Der Lohn des Ehrenmanns (fm:Schlampen, 903 Wörter) [1/4] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Marvin | ||
Veröffentlicht: Sep 17 2024 | Gesehen / Gelesen: 6766 / 5779 [85%] | Bewertung Teil: 8.35 (51 Stimmen) |
Als seine Mitbewohnerin mit Liebeskummer nach Hause kommt erweist sich Student Clemens als Gentleman. Das wird belohnt und im Verlauf der nächsten Stunden muss er einige seiner Vorurteile überdenken. |
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KRAWUMM! Clemens schreckte auf. Das muss die Wohnungstür gewesen sein. Einbrecher. Verdammt, was machte man in so einer Situation? Er suchte kurz nach seinem Telefon und fand es natürlich sofort neben seinem Bürotisch. Warum sollte jemand in diese WG einbrechen? So dumm ist doch sicher niemand. Andererseits konnte es ja auch kaum seine Mitbewohnerin Clara gewesen sein. Das war nicht nur nicht ihr Stil, sie hatte auch felsenfest angekündigt, heute nicht nach Hause zu kommen. Oder war sie es doch? Dann musste etwas passiert sein. Türen schlagen war wahrlich nicht ihre Art.
Clemens studierte Ökotrophologie, also Ernährungswissenschaften, und war einer der wenigen Männer in seinem Studiengang. Clara hingegen studierte Politik und internationales Management und war auf dem Weg, sehr erfolgreich zu werden. Und sie war sonst immer sehr strukturiert und aufgeräumt. Türen schlagen hatte sie nicht im Repertoire, soweit Clemens das bisher von ihr mitbekommen hatte. Das waren allerdings auch nur wenige gemeinsame Monate in der kleinen Zweier-WG. Clemens stand auf und machte sich auf den Weg zu seiner Zimmertür, das Telefon in der Hand. Wenn es jetzt doch Einbrecher waren wusste er immer noch nicht, was er konkret tun konnte, aber einfach sitzen bleiben ging ja wohl auch nicht.
Als er die Tür öffnete hörte er schon Claras schluchzen. Auch das passte nicht zu ihr. Wahrscheinlich war es das Beste, sie in Ruhe zu lassen. Vorsichtig näherte er sich Claras Zimmertür, die einen Spalt offen stand. Clemens drückte etwas gegen die Tür und ermöglichte einen Blick ins gesamte Zimmer. "Clara? Alles okay bei dir?" Clemens sagte es leise, aber Clara hatte ihn bemerkt und drehte den Kopf leicht in seine Richtung. Sie lag auf dem Bett mit den Füßen in Clemens' Richtung. Und sie hatte erstaunlich wenig an, dafür dass sie gerader erst zur Wohnungstür reingekommen war. Sie trug einen knappen und sehr heißen Slip und ein dünnes Hemdchen. Jetzt sah Clemens auch noch den Mantel auf dem Zimmerboden liegen. Was mag geschehen sein? Ging ihn das was an?
Es dauerte noch eine Weile, bis Clara den Mund öffnete und den ersten halbwegs verständlichen Satz von sich gab: "Das Schwein hat mich einfach vor die Tür gesetzt. Halbnackt. Wie konnte ich nur so dumm sein?" Alles klar, das erklärte zumindest ein bisschen was. Clemens überlegte, was er tun konnte. So nah stand er Clara nicht, aber allein lassen konnte und wollte er sie auch nicht. Eine Freundin anrufen? Eigentlich fiel ihm nur die durchgedrehte Nathalie ein, aber er hatte schon mal keine Nummer von ihr. Sollte er Clara danach fragen?
Vorsichtig näherte er sich dem Bett, setzte sich an den Bettrand und legte sanft seine Hand auf ihren Rücken. Mehr tat er erstmal nicht. Vor allem, weil ihm nichts einfiel. Aber auch, weil er damit beschäftigt war, sich Clara in Ruhe anzusehen. Er fand sie schon immer beeindruckend schön, aber in einer Kombination aus Nähe, Zeit und sehr wenig Kleidung hatte er noch nie die Gelegenheit dazu, WG hin oder her.
Clemens sah sich begeistert die schlanken Beine, den schmalen und dennoch kräftigen Rücken, die schulterlangen braunen Haare und die zierlichen Gesichtszüge. Vor allem aber der einfach unglaubliche Hintern. Klein, knackig, durchtrainiert. Clemens schämte sich. Clara ging es schlecht und er starrte auf ihren Arsch. Und das Schlimmste daran war: Sie hatte es bemerkt. "Der Wixer hat mich einfach vor die Tür gesetzt. Fast nackt. Könntest du diesen Hintern einfach so vor die Tür schmeißen?" Eine kurze Pause setzte ein, dann sprach Clara weiter: "Antworte lieber nicht. Es würde nichts besser machen."
Clemens schwieg. Was auch wieder ziemlich feige war. Aber er konnte Clara auch nicht erzählen, wie heiß er sie fand und wie gern er sich diesen Hintern noch viel näher angesehen, ihn berührt, gestreichelt, geküsst hätte. Nicht nur in diesem besonderen Moment der Verzweiflung war das unmöglich. Auch grundsätzlich hielt er es für eine sehr schlechte Idee, wenn er sein WG-Zimmer nicht gefährden wollte. Und von ihrer sonst nüchternen spießigen Art abgesehen war Clara eine sehr umgängliche und sympathische Mitbewohnerin.
Also schwieg er und ließ die Hand in tröstender Absicht auf ihrem oberen Rück liegen.
Wieder eine Weile später platzte wieder ein Textbrocken aus ihr heraus:
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