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Unschärferelation (fm:Ehebruch, 11945 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 04 2023 Gesehen / Gelesen: 10917 / 6676 [61%] Bewertung Geschichte: 9.50 (106 Stimmen)
Die Unschärferelation ist nicht nur ein Thema in der Physik.

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war das Gespräch beendet. Ulrike war eine taffe und intelligente Frau, und der Informant nahm ihre Drohung ernst.

Daniels Teil der Übereinkunft sah vor, seiner Frau weiterhin und fortdauernd den Lebensstandard zu bieten, den sie sich in ihrer 30-jährigen Ehe gemeinsam erarbeitet hatten, und bei allen familiären und privaten Festen den perfekten Ehemann zu spielen. Sie besprachen allerdings nicht, ob Ulrike sich auch einen Liebhaber suchen könnte.

Ulrike ging davon aus, dass ihr Arrangement in fünf Jahren, wenn die Befristung von Daniels Vorstandsvertrag mit Erreichen seines fünfundsechzigsten Lebensjahres auslaufen würde, neu "verhandelt" werden müsste. Sie war davon überzeugt, dass seine persönliche Assistentin Gaby Kraft ihm spätestens zu diesem Termin den Laufpass geben würde. Ohne den Machtbonus, den ein Vorstandsvorsitzender eines renommierten Kreditinstitutes innehat, und mit dem er sie während seiner Amtszeit protegiert hatte, würde er zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben nur ein alter Mann mit einem gewissen Vermögen sein.

Auch als Vorstandsvorsitzender eines Kreditinstitutes verdiente er keine Millionen. Seine Betriebsrente war zwar üppig, aber im Falle einer Scheidung würde er, mangels eines ihm begünstigenden Ehevertrages, die Hälfte seines Vermögens und seiner laufenden Einkünfte an Ulrike abtreten müssen.

Sie bezweifelte deshalb, dass er sich mit seiner Verrentung von ihr scheiden lassen würde, und ging davon aus, dass sie weiterhin "getrennt zusammen" wohnen, und ihre geübte platonische Ehe weiterleben würden.

Es bestand aber auch die Möglichkeit, dass sie sich wieder zusammenraufen, und den Lebensabend als Ehepaar gemeinsam verbringen würden. Schließlich hassten sie sich nicht, und verhielten sich zueinander, auch wenn kein Dritter anwesend war, stets freundlich und fürsorglich. Kurzum, sie war für alle Möglichkeiten offen, solange sie ihre Freiheiten behielt.

Und ihre wichtigste Freiheit war, dass sie mit ihrer privaten Zeit machen konnte, was sie wollte. Und sie wollte heute in die Oper. Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Così fan tutte" stand auf dem Programm. Die Handlung des Bühnenwerks dreht sich, positiv formuliert, um Liebe, Treue und Ehrlichkeit. Andere würden sagen, die Themen sind Betrügen, Verwirren und Belügen.

Ulrike hatte sich gefreut, dass Daniel mit ihr die Aufführung besuchen wollte, und war entsprechend enttäuscht, dass er davon am Abend des geplanten Opernbesuches Abstand nahm. Die Enttäuschung darüber währte allerdings nicht lange. Sie entschloss sich, statt zuhause Trübsal zu blasen, die Aufführung allein - ohne ihren Ehemann - zu besuchen. Sie kleidete und schminkte sich dem Anlass entsprechend elegant, und fuhr zu gegebener Zeit mit der U-Bahn in die Stadt.

In der Pause nach dem ersten Akt stand Ulrike - ohne eine Begleitung - etwas verloren in der Lobby der Staatsoper, als ein Mann ihr ein Glas Sekt reichte, und sie ansprach: "Ich heiße Wolfgang Meyer, bin ledig und ein bekennender Opern-Fan. Und nicht nur die Aufführung hat es mir heute Abend angetan. Sie sind mir in der Menge der Anwesenden aufgefallen. Ich würde Sie gerne kennenlernen. Aber fangen wir unser Gespräch damit an, dass wir auf einen weiterhin schönen Opern-Abend trinken." Damit stieß er mit ihr an.

Ulrike war aufgrund dieser direkten Ansprache überrascht. Sie hatte es schon lange nicht mehr erlebt, auf Empfängen von anderen Männern als den Kollegen ihres Mannes, angesprochen zu werden. Ihr war bewusst, dass sie für Männer, die auf der "Jagd" nach einer Frau für eine Nacht waren, kein Zielsubjekt mehr war. Ihre 48 Lebensjahre hatten erste Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Durch ihr intensives Training in einem Fitness-Studio und durch ausgewogene Ernährung war sie so schlank und fit wie mit Mitte 30. Ihre kleinen Brüste waren so straff wie eh und je. Wenn sie Männerkleidung getragen hätte, wäre sie auf den ersten, aber nur auf den ersten Blick auch als ein jugendlicher, schöner Mann durchgegangen. Allerdings belegte ihr schulterlanges, blondes, leicht gewelltes Haar, der freche Pony, der lang genug war, um die feinen Linien auf ihrer Stirn etwas zu verdecken, dass sie eine Frau war. Ulrikes Haar betonte ihr schönes Gesicht, und verliehen ihr ein jüngeres Aussehen. Das dezente Make-up unterstrich dies noch.

Ulrike trug ein einfaches, schwarzes Etui-Cocktailkleid, das ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte, und ihre schlanken und festen Beine gut zur Geltung brachten. Die hautfarbenen Strümpfe und ihre schwarzen High Heels streckten diese optisch. Ihre gesamte Körperhaltung wirkte dadurch noch femininer. Ulrikes Erscheinung war damenhaft elegant.

Ulrike sah den Mann schweigend einige Sekunden an, der sie weiterhin freundlich anlächelte. "Ich bin verheiratet", begann sie eine Antwort, und schellte sich sofort einen Dummkopf für diese blöde Ansage. Sie wollte dem Mann nicht unterstellen, dass er es nur darauf abgesehen hatte, sie "abzuschleppen."

"Das habe ich mir gedacht", antwortete Wolfgang, und sah demonstrativ auf den Ring an ihrem rechten Ringfinger. Und lachend fügte er hinzu: "Ich bin kein Mann für eine Nacht, auch wenn die Frau so schön ist, wie Sie es sind. Meinen Namen kennen Sie ja schon. Bitte erzählen Sie mir doch mal, wie ich Sie denn ansprechen darf."

"Oh, wie unhöflich von mir. Entschuldigen Sie bitte. Ich heiße Ulrike Schulte", antwortete sie.

"Darf ich Ulrike zu Ihnen sagen?", fragte Wolfgang.

"Warum nicht?", war ihre knappe Antwort.

Mit den Worten: "Lassen Sie uns doch ein wenig durch das Gebäude schlendern", hielt er ihr seinen Arm zum Unterhaken hin.

Sie schaute ihn an, lächelte, und nahm sein Angebot war. Wer sie sah, und nicht kannte, musste annehmen, dass die beiden ein Paar waren, so harmonisch bewegten sie sich zusammen, so anscheinend vertraut unterhielten sie sich.

Als die Glocke sie daran erinnerte, dass für den zweiten Akt die Zuschauer wieder zu ihren Plätzen zurückkehren sollten, fragte Wolfgang sie: "Neben Ihnen ist doch der Platz ihres Gatten frei. Darf ich mich zu Ihnen setzen?"

"Nur, wenn wir uns ab sofort duzen", war ihre zustimmende Antwort.

Als Wolfgang nach der ersten Viertelstunde des zweiten Aktes schüchtern ihre Hand ergriff, und sie in seiner festhielt, wehrte sie sich nicht dagegen. Ganz im Gegenteil empfand sie die zarte Berührung als angenehm. Wann immer sie sich im restlichen Verlauf der Oper ansahen, und sie taten es oft, lächelten beide.

Nach der Aufführung holte Wolfgang ihre beiden Mäntel von der Garderobe ab, und half Ulrike, den ihren anzuziehen. Gerade als sie fragen wollte, was sie denn noch unternehmen könnten, bedankte sich Wolfgang für den unterhaltsamen Abend, und verabschiedete sich von ihr, und sprach die Hoffnung aus, dass sie sich bald wiedersehen würden. Damit ließ er sie vor dem Opernhaus stehen, und ging in Richtung Innenstadt, wohl zu seinem Auto.

Ulrike schaute ihm konsterniert hinterher, und fragte sich, ob sie "im falschen Film" wäre. Erst machte ihr dieser Mann den Hof, war galant, freundlich, und machte ihr Komplimente in einer Art und Weise, die ihr zu verstehen gaben, dass er diese sogar ehrlich gemeint hatte, und dann ging er ohne große Worte, und ohne den Austausch von Kontaktdaten, seiner eigenen Wege - ohne sie.

Ulrike war enttäuscht, nein, sie war wütend. Erst hatte sie sich von ihrem Mann einen Korb geholt, als dieser den gemeinsamen Abend absagte, und dann ließ sie dieser Kerl stehen. Ulrike beglückwünschte sich selbst, dass sie nicht die Gelegenheit bekommen hatte, ihm zu sagen, dass sie an ihm interessiert wäre. Sie fragte sich in Gedanken, ob es an ihr liegen würde, dass kein Mann sich mit ihr länger beschäftigen möchte. War sie zu alt? War sie zu hässlich? Hatte sie sonst einen Makel, den nur Männer sahen, und nicht sie selbst? Sie hatte keine Antwort auf diese Fragen. Traurig machte sie sich auf den Weg zur U-Bahn, um die Heimfahrt anzutreten.

Im Laufe der Zugfahrt schlug das Pendel ihrer Gefühle um. Sie erinnerte sich, wie Wolfgang sie angeschaut hatte, wie er ihr das Gefühl gegeben hatte, etwas Besonderes zu sein. Er hatte doch gesagt, dass er sie nicht "abschleppen" wollte. Der Mann war ein Gentleman. Sie schloss ihre Augen für den Rest der Fahrt, und in Gedanken an ihn lächelte sie.

Kurz vor Ahrensburg wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen. "Fahrkartenkontrolle!", rief ein uniformierter Mann, und fünf Kontrolleure gingen durch die Sitzreihen, und ließen sich von den Fahrgästen die Fahrkarten zeigen. Als einer von ihnen vor ihr stand, griff Ulrike in ihre rechte Manteltasche, und holte, zu ihrer Verwunderung, zwei Karten hervor, statt der erwarteten eine. Sie erkannte in einer der vermeintlichen zwei Billete eine Visitenkarte, die sie sich intensiv anschaute, nachdem ihre Fahrkarte kontrolliert worden war.

Auf der Rückseite der Karte war in einer lesbaren Handschrift vermerkt: "Durch dich wurde es heute für mich zu einem besonderen Abend. Ich habe ihn genossen, und freue mich auf ein Wiedersehen. Da ich deine Telefonnummer nicht habe, liegt es an dir, mich anzurufen." Mangels Platzes auf der Karte war der Text nicht unterschrieben.

Ulrike wendete die Visitenkarte, und las Wolfgangs Namen, seine Mobilfunknummer und seine E-Mail-Adresse. Es war eine hochwertige Karte mit Prägung. Sie führte die Karte - wie ein Kleinod - an ihre Nase, und bemerkte einen dezenten, männlich-herben Duft. Also hatte er doch Interesse an ihr, sagte sie zu sich selbst, nur um sich sofort zu fragen, wie viele Stunden und Tage sie warten sollte, ihn zu kontaktieren, ohne den Eindruck zu hinterlassen, sie hätte es nötig.

Wenige Minuten später erreichte die U-Bahn Ahrensburg. Ulrike fuhr mit einem Taxi nach Hause. Sie fand ihr Heim leer vor. Ihr Mann war offensichtlich noch auf seiner "Feier." Sie hatte ihn auch nicht erwartet.

Ulrike goss sich ein Glas Grauburgunder ein, und setzte sich ins dunkle Wohnzimmer auf die Couch. Sie spielte einige Minuten gedankenverloren mit der Visitenkarte, nahm dann ihr Handy zur Hand, und wählte Wolfgangs Rufnummer. Mit dem ersten Freizeichen realisierte sie, dass es bereits nach null Uhr war. Sie wollte sofort auflegen, war aber offensichtlich nicht so schnell, denn sie hörte Wolfgangs Stimme: "Guten Morgen, Ulrike. Ich habe deinen Anruf nicht so schnell erwartet, aber erhofft. Du bist eine großartige Frau, wunderschön, intelligent, geist- und humorvoll. Ich möchte dich wiedersehen. Was sagst du dazu?"

Ulrike schwieg für ein paar Sekunden. Dann redete sie: "Wolfgang, wir kennen uns doch erst seit ein paar Stunden. Trotzdem weiß ich, dass ich dich mag, aber ich bin verheiratet. Auch wenn ich mit meinem Mann nur noch wie eine Mitbewohnerin, und nicht wie eine Ehefrau zusammenlebe, ist er dennoch für mich weiterhin mein Ehemann. Dazu kommt, dass er in der Öffentlichkeit steht. Unsere Beziehung ist kompliziert, aber eigentlich auch ganz einfach. Bevor es mit uns weitergehen kann, in welche Richtung auch immer, muss ich mit ihm klären, wie er dazu steht, wenn ich mich mit einem anderen Mann privat treffe. Ich rufe dich an, wenn ich das Gespräch geführt habe, ohne dir einen Zeitplan dafür geben zu können. Einverstanden?"

"Ulrike, natürlich bin ich damit einverstanden. Ich finde dich sehr sympathisch und interessant. Dass du eine wunderschöne Frau bist, sagt dir bestimmt jeder Mann, der dich sieht. Ich werde dich nicht drängen, und auf deinen Anruf warten." Er wünschte ihr noch einen guten Schlaf, und beendete dann das Telefonat.

Am nächsten Tag.

Daniel Schulte kam ausnahmsweise pünktlich zum Abendessen nach Hause. Ulrike hatte ihn darum gebeten, da sie mit ihm etwas besprechen wollte. Über das Thema hüllte sie sich allerdings in Schweigen.

Er fand seine Frau in der Küche vor. Ulrike war dabei, sein Lieblingsessen zuzubereiten. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, so dass er sie beobachten konnte, ohne dass es ihr hätte auffallen können. Ulrike hatte sich ein wenig aufreizend gekleidet. Sie trug High Heels, Nylonstrümpfe, einen schwarzen Bleistiftrock und eine weiße Bluse. Schulte sah ihr fasziniert zu. Nach viel zu langer Zeit erkannte er mal wieder, wie gut seine Frau aussah. Zusammen mit dieser Erkenntnis fühlte er sich auch zu ihr hingezogen. Langsam näherte er sich Ulrike, die weiterhin konzentriert kochte. "Guten Abend, Ulrike", begrüßte Schulte sie, als er unmittelbar hinter ihr stand. Erschrocken drehte Ulrike sich um, und fiel ihrem Mann fast in die Arme. "Ich habe dich gar nicht gehört!", war ihre Antwort auf seine Begrüßung, nur um zu ergänzen, "es ist schön, dass du da bist. Das Essen ist gleich fertig. Nimm dir einen Drink und entspann dich. Ich brauche noch ein paar Minuten. Ich rufe dich, wenn das Essen auf dem Tisch steht."

Schulte hauchte seiner Frau einen flüchtigen Kuss auf ihre Lippen, schaute ihr anschließend für einige Sekunden tief in die Augen, und verließ dann die Küche. Ulrike sah ihm erstaunt hinterher. In Gedanken verloren fuhr sie mit einem Finger die Konturen ihrer Lippen nach, wohl nach der Suche des soeben erhaltenen Kusses. Eine solche Zärtlichkeit hatte sie schon lange nicht mehr von ihrem Mann genießen können.

Eine Stunde später hatten sie ihr Mahl beendet. Ihr Tischgespräch war belanglos, bis Daniel seiner Frau mitteilte, dass er gleich noch einmal "losmüsste." Sie nickte bejahend und wissend, als sie ihm antwortete: "Daniel, ich bin mir sicher, dass du gleich noch zu deiner Geliebten fährst. Du musst es nicht immer so verklausulieren. Ich habe dein Verhältnis schon seit Langem akzeptiert. Wir haben darüber - und wie wir mit unserer Ehe umgehen - intensiv gesprochen. Ich hatte dir seinerzeit gesagt, dass ich vorerst nicht vorhabe, es dir gleichzutun, und mir einen Galan zu suchen. Das ist jetzt schon einige Jahre her, und ich hatte bislang nicht das Bedürfnis, an meiner Meinung dazu etwas zu ändern. Ja, bislang. Ich möchte dir sagen, dass ich gestern in der Oper einen Mann kennengelernt habe, der mich interessiert. Er hat mich um ein weiteres Treffen gebeten, und ich habe vor, ihm diese Bitte zu erfüllen. Ich glaube, dass er es wert ist herauszufinden, ob er für mich ein guter Freund, ein Seelenverwandter werden kann, vielleicht sogar ein Freund mit Zusatzleistungen. Bevor du fragst, ich habe nicht vor, an unserem Arrangement etwas zu ändern. Ich werde meine Pflichten dir gegenüber weiterhin erfüllen, so wie du die deinen mir gegenüber erfüllst. Du bist mein Ehemann, und ich werde keine gravierende Änderung in unserer Beziehung vornehmen, ohne vorher mit dir darüber gesprochen zu haben." Ulrike schaute ihrem Mann einige Sekunden still an. Dann fragte sie ihm: "Was sagst du dazu?"

Jetzt war es an Daniel, seine Frau intensiv zu betrachten. "Ganz ehrlich, Ulrike, dein Vorhaben kommt etwas überraschend für mich", begann er seine Antwort, "da muss ich erst ein paar Mal tief durchatmen. Ich halte fest: Meine Frau plant, sich eine männliche Begleitung zuzulegen." Daniel nickte ein paar Sekunden gedankenverloren, und führte dann weiter aus: "Ganz ehrlich? Es gefällt mir nicht." Dann sah er seine Frau wieder ein paar Sekunden intensiv an, und relativierte dann seine zuvor getätigte Aussage: "Aber wer bin ich, dir dein Vorhaben zu untersagen? Natürlich bin ich eifersüchtig auf diesen unbekannten Mann. Wahrscheinlich ist aber nur mein männlicher Stolz ein wenig angekratzt? Doch ich werde mich nicht wie ein Gockel aufspielen, der keinen anderen Hahn im Kreise seiner Hennen duldet. Du bist frei, deine eigenen Entscheidungen zu treffen, so wie ich es mit den Meinen mache. Ich danke dir, dass du mir von deinem Vorhaben erzählt hast, und ich bin mir sicher, dass du und ich uns weiterhin gut verstehen werden, und keiner von uns irgendeinen Blödsinn in der Öffentlichkeit macht, der meine Karriere gefährden könnte. Du bist und bleibst nicht nur nach außen, sondern auch in meinen Gefühlen, meine Frau."

Daniel schaute seine Frau an, die mit dem Kopf zustimmend nickte. Dann schloss er: "Damit ist ja alles gesagt. So, nun muss ich mich aber auf den Weg machen. Ich komme schon zu spät zu Gabriele. Warte nicht auf mich, ich werde wohl erst zum Frühstück wieder zuhause sein." Damit stand er auf, nahm seine Papiere und die Autoschlüssel, und wollte gerade das Haus verlassen, als er sich umdrehte, seine Frau, die ihm "auf den Fersen" gefolgt war, zu sich heranzog, und ihr einen zärtlichen Kuss gab. Das Ehepaar verharrte in der Umarmung einige Sekunden, dann löste sich Daniel von seiner Frau, lächelte sie an, und ging zu seinem Wagen. Ulrike schaute ihm noch eine Zeitlang nach. Dann schloss sie die Tür hinter sich, holte sich ein Glas Wein, und setzte sich ins Wohnzimmer. Sie fühlte sich gut. Ihr Smartphone lag vor ihr auf dem Couchtisch. Sie hatte Wolfgangs Kontaktdaten bereits eingespeichert, und mit einer Kurzwahltaste versehen.

"Hallo Wolfgang", begann sie das Telefonat, und ohne lange Erklärungen fragte sie ihn: "Ist es dir ernst damit, dass du mich noch einmal wiedersehen willst?"

"Natürlich", antwortete er schnell, und fragte dann: "hast du schon mit deinem Gatten über uns gesprochen?"

"Ja, das habe ich", bestätigte sie ihm. "Ich habe vor nicht einmal 30 Minuten mit ihm über dich gesprochen, und er hat keine wirklichen Einwände, dass wir uns treffen. Die einzige Bedingung ist, dass wir uns im Beisein anderer nicht wie verliebte Teenys benehmen, ich meinen repräsentativen Aufgaben an seiner Seite weiterhin nachkomme, und du nicht zu mir nach Hause kommst. Das sind Bedingungen, die ich akzeptieren und erfüllen kann. Schließlich möchte ich zuerst eine Freundschaft mit dir aufbauen, um zu sehen, welche Perspektive wir gemeinsam haben. Ist das auch für dich in Ordnung, auch wenn alles so verdammt schnell geht?"

Wolfgang antwortete sofort: "Das ist mehr als ich erhoffen konnte. Wir lassen es mit der Geschwindigkeit angehen, mit der wir uns beide wohlfühlen. Hast du Zeit und Lust mich nun zu sehen, mit mir zu sprechen? Falls ja, werde ich dich abholen. Was meinst du?"

"Ich warte auf dich", war ihre Antwort.

Eine halbe Stunde später rief Wolfgang sie an, und teilte ihr mit, dass er an der Straße vor ihrem Haus parken würde. Am liebsten wäre sie zu Wolfgang hingelaufen, doch sie beherrschte sich, und erreichte mit ruhigen Schritten seinen Wagen, so als ob sie zu einem Taxi gehen würde. Wolfgang war nicht ausgestiegen, sondern wartete im Auto auf sie. Nachdem sie auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, beugte sie sich zu ihm rüber, und gab ihm einen freundschaftlichen Begrüßungskuss.

In den nächsten Wochen trafen sie sich fast jeden Tag, und wenn es auch nur für eine Stunde war. Sie besuchten zusammen Museen. Sie gingen ins Kino, ins Theater, ins Cabaret, zu politischen Podiumsdiskussionen, zu Veranstaltungen diverser Sportarten. Sie gingen shoppen, unterhielten sich stundenlang über Gott und die Welt, aber auch über ihre persönlichen Probleme und Sorgen, über Glück, Hoffnungen und Lebensängste. Sie vertrauten sich Geheimnisse an, und fragten einander um Rat, und gaben sich Empfehlungen. Sie kamen sich mit jeder Stunde, jedem Tag, den sie zusammen verlebten, immer näher.

Ulrike war begeistert von diesem Mann. Er war abwechslungsreich, belesen, aber auch unberechenbar, und schwer einzuschätzen. Wusste er gestern noch nicht, wer der Künstler Gustav Klimt war, erläuterte er übermorgen die Hauptwerke dieses Mannes und die Art seiner Pinselführung.

War er vorgestern noch ein HSV-Fan, begeisterte er sich am nächsten Wochenende für die Kietzkicker.

Mal vertrat er eine "sehr" rechts-konservative Meinung zu aktuellen politischen Themen. Als sie ihn darauf ein paar Tage später ansprach, lachte er sie aus, und meinte, er wäre eigentlich ein Linker, und wollte nur polarisieren. Und dann vertrat er glaubhaft die Gegenargumente.

Ohne dass sie eine Systematik dahinter erkennen konnte, war er bei ihrem nächsten Treffen bestimmend, dominant, und schien keine andere Meinung neben seiner zu dulden. Und an anderen Tagen, war er devot, und forderte sie auf, ihm zu befehlen, wie er ihre Wünsche erfüllen könnte, und über ihn zu verfügen. Dabei blieben bislang die Themen "körperlicher Kontakt", "Sex" und "Liebe" außen vor. Keiner der beiden traute sich wohl, diese anzusprechen, wohl wissend, dass damit entweder eine neue Tür aufgestoßen oder eine bestehende Brücke abgerissen werden könnte.

Es war Ulrike, die ihre Beziehung auf eine neue Ebene heben wollte. Sie schlug vor, dass sie beide am nächsten Tag, einem Samstag, in eine Bäderwelt gehen sollten, um sich eine gemeinsame Auszeit mit Massagen, Anwendungen, Schwimmen und Saunagängen zu gönnen. Wolfgang war sofort Feuer und Flamme, und recherchierte im Internet, welche Bäderland Therme sie besuchen sollten.

Als Ulrike an diesem Abend allein in ihrem Bett lag, war sie aufgeregt. Morgen würde sie sich zum ersten Mal Wolfgang nackt zeigen, und dass auch noch in aller Öffentlichkeit. Und sie hatte vor, ihn zu verführen. Sie wollte endlich mit ihm schlafen.

Natürlich gestand sie sich ein, dass sie als fast 50-jährige Frau nicht mehr den perfekten Körper hatte, um mit einer 20-Jährigen zu konkurrieren. Sie wusste aber auch, dass die meisten Männer über kleine Makel - meist auch über größere - hinwegschauen, wenn das Gesamtbild der Frau stimmig ist. Und zum Gesamtbild gehört nicht nur das Äußere, sondern auch die inneren Werte, wie der Intellekt, das Selbstvertrauen, die gemachten Erfahrungen und die Performance im Bett.

Mechanisch zog sie die Schublade ihres Nachttisches auf, und nahm den kleinen Kugelkopfvibrator zur Hand. Sie schaltete ihn auf niedrigster Stufe ein, und fing an, damit ihre Brustwarzen zu reizen. Dabei dachte sie ganz bewusst an Wolfgang.

Sie stellte sich vor, wie er an ihren Brustwarzen saugen würde, und er mit seinem Mund, seiner Zunge ihren Körper auf dem Weg zu ihrer empfindlichen Körpermitte liebkosen würde. Sie fuhr langsam mit dem Vibrator den Weg nach.

Als die Spitze des Gerätes ihre Klitoris fand, stellte sie dessen Vibrationsgeschwindigkeit auf die höchste Stufe ein. Sie unterbrach ihr eigenes Liebesspiel nach wenigen Sekunden, und entnahm schnell der Schublade einen Dildo, einen besonderen Dildo. Dieser Kunstschwanz war ein Geschenk ihres Mannes gewesen, als sie jung, verrückt und unsterblich ineinander verliebt waren. Daniel war damals oft und lange geschäftlich im Ausland unterwegs gewesen. Er hatte ihr den Dildo überreicht, und gesagt, dass dieses Spielzeug ein identisches Duplikat seines Schwanzes wäre, und sie ihn mit Gedanken an ihn benutzen sollte, wenn sie das Original - und ihn - vermissen würde.

Natürlich hatte sie sich sofort davon überzeugt, dass die Kopie perfekt seinem Penis nachgebildet war. Neben dem "harten Kern" hatte der Dildo zusätzlich einen Überzug, der mit seinem Aussehen und seiner Haptik an die menschliche Haut erinnerte. Die Maße des Dildos waren exakt die seines lebendigen Vorbildes - mit 15 Zentimetern Länge und einem Umfang von zwölf Zentimetern im oberen Bereich des Durchschnitts der Maße der Schwänze europäischer Männer. Ulrike präferierte genau diese Größe, nicht zu lang, nicht zu dick, um ihr beim Geschlechtsakt keine Schmerzen zu bereiten. Sie hatte es noch nie gemocht, dass ein Schwanz minutenlang gegen ihren Muttermund stößt.

Bilder der Erinnerung kamen ihr in den Sinn. Sie sah sich, wie sie, als Daniel ihr das Geschenk überreicht, und sie es aus ausgepackt hatte, vor Vergnügen und Freude gequiekt hatte. Als Danke-schön hatte sie sich vor ihm hingekniet, seinem Schwanz aus der Hose befreit, und ihn steif geblasen. Dann hatte sie sich selbst nackt ausgezogen, und Daniel aufgefordert, er solle auf dem Sofa ihr gegenüber Platz nehmen, seine Latte streicheln, und ihr dabei zusehen, wie sie sich selbst mit seinem Kunstschwanz befriedigte. Daniel hatte es irgendwann während ihrer Show nicht mehr ausgehalten. Er war zu ihr rübergegangen, hatte sich zwischen ihre geöffneten Schenkel gestellt, und ihr, als auch sie ihren Höhepunkt zu erreichen schien, seine Ficksahne auf ihre Muschi gespritzt. Seit dieser Zeit war "Daniel Zwei", so hatte sie ihn getauft, ihr ständiger Begleiter auf Reisen, und, seit sie nicht mehr intim mit ihrem Mann war, sein willkommener Vertreter in ihrem Bett gewesen.

Ulrike hatte schon zwei Jahre lang nicht mehr mit einem Mann Sex gehabt. Aber als sexueller Mensch brauchte sie Orgasmen, um auch psychisch ausgeglichen zu sein. Deshalb war sie in der Selbstbefriedigung geübt. Sie fing an, sich mit dem Dildo langsam und zärtlich selbst zu vögeln. Dabei stimulierte sie mit dem Vibrator weiterhin ihren Lustknopf. Sie dachte an ihren guten Bekannten, stammelte seinen Namen und forderte ihn auf, sie weiter zu ficken. Je näher sie ihrem Orgasmus kam, desto stärker drückte sie ihr Kreuz durch, bis sie das Bett nur noch mit ihren Schultern und ihren Fersen berührte. Nachdem der Höhepunkt ihrer Lust mit heftigen Kontraktionen ihres Unterleibs über sie hereingebrochen, und ihr Gehirn in Endorphinen "gebadet" worden war, ließ sie sich erschöpft ins Bett zurückfallen. Sie war befriedigt, entspannt und glücklich. Die Generalprobe war geglückt. Wolfgang wusste wahrscheinlich noch nichts von seinem Glück, dass er sie morgen genießen durfte. Bei diesen Gedanken musste Ulrike ein wenig schmunzeln.

Am nächsten Tag in der Bäderland Therme.

Pünktlich um zwölf Uhr fuhr Ulrike ihren Wagen auf den Parkplatz des Bäderlandes. Sie parkte neben Wolfgangs Auto, der sich fröhlich grinsend an der Motorhaube anlehnte. Zur Begrüßung gaben sich die beiden gehauchte Freundschaftsküsschen rechts und links auf die Wange.

"Du siehst wie immer toll aus, mein Schatz", begrüßte Wolfgang seine Freundin. Ulrike schaute ihn schelmisch an und meinte dann süffisant: "Warte erst einmal ab, bis du meinen alten Körper im Badeanzug siehst. Ich bin gespannt, ob ich dann immer noch toll für dich aussehe."

Wolfgang gab ihr einen kleinen Klaps auf den Hintern und meinte scherzhaft: "Wenn du weiterhin meine Freundin so beleidigst, werden meine Schläge nicht mehr so liebevoll ausfallen. Hast du gehört, du superscharfe Frau?"

Nachdem die beiden ausgiebig geschwommen, sich von einem fachkundigen Masseur ihre Muskeln haben lockern lassen, und entspannt zu Mittag im Schnellimbiss des Bades Pommes und Hähnchen-Nuggets mit Bier und Cola Zero genossen hatten, beschloss Ulrike, dass es nun an der Zeit wäre, sich Wolfgang nackt zu zeigen. "Hast du Lust, mich in die Sauna zu begleiten?", fragte sie, und lächelte ihn dabei an. Wolfgang antwortete sofort: "Aber natürlich, mein Schatz, es wird mir ein Vergnügen sein."

Hand in Hand gingen die beiden in den von der Therme abgegrenzten Saunabereich. Sie erhielten von der Aufsicht jeweils zwei Saunahandtücher, und begaben sich in den Umkleidebereich, wo sie - in getrennten Kabinen - sich duschten, des Badeanzuges entledigten und ein Saunahandtuch um den Körper wickelten. Vor der Tür zur Sauna trafen sie sich wieder. Sie betraten die 100 Grad heiße finnische Sauna und mussten feststellen, dass zwei ältere Herren, bestimmt an die 70 Jahre alt, bereits saunierten. Ulrike und Wolfgang grüßten und setzten sich auf eine der unteren Bänke. Gespannt sahen die Männer Ulrike zu, und hofften natürlich, dass sie ihr Saunahandtuch abnehmen würde, um dieses, wie in einer Sauna aus Hygienegründen üblich, auf die Bank zu legen, um sich anschließend darauf zu setzen oder zu legen. Das Handtuch sollte verhindern, dass ihr Schweiß auf die Holzflächen tropft. Ulrike wusste, was Wolfgang von ihr erwartete. Sie hätte sich ihm so gerne hüllenlos präsentiert. Doch die zwei alten Männer machten keine Anstalten, ihren Saunagang zu unterbrechen, so dass Ulrike nach ein paar Minuten aufstand, sich des Handtuchs entledigte, und dieses auf eine höhere Bank legte. Sie hätte eine Stecknadel fallen hören, so leise war es in der Sauna. Drei Augenpaare fixierten sie. Ulrike schaute erst Wolfgang, dann die zwei Herren an, und drehte sich um ihre Achse. Keck fragte sie: "Gefällt Ihnen, was sie sehen, meine Herren?" Zuerst erntete sie nur Schweigen. Dann rief einer der beiden älteren Männer Ulrike zu "Sie sind schuld, wenn ich einen Herzinfarkt erleide. Aber Ihr Anblick ist es wert, mit diesem Risiko zu spielen." Anschließend stupste er seinen Kumpel an und forderte ihn auf: "Ich glaube, dass Paar möchte ungestört sein. Komm, lass uns an die Bar gehen, und den Flüssigkeitsverlust wett machen." Damit verabschiedeten sich die Männer und ließen Ulrike und Wolfgang zurück. "Und was ist mit dir, Wolfgang", begann Ulrike mit einem kleinen Zweifel in der Stimme ihre Frage, "wie findest du mich?"

Wolfgang besah sich seine Freundin eine gefühlte Ewigkeit, ohne etwas zu sagen. Ulrike drehte sich dabei wieder langsam um ihre eigene Achse. "Du bist wunderschön", hörte sie Wolfgang sagen. "Du hast Botticelli Porträt gestanden für seine "Geburt der Venus". Dennoch, er hat es nicht geschafft, dich zu kopieren, denn neben dir verblasst seine Venus zur Statistin. Wer deinen Anblick genießen darf, darf die charmantesten, die ergötzlichsten Ikonen der weiblichen Schönheiten entdecken."

"Du spinnst", erwiderte Ulrike lachend. Ihr strahlendes Gesicht konnten ihre Freude über dieses Kompliment nicht verbergen.

Wolfgang erhob sich von seinem Platz, und ging die paar Schritte auf Ulrike zu. Schnell fanden sie sich in einer liebevollen Umarmung wieder. Ihr anfänglicher noch zaghafter Kuss entwickelte sich schnell zu einem leidenschaftlichen Zungenspiel, das Wolfgang nach einiger Zeit unterbrach. Sie schauten sich beide an, als Wolfgang Ulrike fragte: "Bin ich jetzt dein Freund mit Zusatzleistungen?" Wieder musste Ulrike lachen. "Ja, mein Freund, das bist du", bestätigte sie schließlich seine Vermutung. "Aber ich glaube, um deine "Zusatzleistungen" zu genießen", dabei fasste sie Wolfgang leicht an seinen schlaffen Schwanz, "sollten wir das Quartier wechseln. Hier ist es mir eindeutig zu heiß. Lass uns zu dir fahren, und unseren ersten Abend "mit Zusatzleistungen" dort genießen. Was meinst du?" "Unbedingt", war das Einzige, was er zu ihrem Vorschlag sagte.

Eine Stunde später fuhren die beiden vor Wolfgangs Wohnung vor. Ulrike war schon einige Male hier gewesen. Sie stand direkt hinter Wolfgang, als dieser seine Wohnungstür aufschloss. Kaum hatten sie die Wohnung betreten, die Tür hinter sich geschlossen, umarmten und küssten sie sich voller Leidenschaft. Ohne ihre Münder voneinander zu trennen, oder ihr Zungenspiel zu beenden, zogen sie einander aus. Als sie nackt waren, stürmten sie in das Schlafzimmer, und ließen sich aufs Bett fallen. "Sei bitte zärtlich zu mir", flüsterte Ulrike, "ich habe schon seit zwei Jahren nicht mehr mit einem Mann geschlafen." Wolfgang lächelte sie an und meinte spielerisch süffisant: "Du wirst feststellen, warum ich der Fleisch gewordene Womanizer genannt werde." Dann küssten sie sich und Wolfgang fing bald an, den Körper seiner wunderschönen Freundin mit Mund, Zunge und seinen Fingern zu erkunden, um ihre erogenen Stellen zu finden. Er ließ sich Zeit damit, viel Zeit und brachte so Ulrike einige Male an den Rand eines Orgasmus, ließ sie aber nicht "das letzte Stück gehen." Erst als Ulrike vor Geilheit, Lust und Freude wimmerte, er solle sie doch endlich erlösen, machte er ihr die Freude. Er lag zwischen ihren Schenkeln und liebkoste ihre Lustperle mit seiner Zunge. Es dauerte vielleicht noch eine knappe Minute, bis Ulrike endlich ihren Orgasmus erlebte. Es war gigantisch für sie. Ihr Körper zuckte vor Ekstase. Dennoch schaffte sie es, Wolfgangs Kopf mit ihren Händen zu fixieren, und an ihre Muschi zu pressen. Sie drückte ihn so fest an sich, dass sie ihre Schamlippen an seinem Gesicht reiben konnte. Ulrike rief Wolfgangs Namen und bezeichnete ihn als einen Sexgott. Als ihr Höhepunkt nach fast zwei Minuten anfing abzuebben, kuschelte sie sich in Wolfgangs Armen, und sie küssten sich zärtlich.

Während sie gefühlvoll über seine behaarte Brust strich, meinte sie schelmisch zu ihm: "Jetzt bin ich an der Reihe, dir Vergnügen zu bereiten." Sie rutschte ein wenig tiefer an seinem Körper entlang, bis ihr Mund auf Höhe seines Schwanzes war. Erst jetzt konnte sie ihn sich zum ersten Mal genauer anschauen. Er war hart vor Erregung. Fasziniert sah sie, wie ein wenig Präejakulat aus der Harnröhre tropfte. Genüsslich leckte sie das Drüsensekret ab und nahm dann erst die Eichel, dann schnell den ganzen Schwanz in ihren Mund. Zufrieden stellte sie fest, dass Wolfgangs Penis perfekt für sie war. Er war nicht zu groß und nicht zu klein. In Gedanken verglich sie ihn mit dem Schwanz ihres Mannes. Beide waren perfekt. Aber warum musste sie gerade jetzt an ihren Mann denken? Sie war so mit diesen Gedanken beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekam, dass Wolfgang bereits angekündigt hatte, bald abzuspritzen. Verdutzt spürte sie, wie er in ihrem Mund kam. Sie schmeckte die salzige Flüssigkeit, und beeilte sich, das Ejakulat hinunterzuschlucken. Wolfgang indes wichste den letzten Tropfen Sperma aus sich heraus und in Ulrikes Mund. Er hatte seine gesamte Ficksahne in ihren Mund gespritzt, und sie hatte alles geschluckt. Nicht ein Tropfen musste abgewischt oder abgeleckt werden. Erschöpft kuschelte sich Ulrike an seine Brust, nicht ohne ihn vorher tief und innig geküsst zu haben. Sie wollte damit erreichen, dass auch er seinen Samen schmecken musste. Sie wusste aus selbst gemachter Erfahrung, dass nicht viele "ihrer" Sexpartner in den letzten 30 Jahren dies mit sich haben machen lassen. Ulrike hingegen fand es nur als fair, dass auch die Männer ihren "eigenen Geschmack" kosten sollten, denn schließlich hatte sie auch deren Schwänze abgeleckt und von ihrer eigenen Scheidenflüssigkeit, ihrem Erregungsschleim gesäubert, nachdem sie gefickt worden war.

Nach einer kleinen Pause von einer Viertelstunde, in der beide eng aneinander liegend die Vorzüge des anderen überschwänglich lobten, fragte Ulrike ihrem nun Freund "mit Zusatzleistungen", ob er noch eine weitere Runde gehen könnte. Schließlich betrachtete sie ihre bisherigen Sexspiele als reines Vorspiel, und wollte jetzt endlich gevögelt werden.

Bevor Wolfgang etwas sagen konnte, fing Ulrike an, sich wieder oral mit seinem besten Stück zu beschäftigen, und hatte ihn nach einiger Mühe und Zeit endlich wieder zu einer akzeptablen Härte gebracht. Sie akzeptierte, dass ein Mitte Fünfziger kein junger Spund mehr war, und sie sich deshalb mit der Initiierung des Ficks beeilen musste, bevor der Schwanz wieder zu weich werden würde. So schwang sie sich schnell über ihren auf dem Rücken liegenden Freund, führte mit ihrer Hand seinen Schwanz in ihre feuchte Muschi ein, und "setzte zum Galopp" an. Sie spielten dieses Spiel fast zehn Minuten, bis Wolfgang laut aufstöhnte und seine restliche Menge Sperma in seine Freundin pumpte. Erschöpft ließ sich Ulrike wieder auf Wolfgang fallen. Natürlich war sie nicht gekommen. Sie hatte von der Vaginal-Penetration noch nie einen Orgasmus erlebt. Aber dieser kleine Ritt hatte ihr viel Vergnügen bereitet, und sie fühlte sich wohl, befriedigt und begehrt.

"Ich danke dir, dass du zärtlich zu mir warst", flüsterte sie und ergänzte im gleichen Atemzug: "Gerne würde ich heute Nacht bei dir schlafen, wenn du nichts dagegen hast."

Wolfgang drehte sich zu ihr und küsste sie. Dann antwortete er: "Ich liebe diese "Zusatzleistungen". Können wir die bald wiederholen?" Ulrike antwortete keck: "Gib mir Bescheid, wenn du ihn wieder steif bekommst." Dabei griff sie ihn an sein verschrumpeltes Schwänzchen. Sie ergänzte: "Aber im Ernst, ich muss auf meinen Mann Rücksicht nehmen. Ich möchte auf keinem Fall, dass unsere Beziehung in unserem Bekannten- und Freundeskreis - und auch nicht unter Daniels Arbeitskollegen - publik wird. Dabei machen uns, das heißt meinem Mann und mir, seine Arbeitskollegen die geringste Sorge. Es ist allgemein bekannt, dass Daniel seine Assistentin vögelt. Für Außenstehende ist er der Vorsitzende des Vorstands, der Alpha, der sich problemlos eine junge Frau neben seiner in die Jahre gekommenen Ehefrau hält. Wenn es offensichtlich ist, dass ich meine eigenen Sexpartner habe, steht er als Hahnrei da, und aus dem Alpha wird ziemlich schnell ein Beta. Dann muss er natürlich entsprechend reagieren, und die Wissenden, die nicht ihre Klappe halten können, entlassen. Solange keiner etwas sagt oder meint, sein vermeintliches Wissen mit dem Flurfunk in der Belegschaft zu verbreiten, gibt es auch keine Probleme. So einfach ist das.

Um auf deine Frage zurückzukommen, wann wir wieder zusammen vögeln können, kann ich dir anbieten, dass wir es flexibel halten, vielleicht ein- bis zweimal unter der Woche und, mit Übernachtung bis zum nächsten Morgen, einen ganzen Tag am Wochenende. Damit wir uns nicht durch eine einfach nachvollziehbare Routine enttarnen, sollten wir unterschiedliche Tage und Uhrzeiten für unser jeweils nächstes Treffen wählen. Ich hoffe, es ist dir klar, dass wir uns niemals bei mir zuhause lieben können."

"Sonnenklar", bestätigte Wolfgang, und ergänzte: "Lass uns nun unser nächstes Treffen vereinbaren. Das Folgende legen wir dann immer anschließend fest. Was hältst du von Mittwoch zum Mittagessen, und anschließendem Nachtisch bei mir?"

Ulrike öffnete die Terminplaner App auf ihrem Handy und bestätigte den Termin unter dem Vorbehalt, dass jeder Termin von beiden Seiten kurzfristig abgesagt oder verschoben werden könnte, und dass dies nicht zu Eifersucht oder Unmut führen dürfte.

Sie war glücklich. Um das Glück nicht zu gefährden, beschloss sie im Stillen, ihren Ehemann von ihren jeweiligen Terminen in Kenntnis zu setzen. Dann hätte er die Chance, sein Veto einzulegen, und ihr einen Grund zu nennen, warum sie ihre nächste Verabredung verschieben sollte. Sie würde ihn bitten, es ihr gleich zu tun, und sie von seinen geplanten Treffen mit Gabriele zu unterrichten. Sie war sich sicher, dass er ihren Wunsch erfüllen würde, schließlich respektierten sie sich, und vielleicht liebten sie sich sogar noch ein wenig.

Den Rest des Abends verbrachte das neue "Freundschaftspaar mit Zusatzleistungen" wie ein eingespieltes Ehepaar mit einem Glas Wein vor dem Fernseher."

Die nächsten Wochen.

Ulrike und ihr Mann Daniel einigten sich wirklich darauf, ihre "persönlichen" Termine abzustimmen. Daniel war am Anfang etwas angefasst, aber er gönnte seiner Frau das Glück, und war letztendlich sehr kooperativ. In den folgenden Wochen bat er sie immer, dass sie ihn bei offiziellen Anlässen begleitete. Ulrike tat dies gern, denn erstens war es Teil ihres Arrangements, und zweitens fühlte sie sich in Gegenwart ihres Gatten wohl.

Es waren ungefähr fünf Wochen vergangen, seit Ulrike und Wolfgang intim geworden waren. Sie schliefen zwei- bis dreimal die Woche zusammen. Ulrike liebte die einfühlsame und zärtliche Weise, wie Wolfgang mit ihr Liebe machte. Es störte sie nicht, dass Wolfgang dabei immer nach dem gleichen "Fahrplan" vorging. Erst Cunnilingus, dann Fellatio, und zum Schluss noch einen kleinen Fick, wenn er denn noch konnte. Und er konnte bald verlässlich, denn er lernte schnell die Vorzüge einer Viagra oder gar einer Tadalafil zu genießen. Die Medizin gab ihm Sicherheit. Nichts ist für einen Mann schlimmer, als sich Versagen beim Liebesakt vorzustellen, denn solche Gedanken münden meist in einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Ein Tag vor ihrem nächsten gemeinsamen Wochenende bekam Ulrike einen Anruf. Fröhlich nahm sie das Telefonat an, denn sie wusste aufgrund des besonderen Klingeltons, dass Wolfgang sie sprechen wollte. "Hallo, mein spezieller Freund", begann sie das Gespräch, "ich freue mich von dir zu hören. Es muss ja etwas ganz Besonderes sein, was du mir erzählen willst, dass es keinen Aufschub bis morgen duldet."

"Da hast du Recht, meine Schönheit", unterbrach sie Wolfgang. "Wir treffen uns ja morgen Mittag zum Shoppen im Centro. Ich möchte, dass du dich für mich sehr sexy kleidest. Ich gebe dir nicht vor, was du anziehen sollst, sondern erwarte, dass du mich positiv überrascht. Hast du mich verstanden?"

Ulrike war geschockt. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Mit Wut in der Stimme fragte sie: "Wolfgang, hast du getrunken? Was ist denn mit dir los? Ich werde mich bestimmt nicht in aller Öffentlichkeit wie eine Nutte kleiden, auch wenn es dich noch so sehr anmacht. Darf ich dich an unsere Vereinbarung erinnern, nicht aufzufallen? Ich sage dir was. Ich habe keine Lust mehr auf Shopping. Wir sehen uns heute Abend bei dir. Ich werde um 18 Uhr da sein, und", sie ließ sich mit den folgenden Worten ein wenig Zeit, "werde für dich, und nur für dich sexy gekleidet sein. Ist das ein Friedensangebot?"

Ein wenig enttäuscht erwiderte Wolfgang: "Natürlich Ulrike. Du hast ja Recht. Ich freue mich auf heute Abend." Dann beendete er ohne ein weiteres Wort, ohne eine Abschiedsfloskel das Telefonat, und lies eine verwirrte Ulrike zurück.

Ulrike betätigte die Glocke von Wolfgangs Haustür. Sie hatte sich extra chic gemacht und sich wie ein Cowgirl gekleidet. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie trug eine enge Jeans, Cowboystiefel, ein Halstuch und eine weiße Bluse, deren Flügel sie vorn zu einem Knoten gebunden hatte. Unterwäsche trug sie nicht. Als Wolfgang die Tür öffnete, rief sie: "Howdy, schöner Mann, dein Cowgirl ist da!", und tat so, als ob sie ein Lasso schwingen würde.

Wolfgang sah sich das Schauspiel einige Zeit an, dann ging er vor die Tür und zog sie an sich heran. Sie fand sich in einem erregenden Zungenkuss wieder, der von Wolfgang bald abrupt abgebrochen wurde. Mit den Worten: "In Ordnung, Fötzchen, dann bin ich jetzt der Sheriff, und werde dich wegen unzüchtigen Benehmens verhaften. Du kannst dich auf ein hartes Verhör und eine ebenso harte Strafe gefasst machen." Schnell nahm er die Handschellen, die er griffbereit auf die Garderobe gelegt hatte, und fesselte Ulrikes Arme hinter ihrem Rücken. Dann nahm er ihr das Halstuch ab und knebelte sie. Mit einem Schlag auf ihren Hintern befahl er: "Folge mir!" Da sie immer noch im Hausflur standen, hatte sie angenommen, dass sie nun in die Wohnung gehen würden. Aber Wolfgang zog die Haustür zu, und ging die Treppen runter in den Keller. Sie folgte ihm mit angespannten Nerven. Im Keller angekommen löste Wolfgang die Handschellen, nur um ihre Arme mit Manschetten, die an Ketten von der Decke hingen, über ihren Kopf zu fixieren. Er sah ihr in die Augen, als er den Knoten ihrer Bluse öffnete. "Keine Panik, mein Schatz", zischte er ihr zu, "wir spielen heute mal ein Rollenspiel. Du bist meine Gefangene, und ich dein Wärter. Du wirst tun, was ich dir sage, und mir zu Willen sein. Ich werde dich dafür bestrafen, dass du unser Shopping-Event abgesagt hast, und du dich geweigert hast, dich sexy zu kleiden. Mit deiner Cowgirl-Nummer hast du mich nicht besonders überrascht." Dann gab er ihr eine leichte Ohrfeige und fing an, ihre Brustwarzen und ihre zierlichen Brüste hart zu massieren und zu kneifen.

Wolfgang beschäftigte sich eine Zeit lang mit ihren kleinen, festen Titten. Er biss sie und saugte an ihnen so fest, dass er Liebesmale auf ihren Brüsten hinterließ.

Ulrike stöhnte in ihren Knebel. Sie bekam es mit der Angst zu tun. War Wolfgang wahnsinnig? War er schizophren? So dominant kannte sie ihn nicht. Nun gut, vereinzelt hatte Wolfgang auch während ihrer Treffen den Macho gegeben. Sie fand es lustig, dass so ein gefühlvoller, zärtlicher Mann auch mal den "harten Kerl" heraushängen lassen musste.

Als er beschloss, dass ihre Muschi jetzt genug feucht sein müsste, seinen steifen Schwanz aufzunehmen, kniete er sich vor der gefesselten Frau hin, und zog ihr die Stiefel und die Hose aus. Dann stand er auf und nahm ihr den Knebel ab. "Du hast ja kein Höschen an, du Schlampe. Bitte mich, dich jetzt zu ficken", forderte er Ulrike auf.

Als Ulrike schwieg, fasste er ihr unvermittelt an die Möse, und begann, einen Finger in ihre Muschi zu schieben. Ulrikes Mund entfuhr ein leises Stöhnen. Wolfgang schrie sie an: "Lauter, du Fotze. Sag mir, dass es dir gefällt, oder ich werde deinen Arsch ohne Gleitmittel nehmen. Bitte mich, dich zu ficken. Das ist deine letzte Chance!"

Ulrike spürte, wie die Geilheit Besitz von ihrem Körper nahm. "Bitte fick mich!", stammelte sie leise.

"Ganz wie du willst, mein Täubchen", lachte er. Unmittelbar danach rammte er aggressiv seinen Schwanz in ihre nasse Muschi, hart und schnell. Er war nicht sanft oder liebevoll, wie die Male davor, sondern fickte sie im Stehen wie eine billige Hure. Ohne Gefühle für ihre Person. Er steckte bis zu seinen Eiern in ihr. Ulrike war noch nie in dieser Stellung so genommen worden. Anfänglich wehrte sie sich gegen die aufsteigende Erregung, die durch das Rammeln entstand. Doch im Laufe der Minuten gab sie ihm nach, und versuchte, seine Stöße dadurch zu verstärken, dass sie ihn ihren Unterleib entgegendrückte.

Sie stöhnte nun laut, und schrie ihn an: "Fick mich, du Bastard! Härter!", und dann verhöhnte sie ihn, "oder schaffst du es mal wieder nicht? Hast du vergessen, deine Pillen zu nehmen, du Schlappschwanz?"

Wolfgang kümmerte sich nur um seine Lust. Kurz bevor er kam, zog er seinen Schwanz aus ihr heraus, und gab einige Meter Kette mehr frei, sodass Ulrike sich hinknien konnte. Wolfgang gab ihr das unmissverständlich zu verstehen, indem er auf ihre Schultern drückte. "Blas meinen Schwanz!", befahl er ihr rhetorisch, denn er hatte seinen Steifen schon in ihren Mund geschoben, und fickte diesen nun so hart, wie er kurz zuvor ihre Muschi gefickt hatte. Es dauerte nur wenige Minuten, bis er seinen Schwanz aus ihrem Mund zog, und seine Ficksahne über ihr Gesicht und auf ihre Haare spritzte. Ulrike fühlte sich in diesem Moment so wie sie meinte, dass sich eine billige Hure bei dieser Behandlung fühlen müsste.

Nachdem er seine Ladung auf ihr verteilt hatte, half er ihr auf die Beine, und nahm ihr die Manschetten ab. Er lächelte sie dabei schelmisch an, während sein Sperma von ihrem Gesicht tropfte, und meinte süffisant: "Das hast du gut gemacht, mein Schatz. Jetzt geh in meine Wohnung, und dusch dich. Wie siehst du denn aus? Mit all dem Sperma auf deinem schönen Gesicht. Denk daran, deine Klamotten mitzunehmen." Dann verließ Wolfgang den Keller, und ließ seine Freundin nackt zurück.

Ulrike stand wie versteinert im Raum. Sie begriff nicht, was gerade vorgefallen war. Diese Seite von Wolfgang hatte sie in dieser Intensität noch nie erlebt. Zwar war er manchmal - quasi außer der Reihe - ein wenig bestimmender, ein ganz klein wenig machohafter als sonst, wozu es allerdings kaum etwas bedurfte, da er nie etwas bestimmte und er sich ihr total unterordnete, immer bemüht, ihre Wünsche zu erfüllen.

Ulrike wusste auch nicht, wie sie sich fühlen sollte. Sie gestand sich ein, dass dieses Rollenspiel sie erregt hatte, und sie sich befriedigt und wohlfühlte. Aber sie war auch wütend auf Wolfgang, dies durchgezogen zu haben, ohne es vorher mit ihr abzustimmen, und ihre Zustimmung zu erfragen.

In Gedanken an das gerade Erlebte zog sie sich an, richtete ihre Kleidung, und ging in Wolfgangs Wohnung. Sie wurde von ihm mit einem Glas Sekt empfangen. "Ich danke dir, dass du bei unserem kleinen Rollenspiel mitgemacht hast, mein Schatz. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich hoffe, dass es dir auch gefallen hat."

Ulrike realisierte erst durch diese Worte, dass sie nicht zum Orgasmus gekommen war, und sie sagte es auch vernehmlich: "Es ist schön, wenn es dir gefallen hat. Mir hat es jedenfalls nicht gefallen, und einen Orgasmus hatte ich auch nicht. Ich empfinde es auch nicht als Kompliment, von dir als Schlampe oder als Fotze bezeichnet zu werden. Falls du wieder ein Rollenspiel planen solltest, sprich es vorher mit mir ab. Ich bin alt genug, selbst zu bestimmen, was mit meinem Körper passiert, und ob ich deinem Vorhaben zustimme. Verstanden?" Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie ins Badezimmer und duschte und reinigte sich ausgiebig fast eine halbe Stunde lang. Mit frisch gewaschenen Haaren, wieder zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und einer ordentlich bis oben zugeknöpften Bluse und ihrer Hose, kam sie ins Wohnzimmer, und setzte sich neben Wolfgang, der ein wenig traurig schien. "Ich dachte, du magst es, wenn ich auch mal ein wenig bestimmender und fordernder bin. Es tut mir leid, wenn ich dich damit überfahren habe. Ich entschuldige mich dafür, und verspreche, dich beim nächsten Mal vorher über meine Pläne in Kenntnis zu setzen." Ulrike ergänzte: "Und, um meine Zustimmung dazu einzuholen. So, nun genug gestritten. Ich gestehe, es hat mir auch ein ganz klein wenig gefallen, wie du dich aufgespielt hast. Aber ich bin eindeutig zu kurz gekommen und erwarte deshalb, dass du mich vorm Schlafengehen noch in den Himmel leckst." Dann kuschelte sie sich an ihn, und zusammen schauten sie einer Fernsehsendung zu.

Ein halbes Jahr später.

Die Beziehung zwischen Ulrike und Wolfgang hatte sich im Laufe der folgenden Monate verstetigt. Sie unternahmen viele unterschiedlichste Aktivitäten zusammen, verlebten Kurzurlaube und mehrtägige Städtetouren. Ihr Liebesleben war sowohl eingefahren als auch experimentell und unerwartet. Eingefahren deshalb, weil es über einen längeren Zeitraum nur "Blümchen-Sex" gab - mit viel Zärtlichkeit und Kuscheln. In diesen Tagen entwickelten sich auch die Gefühle zwischen den beiden weiter. Ulrike war sich sicher, in Wolfgang verliebt zu sein. Sie hoffte, dass auch Wolfgang so fühlen würde, zumindest benahm er sich oft entsprechend. Dennoch, das L-Wort hatte keiner von beiden bislang ausgesprochen.

Und dann gab es wieder die Tage, an denen Wolfgang sie nur zu seinem eigenen Vergnügen nahm. Alle zwei bis drei Wochen gab er dann den Macho, den Alpha-Mann, der ein "Nein" nicht akzeptierte. Ihren Wunsch, dass er das Ausleben dieses Triebes vorher mit ihr abstimmte, hatte er nur insofern erfüllt, als dass er ihr an diesen Tagen vorab ein Safeword nannte, mit dem sie den Sex mit ihm hätte unterbinden können. Sie hatte es nie benutzt. Zum einen wollte sie honorieren, dass er versuchte, ihr Liebesspiel interessant und abwechslungsreich zu gestalten, und zum anderen bekam sie Gefallen daran, manchmal einfach nur genommen zu werden. An diesen Tagen vollzogen sie sogar Analverkehr, den Wolfgang während ihrer Schmuse-Sex-Phasen ablehnte.

Ulrike hatte irgendwann aufgehört, sich über diese Marotten von Wolfgang Gedanken zu machen. Sie nahm es einfach hin und genoss die gemeinsame Zeit in vollen Zügen.

Das Überraschungsgeschenk.

Daniel Schulte hatte seine Frau um die Mittagszeit angerufen, und sie gebeten sicherzustellen, dass sie zum Abendessen zu Hause ist. Er hätte eine Überraschung für sie, war seine kurze Begründung.

Gegen 19 Uhr hörte Ulrike Daniels Mercedes, der in die Garage fuhr. Wenige Minuten später war er im Haus und begrüßte Ulrike mit einem sanftem Kuss auf den Mund. Ulrike hatte sich dezent sexy angezogen, denn eigentlich wollte sie heute mit Wolfgang einen Zug durch die Cocktailbars der Stadt machen. Da war ein enganliegendes, kurzes Cocktailkleid in Kombination mit High Heels immer die richtige Kleiderwahl. Sie würde sich nach dem Gespräch mit ihrem Mann sofort auf den Weg zu ihrem Liebhaber machen.

Sie hatte Wolfgang informiert, dass sie sich heute verspäten würde, da ihr Mann sie um ein Gespräch gebeten hatte. Wolfgang war wie immer verständnisvoll und akzeptierte seine Rolle als Liebhaber ohne Rechte.

Beim Essen eröffnete Daniel das Gespräch: "Du siehst ja verführerisch aus, Ulrike. Ich hoffe, ich habe nicht deine Verabredung mit Wolfgang verhindert." Ulrike schüttelte den Kopf, und meinte: "Ich habe ihn informiert, dass es etwas später werden wird. Wir wollen auch nur einen Zug durch die Gemeinde machen, also nichts Besonderes. Was willst du mir denn sagen? Deine Ankündigung, es würde eine Überraschung für mich sein, hat mich doch sehr neugierig gemacht."

Daniel grinste sie an, und sagte dann: "Was hältst du davon, für fünf Wochen eine Kreuzfahrt mit der AIDAsol von Hamburg in die Karibik zu unternehmen, mit vielen Landgängen und mit der luxuriösischten Zeit an Bord, die du dir vorstellen kannst? Das Schiff wird in zehn Tagen in Hamburg sein, und dann kannst du einschiffen. Was hältst du davon?"

Daniel war ein wenig enttäuscht, als er merkte, dass Ulrike nach dem "Pferdefuß" in diesem Geschenk suchte. "Was ist passiert, Daniel? Du schenkst mir doch nicht grundlos eine halbe Weltreise."

"Ach Ulrike", begann er zögernd zu sprechen, und hielt dann inne, um seine nächsten Worte weise zu wählen: "Du hast natürlich alles Recht dieser Welt, mein Geschenk an dich zu hinterfragen. Ich sage es, ohne es zu beschönigen, ursprünglich wollte ich mit Gabriele auf diese Seereise gehen. Ich wollte ihr die Reise am Freitag anlässlich ihres Geburtstages schenken. Daraus wird jetzt nichts."

"Was ist denn passiert?", fragte Ulrike in einem Ton, der echtes Mitgefühl ausdrückte.

Daniel schaute erst auf einen imaginären Punkt hinter seiner Frau, und sagte dann mit Schmerzen in der Stimme: "Sie ist heute Vormittag in mein Büro gekommen, und hat gekündigt. Sie hat ein Jobangebot von einer größeren Bank - mit einem deutlich höheren Gehalt - und", jetzt hielt er für einen kurzen Moment inne, bis er weitersprach, "mit einem deutlichen jüngeren und dazu noch ledigen Vorstandsvorsitzenden als direkten Vorgesetzten. Sie hat mir schonungslos gesagt, dass sie nicht darauf warten will, dass ich in Rente gehe, nicht wissend, ob ich sie dann zurücklasse oder ihr "ein Angebot mache, das sie nicht ablehnen kann." Das waren wirklich ihre Worte. Sie hat mir gesagt, dass sie proaktiv ihre eigene Karriere weiter gestalten möchte. Ihren neuen Chef, ein Vorstandsvorsitzender eines deutlich größeren Hauses, hat sie vor drei Monaten auf einem Empfang unserer Bank kennengelernt, und sie sind sich nähergekommen. So nah, dass sie seit zwei Wochen miteinander vögeln. Sie hat mich gebeten, nicht auf eine Kündigungsfrist zu bestehen, sondern sie ob der guten Zeiten willen, sofort gehen zu lassen. Natürlich habe ich dem zugestimmt. Ich habe mir nicht die Blöße gegeben zu versuchen, sie zurückzugewinnen. Ich wusste, dass ich mit meinen 60 Jahren gegen die 20 Jahre weniger, die ihr neuer Geliebter auf dem Buckel hat, keine Chance habe. Das Geld wäre wahrscheinlich nicht der ausschlaggebende Faktor gewesen, mich zu verlassen. Das Gehalt hätte ich ihr auch bieten können.

Nun, ich habe jetzt die Schlüssel zu zwei Luxusaußenkabinen mit Balkon zur Einzelnutzung auf einem der größten und luxuriösischten Kreuzfahrtschiffe dieser Welt, und ich biete sie dir ohne Hintergedanken als Geschenk an. Ich weiß, dass du dich mit Wolfgang sehr gut verstehst, und schenke dir deshalb beide Kabinen. Jeder bekommt eine Kabine auf seinen Namen, und die beiden Räume sind weit voneinander entfernt, auf den entgegengesetzten Seiten des Schiffs. So ist es nicht offensichtlich, dass ihr zusammen reist. Wie ihr dann an Bord miteinander verfahrt, ist eure Sache. Macht es nur nicht zu offensichtlich, dass ihr ein Paar seid, wenn jemand unter den Passagieren ist, den wir kennen könnten. Ach ja, ihr könntet noch jeweils eine Person in jede Kabine annähernd kostenfrei hinzubuchen.

Ulrike ergriff Daniels Hand, und drückte und streichelte sie zärtlich, um ihren Ehemann zu trösten. Sie waren schon ein verrücktes Paar. Jeder hatte bis heute seinen festen Partner oder besser gesagt Geliebten außerhalb der Ehe, und verstanden sich menschlich weiterhin gut. Was war passiert, dass die Liebe zueinander sich abgeschwächte? War es nur die Tatsache, dass ihr Mann die Chance ergriffen hatte, seine um über 30 Jahre jüngere Assistentin vögeln zu können? Das muss doch für ihn einen Ego-Schub gebracht haben. Ulrike versuchte sich zurückzuerinnern, wann sie sich das letzte Mal laut gestritten hatten. Sie wusste es nicht. Vielleicht hatten sie in ihrer Ehe nur eine Pause eingelegt, und würden, wenn es die Umstände zulassen oder erfordern würden, sie wieder aufleben lassen.

Nach einigen Minuten des Schweigens ergriff Ulrike das Wort: "Es tut mir leid, dass diese Schlampe dich so einfach abserviert hat. Das hast du nicht verdient. Du warst immer ehrlich zu ihr, und hast sie protegiert. Ich weiß, dass du auch im Bett nicht schlecht bist, also auch daran kann es nicht gelegen haben. Ich bin überzeugt, dass sie glaubte, dass du sie nach Ende deiner Bankkariere nicht heiraten würdest, und sie dann mit Anfang 30 vor dem Nichts stehen würde. Nimm es nicht so schwer. Wenn du reden möchtest, ich bin immer für dich da." Dann nahm sie ihren Mann tröstend in den Arm.

"Daniel schien sich in der Umarmung seiner Frau wohlzufühlen. Gleichwohl versuchte er nicht, dies auszunutzen, um sie zum Sex zu verführen. Stattdessen fragte er: "Was ist nun mit den beiden Kabinen. Willst du sie?"

"Ich werde auf alle Fälle eine Kabine für mich nehmen. Ich werde gleich Wolfgang anrufen, und ihn fragen, ob er mitkommt. Ich kann schlecht über seinen Kopf hinweg entscheiden. Ist das für dich in Ordnung?", beantwortete Ulrike seine Frage.

Daniel war irritiert. "Du wolltest doch mit ihm noch einen schönen Abend verleben. Warum fährst du nicht zu ihm? Dann brauchst du doch nicht zu telefonieren."

Ulrike lächelte, als sie sagte: "Ich lasse dich heute Abend nicht allein", um schnell zu ergänzen, "das gilt aber nicht für die Schlafzimmer." Dann nahm sie ihr Telefon zur Hand, ging in ihr Schlafzimmer, und rief Wolfgang an. Sie erklärte ihm die Situation, und nach kurzer Diskussion nahm Wolfgang freudig das Geschenk an.

Die Kreuzfahrt.

Die zehn Tage bis zum Einschiffen reichten knapp, dass Ulrike und Wolfgang sich neu für die Kreuzfahrt einkleiden konnten. Wolfgang bestand darauf, dass sie etliche körperbetonende Cocktailkleider einpackte mit passenden Strümpfen und High Heels, dazu Bikinis und Leggins. Wäre es nach ihm gegangen, hätte Ulrike gerne vollständig auf die Mitnahme von Unterwäsche und legerer Freizeitkleidung verzichten können. Er selbst vervollständigte seine Kleidung mit einem Smoking, in Erwartung der Einladung zum Kapitäns-Dinner.

Bereits am ersten Tag war Wolfgang in Ulrikes Kabine eingezogen, mit sämtlicher Kleidung und allen Bade- und sonstigen Utensilien. Daniel hatte vor Beginn der Reise die Teilnehmerliste eingesehen, um sicher zu sein, dass nicht ein Bekannter an der Reise teilnahm. Fairerweise hatte er seiner Frau mitgeteilt, dass sie an Bord keine unangenehme Überraschung erwarten müsste.

Ulrike und Wolfgang schliefen - ähnlich einem frisch verheirateten Brautpaar - jeden Tag zwei bis drei Mal miteinander. Ulrike fragte sich, woher dieser Mitte 50 alte Mann die Energie nahm, kam aber schnell zu dem Schluss, dass er sich "hilfreicher blauer Pillen" bedienen würde. Jeden dritten Abenden ließ Wolfgang den Macho-Mann heraushängen. Er fickte dann Ulrike nicht nur in ihrer Suite, sondern ließ sich von ihr auch in öffentlichen Orten auf dem Schiff oral befriedigen. Stolz nahm er sie in den Arm, mit seinem Samen auf ihrer Kleidung, im Gesicht und im Haar als Beweis seiner Dominanz.

Einmal wären sie fast in einer Männertoilette aufgeflogen, als eine sonore männliche Stimme - mitten in ihrem Akt - fragte, ob er mitmachen dürfte. Ulrike hatte ihn frecherweise auf das nächste Mal vertröstet.

Zwei Wochen nach dem Verlassen des Hamburger Hafens, an dem Abend, an dem sie spät in der Nacht in den Hafen der Insel Grenada einlaufen würden, erhielten sie eine Einladung zum Kapitäns-Dinner am Tisch des Kapitäns. Eine große Ehre, glaubte sie. Na ja, es hatte Wolfgang 500 Euro gekostet, dem für die Planung des Kapitäns-Dinner zuständigen Mitarbeiter davon zu überzeugen, Ulrike, ihn und noch einen zweiten Mann, an den Kapitäns Tisch zu setzen, mit Ulrike zwischen den beiden Männern platziert.

Als sich Wolfgang und Ulrike für das Kapitäns-Dinner umzogen, Wolfgang im Smoking und Ulrike im "kleinen Schwarzen" mit halterlosten Nahtstrümpfen und hohen High Heels, und sich Ulrike schminkte, eröffnete Wolfgang ihr: "Mein Schatz, ich glaube, ich habe dir noch gar nicht erzählt, dass mein Bruder Klaus auch an der Kreuzfahrt teilnimmt. Wir werden ihn heute Abend beim Captain's Dinner treffen."

Ulrike starrte ihn entsetzt an. "Du hast einen Bruder? Du hast doch mir noch nie von ihm erzählt. Wo war er all die Monate, die wir uns nun schon kennen? Warum hast du ihn mir noch nicht vorgestellt?"

"Sei nicht sauer auf mich, dass ich dich damit quasi überfalle. Ich habe auch erst heute erfahren, dass er auch auf dem Schiff ist. Natürlich hatte ich ihm von unserer Reise erzählt, und er hatte - ohne es mir zu sagen - sich einfach auf meine Kabine dazugebucht. Da ich ja die ganze Zeit bei dir in deiner Suite gewohnt habe, bin ich überhaupt noch nicht in meiner Kabine gewesen. Per Zufall ist er mir heute über den Weg gelaufen. Ich werde ihn dir beim Dinner vorstellen, denn er wird mit uns am Kapitänstisch sitzen. Er ist ein Netter. Er wird dir bestimmt gefallen."

Ulrike kommentierte dies mit einem ungläubigen Kopfschütteln, und sagte verärgert: "Ich liebe solche Überraschung, und erst recht diese Geheimniskrämerei nicht. Was hast du mir noch verschwiegen? Gibt es da draußen eine Frau Meyer, die auf dich wartet?"

"Nein, mein Schatz, es gibt nur dich für mich", versuchte Wolfgang die spannungsgeladene Situation zu entspannen. "Ich bin und war bislang noch nicht verheiratet. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du ja bald Klaus fragen, ob ich die Wahrheit sage. So, vertragen wir die weiteren Gespräche über meinen Bruder bis nach dem Dinner. Wir müssen bald losgehen, um nicht zu spät zu kommen."

Das Kapitäns-Dinner.

Pünktlich um 20 Uhr nahmen die an den Kapitänstisch geladenen Gäste ihre Plätze ein. Wer fehlte war Wolfgangs Bruder. Ulrike zischte Wolfgang, als die Vorspeise serviert wurde, zu: "Wo ist denn dein Bruderherz? Das ist ja peinlich, den Kapitän warten zu lassen." Wolfgang beruhigte sie: "Er wird bestimmt gleich kommen." Und wirklich, ein Stewart brachte knapp eine Minute später einen Mann, im Smoking gekleidet, zu dem Platz, an dem der Kapitän saß. Der Kapitän stand auf, starrte dann schlagartig für ein paar Sekunden ungläubig den vor ihm stehenden Mann an, schaute herüber zu Ulrike und Wolfgang, und begrüßte letztendlich den Gast mit einem breiten Grinsen. Dieser stand mit dem Rücken zu Ulrike, sodass sie ihn nicht richtig sehen konnte. Wolfgang beruhigte sie aber: "Ja, das ist Klaus. Du wirst ihn gleich kennenlernen.

Alle Gäste am Tisch - und auch die an den Nachbartischen - blickten gespannt auf den verspätet erschienene Gast, als dieser sich mit gesenktem Kopf dem freien Platz neben Ulrike näherte. Wolfgang erhob sich von seinem Stuhl, um seinen Bruder zu begrüßen. Klaus stellte sich aber zunächst neben Ulrike, hob seinen Kopf und sagte im lauten Ton, dass alle Gäste am Tisch ihn gut hören konnten: "Guten Abend, Ulrike. Ich freue mich, dich nun auch offiziell begrüßen zu können." Dann küsste er Ulrike auf die Wange. In diesem Augenblick fingen die Gäste um Ulrike herum an zu tuscheln und zu lachen. Ulrikes Wahrnehmungen waren schlagartig begrenzt. Sie kam sich vor wie in einem Tunnel. Rechts von ihr stand Wolfgang, und links von ihr stand ebenfalls Wolfgang. Eineiige Zwillinge. Ulrike schob ihren Stuhl zurück und stand völlig konsterniert auf. Schlagartig wurde ihr klar, warum Wolfgang so wechselhaft war, mal ein Softie, mal ein Macho. Es waren unterschiedliche Männer, gleich im Aussehen und im Tonfall, aber unterschiedlich im Wesen, in den Interessen und im Bett. Na ja, ein gemeinsames Interesse hatten die beiden wohl gehabt. Beide waren an ihr interessiert, hatten sie gefickt. Ulrike erkannte, dass sie vergewaltigt worden war. Niemals hätte sie zugestimmt, dass Wolfgangs Bruder sie ohne ihre Zustimmung nahm, und dann auch noch so wie er es wollte, zu seinen Bedingungen.

So langsam erwachte Ulrike aus ihrer Starre. Leise Stimmen drangen an ihr Ohr. Sie hörte die Frau ihr gegenüber ihrem Mann belustigt fragen, wie sie denn die beiden Männer im Bett auseinander halten könnte. Andere sahen sie nun zum ersten Mal bewusst in ihrem sexy Outfit, und fingen an zu tuscheln, während sie sie beobachteten. Ulrike hörte Bezeichnungen wie Schlampe, Nymphomanin oder Cuckoldress.

Der Ärger baute sich in ihr auf. Sie nahm instinktiv ihr gefülltes Weinglas zur Hand, und schüttete den Inhalt Wolfgangs Bruder ins Gesicht. In einer fließenden Bewegung drehte sie sich zu Wolfgang um, und gab ihm eine heftige Ohrfeige. Sie schrie die beiden an: "Ihr Schweine, ich will mit euch nichts mehr zu tun haben." Dann nahm sie ihre Clutch, und verließ erhobenen Hauptes den Speisesaal.

Ulrike ging aufs Deck, lehnte sich an die Reling, schaute in die schwarze Nacht, auf das schwarze Wasser, und überlegte für eine Sekunde, sich ins Meer zu stürzen. Der Mann, für den sie anfing, Gefühle zu entwickeln, hatte sie belogen und betrogen. Er hatte sie und ihre Gutgläubigkeit eiskalt und bewusst ausgenutzt. Sie konnte plötzlich die launische Art von Wolfgang erklären.

Sie erinnerte sich daran, dass Wolfgang beim Besuch der Sammlung Pinakothek nicht wusste, wer der Künstler Gustav Klimt war. Aber am nächsten Tag konnte er die Hauptwerke dieses Mannes und die Art seiner Pinselführung erläutern.

Sie erinnerte sich, wie sie darüber debattiert hatten, wer der bessere Hamburger Fußballclub wäre, der HSV oder der FC St. Pauli. Erst war er ein HSV-Fan, dann begeisterte er sich am nächsten Wochenende für die Kietzkicker.

Mal hatte er eine rechts-konservative Meinung zu aktuellen politischen Themen, und als sie ihn darauf ein paar Tage später ansprach, hatte er sie ausgelacht, und gemeint, er wäre eigentlich ein Linker, und wollte nur polarisieren. Und dann vertrat er glaubhaft die Gegenargumente.

Es gab noch zig solcher Gegebenheiten in ihrer Erinnerung.

Sie wusste jetzt, dass Wolfgang nicht launisch gewesen war. Nein, er war es einfach nicht gewesen. Klaus hatte seine Stelle eingenommen. Es war auch nicht Wolfgang, der sie alle paar Wochen im Bett dominiert, und sie fast jedes Mal in ihre drei Löcher gefickt hatte. Es war sein Bruder Klaus gewesen.

Ulrike stellte sich vor, wie die beiden sich vor Lachen gekrümmt haben mussten, wenn sie nach vollzogenem Tausch der Personen am nächsten Tag wieder zurückgetauscht hatten, und erzählen konnten, wie sie sie getäuscht und missbraucht hatten.

Unschlüssig, was sie nun tun sollte, beugte sie sich ein wenig mehr über die Reling, nur um im gleichen Moment von einer starken Männerhand zurückgezogen zu werden. Es war der Erste Offizier, der sie zu sich umdrehte, und ihr sagte: "Selbstmord ist keine Rache an den beiden Verbrechern. Der Kapitän hat mich über den Vorfall informiert. Wir sind uns sicher, sie haben nicht gewusst, dass es zwei identische Ausführungen dieser Herren gibt.

Ich habe mir erlaubt, Ihnen eine neue Türkarte zu programmieren, sodass Wolfgang Meyer keinen Zutritt mehr zu Ihrer Suite hat. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrer Kabine." Auf dem Weg zur Kabine bot ihr der Offizier jedwede Hilfe der gesamten Besatzung einschließlich des Kapitäns an. Ulrike bedankte sich bei ihm, ohne ihm richtig zugehört zu haben.

In ihrer Kabine angekommen suchte Ulrike alles, was Wolfgang oder vielleicht auch Klaus gehörte, zusammen, stopfte es in den Koffer des Mannes, von dem sie angenommen hatte, dass er ihr Freund wäre, und warf ihn vor die Kabinentür.

Dann riss sie sich die Kleidung vom Leib, und ging unter die Dusche. Sie fühlte sich dreckig, beschmutzt. Minutenlang schrubbte sie ihren Körper mit Seife ab. Das warme Wasser beruhigte sie allmählich. Sie fühlte sich plötzlich sehr müde. Ulrike sackte auf den Boden der Dusche, zog ihre Beine an, und umklammerte diese mit ihren Armen. Sie fing an zu weinen. Was sollte sie tun? Sie wusste es nicht, ihr Kopf war leer.

Sie dachte an ihren Mann. Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätte sie darüber lachen können, dass fast gleichzeitig die außereheliche Beziehung ihres Mannes und die ihre zu Bruch gegangen war. Ein merkwürdiger Zufall. Sollte sie ihren Mann anrufen, und ihn um Rat bitten? Warum nicht? Schließlich war er ihr Ehemann, und hatte immer, auch als er noch fast täglich zu seiner Geliebten gefahren war, ein offenes Ohr für ihre Belange gehabt. Sie schaute auf die Uhr in der Waschkabine. Es war 22 Uhr durch, in Deutschland musste es demzufolge nach vier Uhr in der Früh sein.

Langsam stand sie auf, trocknete sich ab und legte sich aufs Bett. Sie nahm ihr Smartphone zur Hand, und drückte die Kurzwahltaste mit Daniels Rufnummer. Es dauerte schier eine gefühlte Ewigkeit, bis das erste Freizeichen ertönte. Sie ließ es schellen, zehn, elf, zwölf Mal. Gerade als sie auflegen wollte, hörte sie eine müde Stimme sagen: "Ist etwas passiert, Ulrike? Geht es dir gut?"

Die geäußerte Sorge ihres Mannes ließ ihre emotionalen Dämme brechen. Sie weinte und schluchzte hemmungslos. Daniel ließ sie eine Zeit lang weinen, dann sagte er zärtlich: "Ach Ulrike, es wird schon nicht so schlimm sein, als dass wir es nicht reparieren können. Erzähl mir, woher dein Schmerz herrührt. Ich kann mir nur vorstellen, dass Wolfgang der Grund für deine Traurigkeit ist. Was ist passiert?"

Auf diese Aufforderung hatte Ulrike gewartet. Sie beruhigte sich ein wenig, und fing dann an über die Geschehnisse des Abends zu berichten. Daniel unterbrach sie nicht, ließ sie reden. Am Ende der Ausführungen stellte sie Daniel die Frage, was sie tun sollte.

Daniel überlegte eine Weile, und sprach dann: "Ich an deiner Stelle würde den Kapitän bitten, den beiden Kerlen unmissverständlich klarzumachen, dass sie dich nicht mehr kontaktieren dürfen. Dann kannst du die letzten drei Wochen deiner Kreuzfahrt noch ein wenig genießen. Wenn du es möchtest, werde ich prüfen, ob ich dir entgegenfliegen, und an einen geeigneten Hafen einschiffen kann."

"Das würdest du machen?", fragte Ulrike ungläubig.

"Ja, schließlich bist du meine Frau", antwortete Daniel. "Wir haben uns in den letzten Jahren etwas auseinandergelebt, aber nie die Verbindung zueinander ganz verloren. Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, dass, wenn wir an unsere Ehe arbeiten, wir wieder ein Paar werden können. Ich habe vielleicht noch 20 bis 25 gute Jahre vor mir. Die würde ich gerne mit dir verleben."

Ulrike fing wieder an zu weinen, dieses Mal aber vor Glück.

"Versuch ein paar Stunden zu schlafen", riet ihr Daniel. "Wenn du dann aufstehst habe ich vielleicht schon einen Flug gebucht, und den freien Kabinenplatz in deiner Suite belegen können. Weißt du was? Mir kribbelt es im Bauch, wenn ich an die Zukunft denke. Schlaf gut und bis Morgen, mein Schatz."

Ulrike lag noch eine Stunde wach, und ließ das Telefonat mit ihrem Mann Revue passieren. Er hatte sie "Schatz" genannt. So hatte er sie schon lange nicht mehr angesprochen. Sollte ihre Ehe wirklich eine zweite Chance haben? Mit diesen positiven Gedanken fiel sie endlich in einen tiefen Schlaf.

Epilog.

Drei Tage später schiffte Daniel ein. Seine Frau stand am Ende der Gangway, die ins Schiff führte. Als sie ihren Mann sah, lief sie auf ihn zu, und fiel ihm um den Hals. Sie küssten sich wie in den Kitschfilmen, wenn Matrosen nach monatelanger Ausfahrt endlich nach Hause zurückkamen und von ihren jeweiligen Freundinnen begrüßt wurden. Sie war glücklich.

Wieder zurück in Hamburg berieten sie sich mit einem Rechtsanwalt, ob sie die beiden Meyer Brüder wegen Vergewaltigung anzeigen könnten. Der Rechtsanwalt riet ihnen davon ab, da der Sex mit Wolfgang einvernehmlich gewesen war, und Ulrike nicht beweisen konnte, dass auch Klaus sie gefickt hatte.

Spaßeshalber beschrieb er Ulrikes Beziehung zu den Meyer Brüdern mit der Heisenbergschen Unschärferelation, mit der Beziehung der zwei Brüder, die sich darin auswirkt, dass sich gleichzeitig immer nur einer von beiden Brüdern genau bestimmen lässt. Sie beschlossen, den Vorgang zu den Akten zu legen.

Das Paar begab sich in die Hände eines Paartherapeuten, und arbeitete intensiv und erfolgreich an der Wiederbelebung ihrer Ehe.

Daniel war verblüfft, mit welchen Ideen und mit welcher Intensität ihn seine Frau im Bett überraschte. Er erkannte für sich, dass seine jugendliche Ex-Geliebte seiner Frau nicht das Wasser hatte reichen können, in keiner Hinsicht!

Daniel stand für eine Verlängerung der Laufzeit seines Vorstandsmandates nicht mehr zur Verfügung. Ganz im Gegenteil bat er den Aufsichtsrat um die sofortige Aufhebung seines Vertrages aus persönlichen Gründen. Er wollte seine ihm noch verbleibende Zeit mit seiner Frau verbringen, und kehrte deshalb der Bank den Rücken zu.

Das Leben meinte es gut mit den Schultes.

Ende



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