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Die Therapeutin 5 (fm:Romantisch, 2741 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 13 2023 Gesehen / Gelesen: 5950 / 4119 [69%] Bewertung Teil: 9.34 (50 Stimmen)
Marie lernt Susannes Bruder kennen

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Als die Tür hinter Marie schloss, brach sie weinend zusammen. Sie fragte sich, wie es nur soweit kommen konnte. Vor einigen Tagen noch war sie zwar unterschwellig unglücklich mit allem um sie herum, es war aber ganz gut auszuhalten. Seit Susanne in ihr Leben getreten war, hatte sich das allerdings um 180 Grad gedreht und es fühlte sich einfach nur falsch an, hier zu sein. Nur, wie sollte es weitergehen? Mit Susanne und ihr? Mit ihrem Mann und den Kindern? Darüber hatte sie sich bisher kaum Gedanken gemacht. Zu sehr hatte sie die Zeit mit Susanne genossen, um sich damit zu beschäftigen. Marie ging ins Bad und spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Schon besser, wenn die Kinder gleich kämen, würde sie nicht ganz so verheult aussehen. Da klingelte es auch schon und Marie atmete tief ein und aus. Sie öffnete die Tür und ihre Kinder blickten sie erwartungsvoll an. "Naaaa, hast du uns vermisst? Es war sooo schön mit Oma und Opa! Und wir hatten sooo viel Spaß. Der Park war sooo toll. Und wir sind ganz viel Achterbahn gefahren. Und Nina hat fast gekotzt. Und...", sprudelte es aus Fritz heraus. "Wowowow, ruhig, Brauner! Wie ich sehe, war euer Wochenende ein voller Erfolg. Kommt aber erst mal rein, schnappt euch ein Glas Limonade und dann erzählt in Ruhe, was ihr gemacht habt.", hob Marie beschwichtigend ihre Hände.

"Wie siehst du denn aus? Bist du krank? Mit einer Sommergrippe ist wirklich nicht zu spaßen! Konntest du dich etwas ausruhen? Soll ich dir einen Tee kochen?", fragte ihre Schwiegermutter besorgt. "Nein, nein, alles gut, es geht schon wieder.", wich Marie ihr aus. Ihr Zustand war ihr also doch zumindest teilweise anzusehen. Aber da musste sie jetzt eben durch. Sie setzte sich zu ihren Kindern und lauschte deren Erzählungen. Das Wochenende muss auch für die beiden ziemlich gut gelaufen sein, Marie hatte ihre Kinder schon lange nicht mehr so lebendig gesehen. Vor allem Nina, ihre hochpubertäre Erstgeborene, schien wie ausgewechselt. Trotz der Freude, ihre Kinder wiederzusehen, gingen Maries Gedanken immer wieder auf Wanderschaft. Was Susanne gerade wohl machte? Marie seufzte tief. "Mama, ist alles okay? Du bist so ruhig. Geht es dir nicht gut?", fragte sie ihr Sohn. "Nein, nein, alles in Ordnung, ich habe nur Kopfschmerzen.", antwortete Marie leicht abwesend. "Fritz, Nina, es ist spät geworden und ihr seid sicher müde. Hopp, geht nach oben und macht euch bettfertig.", ordnete Maries Schwiegermutter an. "Eure Mama braucht jetzt etwas Ruhe, ihr könnt ihr immer noch morgen von euren Abenteuern berichten.", scheuchte sie die Kinder vom Tisch. "Und du nimmst dir jetzt ein langes, heißes Bad und kurierst dich aus!" , befahl sie Marie. Die nickte nur. "Danke.", flüsterte sie kaum hörbar. Sie seufzte erneut. Wieder einmal war ihr Mann nicht da und sie hatte einen ruhigen Abend für sich. Heute war sie allerdings nicht böse darum, sie hätte ihm kaum in die Augen sehen können. Ein wenig erschrak sie, erwischte sie sich im ersten Moment doch dabei, zu überlegen, welche Augenfarbe er hatte! Jetzt war sie schon so lange mit ihm zusammen und dann sowas... Susannes strahlend blaue Augen hatten sich dagegen tief in ihr Gedächtnis eingebrannt.

Ach, Susanne. Maries Herz schlug nur bei dem Gedanken an sie schneller. Es war noch nicht sehr spät, deshalb nahm sie sich vor, bei Susanne anzurufen. Einfach nur, um ihre Stimme zu hören. Beschwingt griff sie nach dem Telefon, wählte die Nummer und nach kurzem Klingeln hob jemand ab. Nur, Susanne war das nicht! "Hallo?", meldete sich eine Männerstimme. Oh, sie hatte sich scheinbar verwählt. "Entschuldigung, ich wollte Susanne sprechen, da habe ich wohl einen Zahlendreher in der Nummer.", stammelte sie und wollte gerade wieder auflegen. "Nein, nein, Sie sind hier schon richtig, Moment. Susischnuckel, Telefon für dich!", rief der Mann. Entsetzt starrte Marie das Telefon an. "Hallo? Wer ist denn da?", hörte sie Susannes geliebte Stimme und Tränen traten ihr in die Augen. Was war da denn gerade geschehen? Susischnuckel? Sie musste sich verhört haben, eine andere Möglichkeit durfte sie in ihren Gedanken nicht zulassen. Marie fühlte einen Schmerz, wie sie ihn noch nie empfunden hatte. Ob das ihr Herz war, das gerade in tausend Stücke zerbrach? Sie legte auf und warf das Telefon in die Ecke.

Nach langen Stunden des Weinens, es war schon fast Morgen geworden, fasste sie einen Entschluss. Marie wusste, dass Susannes Praxis heute Ruhetag hatte, also wollte sie hinfahren, um Susanne zu überraschen. Vielleicht war alles ja nur ein großes Missverständnis, versuchte sie sich einzureden. Also brachte Marie die Kinder in die Schule und in den Kindergarten und fuhr zur Praxis. Weit und breit war niemand zu sehen, aber das war auch ganz gut so. Darauf, sich erklären zu müssen, hatte sie wirklich keine Lust. Dafür wusste sie wenigstens, wo der Ersatzschlüssel zu Susannes Wohnung war. Den holte sie jetzt, stieg die Treppen hinauf und atmete tief ein und aus, bevor sie dieTür

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