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Herbstblumen (Bonus 2/2) - Eva Marina (fm:Romantisch, 6044 Wörter) [64/64] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 09 2024 Gesehen / Gelesen: 2586 / 1901 [74%] Bewertung Teil: 9.57 (35 Stimmen)
In einer Apotheke wird Eva-Marina entdeckt, welche Marina ähnlich sieht. Es kommt zur Verabredung und mehr

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Herbstblumen

Bonus 2/2

Eva Marina

Ich musste mal wieder in die Apotheke. Seit einigen Jahren bekam ich ein Medikament für die Schilddrüse. Ich ging hinein, und freute mich, dass meine Lieblingsapothekerin da war. Ich mochte sie, da sie einem immer das Gefühl gab, nur für einem selbst da zu sein. Außerdem ähnelte sie ihr. Und ihre Stimme klang sehr angenehm. Warum und weich. Ich ging hin, wir begrüßten uns, wie immer lächelte sie, und ich gab ihr das Rezept. Eine Weile tippte sie auf ihrer Kasse herum, dann sagte sie. "Das hab ich nicht da. Das ist momentan auch nicht lieferbar. Moment, ich schau mal". Wieder tippte sie eine Weile herum. Ich kann ihnen ein Medikament eines anderen Herstellers geben. Das muss ich aber bestellen. Können sie das abholen? Morgen ab 10". "Kein Problem. Komme ich halt nochmal her" (und hoffte, sie würde auch wieder da sein). Sie tippte wieder herum, und die Kasse spuckte den Abholschein aus. Auf einmal schaute sie verunsichert. Und ich bekam mit, dass ich sie angestiert hatte.

"Ist was mit meinem Gesicht? Sie haben so ...". "NNnein. Ich ... sie erinnern mich an jemanden. An Marina". Mann, ich Idiot! Wieso hab ich das jetzt gesagt! "Ist das ihre Frau? Freundin"? Ich schüttelte den Kopf. "Exfrau"? "Nein, es ist ... es ist eine Romanfigur von mir". "Sie können mich mit einer Romanfigur vergleichen"? Man hörte schon eine leichte Empörung aus ihrer Stimme heraus. "Nein, nicht so, Marina ist echt ... war echt"! Sie schaute immer noch verwundert. "Sie fuhr mal einige Stationen mit mir im selben Bus". "Sie können ja schnell Bekanntschaften schließen. Und daraus haben sie gleich einen ganzen Roman gemacht"? "Nein, Quatsch, ich habe sie aber in meinen Schluss eingebaut. Den Schluss von meinem Roman". "Kenne ich den"? "Ich glaube nicht. Der ist nicht von der Art, wie ihn Frauen lesen". "Ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber ich werde immer neugieriger. Das klingt alles ein wenig .. merkwürdig". "Ist es nicht. Also ich ... ich hole das Rezept dann morgen ab. Schönen Feierabend". Sie war nun verdutzt, denn ich ließ sie einfach stehen.

Als ich am nächsten Tag wieder hin ging, war sie natürlich da. Sie grinste mich an. "Tach Herr Schriftsteller. Das Rezept abholen"? "Ja". Ich gab ihr den Zettel hin und sie verschwand nach hinten. Nach kurzer Zeit kam sie mit der Medikamentenschachtel wieder. "Macht 5 Euro. Und ich sehe ihr also ähnlich, ja"? "Ja, doch, ziemlich". "Was macht die denn am Schluss"? "Ihre Rolle ist ein wenig ... komplizierter. Vielschichtig mit der Vergangenheit, der Gegenwart, und der Zukunft verwoben, zieht dabei aber einen sehr weiten Bogen, der über normale menschliche Maßstäbe hinausgeht". Ich gab das Geld hin. "Danke. So wie heute, gestern, morgen bei Star Trek"? Wow, sie kannte das! "Gestern, heute, morgen, heißt es. Es ist so ähnlich und doch ganz anders. Wenn man Filme zum Maßstab nimmt, kommt auch noch ein klein wenig und täglich grüßt das Murmeltier darin vor". Sie stierte mich jetzt so an wie ich sie gestern. Irgendwie erwartungsvoll. Was wollte die? Achsoooo. Die wollte von mir eingeladen werden! "Ich würd's ihnen ja erzählen, aber dann bekomme ich Ärger mit ihrem Freund". "Den gibt's nicht"! "Na dann ... wie wäre es mit morgen Abend"? "Was wäre"? "Na, essen gehen. Das war eben eine Einladung". "Gerne, liebend gerne"! "Soll ich sie hier abholen? Wann haben sie denn Feierabend"? "Um 20:00". "Gut, ich komme hierher". "Ich freue mich. Wird dann noch etwa fünf Minuten dauern. Nicht weglaufen"! "Ich komme und laufe nicht weg"! Sie griente. Ich ging raus.

Wow. Seit Ewigkeiten wieder eine Frau eingeladen. Und noch dazu eine so hübsche. Sie hatte tatsächlich Ähnlichkeit mit Marina. Nicht die Figur, aber das Gesicht. Ich machte mich natürlich schön zurecht. Ich war dann zu Fuß hin. Weit war es nicht. So könnte man wenigstens ein Gläschen trinken. Eigentlich mache ich mir daraus nichts, aber um die Anspannung aufzulösen und geselliger zu wirken war das vielleicht nicht so schlecht. Es war Donnerstag. Ich hatte mir natürlich im Vorwege Gaststätten in der Nähe ihrer Apotheke rausgesucht und war an einem Italiener hängen geblieben. Und reserviert. Die hatten auch was vegetarisches, falls sie Vegetarier war. Ich war schon ganz aufgeregt. Sie kam aber ganz cool und lässig aus der Apotheke raus. Für die Türöffnung hatte sie von innen da oben einen Knopf gedrückt, so sah es zumindest aus. "Hallo. Sie sind ja pünktlich. Wo geht es denn hin"?

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