.

Das Zuschnappen danach... hm... Fingerlutschen. Mädel, du machst mir wirklich Spaß. Ich rollte eine Weintraube um ihre Lippen und attackierende Zunge. Was für eine unfassbar sinnliche Frau, die langsam richtig erwachte.

Deren Weiblichkeit aus jeder Pore zu dringen schien, sie wie einen wollüstigen Nebel umwallte. Ich gab ihr eine weitere Erdbeere. Und dann drehte ich ihren Kopf auf mich zu. Gab ihr meinen Schwanz zum Spielen. Ah, sie verstand sofort, worum es ging.

Lutschte und leckte genüsslich daran herum, tat so, als ob sie zuschnappen wollte, beließ es dann bei einem sanften Knabbern. Und schaltete aus dem Nichts diesen Staubsauger wieder ein, der mich schon am Morgen so nachhaltig beeindruckt hatte. Wow. Mädel.

Ich ließ ihre rechte Brust los und schob meine Hand langsam tiefer. Ihre Zunge tobte über meine Eichel und sie sah mich aufmerksam an. Ich erreichte ihren Flaum, klemmte ein paar Haare zwischen Daumen und Zeigefinger. Zog daran. Ja, sie mochte das.

Wie auch meine kreisende Fingerkuppe auf ihrem süßen Kitzler. Wie ihr Blasen, nichts Zielgerichtetes. Einfach nur schöne Gefühle auslösen. Nun, das ließ sich erweitern. Ich öffnete meine Schenkel, so dass ihr Kopf dazwischen rutschte.

Sie verstand sofort, und machte Platz, damit ich mich über sie kauern konnte. In der Neunundsechzig angekommen, verloren wir beide keine Zeit. Aber hatten beide alle Zeit der Welt, um das jetzt auszukosten. Einfach nur zu spielen. Sich darin zu verlieren. Bis Zeit ihre Bedeutung verlor.

"Björn, ich will jetzt mit dir schlafen, okay?"

Oh. Keineswegs eine unangenehme Richtungsänderung.

"Nur zu gern."

"Nicht ficken, verstehst du? Mit dir schlafen."

"Das habe ich beim ersten Mal verstanden. Möchtest du nach oben?"

"Diesmal nicht."

Ich postierte mich so, dass nicht mein Gewicht auf ihr ruhte, streichelte ihr zunächst das hübsche, entspannte Gesicht. Sie glühte von innen heraus, nicht vor Erregung oder Wollust, nein, dieses Glühen kam aus der Tiefe der Empfindung. War eine Manifestation des Gefühls, das sie jetzt an sich heranließ.

Ich küsste sie noch kurz und zärtlich, dann drang ich langsam in sie ein. Flutete sie gleichzeitig mit dem korrespondierenden Gefühl von mir. Wartete, bis sie diesmal genau das tat, wozu ich sie bereits beim ersten Mal aufgefordert hatte: Nicht auf die physische Erscheinung, sondern die Verbindung zu achten.

Sie war völlig überwältigt von der Intensität dessen, was nun auf sie einströmte. Unglauben war in ihrem Gesicht abzulesen. Und höchste Verzückung, als ich mich langsam und geduldig zu bewegen begann. Erlebte atemlos ihre Verwandlung, wie sie sich mehr und mehr auf das Gefühl einließ, ihm vertraute.

In ihm aufging. Das Glück empfing, das an die Grenze des Zuviels ging. Das reinigte, ihr Tränen aus den Augen laufen ließ. Sie völlig erfüllte, und an die Pforten brachte. Es gibt keine Vorbereitung, kein Bereitsein für diesen Moment. Ahnte sie, wo sie sich befand?

Judith, die Kriegerin, stand erstmalig vor den Pforten von Walhalla. Hineinbringen konnte ich sie nicht. Den Impuls verstand sie noch nicht. War das Erleben ohnehin zu überwältigend, zu unfassbar schön, um den so kleinen Schritt weiterzugehen. Also beschränkte ich mich darauf, nur das zu steigern.

In einem Kontext, den sie annähernd verstand. Die Beschleunigung auf den Höhepunkt zu. Den gemeinsam erlebten Stillstand der Zeit. Das völlige Verschmelzen miteinander, noch nicht mit Allem. Atemlosigkeit. Stille. Absoluter Stillstand. Und dann die Auflösung des Beharrens der Zeit.

Sie hatte die Augen weit aufgerissen, ihr Mund stand immer noch weit offen. Ich streichelte zärtlich ihr Gesicht. Wartete, bis sie sich halbwegs gesammelt hatte. Kletterte vorsichtig von ihr runter und legte mich seitlich neben sie.

Sie drehte mir mühsam ihren Kopf zu, schaute mich irgendwie fragend an, aber mit Gedankenlesen hatte es bei mir noch nie geklappt.

"Alles okay?"

"Nein. Das war unbeschreiblich schön."

"Ich war dabei. Und das ist nicht in Ordnung?"

"Ich meine nur, es war völlig jenseits von okay. Es war... ich kann das nicht mal aussprechen..."

"Das brauchst du nicht."

Sollte ich ihr sagen, wie nahe sie an Walhalla herangekommen war? Ahnte sie es vielleicht sogar schon?

"Du liebst mich. Das war Liebe. Du hast mich geliebt, nicht wahr?"

"Ja."

"Oh, Björn..."

"Psst. Alles ist gut. Nicht drüber nachdenken. Einfach nehmen, wie es kommt."

"Gekommen sind wir gleichzeitig."

"Ja, das machte es besonders schön, klar."

"Für dich ist das natürlich alles normal."

"Nee, für mich ist nichts normal, weil ich nicht vergleiche. Normal gibt es nicht."

"Für dich ist alles Walhalla."

"Du überraschst mich, Kriegerin Judith. Du hast es verstanden."

"An deine Verrücktheit könnte ich mich gewöhnen, an die Kriegerin wohl nie."

Sie küsste mich lange, bevor ich antworten konnte. Schob ein Bein zwischen meine und seufzte tief, als sie den Kuss löste.

"Aber das bist du."

"Was?"

"Du bist eine Kriegerin. Eine, die eben schon an den Pforten Walhallas stand."

"Die was? Björn, bitte, ich bin schon durchgedreht genug. Einfach fertig vor Glück. Und... fuck... Liebe."

"Vielleicht sollten wir noch einen rauchen. Übrigens brauchen wir nicht ständig deine Zuteilung da verwenden. Die ist zwar wirklich nett, aber auch ich habe eine gewisse Menge im Haus. Qualitativ durchaus hochwertig."

"Du hast mich nicht gehört? Ich glaube... ich habe mich tatsächlich schon in dich verliebt..."

"Ah, ja, natürlich. Sehr schön. Wie gesagt, ich müsste dann aufstehen, und das Zeug holen."

"Björn, fuck, ich liebe dich, verdammt."

"Das hört man gern. Ich liebe dich auch. Fuck. Verdammt. Wenn das als Addendum dazugehört."

"Du machst mich wahnsinnig."

"Das ist der Plan. Ich mache weiter, wenn du mich jetzt loslässt, nachdem ich mein Grass geholt hab."

"Ich lass dich nie mehr los."

"Ah, das ist aber die wichtigste Lektion, die du als Kriegerin lernen musst. Loslassen."

Na, ging doch. Oh, da kriegte sie große Augen. Na ja, eigener Anbau.

"Alter, du merkst doch keine Einschläge mehr, bist du ein Dealer oder was?"

"Alles Eigenbedarf. Und eigene Ernte. Es lohnt sich, einen großen und nicht einsehbaren Balkon zu haben, der fast den ganzen Tag in der Sonne steht. Ich habe noch jede Menge andere Kräuter, Pilze, alles, was das Herz begehrt, aber mit deiner sicher schon an der Grenze der Belastbarkeit operierenden Leber, müssen wir davon wohl leider absehen."

"Ich trippe ja schon alleine von deiner Präsenz."

"Wie fühlst du dich jetzt, körperlich meine ich?"

"Keine Übelkeit, nicht schlapp, nicht müde, in keiner Weise unwohl. Im Gegenteil. Ich glaube, so wohl habe ich mich im meinem Körper noch nie gefühlt."

"Das ging mir vorhin auch so. Es ist da drin sehr gemütlich."

"Sehr witzig. Alter, wieviel haust du denn da rein?"

"Das war die volle Länge, mehr ging nicht, wieso?"

"In die Tüte, du Schwachkopf."

"Ah. Reichlich. Um Denken nachhaltig zu erschweren. Es reicht zu fühlen."

"Aha. Du möchtest nicht, dass ich mir meiner tatsächlichen Situation bewusstwerde?"

"Im Gegenteil. Nur hast du bist jetzt noch nicht die mindeste Ahnung, was deine tatsächliche Situation ist. Gut, dass du dich mittlerweile in einer Liebesbeziehung befindest, hast du ja mitbekommen. Das ist das Kissen, auf dem du immer weich aufschlagen kannst. Ansonsten habe ich vor, dich dir selbst auszusetzen. Nur nicht alles an einem Tag. Du hast die Angst davor, Trauer und Verzweiflung in einem geliebten Menschen auszulösen, besiegt, und dich tapfer der Notwendigkeit gestellt. Wie es sich einer Kriegerin geziemt. Du bist nebenbei ein wunderbarer Mensch. Und eine klasse Frau. Und ein ganz hübscher Feger im Bett, wenn ich das mal so sagen darf."

"Du sagst wirklich nur die Wahrheit?"

"Das hat mir in Gerichtssälen schon viel Kummer eingebracht, aber ja, das ist so. Gut, das Grass, nicht?"

"Eine goldene Ernte offenbar. Mir reicht das schon, ich bin ganz schön hin."

"Ja, das ist klug. Vor allem weil das bei dem noch so fünf Minuten dauert, bis es richtig einfährt."

"Oh, Kerl. Das fällt dir jetzt ein?"

"Na, mir war es die ganze Zeit bewusst. Nicht schlimm, du wirst jede Sekunde davon genießen. Ach so, wahrscheinlich sollte ich dir dann auch erzählen, was ich am liebsten mache, wenn ich stoned bin."

"Lass mich raten, es hat irgendwas mit Sex zu tun?"

"Du lernst schnell, liebste Judith. Es hat sich eingebürgert, dass ich anwesenden Frauen den Abend mit Lecken versüße. Mein Bedürfnis und deren Vergnügen. In einer Liebesbeziehung sollte das allerdings nicht mal optional sein. Oder sagen wir es so: Ich werde dich jetzt lecken."

"Ach, ich habe da kein Mitspracherecht?"

"Nein, das ist einzig und allein eine Sache zwischen deiner Möse und mir. Steck dich da bitte nicht rein. Du musst wissen, ich leide unter einer gewissen Obsession, was dieses Körperteil angeht. Wenn du mich liebst, lässt du sie mich ausleben."

"Wenn ich dich liebe... na, wenn es unbedingt sein muss, dann leck mich eben."

"Ah, nein, unbedingt muss es nicht sein. Ich muss schon das Gefühl haben, dass du das möchtest, weißt du?"

"Ja, verdammt, ich möchte es. Fängst du jetzt endlich an?"

"Ah, das klingt ja fast nach mehr als möchten. Formulier es ruhig aus."

"Ich will, dass du mir meine geile Fotze schleckst, bis ich komme."

"So ist das schön. Mit dem Kommen kann das unter Umständen eine Weile dauern. Aber du bist ja schon viel Kummer gewohnt. Und zahlenmäßigen Begrenzungen bist du wie angesprochen nicht unterworfen."

Ihr lag wohl noch eine Antwort auf der Zunge, als meine sie so unvermittelt besuchte, dass ihr jedweder Inhalt entfiel, und sie sich nur zu einer einfachen Lautäußerung hinreißen ließ. Der so einige weitere folgten. Was soll ich sagen, ich mach das einfach so verdammt gern.

Alles daran, den herrlichen Geschmack, das Gefühl auf der Zunge, der ästhetische Genuss einer so wohlgeformten Mau wie ihrer, das Gesamtkunstwerk halt. Und dass man damit so wunderbare Laute aus einer Frau treiben kann, gehört natürlich auch dazu. Dabei spielte ich gerade nur mit ihr.

War ihr Kitzler unterschiedlich empfindlich zu unterschiedlichen Zeiten? Ich könnte ja fragen, aber das ließ sich experimentell doch viel besser herausfinden. Hm, Saugen mochte sie zu allen Zeiten. Ach übrigens, magst du Finger? Das sieht so aus. Einer reicht doch.

Weise Männer behaupten ja, der G-Punkt ist ein Mythos. Mag ja alles sein, aber einer, der funktioniert. Ich habe im Verlauf meines langen Lebens bei fast allen Frauen, die dumm genug waren sich mir auszuliefern, diese ominöse Hautstelle gefunden. Und genutzt.

Zu ihrem Vorteil. Schau an, da ist er doch, der Kleine. Sie wirkte nicht alarmiert, also kannte sie das wahrscheinlich noch nicht mal. Noch ein zweites Fingerle, und wie zufällig dahin zurück. Liebes Lecken, böse kleine Fingerlein. Gucke mal, da schwant ihr doch was...

"Was... zum... oooh... Alter... was... ist... denn... das..."

"Was jetzt kommt, ist eine Reihe etwas schwächerer Orgasmen, die sich leicht anders anfühlen sollen, als die klitoralen. Ich könnte das weiter ausführen, aber... huch, geht schon los?"

"Fuck!"

"Prima. Ja, wie soll ich sagen, du solltest wissen, dass du eine erkleckliche Anzahl solcher schnell hintereinander bekommen kannst. Am einfachsten ist es, du sagst stopp, wenn es langsam zu viel wird..."

"Fuck!"

Ah, das war noch nicht stopp. Aufs Lecken konnte ich mich jetzt nicht wirklich konzentrieren. Dazu ging sie gerade zu köstlich ab. Tapfere kleine Judith. Meine Bewunderung für sie wuchs. Das Stopp wollte einfach nicht über ihre Lippen kommen. Aber so viele geile Schreie. War das schön.

"Stopp... fuck... stopp, bitte..."

"Nicht, dass du denkst, ich hab gelogen, von wegen lange dauern und so, das war mir jetzt einfach so spontan rausgerutscht, als Hors-d'œuvre sozusagen."

"Was du nicht sagst. Was war das?"

"Dein G-Punkt. Ihr kanntet euch noch nicht?"

"Alter... Oh mein Gott, jetzt gehst du wieder mit dieser Zunge auf mich los... Junge... bist du... geil... fuck..."

Na, ob das mit dem Fuck heute noch klappen würde... im Moment vermisste sie nichts. Außer Worten. Die vergingen ihr gerade nachhaltig. Wären in dem restlichen Sound-Teppich auch irgendwie untergegangen.

Dabei hatte ich mich nur ihrer Vorliebe an der Wühlmaus-Strategie erinnert. Boah, dieses geile Stück Weiblichkeit, das meine Zunge schon jetzt über alles liebte. Dessen Duft ich in diesem Moment über mein ganzes Gesicht verteilte. Oh, dieser Blick. Geile kleine Kriegerin. Jetzt schnall dich an. Hier kommt der erste Hauptgang.

Also stimmte es. Grass regt wirklich den Appetit an. Drei Hauptgänge ließ sie sich servieren.

"Du bist ein tapferes kleines Ding", lobte ich sie, als sie mit völlig weggetretenem Gesichtsausdruck mit ihrem Kopf auf meinem Schoss ruhte.

"Danke. Du bist ein wahnsinniger Mann."

"Du hast dir ein wenig Entspannung verdient. Was hältst du von einem kuscheligen Bad?"

"Oh Mann, du weißt, wie man einer Frau den Himmel auf Erden bereitet..."

"Ich bereite dich nur auf Walhalla vor. Damit das nicht so ein Schock wird."

"Ich würde mir ja gerne die Haare waschen, aber ich hab Angst. Ein paar Strähnen sind mir vorhin wieder ausgegangen. Ich hab sie hinter das Sofa geworfen, sorry."

"Du bist eine Kriegerin. Stell dich deiner Angst. Oder besser: Lach sie aus."

"Lach sie aus?"

"Du hast Angst davor, mehr Haare zu verlieren. Also rasiere sie dir einfach ab."

"Du bist scharf drauf, mich mit Glatzkopf zu sehen?"

"Ich kann es kaum erwarten. Die Chemo ist Donnerstag? Dann kannst du dir morgen ein Kriegerinnen-Tattoo besorgen. Es als Chance zur radikalen Veränderung annehmen."

"Björn, was machst du mit mir, echt?"

"Ich zeig dir nur, wer du bist."

"Hilfst du mir? Mit den Haaren, meine ich?"

"Natürlich. Ich finde, die da unten solltest du noch dranlassen. Solange man da noch so schön dran ziehen kann... wie jetzt... wäre es eine Sünde."

"Ich könnte widersprechen, aber ich wüsste nicht, warum."

Tapfere Judith. Ich hatte eine Haarschneidemaschine, irgendwann hielt ich es für eine gute Idee, Selbstversorger zu werden. War es nicht, ich sah aus wie Utze, wenn ich mich selbst mit dem Ding malträtierte. Seither hatte sie auf eine Gelegenheit wie diese ihren Sinn zu beweisen gewartet. Es ging brutal schnell.

Dann rasierten wir ihr den Kopf noch einmal glatt. Ich hatte es erahnt, es sah wirklich fantastisch aus. Sie hatte so eine herrlich geschwungene, leicht rundliche Kopfform. Ich hielt ihr einen Spiegel in der Wanne hin.

"Siehst du, wie klasse das aussieht? Wow."

"So schlimm ist es echt nicht. Halt ungewohnt. Hat was. Irgendwie futuristisch. Ja, ich seh sexy aus, nicht wahr? Doch, ein Tattoo wäre geil. Magst du das auf meiner Schulter?"

Es war irgend so ein drachenähnliches Gezeuch. Sah aber tatsächlich witzig aus.

"Ja. Wir sollten zu Doro gehen, die hat ein Studio ein paar Straßen von hier. Sie selbst hat ein geiles Tattoo, das ist eine Schlange, die sich um ihr rechtes Bein rankt und in dem geöffneten Maul auf ihrem Unterleib sieht man dann ihre Möse. Absolut geil eingebunden."

"Vielleicht solltest du mir solche Sachen nicht erzählen. Ich bin recht eifersüchtig."

"Aber das war doch vor deiner Zeit, Schatz. Ich habe eine Vergangenheit, so gern ich das auch leugne. Jetzt bin ich dir natürlich treu und ergeben. Zudem möchte ich jede Sekunde mit dir verbringen, da würdest du alles recht leicht rauskriegen. Den Gefallen tue ich dir nicht. Natürlich, wenn du noch einen zweiten Mann oder eine zweite Frau ins Spiel bringen willst..."

"Ja, das könnte dir so passen. Du bist schon reichlich, Mann. Fast mehr, als ich ertragen kann."

"Und dieses fast heißt es passt."

"Es passt, verdammt."

"Darf ich dich einseifen?"

"Er hört nicht auf... er hört einfach nicht auf. Ja, darfst du. Aber bitte, bitte, keinen Orgasmus in den nächsten zwanzig Minuten."

"Und schon ist der Flittertag vorüber. Nein, daran hatte ich nicht mal gedacht. Ich tue es nun."

"Bitte nicht."

"Ah, ich muss dir noch beichten, auf deinem Hintern sind leider die Ergebnisse meiner vorherigen Arbeit zu bestaunen. Du kriegst leider blaue Flecke dort, wo ich mich eingekrallt hatte."

"Ich hab am Hintern keine Augen. Und halt dich bloß nicht wegen so einem Scheiß zurück."

"Ich soll mich nicht mehr zurückhalten?"

"Björn, lass doch mal bitte meine Möse in Ruhe. Gib ihr eine Atempause."

"Du kannst damit unter Wasser atmen?"

Herrlich, sie konnte sich auch beim Lachen richtig gehen lassen. Und wie ein Kind im Wasser toben. Es wie eine Göttin verlassen. Ich stellte mich hinter sie, als sie sich lange im Spiegelschrank betrachtete.

"Du siehst fantastisch aus."

"Ich fühle mich so."

"Wenn du willst, rasiere ich mir meine auch ab. Partner-Look und so. Ist ja modern."

"Untersteh dich, ohne deine Haare kann dich ja gar nicht mehr von meiner Mumu wegziehen. Die bleiben, wo sie sind."

"Sind meine Pläne so transparent? Ich werde wohl alt. Du wirst langsam ein bisschen müde, nicht wahr? Wir können uns gerne aufs Bett legen. Ein wenig ausruhen. Oder richtig schlafen. Das ist kein Hinterhalt. Ich werde mich mit Orgasmen zurückhalten, wenn du das wirklich wünscht."

"Klingt ebenfalls himmlisch."

Sie war wirklich müde. Schlief übergangslos auf meiner Brust ruhend ein.

~~~

Ich streichelte fasziniert ihren blassen Schädel, als sie davon aufwachte. Wir lagen in Löffelchen-Stellung, ihr Hintern war fest gegen meine Morgenlatte gepresst. Sie räkelte sich.

"Guten Morgen, Judith."

"Guten Morgen, Björn. Oh mein Gott... du bist schon wieder richtig wach..."

"Da soll gleich mein Schwanz rein. Ich mag's gern feucht."

"Ich bin morgens eigentlich..."

"Eigentlich?"

"Fuck."

"Hast du gut geschlafen?"

"Wie ein... Baby. Oh..."

"So fühlt sich das wie ein gelungener Morgen an. Es ist so schön in dir."

"Bitte halt die Klappe... und fick mich."

"Im Ernst? Ich soll dich ficken?"

"Ich scherze nicht mit so einem Gerät in mir drin."

"Das du hoffentlich magst?"

"Das ich... fuck... liebe... fuck... fick mich... fick mich... hart... "

Dazu war die momentane Stellung aber zu Softcore. Ich stellte ihr linkes Bein senkrecht in die Morgensonne. Und gab ihr in dieser Seithaltung das volle Programm. Mein Gott, ging die Frau ab. Das war ihr jetzt alles viel zu passiv. Keine fünf Minuten später hämmerte sie selbst wieder mit ihrem Becken auf mir rum.

Okay. Diese Frau war wach. Diese Kriegerin war wach. Und kämpfte sich auf meinem Helden zu ihrem ersten Höhepunkt des Tages. Dann war es an mir, sie halb aus dem Bett zu stoßen. Den gemeinsamen Abschluss erlebten wir noch zusammen darauf, dann rutschten wir tatsächlich runter.

Rollten uns kichernd auf dem weichen Teppich vor dem Bett. Küssten uns lange, bevor ich in die Küche vorging, und sie ins Bad. Ich versorgte sie mit Frühstück, Doro später mit einem Tattoo, das wie für sie gemacht war.

Weil es für sie gemacht war. Ich hatte sie selbstverständlich als Kriegerin Judith vorgestellt.

"Und. Gefällt's dir?", wollte Doro wissen, als sie ihr mit dem Handspiegel eine Rundumsicht schaffte.

"Wahnsinn. Das sieht unglaublich geil aus. Du bist eine echte Künstlerin."

"Du siehst absolut geil aus. Ich habe öfter mal Frauen hier, die sich den Kopf rasiert haben. So gut, wie bei dir, sah das bei keiner davon aus."

"Ich danke dir."

Judith lächelte die Frau an, die höchstens ein paar Jahre älter war. Dreißig, war sie dreißig? Ihr Blick fiel auf die Schlange, deren unterer Teil auf Doros nackten, da mini-berockten, Beinen sichtbar war.

"Du hast auch ganz tolle Tattoos. Von der Schlange hat Björn mir erzählt. Wo sie endet."

"Willst du sie sehen?", fragte Doro wie aus der Pistole geschossen. Was mich nicht wunderte.

Judith überlegte nicht lange. Bedachte mich mit einem kurzen Seitenblick. Und dann Doro mit einem langen, der die Luft zum Knistern brachte.

"Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten."

"Es ist elf Uhr. Um diese Zeit habe ich fast nie Kundschaft. Ich mach den Laden kurz zu", beeilte sich Doro zu sagen.

Nachmittags war mehr los, da hatte sie einen Mitarbeiter, der sie unterstützte, wie ich wusste. Doro machte das "Bin gleich zurück" Schild an die Glastür und schloss um. Sie bedeutete uns, in den Nebenraum zu gehen. Wo sie beispielsweise Intim-Tattoos machte. Ich durfte mal zusehen. Und mitlecken.

Jetzt war ich vor allem von Judith fasziniert. Die sich neben mir auf die Liege gesetzt hatte, und sich Doros Entkleidungsaktion mit einem undefinierbaren Blick anschaute. Dann von der Liege glitt, und sich vor Doro auf den Boden kauerte.

"Wow...", meinte sie anerkennend, als sie das Gesamtkunstwerk betrachtete. Nicht nur mit den Augen. Ihre Hand vollzog die Windungen des Schlangenkörpers an ihrem Bein nach.

"Den vollen Effekt siehst du, wenn ich meine Lippen auseinanderreiße... so...", informierte sie Doro mit leicht vibrierender Stimme.

"Dein Kitzler sieht jetzt aus wie ein kleiner Giftzahn. Irre", bemerkte die Kriegerin. Die sich das aus allernächster Nähe ansah. Doro musste bereits ihren Atem spüren. Und hatte einen Gesichtsausdruck, der mich für sie hoffen ließ, dass Judith nun wie eine Kriegerin agieren würde. Und wie sie das tat.

Doros begeisterter Laut verkündete, was sie von Judiths Saugen an dem Giftzahn hielt. Das war nicht das Einzige, was sie damit anstellte. Man konnte förmlich sehen, wie Doro die Knie weich wurden. Und hören, warum. Kleine tapfere Judith. Ob das eine neue Erfahrung für sie war? So, wie Doro abging, war das schwer zu glauben.

Das ließ sich doch steigern. Irritiert verfolgte Doro mit hängendem Unterkiefer, wie ich mich ebenfalls erhob, ihr kurz die verwöhnende Zunge entführte, als ich meiner geliebten Kriegerin einen kurzen Kuss gab, und mir ein blickliches Einverständnis für meine Beteiligung abholte.

Dann musste sich Doro einer weiteren Zunge erwehren. An ihrer spektakulär schönen Rosette, die es mir schon bei früheren Begegnungen angetan hatte. Sie hatte sie gebleicht, wie sie mir mal gestanden hatte. Um so viele Besucher wie möglich dort anzulocken. Es war ihr Fetisch. Nichts liebte sie mehr als das.

Na, zwei Krieger am Werk, wie in diesem Augenblick, hatte sie eventuell auch noch nicht erlebt. Höhepunkte en masse kannte sie. Immerhin waren wir uns schon nähergekommen. So abgegangen wie in diesen Momenten, war sie selbst bei mir allerdings nicht.

Sie musste sich einen Moment hinlegen, während ich Judith lange auf dem Boden küsste, den Geschmack von Doros Möse im Mund meiner geliebten Kriegerin delektierte. Dann standen wir gemeinsam auf.

"Soll ich euch..."

Wir schüttelten beide gleichzeitig den Kopf. Doro zuckte mit den Schultern.

"Ihr seid ein irres Paar."

Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Ich wehrte jeden Versuch von ihr, uns einen Discount zu geben, ab. Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun. Das sah Judith genauso. Sie sah gefährlich aus, mit der geröteten Haut um die frisch eingestanzten Zeichen ihres besonderen Status. Den sie gerade so eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte.

Sie hakte sich bei mir unter, als wir den Laden verließen, und eine sehr zufriedene Doro zurückblieb.

"Es war deine erste Frau, nicht wahr?"

"Ja. Eine interessante Erfahrung. Es schien ihr zu gefallen."

"Und dir?"

"Total. Du möchtest wissen, was ich mir dabei gedacht habe?"

"Das hast du nicht. Du hast einfach gehandelt. Wie eine Kriegerin das tut."

"Genau. Langsam verstehe ich, was du meinst."

"Wollen wir ein Baguette mitnehmen? Der Bäcker hier ist richtig gut. Die haben auch guten Kuchen."

"Klar."

Ihre Verwandlung war absolut faszinierend. Vor zwei Tagen hatte sie noch schamhaft eine Kappe getragen. Jetzt schienen ihr die scheuen und zum Teil missbilligenden Seitenblick der anderen Kunden in der vollen Bäckerei nichts auszumachen. Im Gegenteil.

Sie grinste den kleinen Jungen, der sich als Einziger traute, sie offen anzustarren, schelmisch an. Seine Mutter beeilte sich zu bezahlen und riss ihn förmlich weg. Die ältere der beiden Verkäuferinnen sprach mich an.

"Ein Baguette, ein Weltmeisterbrot... wollen wir Kuchen mitnehmen?"

Oh, Judith. Wie in Trance fixierte sie die vielleicht zwanzigjährige hübsche Türkin, die nun auch die letzte Kundin bedient hatte, und sich gegen die Arbeitsfläche mit den Kaffeemaschinen lehnte.

"Gern. Ich kann jetzt deine Obsession verstehen."

"Du meinst mit Lecken? Ja, da geht nichts drüber. Wonach wäre dir denn... hier gibt es ja einiges an Auswahl."

Der Blick der älteren Verkäuferin wurde zusehend finsterer, und ihr Gesicht lief rot an.

"Genau. Das Gefühl einer Möse an der Zunge, der Geschmack... unfassbar geil. Wonach mir wäre...", sinnierte sie, während sie sich die Lippen leckte und die junge Frau anschaute, wie eine Schlange das Kaninchen. "Was würdest du mir empfehlen?", sprach sie sie direkt an.

Die kleine Schönheit brauchte ein paar Sekunden, um sich zu sammeln. Dann grinste sie los.

"Wie wäre es denn mit Pflaumenkuchen?"

Sie erntete dafür einen bösen Blick ihrer Kollegin, aber ein Grinsen von uns Kriegern.

"Pflaume klingt gut."

"Zwei Stück Pflaumenkuchen dann bitte noch."

Eigentlich schade, dass wir dann zahlen mussten und so das Blickgefecht zwischen Judith und dem jungen Mädel ein Ende fand. Judiths Augen leuchteten überirdisch schön, als wir die Bäckerei verließen. Der Geschmack der Freiheit des Kriegers setzte schon Einiges in ihr frei. Oder war es der von Doros Möse?

"Was grinst du so vor dich hin, Alter?"

"Ich freue mich über deine rasante Entwicklung. Es ist eine Ehre und großes Vergnügen, mit dir zusammen zu sein."

"Ich mach dir Spaß. Du machst mir auch Spaß, Björn. Ich fange an zu begreifen, was es bedeutet, eine Kriegerin zu sein."

"Nicht begreifen, das hilft dir überhaupt nichts. Einfach handeln, wie du es den ganzen Tag schon getan hast. Du bist auf dem richtigen Weg."

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe."

"Wenn du glaubst, es zu begreifen, setzt du dir ein Muster, und versucht darin zu handeln und zu denken. Das geht nicht. Krieger zu sein bedeutet, sich von allen Mustern zu lösen. Gelingt dies, bis du in Walhalla."

"Sich von allen Mustern lösen... das kann man doch gar nicht, wie soll das gehen?"

"Es ist nicht eine Frage des Könnens, sondern einfach des Tuns."

"Aha. Geht es auch präziser?"

"Ganz einfach. Vorhin bist du halbwegs ungewollt auf Doros Möse gestoßen. Weil sie da war, hast du sie geleckt. Nicht, weil das von dir als Kriegerin zu erwarten wäre. Sondern, weil es etwas ist, was Kriegerinnen tun."

"Hm. Setzt du den Kaffee auf?"

"Bau doch mal einen, damit du ordentlich Appetit bekommst."

"Den habe ich schon. Warte mit dem Kaffee. Komm zu meinem Stuhl und leck mich. Ich baue dabei einen."

Schau an, sie hat es verstanden. Das lässt doch hoffen. Eigentlich gab es nie einen Zweifel in mir, dass sie nach Walhalla gelangen würde. Wieso, konnte ich mir nicht erklären, aber das spielte keine Rolle. Ich kroch halb unter den Küchentisch, damit sie auf ihm den Joint rollen konnte.

Ich zog sie noch etwas weiter nach vorn auf der Sitzfläche, und testete gleich die Gegebenheiten. Das ging doch schon ganz gut. Das schien sie auch zu finden, denn wohlige Laute kamen aus der oberen Etage.

"Kannst du mir aus dieser Position am G-Punkt spielen?"

"Ich sehe keinen Grund, warum nicht... Moment... hm..."

"Oh... genau... da..."

"Da ist aber jemand auf den Geschmack bekommen. Heute kriegst du mal kein Stopp. Das entscheide ich, wann es genug ist."

"Ja, genau. Meine Großtat für heute ist, einem Verrückten die Kontrolle zu übergeben."

"Ein beneidenswerter Opfergang und der Stoff von Legenden, die man sich noch lange an Odins Tafel erzählen wird. Wie weit bis du mit der Tüte?"

"Fast fertig... oh... du... fuck."

Waren ihre Vorgängerinnen auch so schnell davon gekommen? Warum vergleichen? Sie war einzigartig. Und zäh. Wow. Und laut. So leicht beeindruckt man mich eigentlich nicht. Sie schon. Ihr ganzer Körper zuckte und bebte nur noch, als ich den Moment des Aufhörens für gekommen hielt.

"Darf ich anrauchen? Ich leck dann auch gleich weiter."

"Fuck."

"Alles okay? Einfach hier runter geben."

"Björn, du machst mich echt fertig."

"Danke. Das Feuerzeug? So ein braves Mädchen, Dankeschön."

"Björn? Was machst du?"

"Ich brauche nur eine Hand zum Rauchen. Der Mittelfinger der anderen ist in deinem süßen Hintern unterwegs, meinst du das?"

"Das meine ich."

"Ja, du scheinst das zu mögen. Magst du da auch männliche Geschlechtsteile, nur mal so am Rande?"

"Wenn es vernünftig vorbereitet ist, manchmal schon."

"Selbstredend. Du übersiehst geflissentlich die Tüte?"

"Ich hab immer noch leichte Sehstörungen von deinem Irrsinn da eben. Oh fuck, leckst du gut."

"Die Tüte."

"Wenn du mir nicht in beiden Löchern wühlen und gleichzeitig noch am Kitzler saugen würdest, könnte ich mich vielleicht auch auf irgendwas konzentrieren."

"Eine Kriegerin kann Multi-Tasking."

"Fuck. Eine Kriegerin kann gleich kommen, wenn du so weiter machst."

"Okay. Pause. Nun zieh endlich, und gib das Ding retour."

Ups. Das hatte eine gewisse Vehemenz. Der Pausengedanke sagte ihr also nicht zu. Also gut. Dann kriegst du zur Strafe überall noch einen Finger mehr rein. Ach, diese tonale Bandbreite, die sie draufhatte.

Sagenhaft. Sie ist wirklich schon bald soweit. Das geht ja gar nicht. Ich tue einfach mal so, als ob ich mein Ziel verfehle. Das nahm sie so nicht hin. Die Angst um mein Haupthaar ist eine der wenigen Ängste, die mir noch geblieben sind. Also gut, dann kriegst du jetzt das volle Programm.

"Fuck... Björn... das... reicht..."

"Sorry, hat dich das zu sehr angestrengt?"

"Nein, aber ich sollte dir irgendwie einen Ausschalter einbauen. Mach lieber Kaffee."

"Können wir denn nicht die verdammte Tüte zu Ende rauchen? Oder ist die in der Zwischenzeit verglüht?"

"Die ist hier oben. Komm, putt, putt, putt, putt. Komm und hol sie dir. Irgendwie musst du doch da wegzulocken sein."

"Ich mach doch gar nichts."

"Dir ist bewusst, wo sich ein Großteil deiner Finger gerade aufhält?"

"Ach die. Die Hälfte, das ist nur die Hälfte. Trotz eigener Kreis-Säge habe ich noch alle zehn. Und darauf bin ich stolz."

"Dass du handwerklich begabt bist, ist mir schon aufgefallen."

"Also gut. Du zündest das Ding an, und ich mach Kaffee. Arrivederci, ihr zwei. Wir sprechen uns noch."

Erst einmal stärkten wir uns ordentlich. Das Baguette war herrlich frisch, beim Kauf noch warm, und brachte den Geschmack des Käses darauf wunderbar hervor. Mmh...

"Erklärst du mir mal, warum du nicht längst mit mindestens einer Frau zusammen bist?", wollte sie zwischen einigen Bissen wissen.

Sie aß mittlerweile richtig gut.

"Ich war nicht immer dieser makellose Geist, den du jetzt vor dir siehst. Seitdem dies so ist, ergab es sich einfach nicht. Beziehungsweise gab es immer so schrecklich viel anderes zu tun. Du bist wahrscheinlich die Belohnung des Universums für all meine halbwegs guten Taten."

"Du offenbar nicht besonders anspruchsvoll."

"Im Gegenteil. Mich sprechen nur echte Kriegerinnen wirklich an. Und Hannah. Was sie genau ist, habe ich in all der Zeit noch nicht herausgefunden."

"Du bist ein wunderbarer Mann. Total durchgeknallt, aber wunderbar. Wenn hier jemand vom Universum belohnt wird, bin ich das. Gestern habe ich fast noch denken können, wie unfair es ist, dich erst jetzt und dann wahrscheinlich nur für eine kurze Zeit erleben zu dürfen. Heute weiß ich, wie bedeutungslos das ist."

"Du ahnst es. Aber bald wirst du es wissen. Wollen wir den Kuchen für den Nachmittag lassen, oder gleich essen?"

"Ich bin schon recht satt."

"Gut, dann gedulde ich mich dort, und was ist mit deiner Pflaume?"

"Warum der viele Sex?"

"Zum einen, warum nicht mehr? Zum anderen löst er dich ab. Von dem, was du glaubst zu sein. Kann dir im besten Fall zeigen, was du wirklich bist. Er hält dich wunderbar im Moment. Revitalisiert deinen Körper. Das ist kein bleibender Effekt. Deine Realität ist nicht verändert. Nur deine Position darin."

"Und jetzt bist du darin."

"Gut, nennen wir das einen Bonus."

"Ich kann mir allerdings nicht wirklich vorstellen, was passieren wird."

"Das würde auch keinen Zweck erfüllen. Ich vertraue deiner Stärke. Vielleicht möchtest du das ebenfalls tun. Du hast mich noch nicht über den augenblicklichen Zustand deiner Pflaume beauskunftet. Soll ich das als Aufforderung verstehen, selbst mal nachzuschauen?"

"Du lässt meine Pflaume bitte schön in Ruhe. Vielleicht... seit ich gesehen hab, was du mit Doro gemacht hast..."

"Du kannst es sagen. Ein großer deutscher Dichter hat es hoffähig gemacht."

"Leck mich am Arsch."

"In der Originalversion heißt es im. Ich werde beides tun. Am besten gehen wir zu diesem Zwecke ins Wohnzimmer."

Sie stieg noch in der Küche aus ihrer Jeans und Slip, die seit ihren Bauarbeiten eh nur um ihre Knöchel gehangen hatten. Sie legte sich auf den Bauch und rotierte ihr Becken verführerisch. Nun, ich brauchte für gewöhnlich keine Einladung. Was nicht heißt, dass ich sie nicht gerne annahm.

So, wie sie darauf reagierte, schien das entweder ein besonderes Faible oder eine erste Bekanntschaft mit einer großen Liebe zu sein. Und sie richtig aufzuregen. Na sowas. Ob das Pflaumen-Embargo weiterhin Bestand hatte? Mein kurzer Ausflug wurde auf jeden Fall nicht mit Protestnoten bedacht.

Auf einen einsamen Finger in ihrem herrlich nassen Loch wurde ebenfalls nicht negativ reagiert. Ah, wir nehmen das mal als allgemeines Wiederöffnungszeichen.

"Werte Kriegerin?"

"Fuck, warum hörst du auf?"

"Ich habe mich gerade einer ziemlichen Erektion erinnert. Und bin neugierig, was du davon hältst."

"Du willst mich ficken?"

"Das ist eine Untertreibung. Und habe dafür deinen Arsch als Austragungsort erkoren. Wie gefällt dir der Gedanke?"

"Es klingt nicht so abwegig, wie manch andere deiner Vorschläge. Bei entsprechender Vorbereitung."

"Oh, ich habe so ein wasserlösliches Gel und wenn ich dich erstmal mit einem Dildo eingrooven soll, mach ich das gern."

"Du hast Dildos?"

"Ich habe einen Arsch, oder nicht?"

"Jetzt, wo du's sagst. Aber das merk ich mir."

"Soll ich?"

"Wenn du mir jetzt sagst, dass du auch ein Dusch-Set hast, sehr gern."

"Das versteht sich von selbst. Folge mir vertrauensvoll. Ich versorge dich mit allem, was du brauchst."

Ich holte meine Spielzeugkiste hervor. Sie kriegte große Augen.

"Alter, was ist denn das?"

"Eine echte Herausforderung. Fünfundzwanzig Zentimeter. Und das ist wirklich ein fettes Teil. Aber ich dachte eher an den schmalen da. Was denkst du?"

Ich reichte ihr das Duschzeug.

"Ja, gut, nimm doch die ganze Kiste mit. Ich gehe dann erstmal aufs Klo."

"Nur zu. Ich baue uns in der Zwischenzeit nochmal einen. Mach nicht so lange, sonst fange ich ohne dich an."

Sie sah sehr zufrieden aus, als sie zurückkehrte. Und richtig aufgeregt. Ihr Blick fiel wieder in die Kiste. Ah. Die Handschellen. Aber gerne doch.

"Was machst du?"

"Was du willst. Zu fest?"

"Nein, das ist okay. Woher weißt du, was ich will?"

"Du bist eine Kriegerin. Du nimmst an, was da ist. Das da ist übrigens mein Mittelfinger. Diesmal mit seinem Freund, dem Gel. Du kannst dort noch weitere Gäste erwarten, das ist nur die Vorhut. Im Übrigen siehst du viel zu viel. Moment."

Die Augenbinde schien ihr auch zu gefallen. Ich zog sie mir so zurecht, dass sie auf ihrem Oberkörper ruhte, und mir ihren göttlichen Arsch entgegenreckte. Auf dem ihre gefesselten Arme nebst Händen ruhten. Ich bohrte zunächst mit zwei Fingern nach Öl, und brachte dann den kleinen transparenten Freudenspender zum Einsatz.

Der für Geschichten wie diese wie gemacht war. Wahrscheinlich weil er dafür gemacht war. Nun, ich wusste, was man wie damit am besten anstellen konnte. Und Judith profitierte von diesem Wissen. Tat dies lautstark. Aber, so schön das Ding auch ist...

Es geht doch nicht über ein bis zum Bersten aufgepumptes Original. Boah. Und nichts über so ein geiles Arschloch wie ihrs. Eng, geil, hungrig. Und so flutschig. Ah. Wieder Lautvarianten, die völlig neu waren, aber in den Charts rasch kletterten.

Das wurde noch ausgeprägter, als ich mich im Versuch ertappte, ihr die Rosette zum Glühen zu bringen. Vielleicht war es die hypnotische Qualität ihres Tattoos, das sehr eindrucksvoll auf ihrem Hinterkopf begann, martialisch wirkende Ranken, die mich Raum und Zeit vergessen ließ.

Und dass ich irgendwann mal kommen wollte. Ich beschleunigte noch ein bisschen weiter, und stellte dann schnell fest, dass ich mich unbemerkt schon nahe drangeschoben hatte. Und Judith bekam die zweite Spülung an diesem Nachmittag. Ich ließ ihn noch ein Momentchen in diesem heißen Futteral, dann zog ich ab, und legte ihn in ihren Händen ab.

"Machst du mich jetzt los?"

"Ehm... nein."

"Sehr witzig."

"Fühlst du dich in deiner Situation gefangen?"

"Ich fühle mich in unmittelbarer Gefahr. Meine Hände sind auf meinem Rücken gefesselt, du hast freien Zugang zu meiner Pussy."

"Das klingt wie eine Aufforderung."

"So war es nicht gemeint. Ich kann eine Pause gebrauchen."

"Oder glaubst du das nur? Aber darum ging es mir nicht. Mit deiner Situation meinte ich deine Situation."

"Gefangen? So war es erst, ja. Nicht mehr. Noch nicht frei, aber auf dem Wege dahin."

"Hast du das eben genossen?"

"Machst du Witze? Es war unbeschreiblich geil."

"Meinst du, du hättest es ohne die Handschellen und die Augenbinde genauso erlebt?"

"Nein, das hat natürlich einen extra Kick... ah... verstehe. Es ist genau die Begrenzung, die das Erleben so intensiv macht, wolltest du mir das damit zeigen?"

"Kann ich was dafür, wenn du zufällig richtige Zusammenhänge entdeckst?"

"Na großartig. Machst du mich jetzt los?"

"Hätte ich längst, aber du hast mich da auf einen bestimmten Umstand aufmerksam gemacht."

"Der freie Zugang."

"Der freie Zugang."

"Einer. Nicht mehr, bitte. Ich bitte dich, okay?"

"Ich bin ja kein Unmensch. Jetzt pass auf, ich krieche zwischen deine Schenkel, dann senkst du dich langsam ab, bis du auf etwas triffst, was sich wie eine Zunge anfühlt. So... genau... ah..."

Ihr Ah klang deutlich gequetschter. Ich ließ mir richtig viel Zeit. Und sogar meine Finger bei mir. Ohne Tücke und Hinterlist, ein ganz langsames Anschwellen der Erregungskurve. Eine logische Abfolge. Nur zum Schluss wühlte ich richtig heftig, als mich ihr Geräuschinferno zu Höchstleistungen antrieb.

Ergriffen badete ich in ihrer Hitze und ihren Säften, während sie langsam den Weg hinunter vom Olymp antrat.

"Fuck, Junge, das war echt schon wieder grenzwertig schön. Öhm... magst du jetzt die Handschellen abmachen?"

"Warum, du bist sicher? Ich habe es dir versprochen. Nur einer."

"Sehr schön, aber trotzdem..."

"Ich habe allerdings schon wieder eine Mörderlatte."

"Oh, nein... fuck..."

"Er ist sogar größer geworden... fast fünfundzwanzig Zentimeter und richtig gut im Wuchs."

"Ein andermal. Wirklich. Ich brauche meine Hände. Ich will dich streicheln, küssen, auf dir liegen."

"Gut. Moment. So besser? Waren sie doch zu eng?"

"Nein, ein bisschen geschnitten, aber es ging. Die Hände sind nicht taub."

"Brauchst du zum Streicheln, Küssen, auf mir liegen, denn Sicht?"

Sie hatte schon die Hände an der Augenbinde.

"Nein. Ich soll die Binde auflassen?"

"Ich bitte darum. Mach es dir bequem, ich bin gleich wieder da."

"Oh mein Gott, Björn... was wird das?"

"Gleich wieder da."

Ich holte schnell, was ich benötigte.

"Jetzt streck deine Zunge raus."

"Und dann?"

"So ist das gut. Koste."

"Hast du mir auf die Zunge gewichst?"

"Finde es heraus."

"Sahne."

"Sahne. Zunge raus."

"Das ist... Pflaume..."

"Und Sahne. Soll ich dir auf die Zunge wichsen? Ich sehe keinen Grund, dir irgendetwas vorzuenthalten."

"Mehr Pflaume, lecker. Nein, du brauchst nicht wichsen. Wenn du deine Fütterung beendet hast, hole ich mir noch meine. Jeden Tropfen, den ich aus dir raussaugen kann."

"So wie du das kannst, würde ich mich nicht wundern, wenn der eine oder andere Hoden hinterherkommt. Zunge."

"Ja, ich blase gut, nicht wahr? Das ist eines der wenigen Komplimente, die Männer bisher für mich übrighatten."

"Es gibt nur ein Kompliment, was wirklich zutreffend ist: Du bist eine vollkommene Frau."

Sie küsste mich heftig. Sie beruhigte sich bei Pflaumenkuchen und Sprühsahne. "Ich würde auch gerne etwas Sahne essen. Darf ich?"

"Warum fragst du mich... oh... oh Björn. Musst du die von meinem Bauch lecken?"

"Nein, keineswegs."

"Kerl... oh mein Gott. Damit meinte ich nicht, dass du sie auf meine Möse sprühen sollst."

"Für mich klang das so. Lecker. Zunge."

"Ich bin langsam satt."

"Ich mag's noch etwas sahniger. Da hast du auch noch was davon."

"Nein, ich will jetzt was anderes an meiner Zunge spüren."

"Stimmt ja. Moment. Das, was du im Sinne hattest?"

Ja, das fühlte sich so an. Um ehrlich zu sein, seit sie den weiteren Ablauf in den Raum gestellt hatte, hatte ich auch nichts anderes mehr im Sinn gehabt. Aber... Scheiß Ehrlichkeit.

"Bevor das... oh wow... bevor das... fuck... was war das... ach so, es gibt eine gute Chance, dass du dich damit um späteren Verkehr bringst. Fuck... das ist auch eine Antwort... oh Mädel... bist du geil... Hey, ich liebe dich... und deinen Sieg-Sah-Sauge-Mund. Fuck."

Das Zeichen der Kriegerin. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog sie das durch. Zog, sog jetzt mich durch. Willkommen im heißesten Vakuum der Welt. Begnadet diese Frau. Und gnadenlos. Sowas von gründlich. Wirklich bis zum letzten Tropfen. Ah.

"Wow, Judith, du machst mir Spaß."

"Das ist mir aufgefallen."

"Wann war dir eigentlich das letzte Mal bewusst, dass du nichts siehst?"

"Als du... mir die Sahne auf die Pussy gesprüht hast, glaube ich. Warum?"

"Ist komisch, nicht wahr? Es ist so eine eklatante Tatsache, aber sie dringt nicht an die Vorderfront des Bewusstseins, weil du in der Aktion aufgegangen bist."

Es sank sofort ein. Sie verstand es sofort. Mehr konnte ich ihr im Grunde auch nicht mit auf den Weg geben. Der Rest ist Handeln. Judith kuschelte sich wohlig an mich. Sie machte immer noch keine Anstalten, die Augenbinde abzunehmen.

"Du hast wirklich keine Angst vor der Dunkelheit."

"Du bist doch da."

"Ich scheine dir noch nicht vollständig auf die Nerven zu gehen."

"Ich liebe dich, verdammt."

"Ja, fuck, ich liebe dich auch."

"Mach dich nicht lustig über mich. Ich mein das ernst. Ich habe noch nie einem Menschen so sehr geliebt wie dich. Wie ist das möglich?"

"Selbst auf die Gefahr hin, unbescheiden zu wirken: Ich bin ein liebenswerter Mensch."

"Der mich in den Wahnsinn treibt."

"Auch das. Vornehmlich aber nach Walhalla. Und du liebst mich so sehr, weil ich dich sehe. Nicht das, was andere wahrgenommen haben, sogar du selbst. Ich sehe dich, für das, was du wirklich bist. Ich liebe dich, so, wie du bist. Blaskunst inbegriffen."

"Willst du jetzt mal die Binde?"

"Es gab Pausenwünsche... ich glaube, von dir?"

"Dann passt es doch. Hast du Schiss?"

"Involviert es, dass du mir an den Haaren ziehst?"

"Geplant war das nicht."

"Na, gut. Dann bin ich frei von allen Ängsten. Ah, nur bedauerlich, dass ich deine wunderschönen Augen nicht mehr sehen kann."

"Schmeichler. Ich sorge schon dafür, dass du sie nicht vermisst."

"Ehm... ei, ei, ei, wo willst du denn hin, du freches Fingerlein?"

"Es hat seinen Freund Gel mitgebracht."

"Als häufiger Gast kennt er sich da aus. Hui, du weißt aber wie man Platz schafft."

"Den wirst du brauchen. Mann, ist das ein Gerät."

"Ich hätte es wissen müssen."

"Einwände?"

"Ja. Wirst du mich am Morgen noch respektieren? Oh fuck. Mädel... langsam... oh... fuck... Mmh..."

"Wow, der geht da ganz rein."

"Phht."

"Ich weiß ja in etwa, wie es geht. Das hast du mir ja vorhin fast eine halbe Stunde angetan."

"Oh. Doch so lange? Oh fuck, und so schnell?"

"Exakt. Geil, nicht wahr?"

"Dir ist schon klar, dass dies hier ein anderes Format ist... uff..."

"Alles eine Frage der Anpassung."

Uff. Was für eine Abfahrt. Was für eine gnadenlose Abfahrt. Fuck, sie musste doch irgendwann mal ermüden. Ist... das... brutal... Alter... fuck... ich... glaub... es... nicht.

"Hey, bist du gekommen?"

"Es ist in der Tat kaum zu glauben. Wow. Das ist allerdings ein Novum."

"Das ist dann doch ein guter Abschluss. Mein Arm war kurz vorm Abfallen."

"Das wundert mich nicht im Mindesten. Wow. Ich fühle mein Arschloch nicht mehr. Ist es noch dran?"

"Solch ich ihn nochmal reintun, um es dir zu beweisen?"

"Ehm... sagen wir mal, ich glaube dir auch so. Baust du einen, oder darf ich die Binde abnehmen, Kriegerin?"

"Ja, ich will dem Mann in die Augen schauen, den ich gerade zum Orgasmus gefickt habe."

"Dessen Arschloch du gerade verwüstet hast. Also wirst du mich morgen nicht mehr respektieren?"

"Wie kommst du darauf, dass ich das jemals getan habe? Du hattest doch einen gebaut nebenbei, hier."

"Das ist das Problem mit Leuten, die in Walhalla ein und ausgehen. Sie haben kein Ego mehr, das man verletzten könnte."

"Weil es so groß ist, dass sie es nicht mal mehr wahrnehmen können?"

"Ah, Judith, du bist köstlich. Und diesmal spreche ich nicht von deinem Mösensaft. Der ist es aber auch."

"Bitte, nimm das jetzt nicht als Stichwort."

Zu spät.

~~~

"Sie wollten mich sprechen? Alles in Ordnung?"

"Mir ist speiübel, aber sonst geht es mir hervorragend. Es geht um meine Mutter. Sie will sich testen lassen, ob sie als Spenderin in Frage kommt."

"Natürlich. Ich habe Ihnen von der Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, berichtet?"

"Ja. Es ist nicht für mich, es ist für sie."

"Verstehe. Nun, ich kann gerne einen Termin für sie machen."

"Geht es nächsten Donnerstag, wenn ich hier bin? Dann wissen wir alle, woran wir sind."

"Das lässt sich sicher arrangieren."

"Wir brauchen zwei Tests", mischte ich mich ein.

Schon vorher hatte er mich neugierig angeschaut, und sich wohl seine Gedanken gemacht, wer für die sehr offensichtliche Wandlung seiner Patientin verantwortlich war.

"Sie wollen sich ebenfalls testen lassen? Sie gehören zur Familie?"

"Nur indirekt. Ich bin der neueste Zuwachs."

"Das brauchst du nicht zu tun, Björn", meinte Judith kopfschüttelnd.

"Es schadet doch nicht. Haben Sie hier eine Apotheke im Haus, Herr Doktor?"

"Natürlich. Neben der Cafeteria."

"Dann habe Sie doch sicher schon das eine oder andere Pferd kotzen sehen."

"Nun... es gibt immer wieder Zufälle, das ist schon richtig. Wir suchen natürlich weiter über die bekannten Netzwerke nach kompatiblen Quellen. Machen Sie sich aber bitte nicht zu viele Hoffnungen, auch wenn wir nichts unversucht lassen."

"Ich brauche keine Hoffnung. Ich habe Björn."

"Schreiber. Wenn Sie den Namen für den Termin notieren wollen", half ich dem grauhaarigen kleinen Mann aus.

"In Ordnung. Der Vorname Ihrer Mutter war Ursula?"

"Genau."

Der Doktor nahm den Hörer in die Hand und besorgte uns die gewünschten Termine.

"Wie sieht es mit Ihren Medikamenten aus? Haben Sie noch alles da? Was macht das Nasenbluten?"

"Schon seit Tagen nichts mehr. Und ich habe noch alles da."

"Auch das Mittel gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit?"

"Von dem gibt es einiges in meiner Hausapotheke. Genug, um alle ihre Patienten zu versorgen. Ich habe kommende Gesetzesänderungen antizipiert und lebe schon jetzt im Überfluss. Der kluge Mann baut nicht nur vor, sondern auch an."

"Wenn Sie das sagen. Wie fühlen Sie sich allgemein, körperlich, psychisch, emotional?"

"Wie im Himmel. Dafür ist dieser Kerl hier verantwortlich."

"Es war mir unbekannt, dass Sie sich in einer Beziehung befinden."

"Das ist eine kurzfristige Entwicklung", klärte ich ihn auf.

"Das ist... interessant. Ich habe hier einige Broschüren für Angehörige, wenn Sie sich mit der Thematik auseinandersetzen möchten?"

"Das ist sehr nett, aber unnötig. Wir bereiten uns bereits auf alle Eventualitäten vor."

"Und auf Walhalla", steuerte die Kriegerin bei.

Damit konnte er natürlich nichts anfangen. Es schien ihn schon zu interessieren, aber der Blick auf seine Armbanduhr schien ihn über andere Verpflichtungen zu informieren.

"Gut, wenn ich dann weiter nichts für Sie tun kann, sehen wir uns am Donnerstag."

Wir luden Ursula für den folgenden Freitag zum Essen ein, da die tapfere Kriegerin an diesem Tag nur noch mit den Chemikalien in ihrem Körper kämpfen musste.

"Es ist schlimm?"

"Beim ersten Mal war es viel schlimmer. Man gewöhnt sich selbst an diesen Dreck. Warum willst du dich testen lassen?"

"Wie deine Mutter werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, dir zu helfen. Dazu gehört vor einer großen Schlacht auch, alle Fluchtwege abzuklopfen, selbst wenn sie abwegig erscheinen."

"Wäre das nicht der Clou, da dachtest du, du brauchst mich nur für ein paar Monate zu ertragen, und dann werden vielleicht Jahre draus?"

"Von ertragen kann keine Rede sein. Ich bin für jede Sekunde mit dir dankbar."

"Und ich erst. Ich liebe dich, Björn."

"Ich liebe dich, Judith."

Ursula war geschockt, als sie am nächsten Tag ihre Tochter nicht nur optisch verwandelt vorfand. Ihre Ruhe und Gelassenheit irritierte sie, noch weit mehr als bei ihrem ersten Besuch. Sie gab sich alle Mühe, Judith nicht anzustarren, aber sie tat es oft genug doch.

Als Judith auf die Toilette ging, sprach sie mich an.

"Björn... ich begreife nicht, wie sie so ruhig sein kann. Versteht sie nicht..."

"Doch das tut sie. Sie weiß genau, was wahrscheinlich auf sie zukommt."

"Ich kann daran noch nicht einmal denken. Vielleicht wendet sich ja doch noch alles zum Guten. Ich bete jede Nacht für sie. Das habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr getan."

"Ich verstehe. Warten wir ab, was Donnerstag bei den Untersuchungen herauskommt."

"Ich habe mit Hannah gesprochen. Sie... hat mir erzählt... dass du ein besonderer Mann bist. Jetzt nicht, wovon ich schon wusste. Davon hatte sie mir schließlich schon mehr als genug berichtet."

"Ein Thema, was sie sehr beschäftigt."

"Hm... ja. Was machst du mit Judith? Sie ist völlig verändert. Hat es... mit dir zu tun?"

"Ich liebe sie. Und es hat vor allem mit ihr selbst zu tun. Sie entdeckt, wer sie ist. Ihre Stärke, ihre ganze Kraft. Ich helfe ihr lediglich, diese freizusetzen."

"Ich bin dir dafür auch dankbar... aber ich verstehe nicht, was..."

"Versuch es nicht. Du brauchst nur zu verstehen, dass ich jede Sekunde an ihrer Seite sein werde. Ich werde auch für dich da sein, wenn du mich brauchst. Niemand braucht in dieser Situation allein sein."

Nun liefen ihr doch Tränen herunter. Die zurückkehrende Judith nahm sie in den Arm und tröstete sie. Das tat sie auch an dem folgenden Donnerstag. Nicht kompatibel. Beide nicht.

"Es tut mir leid. Wir setzen unsere Bemühungen, einen geeigneten Spender zu finden, fort. Es ist... die letzte Chance. Das Ergebnis der bisherigen Behandlung gibt leider keinen Grund zum Optimismus. Für den Moment scheint die Gefahr der Metastasen-Bildung verringert. Wir haben die Entwicklung insgesamt aber nicht aufhalten können. Keine Remission."

"Wieviel Zeit bleibt mir?"

"Das lässt sich so genau nicht bestimmen."

"Ich kann mit der Wahrheit umgehen."

Er seufzte.

"Nur wenige Monate, vielleicht auch nur Wochen. Wir tun, was wir können."

Ursula brach jetzt zusammen. Wir nahmen die verzweifelte Frau in unsere Mitte. Es dauerte lange, bis sie sich aus ihrem Weinkrampf löste. Sie konnte an diesem Tag nicht alleine bleiben. Wir nahmen sie mit zu uns, und ließen sie bei uns übernachten.

In dem Gästezimmer, in dem Judith tatsächlich nicht mehr als fünf Minuten verbracht hatte. Unser Angebot, bei uns mit im Bett zu schlafen, schlug sie aus.

"Hoffentlich kann sie bald einschlafen. Sie ist völlig fertig", sorgte sich die Kriegerin.

"Es war ein Schock. Sie klammerte sich an ihre Hoffnungen."

"Ein kleiner Teil von mir auch."

"Ich weiß. Du weißt, dass ich mit dir brutal ehrlich bin. Dieser Teil muss gehen, der sich noch auf dein altes Leben und deine alten Hoffnungen stützt. Du hast mich lieben gelernt, nun wirst du mich hassen lernen. Ich werde dich völlig überfordern. Ich werde dir keine Chance lassen, dich auf irgendetwas Bekanntes zurückzuziehen. Ich werde alles aus dir hervorholen, was du noch als dein Ich begreifst. Ich werde es niedermetzeln, bis nur noch die Kriegerin überbleibt. Das unbeugsame Etwas, dem eine momentane Existenz nicht nur ausreichend ist, sondern eine unerträgliche, aus sich selbst quellende Fülle, die sich zeitlos fortsetzt. In alles und jeden übergreift. Du, Judith, wirst Walhalla mit eigenen Augen sehen."

"Was macht dich so sicher?"

"Du machst mich so sicher."

"Schlaf mit mir. Jetzt."

"Dir ist nicht mehr übel?"

"Das spielt keine Rolle. Lieb mich einfach. Ich will mit dir vereint sein. Nicht mehr und nicht weniger."

"Das nehme ich dir nicht ab. Du willst kommen. Sollst du. Wirst du. Wenn ich es für richtig halte."

"Immer diese leeren Drohungen. Hey, sag mal, rennst du eigentlich immer mit 'nem Ständer rum, oder geht es bei dir wirklich so schnell?"

"Ein bisschen von beidem. Du wirst bald wissen, warum. Stört dich das?"

"Ich bin die Letzte, die sich beschwert. Ah... und jetzt bitte andachtsvolle Stille."

"Du möchtest dich gern unterhalten? Ich könnte dir ein paar Anekdoten aus meinem Leben erzählen. Einmal, in Istanbul, traf ich eine vorgeblich blonde Bulgarin..."

"Geht das schon los, mit der Hass-Erziehung?"

"Stimmt, du wolltest geliebt werden. Du hast Glück, das kommt meinen Plänen entgegen. Wir können auch in Seit-Lage, wenn du möchtest. Du siehst wirklich sehr blass aus."

"Nein, ich will dich sehen. So schlimm ist es nicht."

"Ich liebe dich."

"Ja, tu das."

Nur zu gern. Eine Kriegerin erträgt es, wenn ich sie mit Liebe flute. Ich kann sie damit an die Pforten bringen. Aber das ist nicht die Absicht. Liebe hat keine Absicht. Aber einen Ausdruck. Dieses losgelöste Gleiten in einem Meer süßester körperlicher Empfindungen ist nur ein Teil davon.

Es ging ungewöhnlich schnell darüber hinaus. Das wurde mir in diesem Moment klar. Das ging von ihr aus. Sie lieferte sich vollständig den Empfindungen aus. Das musste ihre rezeptive, weibliche Seite sein. Es fiel ihr leicht, sich hinzugeben. Nicht nur mir. Sie war jetzt völlig in diesem Moment.

Gut, es war Ekstase, aber ein Selbstläufer war das trotzdem nicht. Für einen Moment dachte ich, ich erlebe schon zu diesem Zeitpunkt ihren Übertritt nach Walhalla. Ihre Augen blickten plötzlich in unendliche Entfernung, sie hielt den Atem an, öffnete weit den Mund.

Oh, fuck. Das war es nicht. Sie kam. Da war doch was... Kleine, hinterlistige Kriegerin. Hatte einfach Laute verweigert, und ich war drauf reingefallen. Na warte, den triumphierenden Zug kriege ich ganz schnell wieder von deinen Lippen.

"Ich liebe dich."

"Lieb mich härter."

"Das hast du schön gesagt. Wir halten das für die Nachwelt fest: Der Wunsch kam von dir."

"Es geht alles auf meine... Kappe..."

"Das hättest du wohl gerne. Leidtragende sind andere."

Zunächst und zuvörderst ihr sich tapfer wehrendes Möslein. Na, zumindest fand sie zu ihrem alten lautstarken Selbst zurück. Sie hatte auch wieder richtig Farbe im Gesicht. Glühte insgesamt so vor sich hin. Ihre Füße ruhten auf meinen Schultern, als ich sie tief und heftig durchpflügte. Das zeigte Wirkung. Diesmal war jeder Schritt auf den Höhepunkt lautstark dokumentiert worden.

"Du hattest mich vorhin unterbrochen. Also, in diesem Hotel in Istanbul..."

"Halt die Klappe, und fick mich du Idiot."

"Ah, das F-Wort. Es fiel von dir. Auch das halten wir mal fest."

Dann ficken wir eben. Wenn schon, denn schon. Falls Ursula noch auf sein sollte, wusste sie jetzt, warum Judith so revitalisiert wirkte. Langsam kam ich in Fahrt. Aber ich kam nicht. Obwohl ich mir alle Mühe gab. Judith hatte da nicht solche Schwierigkeiten.

Mehr, hinterher wieder ihren Atem und Verstand zu finden.

"Ja, tut mir leid, aber hier kommt der alte Mann mal zum Tragen. Ich fürchte, ich habe mein Energie-Pulver für heute verschossen."

"Beten hilft doch."

"Auf jeden Fall werden wir beide gut schlafen. Oder soll ich dich noch ein bisschen lecken?"

"Auch nicht das kleinste bisschen."

"Na, dann. Ich liebe dich."

"Das habe ich gemerkt. Ich liebe dich auch, du Wahnsinniger. Wahnsinnig sogar. Und jetzt bringe ich das ordentlich zu Ende."

Oh? Oh... Und das mit Übelkeit. Völlig gnadenlos. Oh, so schön. Fuck, ist das geil. Und so gottverdammt effizient. Das... geht... gleich... los... Oh mein Gott. Jetzt hast du doch alles im Mund. Alles geschluckt. Ohne mit der Wimper zu zucken. Da war das triumphierende Grinsen wieder.

Ich gönn dir deine kleinen Siege, große Kriegerin. Dein Wichtigster steht dir noch bevor.

~~~

Die nächsten Tage wurden hart für sie. Ich ließ sie völlig unsinnige Dinge tun, in Anlehnung an irgendwelche Initiationsriten, von denen ich mal gelesen hatte. Ähnlich genug, um da einen Sinn hinter zu vermuten. Am vierten Tag kam sie dann dahinter.

"Es geht überhaupt nicht um die Aufgaben. Du hast mich die ganze Zeit verarscht."

"Ja, was du getan hast, war sinn-frei. Wie du's getan hast, war wichtig."

"Wo gehen wir jetzt hin?"

"Hier in der Nähe ist ein Rübenacker."

"Soll ich sie beim Wachsen beobachten?"

"Nein, dort hört dich niemand schreien."

"Ach. Ich werde schreien?"

"Ja. Ich bin das Universum, und du wirst mir sagen, was du von meiner Behandlung hältst."

"Das könnte lauter werden, da hast du Recht."

Das wurde es. Zwei Stunden lang. Dann wurde es sehr still. Wir setzten uns in das lange Gras auf dem Hügel am Fluss. Nicht einmal Insekten hörte man an diesem milden Herbstabend. Für sie wichtiger war die Stille in ihr, die sie jetzt erlebte. So zum ersten Mal erlebte.

Ihr Gesicht war völlig entspannt. Sie hatte die Augen geschlossen. Hatte nicht nur geschrien, sondern auch viel geweint. Das Leuchten, das sie danach in ihnen hatte, zeugte davon, dass es funktionierte. Wie jetzt die Stille.

"Björn, schlaf mit mir."

Wir hatten nur zwei grasende Pferde in einiger Entfernung als potentielle Zuschauer. Die Sonne ging langsam unter. Sie erhob sich und knöpfte ihren Jeansrock auf. Ließ ihn zu Boden sinken und ihren Minislip folgen. Auch ich entledigte mich störender Kleidung.

Das Gras kitzelte und stach. Was ich in dem Augenblick nicht mehr wahrnahm, als mein kleiner Held in vollem Umfang das Schlachtfeld betreten hatte. Ich schaute in die Augen der Kriegerin und wusste im selben Moment, was passieren könnte. Passieren musste?

Sie war wieder sehr still. Doch keine Taktik, sondern eine Reaktion auf die überwältigenden Gefühle, die auf uns einstürmten? Ich änderte jedoch meine Taktik. Trat mit dem kurzen willentlichen Impuls selbst vor Odins Tafel. Wartete dort auf sie.

Konnte sie es spüren, ahnen, wurde sie vom Sog mitgerissen? Ich hatte keine Referenzwerte. Hatte nur einmal einen gemeinsamen Übertritt erlebt, und das war ein zufälliger gewesen. Erlebte alles Drumherum, die Bewegung in der Zeitlosigkeit, das völlige Verschmelzen zweier Körper, die alles sprengende Ekstase als passiver Beobachter.

Sah in das Gesicht der Kriegerin, wie sich alle verzückte Anspannung löste, alles auflöste, nur noch die erzitternde Schau und das unendlich tiefe Staunen zurückblieb. Dann war Judith, die Kriegerin, in Walhalla angekommen.

Ließ sie und meinen Körper ruhen, um ihr das reine Erleben zu ermöglichen, das an keine Ursache mehr gebunden ist. Das sich selbst offenbart, ohne sich zu erklären. Das Universum in Lichtgeschwindigkeit in absolutem Stillzustand zusammensetzt.

Worte, die für alle, die nicht an Odins Tafel standen, bedeutungslos sind. Zum Verweilen war es für sie noch zu früh. Vermutlich selbst dieses Erleben schon würde es alles sprengen, was sie jemals geglaubt oder gewusst hatte.

Sanft nahm ich die Bewegungen wieder auf, gab ihr den Anker, den Weg zurück durch die Pforten des Lichts, in vertrautes Erleben. Einen Weg, den sie nur zögerlich antrat, dann mit einer Vehemenz zurückkehrte, die selbst mich aus der Fassung brachte.

Sie rollte mich auf den Rücken und übernahm den Rest der physischen Aufgabe. Ich erinnerte mich an das Gefühl unter Strom zu stehen, als ich das erste Mal Walhalla zu betrat. Sie nutzte es voll aus. Brachte uns beim gemeinsamen Höhepunkt noch einmal zurück. Wow. Judith war wirklich anders.

Nicht in ihre Augen starrte ich, als ich langsam wieder auf Normalmodus zurückschaltete, sondern in die eines überaus neugierigen braunen Pferdes, das nun vielleicht zwei Meter von uns entfernt graste. Beziehungsweise so tat.

Die meiste Zeit starrte es auf das eben noch kopulierende Menschenpaar, das vermutlich irrsinnige Leuchterscheinungen im Zuge produziert hatte. Judith folgte meinem amüsierten Blick und lachte glockenhell. Löste damit bei mir eine kleine Restspannung. Die leise Befürchtung, dass es zu viel für sie gewesen war.

Sie richtete ihre Aufmerksamkeit dann komplett auf mich.

"Wie hast du das gemacht?"

"Ich habe nichts gemacht. Das warst du selbst. Beziehungsweise ist es einfach geschehen. Der Eintritt ist kein willentlicher Akt, sondern ein Zulassen. Beim ersten Mal jedenfalls. Später kann man das Zulassen gewollt stattfinden lassen."

"Es war ein Sog."

"Das ist jetzt nur ein Versuch, das Erlebte in dir bekannte Begriffe zu kleiden. Warum?"

"Ich verstehe."

Sie schien eine Weile in sich hinein zu lauschen.

"Du brauchst keinen Auslöser mehr, um dorthin zu gelangen?", wollte sie schließlich wissen.

"Ja."

"Ich schon. Kannst du nochmal?"

"Immer langsam mit den jungen Pferden. Die scheinen sich übrigens zu Nachtruhe begeben zu wollen", wies ich sie darauf hin, dass sich auch das zweite Pferd bei uns eingefunden hatte, und sich, als sei es das Normalste der Welt, niederzulassen begann.

"Sie können fühlen, dass sie in unserer Nähe sicher sind", stellte Judith fest.

"Sie können fühlen, dass sie in der Nähe reiner Liebe sind."

"Meine Wahrnehmung hat sich verändert."

"Ja. Es wird etwas dauern, bis du dich daran gewöhnst. Versuche nichts. Lass einfach geschehen, was geschieht."

Sie nickte. Küsste mich kurz und rollte dann von mir herunter. Bekam einen Lachanfall, wahrscheinlich ohne benennen zu können, warum. Zog sich dann gleichzeitig mit mir an. Wir streichelten noch die beiden Pferde, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Judith erweckte den Eindruck, dass sie lieber fliegen, denn laufen wollte.

"Ganz ruhig, du musst mit diesem Energieniveau erst einmal klarkommen."

"Alles ist Energie. Ist das abgefahren."

"Du hast aufregende Stunden vor dir. Du entdeckst die ganze Welt neu."

"Jetzt passt sie nicht mehr in meinen Kopf."

"Fein bemerkt. Darum vergiss einfach alles, was du bis jetzt als Grenzen erfahren hast."

Zur Antwort kam ein weiterer Schrei, anders als die des Nachmittags allerdings aus purer Begeisterung und überschäumender Freude. Das war mir genauso gegangen. Allerdings hatte ich das in einer Menschenmenge gebracht. Eigentlich ein Wunder, dass ich den Tag ohne Zwangsjacke verbringen durfte.

Auch in unserer Wohnung konnte sie zunächst nicht stillsitzen, stand immer wieder auf und rannte wie angestochen durch die Wohnung. Dementsprechend viel packte ich in die Tüte, die ich baute.

"Was machst du, du willst rauchen? Hast du die mindeste Ahnung, wie sehr ich bereits fliege?"

"Eben drum. Ich ahne, wie du gleich deinen Bewegungsdrang ausleben möchtest. Ein wenig Runterpegeln kommt nicht nur dir, sondern wahrscheinlich auch mir zugute."

"Ja, sieh dich vor Alter. Diesmal mach ich dich kaputt."

"Sieh du dich vor. Du fühlst nur Energie, die auch da ist, aber dein Körper ist nichtsdestotrotz geschwächt. Du kannst nicht richtig einordnen, was du fühlst. Du bleibst nicht auf diesem Niveau, soll heißen, wenn du heute alles rauslässt, kommst du die nächsten Tage vermutlich nicht mehr aus dem Bett."

"Und das siehst du als Problem an?"

"Oh..."

"Nein, du hast ja Recht. Ich habe das Gefühl, fast zu platzen. Okay, okay. Gib her das Ding. Oh mein Gott, ist das wundervoll. Ist das schön. Ist das geil."

"Setz dich doch bitte. Spiel Fels in der Brandung. Ehm... nicht mit meinem Ding..."

"Deshalb bist du immer so schnell hart."

"Damit hat es auch zu tun. Und mit dir natürlich. Kleine geile Kriegerin."

"Wie hältst du das die ganze Zeit aus?"

"Mit Humor und Geduld. Man gewöhnt sich daran. Wir sollten gleich etwas essen. Nein, bitte nicht blasen, das meinte ich nicht damit. Mädel... fuck."

"Bitte nicht blasen?"

Ja, das dieser Spruch mal über meine Lippen kommen würde...

"Okay, aber bitte nicht bis zum Ende. Wir müssen alle mit unseren Energien haushalten. Zieh lieber nochmal."

Das tat sie, aber lange hielt sie das nicht auf. Oh mein Gott. Vakuum, plus diese Energie... o weia.

"Weißt du, andere Menschen verbringen die Zeit nach diesem Erlebnis in ohnmächtigem Staunen und religiöser Verzückung."

"Ich bin Altruistin. Die erzeuge ich jetzt bei dir."

"Fuck. Du bist auf dem besten Weg."

Das war sie in der Tat. Jeden Tag waren ihre Blow-Jobs noch ein Stück besser, und irrsinniger. Und so gottverdammt effektiv...

"Wehrte Kriegerin, das Ende naht. Oh... Mädel... das ist das Signal... fuck... aufzuhören..."

"Dicht dran ist schön, nicht wahr?"

"Hm... oh... ah... ja... fuck..."

"Du machst dir unnötig Sorgen. Und ich will das jetzt."

Famous last words, bevor sie mir wieder ihre Lippen aufstülpte und mich zum Platzen brachte, in ihrer typischen Art völlig leersaugte. Oh mein Gott.

"Mmh."

"Oh, Judith..."

"Soll ich heute mal was Schönes kochen? Ich muss irgendwas tun."

"Du musst gar nichts. Und das Nicht-Wollen begreifen."

"Ich will zurück nach Walhalla."

"Ah. Verständlich. Aber das funktioniert so nicht. Ich erkläre es dir gleich. Erst verstecke ich lieber alle anstößigen Teile, bevor du auf weitere Ideen kommst."

"Ich verstehe nicht, was du dir für Gedanken machst. Bisher stand er dir immer, wenn ich das gebraucht habe."

"Ehm... nun, weil ich mir meine Energie sorgsam eingeteilt habe."

"Du kennst da keinen speziellen Trick?"

"Nun... es gibt natürlich auch hierfür geeignete Chemikalien..."

"Ah, Viagra und Co?"

"Zum Bleistift."

"Die du im Hause hast?"

"Ja, wir sollten was essen. Langsam kriege ich richtig Hunger."

"Und ich keine ehrliche Antwort mehr?"

"Ich frage mich gerade, ob ich aus Gründen der Selbsterhaltung bestimmte Aussagen verweigern darf. Und sollte."

"Damit hast du schon geantwortet."

"Du müsstest eigentlich tausend anderer Fragen haben, oder zumindest hinreichend überwältigt sein..."

"Hab ich. Bin ich. Ein bisschen überdreht vielleicht."

"Vielleicht, ein bisschen? Mädel, du wirkst, als ob du eine Klinikpackung Prosac intus hättest. Verständlich, aber bitte... ganz ruhig... jetzt gehen wir in die Küche, und dann koch ich uns was Feines. Sorry, aber Messer und andere Utensilien bekommst du jetzt nicht in die Hand."

"Feigling."

"Meinst du, du kannst was essen?"

"Klar, ein weiterer Protein-Shake würde auf jeden Fall gehen. Mach deine Hose ruhig wieder auf."

"Die bleibt bis auf Weiteres zu. Komm mit, ich möchte dich hier nicht alleine lassen. Nachher reißt du mir noch die Tapete von den Wänden."

Also gut. Sie blieb zumindest auf dem Stuhl sitzen. Dass sie mich dabei wie ein Raubtier fixierte, das jeden Moment zum Sprung ansetzen konnte, ignorierte ich geflissentlich.

"Fragen. Du hast sicher Fragen."

"Ja. Wo hast du dein Viagra versteckt?"

"Nächste Frage."

"Warum durch Sex? Warum kommt man durch Sex nach Walhalla? Gibt es noch andere Wege?"

"Natürlich gibt es jede Menge andere Wege. Ich glaube, der von uns gewählte Weg ist sogar der am wenigsten benutzte. Aber der, der am meisten Spaß macht. Und warum... kannst du es mir vielleicht beantworten?"

"Vollständige Loslösung vom Ich. Vollständige Fixierung auf den Moment. Absoluter Austausch reiner Liebe."

"Besser hätte ich das nicht sagen können. Perfekt."

"Nur körperliche Liebe, oder reicht Ficken?"

"Ehm... beim ersten Mal ist es schwer vorstellbar ohne das notwendige Gefühl. Ob beim Ficken die totale Loslösung vom Ich erfolgt... weiß nicht, da steht ja mehr das Körperliche im Vordergrund."

"Und beim zweiten Mal?"

"So genau kann ich das nicht sagen. Es... wäre einen Versuch wert, das möchtest du doch hören, oder?"

"Genau. Wo hast du dein Viagra versteckt? Und du sagst, das Energieniveau sinkt wieder. Also bin ich morgen wieder so, wie ich zuvor war?"

"Du bist niemals wieder so, wie du zuvor warst. Was du erlebt hast, sprengt deine Persönlichkeit. Dauerhaft. Du kannst das nicht mit dem vorherigen Muster in Einklang bringen. Du könntest willentlich gegensteuern, dein Muster reorganisieren, um alte Komponenten weiter zu beinhalten, oder du lässt dich vollständig darauf ein, und versuchst Walhalla zu deiner permanenten Wohnstätte zu machen."

"Permanent ist relativ."

"Leben ist relativ. Du hast etwas gesehen. Nicht alles."

"Was willst du damit sagen?"

"Du hast all diese Informationen in dir. Nur kannst du sie noch nicht dekodieren und in deinem normalen Verständnisrahmen einsortieren. Es hilft dir nicht, wenn ich dir Dinge sage, ohne dass der Prozess der Selbst-Erweckung soweit fortgeschritten ist, dass meine Worte auf fruchtbaren Boden fallen. Lieber Kartoffeln, oder Spätzle?"

"Was kochst du denn?"

"Gulasch."

"Oh. Spätzle. Oder normale Nudeln, esse ich beides gern damit. Ich verstehe. Dieses augenblickliche Gefühl, alles zu wissen, war keine Illusion, sondern ist nur eine Frage der Abrufbarkeit?"

"Exakt. Die Information ist da, du musst sie nur dekodieren lernen."

"Woher kommt sie? Was ist Walhalla wirklich?"

"Ein Teil des morphogenetischen Feldes. Zugänglich nur für Krieger, mit anderen Worten Leuten, die sich in einem bestimmten Frequenzbereich befinden und die Information dieses Bereiches daher abrufen können."

"Ich verstehe. Und von ihnen generiert. Das, was du als Legenden an Odins Tafel angesprochen hast, sind in Wirklichkeit die Informationen der vorherigen Krieger, die diesen Punkt erreicht haben."

"Siehst du, es ordnet sich alles von selbst. Du hast es verstanden."

"In Essenz sind es die Krieger, die dort im morphogenetischen Feld sind, was auch immer das sein mag. Das ist deine Anspielung auf die Endlichkeit. Dort sind sie ewig. Dort werde ich ewig sein."

"Dort wirst du ewig sein, genau. Ich ebenfalls. Ob als Legende oder Information, reine Emotion, oder auch tatsächlicher Lebensfunke, das kann ich dir nicht sagen. Ich hatte einige Erlebnisse... die genau das in Frage stellen, selbst mich noch vor Rätsel stellen."

"Selbst dich. Ich sage doch, ein Ego so groß, dass du es nicht mal mehr wahrnimmst."

"Touché."

"Diese Frequenz... daran erkennst du andere Krieger?"

"Ja und nein. Das Erkennen ist sekundär, beziehungsweise läuft unterbewusst. Die Reaktion aufeinander ist eindeutig. Wie bei dir. Du hast dich blitzartig geöffnet und mir bedingungslos vertraut, weil du mich als gleichartig erkannt hast. Daran habe ich erkannt, dass du eine Kriegerin bist."

"Doro ist eine Kriegerin."

"Du hast eine außergewöhnlich feine Wahrnehmung. Sie gibt sich alle Mühe, das zu verbergen."

"Du hast sie nach Walhalla gebracht?"

"Nein, sie war vorher schon dort. Es hatte sie erschreckt. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Ich habe versucht, es ihr zu erklären. Sie sperrt sich noch, weitere Schritte zu gehen. Dabei kann ich ihr nicht helfen. Sie muss es wirklich wollen. Manche Krieger brauchen einen langen Kampf."

"Darauf kann ich mich nicht einlassen."

"Ja. Trotzdem ist die Geschwindigkeit deiner Entwicklung atemberaubend. Du bist nicht nur eine, du bist eine ganz große Kriegerin."

"Wenn ich dir jetzt eine wirkliche tiefe, persönliche Frage stelle, versprichst du mir, dass du sie beantwortest, ehrlich beantwortest?"

"Du weißt, dass ich immer die Wahrheit sage. Ich werde dir antworten."

"Wo hast du das Viagra versteckt?"

Na klar. Und das hatte ich nicht mal kommen sehen.

"Die Porzellanschale mit Deckel im Wohnzimmer, auf dem kleinen Beistelltisch. Die mittelblauen sind fünfziger, die dunkelblauen einhundert Milligramm. Die ganzen anderen Pillen darin ignorier bitte. Ich hätte dich gerne mit jeder einzelnen davon bekanntgemacht, aber das würde deiner Leber nicht guttun."

"Deine Fürsorge macht mich ganz kribbelig. Und feucht. Also, wenn ich dir jetzt eine Hunderter hole, wirst du sie für mich nehmen?"

"Ich sehe nicht, wie ich diese Nacht sonst überstehen könnte."

"Ah. Wenn dir an deinem Leben insgesamt liegt, erzähl mir nie wieder von vorgeblich blonden Rumäninnen, vor allem nicht beim Ficken, okay?"

"Bulgarin. In Istanbul. Es ist eine gute Geschichte, du weißt gar nicht, was dir entgeht."

"Mich interessiert mehr unsere eigene Geschichte. Und die wird kurz, aber heftig. In einer Woche bin ich vielleicht schon zu krank, um überhaupt noch ficken zu können. Das spielt keine Rolle. In diesem Moment geht es noch."

"Du brauchst das nicht zu rationalisieren. Du bist hier, ich bin hier, das ist Grund genug. Ich liebe dich. Das macht es eine Notwendigkeit. Du bist eine atemberaubende und unwahrscheinlich geile Frau. Das macht es ein Bedürfnis. Du bist eine große Kriegerin. Das macht es eine Ehre. Hol das Ding."

Sie konnte tatsächlich essen. Wahnsinn. Das war mir nicht gelungen, als ich den ersten Übergang erlebt hatte. Überhaupt schien sie unglaublich gelassen und fokussiert. Und sie hatte sich nicht mal mit Energie-Elfen unterhalten. Bemerkenswert.

"Du suchst also nicht gezielt nach anderen Kriegern?"

"Nein, ich suche nach gar nichts. Situationen und Menschen finden mich. Es sind Krieger darunter, aber die sind in der Minderzahl. Vor allem so beeindruckende wie du."

"Wenn ich nicht krank wäre, hätten wir uns nie getroffen."

"Bist du dir da so sicher? Auf dem Geburtstag wärst du so oder so gewesen, oder?"

"Aber ich wäre dir nicht einmal aufgefallen."

"Das sehe ich anders. Hält dich das noch zurück, die Frage, ob ich nur mit dir zusammen bin, weil du bald stirbst?"

"Ist das so?"

"Nein, das ist nicht so. Mein Handeln hat keinen Zweck, kein Warum. Ich erlebe keine Situation, mit der ich umgehen muss oder will, ich bin die Situation, von ihr ungeschieden. Ich greife verändernd ein, aber nicht, weil das mein Wunsch ist, sondern eine der möglichen Entwicklungen."

"Ah. Das sagst du immer wieder. Aber ist es nicht so, dass du jetzt mit mir schlafen willst? Oder mich gar ficken? Ist das nicht ein willentlicher Akt?"

"Es erscheint mir nur als die notwendige Konsequenz dieser Situation. Einfache Elemente, eine geile Kriegerin, ein ebensolcher Krieger und gottverdammte hundert Milligramm feinster Chemo-Keule. Wie viele unterschiedliche Entwicklungen siehst du mit diesen Komponenten voraus?"

"Ich sehe voraus, dass wir genau jetzt ins Schlafzimmer gehen, und alle denkbaren Szenarien durchspielen."

"Genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt."

Zu meiner Überraschung wollte sie nach oben. Dann stellte ich fest, dass ich sie unterschätzt hatte. Es ging ihr nicht um wilden Sex, um mit der überschüssigen Energie fertig zu werden. Sie wollte zurück nach Walhalla. Mit einer Leichtigkeit, die an Unmöglichkeit grenzte, gelang ihr das.

Diesmal war ich es, der in ihrem Sog mitgerissen wurde. Und Judith hielt uns dort. So lange, dass selbst ich, der nun weiß Gott viel Zeit dort verbracht hatte, die Grenze der Aufnahmefähigkeit von Glück und Ekstase bereits weit überschritten hatte, als sie uns schließlich über die Klippe hinaus brachte.

"Bist du okay?", fragte sie mich zu allem Überfluss, als ich noch vor Wonne zerfloss.

"Du bist eine unglaubliche Frau, Kriegerin Judith."

"Ja. Ich weiß. Hast du das auch gefühlt?"

Ich wusste sofort, was sie meinte.

"Das wir nicht allein waren?"

"Genau. Die Lebensfunken?"

"Möglich. Es war wundervoll. Wer oder was auch immer das war, es hat offenbar gefallen, was wir taten."

"Den Eindruck hatte ich auch."

Ich strich ihr zärtlich über die verschwitzte Stirn.

"Ich liebe dich."

"Und ich dich erst. Du brauchst eine Pause?"

"Du willst zurück?"

"Nein, ich bin immer noch da."

"Vielleicht brauchst du langsam eine Pause. Mute dir nicht zu viel zu."

Dieser Blick. Als ob ich ein Hund wäre, der ihr gerade die Zeitung von gestern apportiert hatte.

"Judith. Bitte. Es gibt ein Zuviel des Guten."

"Na gut", kam ihre Zustimmung mit leisem Trotz, und sie wälzte sich von mir runter.

Wie machte sie das? In der Folge erklärte sie mir Zusammenhänge, die ich nicht mal erahnt hatte.

"Wie hast du das herausgefunden? Ich verstehe nicht."

"Ich glaube, das war der direkte Kontakt, nicht der Zugriff auf die frei zugänglichen Informationen."

"Direkter Kontakt?"

"Mit dem, was du als Lebensfunken verstehst. Du wirst die Erfahrung früher oder später machen, ich will da nicht vorgreifen."

Aha. Das Kopfschütteln hatte sie sich redlich verdient. Was geschah mit ihr? Ich begann zu erahnen, dass ich nur ein Katalysator war, dass ihr Weg sich von so ziemlich allem und jedem unterschied. Hätte ich noch ein Ego-Problem, was in der Vergangenheit nun nicht gerade klein war, wäre Zähneknirschen vermutlich die adäquate Reaktion gewesen.

So fing ich an zu lachen.

"Das findest du lustig?"

"Dich finde ich lustig. Du machst mir Spaß, Judith."

"War deine Pause jetzt lang genug? Dann mach mir noch mehr Spaß, Björn."

~~~

War es eine Ahnung des kommenden, die sie antrieb, mit aller Macht weiterzugehen? Sich praktisch nur noch in Walhalla zu etablieren? So wunderbar und großartig die Veränderungen ihrer Persönlichkeit, ihres Handelns und Denkens auch waren, das war nur ein Teil.

Ursula war schon davon total verschreckt. Fand keine Verständnisebene mehr mit ihrer Tochter, und ganz ehrlich, oft verstand selbst ich nicht mehr alles. Was auch immer genau dieser Kontakt war, in dem sie dort stand, er eröffnete ihr Dimensionen, die mir bislang verschlossen geblieben waren.

Ursula erlebte ihre Tochter in absoluter Hochstimmung, tiefer Freude und einem überirdischen Glück. Bei gleichzeitigem rasch fortschreitenden körperlichen Verfall. Schon bald waren Leber und Milz geschwollen, sie hatte Bauchschmerzen, Schluckbeschwerden, Nasenbluten, das nicht aufhören wollte. Aß nicht mehr.

Und weigerte sich, in ein Krankenhaus zu gehen.

"Kind, bitte. Ich weiß, dass sich Björn mit aller Kraft um dich kümmert, aber jetzt ist der Punkt erreicht..."

"Nein, Mama. Jetzt ist der Punkt erreicht, wo ich sterben werde. Und das will ich hier tun, in seinen Armen. Das muss ich hier tun, aber das wirst du nicht verstehen. Du kannst ebenfalls nicht verstehen, wie ich dem Tod entgegentrete, darum bitte ich dich, nicht dabei zu sein."

Ursula konnte nicht antworten, weil sie einen Weinkrampf bekam. Ich nahm sie fest in den Arm und legte ihren Kopf so, dass sie Judith nicht sehen konnte. Deren Lächeln und Strahlen waren nämlich ungebrochen. Ich wusste natürlich, dass dies nichts mit Ursula, oder ihrer Reaktion zu tun hatte, aber sie schließlich nicht.

"Mama, es ist Zeit, uns zu verabschieden", sagte sie leise, als Ursula sich beruhigt hatte.

Ich tauschte einen schnellen Blick mit ihr, und nickte. Ließ die beiden dafür allein. Sprach mit Ursula noch kurz ab, dass ich mich melden würde. Und ihr bei allem folgenden helfen. Bestellte ihr ein Taxi, sie war mit dem Bus gekommen.

"In meinen Armen, hm? Wie ich dich in den letzten Tagen erlebt habe, denkst du ein paar Schritte weiter, oder?"

"Nein. Der Sex ist vorbei. Wirklich nur in deinen Armen. Noch heute Nacht. Es wird heute Nacht geschehen."

Sie war eine makellose Kriegerin geworden. In den zwei Wochen nach ihrem ersten Eintritt in Walhalla. Es war müßig zu fragen, woher sie es wusste. Sie wusste es, denn auch sie sagte nur noch die Wahrheit.

"Wir werden gemeinsam in Walhalla sein, wenn es passiert?"

"Ja."

"Und du weißt, was dann passiert?"

"Ja."

Und würde es mir nicht sagen. Ich hatte kein Recht, zu fragen.

"Komm. Jetzt", forderte sie mich auf, als wir später im Bett lagen. "Küss mich noch einmal. Dann komm zu mir."

"Danke", war das letzte Wort, das ich von ihr hörte.

Mein Übergang nach Walhalla völlig anders, als alle zuvor erlebten. Ein Gefühl tiefsten Friedens, einer überwältigenden, reinen Liebe. Was nicht so unbekannt war. Aber dann, eine unglaubliche Hitze, ein Brennen, Glühen, Vergehen, ein Neuordnen, etwas, was mich erschütterte.

Dann wieder diese Präsenz, die wir manchmal gemeinsam, und sie viel öfter alleine empfunden hatte. Nicht eine Präsenz, ganz viele, unendliche viele. Auf einmal nur noch eine, die mich umschmeichelte, tröstete, denn in diesem Moment brach ich in Tränen aus.

Rutschte im selben Augenblick aus diesem Zustand, den ich Walhalla nenne. Und fand Judith leblos in meinem Arm.

Ich verbrachte viel Zeit mit Ursula und Hannah, die ihr nach der langen Zeit der Entfremdung nun wieder mit aller Kraft und Liebe zur Seite stand. Ihr wie ich half, mit diesem unfassbar harten Schlag, ihr einziges Kind zu verlieren, soweit es ging, zurechtzukommen.

Ich konfrontierte sie nicht mit dem Konzept von Walhalla, mit dem, was in den Wochen vor und am Tag des Todes der Kriegerin Judith geschehen war. Alles, was ich ihr versuchte zu vermitteln, war, dass sie ohne Leid in eine bessere Welt gegangen war.

Wie auch immer sie das mit ihrer wiedergefundenen Gläubigkeit interpretieren wollte. Was wirklich geschehen war, begriff ich nur ansatzweise. Bis ich, zwei Wochen nach der Beerdigung erstmals wieder willentlich in Walhalla eintrat.

Da war sie wieder, diese Präsenz, die mich umschmeichelte. Die mich sofort mit einem so unbeschreiblichen Glücksgefühl flutete, dass ich dachte, nun wirklich meinen Verstand zu verlieren. Es nicht ertragen zu können.

Es strömte so viel auf mich ein, es sprengte all mein Verstehen und all meine Empfindungen. Dann, in einem Absenken und einer atemlosen Leere, formierte sich ein Satz in meinem Kopf, den ich nicht selbst dachte.

"Du machst mir Spaß, Björn."



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