Ich brauchte nur Lebensmittel (fm:Verführung, 5058 Wörter) | ||
Autor: Achterlaub | ||
Veröffentlicht: Feb 05 2025 | Gesehen / Gelesen: 6593 / 5665 [86%] | Bewertung Geschichte: 8.93 (71 Stimmen) |
Menschen kommen durch Zufall zusammen und gehen ihrer Wege. Manchmal passiert dies ein einziges Mal, manchmal auch mehrmals. |
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Ich brauchte nur Lebensmittel
Mein Urlaub war vorbei. An meinem letzten freien Tag mussten die Vorräte aufgefüllt werden. Obst, Gemüse, Fleisch, Eier, Brot und vieles andere standen auf dem Einkaufszettel.
In meinem Discounter war ich mit dem Standort jeden Produkts gut vertraut, wenn nicht mal wieder alles komplett umgeräumt worden war. Angesichts der vielen Produkte, aber auch weil ich auf Sonderangebote hoffte, durchstreifte ich Gang für Gang. Dabei begegnete ich mehrmals einer Frau, die mich freundlich anlächelte.
Ich kannte sie nicht. Auffallend war die Armschiene an ihrem rechten Unterarm. Er war anscheinend gebrochen. Die Frau mit den dunkelblonden halblangen Haaren war in meinem Alter, also etwa Mitte vierzig, und vollschlank. So nennt man gemeinhin Frauen, die etwas mehr Fleisch auf den Rippen haben. Andere bezeichnen das als mütterlichen Typ, was nicht notgedrungen bedeutet, dass diese Person eine Schwangerschaft durchlaufen hatte.
Jedenfalls trafen wir einige Male aufeinander. Ihr Lächeln fesselte mich. Es war nicht ihr Gesicht, das vollkommen natürlich und mit nur wenig Schminke versehen schien. Es war auch nicht ihre Gestalt, deren Rundungen und Pölsterchen trotz des weiten bunten Kleides nicht zu übersehen waren. Es waren vielmehr diese feinen Fältchen um den Mund, die schmalen Lippen, die sie so aufreizend bewegte. Diese Frau hatte eine nicht zu erklärende Erotik an sich.
Wie es der Zufall so will, stand ich in der Warteschlange an der Kasse hinter ihr. Ab und zu drehte sie sich mir zu, zeigte ihr bekanntes Lächeln und wendete sich dann wieder ohne etwas zu sagen zurück.
Meinen Einkauf hatte ich in zwei große Beutel verpackt. Ich wollte mich schon zu Fuß nach Hause aufmachen, als ich beinahe über den Wagen der Dame fiel. Wieder lächelte sie mich an. Aber dann sprach sie plötzlich in sanftem, aber durchaus bestimmten Tonfall: "Entschuldigen Sie, dass ich Sie anspreche. Sie sehen ja, dass mein rechter Arm mich hindert. Können Sie mir bitte die beiden Pakete Wasser in den Kofferraum meines Autos bringen?"
Ich musste nicht lange überleben. "Selbstverständlich. Wo steht denn der Wagen?" Sie fuhr einen Porsche Cheyenne. Ich kannte dieses Fahrzeug bislang nicht. Die Frau hat Geld, ging mir dabei nur durch den Sinn.
Während ich noch über die finanzielle Situation der Unbekannten sinnierte, fing sie erneut an zu sprechen. "Entschuldigen Sie. Es ist gewiss zu viel verlangt. Aber ich habe leider niemanden, der mir das Wasser nach oben trägt. Könnten Sie sich vorstellen, mit mir zu meiner Wohnung zu fahren? Ich bringe Sie dann selbstverständlich mit dem Auto nach Hause."
Irgendwie war noch Urlaubsstimmung in mir. Denn ich sagte sofort und ohne nachzudenken zu. Sie wohnte nicht weit weg von mir. Sie müsste mich noch nicht einmal nach Hause fahren, sprach ich. Dabei dachte ich: "So ein Spaziergang wird mir gewiss gut tun."
Es war schon ein tolles Gefühl, in dieser Luxuskarosse zu sitzen. Die Dame fuhr trotz ihrer Behinderung sicher und flott. Rückwärts einparken war sie ohne Zweifel gewohnt. Bald konnte man mich mit den Wasserflaschen in den ersten Stock stapfen sehen. Meine Taschen mussten warten. Die trug ich beim nächsten mal nach oben. Ich musste auch die hinauf tragen. Denn die Fremde - Hanna G. hieß sie, wie unschwer dem Klingelschild zu entnehmen war - ließ mich nicht sofort gehen. Zum Dank sollte ich noch auf einen Kaffee bleiben.
So saßen wir denn bald nebeneinander auf der Couch in dem eher kleinen Wohnzimmer. Während der Kaffee durchlief, hatte ich Gelegenheit, mich kurz umzusehen. Die Möblierung war überwiegend hell gehalten. Der riesige Fernseher auf einer Konsole stach einem bereits beim Betreten des Raumes ins Auge. Überall stand Nippes herum: kleine Figürchen, Porzellan, Urlaubsandenken und natürlich etliche Fotos von Familienangehörigen. Das nahm dem Wohnzimmer den etwas klinischen Eindruck, andererseits bezeugte es das Interesse der Bewohnerin auch an kleinen Dingen.
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