Der Witwer (fm:Romantisch, 10507 Wörter)

Ich war 51, sportlich und seit 3 Monaten Witwer. Meine Frau Marion hat ein Krebsleiden von 10 Jahren hinter sich gebracht, mit auf und ab im Krankheitsbild. Daran gebunden Hoffnung, Freude, Schmerz und Leid. Zum Ende ging es sehr schnell. Sie hatte Metastasen in der Leber, Darm und auch im Hirn. 7 Monate vor ihrem Tod war klar, dass sie kein Jahr mehr Leben würde. Ich habe meinen Betrieb verkauft und eine letzte grosse Reise gemacht.

Am Sterbebett sagte sie ein letztes Mal zu mir: "Suche dir endlich eine neue Frau. Versprich es mir. Ich weiß, dass du mich nie vergessen wirst, den guten Sex den wir hatten und die schönen Stunden. Versprich mir, dass du drei Monate nachdem ich beerdigt bin, eine Annonce im Joyclub einstellst. Nur dieses mal eben ohne mich. Finde jemanden, der deine unbändige Lust erfüllen kann, du hast jetzt 7 Monate für mich darauf verzichtet. Lebe wieder, damit ich in Ruhe schlafen kann." Natürlich versprach ich es ihr, aber im Wissen, es nicht einhalten zu wollen.

Auf der Beerdigung trat Peter, mein Studienfreund, und dessen Frau Carmen an mich heran. Peter und ich haben uns an der FH in Bochum kennengelernt. Aus Kostengründen zogen wir in eine WG. Dort ging es hoch her und egal wer ein Mädchen mitbrachte, meist endete es in einem Dreier. Als wir beide Freundinnen hatten, war es Sex Querbeet. An einem Abend zu viert, hatte Peter im Gewühl sogar meinen Penis im Mund. Erst zu diesem Zeitpunkt fand ich heraus, dass er bi ist. In der Folge habe ich es immer wieder einmal zugelassen, wenn es einen Dreier gab. Ich habe ihm aber sehr deutlich gemacht, dass es nie zu mehr kommt.

Als ich das erste Mal mit Marion in unsere WG kam, war sie darauf vorbereitet, dass es bei uns hoch her geht. Schon im Flur hörten wir laute Sexgeräusche. Wir betraten das Wohnzimmer und sahen, wie Peter und Olaf, unser Nachbarn von gegenüber, dessen Frau Marianne im Sandwich nahmen. Ich schaute Marion an, die grinste.

Wir gingen in mein Zimmer und hatten geilen Sex. Später, wir lagen noch Arm in Arm im Bett, klopfte es und Peter trat ein. "Sorry, dass du gleich das volle Programm mitbekommen hast. Ich bin übrigens Peter."

Carmen lernten wir drei ein halbes Jahr später in der Therme kennen. Sie war mit einer Freundin dort. Wir nahmen sie im Anschluss mit zu uns. Es war ein geiler Abend zu fünft. Carmen und Ralf verliebten sich schnell.

Carmen sah auf der Beerdigung auch mit ihren 49 Jahren noch extrem gut aus, ihre spanische Mutter konnte sie nicht verleugnen. Der Glanz ihres schwarzen Haares ist phänomenal. Die Figur auch. Sie stand im schwarzen Kostüm vor mir: "So schlecht du dich auch fühlst, bitte ich dich, ihren letzten Willen umzusetzen. Halte dein Versprechen, du wirst sonst stark darunter leiden. Ich verspreche dir in exakt drei Monaten mit dir den Text einzustellen." Ich drückte sie an mich und spürte ihre Wärme, ihren Körper und nahm den Geruch auf. Das war das erste Mal seit einem Jahr, dass ich spürte, dass da unten bei mir noch Leben war. Sie spürte es ebenso, drückte ihren Unterleib nach vorn. "Jederzeit, du weißt es."

"Witwer, 51, 1,84 groß, gut ausgestattet, sucht eine lustvolle und tabulose Frau, die ungebunden ist und auch gern reist. Alter ist egal, solange du dich noch jung fühlst. Bitte nur ernstgemeinte Anfragen."

Das war die Anzeige, die mit sechs Bildern von mir eingestellt wurde. Ich war mir sehr sicher, dass es zu keinen Zuschriften kommt, da ich über 50 bin und darüber hinaus im letzten Jahr meinen Sport extrem vernachlässigt habe.

Die Anzeige ging am Montag online. Am Dienstag fuhr ich nach Berlin, um meinen Sohn Lars zu besuchen, der Mitarbeiter des Innenministeriums ist. Am Donnerstag fuhr ich zu meiner Tochter Larissa, die mit Mann und Kindern in Leipzig wohnt. Auch hier blieb ich zwei Tage. Am Samstagnachmittag war ich zurück, Peter und Carmen besuchten mich. Am Abend bestellte ich Pizza und wir tranken Wein.

"Wie viele Mails sind gekommen?", fragte Carmen. Erst jetzt war mir bewusst, dass ich nicht einmal an die Anzeige gedacht hatte. Ich nahm mein Tablett und meine besten Freunde stellten sich rechts und links neben mich.

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