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Die Therapeutin 3 (fm:Romantisch, 1437 Wörter) [3/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 18 2022 Gesehen / Gelesen: 7615 / 5592 [73%] Bewertung Teil: 9.40 (50 Stimmen)
Maries und Susannes erste gemeinsame Nacht

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Leises Vogelgezwitscher drang in Maries Ohr und weckte sie sanft. Für einen Moment war sie verwirrt. Wo war sie? Wie spät war es? Was war geschehen? Achja, dämmerte es ihr, sie war in Susannes Gästehaus oder wie auch immer sie das hier nennen sollte. Aber wo war Susanne? 

Just in diesem Moment öffnete sich die Zimmertür. Susanne kam herein, in den Händen einen flauschigen Bademantel. "Du bist ja wieder lebendig, das freut mich sehr.", sagte sie. "Wie spät ist es denn? Wie lange habe ich geschlafen?", sprudelte es aus Marie heraus. "Langsam, langsam. Eins nach dem anderen. Es ist kurz vor 8 und ich dachte, so langsam sollte ich mal nach dir sehen. Du musst sehr erschöpft gewesen sein. Abendessen gibt es gleich, davor möchte ich aber mit dir baden. Jetzt komm aber erst mal in Ruhe zu dir.", antwortete Susanne mit einem sanften Lächeln. 

Mit einem herzhaften Gähnen stand Marie langsam auf und wollte sich entkleiden. Nur, sie war ja schon nackt! Stimmt, da war ja was... Susanne lachte laut auf, als sie Maries Gesichtsausdruck sah. "Ich hab dich ausgezogen zum schlafen, ist bequemer. Und ich konnte dich lange und ungestört einfach nur ansehen, mein kleines Geschenk an mich.", kicherte sie. Sie zog Marie hinter sich her. "Ich habe das Wasser schon eingelassen, ich hoffe, du magst Vanille!", freute Susanne sich schon wie ein kleines Kind auf das gemeinsame Bad. Wenn Fabian sie nur sehen könnte, dachte Marie. Aber nein, besser nicht, schob sie den Gedanken gleich wieder beiseite. "Auf jeden Fall, ich liiiiebe Vanille!". Dunstschwaden waberten durch das Badezimmer, das schon eher einem Wellnesstempel glich. Sprachlos blieb Marie in der Tür stehen und sog alles tief in sich ein. Dieser Geruch! Dieses Bad! Susanne, die auf einmal nackt vor ihr stand! Marie glaubte, zu träumen. 

"Kommst du oder willst du nur gucken?", riss Susanne sie aus ihren Gedanken. Natürlich kam sie und kletterte in die Badewanne, in der Susanne schon auf sie wartete. Kaum saß Marie, quietschte sie auf. Susanne hatte einen Knopf gedrückt und überall sprudelten kleine Wasserfontänen. Ein Whirlpool! Und was für einer. Marie blieb die Spucke weg. Sie wollte schon immer mal in einem Whirlpool sitzen und jetzt hatte sie die Möglichkeit. "Komm her zu mir, meine Schöne!", forderte Susanne sie auf. Marie ließ sich nicht lange bitten und rückte ganz nah an sie heran. So nah, dass kaum ein Blatt Papier zwischen die beiden gepasst hätte. Susanne sah sie an und legte ihre Arme um Marie. Die legte ihren Kopf an Susannes Brust und lauschte dem Pochen ihres Herzens. Völlig entspannt sah sie Susanne an. "Du tust mir so gut, ich fühle mich so geborgen bei dir.", flüsterte sie. 

Und ganz plötzlich fing Marie an, zu weinen. Ihr kullerten die Tränen über die Wangen und sie fing an zu schluchzen. Sie konnte gar nicht mehr aufhören und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Susanne merkte, dass es besser war, zu schweigen und drückte Marie einfach nur an sich. Als die Tränen abebbten, sah Marie Susanne entschuldigend an. "Ich... Es... Tut mir Leid...", stammelte sie. "Meine Schöne, manchmal muss man einfach weinen. Es braucht dir nicht Leid tun und du musst dich nicht entschuldigen. Die letzte Zeit war sehr intensiv für dich, das muss auch erst verarbeitet werden. Möchtest du darüber reden?", versuchte Susanne, sie zu beruhigen. 

An diesem Abend kamen sich beide näher als zuvor. Nicht, weil sie wieder im Bett gelandet wären. Nein, sie redeten. Und redeten. Bis weit in die Nacht erzählte Marie, wie unglücklich sie eigentlich war. Wie sehr sie darunter litt, die Ehe zu führen, die sie gerade führte. Nie jemanden zu haben, der an ihrer Seite blieb oder ihr den Rücken stärkte. Immer die zu sein, auf der alle herumtrampelten und die alle nur als Hausmütterchen belächelten, grade genug für Haus, Hof und Kindererziehung. Die nichts richtig machen konnte. Ihre Kinder blickten zu ihr auf und ihre Eltern und Schwiegereltern unterstützten sie, so gut es ging, aber tief in ihrem Herzen war sie einsam. Und das nicht erst seit gestern. Irgendwann gingen Marie die Worte aus. Sie starrte schweigend vor sich hin. Erleichtert, dass sie sich alles hatte von der Seele reden können und jemand da saß, der einfach nur zugehört hatte. Susanne zog sie an sich und umarmte sie ganz fest. "Ich bin da für dich, wenn du mich brauchst. Du kannst jederzeit zu mir kommen und findest hier immer eine offene Tür.", bot sie Marie an. 

Am nächsten Morgen wachten beide Frauen nebeneinander auf. Marie sah nicht mehr so mitgenommen aus wie in der Nacht und Susanne küsste sie zärtlich. "Meine Schöne, hast du gut geschlafen? Wie geht es dir?

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