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Schilager (fm:Romantisch, 5736 Wörter) [1/11] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 23 2007 Gesehen / Gelesen: 48411 / 39326 [81%] Bewertung Teil: 8.94 (99 Stimmen)
Einundzwanzig junge Schülerinnen sind mit ihren beiden Lehrern und einer Köchin 14 Tage auf einer abgelegenen Hütte im Schilager.....

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Schilager

Die gesamte Klasse hatte sich im Schulhof versammelt. Koffer, Rucksäcke und Schi standen oder lagen überall herum. Die Mädchen der 8. Klasse des Humboldt-Gymnasiums standen in Gruppen zusammen und sprachen über die bevorstehenden 14 Tage auf der Schihütte in den Bergen. Alle freuten sich darauf, waren es doch die letzten gemeinsamen Ferien, bevor sie alle die Schule verließen.

In diesem Augenblick bog der Bus in den Hof und dahinter kam das Auto ihres Klassenlehrers. Die Fahrzeuge stoppten und der Klassenlehrer stieg zusammen mit noch einem Mann aus. Dieser war groß, blond und mit einer sportlichen Figur und etwas über zwanzig Jahre alt. Der Klassenlehrer war schon 43 aber immer noch in guter sportlicher Verfassung. Er hatte auch alles organisiert.

Von allen Seiten ertönte ein freundliches "Guten Morgen, Herr Dr. Ebner".

"Guten Morgen, meine Mädchen", begrüßte er sie ebenso freundlich. "Leider muss ich euch mitteilen, dass Frau Baumgartner nicht mitkommen kann. Sie liegt seit gestern mit einer schlimmen Angina im Bett".

"Angina ist gut", rief Susanne dazwischen, "hoffentlich hält sie sie gut warm im Bett".

Alle lachten und Herr Ebner sagte "Macht keine dummen Witze, es ist leider wirklich so".

"Schade", ertönte es, "Wir haben uns schon so darauf gefreut, unsere Mathelehrerin so richtig mit Schnee einreiben zu können". "Aber was machen wir nun?" fragte Barbara. Sie war gleichzeitig Klassensprecherin und mit 19 Jahren die älteste. "Wir dürfen doch nicht mit ihnen alleine fahren. Das war doch die Bedingung vom Direktor".

"Ist schon geregelt! Ich habe Herrn Feiler mitgebracht. Er ist auf der Lehrerakademie und studiert Sport und Geographie. Wenn er jetzt mit uns fährt, so wird ihm diese Zeit als Praktikum angerechnet. Ich hoffe, dass ihr nichts dagegen habt und bitte euch, mit eurem neuen Begleiter gnädig zu verfahren". Barbara ging auf den Neuen zu und reichte ihm die Hand. "Ich heiße sie im Namen der 8a herzlich willkommen und wir hoffen, sie werden sich bei uns wohl fühlen". Jürgen Feiler war ganz verlegen geworden, als so unerwartet ein so hübsches Mädchen auf ihn zu kam. Er hatte nicht gewusst, dass es sich um 18- bis 20-jährige handelte. Sein Freund Ebner hatte nur gefragt, ob er Lust habe mit seinen Mädchen ins Schilager zu fahren. Da hatte er an Kinder gedacht und zugesagt. Aber nun hatte er 21 hübsche Mädchen vor sich, die ihn erwartungsvoll anlachten. Er fühlte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und ein eigenartiges Gefühl durchrieselte ihn. Das hatte er bisher noch nicht erlebt.

Er war auf einem Bergbauernhof aufgewachsen und hatte dann nach der Schule sofort mit dem Studium begonnen. Er hatte zwar Mädchen als Bekannte, aber für eine echte Freundschaft oder gar Liebe war ihm keine Zeit geblieben. Seine Eltern waren nicht reich und so verdiente er sich in den Semesterferien immer in irgend einer Fabrik Geld dazu. Das Stipendium reichte ja nicht aus. Nur zu gerne hatte er daher die Einladung seines Freundes Ebner angenommen als Begleitung und Schilehrer mit zu kommen. Es kostete ihm nichts und gleichzeitig hatte er wieder einen Schritt vorwärts gemacht bei seinem Studium. Mit seinen 23 Jahren war er kurz vor dem letzten Examen. Dann konnte er an einem Gymnasium unterrichten. Und nun standen plötzlich 21 Mädchen mit prallen Brüsten, schlanken Taillen und knackig frisch, eine hübscher als die andere, vor ihm. Er war also ihr neuer Begleiter für die nächsten 14 Tage und Nächte.

"Na, Jürgen, willst du Fräulein Schmidt ewig festhalten?" riss ihn die Stimme seines Freundes in die Wirklichkeit zurück.

"Nein, selbstverständlich nicht", stotterte er und ließ erschrocken die kleine, zarte Hand los. Aber ihm war, als habe er sie immer noch in der Hand und würde den leichten Druck fühlen. Zerstreut und ohne eines weiteren Wortes fähig, drehte er sich um und holte seine Sachen aus dem Auto. Sie fuhren ja gemeinsam mit dem Bus.

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