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Das perfekte Geheimnis (fm:Ehebruch, 16109 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 19 2023 Gesehen / Gelesen: 21028 / 15070 [72%] Bewertung Geschichte: 9.51 (145 Stimmen)
Eine Frau muss sich zwischen zwei Männern entscheiden

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Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

"Ich hole dir ein Bier. Geh schon mal ins Wohnzimmer", schlug Christina vor. Er schaute ihr nach, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, wie sie in die Küche ging. Jürgen war glücklich, dass er Christina begegnet war, und sie an sich binden konnte. Es gab einen großen Altersunterschied zwischen ihm und seiner zukünftigen Frau und, er hoffte es sehnlich, mit der Mutter seines Kindes. Er war mit seinen 58 Jahren 22 Jahre älter als sie. Doch das störte keinen von beiden. Auch ihre Verwandten, Freunde und Arbeitskollegen waren davon überzeugt, dass sie zusammen harmonierten und füreinander geschaffen waren. Vielleicht lag es auch daran, dass Christina nicht das Aussehen und die Maße eines Mannequins hatte. Außenstehende, die nicht wussten, wie sehr sich die beiden liebten, meinten, dass Jürgen aufgrund seines Alters, seines durchschnittlichen Aussehens und der überschaubaren Höhe seines Vermögens, ohnehin keine optisch geile Superfrau abbekommen würde. Christina hätte mit ihrem Aussehen auch keine bessere Partie, als die mit einem durchschnittlichen Mann machen können. Mit ihrer Körperlänge von einem Meter 70 war sie nicht lang genug und mit ihren 65 Kilo Gewicht nicht leicht genug, um mit den schönen weiblichen Geschöpfen dieser Welt konkurrieren zu können. Aber das war Jürgen egal. Er liebte diese Frau aus ganzem Herzen. Er liebte alles an ihr, aber insbesondere faszinierte ihn ihr Gesicht und ihre Augen, die ihn immerzu anlächelten, und ihm die Gewissheit gaben, dass er sich auf Christina immer und bedingungslos verlassen konnte. Der Beruf hielt sie geistig fit. Sie war intelligent, entschlussfreudig und pragmatisch. Allerdings störte es ihn, wenn sie manchmal ihre Entschlüsse, etwas zu tun oder zu lassen, das auch ihn tangierte, einfach umsetzte, ohne mit ihm vorab darüber gesprochen zu haben. Und seine Verlobte war eine Frohnatur und sehr kommunikativ. Sie lachte gern und viel, und kam auch mit unbekannten Dritten schnell ins Gespräch.

Jürgen berichtete Christina, wie es um seinem Vater stand, und wie es seine Mutter aufgenommen hatte. Seine Eltern waren beide Mitte 80, und nicht mehr die Gesündesten. Jürgen nahm Christinas Hände in die seinen und erklärte ihr: "Es tut mir leid, mein Schatz, aber ich kann nicht mit dir in unsere Flitterwochen verreisen. Du weißt, ich bin ein Einzelkind, und meine Eltern haben außer mir keine lebenden Verwandten mehr. Meine Mutter ist nicht in der Lage, die Situation allein zu meistern. Ich muss mindestens noch so lange bei ihr bleiben, bis sicher ist, ob mein Vater noch mal mit dem Leben davonkommt oder ob er seine letzte Reise angetreten hat. Aber ich möchte, dass du in den Urlaub fährst, und mich jeden Tag anrufst, um mir mitzuteilen, wie großartig der Urlaub ist, und wie sehr du mich vermisst. Ich habe bereits mit dem Reisebüro geklärt, dass ich die Reise kostenlos stornieren kann, weil meine Reiserücktrittsversicherung auch für diesen Fall, dass ich wegen meiner Eltern nicht reisen kann, einspringen muss. Aber da du leider noch nicht mit mir verheiratet bist, ist mein Vater kein Angehöriger im rechtlichen Sinne für dich, und deshalb hast du für diese Situation auch keinen Versicherungsschutz. Bei einer Stornierung würdest du fast den gesamten Reisepreis verlieren. Das macht doch keinen Sinn. Ich wünsche mir also, dass du morgen fliegst. Und du musst kein schlechtes Gewissen haben."

Damit schloss Jürgen seinen Monolog, und sah seine Verlobte fragend an. Diese ließ sich ein wenig Zeit mit ihrer Antwort. Sie betrachtete ihren Verlobten mit ihren wunderschönen Augen, und bewunderte im Geiste seine analytischen Fähigkeiten und seine pragmatische Entschlusskraft. Natürlich akzeptierte sie, dass er seinen Teil der Reise stornieren musste. Indirekt hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass sie ihn, bei dem, was er zu tun hatte, auch nicht physisch unterstützen könnte. Seinen Wunsch nach ihrer moralischen Unterstützung hatte er durch seine Bitte um tägliche, gemeinsame Telefonate zum Ausdruck gebracht. Schließlich antwortete sie: "Mein Schatz, du hast wie immer alles unter deiner Kontrolle. Auch dafür liebe ich dich. Ich werde notgedrungen, wie du es vorgeschlagen hast, unseren Urlaub allein antreten. Ich hätte in unseren Flitterwochen erwartet, dass du mit mir mindestens einmal an jedem Urlaubstag geschlafen hättest. Das macht in 21 Tagen 21 verpasste Ficks. Glaub nicht, dass ich dir diese erlasse. Du kannst dir schon einmal überlegen, wie du "deine Schulden abarbeiten" wirst, wenn ich wieder zu Hause bin. Aber jetzt gib mir mal einen Vorgeschmack darauf. Folge mir", schnurrte Christina, als sie vor ihm ins Schlafzimmer ging, und auf dem Weg dorthin sich entkleidete.

Nur zu gerne ging Jürgen hinter ihr her, bewunderte dabei ihren schönen, dicken Hintern. Wahrscheinlich würden viele Männer und auch Frauen ihn als zu fett abwertete. Für ihn war er perfekt, wie ihr ganzer Körper Weiblichkeit und Erotik ausstrahlte. Christina hatte ihren Körper akzeptiert und damit war sie im Einklang mit ihm. Sie wusste, dass ihr Verlobter ihn mochte, genauer gesagt, sie wusste, dass er ihn liebte und geil fand.

Vor ihrem Bett drehte sich Christina zu ihm um. Sie erwartete seine Aktion. Würde er sie einfach auf das Bett schubsen und sie dann nehmen? Oder würde er ihr zu verstehen geben, dass sie sich auf die Bettkante setzen sollte, um ihn oral zu verwöhnen? Weder noch. Jürgen stand vor ihr und die beiden schauten sich verliebt in die Augen. Er hielt ihre Hände fest. "Hast du heute einen besonderen Wunsch?", fragte er sie lächelnd. Sie grinste, als sie den berühmten Satz aus "Dinner for One" zitierte: "The same procedure like every year, James." Und er wie immer antwortete: "I"ll do my very best!" Er wusste, was sie wollte. Sie wollte das, was sie immer von ihm wollte. Er sollte zärtlich zu ihr sein, sie überall mit Lippen, Zunge und Händen liebkosen. Sie wollte keinen harten Sex, sie wollte nicht beim Geschlechtsverkehr auf den Hintern geschlagen werden. Sie wollte eigentlich keinen Analverkehr. Gelegentlich aber gönnte sie ihm seinen Spaß, sie in ihren Arsch zu vögeln, und heute würde es der Fall sein. Das würde sie ihm aber erst später eröffnen. Sie wollte eigentlich immer vor ihm zum Orgasmus kommen. Anschließend, nach einer gewissen Zeit des Kuschelns, würde sie ihn oral befriedigen. Natürlich schluckte sie seinen Samen, schließlich schleckte er ja auch ihren Nektar aus ihrer Möse. Sie vögelten im Bett, selten in einem anderen Raum und selten auf einem anderen Möbelstück. Heute war sie nackt, aber ihm zuliebe, und weil sie sich selbst darin sehr wohl fühlte, trug sie zuhause oft sexy Dessous und geile Klamotten. Er durfte entscheiden, ob er ihr die Dessous beim Liebesspiel auszog. Falls nicht, trug sie üblicherweise die geile Unterwäsche den ganzen Abend und kuschelte und schlief neben ihm mitunter auch so angezogen ein.

Es war immer dasselbe, aber niemals das Gleiche. Jürgen hatte seine Christina mal gefragt, ob es für sie nicht langweilig wäre, immer auf dieselbe Art und Weise körperlich geliebt und befriedigt zu werden und sie hatte ohne weitere Begründung einfach nur "Nein!" gesagt. Er hatte danach nie wieder gefragt.

Jetzt, wo Jürgen es wusste, was und wie sie es wollte, nahm er seine Verlobte in den Arm und sein Mund näherte sich langsam dem von Christina. Ihre Lippen berührten sich sanft, doch sie lösten in ihr einen elektrischen Schlag aus. Sie zitterte leicht, als sich ihre feinen Körperhaare am ganzen Körper aufrichteten.

Langsam wurde Jürgens Kuss immer forscher. Seine Zunge bahnte sich seinen Weg in ihren Mund. Christina erwiderte seinen Kuss, sein Zungenspiel. Sie küssten sich mit geschlossenen Augen gedankenverloren innig und lange. Dann löste er die Verbindung, nickte ihr unmerklich zu und sie legten sich auf das Bett. Jürgen fing sofort an, ihren Hals zu küssen und streichelte gleichzeitig ihre Oberschenkel. Seine Hand berührte ihre weiche Haut, wanderte die Schenkel hinauf zur Mitte ihres Körpers. Christina atmete schwer, als Jürgen ihre Scham berührte. Er spielte ein wenig mit ihren Schamhaaren. Als sie leicht ihre Schenkel öffnete, verstand er das als Einladung und schob langsam, aber stetig einen Finger in ihre Muschi. Er hatte kein Problem in sie einzudringen. Sie war feucht. Nach ein paar Fickbewegungen zog er seinen Finger wieder heraus und führt ihn zu seinem Mund. Ganz langsam und genüsslich leckte er ihn ab, schmeckte ihre Lust. Er liebte diesen Geschmack, er liebte dieses Aroma, er liebte Christina. Sie schauten sich dabei in die Augen. "Mach weiter, mein Liebster", flüsterte sie ihm zu.

Jürgen rutschte nach unten und legte sich dann zwischen ihre Beine. Er schob seine Hand in ihre Kniekehlen und drückte ihre Oberschenkel nach oben. Christina half ihm, sie zu fixieren, indem sie ihre Oberschenkel festhielt. Nun lag es ihm, ihre Beine noch ein wenig mehr zu spreizen. Sein Mund schwebte jetzt über ihre intimsten Körperstellen. Sanft blies er seinen warmen Atem auf ihre Klitoris. Christina erschauderte. Dann spürte sie die Spitze seiner Zunge, die auf der Suche nach ihrem Kitzler ihre Muschi liebkoste. Christinas Erregung stieg merklich an. Aber Jürgen dachte nicht daran, sie jetzt schon zu erlösen, sondern machte langsam mit seinem Spiel weiter. Bald stöhnte sie: "Bitte mach es mir!" Dabei umfasste sie mit beiden Händen seinen Kopf und legte ihre Beine auf seinem Rücken ab.

Jürgen wusste, was seine Geliebte jetzt von ihm erwartete, und er intensivierte sein Zungenspiel. Er konzentrierte sich auf ihren Lustknopf, leckte und saugte daran. Er merkte, wie ihr Körper sich stetig versteifte und Christina ihren Rücken durchbog. "Schneller!", schrie sie ihm zu, und dann nach ein paar Sekunden noch: "Pass auf!" Das sagte sie immer, unmittelbar, bevor sie kam. Und dieses Mal war es nicht anders. Höchstens eine Sekunde später zuckte ihr Körper in Ekstase. Christina hielt Jürgens Kopf weiterhin fest zwischen ihren Händen und verhinderte so, dass er sich von ihrer Klitoris entfernen konnte. Er kannte diese Handlung von den unzähligen Malen davor, wenn er sie auf die gleiche Weise befriedigt hatte. Sie weiter leckend fasste er jetzt an ihre Brüste und zwirbelte ihre Brustwarzen. Der schmale Grat zwischen "zu leicht" und "zu fest" war ihm vertraut und er wusste genau, wie hart er sie anfassen durfte, ohne dass sie dabei Schmerz statt Lust empfinden würde.

Jetzt war es an Christina, den nächsten Schritt vorzugeben. Würde sie ihn nur über sich ziehen, und seinen Schwanz dabei in ihre enge Muschi einfahren lassen oder würde sie ihn über sich ziehen, ihn auf den Rücken drehen und ihn anschließend oral verwöhnen? Er liebte beides, aber jetzt wollte er sie ficken.

Geschickt dirigierte er seinen steifen Schwanz so, dass er bald mit der Eichel an ihre Muschi stieß. "Das ist mir auch recht", hörte er sie sagen. Offensichtlich hatte sie vorgehabt, seinen Schwanz mit Mund, Zunge und Zähnen zu liebkosen, statt von ihm gefickt zu werden. Christina war so feucht, dass Jürgen in einem Rutsch in ihr war. Er umfasste sie fest und drehte sich auf den Rücken, so dass sie jetzt auf ihm lag. "Soll ich dir erst die Sporen geben?", fragte er und tätschelte dabei ihre Pobacken, "oder fängst du von allein an, auf mir zu reiten?"

"Heute will ich, dass du mich vögelst", gurrte sie und spreizte ihre Beine so weit, dass Jürgen seinen Steifen ungehemmt in ihr ein- und ausfahren konnte. Wie eine Dampfmaschine fickte er sie inzwischen, langsam und ausdauernd. Christina keuchte und stöhnte dabei. Sie artikulierte Laute der Lust. Vielleicht versuchte sie auch ihm etwas zu sagen, aber verständlich artikulieren konnte sie es nicht.

Nach ein paar Minuten zog sich Jürgen aus ihr zurück, und rutschte unter ihr durch. Sie verstand, dass er sie jetzt von hinten nehmen wollte. Sie nahm die Doggy-Stellung ein und spürte auch schon, wie seine harte Stange wieder in ihren Körper verschwand. Von hinten mochte sie am liebsten genommen werden. In Vorbereitung des heutigen Abends hatte sie auch ihren Darm gereinigt. Sie würde ihrem Liebsten zu verstehen geben, dass er auch ihren Arsch vögeln dürfte: "Schatz, meine Muschi ist bestimmt schon ganz wund gefickt. Wechsel doch mal das Loch. Aber ich möchte, dass du in meinem Mund abspritzt."

Jürgen ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Schnell entnahm er der Nachttischschublade eine Tube Vaseline und bereitete sich und sein Verlobte auf den folgenden Arschfick vor. Er drückte seine Nille an ihren Schließmuskel und überwand langsam und allmählich diesen Widerstand. Christina war an diesen Eindringling in ihrem Hinter gewohnt. Insofern verspürte sie auch keinerlei Schmerzen, als Jürgen endlich anfing, sie auch in dieses Loch zu stoßen. Sie stützte sich jetzt nur noch mit einer Hand ab, weil die andere sich an ihrem Kitzler zu schaffen machte. Sie bekam selten einen rein vaginalen Orgasmus, und erste recht keinen analen. Aber sie konnte dem nachhelfen, indem sie sich, während ihrer Verlobter sie fickte, dabei wichste. Es war kein Muss, aber die beiden kamen gerne zusammen, um die totale Befriedigung gemeinsam, und gleichzeitig am Körper des Partners, aber auch am eigenen Körper zu erleben.

Jürgen signalisierte ihr nach ein paar Minuten, dass er bald kommen würde. Normalerweise konnte er seinen Orgasmus länger zurückhalten. Aber Christinas Arsch war so eng, dass sein Schwanz besonderer Reizung ausgesetzt war. "Zieh ihn raus", hechelte sie, "und spritz in meinen Mund. Ich will deinen Samen schmecken." Jürgen kam dem schnell nach und kniete sich neben ihr Gesicht, während sich Christina auf den Rücken drehte. Sie wichste sich weiter, während Jürgen nun seinen Schwanz ebenfalls mit der Hand bearbeitete. Als er hörte, dass Christina wieder "Pass auf!" rief, war auch er so weit. Er schaute verzückt auf den zuckenden Leib seiner Partnerin herab und rief: "Mach den Mund auf, mein Liebling, ich komme auch!" Dann spritzte er auch schon seinen Samen in ihren geöffneten Mund.

Als ihre Orgasmen abebbten, kuschelten beide befriedigt eng zusammen. Alles war ihnen so vertraut. Jeder von ihnen kannte die Reaktionen und den Körper des anderen. Sie liebten sich. Sie vertrauten sich. Sie waren glücklich. Wortlos genossen sie den Augenblick.

Urlaubsbeginn 9. Juli

Christina nahm ihren Koffer, so wie sie ihn bereits vor einer Woche gepackt hatte, und setzte sich ins Auto. Es war frühester Morgen, vier Uhr 30. Jürgen würde sie natürlich zum Flughafen bringen. Ihre Reise startete um sieben Uhr mit dem Flug von Hamburg nach Madrid. Dort würde sie über sechs Stunden Aufenthalt haben, bis es schließlich weiter nach Mexiko-Stadt gehen würde. Während der Fahrt zum Flughafen schwiegen beide. Jürgen parkte in der Kiss & Fly Zone, stieg aus, und lief schnell um das Auto herum, um seiner zukünftigen Frau die Wagentür zu öffnen. Als sie ausstieg, zog er sie an sich. Minutenlang hielten sie sich beide fest und weinten leise Tränen des Abschieds. "Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt, mein Schatz", flüsterte er ihr zu. "Ruf mich oft an, und erzähle mir, wie es dir geht. Ich wünsche dir viel Spaß in deinem Urlaub. Mach viele Fotos, und lass dich auch von deinen Mitreisenden vor den vielen Sehenswürdigkeiten fotografieren. Ich liebe dich so sehr, und sehne schon den Tag herbei, dass du wieder bei mir bist. So, und nimm schnell deinen Koffer, und geh durch die Sicherheitskontrolle, sonst verpasst du deinen Flug." Jetzt war es ein Christina, Jürgen ihre Liebe zu erklären: "Mein Schatz, ich rufe dich an, wenn ich heute gegen Mitternacht im Hotel bin." Mit einem schelmischen Gesichtsausdruck ergänzte sie: "Und mach in den nächsten drei Wochen nichts, von dem du möchtest, dass ich es auch nicht mache. Ich kann mir schon vorstellen, dass all die einsamen Frauen meinen Abflug herbeisehnen, damit sie mit dir rummachen können. Ein so toller Mann wie du es bist, kann sich doch vor Angeboten gar nicht retten. Ich hoffe, dass meine Liebe zu dir dich davon abhält, in fremden Gefilden zu wildern." Dann küssten sich die beiden noch zärtlich und innig eine gefühlte Ewigkeit, bis Jürgen ihr einen Klaps auf den Hintern gab und sagte: "Nun mal los, sonst startet der Flieger noch ohne dich."

Er sah ihr nach, wie sie schnellen Schrittes das Terminalgebäude erreichte. Dort blieb sie stehen, drehte sich noch einmal zu ihm um, und winkte ihm zu. Schweren Herzens setzte sich Jürgen ins Auto und fuhr nach Hause. Er würde in wenigen Stunden wieder mit seiner Mutter zum Krankenhaus fahren. Er sorgte sich sehr um seine Eltern.

Mexiko-Stadt

Der Flug verlief ereignislos. Erst am Zielflughafen erfuhr sie, wer ihre Mitreisenden waren. Das Reisebüro hatte für die gesamte Reisegruppe den Bustransfer in ihr Hotel arrangiert. Auch war ihr Reiseleiter bereits vor Ort und begrüßte alle Teilnehmer. Christina hatte nunmehr Zeit, sich ihre Mitreisenden genauer anzuschauen. Es war eine kleine Reisegruppe, die nur aus fünf Paaren im Alter zwischen 40 und 50, einem alleinreisenden älteren, distinguierten Herrn und ihrer Person bestand. Dem ersten Anschein nach machten alle einen sehr netten und freundlichen Eindruck. Die Fahrzeit zum Hotel ausnutzend, gab der Reiseleiter einige organisatorische Hinweise. Sie würden morgen den Tag noch in der Hauptstadt in freier Zeiteinteilung verbringen, um am übernächsten Tag mit ihrer Rundreise zu beginnen. Das Ziel wäre die Tempelstadt Teotihucán, "der Platz der drei Kulturen." Dann forderte er alle Mitreisenden auf, sich kurz bekannt zu machen.

Jeder stellte sich mit Vornamen vor und nannte auch, in welcher Stadt er wohnen würde. Lediglich der ältere Herr, der sich als Wolfgang vorstellte, kam wie Christina aus Hamburg. Alle einigten sich darauf, sich zukünftig zu duzen. Die Gruppe schien homogen zu sein, so dachte sich Christina, wenn da nicht die beiden Alleinreisenden wären, die aufgrund der Tatsache auffielen, dass sie ohne Begleitung reisten und entweder deutlich unter oder deutlich über dem Altersdurchschnitt der anderen waren.

Kurz vor 23 Uhr Ortszeit lag Christina auf dem Bett in ihrem Hotelzimmer. Aufgrund des Zeitunterschiedes von minus sieben Stunden war es jetzt erst 16 Uhr in Hamburg. Sie lächelte, als sie ihren Verlobten anrief. Er nahm schnell das Telefonat entgegen, sprach allerdings reflexartig sehr leise ins Mikrofon, da er im Krankenhaus neben seinem Vater saß. Gleichwohl hörte Christina aus seiner Stimme die Freude darüber, dass sie anrief und sie miteinander sprechen konnten. Jürgen meinte: "Du musst ja todmüde sein, mein Schatz. Ich schlage vor, du schläfst dich erst einmal richtig aus und wir sprechen dann morgen etwas länger zusammen. Von meinem Vater gibt es nichts Neues zu berichten. Er liegt weiterhin im Koma und die Ärzte haben noch keine Entwarnung gegeben. Sag mir nur schnell, dass du mich so liebst, wie ich dich liebe." Christina antwortete: "Einverstanden, mein Schatz. Und, du hast Recht, ich bin wirklich todmüde. Und ich sage es dir nicht nur schnell, sondern wann immer du es hören möchtest, oder ich es sagen werde: Ich liebe dich mehr als mein Leben. Bis bald." Dann beendete sie das Telefonat.

Christina fiel in einen tiefen, festen Schlaf, aus dem sie um acht Uhr am nächsten Tag erwachte. Nachdem sie ihre Morgentoilette beendet hatte, ging sie in den Speisesaal zum Frühstücken. Schnell erkannte sie die mitreisenden Pärchen, die entweder an Zweier- oder Vierertischen saßen. Sie schaute sich nach Wolfgang um, und entdeckte ihn an einem "Katzentisch" in einer Ecke des Saals, eine Zeitung lesend. Sie betrachtete den Mann. Er war fast einen Kopf länger als sie und schlank. Trotz seines Alters, sie schätzte ihn auf höchstens Mitte 60, wirkte er sportlich fit. Wolfgang hatte volles, graues Haar und ein markantes Gesicht. Sie empfand ihn als einen schönen Menschen. Je näher sie ihm kam, desto mehr realisierte sie, dass dieser Mann eine große Ähnlichkeit vom Aussehen und vom Typ her mit ihrem Jürgen hatte, nur halt ein paar Jahre älter. Offensichtlich, so gestand sie sich ein, stand sie auf ältere Männer.

Zielstrebig ging sie auf ihn zu und fragte ihn: "Hast du etwas dagegen, dass ich mich zu dir setze, und wir beide zusammen frühstücken?" Erstaunt blickte er von seiner Zeitung auf, sah die junge Frau ein paar Sekunden lang an und lud sie anschließend ein, an seinem Tisch Platz zu nehmen. Nach dem Austausch der üblichen Floskeln, wie man geschlafen hätte, ob das Hotelzimmer ruhig oder laut und ob die Matratze zu weich oder zu hart wäre, lachte Christina und fasste ihr bisheriges Gespräch zusammen: "So, nachdem wir das Triviale abgehandelt haben, lass uns doch mal über Wichtigeres sprechen. Wir werden die nächsten 20 Tage zusammen erleben, entweder eingepfercht in kleine Busse oder in den Speisesälen und Bars der Hotels, die wir entlang unserer Route beziehen werden. Ich fange mal mit mir an. Du kennst meinen Namen, ich bin Christina, 36 Jahre alt und Lehrerin in der gymnasialen Mittelstufe unseres örtlichen Gymnasiums. Ich unterrichte Spanisch und Portugiesisch, und bin gespannt zu erfahren, ob meine theoretischen Spanischkenntnisse den Praxistest hier in Mexiko bestehen werden. Ich bin verlobt mit Jürgen. Ich sage es lieber gleich, bevor du nachfragst, Jürgen ist 58 Jahre alt, deutlich älter als ich, aber es stört mich nicht. Er ist die Liebe meines Lebens und wir werden kurz nach unserem Urlaub heiraten. Wir haben schon übers Kinderkriegen gesprochen und unser Wunsch wäre es, dass ich ziemlich schnell schwanger werde. In Ordnung, das war"s über mich in aller Kürze. Jetzt bin ich gespannt, wer mir hier gegenübersitzt." Christina schaute Wolfgang interessiert an.

Dieser überlegte seine nächsten Worte sehr genau. Er war ein Gentleman der alten Schule und hätte niemals mit einer verheirateten Frau ernsthaft geflirtet. Nun, aus Christinas Worten konnte er entnehmen, dass sie lediglich "verlobt", also de facto Single wäre. Offensichtlich konnte sie mit älteren Männern gut umgehen. 22 Jahre Altersunterschied zwischen ihr und ihrem Verlobten sind schon eine Hausnummer. Die elf Jahre, die er noch älter war, sollten also kein Problem sein, hoffte er. Wolfgang beschloss, mit seinem Alter anzufangen: "Christina, ich glaube, wir werden uns auf dieser Reise gut verstehen. Natürlich weiß ich, dass ich kein junger Spund mehr bin, schließlich übertrumpfe ich das Alter deines Verlobten um elf Jahre. Im Februar nächsten Jahres werde ich 70. Aber als Methusalem bin ich noch immer ganz gut in Schuss.

Ich bin seit sieben Jahren Witwer. Meine Frau starb bei einem Verkehrsunfall, den sie selbst verschuldet hatte. Sie hatte an einer Kreuzung ein Rotlicht übersehen, war die Kreuzung eingefahren und ein Lkw hatte sie seitlich gerammt. Sie starb noch am Unfallort.

Ich habe mein berufliches Leben lang in der Bundeswehr gedient. Mein letzter Dienstgrad war Brigadegeneral, also ganz schön hoch. Die letzten zehn Jahre meiner beruflichen Tätigkeit habe ich als deutscher Militärattaché in diversen Ländern in Mittel- und Südamerika, zuletzt in Mexiko, gearbeitet. Insofern spreche ich auch gut Spanisch. Wenn du nicht weißt, was ein Militärattaché ist, lass es mich so erklären: Ich war in deutschen Auslandsvertretungen zuständig für militärische Belange, meist Rüstungsfragen, und besaß Diplomatenstatus. Aber das ist lange her, denn ich bin jetzt seit vier Jahren im Ruhestand."

Christina hakte an dieser Stelle ein. "Entschuldige, wenn ich mit meinen Fragen zu direkt sein sollte. Ich bin nicht beleidigt, wenn du mir sagst, dass mich, was dich betrifft, nicht alles angeht."

"Was willst du denn wissen?", fragte der alte Mann.

"Mich interessiert sehr, wie du den schmerzlichen Verlust deiner Frau verarbeitet hast. Ich kann mir vorstellen, dass es in deinem Alter noch schwieriger ist, sein Leben allein umzustellen und zu meistern. Sicherlich hattet ihr Pläne, wie ihr eurer Lebensfreizeitphase verbringen wollte.

"Christina, die sind wirklich sehr persönliche Themen, die du mit mir besprechen möchtest. Das mache ich nicht, denn dazu kenne ich dich noch nicht genug, um dir meine traurigsten Gedanken anvertrauen zu können. Ich kann dir nur so viel sagen, dass ich allein lebe, da ich mich nicht aktiv um eine Frau bemüht habe, noch bemühen werde. Ich weiß, dass mit jedem zusätzlichen Lebensjahr für mich die Chance auf eine neue Partnerschaft geringer wird. Aber ich bin auch nicht gewillt, mich auf die erstbeste Frau einzulassen", schloss Wolfgang seine Antwort.

"Wolfgang, ich danke dir für deine klaren Worte. Ich bin mir sicher, wir werden hier in Mexiko noch viel Zeit miteinander verbringen, sodass du dich von meiner Loyalität und Integrität selbst überzeugen kannst."

Die beiden frühstückten und sprachen noch eine knappe Stunde. Da Wolfgang Mexiko-Stadt aufgrund seiner früheren beruflichen Tätigkeit gut kannte, führte er Christina wie ein Fremdenführer durch die für sie fremde Stadt. Sie unterhielten sich prächtig, lachten, scherzten.

Beim Abendessen teilten sie sich wieder einen Tisch. Anschließend besuchten sie noch die Hotelbar, und redeten bis fast Mitternacht. In der ganzen Zeit hatte Wolfgang sie kein einziges Mal berührt, noch hatte er versucht, mit ihr zu flirten. Er verhielt sich wie ein väterlicher Freund. Christina könnte vom Alter her seine Tochter sein, eine Tochter, die er nie hatte. Als sie den Abend beendet hatten, fuhren sie gemeinsam mit dem Aufzug zu ihren Etagen hoch. Wolfgang bewohnte ein Zimmer ein Stockwerk höher als sie, so dass er sich, als der Aufzug auf ihrer Etage anhielt, schon von ihr verabschiedete, ohne Umarmung oder gar einen Kuss. Da sie am nächsten Tag ihre erste Etappe zurücklegen würden, verabredeten sie sich zeitig für neun Uhr zum Frühstück. Nachdem sich die Aufzugstür vor Wolfgang geschlossen hatte, ging Christina zu ihrem Zimmer. Auf dem Weg dorthin dachte Christina über ihn nach. Es kam ihr vor, als ob sie den Abend mit ihrem Verlobten verbracht hätte, statt mit Wolfgang. Die beiden Männer hätten Brüder sein können, so sehr ähnelten sie sich.

Kurze Zeit später rief Christina ihren Verlobten an. Beide berichteten von ihrem Tag. Christina verschwieg ihre Bekanntschaft mit Wolfgang nicht. Sie berichtete ausführlich von ihm und wie sie es genossen hatte, von ihm durch Mexiko-Stadt geführt worden zu sein. Sie erklärte auch, wie es dazu kam, dass die beiden so gut miteinander harmonierten. Sie waren in der Gruppe als Solo-Reisende und vom Alter her Außenseiter. "Und", so ergänzte sie, "Wolfgang könnte dein älterer Bruder sein. Ihr gleicht euch in vielen Dingen, nicht nur im Äußerlichen. Bist du sicher, dass du keinen Bruder hast?", fragte sie neckisch.

"Es freut mich, dass du jemanden gefunden hast, mit dem du dich vernünftig unterhalten kannst", kommentierte Jürgen das soeben Gehörte. Dabei spürte er ein wenig Eifersucht aufkommen. Er war nicht über Wolfgang verärgert, weil er glaubte, er würde sich an Christina heranmachen. Er war auf ihn neidisch, weil er bei ihr war, und Jürgen auf der anderen Seite des Globus.

Als Christina am nächsten Tag den Speisesaal betrat, winkte einer der anderen Mitreisenden ihr zu und forderte sie, auf, doch an ihren Tisch Platz zu nehmen. Christina ging zu dem Mann und erklärte ihn: "Vielen Dank für die Einladung. Aber ich bin schon mit Wolfgang verabredet, und muss deshalb absagen." Sie vermied das Wort "leider", denn es tat ihr nicht leid. Fröhlich ging sie zu Wolfgang und begrüßte ihn mit einem flüchtigen Kuss auf seine Wange.

Die nächsten Tage hingen die beiden ständig zusammen. Sie saßen im Bus nebeneinander, auch wenn noch etliche Sitzreihen freiblieben. Seite an Seite nahmen sie an den Führungen und Besichtigungen teil. Die Mahlzeiten nahmen sie zusammen ein. Den Tag ließen sie abends zusammen in der Bar ausklingen. Sie bekamen nicht mit, wie sich ihre Mitreisenden hinter ihren Rücken "das Maul zerrissen". Es hätte sie aber auch nicht interessiert.

Wolfgang kann sich beweisen

Sie waren nunmehr sechs Tage in Mexiko unterwegs gewesen und hatten viel von Land und Leute mitbekommen. Nach dem Abendessen des sechsten Tages bat Christina Wolfgang um Verständnis, dass sie sich erst noch für zwei Stunden hinlegen wollte, um die Strapazen des Tages auch körperlich zu verarbeiten. Sie schlug vor, dass sie sich auf einen Absacker um 23 Uhr noch in der Bar treffen könnten. Natürlich nahm Wolfgang den Vorschlag an, und beide gingen auf ihr Zimmer.

Nachdem Christina eine Stunde lang geruht hatte, stand sie auf und duschte ausgiebig. Sie telefonierte mit ihrem Verlobten und erfuhr, dass Jürgens Vater auf dem Weg der Besserung wäre. Sie freute sich über diese Mitteilung. Beide bestätigten, als sie das Telefonat beenden wollten, ihrer gegenseitigen ewigen und unendlichen Liebe.

Christina war bereits um viertel vor elf in der Hotelbar. Sie setzte sich auf einen Barhocker an der Theke und bestellte einen Cocktail. Außer ihr waren nur noch zwei junge Mexikaner im Raum, die sofort mit ihr ins Gespräch kommen wollten. Natürlich hofften die beiden, dass Christina eine von diesen frustrierten ausländischen Frauen wäre, die einem sexuellen Abenteuer nicht abgeneigt wäre.

Christina war wie immer offen für ein Gespräch, insbesondere, wenn sie dieses in Spanisch führen konnte. Als jedoch einer der beiden Teenager sie direkt fragte, ob sie Interesse daran hätte, mit ihm und seinem Freund eine wilde Nacht zu erleben, stand sie auf und sagte in einem kühlen Ton, dass sie nicht an ihm und seinem Freund interessiert wäre. Sie ließ die Jugendlichen stehen, und ging in Richtung der Toiletten. Aus dem Augenwinkel sah sie noch, wie Wolfgang den Barraum betrat. Sie winkte ihm zu, und er erwiderte ihren Gruß.

Wolfgang setzte sich an einen Tisch, und wartete auf Christinas Rückkehr. Nach knapp einer Minute registrierte er, dass die beiden Jungs nun ebenfalls in Richtung der Toiletten unterwegs waren. Er schaute auf seine Uhr. Christina war seit nunmehr fast sechs Minuten auf der Toilette, ebenso wie die beiden Mexikaner. Wolfgang beschlich ein mulmiges Gefühl, dass die beiden Jungs Ärger verursachen könnten. Er stand auf und näherte sich ebenfalls den Toilettenräumen. Vor der Tür zur Damentoilette blieb er stehen und lauschte an der Tür. Er hörte scharf gesprochene Anweisungen: "Wehr dich nicht, Hure! Wenn du es doch machst, werde ich dir wehtun, sehr wehtun. Dann hast du kein schönes Gesicht mehr." Für Wolfgang war klar, dass die beiden Männer Christina vergewaltigen würden, wenn sie nicht schon dabei wären, es zu tun. Er überlegte nur kurz, wie er Christina helfen könnte. Schnell lief er zur Theke zurück, und holte sich eine Flasche Rum. Er versuchte einen betrunkenen Gringo zu imitieren und öffnete die Tür zur Damentoilette. Schnell überblickte er den Raum und sah, dass einer der Mexikaner hinter Christina stand. Er hatte sie an sich gezogen und hielt ein Messer an ihre Kehle. Mit der anderen Hand begrapschte er hart ihre Brüste. Der andere Kerl stand vor Christina, und befreite gerade seinen steifen Schwanz aus seiner Hose.

Wolfgang näherte sich den dreien und lallte auf Spanisch: "Hey, Jungs, was habt ihr denn da für eine geile Braut aufgegabelt? Darf ich mitmachen?"

Wolfgang hatte darauf spekuliert, dass der Messerträger ihn nunmehr mit seiner Waffe bedrohen würde. Dies bedeutete, dass der Mann das Messer von Christinas Hals nehmen musste, um ihm die Klinge zu zeigen. Und genauso geschah es. Auf diesen Moment hatte Wolfgang gewartet. Er schnellte nach vorn und schlug dem Mann die Rumflasche mit voller Wucht auf den Kopf. Dem Mexikaner fiel das Messer aus der Hand, während er bewusstlos zusammenbrach, und auf den Boden fiel. Sein Gefährte hatte mitbekommen, was geschehen war, bewegte sich allerdings nicht. Offensichtlich war er starr vor Angst. Wolfgang nahm das Messer auf und drehte sich zu ihm um. Er zeigte auf den schlaffen Pimmel des Angreifers und verhöhnte ihn: "Mit diesem kleinen Schwänzchen wolltest du meine Freundin ficken? Da kann ich nur darüber lachen." Der Mexikaner schien nun aus seiner Schockstarre aufgewacht zu sein, denn er versuchte schnell seinen Penis wieder in seiner Hose zu verstauen. Für Wolfgang war das die Gelegenheit, ihn in den Bauch zu treten. Der Mann wurde nach hinten geschleudert und sofort war Wolfgang bei ihm und rammte ihm sein Knie in die Weichteile. Auch dieser Mann fiel bewusstlos auf den Boden. Wolfgang vergewisserte sich, dass er beide Männer außer Gefecht gesetzt hatte.

Dann wischte er seine Fingerabdrücke von dem Messer ab und drückte sie dem Messerträger wieder in dessen rechte Hand. Gleiches machte er mit der Rumflasche, die bei der Attacke nicht zerbrochen war. Diese trug jetzt die Fingerabdrücke des zweiten Angreifers, so dass es danach aussehen würde, dass die beiden Männer miteinander gekämpft, und einander ausgenockt hätten. Anschließend nahm er den beiden Verbrechern ihre Geldbörsen und Smartphones ab.

Die ganze Rettungsaktion hatte gerade einmal zwei Minuten gedauert. Christina hatte sich nicht von der Stelle gerührt, und zitterte vor Angst und Panik am ganzen Körper. Wolfgang legte seinen Arm um sie, zog sie zu sich heran, und versuchte sie zu beruhigen: "Es ist alles vorbei, Christina. Du bist in Sicherheit. Ich bringe dich jetzt auf dein Zimmer, und dann schläfst du erst einmal aus."

Wolfgang beschloss, das Hotelmanagement nicht von der versuchten Vergewaltigung zu unterrichten. Er wollte nicht, dass Christina in diesem fremden Land vor der Polizei oder einem Staatsanwalt dazu eine Aussage machen müsste.

Der Barkeeper hatte allerdings den ganzen Vorgang mitbekommen. Er dachte sich seinen Teil, als er Wolfgang mit einer verstört wirkenden Frau die Damentoilette verlassen sah.

Wolfgang rief dem Barkeeper zu: "Ihr habt ja ziemlich viel Ungeziefer in der Damentoilette. Ich schlage vor, du schaust in zehn Minuten mal nach, und entsorgst die Kakerlaken. Und überhaupt, wir waren heute Abend nicht hier. Verstanden?"

Der Barkeeper erwiderte nur: "Starke Leistung, alter Mann! Die Flasche Rum und das Getränk der Lady gehen aufs Haus."

Ein paar Minuten später waren die beiden in Christinas Zimmer angelangt. Sie war immer noch wie in Trance. Wolfgang dirigierte sie zu ihrem Bett. Sie setzte sich auf die Bettkante, und er zog ihr die Schuhe aus. Christina legte sich ins Bett und er bedeckte sie mit der Bettdecke. Wolfgang wartete noch ein paar Minuten, bis er sicher war, dass die Frau eingeschlafen war, und ging dann in sein Zimmer.

Der Alptraum

Zwei Stunden später wachte Christina schweißgebadet auf. Sie hatte einen Albtraum, in dem sie die Fast-Vergewaltigung wieder und wieder erlebte. Sie stand auf, entledigte sich ihrer Kleidung, und zog einen Schlafanzug und darüber einen Bademantel an. Sie verließ ihr Zimmer und ging in die nächste Etage in Richtung Wolfgangs Zimmer. Zaghaft klopfte sie an seine Tür. Durch den Türspion erkannte Wolfgang Christina. Er öffnete schnell die Tür und ließ sie in sein Zimmer. Wie ein verängstigtes kleines Kind stand sie vor ihm. "Ich habe Angst, Wolfgang. Ich habe Angst, dass die Kerle wiederkommen. Ich weiß, du kannst mich verteidigen. Bei dir fühle ich mich sicher. Darf ich bei dir schlafen?", fragte Christina mit zittriger Stimme. Ihr liefen dabei Tränen über ihre Wange. Wolfgang erwiderte: "Natürlich Christina." Dankbar flüsterte sie: "Danke, mein Lebensretter." Auf dem Weg zu seinem Bett ließ sie ihren Bademantel von ihren Schultern gleiten und legte sich auf die unbenutzte, rechte Seite von Wolfgangs Bett. Wolfgang legte sich neben sie und zog die Bettdecke über ihre Körper. Christina flüsterte: "Bitte nimm mich in den Arm." Ohne weitere Worte kuschelte das ungleiche Paar. Zärtlich strich Wolfgang seiner Freundin übers Haar. Er lauschte ihrem Atem, der bereits nach wenigen Minuten gleichmäßig und leise war. Christina war eingeschlafen. Weitere Minuten später schlief auch Wolfgang.

Am Morgen beendeten beide fast gleichzeitig gegen sieben Uhr ihren Schlaf. Sie lagen immer noch eng umschlungen nebeneinander. Wolfgang hätte erwartet, dass Christina sich schnell von ihm lösen würde, doch sie blieb liegen und bedankte sich bei ihm: "Du bist mein Lebensretter. Wenn du nicht gewesen wärst, hätten mich die beiden Kerle vergewaltigt und anschließend wahrscheinlich umgebracht. Ich stehe für immer in deiner Schuld. Wie kann ich dir nur danken?"

"Freunde halten zusammen, und helfen einander in der Not", sagte Wolfgang etwas unsicher, ob er sich wirklich als ihr Freund bezeichnen dürfte. "Ja, du bist mein Freund", bestätigte Christina ihm ungefragt und ergänzte: "Mein bester Freund." Wolfgang freute sich darüber und meinte ganz Gentleman: "Das ist für mich Dank genug. Dann lass dir mal von deinem Freund sagen, dass du nun schnell in dein Zimmer gehst, dich anziehst und mich anschließend zum Frühstück abholst. Wir müssen noch unsere Koffer packen, denn um zehn Uhr wartet der Bus auf uns." Christina erwiderte mit einem Grinsen: "Zu Befehl, mein General." Dann strich sie ihm zärtlich übers Haar und gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf den Mund.

Der Tag verlief programmgemäß. Die Reisegruppe besichtigte heute das Städtchen Palenque, eine der größten Städte der Maya-Kultur.

Gegen 22 Uhr bat Christina ihren neuen Freund um Verständnis, dass sie jetzt schon zu Bett gehen würde. Sie hätte noch das Telefonat mit ihrem Verlobten vor sich und war sich nicht sicher, ob sie ihm von der Fast-Vergewaltigung erzählen sollte. Sie fragte Wolfgang um Rat und dieser antwortete: "Wenn du es jetzt nicht machst, wirst du es irgendwann einmal machen müssen. Solch ein Ereignis belastet die Seele, und es nicht mit seinem Partner zu teilen, bedeutet, ein schreckliches Geheimnis vor ihm zu haben." Christina nickte stumm mit dem Kopf, dann sagte sie: "Du hast recht. Ich werde ihm alles erzählen, auch dass du mich heute Nacht aufgenommen hast. Du hast dich wie ein Gentleman verhalten, insofern ist ja auch nichts passiert. Genau das werde ich Jürgen sagen. Wir haben morgen einen langen Transporttag vor uns. Acht Stunden werden wir im Bus sitzen. Ich freue mich darauf, diese Stunden neben meinem besten Freund sitzen zu dürfen."

Das Telefonat mit Jürgen verlief so, wie sie es erwartet hatte. Ihr Verlobter war bestürzt über das, was Christina hatte erleiden müssen. Er schlug sofort vor, den nächsten Flug nach Mexiko zu nehmen, um bei ihr zu sein.

Christina versuchte ihn zu beruhigen: "Ich bin doch jetzt in Sicherheit, mein Schatz." Nach einigen Sekunden des Schweigens fuhr sie fort: "Jürgen, ich muss dir etwas gestehen. Ich hatte gestern Nacht Albträume. Im Traum sah ich die grässlichen Fratzen der beiden Schweine. Ich fühlte das kalte Messer an meinem Hals und musste anschauen, wie der ältere der beiden Kerle seinen Schwanz aus seiner Hose holte. Dann bin ich schweißgebadet aufgewacht. Doch ich war so erschöpft, und bin nach wenigen Minuten wieder eingeschlafen, nur um den gleichen Albtraum ein zweites Mal zu durchleben. Ich hatte Angst und wollte nicht allein in diesem fremden Hotelzimmer bleiben. Ich habe Wolfgang aufgesucht und ihn gebeten, dass ich bei ihm übernachten kann. Ich habe mich im Bett an ihn gekuschelt. Seine Wärme, die Stärke, die von ihm ausging, haben mich beruhigt, und ich bin ein paar Minuten später eingeschlafen. Du musst mir glauben, es ist sonst nichts passiert. Wolfgang hat mich weder unsittlich berührt noch irgendwelche Versuche gemacht, mit mir schlafen zu wollen." Bei dieser letzten Aussage musste Christina lachen. "Na ja, de facto haben wir doch zusammen geschlafen, aber du weißt, wie ich das meine."

Jürgen beruhigte sie: "Keine Panik. Ich glaube dir, mein Schatz. Das, was ich bislang über Wolfgang von dir erfahren habe, passt genau in diese Szene. Wolfgang ist fast 70 Jahre alt. Er weiß doch, dass er bei dir, einem jungen, äußerst hübschen Mädchen, keine Chance hat. Für ihn ist es wahrscheinlich das höchste, dass solch ein wunderbares Geschöpf im wahrsten Sinne der Worte, sein Bett mit ihm geteilt hat."

Christina reagierte gereizt auf Jürgens Anmerkungen. In einem kühlen Ton fuhr sie ihren Verlobten an: "Warum machst du Wolfgang so nieder? Dazu hast du kein Recht. Er hat mir das Leben gerettet, und dafür werde ich und, wenn du mein Mann wirst, auch du immer in seiner Schuld stehen. Weißt du was? Den Rest der Reise werde ich Wolfgang bitten, auf mich aufzupassen. Ich bin mir sicher, dass er diese Aufgabe ritterlich erfüllen wird. Ich möchte jetzt schlafen, morgen steht eine lange Busfahrt an. Schlaf gut, wir sprechen uns morgen wieder." Damit beendete Christina das Telefonat, ohne ihr zu sagen, dass er sie liebte. Sie hingegen war wütend auf Jürgen. Er kannte Wolfgang doch gar nicht. Wieso glaubte er, dass Wolfgang bei ihr keine Chance hätte? Christina wurde sich erst jetzt so richtig bewusst, wie sehr sie ihren Freund mochte und wie attraktiv sie ihn fand. In seiner Gegenwart fühlte sie sich wohl und glücklich, und jetzt auch noch sicher. Und, so konstatierte sie, so hätte sie sich auch in Gegenwart ihres Verlobten gefühlt.

Was für einen Dank ist ein Leben wert?

Christina fasste den Entschluss, es Jürgen zu zeigen, und sich bei Wolfgang "richtig" für ihre Lebensrettung zu bedanken. Sie hätte es wahrscheinlich auch ohnehin gemacht, doch jetzt hatte ihr Verlobter ihr ihre letzten Hemmungen, es zu tun, durch seine, wie sie es empfand, arroganten und ehrverletzenden Worte genommen.

Praktischerweise hatte sie dafür auch passende Utensilien dabei. Als sie kurz vor der Reise ihren Koffer gepackt hatte, hatte sie auch ein paar erotische Dessous, Strümpfe und High Heels eingepackt, mit denen sie ihrem Verlobten verführen wollte. Sie hatte ganz vergessen, diese aus dem Koffer zu nehmen, nachdem klar war, dass Jürgen nicht mit ihr zusammen den Urlaub antreten konnte. Sie schmunzelte, als sie daran dachte, dass dies wohl eine Vorsehung gewesen sein musste. Schnell sprang sie unter die Dusche und kleidete sich anschließend mit ihren erotischen Kleidungsstücken und den Pumps. Für den Weg zu Wolfgangs Zimmer zog sie sich zur Tarnung einen Bademantel über.

Als Christina vor Wolfgangs Zimmertür stand, hielt sie einen Moment inne. Ihr war bewusst, dass sie auf dem besten Wege war, ihrem Verlobten Hörner aufzusetzen. Wenn sie jetzt klopfen würde, und wenn Wolfgang die Tür öffnen würde, gebe es kein Zurück mehr. Mit dem letzten Gedanken klopfte sie an die Tür. Wolfgang rief: "Wer ist da?" Und Christina antwortete: "Ich bin es, Christina." Mit der Frage: "Hattest du wieder Albträume?", öffnete Wolfgang die Tür.

Christina begrüßte ihn mit den Worten: "Nein, keine Albträume, mir geht es fantastisch", und ging an ihm vorbei in den Raum. Auf dem kurzen Weg zu seinem Bett öffnete sie den Bademantel, und ließ ihn von ihrer Schulter gleiten. Vorm Bett blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Sie sah in ihren roten Dessous, ihren schwarzen halterlosen Strümpfen und ihren roten High Heels aus wie eine Schönheit. Nein, sie war eine Schönheit, eine selbstbewusste Frau und heute Nacht die Geliebte ihres besten Freundes und Lebensretters. Sie würde sich für ihre Lebensrettung angemessen, mit ihrem Körper und ihrer Leidenschaft, bei ihm bedanken. Der Gedanke an ihr nahendes Liebesspiel erregte sie. Wolfgang erregte sie. Wie würde er sie nehmen? So wie ihr zukünftiger Ehemann sie üblicherweise befriedigte und wie sie es liebte?

Wolfgang sah sie eine gefühlte Ewigkeit an. Dann zog er schnell seinen Pyjama aus und ging zu Christina hin. Verstohlen schaute sie auf sein Gemächt. Christina stöhnte leise, als Wolfgang sie umarmte und küsste. Sein Kuss war fordernd, hart, bestimmend, aber auch zärtlich zugleich, Der Kuss drückte aus, dass Wolfgang es war, der die Fortsetzung dieses Abends bestimmen würde. Wie oft hatte er sich vorgestellt, diese schöne Frau lieben zu dürfen? In Gedanken an sie hatte er sich jeden Abend, nachdem sie sich zum ersten Mal an seinen Tisch gesetzt hatte, um ihn in Beschlag zu nehmen, selbst befriedigt. Er hatte schon viele Fotos von ihr gemacht, ganz unverfängliche. Auf den Fotos sah er ihr lachendes Gesicht, ihre fröhlichen Augen. Sie hatte ihn angelacht. Während er durch die Fotos scrollte, hatte er seinen Schwanz massiert, und als er dann abspritzte, ihren Namen gerufen. Er war sich bewusst, dass er in sie verliebt war. Wahrscheinlich reichte dies nicht aus, seine Gefühle zu ihr zu beschreiben. Er war nicht nur in sie verliebt, er liebte sie. Aber er war auch Realist genug zu wissen, dass er diese Frau nie exklusiv an sich binden könnte. Sie war verlobt und würde bald heiraten. Am Ende des Urlaubs würden sie wieder getrennte Wege gehen, und er würde Christina nie mehr wiedersehen. Es war sein Charakter, der ihm vorgab, eine Ehe nie ernsthaft in Gefahr bringen zu wollen. Aber wer war er, der solch ein Geschenk ablehnen müsste. Auch er war nur ein Mann mit Bedürfnissen. Bedürfnisse, die schon lange nicht mehr befriedigt worden waren.

Christina löste sich aus dem Kuss und flüsterte ihm zu: "Heute Nacht gehöre ich ganz dir. Diese Nacht ist mein Geschenk an dich für deine selbstlose Rettungstat. Ich vertraue dir. Du kannst mit mir machen, was du willst. Es gibt keine Tabus. Ich weiß, dass ich dich damit überfalle, deshalb warte ich gern, wenn du noch eine "Stärkungspille" einnehmen magst. Glaube mir, dafür brauchst du dich nicht zu schämen. Für mich ist dies keine Schwäche. Für mich ist dies das Zeichen, dass du mich befriedigen willst und wirst."

Wolfgang nickte, ging zu seinem Nachttisch und entnahm der Schublade eine blaue Pille, die er sofort schluckte, und ein paar Kondome, die er griffbereit auf den Nachttisch legte. Natürlich konnte Wolfgang nur noch durch Viagra, beziehungsweise Tadalafil, "seinen Mann verlässlich stehen". Und einen, manchmal zwei Samenergüsse schaffte er schon noch, auch wenn die Menge seiner Ficksahne überschaubar war. Aber er wollte ja Christina auch nicht darin baden, dachte er und grinste dabei.

Er ging zurück zu Christina und schubste sie sanft ins Bett. Dann legte er sich neben sie und sprach leise zu ihr: "Christina, ich weiß leider nichts über deine Vorlieben im Bett. Also werde ich erst einmal deinen Körper erkunden müssen. Ich gehe davon aus, dass du es sanft und zärtlich haben möchtest, und du mir mit deinen drei Löchern zur Verfügung stehen wirst. Richtig?"

Christina kam nicht umhin, bei diesen Worten an ihren Verlobten zu denken. Ihr Geliebter war genauso einfühlsam zu ihr, wie ihr zukünftiger Ehemann es war, seit sie ihn kannte. Im nächsten Moment dachte sie an Wolfgangs Schwanz. Er war ein Abbild des Schwanzes ihres Mannes. Christina schaute nun Wolfgang ins Gesicht, denn sie wollte sich voll auf ihn konzentrieren und die Gedanken an ihren Verlobten zurückdrängen. Sie beantwortete Wolfgangs Frage: "Ja, mein Geliebter. Ich liebes es, wenn du mich sanft, langsam und ausdauernd verwöhnst. Ich liebe es, dich oral zu befriedigen und möchte, dass du in meinem Mund abspritzt. Ich werde dir wahrscheinlich gestatten, mich in meinem Po zu nehmen. Aber sicher ist das noch nicht. Und jetzt fang endlich an. Ich sehne mich nach deinen Berührungen."

Wolfgang genoss es sichtlich, diesen Frauenkörper zu verwöhnen. Er küsste, leckte und streichelte jeden Quadratzentimeter ihrer Haut. Er spürte, an welchen Körperstellen sie auf seine Liebkosungen besonders reagierte.

Als sie sicher wieder in einem langen Zungenkuss vereinigt hatten, begann Wolfgang mit seinen Fingern, Christinas kurz gestutztes Schamhaar zu kraulen. Aber nur kurz, denn dann fuhr er mit der Fingerkuppe eines Fingers sanft durch ihre feuchte Möse. Er hielt inne und führte dann seinen Finger an seine Nase, zog den Duft seiner Geliebten tief in sich hinein und fragte sie: "Weißt du eigentlich, dass dein Duft das schönste und erregendste Parfüm ist, das es auf Erden gibt?" Christina wollte gerade antworten, dass ihr Verlobter ihr das schon mehrfach gesagt hätte, verkniff es sich aber.

Jetzt rutschte ihr Galan das Bett herunter, spreizte ihre Beine und begann mit seiner Zunge ihre Klitoris zu suchen. Als er den kleinen, hyperempfindlichen Nervenpunkt ausgemacht hatte, gab es für ihn kein Halten mehr. Er leckte und schleckte am Kitzler, an den Schamlippen und erkundete mit seiner Zunge auch die ersten Zentimeter ihrer Vagina, soweit er halt reinkam. Er schleckte ihren Liebessaft und erkundete dann über ihren Damm ihren Anus.

Christina zog ihre Knie an und spreizte ihre Beine noch weiter. Sie dirigierte mit ihrer Hand Wolfgangs Kopf an ihre Klitoris zurück, und bat ihn, sich auch um ihre Brüste zu kümmern. Dies ließ Wolfgang sich nicht zweimal sagen. Mit seinen kräftigen Händen massierte er die beiden Kugeln, spielte mit den Brustwarzen, während er weiter intensiv ihre Klitoris oral verwöhnte.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Bald drückte Christina ihr Kreuz durch, stöhnte laut, und rief immer und immer wieder seinen Namen, und dass sie ihn lieben würde. Während sie Wolfgangs Kopf fest an ihre Weiblichkeit drückte, wurde sie von einem heftigen Orgasmus durchgeschüttelt. Spastisch zuckte ihr Körper und rieb sich dadurch an Wolfgangs Gesicht. Nach einigen Sekunde löste sich Wolfgang von ihr, richtete sich auf, und sah der Frau in ihrer Ekstase zu, bis die Wellen, die durch ihren Körper liefen, langsam verebbten. Dann legte er sich neben sie.

Nach einigen Minuten der Pause, in der sie sich nur küssten und liebevoll mit den Händen den Körper des geliebten Menschen erkundeten, war es nun an ihr, Wolfgangs Lust zu befriedigen. Sie bat ihn, sich auf den Rücken zu legen, und dann wanderte sie von seinem Gesicht bis zum Penis küssend die gesamte dazwischenliegende Strecke ab. Jetzt endlich sah sie sein Prachtstück aus der Nähe. Dank Viagra und dank seiner Erregung war sein Schwanz steif und einsatzbereit. Wolfgang wusste, dass das Medikament bei ihm verhindern würde, dass er schnell ejakulierte. Außerdem würde sein Schwanz deutlich länger steif bleiben, wenn er nur ausreichend genug sexuell erregt war oder wurde. Er war sich sicher, dass dies für mindestens die nächste Stunde der Fall sein würde.

Christina nahm seine Lanze in ihre Hand. Sie wusste, sie sollte keine Vergleiche anstellen, aber wieder einmal wurde ihr bewusst, wie ähnlich sich ihr Geliebter und ihr Verlobter waren, nicht nur im Charakter und der Körperstatur, sondern auch in den Ausmaßen ihrer Lümmels.

Sie bewunderte die zart glänzende, rosa Eichel. Mit ihrer Zunge fuhr sie sanft über diese empfindliche Stelle und leckte dabei den Vorsaft ab. Dann öffnete sie ihren Mund und schob langsam die ersten Zentimeter seines Stabes in sie hinein. Sie bemühte sich, langsam und stetig durch die Nase zu atmen, bis sie seinen Schwanz vollständig bis in ihren Schlund eingesogen hatte. Sie hatte in ihrer Jugend lange mit einem Dildo geübt, dies ohne Würgen zu schaffen, und war stolz darauf, dass sie es immer noch draufhatte. Dann fing sie an, ihren Kopf vor und zurückzubewegen, dabei seinen Stab mit ihren Lippen fest umschlossen. Sie wichste ihn mit ihrem Mund. Christina hörte, wie Wolfgang stöhnte, und sie anspornte, weiterzumachen. Vorsichtig spielte sie mit seinen Hoden, wichste und leckte dabei seinen Penis weiter. Auch er sollte heute bald seinen ersten Höhepunkt erleben, mit ihr und durch sie.

Wolfgang lag ruhig auf dem Bett und genoss die Behandlung seines besten Stücks durch seine Geliebte. Da Christina sich seitlich von ihm hingekniet hatte, konnte er problemlos ihre intimsten Stellen zärtlich berühren, und mit den Fingern in ihre Körperöffnungen eindringen. Christina intensivierte daraufhin ihre Bemühungen, ihn abspritzen zu lassen. Sie entließ seinen Phallus aus ihrem Mund und wichste nun mit ihren Händen seinen Stamm immer schneller, drückte immer fester zu, bis das Stöhnen ihres Geliebten auch für Schwerhörige nicht mehr zu überhören gewesen wäre. Sie spürte das Pulsieren seines Samenleiters. Dann nahm sie seine Eichel wieder in den Mund und erwartete, weiter wichsend, die Sahne ihres Galan. Doch es dauerte noch weitere fünf Minuten, bis sich sein Orgasmus ankündigte. Dann presste er, wie sie es bei ihm getan hatte, ihren Kopf auf sein Geschlechtsteil und schob damit seine Schwanzspitze bis an ihren Schlund. Keine Sekunde zu spät. Sie spürte, wie sich die erste Ladung Sperma in ihren Rachenraum ergoss. Wolfgang zog seinen Penis zurück, sodass der nächste und damit letzte Spritzer in ihrem Mund landeten. Erst als Christina davon überzeugt war, dass sie keine weiteren Spermaschübe mehr erwarten konnte, entließ sie seinen Schwanz aus ihrem Mund. Sie schaute Wolfgang in die Augen, und schluckte dann seine Ficksahne herunter. Anschließend säuberte sie mit ihrem Mund noch seinen Schwanz von restlichen Spermaspuren und legte sich neben ihm. Sie kuschelten und küssten sich wieder.

Nach einigen Minuten offenbarte Wolfgang seiner Geliebten, dass sein Schwanz schon wieder hart wäre, und er nun bereit wäre, sie zu ficken. Zur weiteren Aufforderung legte er sich auf seinen Rücken, so dass sein harter Speer senkrecht nach oben abstand, und streifte ein Präservativ über. Christina ließ sich nicht weiter bitten, und schwang sich über ihn. Ihr Unterleib schwebte jetzt über seinen Schwanz, die Penisspitze auf ihre Vagina ausgerichtet. Dann ergriff sie mit einer Hand den Penisschaft und führte ihn, indem sie ihren Unterleib langsam weiter absenkte, zwischen ihre Schamlippen. Sie spürte die Eichelspitze am Eingang zu ihrer Vagina und versuchte jetzt die nächsten Zentimeter seines Gliedes in sie einzuführen. Es ging einfacher als erwartet, da sie sehr feucht war, und ihre Unterleibmuskeln schön entspannt waren. Zentimeter um Zentimeter seines Schwanzes verschwanden in ihrem Körper, bis er endlich vollständig in ihr steckte.

Das Schöne an seiner Penislänge war, dass sie sich nach vorn beugen konnte, um ihn zu küssen, ohne Gefahr zu laufen, dass sein bestes Stück aus ihr herausglitt. So küssten sich die beiden und Christina zerzauste seine Haare. Minutenlang bewegte sie sich nur wenig auf seinem Schaft. Dann aber gab es kein Halten mehr für Christina.

Unter lustverzerrtem Gesicht versuchte sie wie ein Eroberer aus verschiedenen Winkeln die Belastungsgrenze dieses Penis auszureizen. Immer wieder veränderte sie durch kleine Bewegungen den Punkt, an dem der Penis ihr in ihrem Leib Lust verschaffte. Und nach ersten, anfänglich noch sehr zärtlichen Bewegungen, fing sie an, ihren Geliebten wild zu reiten.

Sie gab sich keine Mühe, ihre Lautstärke zu drosseln. Laut feuerte sie sich und diesen alten Mann an, sie zu vögeln. Ihr Unterleib hob und senkte sich. Sein Unterleib kam ihr entgegen, bis beide den einen Rhythmus gefunden hatten, der ihrer gemeinsamen Melodie entsprach.

Beide steigerten unter Zunahme des Tempos ihre Lust. Da Christina aufrecht auf ihm saß, konnte Wolfgang ihre großen Brüste kräftig massieren. Er verschwendete keine Gedanken daran, dass ihre Brüste ein wenig hingen. Er verglich ihren Körper nicht mit denen der Mädchen aus den Hochglanzmagazinen. Für ihn gab es nur seine Geliebten, und für ihn war sie die Schönste aller Frauen.

Auf diese Weise spielten sie noch eine ganze Zeit ihre Melodie. Christina verstand es sehr geschickt, ihrer beider Lust zu synchronisieren, bis sich ein gemeinsamer Orgasmus ankündigte. Beide stöhnten und riefen einander zu, was sie gerade fühlten. Die Lust verzerrte ihre Gesichter, als ihre fast gleichzeitig durch den Höhepunkt durchgeschüttelt wurden.

Christina ritt noch weitere ein, zwei Minuten auf ihrem Geliebten, bis sie sich schließlich erschöpft auf ihn fallen ließ. Glückshormone durchfluten ihre Körper.

Nach dem Sex lagen die beiden aneinander gekuschelt und streichelten sich zärtlich, so wie sie es noch vor einer Woche mit ihrem Verlobten getan hatte. Christina war sich sicher, dass sie mehr von diesem Mann wollte als nur diese eine Nacht. Wolfgang hingegen hatte ein schlechtes Gewissen und fragte sie, warum sie mit ihm geschlafen hatte: "Sag mir, Christina, warum hast du mit mir Liebe gemacht? Du bist doch verlobt und willst in ein paar Wochen heiraten. Wirst du deinem Verlobten von uns erzählen, oder wirst du schweigen in der Hoffnung, dass er es nie erfahren wird, und du dich nicht selbst verrätst?"

"Wolfgang, ich musste einfach mit dir vögeln. Du bist, nicht zuletzt durch deine Rettungstat für mich, nicht nur mein bester Freund geworden, sondern auch ein "Freund mit gewissen Vorzügen". Ich bin nicht auf der Suche nach einer Beziehung oder einer Affäre. Ich weiß, dass ich mich jetzt selbst widerspreche, aber ich habe auch keine Lust auf einen One-Night-Stand. Ich möchte mit dir Sex und zugleich ein freundschaftliches Verhältnis haben, solange wir beide in Mexiko sind. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, dass das, was in Mexiko passiert ist und noch passieren wird, in Mexiko bleibt, und am Ende des Urlaubs vorbei ist.

Mein Schatz, du gibst mir das Gefühl, dass ich zu dir gehöre. Du brauchst mir nicht zu beweisen, dass du besser oder ausdauernder bist als mein Verlobter. Das bist du nicht, denn du bist wie er. Und das ist dein Ritterschlag, denn er ist der Beste. Du bist genau wie er zärtlich und einfühlsam. Du stellst, wie er es auch tut, meine Lust vor die deine. Deshalb habe ich auch zwei Entschlüsse gefasst. Zuerst verspreche ich dir, ihn in unserem Bett nicht mehr zu erwähnen. Ich weiß, kein Mann möchte mit seinem Nebenbuhler verglichen werden, wenn er nicht Superman persönlich ist. Und zum zweiten verbringe ich, wenn du es auch willst, bis zum Ende unseres Urlaubs jede Nacht mit dir als deine Geliebte. Dann darfst du mich auch noch anal nehmen, schließlich hatte ich dir dies in Aussicht gestellt. Aber, um deine Frage zu beantworten, ich werde Jürgen von der heutigen Nacht berichten, und ich werde es als einen One-Night-Stand darstellen, als deine Belohnung für meine Lebensrettung. Ich werde ihm sagen, dass ich dich nach dem Urlaub nicht mehr wiedersehen werde, und, dass er entscheiden soll, ob er die Verlobung auflösen möchte oder nicht. Ich werde ihm bestätigen, dass ich ihn immer noch als meinen Ehemann haben möchte und dass ich ihn liebe. All dies werde ich ihm in ein paar Stunden sagen, damit er bis zum Ende des Urlaubs Zeit hat, sich seine Meinung zu bilden, wie es aus seiner Sicht mit uns weitergehen soll. Ich werde seine Entscheidung akzeptieren, egal, wie sie ausfällt. Ich hoffe aber, sie fällt für mich aus."

"Du willst wirklich die nächsten Nächte mit mir altem Mann Liebe machen?", fragte Wolfgang, immer noch unsicher, ob er seinem Glück trauen konnte.

"Ja, mein alter Mann. Und wenn wir erst einmal den Badeurlaub am Playa del Carmen genießen werden, dann will ich dich auch noch zusätzlich tagsüber.

Nach ein paar Sekunden des Schweigens ergänzte sie: "Hey, ich danke dir, dass du ein Kondom benutzt hast. Ich nehme zwar die Pille, aber ich möchte nicht von dir schwanger werden. Ein zusätzlicher Schutz ist da nicht verkehrt."

Die beiden unterhielten sich noch über Alltäglichkeiten des Lebens, bis Christina gegen zwei Uhr morgens zu Wolfgang sagte, dass sie jetzt ihren Verlobten anrufen möchte. Sie hatte Angst vor dem Telefonat, denn sie konnte sich vorstellen, dass Jürgen ihr Handeln nicht gutheißen wird. Sie zog sich den Bademantel über, und ging in ihr Zimmer. Sie wollte nicht, dass Wolfgang Zeuge ihres Telefonates würde. Sie wählte Jürgens Rufnummer und hörte das Freizeichen.

Christina informiert ihren Verlobten über ihren Seitensprung

"Hallo, mein Schatz", begrüßte sie Jürgen, als dieser sich meldete. "Selber hallo", erwiderte er. "Bei dir muss es doch schon weit nach Mitternacht sein. So spät hast du noch nie angerufen. Alles in Ordnung bei dir?"

"Ja, ich denke schon", entgegnete Christina. Jürgen ließ sie nicht weiterreden. "Ich entschuldige mich für das, was ich gestern über deinen Lebensretter gesagt habe. Du hattest Recht. Ich habe keine Veranlassung, ihn schlechtzureden."

Jetzt schnitt sie ihm das Wort ab. "Über Wolfgang muss ich mit dir reden. Es tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass ich heute mit Wolfgang geschlafen habe. Alles ging dabei von mir aus. Ich habe ihn verführt, weil ich überzeugt war, damit meine Schuld begleichen zu können. Ich glaube nicht, dass ich ihn auch noch die nächsten Tage bis zum Rückflug vögeln werde. Aber unabhängig davon ist nach dem Urlaub definitiv Schluss mit ihm. Versprochen. Ich werde ihn dann nie wieder sehen, oder mit ihm Kontakt haben. Dann ist diese kurze Episode in meinem Leben vorbei, und du wirst mich danach für immer exklusiv haben, wenn du mich dann noch möchtest", führte Christina in einem ruhigen Ton aus und ergänzte: "Ich könnte es verstehen, wenn du unsere Verlobung auflöst. Ich habe dich vor vollendete Tatsachen gestellt, und es ist allein meine Schuld. Es ist passiert, und lässt sich auch nicht mehr rückgängig machen. Ich bereue es nicht. Ich werde mich nicht damit herausreden, dass wir ja noch nicht verheiratet sind, und ich deshalb keinen Ehebruch begangen habe. Das ist Unsinn. Du bist in meinen Gedanken und in meinem Herzen mein Ehemann, und ich war dir untreu. Es tut mir leid, dass ich dir diese seelischen Schmerzen bereitet habe, aber ich musste es dir sagen, denn ich will unsere Ehe, die ich immer noch aus vollem Herzen möchte, nicht mit einer Lüge beginnen."

Jürgen schwieg fast eine halbe Minute lang. Dann erwiderte er: "Das ist harter Tobak, was du mir gerade erzählt hast. Das muss ich erst einmal verdauen. Du bist wie immer so korrekt und geradeaus in dem, was du tust und sagst. Die Beichte deines Betruges hörte sich aus deinem Mund an wie der Erlebnisbericht eines Kaffeekränzchens. Nein, das ist falsch. Du wolltest gar nicht beichten, denn du hast mich überhaupt nicht um Verzeihung gebeten. Du wolltest nur dein Gewissen erleichtern, und es mir als Faktum berichten. Manchmal wünschte ich, du wärst diplomatischer. Was weiß dieser Mann über uns? Redest du mit ihm über uns? Hast du ihm schon unsere persönlichsten Geheimnisse anvertraut?"

Christina antwortete sofort mit bestimmender Stimme: "Nein, Jürgen, er weiß nur, dass du mein Verlobter bist. Ich habe nichts über uns erzählt und werde ihm auch zukünftig nichts über uns erzählen. Er hat auch nicht danach gefragt. Es gibt eine klare Grenze zwischen dir und ihm, in der nur ich auf der Grenzlinie stehe."

Jürgen kommentierte Christinas Aussage sofort: "Christina, ich kenne dich als eine intelligente und entschlussfreudige Frau, die weiß, was sie will, und es bei Bedarf auch umsetzen bzw. durchsetzen kann. Wir haben vor einigen Jahren mal über den Spruch "Eine Frau beginnt eine Affäre, weil sie es will, ein Mann, weil er es kann" gelacht, ihn aber für zutreffend erachtet. Ich gebe Wolfgang keine Schuld, denn ich entnehme deinen Aussagen, dass er eigentlich keine andere Chance hatte, als dich zu ficken. Warum? Einzig allein, weil du es so wolltest. Du wolltest ihn und du hast ihn gefickt. Wahrscheinlich wirst du ihn auch noch weiter ficken. Warum solltest du denn jetzt damit aufhören? Einmal oder zweimal oder x-mal ist dann für dich auch kein Unterschied mehr.

Ich weiß im Moment nicht, wie ich auf deinen Verrat reagieren werde. Ich weiß nicht, ob ich dich am dreißigsten noch vom Flughafen abholen werde, oder ich meine Sachen schon aus deiner Wohnung entfernt, und deine, die in meiner Wohnung deponiert waren, dir zurückgebracht habe. Ich brauche Zeit, die Erkenntnis, dass du mir untreu warst und sein wirst, sacken zu lassen, und meine Gefühle und Gedanken dazu zu ordnen. Ich hoffe, du hattest nur eine kurze Affäre und kein Verhältnis mit ihm, wenn du wieder zurück bist. Oder haben sich bereits tiefere Gefühle zwischen dir und Wolfgang entwickelt? Sei in diesem Punkt absolut ehrlich zu mir. Falls du ihn lieben solltest, wäre unsere Verlobung sofort beendet", konstatiert Jürgen traurig.

"Nein, mein Schatz, ich hege keine tieferen Gefühle für Wolfgang. Momentan ist er ein sehr guter Freund, dem ich eine gewisse Sonderbehandlung zugestanden habe, und du hast Recht mit deiner Vermutung, auch wahrscheinlich noch weiter zugestehen werde. Am Ende des Urlaubs, wenn wir wieder in Deutschland sind, werden wir uns trennen, und ich werde keinen Kontakt mehr mit ihm haben", stellte Christina klar.

"Du bist so schonungslos offen. Es bringt wohl nichts, wenn ich dich auffordere, sofort mit deinem Liebhaber Schluss zu machen, und vorzeitig zu mir nach Hause zu fliegen?", fragte Jürgen.

"Nein, Jürgen, das bringt nichts. Ich habe meinen Entschluss gefasst, mit Wolfgang den restlichen Urlaub zu verbringen. Dann, in zwei Wochen, werde ich mit ihm nur drei Wochen zusammen gewesen sein. Mit dir werde ich anschließend den Rest meines Lebens verbringen. Darauf kannst du dich verlassen!"

Jürgen glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Was war in seine Verlobte gefahren? Wurde sie von dem Typen einer Gehirnwäsche unterzogen? Oder war das eine Abart des Stockholm Syndroms, von der er bislang noch nichts gehört hatte? Jürgen war sich sicher, dass Intervenieren, Schimpfen und Drohen seinerseits nutzlos waren, und unter Umständen sogar die Lage noch verschärfen könnten.

"Christina, worauf ich mich verlassen kann, hast du mir gerade ausführlich beschrieben. Warum sollte ich mich noch einmal auf dich verlassen? Du hast mich betrogen, ein paar Wochen vor unserer Hochzeit, und es gibt aus meiner Sicht dafür keine Entschuldigung. Lebensretter hin oder her. Jeder Arzt rettet irgendwann einem Menschen das Leben. Ist das eine Rechtfertigung dafür, dass die beiden dann ficken? Nein, verdammt noch mal, nein!

Ich weiß, Christina, du gehörst mir nicht. Du bist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Entscheidungen. Aber du musst auch mit den Konsequenzen, die sich aus deinen Entscheidungen ergeben, leben. Du hast mein Vertrauen in dich schwer beschädigt. Ich möchte nicht, dass du mich bis zu deiner Rückkehr nach Hamburg noch einmal anrufst. Ich brauche Zeit, um für mich eine Entscheidung zu treffen, wie es mit uns weitergehen könnte. Wir sehen uns frühestens am Flughafen, oder auch nie mehr. Mach es gut und habe noch schöne Flitterwochen", um nach einer kurzen Pause mit einem ironischen Unterton zu ergänzen: "Entschuldige, aber diese Spitze musste ich einfach bringen. Falls es dich noch interessiert, mein Vater ist aus dem Koma erwacht und auf dem Wege der Besserung. Er scheint es geschafft zu haben." Damit beendete Jürgen ohne einen Gruß das Telefonat.

Christina blieb noch eine halbe Stunde auf ihrem Bett sitzen und scrollte durch etliche Fotos aus glücklichen Zeiten, die sie mit ihrem Verlobten zeigten. Sie fragte sich selbst, ob sie richtig gehandelt habe, oder ob sie alles zerstört und verloren hatte. Im Geiste ging sie noch einmal das Telefonat mit Jürgen durch. Sie hatte ihm in vielen Punkten die Wahrheit gesagt, bis auf die Lüge, dass sie keine tieferen Gefühle für Wolfgang spüren würde. Ganz im Gegenteil liebte sie ihn so, wie sie ihren Verlobten liebte. Sie war sich sicher, dass es eigentlich schon keine Affäre mehr war, die Wolfgang und sie verband. Es war ein Verhältnis. Sie tröstete sich damit, dass es Jürgen niemals herausfinden würde, denn sie hatte fest vor, mit Urlaubsende Wolfgang nie mehr wiederzusehen, oder mit ihm zu kommunizieren. Wolfgang hatte diesem Vorhaben bereits zugestimmt, und sie hoffte inständig, dass er nicht versuchen würde, diese Übereinkunft zu modifizieren oder gar aufzukündigen. Als sie erkannte, dass sich ihre Gedanken im Kreise drehten, verließ sie ihr Zimmer und ging zu ihrem Geliebten. Sie klopfte an seine Zimmertür. Wolfgang öffnete sie sofort und zog Christina an sich und umarmte sie. Sie merkte, wie die Anspannung, wie der Stress langsam von ihr abfielen. Aber in Gedanken an ihren Jürgen und ihrem Verrat an ihm, überkam sie eine schier endlos große Traurigkeit. Sie fing an, bitterlich in Wolfgangs Armen zu weinen.

Die nächsten Tage und Wochen bis zum Rückflug nach Deutschland verlebte das Liebespaar in Harmonie und Glück. Sie verbrachten jede Minute miteinander und lebten ihre Beziehung in vollen Zügen aus. Der Sex und die Zärtlichkeiten, die sie einander schenkten, war erfüllend und befriedigend. So wie es auch mit ihrem Mann gewesen war. Aber mit jedem Tag, dem sie ihrer Abreise und damit dem Ende ihres Verhältnisses näherkamen, versuchten sie, so wie Verdurstende sich nur noch auf die Suche nach Wasser konzentrieren können, jeden Moment ihrer Glückseligkeit doppelt und dreifach zu genießen. Es blieb nicht aus, dass im Laufe der Zeit das Gefühl des Glücks durch negative Gefühle wie Trennung, Abschied, Trauer und Endgültigkeit verwässert wurde.

Am letzten Abend vor dem Rückflug versprachen sie einander hoch und heilig, ihre Verbindung vollständig und auf Dauer abzubrechen. Dennoch tauschten sie ihre Kontaktdaten aus, und speicherten diese auf ihren Smartphones.

Christina erklärte Wolfgang, dass sie an ihrer Verlobung und an Jürgen festhalten möchte. Sie sagte ihm, dass er für sie in den vergangenen drei Wochen wie ein Ehemann gewesen wäre. Sie vermied es allerdings, ihm ihre Liebe zu ihm zu bestätigen.

Wolfgang bestätigte, dass die letzten drei Wochen für ihn die besten seit dem Tod seiner Frau gewesen wären. Er wäre traurig, dass diese Zeit keine Verlängerung erfahren könnte. Aber er bestätigte ihr noch einmal, dass er sich niemals in eine intakte Beziehung drängen würde. Er versprach ihr, sie nicht anzurufen, oder ihr zu schreiben. Wenn es für sie eine Chance geben würde, müsste sie den ersten Schritt machen. Was sie tun würden, falls Jürgen die Verlobung beenden würde, besprachen sie nicht.

Der Rückflug

Christina und Wolfgang hatten beim Einchecken darauf geachtet, dass sie nebeneinandersaßen. Während des gesamten Rückflugs versuchten sie, Körperkontakt zu halten. Meist hatte Christina ihren Kopf an seine Schultern gelegt, und sich an ihn geschmiegt. Sie sprachen kaum miteinander. Was gesagt werden musste, hatten sie gesagt. Jetzt galt es nur noch, die letzten Stunden der Zweisamkeit auszukosten. Bei der Landung in Frankfurt hatten sie kaum Transferzeit. Da ihr Flieger verspätet ankam, mussten sie, nachdem sie die Grenzformalitäten abgeschlossen hatten, schnell zu ihrem Gate, um den Flug nach Hamburg noch zu erreichen. Christina hatte kurzfristig überlegt, den Transferflug absichtlich zu verpassen, um noch mehr Zeit mit Wolfgang verbringen zu können, verwarf aber diesen Gedanken schnell. Falls Jürgen auf sie in Hamburg warten würde, sollte sie zu der gebuchten Ankunftszeit in Hamburg landen. Obendrein hatte sie Jürgen zugesichert, dass sie mit Landung in Deutschland den Kontakt zu Wolfgang abbrechen würde. Es war für sie nun an der Zeit, das gestörte Vertrauensverhältnis zu ihrem Verlobten und zu ihrer eigenen Einstellung wieder zu festigen.

Nachdem beide ihre Gepäckstücke am Zielflughafen Hamburg in Empfang genommen hatten, umarmten sie sich ein letztes Mal. Christina schaute Wolfgang in die Augen und flüsterte: "Ich möchte keine Abschiedsszene, Wolfgang. Bitte küss mich nicht mehr. Ab jetzt gehöre ich wieder Jürgen, so er mich noch will. Bitte verlasse vor mir das Flughafengebäude. Ich möchte nicht, dass Jürgen uns zusammen sieht, falls er auf mich warten sollte. Ich werde hier noch zehn Minuten bleiben. Mach es gut, mein Geliebter, und noch einmal tausend Dank dafür, dass du dein Leben eingesetzt hast, um meines zu retten. Das werde ich dir nie vergessen!"

"Ich danke dir für die letzten Wochen", erwiderte Wolfgang. "Ich hatte davor nicht im Traum daran gedacht, dass ich noch einmal solch ein Glück erleben dürfte. Von diesem Gefühl, und von den Gedanken an dich, werde ich lange zehren. Wir sind mehr als quitt. Ich hoffe, du kannst dich mit Jürgen wieder versöhnen." Dann drehte er sich um und verließ die Gepäckhalle.

Keine Minute später vibrierte Christinas Smartphone. Sie hatte von Jürgen eine WhatsApp Nachricht erhalten. "Ich habe gerade Wolfgang gesehen, wie er ohne dich den Flughafen verlässt. Zumindest nehme ich an, dass er es gewesen ist. Ich stehe am Ausgang eins. Erwarte nicht zu viel."

Zum ersten Mal nach drei Wochen standen sich Christina und Jürgen gegenüber. Die Begrüßung war frostig, fast unnahbar. Sie umarmten und küssten sich nicht. Jürgen eröffnete ihr: "Hallo Christina. Schön, dass du wieder da bist. Unschön, was du in den vergangenen drei Wochen gemacht hast. Ich fahre dich zu dir nach Hause. Auf der Fahrt werde ich dir erzählen, wie ich mir das weitere Vorgehen vorstelle."

Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er ihren Koffer und sie gingen wortlos zu seinem Wagen. Weiterhin schweigend fuhr er los. Als sie den Flughafenbereich verlassen hatten, fing Jürgen an zu sprechen. "Christina, ich habe den Termin unserer geplanten Hochzeit abgesagt, und auf unbestimmte Zeit verschoben. Ich habe die Absage mit dem Autounfall meines Vaters begründet, und, dass ich nicht ruhigen Gewissens feiern könnte, wenn meine Eltern eine derart schwere Zeit durchmachen müssten. Es steht dir frei, meine Begründung für deine Gespräche zu übernehmen.

Du hast mich betrogen, und damit mein Vertrauen in dich fast vollständig zerstört. Ich sage fast, weil ich es dir zu deinen Gunsten anrechne, dass du mich zeitnah von deiner Affäre in Kenntnis gesetzt, und sie auch begründet hast, so schwachsinnig sich deine Erklärung für mich auch angehört hatte. Wenn du das nicht getan hättest, wäre ich nicht hier.

Du musst dir selbst darüber klar werden, wen und was du willst. Vielleicht willst du auch einen totalen Neuanfang?

Wenn du möchtest, dass wir versuchen sollten, unsere Beziehung zu reparieren, besser zu erneuern, musst du mir zeigen, dass du es wirklich willst. Geh mit mir zu einer Paartherapie. Ich will insbesondere in diesen Sitzungen schonungslose Offenheit und Wahrheit. Wenn ich merke, dass du lügst, bin ich weg.

Wir haben den ersten Therapie-Termin am kommenden Dienstag von fünf bis viertel vor sechs bei Frau Dr. Renate Jäger. Ich maile dir ihre Praxisadresse, und, wenn du es willst, treffen wir uns dort zum vereinbarten Zeitpunkt. Der übernächste Termin ist dann der kommende Donnerstag, und ab dann immer dienstags und donnerstags um 17 Uhr. Ich habe bislang zehn Therapiesitzungen gebucht.

Wenn du gleich deine Wohnung betrittst, wirst du zwei Umzugskartons mit deinen Sachen, die du in meiner Wohnung hattest, finden. Umgekehrt habe ich alle meine Sachen aus deiner Wohnung entfernt. Wir werden auch die Wohnungs- und Haustürschlüssel zurücktauschen.

Ich werde dich bis zum Abschluss der Therapie nicht in deiner Wohnung besuchen, noch wirst du mich in meinem Zuhause antreffen. Nur wenn die Therapeutin etwas anderes vorschlägt, und uns beiden das sinnvoll erscheint, bin ich bereit, diesen Grundsatz aufzuweichen. Aber nur, wenn die Jäger das vorschlagen sollte.

Wenn ich herausfinde, dass du den Kontakt zu deinem Lover mit dem heutigen Tag nicht abgebrochen hast, bin ich weg. Und dazu reicht es, wenn der Mann dir nur eine SMS oder ein Emoji schickt.

Das sind meine Bedingungen, mit dir alles aufzuarbeiten, um herauszufinden, ob wir noch zusammenleben können. Ich garantiere allerdings für nichts. Wenn du meine Bedingungen nicht akzeptierst, ist das zwar schade, aber für mich auch in Ordnung. Dann haben wir einen klaren Schnitt, können uns eine Charade ersparen und mit dem Vergessen beginnen. Ich kann verstehen, wenn du eine Bedenkzeit benötigst. Du hast bis morgen Mittag 12 Uhr Zeit, mir deine Antwort zu übermitteln."

"Ich brauche keine Bedenkzeit", unterbrach Christina ihn. "Ich danke dir und bin glücklich, dass du uns noch eine Chance gibst. Ich bin mit allem einverstanden, was du gesagt hast."

Drei Monate später

Beide versuchten zielorientiert und gewissenhaft an ihrer Partnerschaft zu arbeiten, wobei Christina sich anfänglich noch damit schwertat, sich vollständig zu öffnen. Es wurden sehr viele Themen angesprochen, so auch ein mögliches Verlust-Trauma seitens Christina. Ihr lieblicher Vater hatte die Familie verlassen, als sie drei Jahre alt war. Sie hatte nach der Trennung nie wieder Kontakt mit ihm. Natürlich hatte sie ihn vermisst, und sich so sehr einen Vater gewünscht, dass sie bei diesem Gedanken schon fast körperliche Schmerzen gespürt hatte. Vielleicht war das Fehlen eines Vaters der Grund, warum sie sich zu älteren Männern hingezogen fühlte. Und natürlich wurde die Vergewaltigung und ihre angesprochen, und ihre Auswirkung auf Christinas Psyche analysiert. Sie sprachen über vom Partner nicht erfüllte Wünsche, Hoffnungen und Bedürfnisse. Neben all den negativen Aspekten wurden aber auch die positiven herausgearbeitet. Insbesondere die, die im Laufe der Zeit für "selbstverständlich" gehalten wurden.

Aus zehn Therapiesitzungen wurden es am Ende 24. Der große Durchbruch kam nach etwa der Hälfte der Sitzungstermine. Es schien so, als ob bei Christina ein Hebel umgelegt worden war. Die Therapeutin konnte sich nicht erklären, welches Ereignis oder welche Erkenntnis diesen Umschwung bei ihr bewirkt hatte. Aber da es zum Wohle der Beziehung geschah, hatte sie es einfach als gegeben hingenommen, und nicht weiter hinterfragt.

Während dieser drei Monate hatte das Paar außerhalb der Sitzungen angefangen, erste zaghafte Kontakte zueinander zu etablieren. So riefen sie sich zum Beispiel einige Male unter der Woche abends an, um sich nach dem Tag und des Befindens des anderen zu erkunden. Oder sie erzählten von Kinofilmen, die sie gesehen hatten, und die sie gerne mit dem anderen zusammen angeschaut hätten. Gelegentlich fragte Jürgen Christina auch, ob sie noch Kontakt mit Wolfgang hätte. Sie verneinte es immer. Jürgen glaubte ihr.

Wenn es nach Christina gegangen wäre, hätten sie auch schon lange wieder miteinander Sex gehabt. Aber Jürgen lehnte immer wieder ab. Er wollte erst das Ende der Paartherapie abwarten, um dann zu entscheiden, ob es ein neues "wir" gab oder jeder seinen eigenen Weg gehen musste.

In ihrer letzten Sitzung bestätigte die Therapeutin ihnen, dass die beiden aus ihrer Sicht austherapiert wären, und sie die nächsten Schritte, wie Dates, gemeinsame Aktivitäten und den Austausch von Zärtlichkeiten auf eigene Faust erproben sollten.

Jürgen war der Erste, der sich bei der Therapeutin bedankte, und ihr bestätigte, dass ihm die Sitzungen, ihre Gesprächsführung und die dadurch offenen und tabulosen Gespräche mit seiner Frau sehr geholfen hätten, um über Christinas Untreu und den damit verbundenen Vertrauensverlust hinwegzukommen. Er wäre bereit, die nächsten Schritte, wie von ihr vorgeschlagen, zu gehen. Allerdings würde er vorerst weiterhin auf getrennte Wohnungen bestehen. Er könnte sich aber vorstellen, dass in einigen Monaten sein Vertrauen in seine Freundin wieder vollständig hergestellt wäre, dass er dann sogar abermals ans Heiraten denken könnte.

Als Christina das hörte, fiel sie ihm um den Hals, und gab ihm im Überschwang ihrer Gefühle einen Kuss auf den Mund. Sie merkte an Jürgens eher abwehrender Reaktion schnell, dass sie damit wohl zu weit gegangen war. Sie murmelte eine Entschuldigung, und setzte sich wieder auf ihren Platz. Anschließend bestätigte sie Frau Dr. Jäger freudig, dass sie in den Sitzungen mehr erreicht hätte, als sie sich hätte vorstellen können, und dass sie auf die nächsten Schritte brennen würde.

Weitere vier Monate später

Im Februar 2023, vier Monate nach Abschluss ihrer Paartherapie, heirateten Christina und Jürgen heimlich, ohne dass ihre Freunde und Verwandte davon etwas mitbekommen hätten. Um der deutschen Bürokratie zu entgehen, hatten sie eine dänischer Heiratsagentur mit den Vorbereitungen einer Hochzeit in Dänemark beauftragt. Die dafür benötigten deutschen Dokumente waren schnell besorgt und ein Standesamttermin bestätigt. Morgens fuhren sie mit dem Auto zum vereinbarten Standesamt, knapp hinter der deutsch-dänischen Grenze, und heirateten. Danach speisten sie in einem Restaurant zu Mittag und fuhren anschließend wieder zurück nach Hamburg als Mann und Frau. Heirat im Eiltempo.

Jürgen zog bei Christina ein, da sie über die größere Wohnung verfügte. Erst als der Umzug komplett abgeschlossen war, und alle deutschen Formalitäten erledigt waren, luden sie an einem Samstag ihre Eltern und am folgenden Sonntag ihre besten Freunde ein, und verkündeten ihre Vermählung. Sie schienen glücklich zu sein.

17. Juli - Das perfekte Geheimnis

Für den heutigen Abend war ein geselliges Abendessen mit sich anschließenden Gesellschaftsspielen mit einem eng befreundeten Ehepaar geplant. Üblicherweise trafen sie sich alle zwei bis drei Wochen, abwechselnd mal bei den einen und mal bei den anderen. Heute waren sie bei Bärbel und Axel, die mit ihre halbwüchsigen Kindern Achim und Moritz, 15 und 13 Jahre alt, außerhalb von Hamburg, in Lauenburg, in einem Einfamilienhaus lebten.

Nach dem Begrüßungstrunk saßen die Erwachsenen und die Kinder noch gemütlich im Wohnzimmer und unterhielten sich über Gott und die Welt. Die Teenager wollten sich gerade verabschieden, um ein Ballerspiel auf dem Computer zu spielen, als Jürgen anfing, von ihrem Theaterbesuch zu berichten.

"Gestern waren Christina und ich im St. Pauli Theater. Es wurde "Das perfekte Geheimnis" gegeben", begann Jürgen die Konversation.

"Das hört sich spannend an", bemerkte Axel. "Erzähl mal".

Christina übernahm statt Jürgen die Inhaltsangabe des Stücks: "Einige Freunde thematisieren bei einem gemeinsamen Abendessen "Ehrlichkeit". Dazu lassen sie sich auf ein Spiel ein. Jeder muss alles, was an diesem Abend über sein Smartphone rein- oder rausgeht, mit allen Anwesenden teilen. Ihr könnt euch vorstellen, dass das Spiel schnell für diverse Eklats sorgt. Im Laufe des Abends wurden so emotionale und sexuelle Affären, Ehebrüche, Lügen und persönliche Probleme aufgedeckt. Die Handlung springt von einer Enttarnung zur nächsten. Aber jedes einzelne "Geheimnis" für sich gesehen ist realistisch und damit möglich. Wir haben uns köstlich amüsiert, und fragen euch, ob wir zusammen dieses Spiel heute Abend mal ausprobieren wollen. Ich gehe davon aus, dass wir damit keine Affäre aufdecken, aber vielleicht ein paar kleine Geheimnisse."

Bärbel und Axel sahen sich grinsend an, nickten und Bärbel meinte: "Warum nicht? Lasst uns unsere Handys hier auf den Wohnzimmertisch legen und wenn ein Smartphone etwas empfängt, liest der Ehepartner von dem, dem das Telefon gehört, die Nachricht vor. Das wird bestimmt ein toller Spaß, wobei ich eigentlich nicht davon ausgehe, dass wir viele Nachrichten erhalten werden."

Die Kinder fragten, ob sie auch an diesem Spiel teilnehmen könnten. Ihre Eltern verneinten dies.

Nach einer viertel Stunde, in der keines der Handys den Empfang einer Nachricht ankündigte, meinte Axel: "Lasst uns mal mit der Vorspeise beginnen", und zu seinen Jungs gewandt: "Bestellt euch heute Abend eine Pizza."

Die Kinder verabschiedeten sich und gingen in ihr Zimmer. Keine zwanzig Minuten später, kurz nachdem der Pizzabote die Speisen angeliefert hatte, vibrierte Jürgens Telefon. "Na endlich", rief Christina aus und ging zum Tisch, nahm sein Telefon mit dem Verweis, dass heute Abend alles öffentlich wäre, in die Hand und las die WhatsApp Nachricht laut vor: "Hallo Jürgen, mein starker Hengst! Bleibt es bei unserem Treffen nächsten Mittwoch? Ich will dich in mir spüren. Pass auf, dass Christina nichts merkt. In Liebe. A."

Jürgen wurde weiß im Gesicht. Stotternd beteuerte er nach etlichen Sekunden des Schweigens: "Das ist nicht für mich. Ich kenne keine A. Das musst du mir glauben, Christina. "

Christina schüttelte den Kopf. Sie sah Jürgen an, und meinte zornig: "Und woher kennt sie dann deinen Namen?"

"Ich weiß es nicht", beteuerte Jürgen seine Unschuld. Die Situation schien verfahren zu sein.

"Darf ich mal die Nachricht sehen?", bat Axel. Christina gab ihm das Telefon. Alle schauten ihn an, als er plötzlich anfing zu lachen. Axel kannte die Absendernummer.

"Hey, hallo, Frieden! Es ist alles harmlos!", sagte er ziemlich laut, und versuchte so die Wogen zwischen Jürgen und Christina zu glätten. Er rief nach seinen Söhnen, die auch schnell angelaufen kamen. Sie wirkten aufgeregt und schuldbewusst.

Axel erklärte ihnen, dass Jürgen gerade eine WhatsApp erhalten hätte, die nahelegt, dass er seine Ehefrau betrügt. Christina wollte sich deshalb schon von Jürgen scheiden lassen. Er aber würde die Telefonnummer des Absenders kennen. Er sah seine Söhne böse an, und fuhr fort: "Oder habt ihr uns etwas zu sagen, was Licht in diese schreckliche Situation bringen könnte?"

Die Kinder wurden hibbelig. Jeder merkte ihnen ihr schlechtes Gewissen an. Dennoch stritten sie alles ab. Als sie keine Antwort darauf geben konnten, warum die Nachricht von ihrem Handy aus verschickt worden war, gestand Achim: "Ich war es. Ich wollte nur einen kleinen Scherz machen. Christina hat doch von dem Theaterstück erzählt, und was dort für Mitteilungen versandt worden waren. Ihr wolltet uns doch nicht mitspielen lassen. Also fand ich es eine lustige Idee, Jürgen eine solche Nachricht zu schicken. Es sollte doch nur ein Scherz sein. Es tut mir leid. Bitte glaube mir."

Bärbel schaltete sich ein und befahl beiden Kindern, ihre Handys abzugeben. Moritz schimpfte, dass er doch nichts gemacht hätte, und fragte, warum er denn sein Mobiltelefon auch abgeben müsste.

"Erstens, weil du gewusst hast, was dein Bruder ausgeheckt hat. Zweitens, weil du ihn nicht aufgehalten hast. Und drittens, weil ich es sage", beendete Bärbel, ganz die Mutter, die Diskussion.

Nachdem sie die beiden Telefone entgegengenommen hatte, trollten sich die Kinder missmutig in ihre Zimmer.

Christina entschuldigte sich bei Jürgen, dass sie ihn verdächtigt hatte. Die Freunde zweifelten allerdings daran, dass es Christina mit der Verdächtigung wirklich ernst gewesen wäre. Schließlich waren Jürgen und Christina noch nicht einmal ein halbes Jahr verheiratet, und Jürgen war in ihren Augen nicht der Typ, der fremdgeht.

Während des Abendessens blieben die Smartphones der vier Freunde, bis auf Reklamemails und Spams, ruhig. Sie sprachen von ihren Jobs, erzählten von den Kindern und von vielen Nebensächlichkeiten, und diskutierten insbesondere darüber, ob Eheleute Geheimnisse voreinander haben dürfen.

Als Axel in die Küche ging, um den Nachtisch zu servieren, war es, wie von Zauberhand, einen Moment ganz still in der Wohnung. Die Stille wurde plötzlich unterbrochen durch die Vibrationsgeräusche eines Handys, das nicht auf dem Tisch lag. Jürgen rief laut: "Ruhe bitte. Bitte absolute Ruhe. Ich habe gerade ein Handy gehört, das nicht auf dem Tisch liegt."

Theatralisch ging Jürgen durch den Raum auf die Handtasche seiner Frau zu. Als er die Tasche hochnahm, konnten auch die anderen die Vibrationsgeräusche aus der Tasche hören.

Christina lief im Gesicht weiß an. Offensichtlich hatte sie das Handy nicht ausgeschaltet, so wie sie es sonst tat, wenn sie die Schule verließ, um nach Hause zu fahren. Die an diesem Tag angesetzte Lehrerkonferenz hatte länger gedauert, als geplant worden war, und sie hatte sich beeilen müssen, damit sie noch einigermaßen pünktlich bei ihren Freunden erscheinen konnten. In der Eile hatte sie wohl das Telefon vergessen.

Als Jürgen in die Tasche griff, und ein kleines Smartphone herausholte, sah er Christina wütend an. Er bestätigte, so wie sie es kurz vorher getan hatte: "Wir haben gesagt, dass heute alle Telefone öffentlich sind, mein Schatz", und ergänzte dann mit einem süffisanten Unterton, "ich wusste gar nicht, dass du noch ein zweites Handy besitzt. Ich bin gespannt, welche Nachricht du erhalten hast. Von wem, kann ich mir allerdings denken. Du auch?"

Christina lief schnell auf ihn zu, und versuchte vergeblich, ihm das Handy zu entreißen. "Nein, oh Gott, nein!", rief sie, "das ist privat. Ich will nicht, dass die Nachricht vorgelesen wird. Das Spiel ist zu Ende. Aus, vorbei! Gib mir mein Handy, Jürgen! Bitte."

Jürgen sah sie giftig an und bestätigte ihre Worte: "Ja, mit "aus und vorbei" wird du wahrscheinlich recht haben. Trotzdem, so geht das nicht, meine Süße. Du hast eingewilligt, dass heute Abend jede elektronische Nachricht, die du erhältst, und jedes Telefonat, das du führst, öffentlich vorgelesen und mitgehört wird. Das gilt auch und insbesondere für versteckte und geheim gehaltene Telefone."

Jürgen holte tief Luft und las die WhatsApp Nachricht, die Christina gerade bekommen hatte, laut vor: "Liebe Christina, weißt du, was heute für ein Tag ist? Heute jährt sich zum ersten Mal unsere erste Liebesnacht. Wir haben so etwas wie einen Hochzeitstag. Ich schlage vor, dass wir diesen gebührend feiern. Was hältst du von nächstem Mittwoch? Bei mir zuhause? Zur üblichen Zeit?" Jürgen ergänzte noch, dass hinter dem letzten Wort noch viele Liebes-Emojis stehen würden.

Jürgens Stimme wurde, während er die Nachricht vorlas, mit jedem vorgelesenen Wort trauriger und frostiger. Es herrschte Totenstille im Raum. Jürgen unterbrach diese nach einigen Sekunden und fragte seine Frau: "Seit wann bist du wieder mit Wolfgang zusammen?"

Christina meinte daraufhin bockig: "Es reicht, Jürgen. Ich möchte das nicht vor unseren Freunden diskutieren. Dieses dumme Spiel ist für mich beendet. Wir sind hier nicht im Theater, und müssen uns nicht an ein Drehbuch halten. Ich möchte, dass du mir mein Handy wiedergibst, und wir sofort nach Hause fahren. Dann können wir über alles sprechen."

Er erwiderte kalt: "Du kannst fahren, wohin du willst, aber erst nachdem ich mit deinem Zweit-, oder ist er vielleicht doch dein Erst-Ehemann, egal, auf alle Fälle mit Wolfgang, mit dem du heute deinen ersten Hochzeitstag hättest feiern können, telefoniert habe.

Jürgen rief die App mit den Kontakten, die auf diesem Handy gespeichert waren, auf. Es war nur ein Eintrag mit dem Namen "Wolfgang" vorhanden. Er wählte diese Nummer und stellte das Handy auf laut. Jetzt konnte jeder im Raum das Gespräch mithören.

"Bitte, mach es nicht. Mach es einfach nicht. Es bringt doch nichts!", flehte Christina. Als Jürgen darauf nicht reagierte, setzte sie sich aufs Sofa und starrte traurig und resigniert ihren Mann an.

Bärbel wandte sich direkt an Jürgen, und forderte ihn auf, das Spiel zu beenden. Sie wurde durch die Stimme, die aus dem Handy erklang, unterbrochen. Bereits nach dem zweiten Klingelton hatte Wolfgang das Telefonat angenommen, und begrüßte vermeintlich seine Geliebte: "Ich habe nicht erwartet, dass du mich so schnell anrufst. Ich hatte gedacht, du schaltest dein Telefon am Abend immer aus. Umso besser. Kannst du reden?"

Jürgen beantwortete diese Frage: "Nein, sie kann zurzeit nicht reden. Hier spricht Christinas Ehemann, Jürgen, der sehr erstaunt ist, gerade erst erfahren zu müssen, dass seine Frau immer noch Kontakt zu Ihnen hält. Offensichtlich hat sie auch die Affäre mit Ihnen niemals beendet."

Wolfgang unterbrach ihn: "Hör zu, Jürgen, wir sollten das nicht am Telefon besprechen. Wann hast du Zeit, dass wir uns zu dritt zusammensetzen können, um diese unangenehme Situation im Sinne aller Beteiligten zu klären?"

Jürgen wandte sich an seine Frau, und forderte sie auf, dazu Stellung zu nehmen: "Warten Sie einen Moment, Wolfgang. Ich frage mal Ihre Geliebte, was sie dazu zu sagen hat." Dann drehte er sich zu Christina und richtete das Smartphone auf sie aus: "Meinst du Christina, es gibt zwischen uns noch etwas zu besprechen? Möchtest du vielleicht eine neue Paartherapie? Haben drei Monate nicht gereicht? Ich hatte dir doch am Flughafen, als du mit der Affäre mit Wolfgang im Gepäck nach Hause gekommen bist, gesagt, dass, wenn ich jemals herausfinden sollte, dass du den Kontakt zu ihm nicht abgebrochen hast, ich weg wäre. Ich stelle fest, du hast den Kontakt nicht abgebrochen. Warum hast du mir nicht vor unserer Hochzeit einfach gesagt, dass du lieber mit Wolfgang, als mit mir zusammenleben möchtest? Warum hast du mich in dem Wissen geheiratet, dass ich nicht dein einziger Ehemann sein werde. Dein Herz gehört offensichtlich nicht mir, sondern ihm, denn sonst hättest du mir nicht ein zweites Mal seinetwegen Hörner aufgesetzt."

Und, als ob er ihre Reaktion auf seine folgenden Sätze nicht erwarten konnte, fragte er sie süffisant: "Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass die beiden Mexikaner, die dich fast vergewaltigt hatten, von Wolfgang dazu für Geld beauftragt worden waren. Natürlich sollten sie dich nicht vergewaltigen, sondern, wenn Wolfgang dich retten würde, möglichst schnell zu Boden gehen. Er würde dann als dein Lebensretter dastehen, und konnte darauf hoffen, dass du dich bei ihm dafür so bedankst, wie du es schließlich getan hast, mit deiner Fotze. Wenn du mir nicht glaubst, dann frag dich doch mal, warum Wolfgang nicht wollte, dass der Angriff der Polizei gemeldet wird."

Jürgen wusste nicht wirklich, dass Wolfgang dieses Schauspiel initiiert hatte. Es war ihm spontan in den Sinn gekommen, Zweifel an Wolfgangs Heldentum bei seiner Noch-Ehefrau zu sähen. Er empfand diese kleine Rache als mehr als gerechtfertigt.

Aus dem Telefon versuchte Wolfgang zu intervenieren, indem er laut rief, dass Jürgens Anschuldigungen nicht stimmen würden.

Jürgen wandte sich seinen Freunden zu, und bat sie, für Christina ein Taxi zu bestellen. Erstaunt blickte Christina auf, und fragte ihn: "Wozu brauche ich ein Taxi? Wir haben doch ein Auto vor der Tür stehen."

Jürgen lächelte süffisant, als er sagte: "Das Taxi kann dich zu deinem Wunsch-Ehemann bringen, zu Wolfgang. Ich möchte euch doch nicht im Wege stehen, euren ersten Jahrestag heute feiern zu können. Ich selbst fahre gleich zu meinem ehemaligen Zuhause. Da dieses Heim deine Wohnung ist, werde ich heute noch anfangen, meine Sachen zu packen und vorübergehend in ein Hotel ziehen. Ich werde spätestens morgen früh gegen 10 Uhr deine Wohnung verlassen haben. Da morgen Montag ist, und du ja montags keinen Unterricht hast, brauchst du vielleicht auch nicht früher in deine Wohnung zu kommen. Falls doch, sag es mir bitte, und ich werde rechtzeitig vor deiner Ankunft weg bin."

Jürgen sprach noch einmal seine Freunde an: "Es tut mir leid, wie der Abend verlaufen ist. Das hatte ich so nicht erwartet. Meine Noch-Ehefrau hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ihre Affäre auffliegen könnte, sonst hätte sie ja wohl diesem dummen Spiel nicht zugestimmt. Aber wahrscheinlich ist nicht das Spiel dumm, sondern ich bin es. Ich habe ihr ihre Schwüre und ihre Versprechen, dass sie die Affäre mit Wolfgang ein für alle Mal beendet hätte, geglaubt.

Bitte bestätigt es allen, die danach fragen, dass ich Christina nicht körperlich angegriffen habe, dass ich sie nicht geschlagen habe. Sie ist unversehrt zu dem Zeitpunkt, zu dem sie zu ihrem Geliebten chauffiert werden wird."

Jürgen führte Christinas Handy wieder an sein Ohr und fragte Wolfgang rhetorisch: "Sind Sie noch dran? Haben Sie alles mitbekommen? Sie können die Schlampe nun für immer haben. Ich gratuliere Ihnen noch einmal zu der Initiierung und Ihrer Regieleistung. Meine Frau vergewaltigen zu lassen, nur um ihr anschließend den Verstand herauszuvögeln, und sie von Ihnen abhängig zu machen, war eine Meisterleistung. Ich gratuliere Ihnen dafür. Ich hoffe, wir sehen uns niemals in die Augen, denn dann kann ich Ihnen für nichts garantieren." Damit beendete er das Telefonat.

Jürgen zog seinen Ehering ab und ging zu Christina, die ihn mit leerem Blick anschaute. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass seine Frau vor Scham oder Trauer weinen würde, aber da sah er sich getäuscht.

Jürgen hielt ihr das Handy hin, und als sie ihre Hand danach ausstreckte, ergriff er diese, und zog ihr den Verlobungs- und den Ehering ab. "Die brauchst du nicht mehr. Es gibt kein Symbol der Liebe mehr für uns beide. Dann fügte er mit einem sarkastischen Unterton hinzu: "Und überhaupt kann ich doch weder von dir noch von Wolfgang erwarten, dass ihr ständig daran erinnert werdet, dass ihr beide unsere Ehe zerstört habt. Zum Ausgleich gebe ich dir meinen Ehering. Wenn du magst, kannst du ihn ja Wolfgang geben, oder ihn einfach wegwerfen." Christina nahm den Ring wortlos entgegen, und schaute ihn an, als ob sie nicht verstehen würde, was gerade passiert, und was der Ehering ihres Mannes in ihrer Hand zu bedeuten hatte.

Jürgen nahm sein Handy vom Tisch. Er griff sich seinen Mantel, und verließ wortlos die Wohnung, und ohne sich zu Christina noch einmal umzusehen.

Nachwort

Für Christina waren "ihre" beiden Männer auf allen Ebenen vergleichbar. Sie war überzeugt, beide gleich zu lieben. Der Durchbruch in der Paartherapie kam allerdings erst, nachdem Christina, als die initiierende Kraft, während der Therapie wieder Kontakt zu Wolfgang aufgenommen hatte. Erst da meinte sie verstanden zu haben, dass sie es schaffen könnte, ihre beiden Lebensgefährten gleichzeitig lieben, und mit ihnen in zwei getrennten Welten leben zu können. So konnte sie sowohl ihren Verlobten davon überzeugen, dass er wieder ihre einzige Wahl war, und ihren Geliebten, dass er ihre erste Wahl war.

Sie hatte diese beiden Leben in einem, aus ihrer Sicht, perfekten Geheimnis eingebettet. Doch kein Geheimnis bleibt für immer geheim. Meist ist es der Zufall oder eine kleine Unachtsamkeit, die das Geheimnis ans Licht bringen.

Jürgen reichte die Scheidung beim Familiengericht ein und beantragte eine Härtefallscheidung, da der Fortbestand der Ehe für ihn aus Gründen, die in der Person seiner Ehefrau lagen, unerträglich war. Er wollte erreichen, dass er auf das Trennungsjahr verzichten könnte, und dadurch die Scheidung schneller vollzogen würde. Nachdem er in einer mündlichen Anhörung seine Gründe einem Richter dargelegt hatte, wurde seinem Antrag auf "Blitzscheidung" stattgegeben. Da aufgrund der Kürze der Ehe kein Versorgungsausgleich durchgeführt werden musste, wurde die Ehe der beiden schon nach fünf Monaten geschieden.

Nachdem Jürgen aus der ehelichen Wohnung ausgezogen war, löste Christina ihren Hausstand auf und zog zu Wolfgang. Was sie nicht wusste, und was Wolfgang ihr wissentlich verschwiegen hatte, war, dass er an Prostatakrebs litt und die Krankheit sich im Endstadium befunden hatte. Er hatte eine Operation abgelehnt, da er nicht impotent werden wollte. Wolfgang wollte in den letzten Tagen seines Lebens noch so viel Spaß wie möglich haben. Er starb einen Monat nach Verkündung des Scheidungsurteils über Christinas Ehe.

Am Ende hatte Christina ihre beiden Leben und ihre beiden Lieben in kurzer Zeit verspielt. Ihr Ehemann wollte ihr nicht ein weiteres Mal ihren Verrat an ihrer Liebe verzeihen, und sie schon gar nicht mit einem anderen Mann teilen. Ihr Geliebter hatte sie und ihre Liebe zu ihm eigennützig bis zu seinem Tod ausgenutzt. Jetzt stand sie vor einem Neuanfang ihres Lebens.

Ende



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