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Der Mord, der keiner war (fm:Ehebruch, 9413 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 18 2024 Gesehen / Gelesen: 5877 / 4455 [76%] Bewertung Geschichte: 9.35 (121 Stimmen)
Ein Betrug, ein Rachefeldzug, ein Todesfall und eine Trennung

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1. Prolog

Da lag er nun, der Heini. Er hatte jetzt erstaunlicherweise einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Nur der in der Wanne liegende Fön trübte den idyllischen Eindruck. Er war behaart und hatte einen ein klein wenig dicken Bauch, so einen, wie ihn viele Männer ab einem gewissen Alter haben. Sein Schwanz, nun für alle Zeiten nur noch ein Schwänzchen, ragte nur ganz wenig da unten aus ihm heraus. Nie wieder würde er mit ihm eine Beziehung zerstören, nie wieder. Keine Ahnung, was meine Frau Tina an diesem eitel Gockel gefressen hatte. Es war vorbei! Eigentlich könnte ich nun zufrieden sein. Am liebsten hätte ich aber diesen Mistkerl umgebracht. Aber hatte ich das nicht auch? Bestimmt denkt ihr jetzt auch alle, ich hätte ihn umgebracht! Es sieht ja ganz so aus, oder? Alle Indizien deuten darauf hin! Aber nein, ich war es nicht! Ehrlich! Am besten, ich erzähle die Geschichte der Reihe nach von vorne ...

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2. Der Anfang vom Ende

Es war im Spätsommer letzten Jahres, als wir auf ihn und seine Frau stießen. Uns, das heißt der Tennisklub, in dem meine Frau Tina und ich seit kurzem Mitglied sind, weil die Anlage unseres alten Tennisklubs einem Wohnungsbau weichen musste. Gab es nicht da schon, bei der ersten Begrüßung, feurige Blicke? Im Nachhinein konnte ich es nicht sagen. Nach einigen belanglosen Kennenlernfloskeln hatte meine Frau gleich die Idee, doch ein Doppel gegeneinander zu spielen. Gesagt, getan. Anfangs lief das Spiel auch ziemlich ausgeglichen, aber dann gab es einen Riss. Tina spielte unkonzentriert, und auch mich verunsicherte es zunehmend. Fast hatte ich das Gefühl, sie hatte absichtlich einige Bälle verschlagen. Den Gedanken hatte ich aber erst hinterher. Und dann: Matchball. Ich hechtete noch zum Ball, bekam ihn auch über das Netz, aber da lauerte er auch schon. Der Schmetterball schlug auf, kurz hinter meinen Füßen. Verloren. Zu verlieren ist nicht schlimm, aber das war schon echt demütigend. Die Spiele danach liefen dann zwar wieder ausgeglichener, dafür gab es aber aus anderen Richtungen Störfeuer.

Tina, die von uns beiden die kommunikativere war, schmiss sich sogleich an Jennifer heran, sie war die Frau von ihm, der Hans-Peter hieß. Schnatterschnatterschnatter und schon hatten wir eine Einladung zu ihnen. Ich fragte ihn was er so macht, und erfuhr, dass er Manager von einem großen Autoteilezulieferer war, ein großes Haus, fast schon eine Villa, und noch mehrere Mietshäuser besaß. Da konnte ich mit meiner kleinen Sicherheitsfirma und meinem kleinen Eigenheim natürlich nicht mithalten. Ihm war nicht anzumerken ob ihm das mit der Einladung gefiel und ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass sie mir nicht gefiel. Zu Hause gab es dann natürlich gleich einen Riesenkrach deswegen. Tina roch natürlich den Braten und warf mir sogleich vor, dass ich eifersüchtig war. Zu Recht, wie sich bald herausstellen sollte. Aber noch war alles in Butter, wenn man davon absah, dass mir das drei Wochen Zwangsenthaltsamkeit eingebrockt hatte.

Der Besuch bei denen war dann aber tatsächlich gar nicht so schlecht, wenn man davon absah dass Tina die ganze Zeit an seinen Lippen hing. Er war ja auch viel herumgekommen, der Hans-Peter, war weltgewandt, eloquent, und ein guter Erzähler, das musste man ihm lassen. Ich hielt ihn allerdings gleich zu Anfang für einen typischen Angeber. Einer, der es zwar drauf hatte, aber auch zu viel Lob einheimste. Und das bekam er nicht nur von Tina, sondern auch von seiner Frau. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie ihm hörig war. Eigene Akzente konnte sie bei den Gesprächen jedenfalls nicht setzen. Aber sonst war sie eine gute Gastgeberin. Und schon ziemlich attraktiv. Fast sogar schöner als meine Tina, wenn man davon absah, dass Tina jünger war und einen größeren Busen besaß.

Die Tage vergingen, wir machten unsere täglichen Sachen wie immer, spielten noch mehrere Tennismatches, ich durfte endlich auch wieder mit Tina schlafen, aber dann gab es erste Anzeichen. Verstohlene Blicke zu mir, wischen auf dem Handy. Heimlichkeiten, wie fahren mit dem Auto zu irgendwelchen Freundinnen. Kleine Anzeichen, aber deutlich. Die gab es vorher schon, aber nicht in dieser Häufigkeit. Außerdem begann bei Tina wieder eine Phase sexueller Unlust. Meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Nach so einer Fahrt passte ich Tina ab, die sehr spät nach Hause kam.

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