Wir suchen Geschichten! Hast du eine Geschichte geschrieben? Bitte hier einsenden! Danke schön!

Jeder geht sein Weg (fm:Sonstige, 6970 Wörter)

Autor:
Veröffentlicht: Jul 05 2025 Gesehen / Gelesen: 2749 / 2214 [81%] Bewertung Geschichte: 9.19 (27 Stimmen)
Die Schwestern Funda und Handan erleben mit ihren Ehemännern, was das Leben alles für einen bereit hält

[ Werbung: ]
mydirtyhobby
My Dirty Hobby: das soziale Netzwerk für Erwachsene


Breite der Text unten anpassen: (braucht 'cookies')
[ 10% ] [ 20% ] [ 30% ] [ 40% ] [ 50% ] [ 60% ] [ 70% ] [ 80% ] [ 90% ] [ 100% ]

© Ayse1985 Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

Liebe, eine, die Funda nicht vollständig verstehen konnte, aber akzeptierte, weil es Handans Wahl war.

Rolf selbst schien sich dieser Dynamik nicht bewusst zu sein oder er ignorierte sie gekonnt. Für ihn war Sex ein Bedürfnis, das gestillt werden musste, und er schien zufrieden mit der Art und Weise, wie er es tat. Er liebte Handan auf seine Weise, war stolz auf sie und schätzte ihre offene Art. Er sah ihre kleinen Neckereien als Ausdruck ihrer Verbundenheit und schätzte es, dass sie so unkompliziert war.

Ali wiederum war ein aufmerksamer Beobachter. Er bemerkte die feinen Nuancen in Handans Verhalten, wenn das Gespräch auf Intimität kam, und sah die besorgten Blicke Fundas. Er wusste, dass Funda ihrer Schwester alles erzählte, und auch er schätzte das Vertrauen, das seine Frau in ihn setzte, indem sie ihm ihre eigenen tiefsten Gefühle offenbarte. Er wusste, dass Funda die Seele ihrer Schwester spüren konnte und dass es ihr weh tat, dass Handan nicht die gleiche Erfüllung in ihrer Ehe fand wie sie selbst.

Trotz dieser tiefgreifenden Unterschiede in ihren Beziehungen hielten die vier zusammen. Die Wochenenden im Garten waren heilige Rituale, bei denen sie lachten, aßen und einfach die Gesellschaft des anderen genossen. Handan und Funda zogen sich oft in eine Ecke zurück, flüsterten und kicherten, teilten Geheimnisse, die nur sie beide verstanden. Diese Momente waren der Kitt, der ihre Familien zusammenhielt, eine unerschütterliche Bindung zwischen zwei Schwestern, die trotz aller Unterschiede das Beste füreinander wollten.

Die Vertrautheit war ein doppelter Segen: Sie bot Trost und Verständnis, legte aber auch die Unterschiede offen. Doch gerade in diesen Unterschieden fanden sie eine Art von Stärke. Funda lernte, noch dankbarer für Ali zu sein, und Handan wusste, dass sie in ihrer Schwester immer eine Zuhörerin und Verbündete haben würde, die sie nicht verurteilte, sondern einfach nur für sie da war. Und so ging ihr Leben weiter, ein komplexes, aber tief verwurzeltes Geflecht aus Liebe, Vertrauen und den unausgesprochenen Emotionen, die jede Beziehung prägten.

Die Zeit verging, und Handans anfängliche Geduld mit Rolfs egoistischer Herangehensweise an ihre Intimität schwand zusehends. Was anfangs mit einem leisen Seufzer abgetan wurde, entwickelte sich zu einem tief sitzenden Gefühl der Frustration und des Unbehagens. Irgendwann konnte sie es nicht mehr ertragen.

Die Vorstellung, sich wieder einer rein physischen Begegnung hinzugeben, die ihren eigenen Bedürfnissen keinerlei Beachtung schenkte, wurde unerträglich.

Eines Abends, nachdem Rolf erneut in seiner gewohnten, fordernden Art auf sie zugekommen war, fand Handan die Kraft, ihn abzuweisen. Ihre Stimme war fest, wenn auch von einer Mischung aus Wut und Verletzung durchzogen. "Rolf, ich kann nicht mehr", sagte sie leise, aber bestimmt.

"Ich vermisse das Liebevolle und Zärtliche. Ich fühle mich wie eine Gummipuppe, die du einfach benutzt, wann immer dir danach ist. Ich erwarte eine Änderung."

Rolfs Reaktion war typisch für ihn - er verstand nicht. Sein Blick war leer, beinahe verwirrt. Er zuckte die Achseln. "Aber Handan, was meinst du? Bringe ich dich denn nicht zum Orgasmus?" Für ihn war das der entscheidende Indikator für eine erfolgreiche sexuelle Begegnung. Wenn sie ihren Höhepunkt erreichte, war doch alles in Ordnung, oder? Er sah das Problem nicht.

Handan schüttelte den Kopf, eine Mischung aus Verzweiflung und Unglauben in ihren Augen. "Doch, Rolf, das tust du. Aber das ist doch nicht alles! Es geht nicht nur darum, dass ich zum Orgasmus komme. Es geht darum, wie es sich anfühlt, darum, dass du mich wahrnimmst, dass es um uns beide geht, nicht nur um dich!"

Diese Konfrontation war der Beginn einer Reihe von Streitigkeiten und Spannungen, die sich wie ein Schleier über ihre Beziehung legten. Die unbeschwerten Wochenenden im Garten wurden seltener, die Leichtigkeit wich einer spürbaren Anspannung. Rolf, der es gewohnt war, seine Frau jederzeit und immer zur Verfügung zu haben, war irritiert und frustriert.

Er verstand die plötzliche "Verweigerung" seiner Frau nicht. Für ihn war es eine Ablehnung seiner Person, nicht eine Kritik an seinem Verhalten. Er fühlte sich zurückgewiesen und ungeliebt.

Die blaue Pille, die ihm einst so viel Selbstvertrauen verliehen hatte, lag nun ungenutzt in der Schublade. Stattdessen griff Rolf immer öfter zu einer anderen Lösung: Er machte es sich selber. Es war eine Notlösung, eine Art, seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne sich der emotionalen Komplexität stellen zu müssen, die Handan plötzlich in ihre Intimität brachte.

Doch diese Selbstbefriedigung löste das eigentliche Problem nicht; sie verschob es nur und verstärkte gleichzeitig seine Isolation. Er fühlte sich einsam, auch wenn Handan im selben Haus war. Die einst so unkomplizierte körperliche Nähe war nun ein Minenfeld, das er nicht zu betreten wagte.

Rolfs Frustration wuchs. Er war ein Mann, der Lösungen suchte, aber hier stand er vor einem Rätsel. Handans Worte hallten in seinem Kopf wider: "Liebevoll und zärtlich", "Gummipuppe". Er verstand die Bedeutung der Worte, aber nicht die dahinterliegenden Gefühle. Wie konnte er zärtlicher sein, wenn er doch nur seinen Trieb stillen wollte?

Und was hatte das mit Liebe zu tun, wenn es doch nur um Sex ging? Rolf fühlte sich überfordert und hilflos. Er war es gewohnt, Dinge anzupacken und zu reparieren, doch dieses Problem passte nicht in sein Schema.

Die Stille zwischen ihnen wurde lauter als die Worte. Handan zog sich zurück, suchte Trost in der Arbeit im Garten oder in langen Gesprächen mit Funda. Rolf hingegen verkroch sich in seinen Gedanken, grübelte, aber fand keine Antwort. Er spürte, dass etwas Grundlegendes in ihrer Ehe zerbrach, und das machte ihm Angst.

Er war ein stolzer Mann, der nicht gerne Schwäche zeigte. Doch die ständigen Spannungen, Handans kalte Schulter und seine eigene sexuelle Frustration nagten an ihm. Er war es nicht gewohnt, in einer Beziehung das Gefühl zu haben, er müsste um etwas kämpfen, das er für selbstverständlich hielt.

Irgendwann wurde es ihm zu bunt. Rolf merkte, dass er alleine aus diesem Dilemma nicht herausfand. Der Druck, der auf ihm lastete, wurde unerträglich. Er brauchte jemanden, mit dem er reden konnte, jemanden, der ihm vielleicht eine neue Perspektive aufzeigen konnte. Der Gedanke, sich jemandem zu offenbaren, war ihm zutiefst zuwider, doch die Alternative - ein Leben in dieser emotionalen Sackgasse - war noch schlimmer.

Er wusste, dass er sich mit jemandem darüber austauschen müsste, auch wenn er noch keine Ahnung hatte, wer diese Person sein sollte. Die Vorstellung, seine intimsten Probleme preiszugeben, verursachte ihm körperliches Unbehagen, aber die Verzweiflung trieb ihn dazu. Er spürte, dass eine Veränderung her musste, bevor ihre Ehe endgültig zerbrach.

Ein Schatten über dem Vertrauen

Handan suchte Trost bei Funda, ihrer Vertrauten, der einzigen Person, der sie ihre tiefsten Sorgen anvertrauen konnte. Die anfängliche Frustration über Rolfs Unverständnis hatte sich zu einem echten Problem ausgewachsen, das nun ihre Ehe zu zerfressen drohte. "Es ist so schlimm geworden, Funda", begann Handan, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. "Er will nicht oder kann nicht verstehen. Ich weiß nicht, was es ist.

Er sieht das Problem einfach nicht, oder er will es nicht verstehen." Handan rang mit den Worten, die die Leere in ihrer Beziehung beschreiben sollten. Sie fühlte sich unsichtbar, ihre Bedürfnisse und Emotionen wurden ignoriert, als wären sie irrelevant. Die Distanz zwischen ihr und Rolf wuchs mit jedem Tag, jede verpasste Gelegenheit zur Nähe wurde zu einem weiteren Stein in einer Mauer, die sich zwischen ihnen aufbaute.

Funda hörte aufmerksam zu, ihr Herz krampfte sich bei jeder von Handans Worten zusammen. Sie liebte ihre Schwester über alles und konnte ihren Schmerz förmlich spüren. Doch sie wusste nicht, was sie ihr raten sollte. Was sagte man jemandem, dessen Partner die emotionale Dimension der Intimität so vollständig ignorierte?

Nach langem Nachdenken, und vorsichtig abwägend, ob dies eine Lösung sein könnte, fragte Funda zögernd: "Habt ihr vielleicht mal über eine Paarberatung nachgedacht? Ein neutraler Dritter könnte euch helfen, miteinander zu reden."

Handans Reaktion war abrupt. Sie schüttelte den Kopf, ihre Augen verdunkelten sich. "Nein! Auf keinen Fall! Für Rolf wäre das ein Eingeständnis, dass er etwas nicht hinbekommt." Handans Worte waren erfüllt von der tiefen Kenntnis ihres Mannes. Rolfs Stolz war unermesslich, und die Vorstellung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, würde er als persönliche Niederlage empfinden.

Er würde es als ein Zeichen seiner Unfähigkeit werten, und das würde er niemals zulassen. Für Handan war klar, dass ein solcher Vorschlag die Situation nur noch schlimmer machen würde, möglicherweise sogar einen unüberwindbaren Graben zwischen ihnen schaffen könnte. Die Hoffnungslosigkeit in ihrer Stimme war spürbar.

Funda überlegte weiter. Sie dachte an Ali, an seine Empathie und sein Verständnis. Er war so anders als Rolf, so viel feinfühliger. Vielleicht könnte er... "Soll ich mal mit Ali darüber reden?", fragte Funda vorsichtig, fast schon flehend. Vielleicht könnte Ali, als Mann, Rolf anders erreichen, ihm die Situation aus einer anderen Perspektive näherbringen.

Doch auch diesen Vorschlag lehnte Handan sofort ab, noch entschiedener als den ersten. "Nein, das auf keinen Fall! Rolf war schon immer etwas eifersüchtig auf Ali." Ein eisiger Schauer lief Funda über den Rücken. Die unterschwellige Eifersucht Rolfs auf Ali war etwas, das sie beide kannten, aber nie offen ansprachen. Rolf schätzte Ali als Freund, ja, aber er spürte wohl instinktiv, dass Ali in manchen Bereichen - besonders in der Art, wie er Funda behandelte - eine Art Ideal verkörperte, dem er nicht entsprach.

Handan wusste, dass das Ansprechen dieses intimen Problems durch Ali eine Katastrophe wäre. "Wenn er ihn ansprechen sollte, ist der Teufel los", warnte Handan. Die Konsequenzen wären unvorhersehbar, aber gewiss verheerend für die fragile Beziehung zwischen den beiden Männern und letztlich auch für das Gefüge der vier Freunde. Handans Angst war spürbar. Sie war gefangen zwischen dem Wunsch nach Veränderung und der Furcht vor den möglichen Reaktionen Rolfs.

Handan seufzte tief. "Es tut mir einfach gut, mit dir darüber reden zu können, Funda. Das ist schon eine große Hilfe." In diesen Worten lag eine tiefe Melancholie. Sie wusste, dass Funda ihr keine Patentlösung bieten konnte, aber die Möglichkeit, ihre Last zu teilen, war in diesen dunklen Zeiten ein Lichtblick. Das Gespräch mit Funda war ihr Ventil, ein sicherer Hafen, in dem sie ihre verletzte Seele offenbaren konnte, ohne Verurteilung fürchten zu müssen.

Die Problematik zwischen Handan und Rolf wurde immer drängender. Rolfs Unfähigkeit oder Unwille, Handans Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen, nagte an ihrer Beziehung. Handan fühlte sich zutiefst allein und unerwünscht, obwohl sie in einer Ehe war. Die emotionalen Verletzungen, die durch Rolfs egoistisches Verhalten entstanden waren, saßen tief.

Sie sehnte sich nach Zärtlichkeit, nach einem Gefühl der Verbundenheit, das über die bloße körperliche Befriedigung hinausging. Rolf hingegen fühlte sich missverstanden und ungerecht behandelt. Er verstand Handans Klagen als Angriff auf seine Männlichkeit, auf seine Fähigkeiten als Liebhaber.

Er sah sich als denjenigen, der das Opfer brachte, indem er sich nun selbst befriedigen musste, weil seine Frau sich "verweigerte". Diese fehlende Kommunikation, die gegensätzlichen Wahrnehmungen und die Unfähigkeit, Empathie füreinander aufzubringen, schufen eine wachsende Kluft zwischen ihnen.

Diese Belastung wirkte sich auch auf Ali und Funda aus. Funda machte sich sehr viele Gedanken. Die Sorgen um Handan fraßen an ihr. Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihrer Schwester zu helfen, und der Erkenntnis, dass ihre Möglichkeiten begrenzt waren. Die Unfähigkeit, eine Lösung zu finden, belastete Funda schwer.

Sie sah ihre sonst so lebhafte Schwester immer bedrückter werden und wusste, dass es sich auf die gesamte Dynamik ihrer Freundschaft auswirkte. Die unbeschwerten Treffen wurden seltener, die Stimmung angespannter. Ali bemerkte Fundas Grübelei. Er spürte ihre Sorge und versuchte, für sie da zu sein, ihr zuzuhören und sie zu trösten.

Auch wenn er die Details von Handans Problemen nicht kannte, spürte er die Auswirkungen auf Funda und damit auch auf ihre eigene Beziehung. Die Leichtigkeit, die ihre Vierer-Freundschaft einst auszeichnete, war einer unterschwelligen Anspannung gewichen, die alle spürten.

Die Situation war zu einem Teufelskreis geworden: Handan zog sich zurück, Rolf verstand es nicht und wurde frustriert, was Handan noch mehr zurückweichen ließ. Funda litt mit Handan, und Ali litt mit Funda. Das einst so vertraute Geflecht begann Risse zu bekommen, und alle Beteiligten fragten sich, wie lange es noch halten würde, bevor es endgültig zerbrach.

Ein gefährlicher Gedanke

Rolfs Frustration wuchs ins Unermessliche. Handans Ablehnung nagte an ihm, und die Stille zwischen ihnen war unerträglich geworden. In seiner Verzweiflung, einen Ausweg zu finden, kam ihm eine unerwartete und beunruhigende Idee.

Eine Idee, die sich in seinem Kopf festsetzte und die Grenzen seiner Loyalität und Freundschaft auf gefährliche Weise verschwimmen ließ. Lag es daran, dass er in letzter Zeit, wenn er sich selber befriedigte, immer öfter an Funda dachte? Oder hatte er schon immer ein Faible für sie gehabt, weil sie im Gegensatz zu Handan Pullover, Blusen, T-Shirts und im Sommer manchmal auch ihr Bikinioberteil richtig ausfüllte?

Fundas Präsenz war eine ganz andere als die ihrer Schwester. Während Handan mit ihrem Humor und ihrer direkten Art auffiel, strahlte Funda eine ruhigere, fast schon sanfte Präsenz aus. Rolf hatte immer ihre Anmut und ihre weiblichen Formen bewundert, die so ganz anders waren als Handans Figur. Einmal hatte er sie oben ohne gesehen, ein flüchtiger Moment, der sich unauslöschlich in sein Gedächtnis gebrannt hatte.

Es war ein heißer Sommertag gewesen, sie hatten im Garten gegrillt, und Funda hatte ihr nasses Bikinioberteil ausgezogen, um sich schnell ein T-Shirt überzuwerfen. Dieser kurze, unerwartete Anblick - ihre herrlichen C-Brüste mit kleinen, hellbraunen Brustwarzenhöfen und richtig schönen, erdbeergroßen Brustwarzen - hatte etwas in ihm ausgelöst, das er damals schnell beiseitegeschoben hatte. Jetzt, in seiner Not, kehrte dieses Bild mit überwältigender Klarheit zurück und füllte seine einsamen Momente.

Oder lag es daran, dass Funda die ruhigere und vernünftigere der beiden Schwestern war? Diejenige, die stets die Dinge aus einer ausgewogenen Perspektive betrachtete, die Konflikte schlichtete und eine Aura der Vernunft um sich hatte. Er hätte es nicht wirklich und ehrlich beantworten können, welche der Gründe über wog, doch die Gewissheit war da: Funda war diejenige, der er sich öffnen wollte.

Die Vorstellung, Funda seine Probleme anzuvertrauen, war eine Mischung aus Verzweiflung und einer heimlichen, aufkeimenden Anziehung. In seinem Kopf vermischten sich seine sexuellen Frustrationen mit den dreckigen Gedanken, die er beim Anblick von Funda hatte. Diese Gedanken waren unerwünscht und beängstigend, doch sie boten ihm eine Flucht aus der unerträglichen Realität seiner Ehe.

Er wusste, dass sie falsch waren, eine Grenzüberschreitung des Vertrauens, das sie alle verband, doch die Versuchung war mächtig. Rolfs Emotionen waren ein chaotisches Durcheinander. Er fühlte sich einsam und missverstanden von Handan. Die Ablehnung durch seine Frau, die er als ungerecht empfand, schmerzte ihn zutiefst.

Er sehnte sich nach Bestätigung, nach jemandem, der ihn ohne Vorwürfe verstand, und in seiner Verzweiflung begann Funda, diese Rolle in seinen Gedanken einzunehmen. Er war gefangen zwischen seiner Frustration, seiner sexuellen Leere und einem aufkeimenden, gefährlichen Verlangen nach Funda.

Seine Moralvorstellungen gerieten ins Wanken; das enge Band der Freundschaft und Familie schien ihm in diesen Momenten weniger wichtig als seine eigene verzweifelte Suche nach Erleichterung.

Diese aufkeimenden Gefühle für Funda schufen eine komplexe und gefährliche Verbindung. Er wusste, dass Funda Alis Frau war, die Schwester seiner eigenen Frau. Das war ein doppelter Bruch des Vertrauens. Die Vorstellung, sich ihr anzuvertrauen, war gleichzeitig eine potenzielle Rettung und ein verräterischer Akt.

Wenn er sich ihr öffnete, riskierte er nicht nur seine Ehe mit Handan, sondern auch die Freundschaft zu Ali und das gesamte soziale Gefüge, das ihr Leben so lange stabilisiert hatte. Diese Gedanken belasteten ihn, auch wenn er sie kaum zuließ. Er war hin- und hergerissen zwischen der verzweifelten Suche nach Verständnis und der Angst vor den Konsequenzen.

Die komplexe Verbindung zwischen den Vieren wurde durch Rolfs innere Turbulenzen zusätzlich belastet. Das Vertrauen, das einst so stark war, begann von innen heraus zu bröckeln, ohne dass die anderen es merkten. Rolfs heimliche Gedanken waren wie ein dunkler Schatten, der sich über ihre unbeschwerten Zusammenkünfte legte.

Er achtete nun genauer auf Funda, auf ihre Bewegungen, ihre Gesten, ihre Gespräche. Jedes Lächeln von ihr konnte in seinem Kopf eine neue Fantasie auslösen, die er dann schnell wieder verdrängen musste. Er fühlte sich schuldig und gleichzeitig getrieben von einem Bedürfnis, das er nicht kontrollieren konnte. Dieses wachsende Begehren für Funda war ein Symptom seiner unerfüllten Bedürfnisse und seiner Unfähigkeit, mit den Problemen in seiner Ehe umzugehen.

Statt eine echte Lösung für seine Beziehung mit Handan zu finden, wich er in eine Fantasiewelt aus, in der Funda eine Rolle spielte, die sie niemals einnehmen sollte. Der Gedanke, sich ihr zu offenbaren, war ein letzter verzweifelter Versuch, seine eigene Leere zu füllen, ohne die eigentlichen Ursachen seines Problems anzugehen. Es war ein Spiel mit dem Feuer, das drohte, alles zu verbrennen, was ihm lieb und teuer war.

Fundas aufwühlender Traum

In den stillen Stunden der Nacht, während Ali friedlich neben ihr schlief, öffnete sich in Fundas Unterbewusstsein ein Fenster zu Wünschen und Empfindungen, die sie im Wachzustand nie auch nur zugelassen hätte. Es waren Träume, die sie mit einer Intensität erfassten, die sie nach dem Erwachen lange nicht abschütteln konnte, erfüllt von einer Mischung aus Verwirrung und einer beinahe schmerzhaften Erkenntnis.

In einer dieser Nächte fand sich Funda in einem Traum wieder, dessen Umgebung zwar vertraut, doch dessen Atmosphäre völlig verändert war. Es war Rolfs Garten, aber er war getaucht in ein Licht, das alles schärfer, intensiver erscheinen ließ. Rolf selbst war da, seine Gestalt wirkte größer, seine Präsenz durchdringender als je zuvor. Seine Blicke fixierten sie mit einer unerschütterlichen Intensität, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.

Er sprach nicht, doch die Botschaft seiner Augen war unmissverständlich - eine Mischung aus Forderung und einem unerwarteten, fast animalischen Verlangen, das sie in seinen Bann zog.

In diesem Traum fühlte sich Funda nicht wie die besonnene, kontrollierte Frau, die sie tagsüber war. Eine unbekannte, fast rebellische Seite in ihr regte sich. Sie war gefangen, nicht physisch, sondern durch die schiere Kraft seiner Ausstrahlung. Er kam näher, seine Bewegungen waren zielstrebig und unnachgiebig.

Funda spürte einen Impuls, zurückzuweichen, doch ein anderer, leiserer Impuls, der aus den Tiefen ihrer Seele kam, hielt sie fest. Es war die Ahnung von etwas Verbotenem und Mächtigem, das sie gleichzeitig abstieß und auf eine seltsame, aufwühlende Weise faszinierte.

Rolfs Hände erschienen in ihrem Traum. Sie waren nicht sanft oder zärtlich, wie sie es von Ali gewohnt war, sondern bestimmt und fordernd. Er berührte sie an vertrauten Stellen, doch die Berührung selbst war radikal anders - direkter, besitzergreifender. Funda spürte, wie ihr Körper darauf reagierte, eine Reaktion, die sie nicht kontrollieren konnte und die im Traum eine Mischung aus Beunruhigung und einer ungewohnten Welle der Erregung auslöste.

Es war die Reaktion auf eine unverhüllte Dominanz, die sie in ihrem kontrollierten Leben niemals gesucht hatte, die aber in dieser Traumwelt eine tiefe, verborgene Saite in ihr zum Schwingen brachte. Jede seiner Berührungen schien eine Antwort von ihrem eigenen Körper hervorzurufen, die sie im Wachzustand niemals zugelassen hätte.

Sie konnte sich nicht erinnern, dass er gesprochen hätte, doch die Botschaft war klar: Sie sollte sich hingeben. Und zum Schock ihrer wachen Persönlichkeit tat sie es. In diesem Traum gab es kein Zögern, kein "Nein". Es war ein komplettes Sich-Fallenlassen, ein Unterwerfen unter eine Kraft, die größer war als ihr eigener Wille.

Die Intensität der Empfindungen war überwältigend, eine Flut, die sie mit sich riss und sie bis an die Grenzen ihrer bekannten Sinnlichkeit trieb. Es war eine Erfahrung, die die Grenzen dessen sprengte, was sie für möglich gehalten hatte, und ihr eine Wildheit offenbarte, von der sie nicht wusste, dass sie in ihr schlummerte. Sie war nicht nur eine Zuschauerin, sondern eine willige Teilnehmerin, deren eigener Körper auf eine Weise reagierte, die sie im Wachzustand als undenkbar empfunden hätte.

Als Funda aus diesem Traum erwachte, lag sie regungslos da, ihr Herz pochte spürbar gegen ihre Rippen. Die Bilder und Empfindungen waren so real, dass sie sich fast körperlich spürbar anfühlten. Ein tiefes Gefühl der Scham überkam sie, gefolgt von einer Welle der Verwirrung. Wie konnte sie, die loyale Ehefrau von Ali, solche Fantasien haben?

Und dann kam die noch verstörendere Erkenntnis: Es war nicht nur die erotische Komponente, die sie so erschütterte, sondern die unerwartete Anziehung zur Dominanz, die Rolf in diesem Traum verkörpert hatte. Ali war zärtlich und liebevoll, ein Partner auf Augenhöhe, der sie verehrte. Doch in diesem Traum hatte sie etwas Unerwartetes gefunden - eine Sehnsucht nach jemandem, der die Kontrolle übernahm, der sie forderte und herausforderte.

Es war die Sehnsucht nach einer Dynamik, die in ihrer realen Beziehung keinen Platz hatte. Funda würde diese Fantasie niemals jemandem gestehen, nicht einmal ihrer Schwester Handan, geschweige denn Ali. Sie war zu tief in ihr verwurzelt, zu sehr im Widerspruch zu allem, was sie als Person verkörperte.

Doch dieser Traum hatte eine Tür in ihrem Unterbewusstsein geöffnet, eine Tür zu unerforschten Wünschen, die nun, da sie einmal aufgetaucht waren, nicht mehr so leicht zu ignorieren waren. Sie war eine Frau mit einem tiefen, stillen Wasser, das an diesem Morgen eine unerwartete Strömung offenbart hatte - eine, die sie beunruhigte, aber auch auf eine verstörende Weise zu sich selbst lockte.

Ein Traum wird wahr

An diesem Freitag verließ Ali wie gewohnt die Arbeit und fuhr direkt zum Sport. Ein langer, anstrengender Tag lag hinter ihm, und er spürte eine wachsende Gereiztheit. Der Chef hatte ihm mal wieder unnötig zugesetzt, und eine Frustration, die er sonst gut im Zaum halten konnte, brodelte in ihm.

Er freute sich auf das Training, um Dampf abzulassen. Dort bemerkte er aber, dass ihm das Training nicht zur Ruhe brachte, deswegen nahm er sich vor, das Training abzukürzen und auf seine Jungs hatte er auch keine Lust.

Rolf wusste, dass Ali freitags immer direkt von der Arbeit zum Sport ging und danach oft noch mit seinen Sportfreunden etwas essen oder trinken würde. Für Rolf war das die perfekte Gelegenheit, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Seine Schwägerin Funda, eine Grundschullehrerin, war spätestens um 14:00 Uhr zu Hause. Er nahm sich den Nachmittag frei.

Unterwegs besorgte er einen bunten Strauß Wiesenblumen. Er erinnerte sich, dass Funda und seine Frau Handan sich einmal begeistert darüber unterhalten hatten. Die Lieblingsblumen seiner Frau hatte er vergessen - kein Wunder, dachte er sich. Handan würde sich über jede Blume freuen, egal welche. Funda war da anders, wählerischer. Das war für Rolf ein unbewusstes Signal, dass Funda in seinen Augen etwas Besonderes war.

Er fuhr direkt zu ihrem Haus und klingelte. Es dauerte, bis Funda die Tür öffnete. Sie trug einen Bademantel, ihre Haare waren nass. Sie hatte offensichtlich gerade geduscht. Überraschung spiegelte sich in ihren Augen wider. "Ali ist nicht da", sagte sie, in der Annahme, Rolf würde daraufhin wieder gehen. Doch Rolfs Frechheit kannte keine Grenzen. "Willst du mich denn so vor der Tür stehen lassen?", fragte er mit einem Grinsen. Funda war verwirrt, eine leichte Unsicherheit huschte über ihr Gesicht - vielleicht eine Nachwirkung ihres Traumes? Doch sie bat ihn herein.

Rolf überreichte ihr die Blumen. Funda nahm den Strauß entgegen, und dabei öffnete sich ihr Bademantel vorne einen Spalt. Rolfs Blick fiel unweigerlich auf ihren Körper. Er sah ihre vollen, leicht hängenden Brüste, einen flachen Bauch und, wie bei ihrer Schwester, eine Intimrasur, die die äußeren Schamlippen deutlich sichtbar machte. Ein heißer Schauer durchfuhr ihn. Sein Penis reagierte sofort, spannte sich und bildete ein deutliches "Zelt" in seiner Hose.

Rolf stotterte, dass er dringend mit ihr über ein Problem sprechen müsse, bei dem er nicht weiterkomme. Funda hatte ihren Bademantel schnell wieder zusammengezogen, doch die wenigen Sekunden hatten Rolf gereicht. Sie schien den Gürtel vergessen zu haben und hielt den Mantel deshalb krampfhaft fest, um nicht nackt vor ihm zu stehen. Funda schlug vor, dass sie sich kurz etwas anziehen und dann Kaffee aufsetzen könne, um in Ruhe zu reden. Sie bat Rolf, im Wohnzimmer zu warten. Rolf nickte nur, doch sein Kopf arbeitete auf Hochtouren.

Als Funda die Treppe hinauf ins Schlafzimmer lief, um sich anzuziehen, nutzte Rolf die Gelegenheit. Er folgte ihr auf leisen Sohlen. Als sie ihren Bademantel abgelegt hatte, drückte er die Schlafzimmertür auf. Funda stand nackt vor ihm, ihr Blick traf seinen. Ein Schock durchfuhr sie. Sie erstarrte. Rolf konnte sich nicht zurückhalten. Er packte sie unsanft, drehte sie herum und umschloss ihre Brüste von hinten. Er knetete und massierte sie heftig. Er wusste, dass Brüste, genau wie bei Handan, sehr empfindlich sein konnten.

Rolf hatte bereits seine Hose heruntergezogen, drückte sie mit dem Oberkörper aufs Bett. Seine erigierte Eichel drückte gegen Fundas Paradiespforte. Ein seltsames Gefühl durchfuhr Funda in diesem Moment - eine Mischung aus Schock, Abscheu und einer irritierenden Erinnerung an ihren Traum. Er fragte nicht, er wollte sie einfach nur ficken. Doch dann kam Funda zu sich. Wie aus einer Trance erwachend, ließ sie sich ganz aufs Bett fallen, drehte sich blitzschnell um und trat Rolf mit voller Wucht in den Unterleib.

Als er schmerzerfüllt zusammensackte, sprang sie auf und sagte ihm mit eiskalter Stimme, er solle verschwinden, sonst würde sie für nichts garantieren. Rolf röchelte vor Schmerz, versuchte etwas zu sagen, aber Funda hatte sich bereits eine Jogginghose und ein T-Shirt angezogen. Sie rannte die Treppe hinunter, holte Alis Baseballschläger aus dem Gästezimmer und wartete.

Einige Minuten später kam Rolf wankend die Treppe herunter. Man sah ihm an, dass Funda ihn empfindlich getroffen hatte. "Ich dachte, du stehst auf Sex", keuchte er. Funda lachte bitter auf. Sie sah ihn hasserfüllt an. "Ich stehe auf Sex, sogar sehr", sagte sie, "aber mit meinem Mann und nicht mit jedem dahergelaufenen Idioten." Sie spannte ihre Arme an, um ihm zu zeigen, dass sie es ernst meinte und nicht zögern würde, den Baseballschläger einzusetzen, wenn er sich noch einmal fehlverhalten sollte. Rolf hatte die Botschaft verstanden. Er sagte nichts mehr, drehte sich um und ging.

Nachdem Funda die Tür hinter ihm zur Sicherheit abgeschlossen hatte, brachen alle angestauten Emotionen aus ihr heraus. Zitternd saß sie auf dem Sessel und versuchte sich zu beruhigen. Plötzlich wurde die Tür aufgeschlossen. Ali kam herein, verwirrt darüber, dass Funda die Tür abgeschlossen hatte. Ali hatte sein Sportprogramm beendet, doch die Wut, die sich den ganzen Tag in ihm aufgebaut hatte, war noch immer nicht verraucht. Ganz im Gegenteil, sie hatte sich während des Trainings noch verstärkt.

Er war extrem gereizt. Er hatte sich vorgenommen, sofort ein ernstes Wort mit Rolf zu reden, der ihn am Morgen mal wieder unnötig provoziert hatte. Er war auf dem Sprung zu Rolf, aber als er seine Frau so aufgelöst sah, rannte er sofort zu ihr, nahm sie in seine Arme und drückte sie einfach nur an sich, um ihr Sicherheit zu geben. Es war genau das, was Funda brauchte. Sie beruhigte sich spürbar in seiner Umarmung.

Später saßen sie bei einer Tasse Kaffee, und Funda erzählte ihrem Mann alles, so wie sie sich erinnerte. Sie ließ auch ihren Traum nicht aus, und wie das Verhalten von Rolf ihren Zustand so geschockt hatte, dass sie nicht sofort reagieren konnte. Sie sah ihren Mann etwas ängstlich an, weil sie sich eine Mitschuld gab. Ali sah sie an, lächelte sie an und sagte ihr, dass sie absolut nichts dafür könne, sie habe alles richtig gemacht. Er sei stolz auf sie. Er küsste sie und nahm sie erneut in seine Arme.

Was ihren Traum anging, würden sie sich später darüber unterhalten, aber auch das sei nichts, wofür sie sich Vorwürfe machen müsse. Ihr Unterbewusstsein ließe sich nicht steuern. Dann fragte er sie, ob sie ihn anzeigen möchte, denn es war eine versuchte Vergewaltigung. Doch Funda sagte ihm, dass sie es ihrer Schwester nicht antun möchte. Ali sagte erst einmal nichts weiter dazu. Sie gingen schlafen. Funda ließ sich in seine Arme nehmen und fühlte sich dort vollkommen sicher.

Ein Samstag Morgen

Samstagmorgen. Funda erwachte mit einem leisen Lächeln. Neben sich auf dem Nachttisch fand sie einen Zettel von Ali, seine Handschrift war ihr so vertraut, dass allein der Anblick ihr Herz erwärmte:

"Mach Dich bitte fertig, wir fahren zum Frühstücken heute ins Atlantikhotel, danach gehen wir eine Alsterrundfahrt machen und nachmittags gehen wir ein schönes Eis bei Fillipi essen. Liebe Dich Ali."

Ihr Lächeln wurde breiter. Er war also laufen. Eine Welle der Erleichterung durchfuhr sie. Gut, dass er sich dort auspowerte, dachte sie, statt sich bei Rolf "auszutoben", wie sie es in ihrem Innersten formulierte.

Sie spürte, dass Ali seine Wut und Frustration im Sport kanalisierte, und das war ihr tausendmal lieber, als wenn er sich von seinen Impulsen leiten ließe. Wie sie sich irrte.

Der Zorn des Boxers

Genau in diesem Moment, als Funda den Zettel las, klingelte Ali stürmisch bei seinem Schwager. Sein Atem ging schwer, nicht nur vom Laufen, sondern von der glühenden Wut, die in ihm kochte.

Er hatte die ganze Nacht kaum geschlafen, der Gedanke an Rolfs Übergriff auf Funda hatte ihn um den Schlaf gebracht. Jeder Schritt auf dem Asphalt, jeder Schlag, den er beim Boxen imaginiert hatte, war auf Rolf gemünzt gewesen.

Handan, noch verschlafen, öffnete die Tür, einen Kimono locker übergeworfen, und fragte Ali freundlich, aber auch ein wenig verwirrt, was denn los sei. Ali ignorierte ihre Frage, stürmte an ihr vorbei und forderte mit fester Stimme zu wissen, wo Rolf sei.

Rolf kam gerade in kurzen Hosen aus dem Flur, wahrscheinlich auf dem Weg ins Bad. Sein Gesichtsausdruck verriet ein erschrockenes Ahnen, eine plötzliche, unangenehme Erkenntnis, wohin das Ganze führte.

Seine Pupillen weiteten sich, als er Alis starren Blick und die Anspannung in seinem Körper sah. Ehe Rolf auch nur einen Gedanken fassen oder ein Wort sagen konnte, traf ihn ein direkter Fausthieb auf die Nase.

Der Schlag saß, ein dumpfes Geräusch erfüllte den Flur. Sofort spritzte Blut aus Rolfs Nase, ein schockierender roter Fleck auf seiner hellen Kleidung. Ali, als Jugendlicher dreimal Hamburger Meister im Boxen, wusste genau, was er tat.

Jeder Schlag war präzise, kontrolliert, aber voller vernichtender Kraft. Er wollte Rolf nicht töten, aber er wollte, dass er verstand.

Der nächste Schlag traf Rolf im Solarplexus. Es war ein gezielter, harter Stoß, der ihm jegliche Luft aus den Lungen presste. Rolf rang nach Atem, seine Augen weiteten sich vor Schmerz und Panik.

Er sackte förmlich zusammen, wie ein Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, seine Beine gaben nach, und er krümmte sich auf dem Boden. Handan war total erschrocken, ihre Hände flogen zu ihrem Mund.

Sie konnte das alles nicht begreifen, ihr Gehirn weigerte sich, die brutale Realität vor ihren Augen zu verarbeiten.

Ali drehte sich zu Handan um. Seine Atmung war immer noch schwer, aber seine Stimme war erstaunlich ruhig, beinahe kühl. Er bat sie sich zu setzen, was Handan mechanisch tat, ihre Beine gehorchten ihr, obwohl ihr Kopf immer noch im Nebel des Schocks hing.

Dann erzählte er ihr in aller Seelenruhe, mit einer Präzision, die seine innere Ruhe vortäuschte, was Rolf gestern bei Funda versucht hatte. Handan starrte ihn nur an, sprachlos. Ihr Blick wechselte zwischen Ali und dem röchelnden Rolf auf dem Boden.

Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, welche Worte diese Szene beschreiben oder erklären könnten. Ali holte einen Stuhl aus ihrer Küche, seine Bewegungen waren entschlossen. Er hob den noch immer vollkommen verwirrten Rolf mit einer Kraft auf die Füße, die Rolfs Schmerz nur noch verstärkte, und setzte ihn grob auf den Stuhl.

Dann befahl er ihm, Handan alles zu erzählen. Seine Stimme war nun tiefer, drohender. Andernfalls, so seine unmissverständliche Ansage, würde er weitermachen. Die Drohung wirkte.

Rolfs Blick huschte zwischen Ali und Handan hin und her. Die Angst, die ihn ergriff, war neu für ihn, eine kalte Kralle, die sich um sein Herz legte.

Rolf begann zu erzählen, stockend, mit Tränen in den Augen. Doch mitten im Satz, in einem Anflug von alter Gewohnheit oder einfach nur Dummheit, versuchte er, die Schuld abzuwälzen.

Er meinte, dass Handan an allem schuld sei, weil sie ihm einfach keinen Sex mehr zugelassen habe. In diesem Moment explodierte Ali erneut. Er reagierte instinktiv, ohne zu zögern.

Dafür bekam Rolf eine weitere, noch heftigere Ohrfeige von Ali, die ihn mit dem Gesicht nach unten vom Stuhl fegte und auf dem Boden liegen ließ. Ali, nun außer sich vor Wut, schrie ihn an, dass er aufstehen und endlich wie ein Mann zu seiner Scheiße stehen solle.

Die Worte hallten in dem sonst so stillen Haus wider.

Rolf drückte sich langsam und zitternd wieder hoch, sein Körper schmerzte von den Schlägen, seine Seele von der Demütigung. Er setzte sich wieder auf den Stuhl, man sah ihm an, dass er richtig Angst bekam.

Es war eine tiefe, existenzielle Angst, die er in seinem privilegierten Leben noch nie zuvor gespürt hatte. Und das war in diesem Augenblick auch gerechtfertigt, denn mit seiner Dummheit, seiner dreisten Schuldzuweisung, trieb er Ali gegen sich immer mehr auf.

Rolf erzählte dann alles, was vorgefallen war. Jedes Detail, jede Annahme, jede seiner widerlichen Gedanken. Handan wurde immer stiller, ihr anfänglicher Schock wich einer eisigen Erkenntnis.

Sie guckte ihren Mann an, als ob sie ihn zum ersten Mal richtig sehen würde. Das Bild des charmanten, erfolgreichen Mannes, den sie geheiratet hatte, zerbrach vor ihren Augen. Es war ein Fremder, ein egoistisches Monster, das sie nie wirklich gekannt hatte.

Als Rolf sagte, dass er nicht wusste, warum Funda nicht mit ihm schlafen wollte, aber es ihm deutlich mit einem Baseballschläger gezeigt hatte, riss Handans Beherrschung endgültig. Eine Welle der Wut und des Ekels ergriff sie.

Sie stürmte auf ihn zu, ihre Augen flammten. Sie gab ihm ebenfalls ein paar Ohrfeigen, ihre Schläge waren nicht so kräftig wie Alis, aber sie trugen die Wucht ihres gebrochenen Herzens.

Sie wollte sich auf ihn stürzen, ihn schlagen, kratzen, aber Ali hielt sie fest, seine Arme umschlossen sie fest, um sie zu schützen - und um Rolf vor weiteren Verletzungen zu bewahren.

Handan fing an zu weinen, ihre Schultern zuckten. Sie ließ sich von Ali auf das Sofa setzen, ihre Tränen flossen unkontrolliert.

Ali fragte Rolf mit einer Stimme, die so ruhig war, dass sie beinahe unheimlich wirkte: "Was soll ich jetzt mit dir machen?" Rolf bekam Panik. Seine Lippen zitterten, seine Hände klammerten sich an die Armlehnen des Stuhls.

Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben richtig Angst, Angst um sein Leben. Dies war von Ali auch gewollt, aber er hatte als alter Boxer nie wirklich seine Kontrolle verloren. Er wollte Rolf Angst einjagen, ihm die Konsequenzen seiner Taten drastisch vor Augen führen, aber er würde seine Grenzen nicht überschreiten.

Ali sagte ihm, die einzige Chance, die er hätte, wäre, wenn er sich der Polizei stellen würde mit einer Selbstanzeige wegen versuchter Vergewaltigung. Zudem würde Handan sich von ihm trennen, sich scheiden lassen, und er dürfte keinerlei Ansprüche stellen.

Er müsste alles unterschreiben, was dazu nötig war. Rolf, völlig gebrochen, sagte zu allem Ja. Ali fragte ihn eiskalt, ob er sich ganz sicher wäre, denn wenn er sich nicht daran hält... Der Blick von Rolf zeigte, dass er sehr wohl verstanden hatte. Die Drohung stand unausgesprochen im Raum, schwer und real.

Fünf Monate später: Die Nachwirkungen eines Albtraums

Fünf Monate später hatte das Leben für alle Beteiligten neue, unerwartete Wege eingeschlagen. Funda hatte psychologische Hilfe in Anspruch genommen, um den Vorfall verarbeiten zu können.

Die ersten Wochen waren schwer gewesen, der Schock saß tief. Doch mit jeder Therapiesitzung, mit jeder Stunde, in der sie über ihre Gefühle sprach, fühlte sie sich leichter. Die Unterstützung von Ali war dabei von unschätzbarem Wert. Er war geduldig, verständnisvoll und immer für sie da.

Sie spürte, dass ihre Beziehung durch diesen Schock nur noch stärker geworden war. Sie lernte, dass ihre Reaktion in der Schocksituation normal war, und dass sie keine Schuld trug.

Der Therapeut half ihr, ihre Träume zu analysieren, die anfangs noch beunruhigend waren, aber mit der Zeit an Schrecken verloren. Sie konnte nun wieder unbeschwert lachen, und die Panikattacken, die sie anfangs geplagt hatten, waren fast verschwunden.

Die Scheidung von Handan und Rolf war nur noch eine Formsache. Für Handan war die Enthüllung über Rolfs wahres Gesicht ein Schock gewesen, der ihr ganzes Weltbild ins Wanken gebracht hatte.

Die Erkenntnis, dass der Mann, den sie geliebt hatte, zu so einer Tat fähig war, hatte tiefe Wunden hinterlassen. Die ersten Wochen waren von einer tiefen Trauer um die verlorene Illusion ihrer Ehe geprägt.

Doch langsam, mit der Unterstützung ihrer Familie und Freunde, begann sie, sich zu erholen. Sie sprach viel mit Funda, entschuldigte sich immer wieder für Rolfs Taten, auch wenn Funda ihr versicherte, dass sie keine Schuld trug.

Die beiden Schwestern wurden durch dieses traumatische Ereignis noch enger zusammengeschweißt.

Rolf hatte sieben Jahre auf Bewährung bekommen. Er hatte sich bis dahin nie etwas zuschulden kommen lassen, und das Gericht hatte dies mildernd berücksichtigt. Doch er hatte die Drohung von Ali im Ohr, dass er nie wieder auffallen sollte.

Diese Drohung, gepaart mit der Demütigung und der Angst, die Ali ihm eingeflößt hatte, wirkte wie ein eisernes Korsett auf sein Verhalten. Er hielt sich auch daran. Er musste zudem regelmäßig zu einem Psychologen gehen.

Anfangs widerwillig, doch mit der Zeit begann der Psychologe, ihm klarzumachen, was für ein dämlicher Egoist er war. Rolf begann langsam, wenn auch nur oberflächlich, seine Fehler zu erkennen.

Die psychologische Behandlung führte dazu, dass er nie wieder Interesse an einer festen Beziehung zeigte. Die Vorstellung von emotionaler Bindung und Verantwortung war ihm zuwider.

Seine Frauengeschichten betrafen nur noch professionelle Prostituierte und Swingerclubs. Es gab keine weiteren Kontakte zwischen Funda, Handan und Ali mit Rolf. Er war aus ihrem Leben verschwunden, und sie waren froh darüber.

Drei Jahre später lernte Handan Peter kennen. Er war das genaue Gegenteil von Rolf: warmherzig, humorvoll und verständnisvoll. Sie verliebten sich, und zwei Jahre später heirateten sie. Handan wurde endlich richtig glücklich.

Sie hatte einen Partner gefunden, der sie wirklich liebte und respektierte. Ihre Familie war wieder heil, und sie hatte gelernt, Vertrauen zu fassen.

Funda und Ali hatten in der Zwischenzeit eine kleine Tochter bekommen, ein strahlendes, neugieriges Mädchen mit großen Augen. Auf der Hochzeit ihrer Tante Handan konnte die kleine Maus schon alleine herumlaufen, wenn auch noch etwas unsicher auf ihren kleinen Beinchen.

Ihr Vater oder ihre Mutter, meistens beide zusammen, waren nie weit weg. Sie schützten ihr Kind instinktiv vor allem Bösen, das diese Welt bereithalten konnte. Sie hatten ihre kleine Familie geschaffen, ein Zuhause voller Liebe, Geborgenheit und Vertrauen.

Der Vorfall mit Rolf hatte sie zwar traumatisiert, aber er hatte sie auch gelehrt, wie wichtig es ist, einander zu vertrauen und sich gegenseitig zu schützen. Sie blickten gemeinsam in eine glückliche Zukunft.

*** Ende ****



Autoren möchten gerne Feedback haben! Bitte stimmen Sie ab und schicken Sie dem Autor eine Nachricht
und schreiben Sie was Ihnen an der Geschichte (nicht) gefallen hat.
autor icon Ayse1985 hat 11 Geschichte(n) auf diesen Seiten.
autor icon Profil für Ayse1985, inkl. aller Geschichten
email icon Email: abacak799@gmail.com
Ihre Beurteilung für diese Geschichte:
 
Privates Feedback zum Autor senden:

Ihre Name:
Ihre Email: (optional, aber ohne kann der Autor nicht antworten!)
Ihre PRIVATE Nachricht für Ayse1985:

Abstimmen und/oder Private Nachricht an Autor schicken:


Alle Geschichten in "Sonstige"   |   alle Geschichten von "Ayse1985"  





Kontakt: EroGeschichten webmaster Art (art@erogeschichten.com)
Datenschutz - Inhalte melden/entfernen lassen

Eroticstories.com: Sex Stories written in english