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Rückkehr ins Leben (fm:1 auf 1, 3986 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 27 2023 Gesehen / Gelesen: 9197 / 7447 [81%] Bewertung Teil: 9.36 (114 Stimmen)
Das Schicksal schlägt zu, in doppelter Hinsicht

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gewesen. Es wäre eine glatte Lüge, denn ich wollte es nicht.

Ich wollte nicht denken, nicht erinnert werden. Ich wollte einfach nur arbeiten.

Jutta und Steph ließen mich, nicht jedoch Katharina.

Ich kam gerade von einer Geschäftsreise wieder nach Hause und hatte meine Tasche ausgepackt als meine Tochter in der Tür stand. "Der Garten sieht absolut scheiße aus", sagte sie und schaute mich an. "Ich rede mit dem Verwalter", und schaute dabei aus dem Fenster. So schlimm fand ich ihn gar nicht, aber meine Tochter hatte da wohl einen anderen Blick als ich. "Ich meine nicht den, Dad", sagte Kati. "Ich meine den Garten zuhause." Ich schaute hoch und starrte meine Tochter an. "Du....." begann ich, wurde aber sofort unterbrochen. "Wir waren Sonntag da, und es sieht echt scheiße aus." Kati setzte sich auf mein Bett. "Dad, so geht es nicht weiter. Claudia ist seit fast einem Jahr tot. Wie lange willst du dich noch vergraben?"

Ein Jahr?

War tatsächlich schon ein Jahr vergangen?

Ich hatte die Zeit gar nicht mitbekommen.

"Schaffen wir es?" Ich nahm Claudia in den Arm. "Schatz, wir schaffen alles."

Nichts haben wir geschafft, der Krebs hatte gewonnen. Immer und immer wieder durchlebte ich gerade Nachts die letzten Augenblicke. Es waren noch zwei Wochen, die uns blieben, dann war es vorbei. Claudia mußte nicht leiden, das immerhin war ein kleiner Trost gewesen. Während der OP hatte man festgestellt, dass der Krebs schon weiter gesträut hatte als vermutet, und gerade als man die OP abbrechen wollte versagten die Organe. Claudia ist nie wieder aufgewacht.

"Dad" Kati riß mich aus den Gedanken. "Du kannst dich gerne drum kümmern", sagte ich und nahm meine Tochter in den Arm, doch Kati entzog sich mir. "WIR" sagte sie bestimmend. "WIR kümmern uns drum. Es ist UNSER zuhause. Verdammt, das ist doch kein Denkmal."

Was sagte sie? Denkmal?

"Du kannst gerne hinfahren", sagte ich in strengem Ton. "Ich habe zu tun." "Ja, das sehe. Weglaufen ist ja auch so anstrengend. Es ist feige, Dad. Absolut feige. Ich trauere auch, weißt du." Damit ließ mich Kati alleine, verschwand in ihrem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Ich sah sie den ganzen Tag nicht mehr, und auch den Abend ließ sie sich nicht blicken.

Am nächsten Tag war ich schon früh im Büro und gab die Daten meiner Reise ein als Jutta plötzlich in meinem Büro stand. "Guten Morgen", sagte sie. "Hast du hier geschlafen?" Ich lachte auf. "Nicht wirklich, aber ich wollte das hier schnell fertig haben damit wir das Angebot heute noch rausschicken können. Wenn wir das Ding im Sack haben, dann stehen uns neue Aufräge ins Haus."

Wir saßen zusammen und gingen alles durch. "Whow", meinte Stephanie. "Wenn wir das wirklich bekommen, dann stehen uns interessante Zeiten bevor." Auch Jutta war beeindruckt. "Das erklärt den niedrigen Preis", sagte sie. "Aber schaffen wir das eigentlich alles? Wir sind nur zu dritt." Steph lachte auf. "Dein Ex arbeitet doch für drei, da ist das für ihn ein klacks." Jutta schmunzelte, doch ihre Augen sprachen eine andere Sprache. "Siehst du es anders?" fragte ich meine Partnerin. "Nein, ganz im Gegenteil. Steph hat recht - du arbeitest wirklich für drei. Die Frage ist nur wie lange es noch geht. Sören, auch du bist nur ein Mensch, und irgendwann sind die Kräfte erschöpft."

Ich sah den warnenden Blick von Steph zu ihrer Frau, doch Jutta ignorierte diesen einfach. "Du brauchst Urlaub, Sören. Nicht irgendwann. JETZT." "Diese Entscheidung liegt wohl bei mir", meinte ich. doch nun erkannte ich, dass Steph abolut bei ihrer Frau stand. "Nein", sagte sie. "Diese Entscheidung liegt nicht mehr bei dir. Sie liegt bei uns und bei deiner Tochter." "Lass Kati aus dem Spiel", sagte ich leise. "Würden wir gerne, doch du lässt uns keine andere Wahl" meinte Jutta. "Auch Kati trauert, Sören. Das tun wir alle. Wir können es aber nicht ändern."

Ich schaute meine Freunde an. Im Grunde genommen wußte ich, dass sie recht hatten, doch was sollte ich machen. Ich wollte mich nicht erinnern. Ich wollte nicht daran denken. Ich wollte einfach arbeiten.

"Seid ihr fertig?" fragte ich und widmete mich meinem Laptop zu. "Ich habe nämlich noch zu tun."

Tatsächlich ließen sie mich in Ruhe und ich lebte einfach. Die Zeit verging, und mit der Zeit ging auch die Erinnerungen. Nicht an Claudia, sondern an den Schmerz, den ihr Tod in mir ausgelöst hatte.

Jahre waren vergangen, und während ich mich in der Wohnung immer mehr eingerichtet hatte, hatte sich meine Tochter auf dem Land eingelebt. Ihren 18. Geburtstag verbrachten wir in der Stadt, Kati hatte begriffen, dass ich mein Haus nicht mehr sehen wollte.

Zu ihrem Geburtstag hatte ich ihr eine Reise geschenkt, und als wir uns am Flughafen verabschiedeten, da nahm mich Kati zum ersten Mal seit langem wieder in den Arm. "Ich liebe dich, Dad", sagte sie. "Pass auf dich auf." "Du bist ja nicht da, also bleibt mir nichts anderes übrig", gab ich lachend zurück und schaute ihr nach, während sie den Gang runterging.

Wieder zuhause angekommen schaute ich in meine Mails und stellte fest, dass wieder eine Anfrage eingegangen war. Die Anfrage klang interessant und ich beschloß darauf ein Angebot einzureichen, doch als ich die Mailadresse der Kontaktperson hatte ich das Gefühl, als hätte jemand eine Eimer mit Eiswasser über mich ausgeschüttet. Yvonne Stenzel.

Es dauerte gar nicht mal so lange bis ich die entsprechenden Informationen hatte. Es war tatsächlich Yvonne. Meine Schwester. Nein, Halbschwester. Yvonne und ich waren nicht verwandt; sie war die Tochter meines Stiefvaters.

Ich hatte das Angebot abgeschickt, doch die Anrede war sehr persönlich geworden. Eine Antwort kam dann sehr schnell, denn schon nach ein paar Minuten klingelte mein Handy. "SÖREN?" "Hallo Yvonne", sagte ich und mußte lachen.

Wir telefonierten lange. Sehr lange sogar, und als das Gespräch nach fast zwei Stunden beeandet war, da fühlte ich mich merkwürdig. Wir hatten sehr lange geredet, und als ich schließlich von Claudia erzählte, da spürte ich zum ersten Mal diese Leere in mir bewußt. Yvonne schien es zu spüren, denn sie wechselte rasch das Thema und erzählte von sich selbst. Tatsächlich hatte sie den Nachnamen ihres Mannes auch nach der Scheidung behalten und lebte nun im sogenannten Speckgürtel von Hamburg. Am Ende hatten wir uns verabredet für den nächsten Tag. Nicht in einem Cafe, sondern bei ihr.

Ich schaute auf das Haus und wußte im ersten Augenblick gar nicht was ich hier sollte. Zuhause wartete die Arbeit auf mich, und dieses Treffen würde mindestens eine Nacht mit sehr Schlaf bedeuten. Warum hatte ich mich auch darauf eingelassen? Trotzdem verließ ich meinen Wagen und ging auf das Haus zu. "Hast du dich endlich durchgerungen?" fragte Yvonne lachend zur Begrüßung und umarmte mich herzlich.

Ok, das Treffen war doch herzlicher als ich dachte, doch ich hatte hier nur ein paar Stunden eingeplant. Die Arbeit wartete ja schließlich.

Yvonne führte mich in das große Wohnzimmer. "Es soll nachher noch regnen" sagte sie. "Ist wohl besser, wenn wir den Kaffee hier und nicht draußen trinken." Ich stimmte ihr zu, auch wenn ich nicht wußte wovon sie da redete. Das Wetter hatte ich schon lange nicht mehr beachtet. Es war halt einfach da. Eine Konstante im Leben. Ich schaute mich um während sich Yvonne um den Kaffee kümmerte.

Zahlreiche Bilder standen auf einer Anrichte und sie zeigten einzig und alleine Yvonne mit ihren beiden Kindern. "Mein ganzer Stolz", sagte Yvonne, nachdem sie wieder ins Wohnzimmer gekommen war. Ich drehte mich um und schaute Yvonne an. "Das glaube ich dir", sagte ich und zeigte auf ein Bild, dass nur ihre Tochter zeigte. "Wann wolltest du es mir denn sagen?"

Yvonne setzte sich und starrte mich an. "Heute", sagte sie leise. "Aber ich habe vergessen, dass du schnell denken kannst." Ich stellte das Bild zurück und schaute mir das Mädchen an. Mädchen? Junge Frau trifft es eher. Und der kleine Fleck am Kinn war nur zu sehen wenn man darauf achtete. Ich hatte einen solchen Fleck, Kati auch. Und diese junge Frau ebenfalls.

Ich setzte mich auf die Couch und schaute Yvonne an. Wir waren beide alt geworden in den Jahren, und jeder von uns hatte in den letzten Jahrzehnten seit unserem letzten Treffen vieles durchmachen müssen.

"Es war unser vorletztes Treffen", sagte Yvonne. "Meine Regel blieb danach aus." "Das Vorletzte?" fragte ich nach. "Und warum hattest du danach nichts gesagt?" "Ich dachte ja, es wäre von meinem Mann. Deswegen wollte ich dich auch noch einmal intensiv spüren."

Yvonne schilderte es, als wäre es erst vor ein paar Jahren gewesen. Dabei lagen über zwanzig Jahre zurück.

"Als ich dann den Fleck gesehen habe, da wußte ich um meinen Irrtum, doch es war zu spät. Vier Jahre später kam dann die Scheidung. Wir wollten noch ein drittes Kind, und deswegen hatte mein Mann sich testen lassen. Leider konnte er gar keine Kinder bekommen."

Ich stockte. "Aber ihr hattet doch ein Kind", hackte ich nach. Yvonne lächelte. "Naja"; sagte sie. "Spaß am Leben ist eine feine Sache." Ich verstand. Ohja, ich verstand zu gut.

Wir unterhielten uns. Yvonne erzählte mir sehr viel von Tanja, und ich erzählte ihr von Kati.

Draußen dämmerte es schon, und ich spürte auf einmal eine Schwere in mir. "Bleib hier", meinte Yvonne. "Du kannst im Gästezimmer schlafen." Das klang verlockend, und ich nahm das Angebot an.

An die Firma und meine Arbeit dachte ich gar nicht mehr.

Gemeinsam richteten wir das Bett her und zur Verabschiedung umarmte mich Yvonne. "Schlaf gut", sagte sie leise.

Ich spürte ihre Umarmung noch, als ich im Bett lag und die Decke anstarrte. Tanja. Meine Tochter. Sie war älter als Kati und wie Yvonne mir sagte beruflich sehr erfolgreich. Abteilungsleiterin einer Behörde. Nicht schlecht.

Irgendwann war ich doch eingeschlafen, und als ich wieder aufwachte, da fühlte ich mich komplett anders. Ich hatte das Gefühl, als wäre eine sehr schwere Last von mir genommen. Yvonnes Kopf lag auf meiner Brust, und erst in diesem Augenblick nahm ich wahr, das Yvonne mit im Bett lag und schlief.

Hatten wir.....? Nein, meinen Slip trug ich noch. Aber wieso.....?

"Ich konnte nicht schlafen", sagte Yvonne später beim Frühstück auf der Terasse. "Da bin ich einfach zu dir kommen und habe mich dazu gelegt." Ich lächelte, denn nun wußte ich, weswegen ich so tief geschlafen hatte. Der Vormittag lief so dahin. Wir hatten wir zu erzählen, und als ich mein Handy einschaltete, da sah ich die Nachrichten von Kati. "Sie ist gut angekommen", sagte ich und zeigte Yvonne die Nachrichten samt Bilder. "Sie ist schön", sagte Yvonne. "Und sie sieht glücklich aus." "Was mich wundert", meinte ich. "Die letzten Jahre waren hart für sie." Ich mußte schlucken. "Und ich Idiot war nicht für sie da."

Wir gingen spazieren und ich redete viel. Sehr viel sogar. "Du hast dich in die Arbeit vertieft um zu vergessen. Claudia muß wirklich eine tolle Frau gewesen sein." "Ja", sagte ich. "Das war sie." Ich schaute Yvonne an. "Was machst du eigentlich beruflich?" "Ich bin Therapeutin", antwortete Yvonne und lachte. "Ich helfe Menschen, damit sie nicht so ein verkorkstes Leben haben so wie ich es zum Teil hatte." Nun mußten wir beide lachen. Ich lachte. Und ich konnte nicht aufhören. Bis die Tränen kamen. Zum ersten Mal seit Jahren.

Yvonne hielt mich fest, und ich wollte nicht, dass sie mich losließ.

Langsam gingen wir zurück und machten und gemeinsam eine Kleinigkeit zu essen. Wir saßen wieder auf der Terrasse und genoßen das herrliche Wetter. Ich hatte das Gefühl, als sei ich aus einem sehr tiefem Schlaf erwacht und nahm alles ganz anders wahr als noch wie vor ein paar Tagen.

Yvonne zeigte mir Bilder von Tanja, und so nahm ich rückwirkend zum Teil an dem Leben meiner Tochter teil. Meine Tochter. Unsere Tochter.

Yvonne schaute mich an und als sich unsere Lippen trafen, da war es, als würde ein Stromschlag durch meinen Körper jagen. Es war nur ein vorsichtiger Kuß. Eher flüchtig weil die Situation passend war. Doch rasch entwickelte sich daraus mehr. Sehr viel mehr.

Unsere Lippen lösten sich nicht voneinander als wir ins Haus gingen. Der Weg ins Schlafzimmer war gezeichnet von den Klamotten, die wir uns gegenseitig von den Leibern zerrten. Nackt erreichten wir das breite Bett von Yvonne, und als wir uns darauf fallen ließen, da gab es kein Zurück. Yvonne drängte mich auf den Rücken und begann meinen Körper mit Küssen zu bedecken. Ich stöhnte auf als sie meine Brust liebkoste und ich bebte völlig, als ich ihre Lippen an meinem Schwanz spürte. Das erste Mal seit Jahren, und Yvonne nahm keine Rücksicht. Im Gegenteil. Sie legte sich auf mich, und als ich den betörenden Duft ihrer Lust wahrnahm, da gab es für mich kein Zurück mehr. Mit meiner Zunge teilte ich diese Lippen und sorgte für ein lautes Stöhnen von Yvonne. Abwechselnd stieß ich immer wieder mit meiner Zunge gegen ihre Perle und glitt in ihren Schoß hinein.

Yvonne bebte am ganzen Körper, ihr Atem ging stoßweise und die Art und Weise, wie sie meinen Schwanz mit Lippen und Zunge bearbeitete, zeigte mir deutlich, dass sie kurz vor Ekaste war. Und diese kam machtvoll über uns. Mein Schwanz pochte, während ich spürte, wie Yvonne zu beben begann. Und dann wurden wir von der Welle weggerissen.

Es dauerte nur kurz bis wir wieder in die Realität zurückkehrten. Yvonne kuschelte sich an mich. Wir schauten uns an und dann küßte ich ihren spermaverklebten Mund. Dieser Geschmack brachte mich schon wieder in unsere Welt der Lust, und ich spürte tief in mir, das ich diese Welt so schnell nicht verlassen würde. Yvonne zog mich auf sich umschlang mich mit ihren Beinen. Wie von selbst drang ich langsam in ihren Schoß ein und als ich ihn vollständig ausfüllte, da übernahm Yvonne die Initiative indem sie sich mir entgegen warf. Damit lag der Takt fest, und wir steigerten ihn sogar noch.

Es dauerte diesmal lange bis wir wieder zu uns kamen. Sehr lange sogar. Ich öffnete die Augen und wußte im ersten Augenblick nicht wo ich mich befand, doch als ich Yvonne spürte, die neben mir lag und schlief, kehrte alles wieder zurück.

Vorsichtig stieg ich aus dem Bett und ging in die Küche um etwas zu trinken.

"Sind Sie der Neue meiner Mutter?" Ich erschrak als ich die Stimme hinter mir hörte. Da stand sie. Tanja. Meine Tochter. "Nur vorübergehend oder länger?" "Bitte was?" Das ich hier nackt stand nahm ich in diesem Augenblick gar nicht war. "Bleiben Sie länger oder sind Sie nur ein FicK?" "Ah...."sagte ich. "Nett sehen Sie ja auch", meinte Tanja, und in diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass ich hier nackt in der Küche stand. Tanja kam auf mich zu. "Wenn Sie nachher noch können, dann können wir uns ja auch mal unterhalten", meinte sie. "Das glaube ich nicht", gab ich zurück, drehte mich um und füllte ein Glas mit Leitungswasser. Ich drehte mich wieder um, nahm einen Schluck und schaute Tanja an. "Weißt du, ich bin ja wirklich offen, aber Sex mit der eigenen Tochter? Ne, das ist nicht mein Ding."

Das saß. Tanja erstarrte als ich das gesagt hatte. Ich ließ sie so stehen und ging wieder ins Schlafzimmer. Yvonne war mittlerweile wach geworden und lächelte mich an. "Ich glaube, du solltest Tanja was erklären", sagte ich. "Tanja?" "Sie ist in der Küche." Yvonne schaute auf die Uhr und sprang dann aus dem Bett. "Verdammt", fluchte sie. "Das hatte ich völlig vergessen." Rasch nahm sie ein Kleid aus dem Schrank und zog es sich über, richtete sich das Haar und gab mir einen Kuß. "Ich bin gleich wieder da. Bleib einfach hier." "Zu spät", meinte ich und deutete auf mein Glas. "Oh Gott." "So ähnlich glaube ich geht es Tanja auch gerade."

Tatsächlich war es noch schlimmer, denn als Yvonne das Schlafzimmer verließ, da dauerte es nicht lange bis ich Mutter und Tochter deutlich hören konnte. "MEIN VATER?" "Ja." "DU HAST MIR GESAGT, DASS DU KEINEN KONTAKT MEHR HAST. UND NUN LÄUFT ER HIER NACKT DURCH DAS HAUS." "Sagt ihr mir Bescheid wenn ihr fertig seid", meinte ich. Ich hatte meine Kleidung mittlerweile zusammengesucht und mich notdürftig angezogen. "Ich gehe solange nach draußen um eine zu rauchen." Tanja wollte was sagen, doch ich fiel ihr einfach ins Wort. "Und bevor du nun weiter rumschreien möchtest - das zieht bei mir nicht. Und wenn sich deine Mutter nicht allzu sehr verändert hat, dann wirst du bei ihr auch auf Granit beißen." Ich wollte gerade die Küche verlassen, als mir noch was einfiel. "Übrigens vergiß nicht, dass du mich auch flachlegen wolltest", gab ich Tanja mit auf dem Weg, dann ging ich nach draußen.

Die Zigarette tat gut, und ich mußte lächeln, als ich Yvonne neben mir spürte. Wortlos reichte ich ihr meine Schachtel. "Danke", sagte Yvonne und zündete sich eine an. Yvonne setzte sich auf die kleine Mauer und schaute mich an. "Das habe ich mir irgendwie anders vorgestellt", meinte sie schließlich. "Ich bin hart im nehmen", gab ich zurück und lächelte. Wir zuckten beide zusammen als wir hörten wie eine Tür zugeschlagen wurde. Kurz danach wurde ein Motor gestartet und ein Auto entfernte sich. "Das Tag ist wohl anders verlaufen als sie es gedacht hatte", meinte ich und lachte leise. "Tanja ist wirklich deine Tochter." "Auch deine", sagte Yvonne. "Sie hat sehr viel von dir."

Da hatte Yvonne Recht, denn Tage später überraschte mich Tanja in meiner Firma. "Du bist also mein Vater?" Tanja hatte Steph am Empfang einfach ignoriert und war in mein offenes Büro maschiert. "So sieht es aus" meinte ich, stand auf und schloß die Tür nachdem ich Steph ein Zeichen gegeben hatte. Ich setzte mich in einen Sessel und schaute Tanja an. "Was kann ich für dich tun?" fragte ich sie. Tanja setzte sich ebenfalls. "Ich will wissen wo du die ganze Zeit warst. Ich will deine Version der Geschichte hören." Es klopfte an der Tür und dann stand auch Steph schon mit Kaffee im Büro. "Danke, Schatz", sagte ich ihr. "Darf ich dir übrigens meine Tochter Tanja vorstellen. Tanja, das ist Stephanie. Steph ist Miteigentümerin, die Frau meiner Geschäftspartnerin und die Tochter meiner ersten großen Liebe."

Steph kannte die Geschichte schon und war deswegen nicht verwundert. Tanja hingegen schaute Steph erstaunt an. "Ich glaube, deine Mutter hat dir von Barbara erzählt? Steph ist ihre Tochter." "Schön dich kennenzulernen" sagte Steph und verschwand dann aus dem Büro. Ich nahm einen Schluck vom Kaffee und schaute Tanja an. "Was also willst du wissen?" fragte ich sie. "Alles", sagte Tanja.

Und ich erzählte.

Irgendwann, draußen wurde es schon dunkel, wechselten Tanja und ich von meinem Büro in meine Wohnung. "Und du hattest wirklich keine Ahnung?" "Nicht die geringst", sagte ich. Ich schloß die Tür auf und ließ Tanja den Vortritt. "Nett", meinte sie, nachdem sie sich umgeschaut hatte. "Danke", sagte ich und ging in die Küche um uns eine Kleinigkeit zu essen zu machen, wobei mir Tanja schließlich zu Hand ging. "Sorry übrigens wegen neulich" sagte sie nachdem wir im Wohnzimmer saßen. "Was meinst du?" "Das ich mit dir schlafen wollte", erklärte Tanja. "Ich wußte ja nicht wer du bist." Ich mußte nun wirklich lachen. "Normalerweise würde ich jetzt sagen 'Lass stecken', aber das ist wohl unangebracht. Nein, im Ernst. Yvonne hat mir da was erzählt, also alles gut."

Tatsächlich hatte mir Yvonne von der Masche zwischen ihr und Tanja erzählt. Tanja vergraulte so nach die Typen, denn Yvonne hatte keine Lust auf was Festes.

"Nun ja, sie weiß ja nicht alles", sagte Tanja leise, und da wußte ich, dass sie ihrer Mutter ähnlicher war als Yvonne es ahnte.

Wir redeten sehr lange, und als sich Tanja schließlich verabschiedete, da umarmte sie mich. "Du bist in Ordnung", sagte sie und verschwand.

Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass meine Familie, und dazu gehören Jutta, Steph und Kati für mich, wußte was passiert war. Selbstverständlich war ihnen nicht entgangen, dass ich zwei Tage nicht erreichbar war, und als ich im Büro auftauchte, da stellten sie sofort eine Veränderung fest und überfielen mich mit Fragen.

Kati erzählte ich alles, nachdem sie von ihrem Urlaub zurück war. Wir saßen zuhause auf der Terrasse und ich wurde förmlich gelöchert mit Fragen. "Deine Schwester?" "Nicht wirklich", sagte ich. "Yvonne ist die Tochter des zweiten Mannes meiner Mutter. Wir sind überhaupt nicht verwandt." Kati mußte lachen. "Du hattest es wirklich faustdick hinter den Ohren", meinte sie. "Dann weiß ich ja, von wem ich das habe." Ich schaute meine Tochter an. "Werde ich Großvater?" Kati schmunzelte. "Noch nicht, aber wer weiß."



Teil 3 von 3 Teilen.
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