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Gabi Mitterhuber und Inge Meister (fm:Lesbisch, 3563 Wörter) [3/21] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 17 2007 Gesehen / Gelesen: 16030 / 12131 [76%] Bewertung Teil: 8.88 (34 Stimmen)
Ins kalte Wasser geworfen... Die geheimnisvolle Frau...

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Ins kalte Wasser geworfen

Am Montag begann wieder der Ernst des Lebens. Pünktlich traf ich im Büro ein, musste dann aber erfahren, dass meine Kollegin Erika letzte Woche erkrankt war und noch einige Tage wegbleiben würde.

Das bestätigte sich sofort, als ich unser Büro betrat. Auf unseren normalerweise aufgeräumten Pulten stapelten sich ganze Berge von Akten. Mit bereits etwas gedämpften Optimismus setzte ich mich also hin und begann, diese erst einmal zu sortieren.

Zu Glück waren es meistens Routinearbeiten, die ich schon vorher weitgehend selbständig erledigt hatte. Einige Sachen aber musste ich zurückstellen, da mir diese Vorgänge noch zu wenig bekannt waren. Nach einigen Stunden sah meine Welt bereits etwas besser aus, ein Grossteil der Stapel war verschwunden, entweder in der Post oder in den zahlreichen Ordnern abgelegt.

Da klingelte plötzlich das Telefon. Ein Schichtleiter aus der Produktion rief an und kündigte mir einen Besuch an. Eine seiner Angestellten hätte ein persönliches Problem und würde mich aufsuchen. Natürlich konnte ich dieses nicht ablehnen, schliesslich gehörte das zu meinen Aufgaben. Neben der Kinderbetreuung waren wir auch für alle anderen Sorgen der Mitarbeiter zuständig, also so etwas wie Seelsorger. Sehr oft betrafen das finanzielle Probleme, welche sich meist im Gespräch und mit wohlwollender Unterstützung unserer Personalabteilung zurechtbiegen liessen. Bisher wurden diese absolut vertraulich zu behandelnden Gespräche stets von meiner erfahrenen Kollegin geführt. Mit ihrer mütterlichen Art gewann sie jeweils schnell das Vertrauen der Betroffenen. Mich schickte sie daher jeweils für einige Minuten hinaus. Klar erzählte sie mir danach fast alles, schliesslich musste ich diesen Teil meiner Arbeit auch erlernen. Daraufhin diktierte sie mir ein Protokoll über den Vorgang, das ich anschliessend abtippen musste.

Nun aber musste ich dieses Amt übernehmen, ich war furchtbar nervös, ich fühlte mich, wie in eiskaltes Wasser geworfen...

Als es an meine Türe klopfte, öffnete ich selber und liess meine Besucherin herein. Es handelte sich offensichtlich um eine Auszubildende, die mir nun mit tränenüberströmtem Gesicht gegenüberstand. Sofort führte ich sie in unsere bequeme Sitzecke, welche für diese Gespräche eine persönlichere und weniger bürokratische Stimmung schaffen sollte. Ich holte zwei Gläser, eine Flasche Wasser und meinen Notizblock und setzte mich der jungen Frau gegenüber.

Zuerst tranken wir etwas, damit sie sich etwas beruhigen konnte. Auch ich war über diese Verschnaufpause nicht unglücklich. Unauffällig musterte ich mein Gegenüber. Ich hielt sie für eine Ausländerin aus einem südlichen Land, ein bisschen mollig, aber doch sehr hübsch. Wenn da die zahlreichen blauen Flecken in ihrem Gesicht nicht gewesen wären.

Vorsichtig begann ich, meine Fragen zu stellen. Zuerst nach Name, Adresse, Alter, genaue Arbeitsstelle. Schliesslich nach dem Grund ihres Besuches. Dass dieser mit ihrem lädierten Gesicht zusammenhängen würde, war mir natürlich sofort klar.

Also begann sie zu erzählen: Ihre Mutter war mit ihren zwei Geschwistern nach ihrer Scheidung vor drei Jahren aus Spanien hierher ausgewandert. Die kleinere Schwester gehe noch zur Schule und ihr älterer Bruder sass wegen Drogendelikten im Gefängnis. Die Mutter arbeitete stundenweise als Aushilfe in einer Reinigungsfirma. Auch sie müsse ihren ganzen Lehrlingslohn hergeben, um die Familie über Wasser halten zu können. Seit einigen Monaten hatte sie einen Freund. Dieser lag ihr schon lange in den Ohren, endlich mit ihr schlafen zu dürfen. Vor etwa sechs Wochen war es dann geschehen. Nach einer Party bei Bekannten hätte er sie in seinem Auto so lange angefleht und gedroht, mit ihr Schluss zu machen, bis sie sich ihm schlussendlich widerwillig hingegeben hatte. Sie nahm keine Pille (woher denn nehmen?), doch ihr Freund benutzte ein Kondom. Doch seither war ihre Regel ausgeblieben. Jeden Tag hätte sie diese herbeigesehnt, und gestern hätte sie dies ihrem Freund gebeichtet. Der erschrak fürchterlich, tobte und wollte sofort nichts mehr von ihr wissen. Doch sie wollte ihn zur Verantwortung ziehen und drohte mit

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