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Halloween (fm:Verführung, 2880 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 06 2023 Gesehen / Gelesen: 8676 / 6412 [74%] Bewertung Geschichte: 8.69 (61 Stimmen)
Der Protagonist erlebt in der Nacht von Halloween überraschende Erfahrungen mit fantastischem Ausmaß. Freue mich sehr über dein persönliches Feedback!

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Es ist der 31. Oktober. Ich trage einen Lederhut und halte eine Peitsche in der Hand, während ich mit Tom und Christine über den Pier streife. Eigentlich bin ich gar nicht der Typ, der Halloween feiert - zuhause in Deutschland mache ich das nie. Aber derzeit bin ich zu Besuch bei meinen Freunden, die vor längerer Zeit nach Chicago gezogen sind und hier in den USA kommt man um diese Tradition einfach nicht herum. Bevor ich nun also alleine auf meinem Zimmer hocke, habe ich mich überreden lassen und begleite Tom und Christine beim Bummeln durch die Stadt. Tom hat mir freundlicherweise sein altes Indiana Jones Kostüm geliehen. Später wollen wir noch auf eine Halloweenfeier gehen. Da ist es gut, wenn ich nicht als einziger unter lauter Verkleideten auffalle.

Wir schlendern über den Hafen, an dem permanente Jahrmarktattraktionen aufgebaut sind. Dass derzeit Halloween gefeiert wird, ist dabei kaum zu übersehen. Alles ist in Gruselstimmung geschmückt und kaum eine Person hier zeigt sich ohne Kostüm. Es ist bereits dunkel geworden und ein kalter Wind weht. Also trinken wir heißen Punsch mit Schuss, um uns aufzuwärmen und drehen eine Runde im Riesenrad. Die beleuchtete Skyline der Stadt kann sich echt sehen lassen. Ich versuche, so viel wie möglich von dem Ausblick in mir aufzunehmen und schieße ein paar Fotos. Tom und Christine wirken allerdings wenig beeindruckt. Sie sind nun doch schon einige Jahre verheiratet, können aber wohl trotzdem nicht voneinander ablassen. Sie knutschen ununterbrochen rum und ab und zu wirft sie ihm einen Blick zu, bei dem sogar ich verstehe, was sie heute noch von ihm haben will. Tom hatte mir auch vor einiger Zeit mal erzählt, wie wild die beiden im Bett sind. Da könnte man schon echt neidisch werden. Seitdem ich mich vor ein paar Wochen von meiner Freundin getrennt habe, ist bei mir echt wenig in los in der Hinsicht.

Wir bummeln durch die Ständchen, vorbei an Wahrsagerinnen und Schussbuden. Schließlich kommen wir an ein Gruselkabinett, das die Aufschrift "Torture Chamber" trägt. Christine will unbedingt das Kabinett durchlaufen und redet bestimmt fünf Minuten auf Tom ein, bevor wir uns Tickets holen und in die Schlange stellen. Das Kabinett ist wirklich gut gemacht. Man erschrickt sich an Spiegelungen, lauten Geräuschen und Menschen, die einem mit Grimassen im Gesicht entgegenspringen. Ich wundere mich bereits, wie weit die Strecke bis zum Ausgang wohl noch ist, als mich ein harter Schlag an der Schläfe trifft. Der Spalt Licht, den ich eben noch gesehen habe verschwindet und ich merke noch, wie ich zu Boden sinke...

Ich wache auf, da es nach Rauch riecht. Wo bin ich? Brennt es hier? Als ich die Augen aufschlage, erkenne ich zunächst kaum etwas. Nach einer Weile gewöhnen sich meine Augen an das dämmrige Licht und die heiße und durch den Rauch bissige Luft. Der Raum, in dem ich mich befinde, wirkt wie ein alter Keller. Ein sehr, sehr alter Keller. An der Wand sind Fackeln angebracht, die als einzige Lichtquelle dienen. Die Wände, sowie Boden und Decke sind aus blankem, dunkelgrauem Stein. Mir gegenüber befindet sich eine Holztür mit schwerem Beschlag aus Eisen. Auch ansonsten ist der Raum extrem kahl und nur ein großer schwerer Tisch, aus dem gleichen Stein wie das Gemäuer steht zwischen mir und der Tür. Auf diesem erkenne ich meinen Hut und meine Peitsche, die mir scheinbar irgendjemand abgenommen hat.

Ich möchte einen Schritt auf den Tisch zu machen, da merke ich, dass ich mich nicht bewegen kann. Erstaunt blicke ich an mir herunter und sehe, dass meine Gliedmaßen allesamt von mir gestreckt mit eisernen Schellen an die Wand gefesselt sind. Im Schock war mir das wohl erst nicht aufgefallen. Ich stehe da, als wäre ich nun in einer echten Folterkammer... Moment mal, was?! Verwirrung und auch etwas Angst machen sich in mir breit. Ich versuche, mir irgendwie einen Reim auf die Situation zu machen. Doch recht weit komme ich mit meinen Gedanken nicht, da sich mir gegenüber die Tür öffnet.

Herein tritt eine Frau. Sie ist geschätzt einen halben Kopf kleiner als ich und hat lange schwarzen Haare. Sie trägt einen dunklen Trenchcoat, schwarze Schuhe mit kurzen Absätzen und hat ein kleines Etui unter dem Arm. Zielstrebig und schnell kommt sie auf mich zu und mustert mich mit prüfendem Blick. Da sie nun direkt vor mir steht, kann ich auch sie genauer betrachten. Ihre schwarzen, glatten Haare sind durchzogen von feuerroten Strähnchen, die trotz der Dunkelheit fast schon zu leuchten scheinen. Sie hat schwarze Augen, die ebenfalls von kleinen leuchtend roten Punkten gespickt sind. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Es kommt mir fast unnatürlich vor, aber ergänzt wahnsinnig gut ihre Frisur. Ihr Blick ist scharf und dominant und auch der Rest ihres

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