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Krieg und Liebe - Atlantikwetter (fm:Romantisch, 13144 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 31 2023 Gesehen / Gelesen: 9467 / 7843 [83%] Bewertung Geschichte: 9.82 (283 Stimmen)
WW2: 2 deutsche Marinesoldaten errichten Krieg in Nordamerika eine Wetterstation und verlieben sich in zwei örtliche Französinnen.

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Krieg und Liebe: Atlantikwetter

© JoeMo1619 - Dezember 2023 ff.

Ort: St. Pierre & Miquelon - französisches Überseedepartement vor der kanadischen Ostküste ab Herbst 1940

Vorwort:

Im Sommer 1940 eroberte die Wehrmacht in nur 46 Tagen ganz Frankreich, besetzte den Norden, Paris und die gesamte Küstenlinie entlang des Ärmelkanals und der Biskaya. Im Zentrum und Süden akzeptierten sie einen französischen Reststaat unter Marschall Petain, der seine Verwaltungshauptstadt in dem zentralfranzösischen Badeort Vichy errichtete. Dieser von Niemandem erwartete militärische Erfolg gab der deutschen Kriegsmarine zum ersten Mal einen freien Zugang zum Atlantik, der von dem letzten verbliebenen Kriegsgegner, Großbritannien und dem British Empire, nicht abgesperrt und kontrolliert werden konnte.

Zum effektiven Einsatz der mächtigen Schlachtschiffe als auch der in fünf neuen Atlantikhäfen stationierten U-Boote fehlte aber eine extrem wichtige Information: eine zuverlässige Wettervorhersage. Um diese zu erstellen, bedurfte es vor achtzig Jahren stationärer Wetterstationen, am besten an der Westküste des Atlantik. Denn dort, wo der aus der Karibik kommende, warme Golfstrom und der aus dem Polargebiet kommende kalte Labradorstrom aufeinandertreffen, im Dreieck zwischen kanadischer Küste, Grönland und Island, ist die wichtigste 'Wetterküche' für den Atlantik und die Küstenregionen Europas. Ausgerechnet an diesem Ort besaß das Deutsche Reich keine Verbündeten, nachdem die zu Dänemark gehörenden Inseln von Island und Grönland nach der deutschen Besetzung Dänemarks von den Alliierten 'gesichert' worden waren.

Die Geschichte:

Am 1. August 1940, sechs Wochen nach Frankreichs Kapitulation, kamen an einem strahlenden Sommertag im Oberkommando der Kriegsmarine am Berliner Tirpitzufer die kommandierenden Admiräle und ihre Stabsoffiziere zu einem Strategiegespräch zusammen. Haupttagesordnungspunkt der Sitzung unter Großadmiral Raeder waren strategische Entscheidungen für den Seekrieg gegen Großbritannien, dem letzten verbliebenen Feind auf dem europäischen Kontinent, der damit verbundene Ausbau und die optimierte Nutzung der eroberten französischen Atlantikhäfen und eine Vielzahl von Einzelfragen von grundlegender Natur.

Praktisch alle anwesenden Admiräle und Marineoffiziere hatten eigene, teilweise langjährige Erfahrung mit dem Kommando auf Hochseeschiffen über und unter Wasser. Großadmiral Raeder eröffnete die Diskussion über einen kleinen Untertagesordnungspunkt mit einem kurzen Statement selbst. "Jeder Marineoffizier weiß, dass der wichtigste Einflussfaktor für eine erfolgreiche Seekriegsführung, der nicht von uns selbst kontrolliert werden kann, das Wetter ist. Insofern ist für die Kriegsmarine im atlantischen Einsatzgebiet von außerordentlicher Bedeutung, eine möglichst präzise und zuverlässige Wettervorhersage an die Hand zu bekommen." Damit gab er das Wort an den Chef-Meteorologen der Kriegsmarine, Fregattenkapitän Heinrich Schiefer.

"Wir sind dabei, vom norwegischen Nordkap bis an die französisch-spanische Grenze neue Wetterstationen einzurichten, die uns ab dem Spätsommer täglich mit ihren meteorologischen Messwerten versorgen werden. Zudem haben wir mit den Kollegen der spanischen Marine auf dem kleinen Dienstweg vereinbart, dass wir deren Messwerte entlang der spanischen Biskayaküste regelmäßig und zeitnah erhalten. Etwas Ähnliches besprechen wir derzeit mit der portugiesischen Marine, insbesondere von deren Wetterstationen auf Madeira und den Azoren. Diese Gespräche gehen leider sehr langsam voran", führte Fregattenkapitän Schiefer aus. "Was uns bisher fehlt, sind regelmäßige Wetterdaten von der Westseite des Atlantik und dem Raum um Island und Grönland. Alle Versuche, regelmäßig und zeitnah an wissenschaftliche US-amerikanische Wetterdaten zu kommen, sind bisher erfolglos geblieben. Dort müssen wir uns derzeit auf die Auswertung von Wetterberichten in den Zeitungen der Ostküste abstützen, die in unserer Botschaft in Washington täglich gelesen und übermittelt werden."

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