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Prolo lässt sich verführen... (fm:Verführung, 2366 Wörter)

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Veröffentlicht: May 19 2007 Gesehen / Gelesen: 25261 / 18776 [74%] Bewertung Geschichte: 8.83 (89 Stimmen)
Jens und sein Superbody wecken die Begierde einer Frau

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Prolo

Jeder war sich sicher, Jens war der klassische Prolo, hatte nur Fußball, Saufen, Fitness-Studio und Frauen im Kopf. Ja, Jens gefiel diese ihm angetragene Rolle gar nicht mal so schlecht. OK, er hatte einen edlen Körper, kein Gramm Fett zuviel, seine wilden Haare waren nur sehr schwer zu bändigen, sein gestählter und gesundbraun aussehender Body war schon ein Erlebnis. Seine Augen, die hatten was von südländischem Feuer, sein markantes Kinn täuschte weg über die Weichheit, die er im Herzen hatte. Kurz, er war und ist der Traum jeder Frau. Die Kunst, einen prima Fußball zu spielen und somit bei der Dorfjugend, ob männlich oder weiblich, gut dazustehen, gefiel ihm natürlich auch. Seine Sprüche hörten sich echt "Prolo" an, doch wer genau hinhörte, merkte sehr bald, er war kein, ist kein und wird kein Prolo. Aber er spielte seine Rolle gut. Konnte so schon mehr als einmal seine Dame des Herzens oder auch nur des Abends angenehm überraschen. Er war ein galanter Plauderer, sobald er sich nicht mehr im Mittelpunkt wusste. Um so mehr schmolzen die Herzen der Damen dahin, machten es ihm leicht, zu siegen.

So auch am Abend der Meisterschaftsfeier seines Fußballvereins. Es gab einen Riesenbeifall, als er auf die kleine Bühne gerufen wird. Von den 78 Toren hatte er allein 37 geschossen, für weitere 12 hatte er die Vorlage gegeben und in der Not hatte er fast eine halbe Stunde Tormann gespielt und seine Kiste sauber gehalten, sogar einen Elfer mit einer Traumparade gerade so um den Pfosten gelenkt. Er bekam die Torjägerkanone, den Fairplaypreis und den Wimpel für den besten Spieler der Saison. Der Obmann der Kreisausschusses Fußball lobte ihn als ein ganz großes Talent. Daniel war der Moderator und hielt ihm nach den ganzen Ehrungen das Micro hin, Jens griff es und sagte einen einzigen Satz: "Leute, ja, ihr habt recht, und ich danke euch!". Pfeifen, Zustimmung, Buhrufe, Hurrarufe, alles war zu hören ob dieses einzigen Ausspruches. Man ließ ihn feiern, er hatte es sich ja auch verdient. Immer wieder ging der Pokal rund, mal mit Sekt, mal mit Asbach, mal mit Wein. Jens hielt den Pokal lange am Mund, doch trank er möglichst wenig. Geschickt täuschte er seine Kollegen und Zuschauer. Nein, Saufen wurde auch als eine seiner Stärken angepriesen, doch dafür war er zu schlau. Lieber saß er am Tisch und freute sich ob der Dinge, die da so geboten wurden.

Da war zum Beispiel die Ex-Frau des zweiten Vorsitzenden, die Irene. Schon ein paar Jahre älter als Jens, aber verdammt gut beisammen. Blaue Augen, blonde lange offene Haare, einen guten Vorrat Holz vor der Türe, einen Knackarsch in den Hosen, ewig lange Beine, einfach ein gutes Stück Weibsbild. Jens hatte längst realisiert, diese Puppe war heiß auf ihn. Doch nichts überstürzen, der Abend war noch lang. Als alle Ehrungen, Ansprachen, Statistiken usw vorüber waren, ging es los mit dem gemütlichen Teil, der mit einem großen kalt-warmen Büfett eingeleitet wurde. Zufällig (?) stand Jens neben der Irene, legte ihr galant ein Stück Spießbraten auf, lächelte sie etwas schüchtern an und freute sich, war wohl wieder mal überzeugend. Schüchtern, nein, das war er weiß Gott nicht, aber so tun, so ein "kein Wässerchen trübend" dahergehen, das konnte er verdammt gut. Die alte Sitzordnung löste sich auf, irgendwie saß Irene plötzlich neben ihm. Nettes Geplaudere, schon mal eine kleine zufällige Berührung, mal mit dem Bein, mal mit der Hand, einfach zufällig. Irene war längst in der Falle, doch Jens wartete geduldig ab. Endlich! Tanzmusik. Daniel hatte tief in die Musiktrickkiste gegriffen. Eine feine Mischung von Oldies und modernen Songs. Etwas verlegen ließ sich Jens animieren, zu Tanzen. Galant geleitete er seine Partnerin zur Tanzfläche. Der Hund hatte es wirklich gut drauf, konnte tanzen wie ein junger Gott. Irene schmolz in seinen Armen dahin, hatte bestimmt schon einen nassen Fleck auf ihrem Höschen. Noch ein Tanz, und noch einer. Dann der Tango, Jens war verwegen, hatte alle vermeintliche Schüchternheit abgelegt, zelebrierte den Tango, vernachte Irene schon mal symbolisch auf der Tanzfläche. Augenblicke, Bewegungen, Gebärden, irre. Immer weniger Gäste tanzten weiter, nur den beiden zuschauen wollen, teils neidig ob des guten Tänzers, teils bewundernd, einfach Spitze. Sie waren ein schönes, sehr erotisches Paar und beide wussten das. Selbst der Ex von Irene, längst wieder in festen Händen, sah etwas wehmütig, wie der junge Teufel da seine mal so geliebte Irene führte, ja verführte. Schlussakkord, fast theatralisch beendeten die beiden den Tanz. Das war's. Irene lag schwer atmend in irrer Rückenlage, als sich sein Mund dem ihrem näherte. Ein weiches Lippenpaar drückte ihr einen lieben Kuss auf den Mund, dann richtete er sie auf, machte eine vollendete und galante Geste und geleitete sie

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