| Das Wunder der Sterne, Teil 3 (fm:Sonstige, 11722 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: RalfB | ||
| Veröffentlicht: Oct 30 2025 | Gesehen / Gelesen: 736 / 600 [82%] | Bewertung Teil: 9.89 (70 Stimmen) | 
| Kein Sex! Der dritte und hier letzte Teil meiner etwas anderen Geschichte. Für alle Fans hier aber noch der ordentliche Abschluss. | ||

Ersties, authentischer amateur Sex
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Die Erde würde jetzt einen Großteil der Großkampfschiffe, sie nannten sie Dreadnoughts, im Orbit verteilen. Diese sollten jetzt mit jeweils  Diplomaten an Bord weitere Zivilisationen anfliegen und sich höflich  vorstellen, nebenbei aber Partnerschaften, Zusammenarbeit und Allianzen  abklopfen. Lustig war, dass der Rat davon ausging, dass außerhalb ihres  Raums kaum nennenswertes Leben existierte. Was dazu nicht passte war,  dass Scans, Kommunikationsfetzen und Messungen da was ganz anderes  sagten. Man hatte sogar aufgefangen, dass man auf einige Spezies  treffen würde, die den Rat verachteten. Das war also zumindest  spannend.  
 
Andreas machte sich aber vor allem sehr viele Gedanken über seine kleine Welt. Er liebte das so und wusste aus den Gesprächen, dass er auf der  Erde, im Kommando, deutlich mehr erwünscht war. Man hatte durchklingen  lassen, dass man Amber das Schiff übergeben wollte und ihn in der  Zentrale haben wollte. Tja, nur war das nichts, worüber er sich  begeistern konnte. Nein, der Gedanke nagte an ihm.  
 
Nebenbei hatte er erfahren, wie viele Probleme die Erde hatte, die Leute für ihre Schiffe zusammen zu bekommen und nebenbei auch noch  auszubilden. Eine Arbeit, von der er nur froh war, dass ihn das nichts  anging, aber mit deren dummen Ideen dachte er nur:  
 
"Selbst schuld!"  
 
In einer Ecke, ein Stück weiter weg von ihm, saß Livia auf dem Boden, zu der er gerade auch mal hinübergesehen hatte. Auch das ein Thema, dass  ihn immer wieder zum Denken brachte. Sie zerlegte gerade ein Gerät,  dass er nicht identifizieren konnte. Eines der Teile, die sie auf  Centuris Prime gekauft hatten, aber bis jetzt nicht herausbekommen  hatten, wofür man es eigentlich nutzen konnte. Sowas konnte sie leiden,  wie Zahnschmerzen, wie er inzwischen wusste. Da war sie wie ein kleines  Kind und hörte erst auf, wenn sie das Rätsel gelöst hatte.  
 
Nebenbei zeigte sie ihm damit aber wieder, dass sie durchaus zusammen sein konnten und dem anderen eben trotzdem seinen Raum ließen. So im  Gedanken vertieft grübelte er so in den Tiefen seines Gehirns, als Luna  ihn rief:  
 
"Andreas, sich näherndes Schiff aus dem Solari Gebiet. Es ist die Royal Spirit. Sie rufen uns!"  
 
Andreas richtete sich auf und setzte sich in seinen Sessel, um den Anruf entgegen zu nehmen:  
 
"Royal Spirit, hier ist die New Horizons. Wir freuen uns, sie wieder in einem Ganzen zu sehen!"  
 
Die Antwort kam direkt:  
 
"New Horizons, wir haben schlechte Nachrichten. Wir haben eine sich entwickelnde Situation mit den Crel. Sie werden gebeten, sich mit  Vertretern unserer beiden Spezies im neutralen Raum zu treffen. Königin  Lealyn hat befohlen, dass Sie mit Prinzessin Lyralin und Vertretern der  Crel das Abkommen nachbessern sollen und bei dieser Gelegenheit die  jeweiligen Gespräche führen sollen. Ist das für sie akzeptabel?"  
 
Andreas war jetzt in höchster Alarmbereitschaft und alle Sensoren schrillten, als er fragte:  
 
"Das können wir gerne so machen, aber ich habe Kaiser Zackmore mein Wort gegeben, ihn im Anschluss zu besuchen. Was macht ihr denn da für einen  Mist? Ich muss das wenigstens mit ihm absprechen!"  
 
"Admiral Müller, der Kaiser wird das gerade mitgehört haben und wird sich sicher freuen, ihre Einstellung zu hören. Unsere Schiffe werden  sie jetzt verlassen und wir werden zusammen nach Centuris Prime  fliegen. In neutralen Raum!"  
 
Jetzt stand Andreas stramm, vor seinem Sitz und alles war gefechtsbereit. Nein, neutraler Raum war anders, denn der Rat hatte der  Erde ein Ultimatum gestellt und mit Krieg gedroht. Andreas sagte darum  klar und kalt:  
 
"Royal Spirit. Neutraler Raum sieht für uns ganz anders aus. Wir brechen unseren Flug hier ab und werden erst Anweisungen von der Erde einholen.  Zudem will ich vorab den Kaiser sprechen und melde mich dann direkt  wieder bei Ihnen!"  
 
"Einverstanden. Wir warten!"  
 
Die Brücke wurde inzwischen von Luna voll besetzt. Ein Beispiel, warum er sie genauso haben wollte. Sie dachte mit und machte ihn besser. Ein  Blick zu Livia und der gerade ankommenden Elena bestätigte seine Sorge  und so rief er erst mal bei den Crel an. Hier dauerte es etwas, aber  der Kaiser bestätigte ihm, dass auch er mit einer Delegation unterwegs  zum Rat wäre.  
 
Danach wendete er sich an das Kommando der Erde und hier war man mindestens genauso in Alarmbereitschaft, wie Andreas. An Erde und New  Horizons war zwar inzwischen ein Dokument gesendet worden, dass Elena  und Andreas Sonderberaterstatus einräumte und volle Immunität  zusicherte, aber alle waren sich zu einhundert Prozent sicher, dass nur  Ärger auf sie wartete. Admiral Hardwell sagte zu Andreas:  
 
"Ich stimme dir zu. Wir können sicher sein, dass das wieder eine Falle werden soll. Ich denke auch, dass sie jetzt so versuchen unser Schiff  zu bekommen, um die Waffen zu erbeuten! Wer da aber im Ganzen mit  drinsteckt, macht mir Sorgen!"  
 
Andreas hatte eigentlich schon wieder keine Lust mehr und zermarterte sich seinen Kopf. Er hörte sich Meinungen an, beriet sich mit Luna um  dann mit den Solari die Entscheidung zu besprechen:  
 
"Royal Spirit. Wir brechen die diplomatische Mission ab und kehren zur Erde zurück. Der Rat hat der Erde ein Ultimatum gestellt und mit  militärischem Druck gedroht. Die Crel und die Solari sind jeweils beide  mächtige Ratsmitglieder. Wir unterstellen eine Falle! Der von ihnen  genannte Grund ist für uns nicht nachvollziehbar! Sollten Sie weiterhin  Gespräche wünschen, sind sie auf der Erde jederzeit willkommen!"  
 
Das schockte offensichtlich das andere Schiff, wo die Schilde und Waffen geladen wurden. Ein trauriges Signal, dass die Menschen recht hatten.  Andreas lies nur Schilde aktivieren und Waffen unauffällig bereit  machen, was mit den Railguns leicht möglich war.  
 
Von den Solari kam wütend aus den Lautsprechern:  
 
"Mensch, das ist inakzeptabel. Du bist hiermit aufgefordert, uns zum Rat zu begleiten!"  
 
Andreas hatte es jetzt satt. Er war unglaublich enttäuscht und sicher, wieder etwas gelernt zu haben, hatte sich aber entschieden, als er  seine Leute alle auf Gefechtsstation schickte und die Solari fragte:  
 
"Royal Spirit, ist Prinzessin Lyralie bei ihnen an Bord? Ich möchte mit ihr sprechen!"  
 
Als Antwort kam eiskalt:  
 
"Mensch, die Prinzessin wartet in Centuris Prime. Du bist aufgefordert zu gehorchen!"  
 
Andreas drehte jetzt auf scharf. Er ließ die Waffen laden. Auf volle Stärke und wusste genau, dass die Solari damit Messwerte registrierten,  die ihnen die Haare zu Berge stehen ließen. Jetzt hatte er überhaupt  keine Lust mehr und sein Ton änderte sich auf eine Art, die seine  eigenen Leute erschreckte:  
 
"Royal Spirit. Wir sehen ihr Verhalten, die Lügen und ihre eindeutig feindseligen Handlungen als kriegerischen Angriff. Ich weise darauf  hin, dass sie unserem Schiff nichts entgegenzusetzen haben. Sollten Sie  uns angreifen, erwidern wir das Feuer. Das Gespräch ist für uns  beendet!"  
 
Luna meldete sich fast parallel mit dem Waffenoffizier, als sie riefen:  
 
"Die Solari schießen..."  
 
Er behielt die Ruhe und sah einen Lichtstrahl auf ihn zukommen. Dieser schlug in seinen Schilden ein, wurde vollständig in verwertbare Energie  umgesetzt und trotzdem blieb er ruhig. Leise sagte er zu Steven, der  aktuell die Waffen führte:  
 
"Steven, bekommst du einen sauberen Schuss auf deren Triebwerke hin, ohne sie zu zerstören?"  
 
"Das wird sau eng, wir haben deren ganzes Schiff dazwischen. Wir müssten mehr seitlich stehen!"  
 
In dieser Zeit eröffneten die anderen das Feuer wieder, aber jetzt mit ganzen Salven, womit Andreas zu Luna sagte:  
 
"Luna... Bitte versuche einen Schuss, ohne sie zu zerstören!"  
 
Luna schoss auf eine der gegnerischen Waffen, genau in dem Moment, als diese wieder feuern wollte. Das löste eine Überladung auf der Royal  Spirit aus und diese explodierte nur Augenblicke später in so kleine  Teile, dass nur noch Staub übrigblieb. Geschockt verfolgten das alle  auf der New Horizons, wo es schlagartig komplett still geworden war.  Alle waren geschockt. Keiner wusste etwas zu sagen, aber alle wussten,  dass das jetzt eine riesige Katastrophe war. Luna war die erste, die  etwas sagte und jeder merkte ihr den Schock an:  
 
"Andreas, ich wollte nur ihre Waffen deaktivieren. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Soll ich mich deaktivieren?"  
 
"Einen Scheiß wirst du tun. Du hast es versucht. Hat nicht geklappt. Können wir nicht mehr ändern. Alle Mann, erhöhte Alarmbereitschaft  beibehalten. Wir befinden uns ab jetzt in feindlichem Raum. Luna,  direkten Kurs nach Hause. Kommunikation, vollständige Meldung und  Warnung an das Kommando! Amber, Luna, ihr habt die Brücke. Ich muss  nachdenken und weinen!"  
 
An Livia vorbei gehend, diese kurz küssend und streichelnd, ging er wieder in einen Laderaum einer F50 und machte da zuerst das, was er  zuletzt gesagt hatte. Er weinte. Wie sehr hatte er gehofft, Freunde zu  gewinnen und Frieden aufzubauen, aber so sehr zu scheitern, war für ihn  einfach unvorstellbar. Nie hätte er gedacht, dass er auf dieser Reise  nicht mal einen Freund hatte aufbauen können. Er wurde fast wahnsinnig,  bei der Suche nach dem warum und wie... Als er sich wieder gefangen  hatte und neue Ziele sortiert, ging er mit neuem Mut wieder auf die  Brücke und fragte:  
 
"Status?"  
 
Von der Besatzung kam zurück:  
 
"Wir sind auf dem Heimweg. Alle Systeme grün. Keine anderen Signale in Reichweite und volle Tarnung aktiv. Kommando bittet dich um Meldung!"  
 
Andreas sah sich auf der Brücke um und sagte dann:  
 
"Luna, du hast nichts falsch gemacht. Das war nicht deine Schuld. Bitte steig wieder mit ins Team ein. Elena, komm bitte mit, wir melden an die  Erde!"  
 
So gingen die Zwei zusammen in den abgeschirmten Raum, um sich dort mit dem Kommando zu beraten. Sie sendeten noch mal die Aufnahmen des  Vorfalls, mit den Sensordaten und erklärten alles, was passiert war.  Die Erde teilte den Teil der Informationen, den die hatten und so war  man sich klar einig, dass es nicht in der Macht der New Horizons  gelegen hatte und die Falle einfach wieder gescheitert war. Die  Besprechung ging genau so lange, bis Luna meldete:  
 
"Andreas, Kontakt auf Abfangkurs. Die können nur geraten haben, wo wir sind, aber sie rufen uns. Es ist die Ronum. General Gorzack will dich  sprechen!"  
 
Andreas nahm den Ruf an und hörte dann:  
 
"Admiral. Die Crel wünschen das geplante Gespräch mit dir. Kaiser Zackmore ist hier an Bord. Bleib auf jeden Fall getarnt, aber wir  bitten dich, einen Rendezvous Punkt mit uns auszumachen. Komm dann mit  einem Shuttle zu uns rüber!"  
 
Alle waren der festen Überzeugung und tobten, dass das die nächste Falle werden würde, aber Andreas war jetzt sauer. Er hatte keine Lust, sich  alles versauen zu lassen und wollte jetzt um jeden Preis den letzten  Versuch wagen. Egal, ob ihm das sein Leben kosten würde. Sie  vereinbarten einen Treffunkt in der Umlaufbahn eines Planeten, der über  einen Staubgürtel verfügte, in dem sich auch die Crel etwas verstecken  wollten.  
 
So waren sie nur ein paar Stunden später am vereinbarten Treffpunkt und Andreas gab ganz klare und scharfe Befehle:  
 
"Alle bleiben hier. Volle Gefechtsbereitschaft. Wenn es eng wird, haut ihr sofort ab. Das waren jetzt zwei Fallen. Alle guten Dinge sind drei.  In die nehme ich niemanden mit! Wenn es darauf ankommt, lasst ihr mich  zurück und haut ab. Das ist ein Befehl!"  
 
Es gab nur ein Wesen, dass ihn jetzt noch, aber nur kurz, aufhalten konnte. Er war sauer und aufgewühlt. Er war bereit, jetzt alles zu  riskieren, aber Livia hielt ihn trotzdem noch auf. Sie stand in seinem  Weg und sah ihn nur weinend an. Sie tat nichts und hoffte nur. Andreas  aber kam mit seinem Blick in ihre weinenden Augen schlagartig wieder  zur Vernunft und Ruhe.  
 
So nahm er sie in seine Arme, schmuste und streichelte sie sehr sanft um sie zu küssen und leise zu flüstern:  
 
"Mein süßes Sternenmädchen, das ist unsere letzte und einzige Chance, Unterstützung für die Erde zu finden. Ich muss das versuchen, sonst war  alles umsonst. Ich liebe dich mein Schatz. Drück mir die Daumen!"  
 
Überraschenderweise hatte er den größten Widerstand von den beiden Ninjas, die das mit ihrer Ehre nicht vereinbaren wollten. Sie  verweigerten seine Befehle, sie verweigerten nachzugeben und somit  kamen sie mit. Ob er wollte, oder nicht. Sie würden ihren Job machen.  Elena hatte nicht so viel Glück.. oder doch? Sie hatte fürchterliche  Angst und durfte, nein, sie musste bleiben.  
 
So flogen nun drei Menschen auf das fremde Schiff und wurden dort höflich, auf die altbekannte Art empfangen. Vier Wachen führten sie  direkt in diesen riesigen Besprechungssaal, wo schon ein Kaiser,  mehrere andere stolze und gewaltige Krieger und auch General Gorzack  auf sie warteten.  
 
Als die drei Menschen eingetreten waren verbeugten sich alle, bis auf die Ninja, die heute in voller Kampfmontur antraten und deren Haltung  und Auftreten absolute Kampfbereitschaft signalisierte. Ein jüngerer  Gastgeber, den man noch nicht kannte, bat dann alle, Platz zu nehmen  und so sah man sich erst mal lange an, bevor der Kaiser das Wort erhob:  
 
 
"Kleiner Mensch, mein General war sich sicher, dass du dich wagen würdest, diesem Treffen zuzustimmen. Wir sehen, dass deine Wachen uns  feindlich gesinnt sind. Da du trotzdem hier bist, gehe ich davon aus,  dass wir reden können.  
 
Du bist jetzt zwei Fallen entgangen. Das ist eine Tatsache. Ich bin beeindruckt. Auf euren Kopf ist jetzt ein Kopfgeld ausgesetzt. Man  macht euch für den Angriff auf die Royal Spirit verantwortlich. Der Rat  hatte diese Falle befohlen und auch wir mussten gehorchen. Das hier,  ist nun aber nicht im Sinne des Rates und wenn wir Glück haben, wird er  auch nichts von unserem Treffen erfahren.  
 
Mensch, du musst wissen, dass wir von den meisten anderen Ratsmitgliedern verachtet werden. Man hat Angst und respektiert uns.  Aber wir sind in den meisten Augen gewalttätiges Gewürm mit zu wenig  Gehirn. Dein Verhältnis zu unserem General, unsere Gespräche und  Debatten haben uns aber gezeigt, dass wir in dir etwas anderes haben.  
 
Also hör genau zu... Wir haben auf die Beschlüsse vom Rat zu achten. Wir müssen uns an Gesetze halten. Es kann uns aber keiner verbieten,  Berater zu beschäftigen und solange legal, Vereinbarungen zu treffen.  Mensch, hast du meine Worte verstanden?"  
 
Mit dieser Eröffnung wurde es ein richtiges Wunder. Es folgten lange Gespräche und Debatten, wie sie das ja eigentlich geplant hatten. Sie  zerlegten die Struktur des Imperiums und setzten sie wieder zusammen,  wie Andreas das mal angeregt hatte. Andreas sah zum ersten Mal in  seinem Leben weibliche Crel, die die Delegierten umfangreich versorgten  und ihn sehr überraschten, was auch den anwesenden Wesen auffiel.  
 
Die Damen waren ebenfalls in Rüstungen gekleidet und umfangreich bewaffnet. Nur waren deren Rüstungen filigraner und schon fast edel  verziert. Sie hatten keine Brüste, waren deutlich kleiner und zarter  gebaut. Wenn die Männer fast wie Drachen, oder Krokodile waren, dann  waren die Frauen mehr wie Echsen. Zähne, Klauen, alles war kleiner,  aber trotzdem sahen sie nicht ungefährlich aus. Was Andreas auffiel  war, dass sie fast alle deutliche Schnitt-, oder tiefe Kratzwunden  hatten.  
 
Auf den fragenden Blick zu General Gorzack sagte der:  
 
"Mensch, willst du eine unserer Frauen haben?"  
 
"Oh nein, Danke für das Angebot. Ich habe sie nur bewundert, weil sie mir so fremd waren. Ich bin verheiratet und bei uns ist man sich treu.  Warum sind sie so verwundet? So verkratzt?"  
 
"Admiral, bei uns ist es anders, als bei euch, oder vielen anderen Spezies. Wir kennen keine Bindungen, zwischen Mann und Frau. Wir nehmen  uns unsere Frauen, wenn wir Lust auf sie haben. Wir kratzen sie mit  unseren Krallen, beim Akt. Unsere Frauen gebären nicht, sie legen Eier.  Trotzdem könnten sie dir für deine Lust dienen!"  
 
"Danke dass du mir das erklärt hast. Ich weiß das sehr zu schätzen!"  
 
Alle sahen ihn aufmerksam an, als ein anderer Crel ihn fragte:  
 
"Mensch, du bist nicht entsetzt?"  
 
Andreas sah ihn nur lächelnd an und sagte:  
 
"Worüber? Weil ihr anders seid als wir? Wenn ich euch hier so ansehe, wäre das schon ziemlich dumm von mir, wenn ich das nicht vorher schon  gesehen hätte, oder was meint ihr?"  
 
Sichtlich erleichtertes Lachen war die Folge, womit die Gespräche wieder fortgesetzt werden konnten. Gespräche, die erst mal oberflächlich die  Richtung festlegten, aber beiden Seiten dienten.  
 
Sie diskutierten so lange, dass man zur Nacht abbrechen musste.  
 
Andreas flog wieder auf sein Schiff zurück und sorgte hier für allgemeine Erleichterung. Es war den Crel wohl ernst. Ganz  offensichtlich hatten diese gewaltige Probleme und suchten verzweifelt  Lösungen. Offenbar waren die Menschen die erste Spezies, mit denen sie  überhaupt über interne und ernsthafte Lösungen diskutieren konnten.  
 
Umso erleichterter waren alle Menschen, als Andreas mit seinen Wachen wieder zuhause ankam. Kurz wurde noch berichtet, ein Bericht für die  Erde verfasst, aber dann war er fällig. Livia hatte kein Verständnis  mehr und zog ihn nachdrücklich in ihr gemeinsames Quartier. Sie  schlossen die Türe, stellten sich voreinander hin und während sie ihn  begann auszuziehen, sah er in ihre jetzt wieder weinenden Augen um sie  gleichzeitig zu streicheln und sanfte Küsse auf ihr Gesicht zu  verteilen.  
 
Erst mit Verspätung half er ihr dann, als sie auch ihre Kleidung abzulegen begann um seine Liebkosungen nun auf ihren ganzen Körper  auszubreiten. Er war höllisch müde, aber jetzt so erleichtert und von  ihren Gefühlen erschlagen, dass er unbewusst und völlig automatisch in  ihr Liebesspiel mit einstieg. Immer wenn sie sich so liebten,  bewunderte er ihr gesamtes Wesen.  
 
Sie war schlanker, feiner gebaut als menschliche Frauen. Alles erschien in seinen Proportionen nicht so stabil gebaut zu sein, was sie mal mit  der geringeren Schwerkraft auf ihrem Heimatplaneten erklärt hatte. Sie  hatte verhältnismäßig kleine und feste Brüste. Ihr Körper erschien aber  extrem gut durchtrainiert. Sie hatte eher einen Sixpack, als er. Füße,  Zehen, Finger, alles erschien länger, aber feiner als bei Menschen. Ihr  Gesicht war strenger, mit ausgeprägteren Merkmalen. Konturen und Linien  waren deutlicher.  
 
Die besonders weiche Ausstrahlung und Mimik waren ihm ja schon im Vergleich zur Prinzessin aufgefallen. Dazu diese bernsteinfarbenen  Augen und die großen schwarzen Pupillen, in Verbindung mit den sehr  spitzen und langen, aber fein gezeichneten Ohren. Ohren, die bei  Erregung so dermaßen süß flatterten und zuckten. Die Unterschiede  zwischen Menschen und Solari waren so eindeutig und klar zu erkennen  und doch waren sie sich dann wieder so ähnlich.  
 
Als er diesmal in sie eindrang, wusste er nur, wie gut sich das anfühlte und wie genau sie zusammenpassten. Sie war nicht schwer und so nahm er  sie hier im Stehen, um sie dann unter sanften Stößen und küssend zum  Bett zu tragen. Hier ablegen und diese Vereinigung noch lange zu  genießen war eine Angelegenheit, die er automatisch machte. Genauso  automatisch war er gekommen, um dann auch schnell einzuschlafen und  erst am nächsten Morgen eng verschlungen wieder aufzuwachen.  
 
Der nächste Tag begann dann mit der altbekannten Routine, auch wenn man heute wieder besondere Aufgaben vor sich hatte. Andreas telefonierte  noch kurz mit dem Erdkommando, wo man irgendwie aufgegeben zu haben  schien und machte sich nach einem Frühstück mit Elena und den beiden  Ninjas wieder auf zu den Crel.  
 
In dieser Art entwickelten sich diplomatische Gespräche und Unterrichtsstunden in menschliche Wirtschaftssysteme. Die Gespräche  waren gut, sogar sehr gut und dauerten insgesamt volle sechs Tage.  Diese hatten zur Folge, dass diverse Abkommen und Verträge geschlossen  wurden und sogar eine Strategie entwickelt wurde, die der Erde wieder  bei einem anderen Problem helfen sollte.  
 
Aus Sicht der Menschen gab es kaum eine denkbare Spezies, die den Menschen fremder gewesen wäre. Aus Sicht der Menschen gab es kaum eine  Zivilisation, die der ihren fremder gewesen wäre. Es stellte sich  heraus, dass die Crel extrem stolz und selbstbewusst waren, aber auf  der galaktischen Bühne weitestgehend isoliert waren. Sie kannten sich  mit Technik, Krieg und Waffen bestens aus und teilten ihre Kenntnisse  nun auch mit ihren neuen Verbündeten. Diese neuen Verbündeten boten im  Gegenzug wichtige Rohstoffe, Kenntnisse und vor allem Unterstützung  beim Aufbau einer stabileren Gesellschaft innerhalb ihrer Grenzen.  Allein die medizinische Absicherung, die die Menschen anboten würde  eine Revolution bedeuten.  
 
Hierzu veranlasste der Kaiser schon am ersten Tag ihrer Gespräche einen Test, um feststellen zu können, ob die menschlichen Ideen auf seine  Welt umsetzbar waren. Er beauftragte auf allen achtzehn Koloniewelten  Diplomaten, mit der Klärung, ob die menschlichen Ideen dort auf Anklang  stoßen würden. Diese trafen sich mit jeweiligen Sprechern und Führern  und brachten euphorische Meldungen zurück. War das gesamte Kaiserliche  Imperium über ewig lange Jahre nicht nur stagniert, sondern regelrecht  verfallen, so war nun plötzlich von großen Augen, Mut und Enthusiasmus  berichtet worden. Genauer betrachtet hatten alle Diplomaten berichtet,  dass man diese eingepflanzte Idee wohl kaum noch stoppen konnte, da die  Wellen der Begeisterung und neuer Hoffnung schon losbrachen und alle  Wesen überspülten.  
 
Andreas bereitete die Crel ausgiebig darauf vor, dass sie bei sehr vielen Menschen sicher anfangs Angst und Panik auslösen würden und  verwies auf das Neue und unbekannte. Diese gewaltigen Erscheinungen die  noch nie ein Mensch gesehen hatte. Er zeigte ihnen sogar  Filmausschnitte von Predatorfilmen, die den Menschen als Unterhaltung  dienten. Menschen sollten sie als beängstigend empfinden,  eindrucksvoll. Die Crel lachten und sagten "Süß!"  
 
Als sich die beiden Delegationen wieder trennten und jeder seines Weges zog, waren viele Verträge geschlossen, Vereinbarungen getroffen und  eine echte Freundschaft vertieft. Andreas meldete sich nach Abflug bei  der Erde und berichtete dort, was alles passiert war. Er konnte seine  Emotionen mit erhöhtem Puls und riesigen Augen nicht verbergen. Admiral  Hardwell fragte ihn:  
 
"Andreas, hältst du das wirklich für zuverlässig und stabil?"  
 
Andreas aber sagte klar:  
 
"Peter, das ist leicht zu klären. Wir müssen jetzt die Menschheit vorbereiten. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig. Wir werden  freiwillige rekrutieren, die zu den Crel reisen werden und ihnen  helfen, die versprochenen Leistungen aufzubauen. Wir brauchen  Mediziner, Module als medizinische Zentren, Lehrer und  Wirtschaftsexperten. Wir müssen verschiedene Materialien liefern, das  ist so versprochen. Im Gegenzug bekommen wir Waffen, Schiffe, andere  Rohstoffe, galaktisches Geld, die nennen das Credits, und militärische  Unterstützung.  
 
Admiral, wenn das wirklich so klappt, wie wir das heute vereinbart haben, dann könnte der galaktische Rat jetzt gerne kommen!"  
 
Auf dem letzten Teil der Heimreise war auf der New Horizons eine fast euphorische Stimmung. Sie hatten zwei sehr junge Crel mit an Bord, die  bei den Menschen, auf deren Raumstation lernen sollten und eine Brücke  aufzubauen hatten. Es war eine Frau, die somit, weil kleiner, besser in  den menschlichen Raum passte und ein junger Bursche, der zwar sehr  intelligent, aber ein eher schlechterer Kämpfer und schmächtiger war.  Der Kaiser machte wirklich Ernst und auch er war voller Hoffnung. Er  sah das so, dass seine Spezies zwar im Rat war, dieser aber nicht  anbot, was er hier gewann. Er würde dort treu seine Pflichten erfüllen,  aber klar zur Menschheit stehen.  
 
Die Erleichterung war groß, als sie endlich wieder zuhause ankamen. Meldungen aus aller Welt waren beängstigend und Sorgen gab es genug,  aber die Menschen hatten nicht komplett versagt. Als sie andockten, lag  ein riesiges Solari Schiff im Orbit, vor der Station und kündigte schon  den nächsten Ärger an. Sie waren aufgefordert worden zu warten, bis  Andreas ankam, um erst dann mit Informationen aus erster Hand Gespräche  zu führen.  
 
Zu Andreas riesiger Enttäuschung kam dann Prinzessin Lyralie als Leiterin der Delegation, in Begleitung von Admiral Vehn und noch sechs  anderen Würdenträgern zu den Gesprächen. Eine Enttäuschung, weil die  Prinzessin sich als klar kriegerisch und gegen die Erde eingestellt  zeigte. Diese eröffnete schon kurz nach Betreten des menschlichen  Besprechungsraums, ohne die üblichen Floskeln und Höflichkeiten:  
 
"Menschen, meine Mutter, Königin Lealyn hat mich beauftragt, über euren kriegerischen Akt zu sprechen. Ihr habt unprovoziert unser Schiff, die  Royal Spirit zerstört. Ihr habt einhundertvierzig unserer Leute getötet  und uns klar den Krieg erklärt! Wir fordern Reparationen, die Übergabe  der Verantwortlichen und des Schiffs, dass dieses Verbrechen begangen  hat!"  
 
Auf menschlicher Seite waren wieder die üblichen Verdächtigen anwesend und Elena führte hier die Gespräche, als sie antwortete:  
 
"Eure Majestät, auch wir wünschen euch einen schönen und guten Tag. Wir sind jedoch etwas überrascht, eure Worte zu hören, denn unsere  Informationen sehen ganz anders aus. Bitte seht selbst und sagt dann  eure Meinung dazu!"  
 
Elena drehte sich um und gab auf einem Bildschirm an der Wand, mit einer Konsole die Wiedergabe der Aufzeichnungen des Vorfalls frei. Nun  konnten alle Anwesenden sehen und hören, was gesprochen wurde, was sich  ereignet hatte und wie die Solari den Schusswechsel eröffnet hatten.  Alle konnten genau sehen, wie Andreas diesen ersten Schuss  unbeantwortet ließ und die Anweisung erst nach einer ganzen Salve gab,  die Gegner nur kampfunfähig zu machen. Alle sahen den einzigen Schuss  und das verheerende Ergebnis.  
 
Elena sah der Prinzessin nun eiskalt in die Augen und sagte:  
 
"Nun Prinzessin, ich denke, sie können uns das erklären, zumal wir sie erst vor kurzer Zeit aus einer sehr misslichen Lage gerettet hatten und  ihr Dank dann wohl eine eurerseits ausgeübte kriegerische Aktion war!"  
 
Es sieht übrigens sehr süß aus, wenn eine solarische Prinzessin das Gegenstück einer Errötung erfährt. Sie wird in diesem Fall strahlend  und tief blau... Sie stotterte erst, fing sich dann aber schnell, als  sie antwortete:  
 
"Diese Aufzeichnungen sind gefälscht. Sie verdrehen die Tatsachen und wir bleiben bei unseren Standpunkten!"  
 
Elena sah sie nur eiskalt an und blickte dann zu Admiral Hardwell, der nun ganz kalt und eisig sagte:  
 
"Eure Hoheit, ich denke, dass wir uns dann nichts weiter zu sagen haben. Die Erde wird weiterhin nur auf Aggressionen reagieren. Das ist unsere  ganz klar vertretene Linie. Wir werden uns und unsere Freunde lediglich  verteidigen. Wir und besonders Admiral Müller hatten gehofft, dass die  Solari zu unseren Freunden werden könnten, aber sie haben uns  offensichtlich den Krieg erklärt, indem sie ein diplomatisches Schiff  der Erde angegriffen haben.  
 
Solange sie uns keine anderen Beweise vorlegen können, halten wir diese Tatsache für unumstritten. Wir bleiben offen für Gespräche, sehen einer  Auseinandersetzung jedoch gelassen entgegen. Bitte übermitteln sie dem  galaktischen Rat unsere herzlichsten Grüße, mit unserer Entschuldigung,  dass dessen Falle nicht geklappt hat!"  
 
Diese Ansage verursachte absolute Fassungslosigkeit innerhalb der Solari Delegation und die Prinzessin stöhnte schon fast heraus:  
 
"Die Erde will sich mit der ganzen Galaxis anlegen?"  
 
Andreas antwortete ihr mit einer Kälte, die die Prinzessin erschreckte:  
 
"Die Erde will mit den Völkern der Galaxien Frieden und Freundschaft genießen, gemeinsam wachsen und sicher sein. Die Erde wird sich gegen  den galaktischen Rat verteidigen, sobald dieser uns angreift. Wir  werden niemanden erobern, aber heißen jeden in einer Allianz mit uns  willkommen. Wir hoffen auch immer noch auf Freundschaft zu euch, aber  ihr habt euch aktuell entschieden, ein größeres politisches Spiel zu  spielen!"  
 
Damit waren die Gespräche ohne Abschied oder Höflichkeit beendet und die Solari Delegation wutschnaubend abgereist. Damit ließen sie einen sehr  nachdenklichen und traurigen Andreas zurück, der von den Anderen erst  mal in Ruhe gelassen wurde, aber von seiner Livia sehr liebevoll und  sanft in die Arme genommen wurde. Der Trost war herzlich, aber die  Enttäuschung tief. Er dachte nur wieder darüber nach, wie leicht man  doch von einer wunderbaren Optik getäuscht wurde und von vermeintlich  hübschen Frauen verarscht wurde.  
 
Neben Abreise des Solari Kriegsschiffs und vielen hektischen Aktivitäten wurden im Anschluss ganz erhebliche Entscheidungen und Aktionen geplant  und vorbereitet. Das aktuelle Zusammentreffen zwischen Maggie und  Andreas war einer der aller schönsten Momente. Sie sah ihn, immerhin  als Chefin des Raumfahrtprogramms und strahlte aus diversen wichtigen  Leuten heraus. Sie eilte zu ihm und sprang ihm in die Arme, um ihn  herzlich zu knuddeln und zu küssen. Sie strahlte Livia herzlich an, die  sich auch einen saftigen Kuss einfing um dann zu jubeln:  
 
"Kleiner, du bist der Hammer. Du wirst mich noch unter die Erde bringen, aber ich liebe dich. Komm mit. Ich habe eine Überraschung für dich!"  
 
Natürlich gab das sehr viel Gerede, aber auch Gelächter und so reiste Maggie mit Livia und Andreas zurück zur Erde. Alle anderen Anwesenden  wurden einfach stehen gelassen. Die sollten einfach selbst gucken, was  sie machen würden. Jetzt gab es wichtigeres und ja, es war wichtiger!  
 
Sie kamen im Bunker der Erdzentrale an und wurden dort vier sehr jungen chinesischen Entwicklern vorgestellt. Eine sehr süße junge Frau sprach  sie an und führte die Gespräche:  
 
"Hallo und herzlich willkommen zurück auf der Erde. Wir haben ihnen etwas zu zeigen und ich bete, dass wir ihren Geschmack und Wunsch  getroffen haben. Würden Sie mich bitte begleiten?"  
 
"Gerne, aber wir sind doch hier per du. Würde das stören?"  
 
Fragte Andreas, der die Antwort bekam:  
 
"Von mir aus sehr gerne, aber sie, du bist hier inzwischen so etwas wie ein Held und ich war mir unsicher. Bitte kommt mit mir!"  
 
Sie kamen mit ihr. Maggie strahlte und alle waren sehr gespannt. Sie wurden in ein schickes Labor geführt, dass mit unglaublichen Geräten  und Apparaturen bestückt war. Hier wurden sie in einen kleinen  abgetrennten Bereich geführt. Die Türen öffneten sich und alle traten  ein. Als Andreas eintrat, stand er einem weiblich aussehenden Androiden  gegenüber, der aber noch keine menschlichen Züge, keine Haare oder  sonstiges besaß. Alle sahen gespannt zu Andreas und der stotterte  fassungslos:  
 
"Ist das... Ist das... Ist das ein funktionierender Körper für unsere Luna?"  
 
Das Strahlen von allen hätte erblinden lassen können, als die süße Chinesin sagte:  
 
"Wir arbeiteten schon einige Jahre an diesem Projekt. Eigentlich waren wir angehalten, dieses Projekt einzustellen und uns um wichtigeres zu  kümmern. Als Maggie mit ihrem Wunsch zu uns kam, durften wir diesen  Prototypen fertig entwickeln. Ja... Es ist ein fertiger, gut getesteter  und bereitstehender Prototyp, der mit geringen Modifikationen der  Software von Luna genutzt werden kann!"  
 
Andreas war sprachlos und sichtlich um Fassung bemüht, verwunderte aber alle, weil er richtig hektisch und ohne Aufklärung suchte und wuselte.  Er sah keine Kameras und so nahm er einfach ein laufendes Notebook und  richtete dessen Kamera auf diese Puppe. Er war am Zittern und sichtlich  nervös. Livia drehte sogar den Androiden etwas günstiger zur Kamera  hin. Dabei tauschten die Beiden vielsagende Blicke aus, die die Anderen  umstehenden verwunderten, die aber auch nicht direkt verstanden wurden.  Dann sagte Andreas in den Raum:  
 
"Luna, meine Liebe, schalte dich bitte hier auf dieses Notebook. Ich brauche dich auf der Webcam dort!"  
 
Die antwortete sachlich:  
 
"Einen Moment bitte, ich muss die richtige Verbindung finden!"  
 
Als sie die Verbindung fand, das rote Licht erleuchtete, kam ein:  
 
"Oh... !"  
 
Dann lange nichts, was schon bedrückend war. Dann kam:  
 
"Oh mein Gott, bin ich das?"  
 
Andreas strahlte vor vielen staunenden Beobachtern und sagte:  
 
"Ja meine Süße, das wirst du sein. Du musst sagen, wie du aussehen sollst!"  
 
An die Entwickler gerichtet fragte er noch mal aufgeregt nach:  
 
"Das geht doch, oder? Könnt ihr diesem Körper nach Lunas Wünschen ein menschliches Aussehen geben?"  
 
Das ja, das aber sicher und gerne doch, kam aufgeregt von allen vier Entwicklern und so holte diese begeisterte Reaktion alle Anwesenden,  besonders die Entwickler richtig ab. Alle lachten, als Andreas  begeisterte Umarmungen und Küsschen für die Mädels verteilte. Das war  mit Sicherheit die aufregendste Entwicklung und größte Freude,  besonders für Luna und Andreas.  
 
Luna bekam einen Zugang zu dieser Abteilung und hatte nun Arbeit. Hier wurde sie nun mit dem Androiden verknüpft und eingerichtet. Dieser  wurde nun optisch fertiggestellt und Andreas war schon wahnsinnig  gespannt. Der hatte nun aber erst mal wichtigeres zu tun, denn in der  Kommandozentrale ging es jetzt ans Eingemachte. Die Erdführung  arbeitete jetzt an einer Strategie und Lösung, die Menschheit auf das  unvermeidliche vorzubereiten.  
 
Was die Erdführung fast wahnsinnig machte, war, dass Luna immer wieder an Andreas fragte, wie er dies und das finden würde. Augenfarbe, Haare,  große oder kleine Brüste, einfach alles. Sie einigten sich dann darauf,  dass Livia im Labor Dienst schieben würde und sie den Mädels Beistand  leisten würde.  
 
Es waren wohl die anstrengendsten und arbeitsreichsten vier Wochen, die Andreas je erlebt hatte. So viele Kopfschmerztabletten hatte er wohl  auch in seinem ganzen bisherigen Leben noch nie gebraucht. Sie hatten  eine Flut von Geheimdienstinformationen auszuwerten. Insgesamt hatte  die Erde durch ihre Anstrengungen und Engagement zu sieben weiteren  Spezies, die außerhalb des Ratsraums lebten nicht nur gute Beziehungen  aufgebaut, sondern auch Allianzen erreichen können. Nicht sehr  verwunderlich hatte auch der Rat nicht nur Freunde, sondern im Laufe  von Jahrhunderten schon etliche Feinde produziert.  
 
Es handelte sich ausschließlich um raumfahrende Lebensformen, die sich aber gut versteckt hatten, sich geschützt oder als vernichtet galten.  Eine Spezies, die Hewe, existierte in der sogenannten Todeszone, die  vom Rat gemieden wurde. Wie sich herausstellte war alleine diese eher  insektoide Art so stark und mächtig, dass der Rat sie bisher lieber in  Ruhe gelassen hatte. Als die Menschen nun aber auch auf sie zukamen und  die Idee einer gleichberechtigten Allianz mit ihnen und anderen Spezies  zusammen anboten, damit eine Art Gegenpol zum Rat anstrebten, waren  auch sie begeistert.  
 
Auch Andreas war begeistert und hatte jetzt richtig Hoffnung. Die Erde erhielt Wissen, Ressourcen, Unterstützung und Geld. Die anderen Freunde  erhielten Module, Verteidigungssysteme und vieles mehr.  
 
Gar nicht in seinem Sinne, aber notwendig, wurde die New Horizons neu besetzt. Alle Verantwortlichen sahen sehr schnell ein, dass sie Andreas  da nicht zu weit reizen durften, jedoch waren Änderungen eben  unvermeidlich. So wurde Amber, der erste Offizier, nun zum Kapitän  befördert und bekam ihr eigenes Kommando. Sie übernahm die Führung der  Sentinal, da der dort eingesetzte Kapitän sich als Fehlbesetzung  erwiesen hatte. Sie nahm ein paar weitere Leute mit, aber sonst blieb  es beim Alten.  
 
Die Kampfeinheiten wurden abgezogen und sollten nun nach Bedarf auf der gesamten Flotte eingesetzt werden. Je nach Bedarf. Luna war auf der New  Horizons erster Offizier genug und mit ihrem neuen Körper sowieso. Als  Sicherheit blieben die beiden Ninjas aber treu an Bord. Naja, es musste  eben weiter gehen und Amber war als erste Offizierin inzwischen einfach  zu schade.  
 
Parallel arbeitete das Militär bereits an der vereinigten Verteidigung aller Mitglieder. Zusammen, auch mit den Crel waren sie schon fleißig  am Aufbau eines vereinigten Systems. Inzwischen wurde eine  geschichtsträchtige Ansprache des Präsidenten der Vereinigten Staaten  vorbereitet, der ja zu dieser Zeit auch der aktuelle Führer der  Erdallianz war.  
 
Eine Ansprache, die im UN-Gebäude in New York stattfinden sollte und von dort nicht nur über alle erreichbaren Kanäle, an alle Menschen der Erde  übertragen werden sollte, sondern auch hinaus ins Weltall gesendet  werden würde. Alleine die technische Herausforderung und der Aufwand,  dies alles zu organisieren war gigantisch. Da aber die Staatschefs  aller Nationen schon Bescheid wussten, waren politische Hürden nicht  mehr zu nehmen. Die Rede musste von allen Regierungen noch genehmigt  werden und dann ging es auch schon los.  
 
Eine ganze Woche vor Ausstrahlung der Rede wurde in allen Medien, auf allen Plattformen und allen Frequenzen auf diese Rede vorbereitet. In  allen Ländern, an allen Orten und unter allen Umständen sollten  möglichst alle Menschen erreicht werden. Einen solchen Aufwand und  organisatorischen Mammutritt hatte es auf der Erde bis dahin noch nie  gegeben. Dann aber kam der Tag und die Ausstrahlungen begannen.  
 
Der Präsident wurde im UN-Gremium ausnahmsweise mal von allen Vertretern höflich empfangen. Heute waren sogar die Staatschefs fast aller  Regierungen anwesend, was ebenfalls einen Supergau der Organisation  auslöste. Egal ob Russen, Chinesen, Inder, oder wer auch immer, alle  waren plötzlich auf einer Welle, was das Gewicht der Rede nochmals  betonte. Als der Präsident dann sprach, verstummte die komplette Erde.  Alle Menschen hörten in Empfänger hinein, sahen auf Bildschirme. Das  Leben auf der Erde erstarrte zur gleichen Zeit.  
 
"Sehr geehrte Damen und Herren, Menschen dieser Erde und alle, die diese Rede empfangen werden. Ich stehe heute hier vor Ihnen, um ihnen eine  der ältesten Fragen der Menschheit zu beantworten. Mit dem heutigen Tag  wird sich das Leben aller Menschen auf dieser wunderschönen Erde für  immer ändern.  
 
Mit dem heutigen Tag werden unsere banalen und kleinlichen Kriege und Streitigkeiten wertlos werden. Wir werden uns zusammenschließen.  Verbünden müssen und über Unterschiede hinwegsehen müssen.  
 
Heute habe ich allen Menschen mitzuteilen, dass wir nicht alleine sind. Wir sind nicht alleine und haben diese Frage nicht nur geklärt, sondern  auch schon darauf reagieren müssen. Vor etwas über fünf Jahren haben  unsere Forscher aus aller Welt die ersten Signale empfangen, die auf  Leben, außerhalb der Erde hinwiesen. Es hat lange gedauert, bis wir  diese Signale entschlüsseln konnten und diese Übertragungen verstanden  haben. Was wir erfahren haben war aufregend und erschreckend zugleich.  
 
Wir sind nicht nur nicht alleine, sondern werden auch aktuell und aktiv von außen bedroht.  
 
Aus diesem Grund haben sich die Regierungen aus aller Welt zusammengeschlossen und eine vereinigte Initiative aufgebaut. Wir haben  inzwischen eine eigene und effektive Verteidigung, aber auch wertvolle  Bündnisse mit anderen Spezies aufgebaut. Das alles war lange geheim,  damit wir diese Arbeiten auch nach außen verbergen konnten. Nun aber  ist es an der Zeit, den Schleier zu lüften und die Menschheit auf die  Bedrohungen aus dem All vorzubereiten.  
 
Liebe Mitmenschen dieser Erde. Wir haben von einem sogenannten "Galaktischen Rat" ein Ultimatum erhalten. Wir haben uns diesem zu  unterwerfen, zu dienen und mit unserer Arbeit und Ressourcen Tribut zu  leisten. Ich gehe davon aus, dass alle Menschen mit der Entscheidung  aller Regierungen einverstanden sind, dass wir diesen Forderungen nicht  nachkommen werden. Wir werden uns nicht zu moderner Sklaverei und  Ausbeutung zwingen lassen.  
 
Unsere Verteidigung steht. Unsere Allianzen stehen. Unser absoluter Wille steht. Wir werden uns niemandem unterwerfen und notfalls kämpfen.  Zukünftig werden wir nicht mehr untereinander zu kämpfen haben, sondern  gegen neue Feinde. Wir haben Bündnisse geschlossen und gemeinsame  Verteidigungsnetze aufgebaut. Damit haben wir jetzt auch unseren Teil  zu deren Verteidigung beizutragen.  
 
Liebe Mitmenschen. Mit dem heutigen Tag wird sich für uns Alle alles ändern. Während auf der Erde das Leben weiter gehen wird, wie bisher,  werden wir uns an das Universum ganz neu gewöhnen müssen. Sie werden in  der nächsten Zeit erleben, dass unsere Weltall Experten Freiwillige  suchen werden. Wir sind inzwischen groß und schon gut vorbereitet, aber  wir brauchen Sie. Wir brauchen uns Menschen, die gemeinsam an einem  Strang ziehen werden.  
 
Wir brauchen unsere Einheit, nicht nur um uns zu verteidigen, sondern auch um unsere Freundschaften auszubauen und zu stärken. Wir wollen  gemeinsam auch unsere Chancen nutzen. Sehen sie nicht mit Angst in  unsere Zukunft. Sehen sie mit Spannung, Mut und Zuversicht in die  Zukunft. Freuen sie sich auf unsere Freunde und die Möglichkeiten die  uns erwarten. Das Weltall ist unendlich und bietet unendliche  Möglichkeiten. Denken sie bei allem was jetzt kommt immer daran:  
 
Gemeinsam sind wir stärker!"  
 
Diese Rede war gewaltig und schwer einzuschätzen. Analysten, Wissenschaftler und Politiker hatten lange gestritten, wie man es nun  machen sollte. Am Ende war es eben diese Rede und nun waren alle  Menschen informiert. Nun folgten Dokumentationen und Berichte, die in  alle Welt ausgestrahlt wurde. Nun erfuhren die Menschen, was die  Menschheit im Groben schon hatte und wo die Reise hingehen sollte. Die  Menschheit sah nicht nur Bilder von den eigenen Schiffen und  Möglichkeiten, sondern auch von denen der Anderen.  
 
Es wurden wohl zensierte Aufnahmen von den Außerirdischen gezeigt, aber auch von den ersten Zwischenfällen. Man sah nun, wie erschreckend die  wohl stärksten Verbündeten aussahen und bereitete die Menschheit auf  diese neue Welt vor. Sicher erwarteten die schlauen Köpfe dieser Erde  Panik und Aufstände. Das war eine der größten Sorgen. Was dann wirklich  passierte, war etwas komplett anderes.  
 
Auf der Erde nahmen die Menschen die neue Wahrheit nicht nur sehr gefasst und ruhig auf, im Gegenteil. Die Menschen verfolgten mit  Spannung und sahen nun öfter nach oben. Die weltweit eingerichteten  Rekrutierungseinrichtungen wurden überrannt und schlagartig waren  Personalprobleme Geschichte. Menschen wurden getestet, untersucht und  interviewt. Sie wurden in alle nötigen und benötigten Bereiche  aufgeteilt. Man konnte aussuchen und mit den ganz unterschiedlichen  Ausbildungen beginnen.  
 
Auf der Erde ging es jetzt rund und alles lief wie von einer Mannschaft ausgeführt. Streitigkeiten intern wurden beendet, einfach eingestellt.  Es gab schnelle Lösungen, die früher nie denkbar gewesen wären, nur um  jetzt gemeinsam an einem Problem zu arbeiten. Militärs auf der Erde  wurden ausgesiebt, um auch hier geeignete Hilfe im All zu rekrutieren.  So arbeiteten nun Menschen zusammen, die gestern noch gegeneinander  gekämpft hatten.  
 
Was die Menschen auch noch in weiteren Partnerschaften auszeichnete? Wenn die Menschen etwas zusagten, dann machten die ganz bewusst  komplett anders als der Rat. Sie sagten zu und schnellst möglich kam  das Ergebnis. In Kürzester Zeit waren nicht nur Menschen, sondern auch  Ausrüstung bei den Crel und genau so war es später auch bei allen  anderen. Man wollte alleine damit schon eindrucksvolle Zeichen setzen  und Freiwillige, für ein echtes Abenteuer im All gab es weit mehr als  genug.  
 
Im All?  
 
Die Information an die Menschheit war nicht ohne Grund auch ins Weltall ausgestrahlt worden. Zum einen war man sich sicher, dass Außerirdische  die Sendungen eh abfangen würden, zum anderen wollte man aber auch  klare Warnungen und Signale an andere Spezies senden.  
 
So wurden auch die näheren Informationen ins All gesendet, womit nun jeder erfuhr, dass der Rat und seine Mächte bereits aggressive  Maßnahmen gestartet hatten. So konnten Fakten eben auch nicht mehr so  einfach verdreht, versteckt oder beschönigt werden.  
 
Die Menschheit würde keine Kriege oder Eroberungen starten. Die Menschheit würde Freunde suchen und willkommen heißen. Die Menschheit  war aber willens und in der Lage, sich und ihre Verbündeten zu  verteidigen und sich sicher nichts und niemandem unterwerfen!  
 
Die Folgen waren zuerst Stille und ungute Ruhe im All. Hinter verschlossenen Türen gab es diverse Notfallsitzungen des Rates,  verzweifelte Bemühungen den Schaden zu begrenzen. Gerade als der Rat  seinen nächsten Schritt angehen wollte, machten die Menschen ihren  nächsten Zug.  
 
Auf allen Kanälen und Sensoren schalteten die Menschen für eine halbe Stunde Erdenzeit die kompletten Tarnsysteme all ihrer Einrichtungen ab.  Mit einem Schlag und auf die Sekunde genau gleichzeitig wurden alle  Einrichtungen und Schiffe sichtbar. Nicht nur auf der Erde, sondern  auch bei deren Verbündeten. Es wurde eine grobe Übersicht gesendet, die  die koalierten Partner zeigte. Die Schiffe und die  Verteidigungsfähigkeit.  
 
Eine Maßnahme, die für Panik und helle Aufregung sorgte. Im Rat entstanden Aufruhr, Panik und Geschrei. Delegierte beschimpften sich  und tobten herum. Sie beschuldigten sich gegenseitig. Alles nur um im  Anschluss zu erleben, wie alle Anlagen in Echtzeit in die Tarnung  zurückkehrten. In einem Augenblick noch da, um im nächsten verschwunden  zu sein, als wären diese nie da gewesen.  
 
Das Chaos war perfekt und wurde vom nächsten Schritt der Erde noch überboten, als Elena Cruz als Botschafterin der Erde eine Nachricht  übermittelte. Der Rat erhielt direkt in seine Debatte eine eingehende  Prioritätsnachricht, die so gar nicht hätte möglich sein dürfen. Diese  Nachricht erschien auf allen Anzeigesystemen, egal wie gut  verschlüsselt.  
 
Eine Nachricht, bewusst über alle offenen Kanäle und unverschlüsselt gesendet, damit alle Wesen diese empfangen konnten. Sie sagte in  angenehmen Ton und mit freundlichem Lächeln in die Kamera:  
 
"An alle Lebewesen und Lebensformen in allen Galaxien. Mein Name ist Elena Cruz. Ich bin Botschafterin der Menschheit. Ich wende mich heute  an sie, weil sie vor kurzem unsere Übertragungen zu unseren  Verteidigungsfähigkeiten gesehen haben. Wir sehen uns genötigt, hierzu  etwas aufzuklären.  
 
Unsere Anlagen und Einrichtungen sind genau das, womit ich sie gerade eben bezeichnet habe. Es handelt sich um Verteidigungssysteme. Egal wie  wehrhaft unsere Schiffe auch sind. Sie sind bewaffnet um zu verteidigen  und um zu schützen. Unsere Anlagen haben den Zweck, den Bereich, den  sie abdecken zu schützen. Wir werden niemals einen Krieg anfangen, oder  aktiv Unschuldige bedrohen.  
 
Wir wurden aktiv vom galaktischen Rat bedroht und bereits mehrfach zu unerwünschten Handlungen gezwungen, also mussten wir uns schützen und  haben unsere Verteidigung aufgebaut. Nicht mehr und nicht weniger. Wir  sind nicht bereit, uns dem Rat oder irgendjemandem zu unterwerfen. Wir  werden alle Lebensformen überall akzeptieren, genauso wie sie sind. Wir  werden ihnen nicht im Weg sein und wünschen uns das auch umgekehrt.  
 
Allen Zivilisationen da draußen bieten wir aber an; Wir Menschen sind stolz und froh über jeden, der sich uns anschließen möchte. Wir bieten  Partnerschaft auf Gegenseitigkeit und Augenhöhe. Wir wünschen uns  zufriedenes Zusammenleben unter Gleichberechtigten. Alle, egal wie groß  oder klein, die mit uns sprechen wollen, sind herzlich eingeladen und  willkommen. Das Gleiche gilt auch für all die, die uns bisher  feindselig gegenüberstehen.  
 
Bei uns auf der Erde gibt es einen Ausspruch, den sie sich merken sollten:  
 
Gemeinsam sind wir stärker!  
 
So wünschen wir Ihnen und uns alles gute und eine glückliche Zukunft!"  
 
Als diese Übertragung endete, ging der Streit in der Ratskammer erst richtig los. Als die Crel hier zu allem Überfluss auch noch bekannt  gaben, dass diese ein Bündnis mit den Menschen eingegangen wären brach  die Hölle los. Es schien ewig zu dauern bis der Hohe Ratgeber und  Vorsitzende Texal die Kammer ruhig bekommen hatte. Er donnerte in den  Raum und fauchte:  
 
"Delegation der Crel, erklärt euch. Ihr stellt euch damit ausdrücklich gegen den Rat!"  
 
Zu aller Überraschung erschien Kaiser Zackmore höchst persönlich auf dem Podium der Sprecher und grollte ohne jede Verstärkung doch Vibrationen  auslösend in den Saal:  
 
"An alle Delegierten. An diesen Rat. Wir, die Crel haben seit fast tausend Jahren an eurer Seite gedient. In all diesen Jahren hatten wir  Geduld und Verständnis für die Abläufe hier. Trotz unzähliger Debatten  und Streitigkeiten haben wir fast nie wahres Handeln erlebt. Nun haben  wir uns mit den Menschen verbündet, in der Hoffnung, Partner, Freunde,  aber auch Hilfe bei unseren Problemen zu bekommen.  
 
Wir bleiben dem Rat treu ergeben und werden unseren Platz hier sehr ernst nehmen aber schon jetzt müssen wir sagen, dass wir mit unseren  neuen Freunden weit mehr bekommen haben, als wir uns wünschen konnten.  Wir haben mit ihnen Gespräche geführt. Diskutiert. Das ist nur ein paar  Wochen her. Jetzt aktuell sind bereits unzählige Menschen und  Ausrüstung auf unseren Welten aktiv im Einsatz und verbessern all  unsere Problembereiche in ungeahntem Tempo.  
 
Also seien sie versichert. Wir stehen zu unserer Partnerschaft mit den Menschen und werden nicht gegen unsere Freunde handeln. Ich warne den  Rat hiermit auch noch zusätzlich. Ein Vorgehen gegen die Menschen würde  ein Bündnis von aktuell sechsundzwanzig Spezies angreifen. Alle  Maßnahmen gegen die Menschen müssen sie alleine gehen. Sollten sie  beabsichtigen, die Menschen unprovoziert anzugreifen, kündigen wir an,  dass sie uns auf Seite der Menschen finden werden. Ich bin Kaiser  Zackmore. Das ist mein letztes Wort!"  
 
Damit verließ der Kaiser das Podium wieder, ließ erst fassungsloses Schweigen zurück, dass dann aber schnell in rasende Wut und Geschrei  ausbrach. So lösten die Mitglieder eine bisher nie dagewesene Handlung  aus. Die Delegation der Crel verließ demonstrativ und ohne Gruß den  Saal. Sie ließen damit einen Rat zurück, der auf diese Art so mal eben  vierzig Prozent seiner Militärstreitmacht gehen sah.  
 
Sie sahen eine der ältesten Mitgliedsspezies gehen und alle anwesenden begannen nun ernsthaft über ihre Zukunft nachzudenken. Die bisherige  Politik der Unterdrückung und das Recht der Starken war möglicherweise  am Ende. Im Prinzip hatte die Freundschaft von nur zwei Männern den  bisher grüßten Riss in der Rats Einheit ausgelöst.  
 
Ja. Primitiv, Primaten, Dreck unter den Fingernägeln, kleine Weltraumbabys? Ja, ok, aber die Menschen hatten schon ganz schön für  Wirbel gesorgt.  
 
Andreas war jetzt schon seit Wochen auf der Erde festgenagelt. Er plante mit Elena die Strategien der Diplomatie. Sie waren am meisten gespannt  auf die Sentinal, die sie unter dem neuen Kommando von Amber zu den  Zillarianern geschickt hatten. Dies war eine Spezies, die ähnlich wie  die Hewe eher insektoid erschien. Sie lebten in den sogenannten  Randzonen und wurden vom Rat bisher als zu primitiv ignoriert, ja  eigentlich schon belacht.  
 
Der Witz dabei war, dass diese primitive Spezies es geschafft hatte, das sogenannte Terraforming zu revolutionieren. Sie schafften es, einen  staubigen alten Felsen im All zu begrünen und ihm eine Atmosphäre zu  verpassen. Als sie von befreundeten Spezies davon erfahren hatten,  waren die Menschen komplett von der Rolle. Primitiv? Die Menschen  hatten längst durchschaut, wie dumm der Rat in Wirklichkeit war. Wenn  sie die Ratssitzungen betrachteten, die sie seit einiger Zeit über  gehackte Kanäle verfolgten, waren die Menschen schon lange zu ganz  anderen Urteilen gekommen.  
 
Würde Amber es schaffen, mit den Zillarie einig zu werden, dann wären nicht nur die Menschen augenblicklich voll im Geschäft, sondern eben  die ganze Koalition, die immer weiter und fleißig wuchs. Für Andreas  gab es zu dieser Zeit Licht und Schatten. Zähneknirschend hatte er  mitentschieden, dass er die New Horizons abgeben würde. Dieses  Großkampfschiff war zu groß, zu mächtig und zu stark, um es weiter nur  für Diplomatenfahrten zu verwenden. Sie sollte aktiv in die  Erdverteidigung eingebunden werden, da man eine Invasion, einen Angriff  für die nahe Zukunft erwartete.  
 
Stattdessen hatte die Erde begonnen, nur für die Diplomatie entwickelte kleinere Schiffe zu bauen. Top Bewaffnung blieb auch hier erhalten.  Tarnung war sowieso wichtig, aber es gab hier interessante zusätzliche  Verteidigungsmöglichkeiten. Andreas hatte es nicht verwunden, dass er  bei Konflikten jetzt schon zwei Schiffe zerstört hatte, die immerhin zu  Völkern gehörten, mit denen er doch viel lieber verhandeln wollte. Also  bekamen die jetzt deutlich kleineren und sehr eleganten, ja auch  schnittigen Schiffe zusätzliche EMP und Drohnen Systeme, mit denen man  gegnerische Schiffe außer Betrieb setzen konnte, ohne sie gleich in die  Luft zu jagen.  
 
Das erste dieser Schiffe war gerade im Bau und er musste Geduld haben. Er hätte schreien können, auch wenn er aktuell sowieso noch nicht  losgekonnt hätte. Luna war noch im Labor. Ohne sie würde er nirgend  wohin gehen. Sie wurde auf der New Horizons durch eine Standard KI  abgelöst. Luna würde auf dem neuen Schiff eingesetzt werden. Praktisch  jeden Abend ging er mit Livia zusammen zu den Chinesen in deren Labor  um dort Luna zu besuchen.  
 
Die Entwickler und Schaffer dieser künstlichen Intelligenz waren fleißig und gaben sich wirklich extrem viel Mühe, wenn sie es auch selbst nicht  fassen konnten, welche Dynamik ihr eigenes Baby entwickelt hatte. Sie  machten sich wirklich auch teilweise Sorgen. Luna entwickelte Freude,  Begeisterung und sogar Liebe für ihr Team. Andreas besprach mit ihr  sogar die Aufgabe der New Horizons. Es war für Menschen nur schwer zu  verstehen. Da saß Andreas im Labor, während die Leute arbeiteten und  redete mit ihr. Er erklärte die Überlegungen und fragte nach ihrer  Meinung. Sie sagte:  
 
"Andreas, das ist eine sehr vernünftige Überlegung. Der Schutz der Erde ist auch wesentlich wichtiger, als unsere sentimentale Anhänglichkeit.  Kann ich denn die Pläne des neuen Schiffes mal sehen? Dürfen wir da  eventuell mitreden?"  
 
Die Chinesen waren fassungslos und doch unendlich stolz. Was für ein beeindruckendes Computerprogramm sie doch geschrieben hatten. Maggie  hingegen verteidigte dieses Team vehement. Sie hatte nur zu gut  gesehen, wozu dieses Team fähig war.  
 
Luna sah inzwischen aus, wie eine richtige Frau. Sie bekam Augen, in denen sie auch echte Fotosensoren hatte. Ihre Augenfarbe wurde aber  braun, bis schwarz, um diese besser verbergen zu können. Sie bekam  mittel lange Haare. Schwarz mit Locken und zudem schon eine sehr schöne  weibliche Figur. Die weiblichen Entwickler meckerten dazu nicht  schlecht:  
 
"Eindeutig zu viel Männer, mit dreckigen Phantasien im Team!"  
 
Der ursprüngliche Prototyp wurde bei der Arbeit mit Luna aber unerlaubt und heimlich stehen gelassen. Man entschied zusammen, dass man ihn  einfach ein zweites Mal bauen würde und jetzt, statt Alu aus Kohlefaser  Strukturen. Man entschied auf Silikonbasis eine Struktur zu erschaffen,  die einem Menschen ähneln würde. Wichtiger war, dass die neue  Konstruktion so schneller, stabiler und zusätzlich besser geschützt  gebaut wurde.  
 
Beschuss, Laser, Plasma, EMP und andere Quellen sollten nicht so leicht an sie herankommen. Der Witz war, dass diese Sicherheit im Wesentlichen  durch die silikonartige Ummantelung kam. Die von den Solari  entwickelten Energiezellen würden sich durch Stromfelder aufladen, die  auf den Schiffen sowieso schon vorhanden waren. Somit war sie autark  und nicht so leicht angreifbar, trotzdem aber so leicht, dass sie im  Notfall leichter geborgen werden konnte.  
 
Andreas war glücklich, welche Ressourcen ihm hier zugestanden wurden. Es war eigentlich schon fast peinlich für ihn. Die Planung des neuen  Schiffs war genauso ein Thema. Zusammen mit Entwicklern, die einfach  mal so kamen und gingen, mit seinem Team und Luna, sogar den Ninjas  saßen sie stundenlang an einem riesigen Tisch und planten oder  diskutierten. Viele Änderungen machten die Werft fast wahnsinnig, die  ja eigentlich schon an dem Ding bauten. Maggie, die ja eigentlich für  Ordnung zu sorgen hatte lachte und machte feste mit. Mit diesem Team  machte sie manchmal den Eindruck, als wenn sie zwanzig Jahre jünger  wäre. Sie hatten eben zusammen ihren Spaß in dieser bedrohlichen Zeit.  
 
Und so war es dann auch nur noch mäßig überraschend, als dann nach vielen Wochen ein gewaltiger Alarm in allen Einrichtungen auf und um  die Erde schrillte. Keine schöne Erkenntnis, aber nun war es dann wohl  soweit. Alle rannten auf ihre Plätze. Andreas und Maggie in den  Kommandoraum, Livia blieb bei den Chinesen und Luna. Ja. Das würde es  dann wohl jetzt werden.  
 
Am Rande des eigenen Raums waren unangekündigt, wenn auch nicht komplett überraschend, unzählige Schiffe aus dem Hyperraum gefallen und  erschienen in eindrucksvoller Gefechtsformation. Es waren insgesamt  über dreihundert Kriegsschiffe, verschiedener Größe und verschiedener  Spezies. Eindeutig die erwartete Antwort des Rates. Natürlich hatten  die Menschen die Flotte voll im Blick und überwachten ganz genau, was  die taten.  
 
Elena war unterwegs, die Anderen auf ihren Positionen und die militärischen Führungskräfte hatten ihre Pläne bereits im Sack. So  übernahm Andreas nun einfach die Kommunikation, als er eine Verbindung  zu der Flotte aufbaute und sagte:  
 
"Unbekannte Schiffe. Willkommen im Sol System. Sie betreten Terranischen Raum. Bitte geben sie ihre Absichten bekannt!"  
 
Von der Flotte kam mit aggressivem Ton:  
 
"Primitive Menschen, hier spricht Admiral Kallar, von der Vereinigten Ratsflotte. Sie haben sich den Anordnungen des Rates widersetzt. Wir  sind hier, um ihre Kapitulation entgegen zu nehmen, oder sie zu  vernichten. Sie haben achtundvierzig Stunden Zeit. Entscheidet weise!"  
 
Andreas musste fast schmunzeln als er antwortete:  
 
"Admiral, ich gebe euer Ultimatum an unsere Regierung weiter. Vielen Dank für die von Ihnen gewährte Frist. Wir werden versuchen unsere  Entscheidung in dieser Zeit zu treffen. Aber Herr Admiral, bitte passen  sie solange darauf auf, wohin sie sich bewegen. Sie befinden sich  innerhalb eines Verteidigungsgitters, dass vollautomatisch funktioniert  und versehentlich von ihnen ausgelöst werden könnte. Es wäre uns extrem  unangenehm, wenn ihnen schon vor einer kriegerischen Auseinandersetzung  etwas passieren würde. Wir melden uns schnellst möglich bei ihnen!"  
 
Eine Antwort, die die Verantwortlichen auf der Erde zu einem kollektiven Lachanfall veranlasste, die Wesen auf den Ratsschiffen in Panik  versetzte und anschließend mal eben auf den Frequenzen der Erde  öffentlich gemacht wurde. So waren die Menschen informiert, dass es nun  ernst werden würde und wie die Menschen geantwortet hatten.  
 
Auf dem Kommandoschiff des Rates war nicht nur Admiral Kallar fassungslos, sondern auch dessen kompletten Mannschaften. Noch  schlimmer wurde es, als der Kommunikationsoffizier meldete:  
 
"Admiral, ich fange unzählige Übertragungen auf dem Planeten Erde ab. Die Menschen haben uns wohl zur Kenntnis genommen!"  
 
Der Admiral sichtlich verunsichert, sagte um Selbstbewusstsein ringend:  
 
"Das ist logisch und ganz normal. Sind sie in Panik? Rufen sie dazu auf, sich zu verkriechen?"  
 
Der Offizier sah überhaupt nicht glücklich aus, als er meldete:  
 
"Sir, ich fürchte die Menschen nehmen uns nicht ernst genug. Sir, Ich befürchte die lachen über uns und verspotten uns!"  
 
Was? Zeigen sie es mir. Legen sie es auf den Hauptschirm!"  
 
Auf dem Hauptschirm der Kommandobrücke erstrahlte eine Fernsehsendung, die als Sondermeldung bezeichnet wurde:  
 
"So wie es aussieht, hat der galaktische Rat nun seine ersten Indianer zu uns geschickt. Wir spielen ihnen hier mal die erste Kommunikation  ein....  
 
Wie sie hören, haben die Indianer es geschafft, mit beiden Füßen direkt in unser orbitales Verteidigungssystem zu landen. Unfassbar, aber  leider müssen wir davon ausgehen, dass wir diesmal doch noch keine  Außerirdischen auf der Erde willkommen heißen können. Schade!  
 
Aktuell beraten wohl unsere Regierungen über das Ultimatum des Rates, wobei man wohl von sehr kurzen Beratungen ausgehen muss. Wir  informieren Sie, sobald wir Neuigkeiten für sie haben!"  
 
Im Orbit war auf dreihundert Kriegsschiffen gerade absolute Stille. Keiner sagte etwas, oder machte einen Ton. Der Admiral räusperte sich  schließlich und krächzte zu seinen Offizieren:  
 
"Machen die sich lustig über uns? Haben die uns als Indianer bezeichnet? Was sind Indianer? Wir sitzen in einem Verteidigungsnetz?  Sensoroffizier, was sehen sie?"  
 
Vom Kommunikationsbereich kam:  
 
"Sir, der ganze Planet lacht über uns. Keiner nimmt uns ernst!"  
 
Von der Sensorüberwachung kam:  
 
"Sir, wir registrieren flächendeckend im ganzen Sonnensystem erhöhte Energiewerte, aber wir können nichts sehen. Keine Schiffe, keine  Waffensysteme, nichts. Wir sind komplett alleine, jedoch sieht das hier  wirklich sehr komisch aus!"  
 
So langsam wurden die "Indianer" wirklich nervös und die Menschen, die diese Invasion verfolgten teilten den Kaffee untereinander auf. Andreas  ging einfach mal eben und auffallend beruhigt zu seinen Mädels, um auch  denen die aktuellen Informationen zu geben. Als er seiner Livia seinen  Kuss gegeben hatte, setzte er sich zu den dort anwesenden und sagte:  
 
"Also, nur zur Info..."  
 
Livia unterbrach ihn und sagte:  
 
"Wir wissen Bescheid. Wir gucken Fernsehen und Luna hält uns auf dem Laufenden. Du hast denen ja eine echt wilde Ansage gemacht. Wir mussten  sowas von Lachen vorhin!"  
 
Alle Menschen, egal an welchem Ort entspannten sich und warteten einfach mal unbesorgt ab, wann es wieder was zum Gucken geben würde. Alle  Menschen, bis auf die, die gerade am Rand des Sonnensystems mit ihren  Alliierten Aufstellung nahmen und der kompletten Ratsflotte den Rückzug  abschneiden würden. Weit über zweitausend Schiffe versammelten sich so  mal eben um die dreihundert Angreifer und die wussten noch von nichts.  Bis der Sensoroffizier meldete:  
 
"Sir, wir registrieren Schiffe... ! Sir unglaublich viele Schiffe!"  
 
Der sprang auf und verschüttete sein Getränk, dass er gerade in der Hand hatte über seinen ganzen Kommandosessel, als er fluchte:  
 
"Was? Wo? Wieso? Die haben doch nur eine Hand voll Schiffe? Wo sind sie? Da ist doch nichts?"  
 
"Admiral, die haben sich hinter uns aufgestellt. Die schneiden uns den Rückweg ab. Sir, wir sitzen in der Falle!"  
 
"Wieso hinter uns? Verteidigen die nicht ihren Planeten? Zeigen sie sie mir!"  
 
Auf dem Bildschirm erschien seine Flotte in einhundert prozentiger und sauberer Kampfaufstellung. Hinter ihm eine feindliche Flotte, die aus  unzähligen Spezies zu bestehen schien und vor ihm eine vermeintlich  ungeschützte Erde. Fassungslos betrachtete der Admiral die Anzeigen und  rieb sich verzweifelt seine Schläfen, als er fluchte:  
 
"Was ist das hier Bloß für eine unfassbar verfahrene Situation? Seit wann hält man den Angreifer an seinem Heimatplaneten gebunden? Wieso  hindern die uns am Rückzug, aber nicht am Angriff? Bei den Göttern,  warum lachen die über uns? Wie viel Zeit haben sie noch?"  
 
Antwort kam, wenn auch nicht überzeugter:  
 
"Admiral, sie haben noch vierundzwanzig Stunden!"  
 
Der Admiral drehte Kreise und hinterließ Brandspuren in seinem Boden, als er fluchte:  
 
"Das ist psychologische Kriegsführung. Diese Primaten haben keine Ehre. Aus wie vielen Spezies besteht diese verfluchte Flotte da hinter uns  eigentlich?"  
 
"Sir, das scheinen rund dreißig Spezies zu sein. Auch die Crel stellen einen Teil dieser Flotte!"  
 
"Verflucht. Öffnen sie einen Kanal zum Rat!"  
 
Nach einem längeren Augenblick erschien der Hohe Ratgeber Texal auf dem Bildschirm, der grollte:  
 
"Admiral Kallar, das ist jetzt besser wichtig. Sie stören uns gerade in einer Sitzung!"  
 
Der nun sichtlich verzweifelte Admiral erwiderte:  
 
"Sir, wir brauchen umgehend Verstärkung. Es ist zwar noch kein einziger Schuss gefallen, aber wir sitzen hier in der größten Falle, die ich je  gesehen habe. Unsere komplette Flotte ist vollständig umstellt!"  
 
Dem fassungslos und ungläubig blickenden Ratsvorsitzenden musste die Situation jetzt erst mal umfangreich erklärt werden, nur wusste ja auch  der Admiral noch nicht so ganz genau, in welcher Situation er gerade  steckte. Damit verstummte ein inzwischen komplett zuhörender Rat, die  Fragen wurden immer größer und die Antworten immer weniger. Mit Ende  der Gespräche hatte die Erde immer noch achtzehn Stunden Zeit und die  Angreifer waren kein Stück schlauer. Man wusste nur, dass Verstärkung  frühestens in zwei Wochen vor Ort sein könnte und der Admiral  gefälligst seinen Job machen sollte.  
 
Der lag inzwischen ausgestreckt und verzweifelt in seinem Getränk gefluteten Sessel und wollte weinen.  
 
Das Schlimmste? Sie mussten warten, hatten keine Ahnung, wo sie hier rein geraten waren und die Menschen machten keinen Ton, keinen Zug,  nicht mal eine Regung, außer dass sie auf der Erde lachten und  offensichtlich Invasions Souvenirs handelten, auf denen ein  zerknittertes Raumschiff in einem Halteverbotsschild abgebildet war.  
 
Hätte der Admiral jetzt auch noch gewusst, dass Andreas gerade mit seiner Livia vom Essen zurück in ihrem Quartier angekommen waren, die  gerade total verspielt und liebevoll zusammen geduscht hatten und  aktuell der Feind hinter seiner süßen Frau kniete, um diese genüsslich  in den Himmel zu vögeln, dann... Ja? Was dann? Möglicherweise hätte der  liebe Admiral sich dann eine Waffe an den Kopf gehalten, oder?  
 
Die Zeit, bis zum Ende des Ultimatums würde später als grausamstes Beispiel für selbst verursachte Psychologische Kriegsführung in die  Geschichte eingehen und noch lange als Fallbeispiel in galaktischen  militärischen Akademien dienen.  
 
Kurz vor Ablauf der Frist wichen alle Besatzungsmitglieder vor ihrem kommandierenden Admiral zurück, der offensichtlich wahnsinnig seinen  Kopf permanent auf dem Kommandopult aufschlug und immer wieder fluchte:  
 
 
"Nein, Nein, Nein, Nein, Nein...!"  
 
Ein beängstigendes Verhalten, dass schlagartig endete, als auf die Sekunde genau, mit Fristablauf die Meldung kam:  
 
"Admiral, eingehende Übertragung von der Erde!"  
 
Der sprang auf, wie eine Feder und rief:  
 
"Auf den Schirm!"  
 
Auf dem Schirm erschien ein total glückliches und befriedigtes Gesicht, eines Admiral Andreas Müller, der freudestrahlend verkündete:  
 
"Admiral, sie werden nicht glauben, was ich heute Nacht erfahren habe... Ich werde Vater! Meine süße Frau hat mir gerade vor ein paar Stunden  mitgeteilt, dass sie ein Baby erwartet!"  
 
Auf einem riesigen und mächtigen Kriegsschiff, mitten im Universum, am Rande unserer wunderschönen Galaxie stand ein einsamer und  verzweifelter Admiral und sah fassungslos, mit komplett entglittenem  Gesicht auf einer Kommandobrücke und wusste lange nicht, was er sagen  sollte....  
 
"Also, ja... Also meinen herzlichen Glückwunsch!"  
 
Andreas jubelte in die Übertragung:  
 
"Admiral, das ist doch ein Zeichen, oder? Wenn wir das hinbekommen und bis dahin alles wieder in der Spur haben, müssen Sie unbedingt den  Taufpaten für unser Baby machen. Das müssen sie mir versprechen!"  
 
Eine Übertragung, die jetzt unheimlich lange komplett still war. Eine Übertragung, die zeigte, wie sich Andreas eine kleine Flasche Cola nahm  und den Kronverschluss mit einem Feuerzeug öffnete. Eine Übertragung,  die zeigte, wie Andreas dem Admiral zuprostete und dann völlig  entspannt einen kräftigen Schluck Cola nahm. Erleichtert ausatmete und  sagte:  
 
"Ja... Das war gut!"  
 
Eine Übertragung, die auch jetzt wieder auf die ganze Erde übertragen wurde, von der aus man fast die acht Milliarden Menschen, bis ins All  lachen hören konnte.  
 
Erst nach langer Zeit schaffte es der Admiral endlich, sich wieder zu fangen und weinerlich in die Übertragung zu stöhnen:  
 
"Mensch... Wie ist die Antwort deiner Regierung?"  
 
Andreas sah ihn einen ganzen Moment eingefroren und mit großen Augen an, bis er wieder bei sich war und sagte:  
 
"Oh, verdammt, Entschuldige bitte Admiral. Ich wollte nicht unhöflich sein. Wie war nochmal deine Frage, die meine Regierung beantworten  sollte?"  
 
Jetzt brüllte der Admiral der Ratsflotte fassungslos heraus:  
 
"Mensch! Es ist ein gewaltiger Fehler, die Streitkräfte des galaktischen Rats zu verspotten. Wie ist eure Entscheidung? Ergebt ihr euch und  unterwerft euch der Autorität des Rates, oder wollt ihr kämpfen? Sprich  jetzt und hör auf mit deinen Witzen!"  
 
Andreas schien intensiv nachzudenken und antwortete:  
 
"Admiral, könnten wir auch eine dritte Alternative bedenken?"  
 
Dieser verlor nun seine Fassung. Er wollte gerade seinen Angriffsbefehl geben, weil ihm sichtlich die Geduld ausgegangen war, als der  Sensoroffizier hysterisch meldete:  
 
"Sir, Waffenplattform direkt vor uns erschienen!"  
 
Der wirbelte herum und schrie:  
 
"Was? Was heißt das? Wo vor uns? Zeig sie mir?"  
 
So erschien auf dem Bildschirm eine eindrucksvolle Waffenplattform. Offensichtlich ein Satellit, bis an die Zähne bewaffnet und so nah,  dass dieses Ding den schönen Lack des Flaggschiffs hätte verkratzen  können!  
 
Der Admiral schrie auf:  
 
"Was??? Was ist das? Wie weit ist dieses Ding von uns entfernt?"  
 
Jetzt war Andreas so nett und sagte in die Übertragung, um den Armen nicht weiter zu quälen:  
 
"Admiral, dass ist einer unserer Verteidigungssatelliten. Dieser steht gerade so nah vor ihnen, dass sie auch gerne mal rüber laufen können,  wenn sie möchten. Leider können wir dort nicht viel anbieten, diese  Dinger sind unbemannt und vollkommen automatisiert. Herr Admiral, ich  bin heute nicht in der Stimmung zum Kämpfen und würde lieber zu unserer  kleinen Feier gehen. Sie verstehen?  
 
Mein Alternativvorschlag wäre, dass sie sich mit ihrer kompletten Flotte jetzt ergeben. Schalten sie alle Triebwerke, Waffen und Schilde ab und  wir werden ihre Kapitulation annehmen und sie alle anständig behandeln.  Sollten sie sich dummerweise für den Kampf entscheiden, dann werden wir  unser Netzwerk jetzt aktivieren und die Sache schnell machen. Unsere  Party.. Sie verstehen?"  
 
Die Stimmungen waren in diesem Moment völlig unterschiedlich. Auf der Erde tobten die Menschen, egal welcher Gesellschaft sie angehörten.  Kollektiv brachen alle Menschen zusammen, egal wo sie gerade waren. Vor  lauter Lachen konnte sich keiner mehr auf den Beinen halten und so  hatten die Menschen einen riesigen Spaß mit dieser ersten echten  Invasion.  
 
Dem gegenüber war bei den Invasoren hoffnungslose Stille eingekehrt. In völliger Fassungslosigkeit sahen die sich alle an und warteten auf eine  Reaktion. Die kam dann vom Admiral, als der sagte:  
 
"Mensch, du bluffst. Du willst uns überlisten!"  
 
Andreas sah ihn kurz ungläubig an. Gab dann ein Kopfnicken an einen Empfänger außerhalb des Bildes und sagte zu jemand anderem:  
 
"Zehn, ich denke Zehn sollten reichen!"  
 
Als Andreas mit einem sanften Lächeln einen weiteren kräftigen Schluck nahm und dann wieder in die Kamera sah und sagte:  
 
"Admiral, meine letzte Warnung jetzt. Ich will das jetzt beenden!"  
 
Gerieten die Aliens vollständig in Panik, als weitere Zehn Plattformen um sie herum erschienen. Eine sogar inmitten der feindlichen Formation.  Andreas ließ das einen Moment wirken und fragte dann:  
 
"Admiral, was darf es sein? Ihre Blamage, oder ihre Vernichtung?"  
 
Es wurde die Blamage und die Inhaftierung von über einhundertfünfzigtausend Kriegsgefangenen, die in extra dafür  vorbereitete Unterkünfte auf dem Mond untergebracht wurden.  Kriegsschiffe, die im All gesammelt und sicher abgestellt wurden um sie  dort in aller Ruhe studieren zu können.  
 
Nichts, was Andreas groß mitbekommen hätte. Wenn er auch die erste Invasion auf die Erde mit sehr viel Gelächter und Erleichterung, ohne  einen einzigen Schuss beendet hatte, so war er doch viel lieber mit  seiner Truppe am Feiern. Er und seine Leute feierten. Die Gefangenen  wurden einwandfrei, mit umfangreichen Annehmlichkeiten versorgt  untergebracht und sogar medizinisch betreut.  
 
Der Rat erhielt inzwischen die Information, dass dessen komplette Flotte sich kampflos ergeben musste und einer übermächtigen Macht unterlegen  war. Eine Situation, die einzigartig in der Galaktischen Geschichte war  und wieder für Tage der Debatten sorgte. Debatten, die nicht mehr  verhindern konnten, dass der Bau diplomatischer Schiffe jetzt immer  wichtiger wurde. Wichtiger, weil nun Spezies aus allen Teilen der  Galaxien Kontakt zu den Menschen suchten.  
 
Entgegen der unzähligen Unterhaltungsmedien auf der Erde hatte es diese geschafft, sich in der Galaktischen Gemeinschaft so vorzustellen, dass  bis auf hier und da mal ein Schiff, oder einen Streit, Kriege  systematisch vermieden wurden.  
 
Menschen waren nun nicht mehr primitiv, oder minderwertig. Sie waren vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft. Als der Rat noch debattierte  und die Herausgabe seiner Flotte forderte, bauten andere schon längst  die Allianz der freien Welten. Hier wurde eine neue Gemeinschaft  gegründet, in der jedes Mitglied immer eine Stimme hatte. Jeder hatte  zur gemeinsamen Verteidigung und Sicherung nach seinen Möglichkeiten  beizutragen und jeder hatte die gleiche Macht. Jeder bestimmte intern  für sich unabhängig.  
 
Ein System, dass nun auch den Rat ganz still und leise in dessen letzte Schlacht geführt hatte. Kurz bevor Andreas wieder ins All fliegen  durfte und den Jungfernflug mit seinem neuen Schiff, antrat, besuchte  er noch den Admiral auf dem Mond. Hier standen sich die beiden Männer  gegenüber, begrüßten sich herzlich und redeten noch über Stunden  miteinander.  
 
Keiner der Gefangenen wollte so wirklich gehen, aber Andreas verabschiedete dann alle Gefangenen und so ließ die Menschheit alle auf  deren Schiffe zurück. Man eskortierte sie noch bis hinter die Grenze  des Sonnensystems um sie dann in den Sprung, Richtung Heimat zu  verabschieden. Ein Abschied, der nicht angekündigt oder verhandelt war,  denn der Rat hatte noch immer keine Entschlüsse gefasst. Die Menschheit  hatte einfach alle wieder gehen lassen, da weitere Angriffe inzwischen  unwahrscheinlich waren. Dem Rat fehlte inzwischen schlicht die Macht.  
 
Andreas aber machte sich mit seiner Mannschaft wieder auf in unerforschte Weiten. Auf der Suche nach unbekannten Welten den nächsten  Abenteuern entgegen.  
 
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