Das Blind Date (fm:Verführung, 15893 Wörter)

Das Blind Date

"Happy Birthday, Alles Gute zum Geburtstag." Alles um mich herum ließ mich hochleben. 34 Jahre alt, immer noch ledig, zwar einen tollen Job, liebe Freunde, aber die ganz große Liebe ist bisher ausgeblieben. Vor einem halben Jahr habe ich mich von Torben getrennt. Er war ein schicker Lover, hatte Geld und fuhr einen schnittigen Wagen. Doch was nützte dies alles? Ich diente ihm nur zum Fleischbeschau auf Partys und um seinen Trieb zu befriedigen. Er hat es in den zwei Jahren nicht einmal geschafft, mir einen Orgasmus zu bescheren.

Aber im neuen Lebensjahr sollte alles anders werden. Ich schaute auf Caroline und Enrico. Die beiden sind schon über 10 Jahre ein Paar und lieben sich immer noch wie am ersten Tag. Bei ihrer Hochzeit war ich Trauzeugin. Es war ein himmlisches Fest. Beide waren Freunde, wie sie im Buche stehen. Oft luden sie mich ein, halfen mir, wenn ich wieder einmal am Boden zerstört war, doch trotz ihrer Hilfe und Zuwendung kam ich mir immer wie das dritte Rad am Wagen vor. Doch heute wollen wir feiern, anstoßen auf das neue Lebensjahr, den Job und hoffentlich auch auf den Mann fürs Leben. In diesem Sinne öffnete ich mein Geschenk von Caroline und Enrico. Ein Gutschein für ein Blind Date in der "Blauen Kuh", einschließlich Getränke und Essen. "Ich habe so etwas noch nie gemacht, da musst du mitkommen, Caroline." Diese jedoch schüttelte nur den Kopf. "Nein, es ist nur für dich. Du sollst dich auf deinen Partner einstellen, mit ihm einen schönen Abend haben und vielleicht wird es etwas für die Ewigkeit." So nahm die ganze Sache seinen Lauf.

Am Abend des Blind Date war ich aufgeregt und nervös wie noch nie. Meine Vorbereitung dauert nun fast schon zwei Stunden. Bloß gut, dass ich schon einen Tag eher beim Friseur war und ich meine Komplettenthaarung auch schon am Vorabend erledigt hatte. Ich betrachtete mich im Spiegel und war zufrieden mit mir. Zwar hatte ich im Laufe der Jahre ein kleines Bäuchlein bekommen, aber ich fand, dass es wunderbar zu mir passte. Dadurch kamen auch meine Brüste, die mittlerweile zum C-Körbchen geworden sind, richtig schön zur Geltung.

Jetzt kommt die Frage der Unterwäsche. BH ja oder nein, Strings oder Panty? Schließlich entschied ich mich für meine Garnitur "Lisette" von Oliver. Ein wunderschöner Slip mit Spitze und dem Halbschalen-BH. Alles im dezenten dunkelblau. Falls ich doch einen Kerl erwische und mit ihm mitgenommen werde, sieht es nicht so nuttig aus. Ein kurzer Rock, ein T- Shirt und ein Blazer und mein Outfit war einfach perfekt. Auf ging es in die "Blaue Kuh".

Das Lokal war schön hergerichtet. Die Tische waren entsprechend durch Sichtblenden abgeteilt. Jeder Tisch hatte eine Nummer, allesamt nur Zwei Mann Tische. Ich hatte den Tisch Nummer 7. Die Kellnerin zeigte mir meinen Tisch und bat mich Platz zu nehmen. Mein Partner war noch nicht da und ich bestellte mir ein Wasser. Immer wieder schaute ich auf die Uhr. Es war bereits kurz nach 18.00 Uhr und niemand war für mich da. Ich hatte mich bereits abgefunden, wieder die Arschkarte des Lebens gezogen zu haben, wollte aber dennoch etwas essen und danach wieder nach Hause gehen. Noch bevor ich bestellen konnte, kam plötzlich eine junge Frau gehetzt, groß, schlank, einen runden Apfelpo und einen struppigen blonden Kurzhaarschnitt.

"Oh Entschuldigung, dass ich zu spät komme, es hat mit dem Feierabend wieder einmal nicht geklappt." Sie zog ihre Jacke aus, hing sie über die Lehne vom Stuhl und setzte sich. Beide sahen wir uns fragend an, unter dem Motto, "Hier stimmt was nicht".

"Ist das Tisch Nummer 7?", wollte die junge Frau von mir wissen. Ich nickte. Daraufhin ging sie zur Kellnerin und wollte wissen, was das zu bedeuten hat, doch diese zuckte nur mit den Schultern. So kam sie zum Tisch zurück und sagte: "Hier weiß keiner etwas. Es ist bestimmt etwas falsch gelaufen. ``Darf ich trotzdem erst einmal hier sitzen bleiben?" Ich nickte nur und bat sie, sich zu setzen. Stille trat ein und wir gaben unsere Bestellungen für das Abendessen auf. Ich bestellte ein Steak ou four und meine Nachbarin ein Zanderfilet. Während wir auf unser Essen warteten, kramte sie in ihrer Tasche und versuchte zu telefonieren. Doch irgendetwas klappte nicht ganz. Sie fluchte. "Kann ich ihnen irgendwie helfen?", fragte ich sie. Sie schüttelte nur den Kopf. "Mein Chef bei uns aus dem Sender hat mir dieses Blind Date geschenkt, mit der Bemerkung, dass ich endlich wieder einmal runter komme. Er sagte, dass ich unbedingt einen Mann brauche. Bloß hier ist

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